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Stand der Technik
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Die Erfindung geht aus von einer Tierführvorrichtung, nach der Gattung des Anspruchs 1, und einem Verfahren zum Bestimmen einer Entfernung zwischen einem Punkt A und einem Punkt B, nach der Gattung des Anspruchs 9.
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Tierführvorrichtungen, insbesondere Hundeleinen oder Katzenleinen, gehören seit langer Zeit zum Stand der Technik. Durch die Verwendung einer Tiervorrichtung wird einem Benutzer ein sicheres Führen eines Tieres (z.B. Hund, Katze) ermöglicht. Neben den Tierführvorrichtungen, die eine feste Länge aufweisen, sind mittlerweile auch Tierführvorrichtungen mit Aufrollvorrichtung (Rollautomatik) bekannt. Diese sogenannten Roll- oder Automatikleinen zeichnen sich dadurch aus, dass durch einen die Rollleine bedienenden Benutzer die Bewegungsfreiheit eines zu führenden Tieres (z.B. Hund, Katze) variiert werden kann. Die Aufrollvorrichtung dient dabei dazu, die Leine, die insbesondere ein Band, ein Gurt oder ein Seil sein kann, in einem Griffgehäuse auf einer Spule aufzuwickeln bzw. von dieser Spule abzuwickeln.
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Neben der eigentlichen Aufgabe einer Tierführvorrichtung, nämlich dem Führen eines Tieres, wurden Tierführvorrichtungen im Laufe der Zeit noch mit weiteren Funktionalitäten versehen. So sind beispielsweise aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 299 03 782 U1 eine Hundeleine mit Beleuchtung, aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 297 05 424 U1 eine Hundeaufrollleine mit Elektroschocker, aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2004 034 754 A1 eine Vorrichtung zur Hundeausführung, die eine Vorrichtung zur Entsorgung von Hundekot enthält und aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2015 012 707 A1 eine Aufrollvorrichtung für eine Tierleine mit beheizbarem Haltegriff bekannt.
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Des Weiteren ist aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 200 16 934 U1 eine aufrollbare Hundeleine bekannt, die durch ihre mehrfarbig ausgestaltete Leine dem Benutzer in Gebieten mit Leinenzwang signalisieren soll, wann eine durch eine Hundehalterverordnung vorgegebene maximale Leinenlänge erreicht ist. Nachteilig ist hierbei, dass die durch eine Hundehalterverordnung vorgegebene maximale Leinenlänge in den einzelnen Leinenzwang-Gebieten variieren kann, so dass der Benutzer bei einem Gebietswechsel die Hundeleine wechseln muss.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine die Nachteile des Standes der Technik überwindende Tierführvorrichtung und ein die Nachteile des Standes der Technik überwindendes Verfahren zum Bestimmen einer Entfernung zwischen einem Punkt A und einem Punkt B bereitzustellen.
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Die Erfindung und ihre Vorteile
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Die erfindungsgemäße Tierführvorrichtung, mit den Merkmalen des Anspruchs 1, und das erfindungsgemäße Verfahren zum Bestimmen einer Entfernung zwischen einem Punkt A und einem Punkt B, mit den Merkmalen des Anspruchs 9, haben demgegenüber den Vorteil, dass die erfindungsgemäße Tierführvorrichtung mindestens eine Leine und mindestens eine an der Leine an einem Befestigungspunkt angeordnete Befestigungsvorrichtung zur Befestigung der Leine an einer einem zu führenden Tier angelegten Halsung oder einem einem zu führenden Tier angelegten Geschirr oder mit einer an der Leine angeordneten Halsung für ein zu führendes Tier aufweist, wobei die erfindungsgemäße Tierführvorrichtung mindestens eine Maßskala, bevorzugt eine lineare Maßskala, aufweist, wodurch die erfindungsgemäße Tierführvorrichtung einerseits zum Führen eines Tieres und andererseits zum Bestimmen einer Entfernung einsetzbar ist.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Tierführvorrichtung ist die Maßskala auf der Leine und/oder der Befestigungsvorrichtung angeordnet ist oder die Maßskala auf der Leine und/oder auf der an der Leine (2) angeordneten Halsung angeordnet.
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Nach einer zusätzlichen vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Tierführvorrichtung ist der Nullpunkt der Maßskala auf der Leine, der Befestigungsvorrichtung oder der an der Leine angeordneten Halsung angeordnet.
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Nach einer zusätzlichen vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Tierführvorrichtung ist mindestens eine Leine mindestens teilweise ein Band, mindestens teilweise ein Gurt und/oder mindestens teilweise ein Seil.
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Nach einer zusätzlichen vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Tierführvorrichtung weist die Tierführvorrichtung für mindestens eine Leine eine Aufrollvorrichtung auf. Die erfindungsgemäßen Tierführvorrichtung ist somit eine Rollleine, die sich bevorzugt gegenüber herkömmlichen Leinen dadurch auszeichnet, dass eine federbelastete Spule, die bevorzugt in einem Griffgehäuse angeordnet ist, die Leine automatisch aufwickelt. Die somit immer unter leichter Spannung stehende Leine schleift nicht auf dem Boden, unabhängig vom Abstand zwischen dem zu führenden Tier, z.B. Hund, und dem Benutzer. Um den Auslauf des zu führenden Tieres jederzeit stoppen zu können, ist die Rollleine mit einer Bremse ausgestattet. Die Bremse kann auf Dauerstopp gestellt werden, wodurch die Leine auf eine festgelegte Länge eingestellt wird, so dass das zu führende Tier dauerhaft in einem gewissen Abstand (z.B. bei Fuß) geführt werden kann.
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Nach einer zusätzlichen vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Tierführvorrichtung ist die Befestigungsvorrichtung ein Haken, ein Karabiner oder eine Öse.
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Nach einer zusätzlichen vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Tierführvorrichtung weist mindestens eine Maßskala eine Meter-Maßeinheit, Zoll-Maßeinheit und/oder Fuß-Maßeinheit auf.
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Nach einer zusätzlichen vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Tierführvorrichtung weist die Tierführvorrichtung mindestens einen Taschenrechner, mindestens einen Stifthalter und/oder mindestens einen Schreibblockhalter auf. Dies bietet den Vorteil, dass z.B. gemessene Entfernungen miteinander verrechnet und/oder notiert werden können.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Bestimmen einer Entfernung zwischen einem Punkt A und einem Punkt B, wobei zum Messen der Entfernung eine Maßskala eingesetzt wird, wobei zum Bestimmen einer Entfernung eine Tierführvorrichtung eingesetzt wird, die mindestens eine Maßskala aufweist, durch die eine Entfernung durch einen Benutzer ermittelbar ist, weist die eingesetzte Tierführvorrichtung mindestens eine Leine und eine an der Leine an einem Befestigungspunkt angeordnete Befestigungsvorrichtung zur Befestigung der Leine an einer Halsung eines zu führenden Tieres oder einem Geschirr eines zu führenden Tieres oder eine an der Leine angeordneten Halsung für ein zu führendes Tier auf.
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Nach einer zusätzlichen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die eingesetzte Tierführvorrichtung zum Bestimmen der Entfernung zumindest zeitweise mit dem zu führenden Tier verbunden.
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Nach einer diesbezüglichen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist zum Zeitpunkt des Bestimmens der Entfernung die Maßskala durch den Benutzer auf Punkt A und durch das mit der Tierführvorrichtung verbundene Tier auf Punkt B positioniert.
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Nach einer diesbezüglichen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist zum Zeitpunkt des Bestimmens der Entfernung der Nullpunkt der Maßskala auf Punkt A oder Punkt B positioniert.
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Nach einer zusätzlichen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens bewegt sich in einem vor einem Zeitpunkt des Bestimmens der Entfernung liegenden Verfahrensschritt der Benutzer auf Punkt A und/oder das mit der Tierführvorrichtung verbundene Tier auf Punkt B zu.
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Nach einer zusätzlichen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens führt der Weg des Benutzers in Richtung Punkt A zur Positionierung der Maßskala durch das mit der Tierführvorrichtung verbundene Tiers auf Punkt B über Punkt B führt und/oder der Weg des mit der Tierführvorrichtung verbundene Tiers zu Punkt B zur Positionierung der Maßskala durch den Benutzers auf Punkt A über Punkt A.
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Nach einer zusätzlichen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird als Tierführvorrichtung eine Tierführvorrichtung für einen Hund eingesetzt.
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Nach einer zusätzlichen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird als Tierführvorrichtung ein Tierführvorrichtung, gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, eingesetzt.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen entnehmbar.
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Zeichnungen
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Gegenstands sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden näher erläutert. Es zeigen
- 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Tierführvorrichtung,
- 2 eine Seitenansicht des Griffgehäuses der erfindungsgemäßen Tierführvorrichtung, gemäß 1,
- 3 eine Detailansicht der Leine und der Rollfeder der erfindungsgemäßen Tierführvorrichtung, gemäß 1,
- 4 eine Seitenansicht der Bremsmechanik der erfindungsgemäßen Tierführvorrichtung, gemäß 1, und
- 5 einen Teil einer Leine einer erfindungsgemäßen Tierführvorrichtung.
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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1 zeigt eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Tierführvorrichtung 1. Die erfindungsgemäße Tierführvorrichtung 1, die in ihrem Ruhezustand dargestellt ist, ist als Rollleine ausgestaltet und weist ein Griffgehäuse 2 auf, in dem die Leine 3 automatisch mittels einer Rollfeder 4 auf einer Trommel 5 aufgewickelt ist. Durch Ziehen der Leine 3 kann die Leine 3 auf die vom nicht dargestellten Benutzer gewünschte Länge verlängert werden. Dadurch spannt sich die Rollfeder 4 (ähnlich wie im Uhrwerk) und die Leine 3 kann mit dieser Kraft wieder eingeholt werden. Das Funktionsprinzip ähnelt dabei dem Einholen eines Stromkabels beim Staubsauger. Die Länge der Leine 3 ist durch eine Bremsmechanik, die insbesondere aus einem Bremsknopf 6 und einem Verriegelungsknopf 7 besteht, durch einen nicht dargestellten Benutzter einstellbar. Die Leine 3, die unterschiedlich lang ausgestaltet sein kann, so dass sie beispielsweise eine Länge von 5 m, 7 m, 10 m oder 20 m aufweisen kann, weist zur Befestigung der Leine 3 an einer nicht dargestellten Halsung oder einem nicht dargestellten Geschirr eines nicht dargestellten zu führenden Tieres einen Befestigungspunkt 8 auf, an dem eine Befestigungsvorrichtung 9 in Form eines Hakens (z.B. Chromhaken) oder Karabiners angeordnet ist.
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2 zeigt eine Seitenansicht des Griffgehäuses 2 der erfindungsgemäßen Tierführvorrichtung 1, gemäß 1. Bevorzugt besteht das Griffgehäuse 2 aus zwei miteinander verschraubten Gehäuseschalen, die bevorzugt zwecks Gewichtseinsparung aus Kunststoff, insbesondere aus Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer (ABS), einem zu den technischen Kunststoffen zählenden Thermoplast, bestehen. Dadurch bietet sich der Vorteil, dass eine z.B. mit Sand oder Schmutz verunreinigte erfindungsgemäße Tierführvorrichtung 1 problemlos aufgeschraubt und gereinigt werden kann.
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3 zeigt eine Detailansicht der Leine 3 und der Rollfeder 4 der erfindungsgemäßen Tierführvorrichtung 1, gemäß 1. Die Leine 3 ist bevorzugt als Band oder Gurt ausgestaltet und weist bevorzugt die Maße 15 mm X 1,5 mm auf. Bevorzugt ist die Leine 3 aus strapazierfähigen und/oder witterungsunabhängigen Nylongewebe. Die Rollfeder 4, die bevorzugt die Maße 14 mm X 0,5 mm aufweist, besteht bevorzugt aus einem leichten und flexiblen Federstahl.
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4 zeigt eine Seitenansicht der Bremsmechanik der erfindungsgemäßen Tierführvorrichtung 1, gemäß 1. Durch ein Herunterdrücken des Bremsknopfes 6 gelangt der Bremsknopf 6 aus einer mit einer durchgezogenen Linie dargestellten Freigabeposition in eine mit einer gestrichelten Linie dargestellten Brems- bzw. Stoppposition. Eine Ein- oder Auszugsbewegung der nicht dargestellten Leine 3 kann somit durch das Herunterdrücken des Bremsknopfes 6 abgebremst bzw. gestoppt werden, da dadurch eine am unteren Ende des Bremsknopfes 6 angeordnete Bremse 10 mit an der Trommel 5 angeordneten Kontaktflächen 11 in Wirkverbindung gebracht wird. Um den Bremsknopf 6 in der mit der gestrichelten Linie dargestellten Position zu arretieren, wird der Verriegelungsknopf 7 aus einer mit einer durchgezogenen Linie dargestellten Freigabeposition in eine mit einer gestrichelten Linie dargestellten Arretierungsposition verbracht, wodurch ein unteres Ende 12 mit einer am Befestigungsknopf 6 angeordnete Kontaktfläche 13 in Wirkverbindung gebracht wird.
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5 zeigt einen Teil einer Leine 3 einer erfindungsgemäßen Tierführvorrichtung. Die Leine 3 weist eine Maßskala 14, die sich zumindest über einen Teil der Länge der Leine 3 erstreckt, auf, wodurch eine Entfernung messbar ist. Die Leine 3 der erfindungsgemäßen Tierführvorrichtung kann dabei eine feste Länge aufweisen, so dass es sich bei der erfindungsgemäßen Tierführvorrichtung nicht um eine Rollleine handelt, oder bei einer Rollleine, insbesondere einer Rollleine, gemäß 1, zum Einsatz kommen. Bevorzugt ist mindestens Maßskala 14, die gängige Maßeinheiten (z.B. Meter-Maßeinheit, Zoll-Maßeinheit und/oder Fuß-Maßeinheit) aufweist, auf der Leine 3, bevorzugt durch Aufdrucken auf z.B. dem Nylongewebe der Leine 3, angeordnet.
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Die erfindungsgemäße Tierführvorrichtung ist eine als Maßband funktionierende Tiervorrichtung. Bevorzugt weist die erfindungsgemäße Tierführvorrichtung eine selbständig einziehbare Leine auf, die als Maßband fungieren kann. Unabhängig davon, ob es sich um eine Leine mit einer festen Länge oder eine Rollleine handelt, bietet die erfindungsgemäße Tierführvorrichtung den Vorteil, dass immer ein Maßband zur Hand ist, und nicht erst z.B. ein Zollstock oder ein Metermaß gesucht werden muss, um eine Entfernung zwischen einem Punkt A und einem Punkt B zu messen. Alltägliche Situationen, bei denen eine Entfernung zwischen einem Punkt A und einem Punkt B zu messen ist, wie z.B. das Ausmessen eines neuen Hundehalsbandes für den heranwachsenden Hund, das Ausmessen eines Wachstumsschubes eines Kindes, das Ausmessen eines Möbelstückes, das Ausmessen der Entfernung des zu führenden Tieres zum Benutzer oder das Ausmessen einer anderen Entfernung, werden somit problemlos gemeistert. Erfindungsgemäß kann beim Ausmessen einer Entfernung zwischen einem Punkt A und einem Punkt B von dem Benutzer auch das zu führende Tier als Messgehilfe eingesetzt werden.
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Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und den Zeichnungen dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
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Bezugszahlenliste
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- 1
- Tierführvorrichtung
- 2
- Griffgehäuse
- 3
- Leine
- 4
- Rollfeder
- 5
- Trommel
- 6
- Bremsknopf
- 7
- Verriegelungsknopf
- 8
- Befestigunggspunkt
- 9
- Befestigungsvorrichtung
- 10
- Bremse
- 11
- Kontaktfläche
- 12
- Unteres Ende
- 13
- Kontaktfläche
- 14
- Maßeinheit
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 29903782 U1 [0003]
- DE 29705424 U1 [0003]
- DE 102004034754 A1 [0003]
- DE 102015012707 A1 [0003]
- DE 20016934 U1 [0004]