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Die Erfindung betrifft eine Beleimstation zum Klebebinden von
Blattblöcken mit Klemmmitteln zum Fixieren eines Blattblockes sowie mit einer
Klebstoffauftragvorrichtung, die wenigstens eine mittels eines Schlittens
relativ zu einem Blockrücken verfahrbare Klebstoffauftragswalze
aufweist.
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Eine solche Beleimstation ist aus der DT 14 86 748 bekannt. Die
Beleimstation ist mit Klemmbacken versehen, zwischen denen jeweils ein
Blattblock derart fixiert wird, dass ein unterer Blockabschnitt mit einem
zu klebenden Blockrücken frei nach unten abragt. Dem Blockrücken ist
eine Klebstoffauftragvorrichtung zugeordnet, die ein in einem
Klebstoffbehälter positioniertes Walzenpaar aufweist, das den Klebstoff auf den
Blockrücken aufträgt. Das Walzenpaar besteht aus zwei sich äußerst
schnell drehenden Walzen, die gegensinnig zueinander rotieren.
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Aus der WO 00/69651 A1 sind ein Verfahren und eine Einrichtung zum
Fächerklebebinden von Büchern, Buchblöcken, Broschüren und
dergleichen bekannt, die zwei unterschiedliche Ausführungsformen beinhalten.
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Eine erste Ausführungsform weist ein mittels einer Kulissenführung
schaukelbewegliches Klebekissen auf, das auf den Blockrücken
einwirkt. Bei einer zweiten Ausführungsform wird das Klebekissen mittels
eines Scherentisches wippend und damit walkend oder massierend
bewegt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Beleimstation der eingangs
genannten Art zu schaffen, die mit einfachen Mitteln eine sichere und
dauerhafte Klebebindung erzielt.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass bewegliche Spannmittel zum
Schrägrichten des Blockrückens vorgesehen sind, und dass der
Schlitten auf einer linearen Schlittenführung angeordnet ist, die zumindest
nahezu parallel zur schrägen Ausrichtung des Blockrückens geneigt ist.
Durch das Schrägrichten des Blockrückens werden zwangsläufig die
Blattränder des Blockrückens um einen geringen Betrag gegeneinander
verschoben und so aufgefächert. Dadurch, dass die wenigstens eine
Walze mittels des Schlittens parallel an dem aufgefächerten
Blockrücken entlangfährt, wird jeder Blattrand nicht nur stirnseitig, sondern auch
über den geringfügig aufgefächerten Streifen mit Klebstoff benetzt. Die
zumindest nahezu parallele Ausrichtung bedeutet, dass der Schlitten
und damit die wenigstens eine Klebstoffauftragswalze auch in einem
geringen Anstellwinkel kleiner 5° relativ zum Blockrücken linear bewegbar
sind.
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In Ausgestaltung der Erfindung fixieren die Klemmmittel den Blattblock
derart, dass ein mit dem zu beleimenden Blockrücken versehener
Blockabschnitt um eine definierte Länge von vorzugsweise wenigstens
50 mm frei fächerbar aus den Klemmmitteln herausragt. Dieser frei
herausragende Blockabschnitt kann somit zu der gewünschten Seite
geknickt und damit schräggerichtet werden, wodurch sich die Auffächerung
des Blockrückens, d. h. die geringfügige Verschiebung aller Blattränder
relativ zueinander, ergibt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung greifen die Spannmittel auf
gegenüberliegenden Aussenseiten des herausragenden Blockabschnittes
des Blattblockes mit Hilfe von Fixierbacken an, die wenigstens die
jeweilige Aussenseite des Blattblockes druckbelasten. Vorzugsweise sind die
Spannmittel mit Linearstellgliedern versehen, die in ihrem vorderen
Stirnbereich jeweils mit dem zugeordneten Fixierbacken verbunden sind.
Dadurch ist mit besonders einfachen und dennoch funktionssicheren
Mitteln eine Knickung und damit eine Schrägrichtung des freien
Blockabschnittes erzielbar. Zusätzlich zu der Außenseite werden bei vielen
Ausführungsformen auch die jeweils darunterliegenden Blätter
druckbelastet.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist wenigstens ein
Linearstellglied relativ zu einer benachbarten Aussenseite des Blattblockes in
Richtung des Blockrückens in einem spitzen Winkel ausgerichtet.
Dadurch ist es möglich, dass auf wenigstens eines der beiden die
Aussenseiten des Blattblockes definierenden Aussenblätter sowie
gegebenenfalls auf entsprechend darunterliegende Blätter eine Zugspannung zum
Blockrücken hin aufgebracht wird, die ein Aufwellen des jeweiligen, als
Abschluß dienenden Aussenblattes sowie entsprechend
darunterliegender Blätter verhindert.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Spannmittel derart
beweglich, dass der Blockrücken in zwei gegensinnig zueinander geneigte
Schrägrichtungspositionen umsetzbar ist. Die Spannmittel können somit
den frei herausragenden Blockabschnitt sowohl zur einen als auch zur
anderen Richtung hin in eine Schrägrichtungsposition umknicken.
Hierdurch ist es möglich, die Blattkanten zunächst auf einer Seite und nach
dem Umsetzen auf der anderen Seite mit Klebstoff zu versehen. Beim
Umsetzen auf die zweite Seite wird der auf der ersten Seite
aufgetragene Klebstoff jeder Blattkante zwangsläufig bereits an die jeweils andere
Blattseite der benachbarten Blattkante angebracht.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Schlittenführung auf einer
Wippe derart kippbeweglich gehalten, dass die Schlittenführung an die
unterschiedlichen Schrägrichtungspositionen des Blockrückens
angleichbar ist. Abhängig von der Ausrichtung und der Umsetzung der
Schrägrichtung des Blockrückens wird auch die Schlittenführung
entsprechend nachgeführt, um den zuverlässigen Klebstoffauftrag zu
bewirken.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der wenigstens einen
Klebstoffauftragswalze ein Walzenantrieb zugeordnet, mittels dessen die
Klebstoffauftragswalze in unterschiedlichen Drehrichtungen antreibbar
ist. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist lediglich
eine einzelne Klebstoffauftragswalze vorgesehen. Durch die wahlweise
gegensinnige oder gleichsinnige Rotation der Klebstoffauftragswalze
können unterschiedliche Effekte erzielt werden. Beim Gegenlauf der
Klebstoffauftragswalze werden Blattkanten des Blockrückens zusätzlich
mechanisch verformt. Hierdurch ist eine Aufpilzung des Blockrückens
erzielbar, die für manche Klebebindungen gewünscht ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die die Schlittenführung
tragende Wippe auf einem horizontal verfahrbaren Ausgleichstisch
angeordnet. Durch die horizontale Verfahrbarkeit des Ausgleichstisches ist es
möglich, die Schlittenführung und damit den Klebstoffauftrag auf
unterschiedlich dicke Blattblöcke abzustimmen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist dem Ausgleichstisch eine
Nachstelleinrichtung zugeordnet, die den horizontalen Verfahrweg des
Ausgleichstisches auf Differenzen in der Dicke unterschiedlicher
Blattblöcke abstimmt. Die Nachstelleinrichtung erfasst die jeweilige Dicke
des durch die Klemmmittel eingespannten Blattblockes und bewegt den
Ausgleichstisch so, dass die Klebstoffauftragswalze in jedem Fall in
Berührung mit dem Blockrücken gelangt. Das Vorsehen des
Ausgleichstisches sowie der Nachstelleinrichtung hat den Vorteil, dass weder die
Schlittenführung noch der Schlitten oder die Klebstoffauftragswalze
zusätzlich verstellt werden müssen, um einen sicheren Klebstoffauftrag bei
jeder Blattblockdicke zu erzielen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Nachstelleinrichtung
beidseitig des Blattblockes jeweils einen fest mit dem Ausgleichstisch
verbundenen Stützanschlag auf, der auf Höhe des Blattblockes
positioniert ist und an dem Blattblock oder an einem an dem Blattblock
anliegenden Bauteil zur Anlage kommt. Dies ist eine besonders einfache und
dennoch funktionssichere Möglichkeit, die Schlittenführung und damit
die Klebstoffauftragswalze exakt auf den jeweils eingespannten
Blattblock abzustimmen und so in jedem Fall einen sicheren Klebstoffauftrag
zu bewirken.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den
Ansprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung, das anhand der Zeichnungen
dargestellt ist.
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Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Beleimstation, bei der ein frei herausragender Blockabschnitt des zu bindenden
Blattblockes in der Zeichenebene nach links geknickt ist,
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Fig. 2 die Beleimstation nach Fig. 1, wobei der Blockabschnitt nach
rechts geknickt ist,
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Fig. 3 in vergrößerter perspektivischer Darstellung einen Ausschnitt der
Beleimstation nach den Fig. 1 und 2 im Bereich beweglicher
Spannmittel, die den freien Blockabschnitt des Blattblockes
schrägrichten und
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Fig. 4 in vergrößerter, schematischer Darstellung die unterschiedliche
Positionierung einzelner Bauteile der Beleimstation nach den Fig. 1
bis 3 bei unterschiedlich dicken, zu bindenden Blattblöcken.
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Eine Beleimstation nach den Fig. 1 bis 4 dient zur Schaffung von
Klebebindungen bei Blattblöcken für Bücher, Broschüren oder ähnliche
Druckereierzeugnisse, die insbesondere in kleinerer Auflage hergestellt
werden.
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Zum Fixieren eines Blattblockes in Form eines Blattstapels an der
Beleimstation sind Führungs- und Klemmmittel 4 vorgesehen, die
zusammen mit weiteren Klemmmitteln in Form von Klemmbacken 7 den
jeweiligen Blattblock 1 derart vertikal ausrichten, dass ein mit der
Klebebindung zu versehender Blockrücken 2 an einer Unterseite des vertikal
ausgerichteten Blattblockes 1 vorgesehen ist. Die Klemmmittel 7, 4
fixieren den Blattblock 1 in der vertikal ausgerichteten Position derart, dass
unterhalb der Klemmbacken 7 ein unterer Blockabschnitt 3 des
Blattblockes 1 frei nach unten herausragt. Die Unterseite des frei
herausragenden Blockabschnittes 3 wird durch den Blockrücken 2 gebildet. Beim
dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Zuführung und Fixierung jedes
in die Beleimstation gelangenden Blattblockes 1, 1a derart ausgelegt,
dass der von den Klemmbacken 7 nach unten herausragende, freie
Blockabschnitt 3, 3a eine definierte Länge von vorliegend 70 mm
aufweist.
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Der unterhalb der Klemmbacken 7 nach unten herausragende
Blockabschnitt 3 wird durch Spannmittel 5, 6 zur Vorbereitung eines
Beleimvorgangs gemäß der Darstellung nach Fig. 1 schräggerichtet. Wie
insbesondere anhand der Fig. 3 erkennbar ist, weisen die Spannmittel zum
einen Fixierbacken 5 auf, die direkt an gegenüberliegenden
Aussenseiten des Blockabschnittes 3 und damit an den gegenüberliegenden
Aussenblättern angepresst sind. Zum anderen sind lineare Stellglieder 6
vorgesehen, mittels derer die Fixierbacken 5 gegen die jeweilige
Aussenseite des Blockabschnittes 3 pressbar oder von dieser entfernbar
sind.
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Die Klemmbacken 7 sind an einem nicht näher bezeichneten Gestell der
Beleimstation verschiebbar gehalten, um einerseits den Blattblock 1
freizugeben und andererseits diesen zu klemmen. An diesem Gestell sind
auch die Linearstellglieder, die vorliegend als Spannzylinder 6
ausgeführt sind, gelagert. Die Spannzylinder 6 sind auf gegenüberliegenden
Seiten des Blockabschnittes 3 positioniert und mit jeweils einem
Fixierbacken 5 verbunden, der an der jeweiligen Aussenseite des
Blockabschnittes 3 angreift. Jeder Fixierbacken 5 ist beim dargestellten
Ausführungsbeispiel zumindest im wesentlichen zylindrisch gestaltet und
verläuft parallel zur Aussenblattebene des Blattblockes 1. Die
Spannzylinder 6 sind in nicht näher dargestellter Weise mit Antriebsmitteln in Form
von Pneumatik-, Hydraulik- oder Elektrikeinheiten versehen. Die
Ansteuerung erfolgt vorzugsweise über eine zentrale Steuerung der
Beleimstation, die weitere, nachfolgend näher beschriebene
Steuerkomponenten aufweist.
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Jeder Fixierbacken 5 ist mit Hilfe von zwei Lagerlaschen im Bereich
einer Führungsachse 8 an dem zugeordneten Klemmbacken 7 gemäß
Fig. 3 aufgehängt. Die Spannzylinder 6 sind im Bereich ihres, dem
jeweiligen Fixierbacken 5 gegenüberliegenden Endes an einem
Lagerbock 9 schwenkbeweglich aufgehängt. Der Lagerbock 9 ist Teil des
Gestells der Beleimstation. Wie anhand der Fig. 3 gut erkennbar ist, ragen
die Spannzylinder 6 einschließlich der die Fixierbacken 5 tragenden
Kolbenstangen von dem Lagerbock 9 aus jeweils schräg nach unten, so
dass die Bewegungsebene jedes Spannzylinders in einem spitzen
Winkel zur Vertikalen und damit zur Blattebene des Blattblockes im
ungeknickten Zustand des Blockabschnittes 3 verläuft.
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Wie anhand der Fig. 1 bis 4 erkennbar ist, bewirkt eine
Schrägrichtung des Blockabschnittes 3 zwangsläufig eine zur Horizontalen
geneigte Ausrichtung des Blockrückens 2, der durch die unterseitigen
Blattkanten des Blattblockes 1 gebildet ist. Gleichzeitig wird hierdurch
zwangsläufig eine gewisse Auffächerung des Blattstapels im Bereich des
Blockrückens erzielt, d. h. jede Blattkante verschiebt sich gegenüber der
benachbarten Blattkante um einen geringen Betrag. Hierdurch kommt bei
jedem Blatt jeweils ein geringer Teil der seitlichen Blattfläche oberhalb
der Blattkante zum Vorschein. Diese bilden neben den Blattkanten die
zur Verfügung stehende Fläche für den Klebstoffauftrag, die später beim
Zurücksetzen des Blockabschnittes 3 in die Vertikale zur gegenseitigen
Verklebung benachbarter Blätter im Bereich des Blockrückens 2 führt.
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Dadurch, dass die Spannmittel 5, 6 in einem spitzen Winkel an den
Aussenseiten des Blockabschnittes 3 mit Druckbelastung angreifen können,
wird insbesondere auf die in der gleichen Richtung gekrümmte
Blattaussenseite, in der Zeichenebene gemäß Fig. 3 auf die rechte
Blattaussenseite, eine Zugbelastung nach unten ausgeübt, wodurch das
entsprechende Aussenblatt des Blattblockes 1 nach unten gespannt wird.
Zusätzlich werden einige der entsprechend darunterliegenden Blätter
gestrafft. Hierdurch wird eine ungewünschte Wellung des Aussenblattes
sowie darunterliegender Blätter zuverlässig vermieden.
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Um auf den schräg gerichteten Blockrücken 2 gemäß Fig. 1 einen
gleichmäßigen Klebstoffauftrag zu bewirken, ist eine
Klebstoffauftragsvorrichtung 10 vorgesehen, die mittels eines Schlittens 14 auf einer
Schlittenführung 15 linearbeweglich verschiebbar ist. Die
Schlittenführung 15 ist nahezu parallel zu dem schräg gerichteten Blockrücken 2
ausgerichtet, so dass der die Klebstoffauftragvorrichtung 10 tragende
Schlitten 14 parallel zu dem Blockrücken und damit parallel zu den
unterseitigen Blattkanten des Blattblockes 1 linearbeweglich gelagert ist.
Die nahezu parallele Ausrichtung bedeutet beim vorliegenden
Ausführungsbeispiel, dass der Schlitten 14 in einem Anstellwinkel von 2° relativ
zu dem Blockrücken linear verfahren wird.
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Die Klebstoffauftragsvorrichtung 10 ist mit einer drehbaren und durch
einen Antrieb 13 angetriebenen Klebstoffauftragswalze 11 versehen, die
für einen Klebstoffauftrag auf dem Blockrücken 2 entlang dieses
Blockrückens 2 vorbeiführbar ist. Die Klebstoffauftragswalze 11 ragt teilweise
in ein Klebstoffbad 12 hinein, das Teil der Klebstoffauftragsvorrichtung
10 ist. Mittels entsprechender, nicht näher bezeichneter Rakel kann die
Dicke des Klebstoffauftrages, der von der Klebstoffauftragwalze 11 bei
entsprechenden Umdrehungen mitgenommen wird, eingestellt werden.
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Beim dargestellten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 dreht sich die
Klebstoffauftragswalze 11 im Gegenuhrzeigersinn, so dass sie an den
Blattkanten des Blockrückens gleichsinnig vorbeistreicht. Demzufolge ist
das in Fig. 1 angedeutete Rakel auf der rechten Seite der
Klebstoffauftragswalze 11 in seiner Funktionsposition. Das gegenüberliegende
Rakel ist zum Mantel der Klebstoffauftragswalze 11 beabstandet und
befindet sich somit in seiner Ruheposition.
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Die Schlittenführung 15 ist parallel zum Blockrücken 2 schräg gestellt.
Mittels der zentralen Steuerung werden die Spannzylinder 6 derart
angesteuert, dass der freie Blockabschnitt 3 soweit schräggerichtet wird,
dass sich eine definierte Schrägrichtung des Blockrückens 2 ergibt. In
entsprechender Weise wird aufgrund vorhandener Vorgaben der
Steuerung auch die Schrägstellung der Schlittenführung durch die Steuerung
so vorgenommen, dass die parallele Ausrichtung zum Blockrücken 2erzielt wird. Zum Kippen der Schlittenführung 15 ist diese auf halber
Länge auf einer Wippe 16 gehalten, die eine Schwenkachse 17 für die
Schlittenführung 15 definiert. Die Schwenkachse 17 verläuft parallel zu
einer Rotationsachse der Klebstoffauftragswalze 11. Auf einer in Fig. 1
linken Seite greift an der Schlittenführung 15 ein Stellzylinder 21 an, der
die gewünschte Schrägstellung durch Verschwenkung der
Schlittenführung 15 auf der Wippe 16 bewirkt.
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Der Schlitten 14 ist auf der Schlittenführung 15 mittels eines
Spindeltriebs 25 linear verschiebbar. Als Antrieb für den Spindeltrieb 25 dient
ein Elektromotor 23, der mittels eines Zahnriementriebes 24 mit dem
Spindeltrieb 25 verbunden ist.
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Die Wippe 16 ist auf einem Ausgleichstisch 18 befestigt, der mit Hilfe
von Linearführungen 20 relativ zur gestellseitigen, stationären
Führungsschiene 19 horizontal verfahrbar gelagert ist. Horizontale
Verfahrbewegungen des Ausgleichstisches 18 werden durch ein Antriebsmittel,
vorliegend in Form eines Stellzylinders 22, hervorgerufen, der einerseits
stationär und andererseits an dem Ausgleichstisch 18 angelenkt ist. Auf
dem Ausgleichstisch 18 starr befestigt sind vertikal nach oben
abragende Stege 26, die auf Höhe der Klemmbacken 7 enden. In ihren oberen
Endbereichen weisen die Stege 26 jeweils einen rechtwinklig nach
innen, d. h. zum jeweiligen Spannzylinder 6 hin, abragenden
Stützanschlag 27 auf, die jeweils mit rückseitigen Anschlagflächen 28 der
Klemmbacken 7 zusammenwirken. Die säulenartigen Stege 26 sind
seitlich ausserhalb der Bewegungsbahn des Schlittens 24 angeordnet, so
dass die Bewegung des Schlittens 14 durch diese Stege 26 nicht
behindert wird. Die Klemmbacken 7 ragen wenigstens auf einer Seite gemäß
Fig. 3 seitlich über die Breite des Blattblockes 1 nach aussen ab, um die
entsprechende Anschlagfläche 28 für den zugeordneten Stützanschlag
27 zu schaffen.
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Die Stege 26 und damit auch die Stützanschläge 27 sind derart auf dem
Ausgleichstisch 18 positioniert, dass bei einer Anlage des jeweiligen
Stützsteges 27 am zugeordneten Klemmbacken 7 der Schlitten 14 und
damit auch die Klebstoffauftragswalze 11 zwangsläufig so positioniert
ist, dass die Klebstoffauftragswalze bei einem Vorbeifahren an dem
Blockrücken 2 einen Klebstoffauftrag bewirken kann. Die Ebene des
Blockrückens 2 und eine Tangentialebene an einer Manteloberseite der
Klebstoffauftragswalze 11 sind daher zumindest weitgehend identisch.
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Wie anhand der Fig. 4 erkennbar ist, bilden die Stützanschläge 27, die
über die Stege 26 starr mit dem Ausgleichstisch verbunden sind, in
Verbindung mit der horizontalen Verfahrbarkeit des Ausgleichstisches 18
eine zwangsläufige Nachstelleinrichtung für die Beleimstation, die eine
zwangsläufige, korrekte Ausrichtung der Klebstoffauftragswalze 11
relativ zum jeweiligen Blockrücken 2, 2a bewirkt, unabhängig von der
tatsächlichen Dicke des jeweiligen Blattblockes 1, 1a. Denn wenn ein
gegenüber dem Blattblock 1 wesentlich dünnerer Blattblock 1a durch die
Klemmmittel 4, 7 fixiert wird, und der frei nach unten herausragende
Blockabschnitt 3a die identische Länge von 70 mm wie die freie Länge
des Blockabschnittes 3 des dicken Blattblockes 1 aufweist, wird bei
einem Schrägrichten des Blockabschnittes 3a parallel zum alternativ
einspannbaren Blattblock 1 der Blockrücken 2a um wenige Millimeter
parallel oberhalb der Ebene des Blockrückens 2 ausgerichtet sein.
Würde die Klebstoffauftragswalze 11 in ihrer Position verbleiben, in der sie
zur Beleimung des Blockrückens 2 des dicken Blattblockes 1 war, so
würde die Klebstoffauftragswalze 11 mit dem Blockrücken 2a nicht in
Berührung gelangen können, so dass auch kein Klebstoffauftrag
erfolgen könnte. Durch die zwangsläufige Nachführung der
Klebstoffauftragswalze 11, indem in einfacher Weise der gesamte Ausgleichstisch
18 um einen Differenzbetrag X zwischen dem dicken Blattblock 1 und
dem dünnen Blattblock 1a - relativ zu einer für beide Blattblöcke 1, 1a
identischen Mittellängsebene gesehen - verfahren wird, wird
automatisch die gleiche Ausrichtung der Klebstoffauftragswalze 11 für den
dünneren Blattblock 1a erzielt, die die Klebstoffauftragswalze 11 zuvor für
den dickeren Blattblock 1 hatte. Da die Bewegungsebene der
Klebstoffauftragswalze 11 entsprechend der geneigten Schlittenführung ansteigt,
ergibt sich relativ zum vorherigen schrägen Bewegungsweg der
Klebstoffauftragswalze 11 für den Blattblock 1 eine geringfügige
Höhenverlagerung gemäß der strichpunktierten Darstellung nach Fig. 4, die den
sicheren Klebstoffauftrag auch bei dem dünnen Blattblock 1a bewirkt.
Durch eine einfache Horizontalverlagerung der gesamten
Klebstoffauftragsvorrichtung wird somit in verblüffender Weise die entsprechende
Anpassung an die geänderte Höhe des Blockrückens 2a erzielt. Der
Ausgleichstisch 18 wird in einfacher Weise so lange horizontal
verfahren, bis der Stützanschlag 27 des zugeordneten Steges 26 an der
Anschlagfläche 28 des zugeordneten Klemmbackens 7 erneut auf Block
fährt. Dieser Verfahrweg entspricht exakt dem zuvor beschriebenen und
in Fig. 4 verdeutlichten Differenzbetrag X.
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Für ein Beleimen des jeweiligen Blockrückens 2, 2a wird die
Klebstoffauftragswalze 11 vorzugsweise wenigstens einmal entlang des gemäß
Fig. 1 links gerichteten Blockrückens 2 und anschließend wenigstens
einmal entlang des gemäß Fig. 2 nun rechtsgerichteten Blockrückens 2
vorbeigefahren. Dabei erfolgt zwischen den beiden
Beleimungsvorgängen jeweils eine Umsetzung des Blockabschnittes 3 mittels der
Spannmittel 5, 6 einerseits und eine Umsetzung des Schlittens 14 auf die
entsprechend gegensinnig gekippte Schrägstellung der Schlittenführung 15
andererseits.
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Um zusätzlich eine Aufpilzung des Blockrückens 2 erzielen zu können,
ist es möglich, die Klebstoffauftragswalze 11 relativ zur
Bewegungsrichtung des Schlittens 14 und zur Schrägrichtung des Blockrückens 2
gegenläufig anzutreiben. In diesem Fall werden die Blattkanten beim
Vorbeifahren der rotierenden Klebstoffauftragswalze 11 in der zur
Schrägrichtung des Blockrückens 2 entgegengesetzten Richtung mechanisch
verformt, wodurch sich zusätzliche, geringfügige Blattkantenknickungen
ergeben. Diese führen zwangsläufig zu einer Verdickung des
Blockrückens 2 und damit zu der gewünschten Aufpilzung.
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Alle Antriebsmittel der verschiedenen, zuvor beschriebenen
Bewegungskomponenten der Beleimstation sind durch die zentrale Steuerung
miteinander koordiniert, um einen einwandfreien Klebstoffauftrag zu
ermöglichen.