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Die Erfindung betrifft eine elektrische Haltevorrichtung, zum Festhalten an einem metallischen Gegenstand.
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Zum Festhalten an und zum Abstoßen von Gegenständen sind Bootshaken bekannt, die auch mit Peekhaken (nautischer Sprachgebrauch) bezeichnet werden. Peekhaken sind vielseitig für eine Vielzahl von unterschiedlichen Handlungen einsetzbar. Eine besondere Situation für Schiffe, die mit wenigen Besatzungsmitgliedern manövriert werden können, ist eine Schleusung. Zum Schleusen fährt das Schiff in das volle oder leere Schleusenbecken und beim Wechsel des Pegels in der Schleuse ist es notwendig, dass mindestens eine Person auf dem Schiff Festmacher an der Schleusenwand stetig fiert oder dichtholt, um die Position des Schiffes in der Schleuse zu stabilisieren. Liegt das Schiff während der Schleusung neben der in der Regel stark mit Algen bewachsenen Schleusenwand, so ist ein Umsetzen eines Festmachers von einem Spundwandpoller zum nächsten nicht ganz einfach. Des Weiteren ist das Hantieren mit Festmachern an der Schleusenwand mit viel Algenabrieb verbunden. Es bedarf einiger Übung, damit die sich um die beim Schleusen notwendige Umsetzung der Festmacher kümmernde Person nach dem Schleusen nicht mit Algen verschmutzt wird. Personen, die wenig Schleusenübung haben, können nach einer Schleusung nass und mit Schleusenwandabrieb versehen sein.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Haltevorrichtung zur Verfügung zu stellen, welche einfach zu handhaben ist.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird gelöst durch eine elektrische Haltevorrichtung mit den Merkmalen nach Anspruch 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen zu Anspruch 1 angegeben.
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Nach dem Gedanken der Erfindung ist eine elektrische Haltevorrichtung zum Festhalten an einem metallischen Gegenstand vorgesehen, die im Wesentlichen aus einer Haltestange und mindestens einem elektrischen Magneten besteht, wobei der mindestens eine elektrische Magnet an einem ersten Ende der Haltestange befestigt ist. Es ist nach dem Gedanken der Erfindung vorgesehen, dass der Magnet die Spitze eines Peekhakens ersetzt. Mit dem elektrisch Schaltbaren Magneten kann man sich an einem metallischen Poller, an einer Spundwand, an einem metallischen Schiffsrumpf eines größeren Schiffes oder an metallischen Konstruktionen, wie zum Beispiel an metallischen Brückenpfeilern oder an metallischen Schwimmbojen festhalten.
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Der elektrische Magnet kann mit einer Akkumulatoranordnung oder über ein elektrisches Kabel mit elektrischem Strom versorgt werden. Dazu kann vorgesehen sein, dass an einem zweiten Ende der Haltestange ein Kabel für eine elektrische Stromzufuhr für den mindestens einen elektrischen Magneten angeordnet ist, wobei die elektrische Stromzufuhr mit einem Schalter in der Haltestange ein- und ausschaltbar ist. Da der elektrische Magnet nicht schwimmfähig ist und ein relatives hohes Eigengewicht aufweist, kann in vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung vorgesehen sein, dass das elektrische Kabel schwimmfähig ist. Schwimmfähige Elektrokabel sind aus dem Bereich von Poolrobotern bekannt. Sollte die elektrische Haltevorrichtung außenbords gehen, so schwimmt das Kabel auf und, sofern die Wassertiefe nicht zu tief ist, kann die elektrische Haltevorrichtung an dem schwimmenden Kabel wieder aufgenommen werden.
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Um den Halt des mindestens einen elektrischen Magneten an einer externen Wand zu verbessern, kann in vorteilhafter Ausgestaltung der Haltevorrichtung vorgesehen sein, dass der mindestens eine elektrische Magnet über ein kippelastisches Element mit der Haltestange verbunden ist.
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Sofern die elektrische Haltevorrichtung akkubetrieben ist, kann vorgesehen sein, dass in der Haltestange mindestens ein elektrischer Akkumulator angeordnet ist, der über eine kontaktlose Ladevorrichtung ladbar ist. So kann die Haltestange an Bord in einer Halteklemme, wie sie für Gartengeräte bekannt ist, an Bord seefest gelagert werden. Die Klemmvorrichtung kann über eine Ladespule die Akkumulatoren in der Haltevorrichtung laden.
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Um die Haltevorrichtung schwimmfähig zu machen, kann vorgesehen sein, dass in der Haltestange mindestens ein Schwimmkörper angeordnet ist, der so bemessen ist, dass die gesamte Haltevorrichtung schwimmfähig ist. So ist die Haltestange davor geschützt, im Wasser unterzugehen, sollte sie versehentlich fallen gelassen werden.
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Um die Haltestange beim Warten während der Einfahrt in die Schleuse abstellen zu können, kann an dem zweiten Ende ein Stützdorn angeordnet sein, auf dem die Haltestange aufstellbar ist. Der Stützdorn kann eine Kugelspitze haben, die einen Decksboden nicht punktieren kann.
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Um ein lästiges Fischen nach einer verlorenen Haltevorrichtung zu vermeiden, kann vorgesehen sein, dass an dem zweiten Ende eine Sorgleine angeordnet ist.
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Die Erfindung wird anhand der folgenden Figuren näher erläutert.
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Es zeigt:
- 1 eine unterbrochen skizzierte, erfindungsgemäße elektrische Haltevorrichtung in einer ersten Ausgestaltung,
- 2 eine unterbrochen skizzierte, erfindungsgemäße elektrische Haltevorrichtung in einer zweiten Ausgestaltung,
- 3 Einzelheiten der elektrische Haltevorrichtung, die in beiden Ausgestaltungen nach 1 oder 2 vorkommen können,
- 4 eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung im Einsatz beim Schleusen eines Schiffes,
- 5 zwei vollständig dargestellte Haltevorrichtung in unterschiedlichen Ausgestaltungen.
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In 1 ist eine unterbrochen skizzierte, erfindungsgemäße elektrische Haltevorrichtung 100 in einer ersten Ausgestaltung gezeigt. Die elektrische Haltevorrichtung 100 dient zum Festhalten an einem metallischen Gegenstand. Metallische Gegenstände können sein: ein metallischer Poller, eine Spundwand, ein metallischer Schiffsrumpf eines größeren Schiffes oder eine metallische Konstruktion, wie zum Beispiel ein metallischer Brückenpfeiler oder eine metallische Schwimmboje. Die elektrische Haltestange 100 weist eine Haltestange 110 auf, die einen Durchmesser von wenigen Zentimetern hat, etwa in der Stärke eines Besenstiels oder etwas mehr. Ein wesentliches Element der elektrischen Haltevorrichtung ist, dass sie mindestens einen elektrischen Magneten 120 aufweist, mit dem das Festhalten an einem metallischen Gegenstand ermöglicht wird. Dazu ist der mindestens eine elektrische Magnet 120 an einem ersten Ende E1 der Haltestange 110 befestigt. Der mindestens eine elektrische Magnet 110 kann über den in der Haltestange integrierten elektrischen Schalter 140 betätigt werden, wobei die Stromversorgung über ein elektrisches Kabel 130 geschieht. Dieses Kabel hat einen Stecker für eine Zigarettenanzünderdose, die eine Spannung von 12 V Gleichstrom zur Verfügung stellt und bis zu 30 A belastbar ist. Damit der mindestens eine elektrische Magnet 120 flexibel angesetzt werden kann, ist in vorteilhafter Ausgestaltung vorgesehen, dass dieser über ein kippelastisches Element 150 mit der Haltestange 110 verbunden ist. Solche kippelastischen Elemente 150 sind in der Regel aus Hartgummi hergestellt und werden dazu benutzt, vibrierende Motoren aufzuhängen. Dazu weisen sie zu beiden Seiten einen in das Hartgummi eingelassenen Stehbolzen mit einem Gewinde auf, mit dem das kippelastische Element 150 mit der Haltestange 110 einerseits und mit dem mindestens einen elektrischen Magneten 120 andererseits verbunden werden kann.
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In 2 ist eine unterbrochen skizzierte, erfindungsgemäße elektrische Haltevorrichtung 200 in einer zweiten Ausgestaltung dargestellt. Diese Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung unterscheidet sich von der ersten Ausgestaltung in 1 durch den Einsatz gleich mehrerer elektrischer Magnete 220, die auf einer Hartgummischiene angeordnet sind. Werden die mehreren elektrischen Magneten 220 mit elektrischem Strom beaufschlagt, so greifen alle elektrischen Magneten 220 gleichzeitig den metallischen Untergrund an. Sofern man beispielsweise einen Poller als Haltepunkt wählt, so legen sich die elektrischen Magnete 220 um den Radius des Pollers herum, und biegen den Hartgummistreifen, der die verschiedenen elektrischen Magnete 220 miteinander verbindet. Diese Biegung und die damit veränderte relative Anordnung der elektrischen Magneten 220 ist als strichlinierte Zeichnung in 2 eingeblendet. Der elektrische Schalter 240 entspricht dem elektrischen Schalter 140 in 1 und die Haltestange 210 entspricht der Haltestange 110 in 1. Auch das kippelastische Element 250 entspricht dem kippelastischen Element 150 in 1.
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3 zeigt Einzelheiten der elektrische Haltevorrichtung, die in beiden Ausgestaltungen nach 1 oder 2 vorkommen können. Es können ein oder mehrere Akkumulatoren im Griff der Haltestange 110 angeordnet sein, um eine kabellose Nutzung der Haltevorrichtung 100, 200 zu ermöglichen.
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In 4 ist gezeigt, wie eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung 100 im Einsatz beim Schleusen eines Schiffes benutzt wird. Eine Person steht auf dem Deck eines Schiffes und hält die Haltevorrichtung 100 wie einen Peekhaken. Dabei greift der elektrische Magnet am Ende der Haltestange an der im Hintergrund gezeigten Spundwand an. Die auf dem Deck des Schiffes stehende Person kann nun den elektrischen Magneten einschalten, um festzuhalten und den elektrischen Magneten ausschalten, um die elektrische Haltevorrichtung umzusetzen.
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5 stellt schließlich zwei vollständig dargestellte Haltevorrichtungen 100, 200 in unterschiedlichen Ausgestaltungen dar, wobei in diesen Ausgestaltungen sämtliche denkbare Merkmale umgesetzt sind. Die beiden Haltevorrichtungen 100 und 200 sind hier mit der Haltestange 110, 210 in einer Klemmvorrichtung 310 an einer Wand zur Aufbewahrung befestigt. In der Klemmvorrichtung 310 befindet sich eine Ladevorrichtung 300 in Form einer Spule, die durch ein an der Klemmvorrichtung 310 angebrachtes Kabel mit elektrischem Strom beaufschlagt wird. In der Haltestange 110, 210 befinden sich ein Schwimmkörper 170, 270, um der Haltevorrichtung 100, 200 auftrieb zu verleihen, sollte sie ins Wasser fallen. Des Weiteren befinden sich in den Haltestangen 110, 210 Akkumulatoren 160, 260 für einen kabellosen Betrieb. Der elektrische Strom für die elektrischen Magneten 120, 220 kann über die Schalter 140, 240 ein- und ausgeschaltet werden. Die mit den Haltestangen 110, 210 verbundenen elektrischen Kabel 130, 230 dienen zur direkten Versorgung mit elektrischem Strom aus einem leistungsfähigen Bordstromnetz. Um die elektrischen Kabel 130, 230 zu schützen, ist hier vorgesehen, dass an dem unteren Ende der Haltestangen 110, 210 je ein Stützdorn 180, 280 vorhanden ist. Dieser schützt die elektrischen Kabel 130, 230, wenn die Haltestange wie ein Wanderstab aufgesetzt wird. Die Stützdorne 180, 280 weisen an deren unteren Ende bevorzugt eine Kugel auf, die verhindert, dass das Schiffsdeck punktiert wird. Um die Haltevorrichtungen 100, 200 vor Verlust zu schützen, ist in diesen Ausgestaltungen vorgesehen, dass die elektrischen Kabel 130 und 230 schwimmfähig sind. Des Weiteren sind Sorgleinen 190 und 290 vorgesehen, mit denen die elektrische Haltevorrichtungen 100, 200 mit dem Schiff verbunden werden können.
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BEZUGSZEICHENLISTE
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- 100
- Haltevorrichtung
- 110
- Haltestange
- 120
- elektrischer Magnet
- 130
- Kabel
- 140
- Schalter
- 150
- kippelastisches Element
- 160
- Akkumulator
- 170
- Schwimmkörper
- 180
- Stützdorn
- 190
- Sorgleine
- 200
- Haltevorrichtung
- 210
- Haltestange
- 220
- elektrischer Magnet
- 230
- Kabel
- 240
- Schalter
- 250
- kippelastisches Element
- 260
- Akkumulator
- 270
- Schwimmkörper
- 280
- Stützdorn
- 290
- Sorgleine
- 300
- Ladevorrichtung
- 310
- Klemmvorrichtung
- E1
- erstes Ende
- E2
- zweites Ende