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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einbaugarnitur zur Betätigung einer Unterflurarmatur gemäß dem Obergriff des Anspruchs 1.
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Ausgangssituation
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Einbaugarnituren sind dazu vorgesehen, Armaturen von Ventilen oder Schiebern unterirdisch verlaufender Gas- oder Flüssigkeitsleitungen von der Straßenoberfläche her betätigen zu können. Für den Einbau einer Einbaugarnitur wird ein sogenannter vertikaler Kanalgraben vorgesehen, welcher von der Straßendecke bis zur Armatur des zu betätigenden Ventils oder Schiebers reicht. Die Oberseite des Schachtelements wird mit einem Verschlussdeckel verschlossen. Die Einbaugarnitur wird in den vertikalen Kanalgraben eingesetzt, um eine Betätigung des vorgenannten Ventils oder Schiebers zu ermöglichen. Sie umfasst als Antriebselement eine sogenannte Schlüsselstange bzw. Armaturenspindel bzw. Vierkantrohr, an deren bzw. dessen Unterseite einer Spindel sich eine Kuppelmuffe befindet, die dazu vorgesehen ist, eine Kupplung mit einer Armatur des Schiebers oder Ventils einzugehen. Üblicherweise ist die Kuppelmuffe mit der Schlüsselstange bzw. dem Vierkantrohr über einen Kerbstift fest verstiftet. Die Schlüsselstange wird über deren Kuppelmuffe mit der Spindel der Armatur über einen Rastmechanismus verbunden, wodurch zwischen der Schlüsselstange und der Spindel eine verriegelte Verbindung erzielt wird. Danach wird das Hülsrohr abgesenkt, sodass es auf der Oberseite des Spindelkopfs der Armatur mit der Hülsrohrglocke aufsitzt und den Verbindungsbereich zur Außenseite hin abdichtet. Anschließend wird der vertikale Kanalgraben wieder verschüttet, sodass lediglich die Oberseite der Einbaugarnitur mit der oberseitigen Anschlusseinrichtung in einem durch eine Straßenkappe abgedeckten Hohlraum freiliegt. Nach dem Verschütten der Einbaugarnitur ist die Verriegelung zwischen Kuppelmuffe und Spindel nicht mehr direkt zugänglich.
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Schlüsselstangen müssen jedoch beispielsweise aufgrund von Korrosion oder anderen Schäden bzw. Bedingungen gegebenenfalls getauscht werden. Ein Entriegeln der Schlüsselstange von der Unterflurarmatur ist nur durch Freilegen der gesamten Einbaugarnitur bzw. des gesamten Hülsrohres möglich. Ein Tausch einer Einbaugarnitur ist daher mit großem Aufwand verbunden.
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Druckschriftlicher Stand der Technik
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Die
DE 10 2009 043 502 A1 zeigt eine Einbaugarnitur mit einer Rastverbindung zwischen einer Kuppelmuffe der Einbaugarnitur und der Spindel einer Unterflurarmatur.
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Aus dem Newsletter der Firma BÜSCH aus 03/2022 (https://www.buesch.com/de/newsletter/2022-03) ist eine Einbaugarnitur zur Betätigung einer Unterflurarmatur bekannt, die einen Vierkantschoner zum Aufsetzen eines Betätigungsschlüssels aufweist. Die Einbaugarnitur weist zudem eine mit einer Spindel der Unterflurarmatur verbindbare Kuppelmuffe sowie eine längliche Schlüsselstange auf, welche an ihrem einen Ende den Vierkantschoner und an ihrem gegenüberliegenden Ende die Kuppelmuffe umfasst. Die Kuppelmuffe ist mit der Spindel ver- und entriegelbar. Zum Verriegeln wird die Kuppelmuffe auf die Spindel aufgesteckt bis an der Kuppelmuffe angeordnete Federn einrasten und dann nach unten geschoben, bis die Verriegelung einklickt. Schließlich wird eine Hülsrohrglocke mit einer Pass- und Sauberkeitsscheibe, die um die Spindel angeordnet ist, verklickt.
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Die
DE 100 19 003 A1 offenbart eine Einbaugarnitur für im Straßenunterbau verlaufende Leitungen, die über eine in der Straßenkappe endende Vierkantstange verfügt, die von einem Schutzrohr umgeben und mit ihrem unteren Ende in Form einer Schnellspannkuppelmuffe mit der Spindel eines Leitungsschiebers lösbar verbunden ist. Zur Verbindung dienen Stifte, die in der Spindel und korrespondierend in der Schnellspannkuppelmuffe ausgebildete Bohrungen einrasten. Die Stifte sind einer eine Vorspannung auf die Stifte ausübenden Klammer zugeordnet, die mit einer die Vierkantstange umschließenden Ringplatte verbunden ist. Die Klammer kann am den Stiften gegenüberliegenden Ende Verlängerungen aufweisen. Die Kuppelmuffe kann mit einer Kappe versehen sein, aus der die Verlängerungen nach oben herausragen. Zur Entriegelung müssen die Verlängerungen zusammengedrückt werden, um eine Hebelwirkung auszuüben, die die Stifte aus den Bohrungen der Kuppelmuffe herauszieht.
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Aus der
DE 298 06 888 U1 ist eine Kuppelmuffe zum Kuppeln einer Armatur-Schieberspindel mit einer Einbaugarnitur-Schlüsselstange bekannt, wobei die Kuppelmuffe eine Muffewandung umfasst, die eine Schlüsselstange-Aufnahme umschließt. An ihrem gegenüberliegenden Ende bildet die Kuppelmuffe eine von ihrer Muffewandung umgrenzte Schieberspindel-Aufnahme. Die Muffewandung hat an zwei einander entgegengesetzten Seiten je eine Querbohrung zur Aufnahme von Bolzenstücken. Zum Anbringen wird die Kuppelmuffe derart über die Schieberspindel geschoben, dass die Bolzenstücke zunächst von der Schieberspindel in die der Schieberspindel-Aufnahme zugeordneten Querbohrungen gedrängt werden und dann, wenn die Bohrungen fluchten, unter der Kraft eines Druckfedermittels in die Bohrung der Schieberspindel einrasten. Die Bolzenstücke verbinden die Kuppelmuffe und die Schieberspindel zugsicher.
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Die
DE 10 2008 060 739 A1 offenbart eine Einbaugarnitur für im Frostsicherungsabstand im Straßenbett verlaufende Leitungen, die über eine Vierkantstange verfügt, deren oberes Ende in Form eines Vierkants in einer Straßenkappe endet und deren unteres Ende über eine Kuppelmuffe mit der Spindel eines Leitungsschiebers lösbar verbunden ist. ie Kuppelmuffe weist federnd angeordnete und einseitig angeschärfte Stifte auf, die in Bohrungen im Muffenkörper geführt in korrespondierende Bohrungen in der Spindel einrastbar ausgeführt sind. Die Stifte sind über ein Federsystem, das über federbelastete Doppelbügel die Stifte gleichzeitig und axial beaufschlagend ausgebildet ist, in der Rastposition gehalten. Die Stifte können auch wieder sicher aus der Rastposition herausgedrückt werden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Einbaugarnitur bereitzustellen, die besonders einfach mit der Spindel einer Unterflurarmatur verriegelbar und auch entriegelbar ist.
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Lösung der Aufgabe
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Die vorstehende Aufgabe wird durch eine Einbaugarnitur gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Zweckmäßige Ausgestaltungen der Einbaugarnitur sind in den abhängigen Ansprüchen beansprucht.
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Die erfindungsgemäße Einbaugarnitur umfasst eine Anschlusseinrichtung, insbesondere einen Vierkantschoner zum Aufsetzen eines Betätigungsschlüssels, eine mit einer Spindel der Unterflurarmatur verbindbare Kuppelmuffe, ein längliches, vorzugsweise hohles, vorzugsweise teleskopierbares Antriebselement, vorzugsweise eine Schlüsselstange, welches an seinem einen Ende die Anschlusseinrichtung und an seinem gegenüberliegenden Ende die Kuppelmuffe aufweist, wobei die Kuppelmuffe mit der Spindel verriegelbar ist. Erfindungsgemäß ist ein Ent- und Verriegelungsmechanismus für ein Entriegeln der Kuppelmuffe von der Spindel vorgesehen, welcher auf Seiten der Anschlusseinrichtung, also im Bereich des durch eine Straßenkappe abgedeckten Hohlraums, eine Handhabe zur manuellen Betätigung desselben umfasst. Hierdurch kann der Ent- und Verriegelungsmechanismus bei eingebauter Einbaugarnitur betätigt werden. Die Erfindung ermöglicht es, dass die Schlüsselstange entnommen und wieder verriegelt werden kann, ohne dass das Hülsrohr freigelegt sowie entfernt werden muss.
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Erfindungsgemäß ist um die Kuppelmuffe eine mittels der Handhabe axial verschiebbare Hülse und zwischen der Hülse und der Kuppelmuffe mindestens ein federbelastetes Rastelement vorgesehen, wobei abhängig von der axialen Position der axial verschiebbaren Hülse zur Kuppelmuffe in einer Raststellung die Kuppelmuffe mit der Spindel verriegelt, indem das mindestens eine federbelastete Rastelement eine Bohrung der Kuppelmuffe durchsetzt, um in eine Ausnehmung oder Bohrung der Spindel einzugreifen, und um in einer Lösestellung das mindestens eine federbelastete Rastelement mit der Ausnehmung oder Bohrung der Spindel außer Eingriff zu bringen. Vorzugsweise können zwei federbelastete Rastelemente an der Hülse, vorzugsweise einander gegenüberliegend, vorgesehen sein. Eine Verrastung mit einer verschiebbaren Hülse ist besonders einfach und kostengünstig zu fertigen.
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Erfindungsgemäß ist die Lösestellung durch ein Verschieben bzw. Hochziehen der Hülse hin zur Anschlusseinrichtung und die Raststellung durch ein schwerkraftbedingtes Verschieben bzw. Sichabsenken der Hülse hin zur Kuppelmuffe festlegbar. Hierdurch kann das Verriegeln, d. h. die Bewegung der Hülse in die Raststellung, ohne zusätzliche manuelle Kraftaufwendung erfolgen, wohingegen ein einfaches und schnelles Entriegeln mithilfe der Handhabe, vorzugsweise einer auf Zug zu betätigenden Handhabe, erfolgen kann.
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Zweckmäßigerweise kann das federbelastete Rastelement auf einer vorgespannten Blattfeder angeordnet sein, die an der Kuppelmuffe derart angeordnet ist, dass die Blattfeder im Bereich des Rastelements im entlasteten Zustand der Blattfeder von der Kuppelmuffe aufgrund der Vorspannung nach außen ragt. Der Ent- und Verriegelungsmechanismus befindet sich hierbei in der Lösestellung. Dies ist dann der Fall, wenn die Hülse nach oben gezogen ist. Sofern die Hülse sich schwerkraftbedingt nach unten bewegt, wird die vorgespannte, etwas nach außen ragende Blattfeder entgegen der Federkraft der Blattfeder hin zur Kuppelmuffe gedrückt, wodurch das Rastelement in die Ausnehmung oder Bohrung der Spindel eingreift und der Ent- und Verriegelungsmechanismus sich in Raststellung befindet.
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Dadurch, dass die Blattfeder längsverschieblich an der Kuppelmuffe angeordnet ist, können bei der Verriegelung gewisse Positionsunterschiede zwischen dem Rastelement des Ent- und Verriegelungsmechanismus und der Bohrung oder Ausnehmung der Spindel ausgeglichen werden.
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In einer zweckmäßigen Ausgestaltung durchsetzt ein Stift die Hülse, die Blattfeder, die Kuppelmuffe sowie vorzugsweise auch das Antriebselement. Der Stift dient hierdurch als gemeinsames Verbindungselement für die Hülse, die Kuppelmuffe und die Blattfeder. Ferner kann der Stift auch zusätzlich als Verbindungselement zwischen Kuppelmuffe und Antriebselement dienen.
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Dadurch, dass der Stift mit seinen Endbereichen jeweils in ein in Längsrichtung verlaufendes Langloch der Hülse eingreift, wird die Hülse in ihrer vertikalen Bewegung entlang der durch das Langloch vorgegebenen Distanz geführt. Ferner werden die beiden Endpositionen (d. h. Lösestellung bzw. Raststellung) hierdurch festgelegt.
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Dadurch, dass die Blattfeder ein Langloch für die Aufnahme des Stifts umfasst, ist die Blattfeder axial verschieblich an der Kuppelmuffe befestigt und kann somit bei Bedarf etwas verschoben werden, um eine Verriegelung zu ermöglichen.
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Dadurch, dass die Kuppelmuffe ein Langloch für die Aufnahme des Rastelements umfasst, kann das Rastelement sicher in dem Langloch der Kuppelmuffe positioniert werden, d. h. im Bedarfsfall die Verriegelungsposition mit der Bohrung oder Ausnehmung an der Spindel sicher treffen.
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Erfindungsgemäß umfasst die Handhabe ein längliches, vorzugsweise faden- oder seilförmiges, zugfestes Element, mit welchem die Hülse nach oben ziehbar ist, sodass sich das federbelastete Rastelement aufgrund dessen Vorspannung aus der Bohrung oder Ausnehmung der Spindel herausbewegt. Aufgrund der länglichen Form des zugfesten Elements kann es „von oben“ bedient werden.
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Das längliche zugfeste Element kann zweckmäßigerweise flexibel sein, sodass es umgelenkt werden kann. Das längliche zugfeste Element kann beispielsweise ein Stahlseil sein.
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Dadurch, dass die Handhabe an ihrem Ende einen Griffbereich aufweist, wird eine verbesserte Kraftübertragung und damit eine besonders leichte Betätigung der Handhabe ermöglicht.
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Dadurch, dass eine axiale Durchgangsöffnung für einen Durchtritt der Handhabe vorgesehen ist, kann die Handhabe in einfacher Weise zur Oberseite der Anschlussarmatur geführt werden und dort herausragen.
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In vorteilhafter Weise kann die Handhabe zumindest teilweise innerhalb des Antriebselements und/oder der Anschlusseinrichtung verlaufen. Dadurch ist die Handhabe einerseits gegenüber äußeren Einflüssen geschützt, andererseits ist sie in ihrer axialen Bewegung nicht gehindert.
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Ferner kann am Antriebselement im Bereich der Anschlusseinrichtung eine, vorzugsweise über einen Bajonettverschluss lösbare und wieder verschließbare Kappe zum oberseitigen Anschluss an ein Hülsrohr vorgesehen sein. Eine derartige Kappe kann besonders einfach montiert und/oder demontiert werden. Die Kappe ist vorzugsweise mit der Schlüsselstange verbunden und kann somit zusammen mit der Schlüsselstange demontiert werden, wobei das Hülsrohr an der Unterflurarmatur verbleibt.
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Des Weiteren kann die Kuppelmuffe eine Ausnehmung für die Blattfeder aufweisen. Sofern die Hülse schwerkraftbedingt sich nach unten hin in Richtung zur Spindel absenkt, wird die Blattfeder in die Ausnehmung an der Kuppelmuffe gedrückt und wirkt sich somit nicht hinderlich auf den Absenkvorgang der Hülse aus.
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Vorzugsweise weist das federbelastete Rastelement eine Anlaufschräge auf.
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Beschreibung der Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
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Die vorliegende Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Wiederkehrende Merkmale sind der Übersichtlichkeit halber lediglich einmal mit einem Bezugszeichen versehen. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Einbaugarnitur, die an einer Unterflurarmatur montiert ist;
- 2 eine perspektivische Schnittdarstellung der Einbaugarnitur nach 1;
- 3 eine perspektivische Detailschnittdarstellung des Ent- und Verriegelungsmechanismus der Einbaugarnitur nach 1 in Raststellung;
- 4 eine perspektivische Detailschnittdarstellung des Ent- und Verriegelungsmechanismus der Einbaugarnitur nach 1 in Lösestellung;
- 5 eine perspektivische Detailschnittdarstellung des oberen Bereichs der Einbaugarnitur nach 1 mit demontierter Kappe;
- 6 eine perspektivische Detaildarstellung des Ent- und Verriegelungsmechanismus der Einbaugarnitur nach 1 in Lösestellung;
- 7 eine perspektivische Explosionsdarstellung der Kuppelmuffe sowie der Blattfedern der Einbaugarnitur nach 1; sowie
- 8 eine vergrößerte Teildarstellung des oberen Bereichs der Einbaugarnitur nach 1 in einem Zustand, bei dem die Kappe von dem Hülsrohr gelöst ist.
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1 zeigt eine Unterflurarmatur 3 zum Anschluss an ein nicht dargestelltes Rohleitungssystem, z. B. einem Wasser- oder Gasversorgungsnetz. Die Unterflurarmatur 3 ist dazu vorgesehen, das Rohrleitungssystem abzusperren oder einen Durchfluss durch das Rohrleitungssystem zu ermöglichen. Die Unterflurarmatur 3 befindet sich im Erdreich 23. Aus diesem Grund wird an der Oberseite der Unterflurarmatur 3 eine Einbaugarnitur 1 positioniert und mit letzterer verbunden, um eine Betätigung der Unterflurarmatur 3 zu ermöglichen. Wie aus 2 ersichtlich, ist nicht nur das Hülsrohr 8, sondern auch das Antriebselement 5 teleskopierbar.
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Bei dem Antriebselement 5 handelt es sich um eine hohle Stange mit vorzugsweise rechteckiger Querschnittsform, oft auch als „Schlüsselstange“ oder „Vierkantrohr“ bezeichnet. Das Antriebselement 5 erstreckt sich oberseitig durch die Kappe 9 hindurch und weist an dessen Endbereich eine Anschlusseinrichtung 4, vorzugsweise einen sogenannten Vierkantschoner, auf. Das Antriebselement 5 ist mit der Kappe 9 verbunden, aber zur Kappe 9 drehbar. Im oberen Bereich der Einbaugarnitur 1 wird ein Hohlraum 24 belassen, in dem sich kein Erdreich befindet. Der Hohlraum 24 wird oberseitig mit einer entfernbaren Straßenkappe 25 abgedeckt. Sofern die Unterflurarmatur 3 betätigt werden muss, wird die Straßenkappe 25 abgenommen und auf die Anschlusseinrichtung 4 ein Betätigungsschlüssel aufgesetzt, mit dem die Unterflurarmatur 3 manuell geöffnet oder geschlossen werden kann.
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Die Einbaugarnitur 1 umfasst ein Hülsrohr 8 sowie eine Hülsrohrglocke 2. Die Hülsrohrglocke 2 liegt an der Unterflurarmatur 3 an und schützt den Verbindungsbereich von Unterflurarmatur 3 und Einbaugarnitur 1. Das Hülsrohr 8 umfasst zwei ineinanderschiebbare Teile und ist teleskopierbar und somit in seiner Länge anpassbar.
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An der der Hülsrohrglocke 2 gegenüberliegenden Seite des Hülsrohrs 8 befindet sich die Kappe 9, die das Hülsrohr oberseitig abschließt. Im eingebauten Zustand ist das Hülsrohr 8 bis unterhalb der Kappe 9 mit Erdreich verschüttet. Innerhalb des Hülsrohres 8 befindet sich die Schlüsselstange, an deren oberem Ende die Anschlusseinrichtung 4, beispielsweise ein Vierkantschoner, vorgesehen ist. Diese befindet sich oberhalb der Kappe 9. Die Anschlusseinrichtung 4 bzw. der Vierkantschoner sind dazu vorgesehen, an der Oberseite der Einbaugarnitur 1 eine Schlüsselstange anzusetzen, mit der z. B. eine Serviceperson die Unterflurarmatur 3 betätigen kann.
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Am unteren, in 1 vom Hülsrohr 8 verdeckten Ende ist die Schlüsselstange über eine Kuppelmuffe 6 mit einer Spindel 7 (vgl. 2) der Unterflurarmatur 3 verbunden. Die erfindungsgemäße Einbaugarnitur 1 weist einen manuellen Ent- und Verriegelungsmechanismus für die Verbindung von Einbaugarnitur 1 und Unterflurarmatur 3 auf. Dieser ermöglicht über eine an der Oberseite befindlichen Handhabe in Form eines länglichen zugfesten Elements 11 die Verbindung der Schlüsselstange bzw. deren Kuppelmuffe von der Spindel 7 der Unterflurarmatur 3 manuell zu lösen.
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Das längliche zugfeste Element 11 weist einen Griffbereich 12, vorzugsweise in Form einer Öse bzw. Rings, auf, mittels dem manuell eine ausreichende Kraftübertragung beim Betätigen, insbesondere bei einem Ziehen an dem länglichen zugfesten Element 11 aufgebracht werden kann. Durch Ziehen an dem länglichen zugfesten Element 11 kann, wie später erläutert, eine Entriegelung der Kuppelmuffe 6 von der Spindel 7 der Unterflurarmatur 3 vorgenommen werden, sodass als Folge davon die Schlüsselstange bei verbleibendem Hülsrohr 8 entnommen werden kann. Das längliche zugfeste Element 11 ist faden- oder seilförmig. Vorzugsweise handelt es sich hierbei um ein dünnes Stahlseil.
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Die Anschlusseinrichtung 4 weist eine Durchgangsöffnung 19 auf, durch die hindurch die Handhabe zur Oberseite der Einbaugarnitur 1 verläuft und damit von oben her zugänglich ist.
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2 zeigt eine Schnittdarstellung der Einbaugarnitur 1 nach 1 sowie andeutungsweise einen Teil des oberen Bereichs der Unterflurarmatur 3. Die Anschlusseinrichtung 4 ist mit dem länglichen, hohlen und teleskopierbaren Antriebselement 5 verbunden. Auf der der Anschlusseinrichtung 4 gegenüberliegenden Seite des Antriebselements 5 ist die Kuppelmuffe 6 mit dem Antriebselement 5 befestigt. Die Kuppelmuffe 6 ist im montierten Zustand über eine Vierkantsteckverbindung radial und tangential formschlüssig mit einer Spindel 7 der Unterflurarmatur 3 verbunden und über eine Ausnehmung oder Bohrung 15 der Spindel 7 mit dieser axial verriegelt.
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Zum Verriegeln und Entriegeln befindet sich um die Kuppelmuffe 6 eine axial (in 2 vertikal) verschiebbare Hülse 13. Die Hülse 13 ist mit dem länglichen zugfesten Element 11 der Handhabe verbunden. Letzteres verläuft innerhalb des Antriebselements 5. Über das längliche zugfeste Element 11 bzw. dessen Griffbereich 12 kann die Hülse 13 im Bereich der Anschlusseinrichtung 4 von der Raststellung in eine Lösestellung nach oben gezogen werden (wie in 2 dargestellt). Wird die Handhabe losgelassen, rutscht die Hülse 13 aufgrund ihrer Schwerkraft wieder nach unten über die Kuppelmuffe 6 in die Raststellung. Hierdurch kann der erfindungsgemäße Ent- und Verriegelungsmechanismus realisiert werden.
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3. zeigt den Ent- und Verriegelungsmechanismus in vergrößerter Darstellung in der Raststellung. An zwei gegenüberliegenden Seiten der Kuppelmuffe 6 sind Blattfedern 14 mit je einem Rastelement 10 vorgesehen. Die Blattfedern 14 sind länglich ausgebildet, wobei die Rastelemente 10 jeweils an einem Endbereich der betreffenden Blattfeder 14 quer dazu orientiert angebracht sind. Die Rastelemente 10 sind vorzugsweise jeweils mit einer zur Unterflurarmatur 3 hin orientierten Anlaufschräge 26 versehen.
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Die Hülse 13 liegt in der in 3 gezeigten Raststellung an der jeweiligen Blattfeder 14 im Bereich des Rastelements 10 an. Am den Rastelementen 10 gegenüberliegenden Endbereich der jeweiligen Blattfeder 14 ist ein Stift 16 vorgesehen, der das Antriebselement 5, die Kuppelmuffe 6, die jeweilige Blattfeder 14 sowie die Hülse 13 durchsetzt und eine Verbindung der jeweiligen Teile zueinander bewirkt. Der Stift 16 greift beidseitig in ein an der Hülse 13 beidseitig ausgebildetes Langloch 21 ein, wodurch die Hülse 13 über den durch das Langloch 21 vorgegebenen Weg in 3 vertikal zur Kuppelmuffe 6 sowie zu den beiden Blattfedern 14 verschiebbar ist.
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Die Hülse 13 weist vorzugsweise in ihrem oberen Bereich eine Öse 27 auf, an der das längliche zugfeste Elemente 11 fixiert ist. Wie in 3 gezeigt, verläuft das längliche zugfeste Element 11 oberhalb der Hülse 13 über einen gewissen Bereich außerhalb des Antriebselements 5, bevor es durch eine Öffnung 27 in den Innenbereich des Antriebselements 5 eintaucht.
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In der in 3 gezeigten Raststellung ragt die jeweilige Spitze des Rastelements etwas in die Bohrung 15 der Spindel 7 der Unterflurarmatur 3 hinein und verhindert somit, dass die Kuppelmuffe 6 nach oben abgezogen werden kann. Gleichzeitig sichert die Hülse 13 diese Position. Die Rastelemente 10 durchgreifen hierbei eine Durchgangsbohrung der Kuppelmuffe 6. Die Durchgangsbohrung kann hierbei als Langloch 18 ausgestaltet sein. Die Hülsrohrglocke 2 deckt den Verbindungsbereich zwischen Kuppelmuffe 6 und Spindel 7 ab.
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In 4 ist die Lösestellung des erfindungsgemäßen Ent- und Verriegelungsmechanismus dargestellt. Hierbei ist das Hülsrohr 8 sowie die Hülsrohrglocke 2 aus darstellerischen Gründen etwas nach oben gezogen gezeichnet. Vorzugsweise kann das Hülsrohr 8 mit Hülsrohrglocke 2 unmittelbar aufliegend auf der Unterflurarmatur 3 bei der Entriegelung im mit Erdreich verschütteten Zustand verbleiben. Zur Entriegelung ist die Hülse 13 mittels der Handhabe in Form des länglichen zugfesten Elements 11 in eine Endstellung nach oben gezogen. Die Endstellung wird durch das Langloch 21 in der Hülse 13 festgelegt. Die Blattfedern 14 weisen eine Vorspannung auf, die dazu führt, dass die Blattfedern 14 sich seitwärts zur Längsrichtung der Einbaugarnitur etwas nach außen bewegen, wodurch die Rastelemente 10 sich aus der Bohrung 15 etwas herausbewegen und das Antriebselement 5 zusammen mit der Kuppelmuffe 6 nach oben abgezogen werden kann. Das jeweilige Rastelement 10 befindet sich in der Lösestellung trotz der Auslenkung durch die vorgespannte Blattfeder 14 noch innerhalb des Langlochs 18 der Kuppelmuffe 6.
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Sofern die Kuppelmuffe 6 wieder mit der Spindel 7 verrasten soll, wird das Antriebselement 5 mit der Kuppelmuffe 6 zunächst nach unten geschoben, sodass sich die Rastelemente 10 wieder im Bereich der Bohrung 15 der Spindel 7 befinden. Um zu vermeiden, dass es beim Nachuntenschieben zu einem Verhaken kommt, ist eine Anlaufschräge 26 an dem jeweiligen Rastelement 10 vorgesehen. Diese dient dazu, dass bei dem Nachuntenschieben des Antriebselements 5 sowie der Kuppelmuffe 6 die beiden Blattfedern 14 notfalls nach außen gedrückt werden und die Rastelemente 10 an der betreffenden Stelle der Bohrung 15 positioniert werden können. Sobald sich die Rastelemente 10 wieder an der Bohrung 15 befinden, kann die Handhabe in Form des länglichen zugfesten Elements losgelassen werden, worauf die Hülse 13 schwerkraftbedingt sich nach unten bewegt, die Blattfedern 14 mit ihren Rastelementen 10 nach innen drückt und in der Raststellung hält.
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Die Hülse 13 ist beispielsweise als Metallhülse ausgebildet.
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Sofern in Lösestellung das Antriebselement 5 entnommen werden soll, kann die Verbindung zwischen dem Hülsrohr 8 und der Kappe 9, wie in 5 gezeigt, gelöst werden. Zur Verbindung des Hülsrohrs 8 sowie der Kappe 9 kann z. B. ein (in 5 nicht dargestellter) Bajonettverschluss vorgesehen sein. Die Kappe 9 ist fest mit dem Antriebselement 5 verbunden, aber drehbar zur Kappe 9. Hierzu weist die Kappe 9 einen Einsatz 28 auf, der einerseits fest mit dem Antriebselement 5 verbunden ist, andererseits eine Drehung des Antriebselements 5 zur Kappe 9 ermöglicht. Der Einsatz 28 ist an der Oberseite der Kappe 9 mittels eines Schnappmechanismus befestigt und durch eine Scheibe 29 gesichert.
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Die Handhabe in Form des länglichen zugfesten Elements 11 ist im Bereich der Anschlusseinrichtung 4 durch eine Durchgangsöffnung 19 nach oben geführt und daher von oben her zugänglich. Am Ende des länglichen zugfesten Elements 11 befindet sich der Griffbereich 12, z. B. in Form einer Öse.
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6 zeigt den unteren Bereich des Antriebselements 5 in der Lösestellung, wobei die Blattfedern 14 hierbei etwas nach außen ragen. Etwas oberhalb der Hülse 13 befindet sich eine Bohrung 30 in dem Antriebselement 5, die dazu dient, das längliche zugfeste Element 11 in den inneren Bereich des Antriebselements 5 zu überführen.
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Gemäß 7 weist die Kuppelmuffe 6 im Bereich der jeweiligen Blattfeder 14 eine Vertiefung 20 auf, die in Längsrichtung zur Kuppelmuffe 6 verläuft und dazu vorgesehen ist, die Blattfeder 14 aufzunehmen, sodass diese in der Raststellung vom oberen Bereich des Stifts 16 bis zum unteren Bereich des Rastelements 10 in die Ausnehmung 20 eintaucht. Hierdurch wird das schwerkraftbedingte Verschieben der Hülse 13 relativ zur Kuppelmuffe 6 erleichtert. Die Blattfeder 14 kann im Bereich des Stifts 16 ein Langloch 17 aufweisen. Ebenfalls kann die Durchgangsbohrung an der Kuppelmuffe zur Aufnahme des Rastelements 10 als Langloch 18 ausgestaltet sein. Hierdurch ergeben sich Flexibilitäten in Bezug auf das Auffinden der Rastposition, sofern die Positionen nicht genau übereinstimmen. Die Bohrung 31 in der Kuppelmuffe 6 dient zur Aufnahme des Stifts 16, vgl. z. B. 3.
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Aus 8 ergibt sich der Verbindungsbereich zwischen Kappe 9 und Hülsrohr 8, welcher, wie in 8 gezeigt, als Bajonettverschluss ausgebildet sein kann.
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Die Erfindung ermöglicht es, das Antriebselement 5 bei verbleibendem Hülsrohr sowie Hülsrohrglocke zu entfernen und wiedereinzusetzen. Die Erfindung stellt daher eine ganz besondere Weiterentwicklung auf dem einschlägigen Gebiet der Technik da.
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BEZUGSZEICHENLISTE
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- 1
- Einbaugarnitur
- 2
- Hülsrohrglocke
- 3
- Unterflurarmatur
- 4
- Anschlusseinrichtung
- 5
- Antriebselement
- 6
- Kuppelmuffe
- 7
- Spindel
- 8
- Hülsrohr
- 9
- Kappe
- 10
- Rastelement
- 11
- längliches zugfestes Element
- 12
- Griffbereich
- 13
- Hülse
- 14
- Blattfeder
- 15
- Ausnehmung oder Bohrung
- 16
- Stift
- 17
- Langloch
- 18
- Langloch
- 19
- Durchgangsöffnung
- 20
- Vertiefung
- 21
- Langloch
- 22
- Durchgangsöffnung
- 23
- Erdreich
- 24
- Hohlraum
- 25
- Straßenkappe
- 26
- Anlaufschräge
- 27
- Öse
- 28
- Einsatz
- 29
- Schreibe
- 30
- Bohrung
- 31
- Bohrung