-
Die vorliegende Anmeldung betrifft ein Verfahren zum Einziehen eines Gurtes in einen Tunnel eines Bekleidungsstücks gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1. Ferner betrifft die vorliegende Anmeldung ein Einziehmittel gemäß Anspruch 7. Bei dem Bekleidungsstück kann es sich insbesondere um eine Jacke oder Weste, weiter insbesondere einer Schutzjacke oder Schutzweste, handeln.
-
Das Verfahren sieht die Verwendung eines Einziehmittels vor, das einen Schubkörper sowie ein Kopplungsmittel umfasst. Das Einziehmittel weist eine Längsrichtung auf, wobei es an einem ersten Tunnelende in den Tunnel des Bekleidungsstücks eingebracht wird, der ebenfalls eine Längsrichtung aufweist. Dies erfolgt derart, dass die beiden Längsrichtungen des Einziehmittels und des Tunnels zumindest im Wesentlichen übereinstimmen, sobald das Einziehmittel in den Tunnel eingebracht ist, und sich sowohl ein erstes Ende des Einziehmittels als auch ein gegenüberliegendes zweites Ende des Einziehmittels jeweils außerhalb des Tunnels befinden. Bei den „Längsrichtungen“ muss es sich nicht um in sich gerade Achsen handeln. Stattdessen können sowohl der Tunnel als auch das Einziehmittel einfach oder mehrfach gekrümmt verlaufen.
-
Ferner wird das Kopplungsmittel des Einziehmittels, das vorzugsweise das erste Ende des Einziehmittels bildet, mit einem ersten Gurtende des Gurtes verbunden. Dies erfolgt derart, dass zwischen dem Einziehmittel und dem Gurt eine beim Einziehen des Gurtes in den Tunnel zu überwindende Reibungskraft übertragbar ist. Ferner ist das Kopplungsmittel von dessen Abmessungen her derart ausgebildet, dass es durch den Tunnel bewegbar ist. Mithin ist im Zuge eines Einziehens des Einziehmittels in den Tunnel das Kopplungsmittel mitsamt dem damit verbundenen Gurt durch den Tunnel bewegbar.
-
Das Einziehmittel wird mittels Ziehens an dessen zweitem Ende an einem dem ersten Tunnelende gegenüberliegenden zweiten Tunnelende aus dem Tunnel herausgezogen und dadurch der Gurt in den Tunnel eingezogen. Dies geschieht so lange, bis sich sowohl das erste Gurtende als auch ein zweites Gurtende des Gurts, das dem ersten Gurtende gegenüberliegt, jeweils außerhalb des Tunnels befinden.
-
Stand der Technik
-
Ein Vorgehen der eingangs beschriebenen Art ist im Stand der Technik bereits bekannt. Insbesondere ist es bekannt, einen jeweiligen Gurt mittels eines sogenannten „Einziehgurts“ in den Tunnel eines jeweiligen Bekleidungsstücks einzuziehen. Hiervon wird typischerweise Gebrauch gemacht, wenn das jeweilige Bekleidungsstück gereinigt werden muss. Ein in den Tunnel eingezogene Gurt, der insbesondere von einem Rettungsgurt gebildet sein kann, ist typischerweise nicht für die Reinigung in einer Waschmaschine geeignet und muss entsprechend vor der Reinigung des Bekleidungsstücks aus dem Tunnel herausgezogen werden. Um den Gurt nach Beendigung des Reinigungsvorgangs einfach wieder in den Tunnel einziehen zu können, wird ein Einziehgurt verwendet, der im Zuge des Herausziehens des Gurts aus dem Tunnel seinerseits in den Tunnel eingezogen wird. Der Einziehgurt erfüllt als solcher keine andere Funktion, als nach Beendigung des Reinigungsvorgangs den Gurt wieder in den Tunnel einzuziehen. Hierzu kann der Einziehgurt besonders einfach mit einem Ende des Gurts verbunden und sodann aus dem Tunnel herausgezogen werden, wodurch automatisch der Gurt in den Tunnel eingezogen wird.
-
Die Verwendung derartiger Einziehgurte ist die allgemein übliche Vorgehensweise, die jedoch mit Nachteilen behaftet ist. Insbesondere ist es erforderlich, den Gurt vor dessen Herausziehen aus dem Tunnel mit einem jeweiligen Ende des Einziehgurts zu verbinden, sodass der Einziehgurt bestimmungsgemäß in den Tunnel eingezogen werden kann. Die beiden einander gegenüberliegenden Enden des Einziehgurts, die daraufhin an den einander gegenüberliegenden Tunnelenden des Tunnels aus selbigem hervorragen, müssen sodann vor der Reinigung des Bekleidungsstücks temporär fixiert werden, sodass der Einziehgurt sich während des Reinigungsvorgangs nicht versehentlich löst und aus dem Tunnel herausgezogen wird. Die beschriebene Vorgehensweise ist mit mehreren Handgriffen verbunden, die zeitaufwendig, fehleranfällig und lästig sind.
-
Aufgabe
-
Der vorliegenden Anmeldung liegt mithin die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bereitzustellen, mittels dessen ein Gurt besonders einfach in den zugehörigen Tunnel eingezogen werden kann.
-
Lösung
-
Die zugrunde liegende Aufgabe wird erfindungsgemäß mittels eines Verfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den zugehörigen Unteransprüchen.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass der Schubkörper schubstabil ist und das Einziehmittel mit einem seiner Enden voraus beginnend an einem ersten Tunnelende des Tunnels in den Tunnel eingeschoben wird. Dies erfolgt so weit, bis dieses Ende des Einziehmittels an einem zweiten Tunnelende des Tunnels ausgetreten ist.
-
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, bei dem Ausziehen des Gurts aus dem Tunnel zur Vorbereitung der Reinigung des jeweiligen Bekleidungsstücks nicht - wie im Stand der Technik üblich - den beschriebenen Einziehgurt wechselseitig in den Tunnel einzuziehen, sondern den Gurt ohne jegliche weitere Vorbereitung aus dem Tunnel heraus zu ziehen. Der Tunnel ist daraufhin für die Reinigung des Bekleidungsstücks leer. Das Bekleidungsstück wird sodann gereinigt, wobei im Anschluss an die Reinigung der Gurt wieder in den Tunnel eingezogen werden muss. Hierzu ist nunmehr kein Einziehgurt vorhanden. Stattdessen wird erfindungsgemäß das Einziehmittel mit dem schubstabilen Schubkörper verwendet, das in den Tunnel eingeschoben wird. Aufgrund der schubstabilen Ausgestaltung des Schubkörpers kann das Einziehmittel ohne Weiteres von dem ersten Tunnelende her in den Tunnel eingeführt und durch den Tunnel geschoben werden, bis das jeweilige Ende des Einziehmittels zu dem zweiten Tunnelende gelangt und aus dem Tunnel ausgetreten ist. Daraufhin kann das Einziehmittel an dessen jeweiligem Ende, das aus dem zweiten Tunnelende ausgetreten ist, gegriffen und gezogen werden, wodurch das Einziehmittel durch den Tunnel gezogen wird. Hierbei wird der mit dem Einziehmittel verbundene Gurt wunschgemäß in den Tunnel eingezogen.
-
Das Einziehmittel weist eine solche Länge auf, dass die beiden Enden des Einziehmittels nach dem Einbringen desselben in den Tunnel jeweils an den einander gegenüberliegenden Tunnelenden des Tunnels ausgetreten sind bzw. sich zeitgleich außerhalb des Tunnels befinden. Mithin kann das Einziehmittel mit seinem Schubkörper von einem Tunnelende des Tunnels her so weit in den Tunnel eingeschoben und insbesondere durch den Tunnel hindurch geschoben werden, bis das Einziehmittel an dem gegenüberliegenden Tunnelende aus dem Tunnel austritt. Zu jedem Zeitpunkt kann der Benutzer des Einziehmittels unmittelbar eine Kraft auf das Einziehmittel ausüben, nämlich zunächst in Form eines Einschiebens des Einziehmittels an dem ersten Tunnelende und sodann nach dessen Austreten an dem zweiten Tunnelende in Form eines Ziehens an dem Einziehmittel.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren hat viele Vorteile. Insbesondere ist ein Einziehgurt, wie er im Stand der Technik bekannt ist, nicht erforderlich, um einen Gurt nach der Reinigung des jeweiligen Bekleidungsstücks in den Tunnel einzuziehen, sodass die beschriebenen Nachteile, die mit der Verwendung eines solchen Einziehgurts einhergehen, entfallen. Gleichzeitig erfordert das Einziehen des Gurts mittels des beschriebenen Einziehmittels keines zusätzlichen Arbeitsaufwands gegenüber der bekannten Vorgehensweise.
-
In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Einziehmittels ist zumindest der Schubkörper, vorzugsweise das gesamte Einziehmittel, biegesteif ausgebildet, wobei der Schubkörper beim Einbringen in den Tunnel unverformt bleibt und der Tunnel im eingebrachten Zustand des Einziehmittels zumindest im Wesentlichen die Form des Einziehmittels annimmt. Diese Form ist insbesondere langgestreckt sowie geradlinig ausgebildet. Die beschriebene Vorgehensweise ist besonders einfach handhabbar, wobei das Bekleidungsstück derart flach auf einen Untergrund aufgelegt werden kann, dass der Tunnel zumindest im Wesentlichen krümmungsfrei vorliegt. Der biegesteife Schubkörper kann daraufhin besonders einfach in den Tunnel eingeschoben sowie durch den Tunnel hindurch geschoben werden. Aufgrund der Steifigkeit des Schubkörpers nimmt der Tunnel nach dem Einschieben desselben die Form des Schubkörpers bzw. des Einziehmittels an, die entsprechend bevorzugt langgestreckt und geradlinig ist. Die übereinstimmenden Längsrichtungen des Einziehmittels und des Tunnels erstrecken sich hierbei entlang einer in sich geraden Achse.
-
Alternativ kann eine solche Ausgestaltung des Verfahrens besonders vorteilhaft sein, bei der zumindest der Schubkörper des Einziehmittels, vorzugsweise das gesamte Einziehmittel, beim Einbringen in den Tunnel elastisch und/oder plastisch verformt wird. Diese Vorgehensweise kann insbesondere von Vorteil sein, wenn der Tunnel nicht in eine ungekrümmte Form gebracht werden kann oder gebracht werden soll. Der Schubkörper kann bei dieser Ausgestaltung insbesondere von einem Kunststoff gebildet sein, der zwar schubstabil ist, sodass eine Kraft zum Einschieben des Schubkörpers in den Tunnel ohne Weiteres aufgebracht werden kann, gleichwohl jedoch eine Steifigkeit aufweist, die eine elastische und/oder plastische Verformung bzw. Krümmung des Schubkörpers innerhalb des Tunnels erlaubt. Dies kann vorteilhaft sein, damit sich der Schubkörper im Zuge des Einbringens des Einziehmittels in den Tunnel ggf. an eine von einer Geraden abweichende Form des Tunnels anpassen kann.
-
In einer weiteren Ausführungsform weist der Schubkörper mehrere, in seiner Längsrichtung hintereinander angeordnete Segmente auf, wobei benachbarte Segmente mittels einer Verbindung begrenzt gelenkig miteinander verbunden sind. Eine solche begrenzte Gelenkigkeit ist dadurch gekennzeichnet, dass ein jeweiliges Segment gegenüber dem benachbarten Segment mittels der jeweiligen Verbindung lediglich in einem begrenzten Winkelbereich verschwenkt werden kann. Bevorzugt ist die Verbindung derart ausgebildet, dass diese Verschwenkung der benachbarten Segmente relativ zueinander um mindestens eine Gelenkachse der Verwendung um maximal 50°, vorzugsweise maximal 40°, weiter vorzugsweise maximal 30°, möglich ist. Diese Ausgestaltung stellt sicher, dass das Schubmittel zwar einer Krümmung des Tunnels folgen kann, jedoch gleichwohl mittels des Aufbringens einer Kraft auf eines der Segmente alle nachfolgenden Segmente durch den Tunnel geschoben werden können. Insbesondere ist durch die Begrenzung der Verschwenkung benachbarter Segmente ein „Auffalten“ des Schubkörpers unterbunden.
-
Bevorzugt ist die Verbindung mindestens zweier benachbarter Segmente, vorzugsweise die Verbindungen aller Segmente, ferner derart ausgebildet, dass sie lediglich eine Krümmung des Schubkörpers in dieselbe Richtung und innerhalb einer gemeinsamen Ebene zulässt. Bei dieser Ausgestaltung ist eine Verformung des Schubkörpers insgesamt lediglich in Form einer Krümmung in eine Richtung möglich, sodass der Schubkörper zwischen einer geradlinigen Form und einer Parabelform überführt werden kann. Hierbei können beispielsweise einige benachbarte Segmente geradlinig, d.h. ohne Verschwenkung, miteinander verbunden sein, während andere benachbarte Segmente mittels ihrer jeweiligen Verbindung gegeneinander verschwenkt sind. In jedem Fall ist ein solcher Schubkörper dazu geeignet, durch einen Tunnel geschoben zu werden, der nicht in sich geradlinig ausgebildet ist. Dies kann je nach Situation, in der das Einziehmittel in den Tunnel des jeweiligen Bekleidungsstücks eingebracht werden soll, sinnvoll sein.
-
Weiterhin kann das Verfahren dann von besonderem Vorteil sein, wenn das Kopplungsmittel mit einem an dem ersten Gurtende angeordneten Kopplungselement gekoppelt wird. Dies erfolgt bevorzugt werkzeuglos, beispielsweise mittels einer händisch lösbaren Formschlussverbindung.
-
In vorrichtungstechnischer Hinsicht wird die zugrunde liegende Aufgabe ferner mittels eines Einziehmittels mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den zugehörigen Unteransprüchen.
-
Das Einziehmittel umfasst eine schubstabilen, eine Längsrichtung aufweisenden, langgestreckten Schubkörper und ein Kopplungsmittel, das mit einem an einem Gurtende des Gutes angeordneten Kopplungselement koppelbar ist, insbesondere unter Ausbildung eines Formschlusses. Gemäß vorstehender Beschreibung kann diese Koppelung insbesondere werkzeuglos, beispielsweise mittels eines Formschlussmechanismus, erfolgen. Das Kopplungsmittel ist an einem ersten Körperende des Schubkörpers angeordnet.
-
Das erfindungsgemäße Einziehmittel ist für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besonders gut geeignet. Die sich hierdurch ergebenden Vorteile sind vorstehend bereits dargelegt. Insbesondere ermöglicht das Einziehmittel das Einbringen eines jeweiligen Gurts in den Tunnel eines zugehörigen Bekleidungsstücks, ohne dass es hierzu eines bereits in dem Tunnel befindlichen Einziehgurts bedarf. Aufgrund der schubstabilen Ausgestaltung des Schubkörpers kann das Einziehmittel ohne Weiteres von einem ersten Tunnelende her in den Tunnel eingeschoben werden, bis es an dem gegenüberliegenden zweiten Tunnelende aus selbigem austritt. Sodann kann das Einziehmittel an seinem ersten Ende, mit dem es an dem zweiten Tunnelende vorsteht, gegriffen und vollständig durch den Tunnel gezogen werden. Hierbei wird das Kopplungselement, das an dem zweiten Körperende des Schubkörpers angeordnet ist, ebenfalls durch den Tunnel gezogen. Entsprechend weist das Kopplungsmittel Abmessungen auf, die es erlauben, dass das Kopplungsmittel durch den Tunnel eines Bekleidungsstücks gezogen wird. Insbesondere kann das Einziehmittel im Bereich des Kopplungsmittels einen maximalen Durchmesser von höchstens 7 cm, vorzugsweise 6 cm, weiter vorzugsweise 5 cm, aufweisen.
-
In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Einziehmittels weist dieses eine Länge zwischen 90 cm und 160 cm, vorzugsweise zwischen 100 cm und 140 cm, auf. Bevorzugt beträgt eine Länge des Schubkörpers zwischen 80 cm und 150 cm, vorzugsweise zwischen 90 cm und 130 cm. Mit diesen Abmessungen ist das Einziehmittel besonders gut geeignet, derart in einen Tunnel eines jeweiligen Bekleidungsstücks eingeschoben zu werden, dass das Einziehmittel mit seinen beiden Enden an den einander gegenüberliegenden Tunnelenden des Tunnels hervorragt.
-
Weiterhin kann eine solche Ausgestaltung des Einziehmittels vorteilhaft sein, bei der ein Umfang des Schubkörpers zwischen 1 cm und 15 cm, vorzugsweise zwischen 4 cm und 10 cm, beträgt. Bevorzugt weist der Schubkörper zumindest abschnittsweise einen ovalen, insbesondere kreisförmigen, und/oder einen rechteckförmigen Querschnitt auf. Sofern der Schubkörper von einer Mehrzahl von Segmenten gebildet ist, die jeweils in Reihe hintereinander angeordnet sind, sind die Angaben zum Umfang und der Querschnittsform analog auf die einzelnen Segmente übertragbar. Verbindungen, mittels derer benachbarte Segmente miteinander verbunden sind, sind bevorzugt gelenkig, vorzugsweise mit einer Gelenkachse, ausgebildet, wobei eine Verschwenkung benachbarter Segmente vorzugsweise innerhalb eines Winkelbereichs begrenzt ist. Hierzu wird auf die vorstehenden Angaben verwiesen.
-
In einer bevorzugten Ausgestaltung umfasst das Einziehmittel ein Schutzgehäuse, das das Kopplungsmittele radial einfasst, wobei vorzugsweise eine äußere Mantelfläche des Schutzgehäuses glatt ausgebildet ist. Diese Ausgestaltung hat den besonderen Vorteil, dass das Einziehmittel im Zuge eines Durchziehens durch den Tunnel davor geschützt ist, dass einzelne Teile, Vorsprünge, Rücksprünge oder dergleichen des Kopplungsmittels an einer Tunnelwandung in unbeabsichtigter Weise verhaken und die Bewegung des Einziehmittels durch den Tunnel behindern.
-
Um das Schutzgehäuse besonders einfach in den Tunnel einführen zu können, ist es weiterhin besonders von Vorteil, wenn sich das Schutzgehäuse in Längsrichtung des Einziehmittels verjüngt. Vorzugsweise ist das Schutzgehäuse in Form eines Kegelstumpfs ausgebildet. In aller Regel befindet sich das Kopplungsmittel an einem Ende des Einziehmittels bzw. bildet ein Ende des Einziehmittels. Hierbei handelt es sich bevorzugt um das Ende des Einziehmittels, das nicht vorangehend in den Tunnel eingeführt wird. Stattdessen ist es einfacher, das typischerweise gegenüber dem Schubkörper verdickte Kopplungsmittel am zweiten Ende des Einziehmittels anzuordnen und als letztes durch den Tunnel zu ziehen. Mit der Verjüngung des Schutzgehäuses ist dabei der Eintritt desselben sowie des eingefassten Kopplungsmittels vereinfacht. Dies ergibt sich besonders gut anhand des nachstehenden Ausführungsbeispiels.
-
Ausführungsbeispiele
-
Die Erfindung ist nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels, das in den Figuren dargestellt ist, näher erläutert. Es zeigt:
- 1: Eine Ansicht eines Bekleidungsstücks, das mit einem Tunnel ausgestattet ist, in den ein Gurt eingebracht ist,
- 2: Einen Gurt, der an einem Gurtende mittels eines Kopplungselements mit einem Kopplungsmittel eines erfindungsgemäßen Einziehmittels verbunden ist,
- 3: Das Bekleidungsstück gemäß 1, wobei in den Tunnel das Einziehmittel gemäß 2 eingezogen ist,
- 4: Eine Ansicht des Einziehmittels gemäß 2,
- 5: Ein Querschnitt durch einen Schubkörper des Einziehmittels gemäß 2,
- 6: Eine Ansicht eine alternativen Einziehmittels.
-
Ein Ausführungsbeispiel, das in den 1 bis 6 gezeigt ist, umfasst ein Bekleidungsstück 3, das hier von einer Schutzjacke gebildet ist. Das Bekleidungsstück 3 umfasst entsprechend zwei Ärmel, zwei Frontteile 32, 33, ein Rückenteil 34 sowie einen Verschluss 36, der hier von einem Reißverschluss gebildet ist. Das Bekleidungsstück 3 ist in 1 in einem geöffneten sowie ausgebreiteten Zustand dargestellt. Es umfasst einen Tunnel 2, der derart angeordnet ist, dass er sich von dem linken Frontteil 32 über das Rückenteil 34 zu dem rechten Frontteil 33 erstreckt. Mithin ist der Tunnel 2 derart beschaffen, dass er um einen Oberkörper einer Person, die das Bekleidungsstück 3 trägt, umläuft, wenn die beiden Frontteile 32, 33 mittels des Verschlusses 36 miteinander verbunden und das Bekleidungsstück 3 mithin geschlossen ist.
-
Der Tunnel 2 ist zur Aufnahme eines Gurts 1 vorgesehen, der insbesondere von einem Rettungsgurt gebildet sein kann. Derartige Gurte 1 kommen insbesondere bei Schutzbekleidung zum Einsatz, die für Einsatzkräfte, beispielsweise Feuerwehrleute, vorgesehen sind. Mittels eines solchen Gurts 1 kann der Benutzer des Bekleidungsstücks 3 sich an einem Gegenstand einhaken und hierdurch vor einem Absturz sichern. In dem in 1 dargestellten Zustand des Bekleidungsstücks 3 ist der Gurt 1 in den Tunnel 2 eingezogen, wobei endseitige Kopplungselemente 17 an einem ersten Gurtende 10 sowie an einem zweiten Gurtende 11 des Gurts 1 angeordnet sind. Diese Kopplungselement 17 sind dazu eingerichtet, mit einem zugehörigen Sicherungselement, beispielsweise einem Karabinerhaken, mit einem jeweiligen Gegenstand verbunden zu werden.
-
Zwecks Reinigung des Bekleidungsstücks 3 muss typischerweise der Gurt 1 aus dem Tunnel 2 herausgezogen werden, da der Gurt 1 in aller Regel nicht für eine maschinelle Reinigung mittels einer Waschmaschine geeignet ist. Entsprechend ist es notwendig, dass der Gurt 1 nach Abschluss der Reinigung wieder in den Tunnel 2 eingezogen wird. Dies erfolgt hier erfindungsgemäß mittels eines Einziehmittels 5, das sich besonders gut anhand der 2 bis 6 ergibt.
-
Das Einziehmittel 5 umfasst einen Schubkörper 19 sowie ein Kopplungsmittel 16, das hier an einem zweiten Körperende 21 des Schubkörpers 19 angeordnet ist. Der Schubkörper 19 ist hier von einem sich entlang einer in sich geraden Längsrichtung 18 erstreckenden, schubstabilen Stab gebildet, der einen kreisförmigen Querschnitt 24 aufweist. Zum Zweck des Einziehens eines jeweiligen Gurts 1 in den Tunnel 2 des Bekleidungsstücks 3 wird der Schubkörper 19 mit einem ersten Körperende 20 in ein erstes Tunnelende 12 des Tunnels 2 eingeschoben. Aufgrund der schubstabilen Ausgestaltung des Schubkörpers 19 kann das Einziehmittel 5 entsprechend durch Aufbringen einer Kraft durch den Tunnel 2 getrieben werden, wobei der Bewegung des Schubkörpers 19 durch den Tunnel 2 entgegenwirkende Reibkräfte und dergleichen ohne Weiteres überwunden werden können. Insbesondere kommt es hierbei nicht zu einem Knicken oder Auffalten des Schubkörpers 19, das einen weiteren Vortrieb des Schubkörpers 19 durch den Tunnel 2 verhindern würde, selbst wenn der Benutzer eine Kraft auf den Schubkörper 19 ausübt.
-
Das Einziehmittel 5 wird mithin derart in den Tunnel 2 eingebracht, dass eine Längsrichtung 4 des Einziehmittels 5 schließlich mit einer Längsrichtung 6 des Tunnels 2 übereinstimmt. Dies ergibt sich besonders gut anhand von 3. Das Einziehmittel 5 ist dabei von solcher Länge 22, dass das erste Körperende 20, das einem ersten Ende 8 des Einziehmittels 5 entspricht, an dem zweiten Tunnelende 13 vorsteht, während ein zweites Ende 9 des Einziehmittels 5, das hier durch das Kopplungsmittel 16 gebildet ist, im Bereich des ersten Tunnelendes 12 noch nicht in den Tunnel 2 eingetreten ist. Diese Ausgestaltung führt dazu, dass der Benutzer des Einziehmittels 5 selbiges zunächst von dem ersten Tunnelende 12 aus in selbigen einbringen und sodann durch den Tunnel 2 schieben kann bis das Einziehmittel 5 schließlich an dem zweiten Tunnelende 13 aus dem Tunnel 2 austritt. Die Enden 8, 9 des Einziehmittels 5 stehen folglich gleichzeitig an beiden Tunnelenden 12, 13 vor. Daraufhin kann der Benutzer das Einziehmittel 5 an dessen erstem Ende 8 bzw. dem ersten Körperende 20 des Schubkörpers 19 greifen und sodann durch den Tunnel 2 ziehen.
-
Hierbei ist das Einziehmittel 5 mittels des Kopplungsmittels 16 mit dem jeweiligen Gurt 1 verbunden, der in den Tunnel 2 eingezogen werden soll. Das Kopplungsmittel 16 ist hierzu mittels eines Verbindungsmittels 7 in Kraft übertragender Weise mit dem Schubkörper 19 verbunden. Das Kopplungsmittel 16 umfasst in dem gezeigten Beispiel weiterhin zwei Haken, die dazu geeignet sind, mit dem Kopplungselement 17 des Gurts 1 formschlüssig zusammenzuwirken, sodass die gewünschte Verbindung zwischen dem Einziehmittel 5 und dem Gurt 1 hergestellt ist.
-
Um ein unbeabsichtigtes Verhaken des Kopplungsmittels 16 innerhalb des Tunnels 2 zu vermeiden, wenn das Einziehmittel 5 durch den Tunnel 2 gezogen wird, umfasst das Einziehmittel 5 hier ferner ein Schutzgehäuse 28, das an dem zweiten Ende 9 des Einziehmittels 5 angeordnet ist. Das Schutzgehäuse 28 ist hier in Form eines konischen Kegelstumpfs ausgebildet, der das Kopplungsmittel 16 radial einfasst und sich in Längsrichtung 4 des Einziehmittels 5 verjüngt. Hierdurch ist es besonders einfach, das Schutzgehäuse 28 sicher an dem ersten Tunnelende 12 in den Tunnel 2 einzuführen, wobei eine Mantelfläche des Schutzgehäuses 28 im Zuge der Führung des Einziehmittels 5 durch den Tunnel 2 an einer inneren Tunnelwandung des Tunnels 2 reibt. Da die Mantelfläche des Schutzgehäuse 28 glatt, das heißt insbesondere frei von Hinterschnitten und Rücksprüngen, ausgeführt ist, kommt es hierbei zu keinen Blockaden oder unbeabsichtigten Verhakungen.
-
In dem gezeigten Beispiel beträgt die Länge 22 des Einziehmittels 5 130 cm. Ein Durchmesser 29 des Einziehmittels 5 an dessen zweiten Ende 9 beträgt ca. 8 cm, während ein Durchmesser 30 an dem ersten Ende 8 des Einziehmittels 5 ca. 2,5 cm beträgt. Ein Umfang 23 des Schubkörpers 19 beträgt entsprechend ca. 8 cm, der Radius 31 ca. 1,25 cm. Aufgrund der Verjüngung des Schutzgehäuses 28 beträgt dessen Durchmesser 35 an dessen dem ersten Ende 8 des Einziehmittels 5 zugewandten Ende ca. 6 cm.
-
Alternativ zu der stabförmigen Ausgestaltung des Schubkörpers 19 ist es ebenso möglich, den Schubkörper 19 segmentiert auszuführen, wobei der Schubkörper 19 von einer Mehrzahl in Reihe miteinander verbundener Segmente 14 gebildet ist. Die einzelnen Segmente 14 sind hierbei jeweils mittels einer Verbindung 15 in kraftübertragender Weise miteinander verbunden, wobei jede der Verbindungen 15 in dem gezeigten Beispiel eine Gelenkachse 25 ausbildet. Die Verbindung 15 ermöglicht es entsprechend, dass benachbarte Segmente 14 um die Gelenkachse 25 relativ zueinander verschwenkbar sind. Dies ergibt sich besonders gut anhand von 6.
-
Die Verschwenkung benachbarter Segmente 14 relativ zueinander ist hier auf einen maximalen Grenzwinkel 26 beschränkt, der sich infolge gegenüberliegender Anschlagpunkte 27 eines jeweiligen Segments 14 an dem benachbarten Segment 14 ergibt. Der Grenzwinkel 26 beträgt hier ca. 30°. Dies ergibt sich besonders gut anhand der Gegenüberstellungen gemäß 6. Die gezeigte Ausgestaltung ist nach alldem derart ausgebildet, dass die Verbindungen 15 eine Krümmung des Schubkörpers 19 lediglich in eine Richtung sowie innerhalb einer gemeinsamen Ebene zulassen, die in 6 von der Zeichnungsebene entspricht. Die auf diese Weise begrenzt-gelenkige Ausgestaltung des Schubkörpers 19 kann vorteilhaft sein, um das Einziehmittel 5 in einen jeweiligen Tunnel 2 einzuschieben, wobei der Schubkörper 19 in gewissem Umfang einer Krümmung des Tunnels 2 folgen kann, gleichwohl die schubstabile Ausgestaltung des Schubkörpers 19 insgesamt nicht in einer Weise beeinträchtigt wird, die ein Durchschieben des Einziehmittels 5 durch den Tunnel 2 verhindert.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Gurt
- 2
- Tunnel
- 3
- Bekleidungsstück
- 4
- Längsrichtung
- 5
- Einziehmittel
- 6
- Längsrichtung
- 7
- Verbindungsmittel
- 8
- erstes Ende
- 9
- zweites Ende
- 10
- erstes Gurtende
- 11
- zweites Gurtende
- 12
- erstes Tunnelende
- 13
- zweites Tunnelende
- 14
- Segment
- 15
- Verbindung
- 16
- Kopplungsmittel
- 17
- Kopplungselement
- 18
- Längsrichtung
- 19
- Schubkörper
- 20
- erstes Körperende
- 21
- zweites Körperende
- 22
- Länge
- 23
- Umfang
- 24
- Querschnitt
- 25
- Gelenkachse
- 26
- Grenzwinkel
- 27
- Anschlagpunkt
- 28
- Schutzgehäuse
- 29
- Durchmesser
- 30
- Durchmesser
- 31
- Radius
- 32
- Frontteil
- 33
- Frontteil
- 34
- Rückenteil
- 35
- Durchmesser
- 36
- Verschluss