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Die Erfindung betrifft ein Parallelschiebesystem, insbesondere ein Abstell-Schiebe-System.
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Parallelschiebesysteme werden insbesondere bei Fenstern und Türen eingesetzt. Diese weisen in der Regel eine Festverglasung, insbesondere eine Fenster-Festverglasung oder Tür-Festverglasung, auf und einen Flügel, insbesondere Fensterflügel oder Türflügel, der aus einer Schließstellung, in der der Flügel eine Öffnung, insbesondere eine Fensteröffnung oder Türöffnung, verschließt, in eine Schiebestellung versetzbar ist, in der der Flügel parallel zur Öffnung in eine die Öffnung freilegende Öffnungsstellung verschiebbar ist. In der Schiebestellung werden die Flügel in der Regel in einer oder in zwei, insbesondere einer oberen und einer unteren, Schiene geführt. Um den Flügel von der Schiebestellung in die Schließstellung zu versetzen und umgekehrt, sind unterschiedliche Systeme bekannt.
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Ein System ist das Parallel-Schiebe-Kipp-System (PSK-System). Bei diesem wird der Flügel aus der Schließstellung heraus zuerst gekippt und anschließend über Laufwägen und Gestänge von der Öffnung wegbewegt. Ein anderes System ist das Parallel-Abstell-Schiebe-System (PAS-System), bei dem der Flügel ohne eine vorherige Kippbewegung, parallel über Laufwägen und Gestänge von der Öffnung weg in die Schiebestellung versetzt wird. Das PSK-System und das PAS-System haben gemeinsam, dass sie in der Schließstellung im Wesentlichen in der gleichen Ebene angeordnet sind wie die Festverglasung. Dies hat den Vorteil, dass die einander zugewandten Vertikalholme des Flügels und der Festverglasung im Schließzustand im Stoß zueinander angeordnet sind, sodass entlang der einander zugewandten Stirnseiten der Vertikalholme eine breite Kontaktfläche entsteht, an der zwei den Flügel im Dichtzustand umlaufende Dichtungen angeordnet werden können. Klassischerweise wird eine der umlaufenden Dichtungen als Innendichtung (Abdichtung des Flügels gegenüber der Rauminnenseite) und eine als Außendichtung (Abdichtung des Flügels gegenüber der Raumaußenseite) eingesetzt. Durch den Einsatz der zwei umlaufenden Dichtungen können Parallelschiebesysteme ein hohes Maß an Schlagregendichtheit erreichen. Außerdem kann durch die umlaufende innere Dichtung der Falzbereich für die Belüftung sowie für die Entwässerung eingesetzt werden, ohne zu riskieren, dass das in den Falzbereich gelangende Wasser und/oder die darin gelangende kalte Luft, in den Innenraum gelangt.
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Nachteilhaft an den PSK-Systemen und den PAS-Systemen ist, dass diese aufgrund der fluchtenden Anordnung von Flügel und Festverglasung in der Schließstellung eine relativ große Bewegung zum Versetzen des Flügels aus der Schließstellung in die Schiebestellung erfordern, in der Regel zwischen 60 mm und 80 mm. Dies macht die dafür erforderlichen Mechaniken größer, komplexer, teurer und insbesondere störanfälliger.
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Diese Probleme werden durch Hebe-Schiebe-Systeme (HS-Systeme) und Abstell-Schiebe-Systeme (AS-Systeme) gelöst, indem der Flügel und die Festverglasung auch im Schließzustand versetzt zueinander angeordnet sind, sodass das Versetzen des Flügels aus der Schließstellung in die Schiebestellung und umgekehrt lediglich eine Bewegung von wenigen Millimetern, in der Regel zwischen 5 mm und 7 mm, erfordert. Bei HS-Systemen wird der Flügel durch eine Vertikalbewegung von der Schließstellung in die Schiebestellung, insbesondere auf einen Laufwagen, versetzt. Bei AS-Systemen erfolgt der Versatz aus der Schließstellung in die Schiebestellung durch eine Horizontalbewegung, insbesondere eine orthogonal zur Scheibe des Flügels ausgerichtete Horizontalbewegung (im Folgenden auch als Abstellbewegung bezeichnet). Durch die relativ kleine Abstellbewegung können die Mechaniken zum Versetzen des Flügels aus der Schließstellung in die Schiebestellung und umgekehrt einfacher, günstiger und insbesondere weniger störanfällig ausgestaltet werden.
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Durch die auch im Schließzustand versetzte Anordnung von Flügel zu Festverglasung entstehen jedoch Herausforderungen bei der Dichtung. Durch die Stoßanordnung bei PSK- und PAS-Systemen des Flügels und der Festverglasung im Schließzustand entstehen sowohl Überlappungsbereiche zwischen den Außenseiten von Flügel und Festverglasung zueinander als auch zwischen den Innenseiten von Flügel und Festverglasung zueinander, sodass im Schließzustand eine den Flügel innenseitig umlaufende Dichtung, insbesondere Innendichtung, und eine den Flügel außenseitig umlaufende Dichtung, insbesondere Außendichtung, gebildet werden kann. Demgegenüber steht bei AS-Systemen und HS-Systemen aufgrund der versetzten Anordnung von Flügel und Festverglasung im Schließzustand lediglich ein Überlappungsbereich zur Verfügung, nämlich zwischen der Innenseite der Festverglasung und der Außenseite des Flügels. Daher weisen bekannte AS-Systeme und HS-Systeme lediglich eine den Flügel im Schließzustand umlaufende Dichtung auf. Dies ist in der Regel die äußere Dichtung. Mit nur einer umlaufenden Dichtung können die zuvor beschriebenen Vorteile von PSK-Systemen und PAS-Systemen hinsichtlich Belüftung und Entwässerung jedoch nicht erreicht werden.
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Ein weiteres Problem, das insbesondere bei Abstell-Schiebe-Systemen (AS-Systemen) auftritt, besteht darin, dass für die Abstellbewegung Ausklinkungen in den Flügelprofilen vorgesehen sind, welche die horizontale Abstellbewegung von der Schließstellung in die Schiebestellung und umgekehrt zulassen. Diese Ausklinkungen führen zu einem Spalt zwischen dem Flügel und den Horizontalholmen eines den Flügel im Schließzustand umlaufenden Rahmenprofils. Da die Flügel von AS-Systemen eine insbesondere rein horizontale Abstellbewegung ausführen, kann der Spalt zwischen Flügel und Horizontalholm auch im Schließzustand nicht vollständig geschlossen werden. Dies führt dazu, dass der Falzbereich zwischen Flügel und Rahmenprofil stets mit der Atmosphäre des Innenraums, der mit dem Parallelschiebesystem gegenüber der Umgebung abgedichtet werden soll, in Verbindung steht. Bei Systemen, die den Falzbereich zusätzlich für die Belüftung und Entwässerung nutzen, also bei Systemen, bei denen der Falzbereich nicht vollständig gegenüber der Außenumgebung abgedichtet ist, führt dies dazu, dass der Innenraum selbst im Schließzustand über den Falzbereich mit der Umgebung verbunden ist, was zu Wassereintritt und Wärmeverlusten führen kann.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zu überwinden, insbesondere ein Parallelschiebesystem, insbesondere ein Abstell-Schiebe-System, bereitzustellen, mit dem die Dichtheit des Systems, insbesondere die Abdichtung der Rauminnenseite gegenüber der Raumaußenseite, verbessert wird.
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Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst.
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Die Erfindung betrifft ein Parallelschiebesystem, insbesondere Abstell-Schiebe-System. Das Parallelschiebesystem umfasst einen Flügel, insbesondere Fenster- oder Türflügel, der aus einer Schließstellung, in der der Flügel eine Öffnung, insbesondere eine Fensteröffnung oder Türöffnung, verschließt, horizontal in eine Schiebestellung versetzbar ist, in der der Flügel parallel zur Öffnung in eine die Öffnung freilegende Offenstellung verschiebbar ist. Vorzugsweise weist der Flügel eine Scheibe, insbesondere Glasscheibe (im Folgenden auch als Verglasung bezeichnet), auf. Ferner weist der Flügel insbesondere ein die Scheibe umlaufendes Flügelprofil mit einem in Vertikalrichtung oberen und unteren Horizontalholm sowie einem äußeren Vertikalholm, der der Öffnung in der Offenstellung zugewandt ist, und einem inneren Vertikalholm der in der Offenstellung von der Öffnung abgewandt ist, auf. Vorzugsweise weist das Parallelschiebesystem ferner eine Festverscheibung, insbesondere Festverglasung, vorzugsweise Fensterfestverglasung oder Türfestverglasung, auf. Die Festverscheibung weist vorzugsweise eine Scheibe, insbesondere Glasscheibe, auf. Die Festverscheibung weist vorzugsweise ein die Scheibe umlaufendes Festverscheibungsprofil auf. Das Profil weist vorzugsweise einen in Vertikalrichtung oberen und unteren Horizontalholm sowie einen äußeren Vertikalholm, der von dem Flügel im Schließzustand abgewandt ist, und einen inneren Vertikalholm, der dem Flügel im Schließzustand zugewandt ist, auf. Der äußere und/oder der innere Vertikalholm können eine Tragstruktur aufweisen, an der ein Deckprofil befestigt ist.
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Vorzugsweise erstrecken sich die Scheiben des Flügels und/oder der Festverscheibung jeweils in einer Haupterstreckungsebene. Vorzugsweise wird die jeweilige Haupterstreckungsebene der Scheibe des Flügels und/oder der Festverscheibung durch einen in Vertikalrichtung ausgerichteten Vektor und einen in Horizontalrichtung ausgerichteten Vektor aufgespannt. Vorzugsweise entspricht der in Horizontalrichtung ausgerichtete Vektor einer Schieberichtung, in welche der Flügel zur Offenstellung hin verschiebbar ist. Unter der Haupterstreckungsebene ist vorzugsweise die Ebene zu verstehen, in der sich die Scheibe erstreckt. Vorzugsweise ist die Haupterstreckungsebene die Ebene, die in Stärkenrichtung mit der Scheibe jeweils mittig in der Scheibe angeordnet ist.
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Vorzugsweise wird der Flügel in Richtung der Normalen dessen Haupterstreckungsebene aus der Schließstellung in die Schiebestellung versetzt. Die Normale zur Haupterstreckungsebene des Flügels kann auch als Abstellrichtung bezeichnet werden. Grundsätzlich umfasst das erfindungsgemäße Parallelschiebesystem PSK-Systeme, PRS-Systeme und Abstell-Schiebe-Systeme (AS-Systeme), solange diese zum Versetzen des Flügels aus der Schließstellung in die Schiebestellung ein horizontales Versetzen des Flügels vorsehen. Besonders bevorzugt betrifft die Erfindung jedoch ein Abstell-Schiebesystem. Ein Abstell-Schiebe-System zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass der Flügel und die Festverscheibung, insbesondere die Haupterstreckungsebene des Flügels und der Festverscheibung, im Schließzustand versetzt zueinander sind. Insbesondere sind die Scheiben des Flügels und der Festverscheibung im Schließzustand in Abstellrichtung voneinander beabstandet. Insbesondere beträgt der Abstand der Scheiben zueinander in Abstellrichtung im Schließzustand wenigstens 5 mm, 10 mm, 15 mm, 20 mm, 25 mm, 30 mm, 35 mm, 40 mm, 45 mm, 50 mm, 55 mm oder 60 mm. Vorzugsweise sind die Scheiben im Schließzustand durch einander in Abstellrichtung zugewandte Abschnitte der inneren Vertikalholme des Flügels und der Festverscheibung voneinander beabstandet. Vorzugsweise weisen die Holme des Flügelrahmens und/oder des Festverscheibungsrahmens jeweils eine dem Innenraum zugewandte Innenseite und eine dem Außenraum (Umgebung) zugewandte Außenseite auf. Vorzugsweise erstrecken sich die Innenseite und die Außenseite im Wesentlichen parallel zu der Haupterstreckungsebene der jeweiligen Scheibe. Im Wesentlichen umfasst dabei insbesondere eine Abweichung von einer perfekt parallelen Erstreckung von +/- 30°, 25°, 20°, 150, 10°, 5°, 30 oder 1°. Vorzugsweise weist jeder der Holme ferner eine Stirnseite auf, die sich insbesondere zwischen der Innenseite und der Außenseite in Abstellrichtung erstreckt. Zusätzlich zur Abstellrichtung erstrecken sich die Stirnseiten der Holme bei Vertikalholmen vorzugsweise in Vertikalrichtung und bei Horizontalholmen vorzugsweise in Horizontalrichtung.
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Vorzugsweise überlappen sich die inneren Vertikalholme der Scheibe und der Festverscheibung im Schließzustand in Schieberichtung. Vorzugsweise überlappen sich die inneren Vertikalholme in Schieberichtung über wenigstens 30 %, 40 %, 50 %, 60 %, 70 % oder 80 % eines der Vertikalholme, insbesondere des größeren Vertikalholms, in Schieberichtung.
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Durch die versetzte Anordnung von Flügel und Festverscheibung kann der Flügel durch eine relativ kleine Bewegung in Abstellrichtung von der Schließstellung in die Schiebestellung überführt werden. Vorzugsweise ist das Abstell-Schiebesystem dazu ausgelegt, den Flügel durch einen Abstellbewegungsweg zwischen 1 mm und 20 mm, vorzugsweise zwischen 2 mm und 15 mm, besonders bevorzugt zwischen 3 mm und 10 mm, am bevorzugsten zwischen 5 mm und 7 mm, von der Schließstellung in die Schiebestellung zu versetzen. Besonders bevorzugt ist das Abstell-Schiebe-System dazu ausgelegt, dass die Abstellbewegung im Wesentlichen ausschließlich in Horizontalrichtung, insbesondere in Abstellrichtung, erfolgt. Unter im Wesentlichen ist dabei insbesondere zu verstehen, dass die zuvor beschriebene Amplitude zu wenigstens 60 %, 70 %, 80 %, 85 %, 90%, 95 %, 98 %, 99 % oder 100 % in Abstellrichtung, also in die Richtung orthogonal zur Haupterstreckungsrichtung der Scheibe des Flügels, erfolgt.
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Vorzugsweise ist der Flügel in der Schiebestellung orthogonal zur Abstellrichtung verschiebbar. Insbesondere ist der Flügel in der Schiebestellung parallel zur Haupterstreckungsebene der Scheibe des Flügels und/oder der Scheibe der Festverscheibung verschiebbar.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung weist das Parallelschiebesystem wenigstens einen Schieber auf, der beim horizontalen Versetzen des Flügels aus der Schiebestellung zurück in die Schließstellung relativ zum Flügel in Vertikalrichtung versetzt wird, um wenigstens einen Spalt zwischen dem Flügel und einem Horizontalholm eines den Flügel im Schließzustand umlaufenden Rahmenprofils dichtend zu schließen. Um das Versetzen des Flügels aus der Schließstellung in die Schiebestellung, insbesondere in Abstellrichtung, zu ermöglichen, ist, insbesondere bei Abstell-Schiebe-Systemen, eine Ausklinkung in den Horizontalholmen der Flügel vorgesehen, die eine Relativbewegung des Flügels zu den Horizontalholmen des Rahmenprofils, insbesondere zu darin angeordneten Schienen, die den Flügel im Schiebezustand führen, vorgesehen. Diese Ausklinkung führt bei bekannten Abstell-Schiebe-Systemen jedoch dazu, dass selbst im Schließzustand noch ein Spalt zwischen dem Flügel und dem Horizontalholm des Rahmenprofils verbleibt. Da bekannte Abstell-Schiebe-Systeme beim Versetzen des Flügels aus der Schließstellung in die Schiebestellung und zurück eine rein horizontale Bewegung ausführen, kann dieser Spalt nicht geschlossen werden. Dadurch können mit bekannten Abstell-Schiebe-Systemen keine zwei umlaufenden Dichtungen bereitgestellt werden, da ansonsten die Innendichtung durch den Spalt unterbrochen wird. Durch den erfindungsgemäßen Einsatz eines Schiebers, der beim Versetzen des Flügels in Horizontalrichtung relativ zum Flügel in Vertikalrichtung versetzt wird, kann dieser Spalt geschlossen werden, wodurch, wie nachfolgend im Detail beschrieben, eine zweite umlaufende Dichtung bereitgestellt werden kann, in der ein innenliegender Bereich der Innendichtung mittels eines Überbrückungsabschnitts zu einem außenliegenden Bereich der Innendichtung verbunden, insbesondere überbrückt, wird.
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Vorzugsweise weist das Parallelschiebesystem eine fest mit dem Flügel verbundene Führung auf, welche die horizontale Bewegung des Flügels zwischen der Schließstellung und der Schiebestellung nutzt, um den Schieber in Vertikalrichtung zu versetzen. Vorzugsweise führen die wenigstens eine Führung und der wenigstens eine Schieber in Reaktion auf eine Bewegung des Flügels zwischen der Schließstellung und der Schiebestellung relativ zueinander eine Horizontalbewegung und eine Vertikalbewegung durch. Besonders bevorzugt bewegt sich der Schieber dabei im Wesentlichen ausschließlich in Vertikalrichtung und die Führung im Wesentlichen ausschließlich in Horizontalrichtung. Unter „im Wesentlichen“ ist dabei insbesondere zu verstehen, dass die Bewegungsamplitude des Flügels bzw. der Führung zu wenigstens 70%, 80%, 90%, 95%, 98%, 99% oder 100% in die entsprechende Richtung ausgeführt wird. Vorzugsweise weist die Führung eine Aufnahme für den Schieber auf, in der der Schieber gegenüber der Führung entlang einer gegenüber der Horizontalen geneigten Schieberschiene geführt ist. Vorzugsweise ist der Schieber formschlüssig in der Schieberschiene geführt, insbesondere mittels einer Schwalbenschwanz- oder T-Nut-Verbindung. Vorzugsweise ist die Schieberschiene um wenigstens 20°, 30°, 35° oder 40° gegenüber der Horizontalen, insbesondere in Gravitationsrichtung, geneigt. Vorzugsweise weist die Schieberschiene eine Ausnehmung zur Aufnahme einer Führungsnase, insbesondere in Form eines Schwalbenschwanz- oder T-förmigen Vorsprungs, des Schiebers auf.
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Vorzugsweise weist der Schieber eine komplementär zur Schieberschiene ausgebildete Schräge auf. Vorzugsweise ist die Schräge im gleichen Winkel zur Horizontalen geneigt wie die Schieberschiene. Vorzugsweise erstreckt sich die Schieberschiene und/oder die Schräge des Schiebers von einer der Öffnung zugewandten Seite der Aussparung in Abstellrichtung in Gravitationsrichtung nach unten zu einer von der Öffnung abgewandten Seite der Aussparung. An den jeweiligen Enden der Schieberschiene/Schräge des Schiebers schließen Vertikalabschnitte an, die sich vorzugsweise im Wesentlichen in Vertikalrichtung erstrecken. Unter „im Wesentlichen“ ist dabei eine Abweichung von bis zu 30°, 20°, 10°, 5°, 30 oder 1° gegenüber der Vertikalen zu verstehen.
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Durch die Neigung der Schieberschiene gegenüber der Horizontalen wird der Schieber bei einer Horizontalbewegung zwischen der Schließstellung und der Schiebestellung zu einer Vertikalbewegung gezwungen. Vorzugsweise sind Schieber und Führung derart aufeinander abgestimmt, dass der Schieber bei der Bewegung von der Schließstellung in die Schiebestellung in Vertikalrichtung vom jeweiligen Horizontalholm des Rahmenprofils weg, in anderen Worten zum Flügel hin, bewegt wird und bei der Bewegung des Flügels von der Schiebestellung zurück in die Schließstellung in die umgekehrte Richtung, insbesondere vom Flügel weg, zum Horizontalholm des Rahmenprofils hin versetzt wird.
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Damit der Spalt zwischen dem Flügel und dem Horizontalholm des Rahmenprofils im Schließzustand dichtend geschlossen wird, ist der Schieber vorzugsweise im Schließzustand gegenüberliegend zu einer Schiene angeordnet, in der der Flügel im Schiebezustand geführt wird. Vorzugsweise ist der Schieber derart an die Kontur der Schiene angepasst, dass ein im Schiebezustand zwischen Schieber und Schiene bestehender Spalt im Schließzustand dichtend verschlossen wird. Vorzugsweise weist der Schieber hierzu wenigstens eine, vorzugsweise zwei, Aussparungen auf, die komplementär zu Vorsprüngen, insbesondere Führungsvorsprüngen, der Führungsschiene ausgebildet sind. Dadurch können insbesondere die Vorsprünge der Schiene im Schließzustand in die Aussparungen des Schiebers eintauchen, sodass die einander zugewandten Stirnseiten von Schieber und Schiene in Dichtkontakt miteinander treten können.
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Alternativ oder zusätzlich weist das Parallelschiebesystem wenigstens ein an einer der Öffnung zugewandten Seite des Schiebers angeordnetes Führungsdichtmittel auf, über das die Führung im Schließzustand dichtend an einem Vertikalholm des Rahmenprofils anschließt. Vorzugsweise ist das Führungsdichtmittel im Schließzustand zwischen der Führung und dem Vertikalholm des Rahmenprofils angeordnet. Insbesondere wird das Führungsdichtmittel im Schließzustand von der Führung gegen den Vertikalholm des Rahmenprofils gedrückt, insbesondere verpresst, um einen Dichtkontakt zwischen Schieber und Vertikalholm des Rahmenprofils bereitzustellen. Vorzugsweise liegt das Führungsdichtmittel im Schließzustand dichtend am inneren Vertikalholm des Festverscheibungsprofils an. In der bevorzugten Ausführung der vorliegenden Erfindung wird der innenliegende Vertikalholm des Flügels durch den innenliegenden Vertikalholm der Festverscheibung, insbesondere Festverglasung, ausgebildet. In weniger bevorzugten Ausführungen, bei denen keine Festverscheibung vorliegt, beispielsweise bei Ausführungsformen, bei denen der Flügel ausschließlich gegenüber einer Wand verschiebbar ist, kann der Vertikalholm des Rahmenprofils aber auch durch ein Rahmenprofil ausgebildet werden, das selbst wiederum nicht den innenliegenden Vertikalholm einer Festverscheibung ausbildet.
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Vorzugsweise ist das Führungsdichtmittel mit der Führung, insbesondere stoffschlüssig, vorzugsweise mittels eines Klebers, verbunden. Insbesondere kann die Führung eine Führungsdichtmittelaufnahme aufweisen, in der das Führungsdichtmittel einsetzbar ist. Insbesondere kann das Führungsdichtmittel L-förmig ausgebildet sein, wobei in einem der Schiebesysteme eine Aussparung vorgesehen ist, die das Führungsdichtmittel in einen Aufnahmeabschnitt, insbesondere in einen L-förmigen Aufnahmeabschnitt und einen Dichtabschnitt, insbesondere einen I-Förmigen Dichtabschnitt, an der der L-förmige Abschnitt insbesondere anschließt, aufweisen.
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Ferner weist das Parallelschiebesystem vorzugsweise ein in einem Falzbereich des Vertikalholms angeordnetes Schieberdichtmittel auf, mit dem der Schieber im Schließzustand in Dichtkontakt ist, um den Spalt im Bereich des Vertikalholms im Schließzustand dichtend zu schließen. Vorzugsweise ist das Schieberdichtmittel in Horizontalrichtung, insbesondere in Abstellrichtung, neben der Führungsschiene, insbesondere an diese anschließend, angeordnet. Insbesondere ist das Schieberdichtmittel in einer gegenüber der Führungsschiene in Gravitationsrichtung vertieften Aufnahme angeordnet. Vorzugsweise weist das Schieberdichtmittel einen eckigen, insbesondere viereckigen, vorzugsweise rechteckigen, Querschnitt auf. Vorzugsweise ist die Erstreckung des Schieberdichtmittels in Horizontalrichtung, insbesondere in Abstellrichtung, größer, vorzugsweise wenigstens doppelt, dreifach oder vierfach so groß wie die Vertikalerstreckung des Schieberdichtmittels. Vorzugsweise ist das Schieberdichtmittel derart gegenüber der Führungsschiene im Horizontalholm des Rahmenprofils versenkt, dass die dem Schieber zugewandte Stirnseite des Schieberdichmittels in Vertikalrichtung im Wesentlichen auf der gleichen Höhe liegt wie die dem Schieber zugewandte Stirnseite der Schiene. Im Wesentlichen ist dabei vorzugsweise ein Versatz zwischen den Stirnseiten von bis zu 15 mm, 10 mm, 8 mm, 5 mm, 3 mm oder 1 mm zulässig. Besonders bevorzugt ragt die dem Schieber zugewandte Stirnseite des Schieberdichtmittels über die Stirnseite der Schiene um den zuvor definierten Bereich hinaus. Vorzugsweise ist der Schieber derart an die Geometrie und die Vertikalerstreckung des Schieberdichtmittels und der Schiene angepasst, dass der Schieber im Schließzustand des Flügels in Dichtkontakt sowohl mit der Führungsschiene als auch mit dem Schieberdichtmittel steht. Dafür weist der Schieber vorzugsweise einen Schiebekörper auf, der für die zuvor beschriebene Übersetzung der Horizontalbewegung des Flügels in die Vertikalbewegung des Schiebers verantwortlich ist, und einen an den Schiebekörper anschließenden Schieberschwanz. Vorzugsweise schließt im Schließzustand der Schiebekörper dichtend an die Führungsschiene an und der Schieberschwanz dichtend an das Schieberdichtmittel an. Die zuvor definierte Aufnahme erstreckt sich in Schieberichtung vorzugsweise vollständig durch die Führung hindurch und weist an einer ihrer Stirnseiten die zuvor beschriebene Schieberschiene auf. An einer weiteren Stirnseite, insbesondere an einem der zuvor beschriebenen Vertikalabschnitte, weist die Führung vorzugsweise eine Aussparung auf, in die vorzugsweise der Schieberschwanz, vorzugsweise in der Schließstellung und/oder in der Schiebestellung, hineinragt.
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Besonders bevorzugt sind der Schieber, die Schiene, das Schieberdichtmittel, die Führung und das Führungsdichtmittel derart aufeinander abgestimmt, dass im Schließzustand ein, insbesondere durchgängiger, Dichtkontakt vom Bereich zwischen Schieber und Schiene über den Bereich zwischen Schieber und Schieberdichtmittel bis hin zum Bereich zwischen Führung und Führungsdichtmittel ausgebildet wird. Insbesondere verläuft der Dichtkontakt dabei im Bereich der Schiene und des Schieberdichtmittels im Wesentlichen in Horizontalrichtung und im Bereich des Führungsdichtmittels in Vertikalrichtung.
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Wie zuvor beschrieben weist das Parallelschiebesystem vorzugsweise wenigstens eine den Flügel im Schiebezustand führende Schiene auf, mit der der Schieber im Schließzustand in Dichtkontakt ist, um den Spalt im Bereich der Schiene im Schließzustand dichtend zu schließen. Vorzugsweise sind der wenigstens eine Schieber und die wenigstens eine Schiene derart aufeinander abgestimmt, dass die Schiene ein Bewegen des Schiebers in Horizontalrichtung, in der der Flügel zwischen der Schließstellung und der Schiebestellung versetzbar ist, im Wesentlichen vermeidet. Dies kann insbesondere durch Vorsprünge der Schiene, die sich insbesondere in Vertikalrichtung erstreckt, gewährleistet werden, die eine Bewegung des Schiebers in Horizontalrichtung blockieren. So kann beispielsweise die relative Verschiebbarkeit zwischen Schieber und Führung entlang einer gegenüber der Horizontalen geneigten Schieberschiene in eine reine Vertikalbewegung des Schiebers und eine reine Horizontalbewegung der Führung, insbesondere zusammen mit dem Flügel, umgewandelt werden.
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Vorzugsweise ist der wenigstens eine Schieber im Bereich des inneren Vertikalholms des Flügelprofils angeordnet. Besonders bevorzugt ist der wenigstens eine Schieber im Bereich eines stirnseitigen Deckprofils des inneren Vertikalholms angeordnet, wobei das Deckprofil an einer Tragstruktur des Vertikalholms befestigt ist. Insbesondere ist die Führung, vorzugsweise wie zuvor beschrieben, an dem Vertikalholm angebracht.
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Besonders bevorzugt ist die Führung in Vertikalrichtung zwischen Führungsschiene und dem stirnseitigen Deckprofil des Vertikalholms angeordnet. Besonders bevorzugt schließt die Führung in Vertikalrichtung an ein der Schiene zugewandtes Ende des Deckprofils an. Insbesondere ist die Führung derart fluchtend mit dem stirnseitigen Deckprofil ausgebildet, dass eine Erstreckung, insbesondere Planarerstreckung, des stirnseitigen Deckprofils durch die Führung fortgesetzt wird, und, insbesondere ausschließlich, durch die zuvor beschriebene Aufnahme für den Schieber unterbrochen wird. Abgesehen von der Unterbrechung durch die Aufnahme des Schiebers erstreckt sich die Führung vorzugsweise im Wesentlichen bis zu dem der Führung gegenüberliegenden Horizontalholm, insbesondere bis zu dem zuvor beschriebenen, in dem Falzbereich des Horizontalholms angeordneten Schieberdichtemittels. Unter im Wesentlichen ist dabei insbesondere zu verstehen, dass, insbesondere im Schließzustand, ein Abstand zwischen dem dem Horizontalholm, insbesondere dem darin angeordneten Schiebedichtmittel, zugewandten Ende der Aufnahme maximal 20 mm, 15 mm, 10 mm, 5 mm, 3 mm oder 1 mm von dem Horizontalholm, insbesondere dem darin angeordneten Schieberdichtmittel, beträgt. Vorzugsweise ist der Schieber derart komplementär zu der Aufnahme der Führung ausgebildet, dass die sich parallel zu der Stirnseite des Deckprofils erstreckende Seite des Schiebers die planare Erstreckung des Deckprofils und/oder der Führung im Bereich der Aufnahme fortsetzt. Unter im Wesentlichen soll dabei insbesondere ein Versatz von maximal 20 mm, 15 mm, 10 mm, 5 mm oder 3 mm der Stirnseite des Schiebers gegenüber der Stirnseite der Führung und/oder des Deckprofils zu verstehen sein.
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Vorzugsweise weist das Parallelschiebesystem zwei Schieber auf, die beim horizontalen Versetzen des Flügels aus der Schiebestellung zurück in die Schließstellung relativ zum Flügel in Vertikalrichtung versetzt werden, um jeweils einen Spalt zwischen dem Flügel und dem Horizontalholm eines den Flügel im Schließzustand umlaufenden Rahmenprofils dichtend zu verschließen. Vorzugsweise sind die zwei Schieber hierzu wie zuvor beschrieben ausgebildet. Vorzugsweise weist das Parallelschiebesystem für jeden der zwei Schieber eine fest mit dem Flügel verbundene Führung auf, die vorzugsweise wie zuvor beschrieben ausgebildet ist. Ferner weist das Parallelschiebesystem vorzugsweise für jeden der zwei Schieber ein Führungsdichtmittel und/oder ein Schieberdichtmittel auf, die vorzugsweise wie zuvor beschrieben ausgebildet sind. Ferner weist das Parallelschiebesystem vorzugsweise für jeden der Schieber eine den Flügel im Schiebezustand führende Schiene, vorzugsweise wie zuvor beschrieben, auf.
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Vorzugsweise ist einer der zwei Schieber im Bereich des inneren Vertikalholms des Flügelrahmens, insbesondere wie zuvor beschrieben, angeordnet. Insbesondere ist einer der zwei Schieber einem unteren Horizontalholm des Rahmenprofils gegenüberliegend angeordnet und der andere Schieber einem oberen Horizontalholm des Rahmenprofils gegenüberliegend angeordnet. Vorzugsweise schließen die Führungen des jeweiligen Schiebers jeweils in Vertikalrichtung an den Horizontalholmen der rahmenprofilzugewandten Enden des stirnseitigen Deckprofils, insbesondere wie zuvor beschrieben, an. Besonders bevorzugt sind die Führungen der zwei Schieber an in Vertikalrichtung gegenüberliegenden Enden des inneren Horizontalholms des Flügels befestigt. Insbesondere sind die Schieber derart beweglich in den Führungen gelagert, dass sie beim Versetzen des Flügels aus der Schiebestellung in die Schließstellung in Vertikalrichtung auf die Horizontalholme des Rahmenprofils zubewegt werden. Vorzugsweise sind der Schieber, die Führung, die Schiene und das Schieberdichtmittel dabei derart aufeinander abgestimmt, dass im Schließzustand die Stirnseite des inneren Vertikalholms des Flügels, insbesondere des Deckprofils, in Vertikalrichtung oben und unten dichtend an die Horizontalholme des Rahmenprofils anschließt. Ferner ist vorzugsweise das Führungsdichtmittel derart zu der Führung, dem inneren Vertikalholm des Flügels und dem inneren Vertikalholm des Rahmenprofils, insbesondere der Festverscheibung, ausgebildet, dass im Schließzustand ein Dichtkontakt zwischen den zwei inneren Vertikalholmen, insbesondere über deren gesamte Vertikalerstreckung, insbesondere im Bereich des stirnseitigen Deckprofils, hergestellt ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung, der mit dem zuvor beschriebenen Aspekt kombinierbar ist und umgekehrt, weist das Parallelschiebesystem zwei den Flügel im Schließzustand umlaufende Dichtungen auf, die im Bereich eines Vertikalholms des Flügels an einer der Öffnung zugewandten Seite des Flügels angeordnet sind. Vorzugsweise weist das Parallelschiebesystem einen Vertikalholm eines den Flügel im Schließzustand umlaufenden Rahmenprofils auf, mit dem die zwei umlaufenden Dichtungen im Bereich des Vertikalholms des Flügels im Schließzustand in Dichtkontakt stehen. Insbesondere sind die zwei umlaufenden Dichtungen im Schließzustand in Dichtkontakt mit einer Außenseite des Vertikalholms des Flügels und einer Innenseite des Vertikalholms des Rahmenprofils. Insbesondere erstrecken sich die umlaufenden Dichtungen im Bereich des Vertikalholms des Flügels im Wesentlichen entlang der vollständigen Vertikalerstreckung des Vertikalholms. Unter im Wesentlichen ist insbesondere eine Erstreckung von wenigstens 70 %, 80 %, 90 %, 95 %, 98 %, 99 % oder 100 % der Vertikalerstreckung des Vertikalholms des Flügels zu verstehen. Durch die erfindungsgemäße Anordnung der zwei umlaufenden Dichtungen zwischen den einander zugewandten Seiten des inneren Vertikalholms des Flügels und des Rahmenprofils kann auch bei Abstell-Schiebe-Systemen und Hebe-Schiebe-Systemen, neben der äußeren umlaufenden Dichtung, eine zweite, innen umlaufende Dichtung (Innendichtung) bereitgestellt werden. Dadurch können die Vorteile von Parallel-Schiebe-Kipps-Systemen und Parallel-Abstell-Schiebe-Systemen hinsichtlich Dichtung und Wärmeisolation auch mit Hebe-Schiebe-Systemen und Abstell-Schiebe-Systemen erreicht werden.
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Vorzugsweise ist eine der zwei Dichtungen eine Innendichtung, die im Bereich des Vertikalholms an einem stirnseitigen Deckprofil des, insbesondere innenliegenden, Vertikalholms angebracht ist. Unter dem innenliegenden Vertikalholm ist insbesondere der zuvor beschriebene innere Vertikalholm des Flügels zu verstehen, der in der Offenstellung von der Öffnung abgewandt ist. Vorzugsweise weist das stirnseitige Deckprofil eine dem Vertikalholm des Rahmenprofils zugewandte Dichtseite auf, an der die Innendichtung im Bereich des Vertikalholms des Flügels angeordnet ist. Vorzugsweise ist die Innendichtung im Schließzustand in Dichtkontakt mit der Dichtseite des stirnseitigen Deckprofils und der Innenseite des Vertikalholms des Rahmenprofils.
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Vorzugsweise weist der Vertikalholm des Rahmenprofils ebenfalls ein stirnseitiges Deckprofil mit einer dem Vertikalholm des Flügels zugewandten Dichtseite auf. Vorzugsweise ist die Innendichtung im Schließzustand in Dichtkontakt mit der Dichtseite des stirnseitigen Deckprofils des Vertikalholms des Rahmenprofils und der Außenseite des Vertikalholms des Flügels. Vorzugsweise erstreckt sich die Außendichtung im Bereich der Vertikalholme des Flügel- und Rahmenprofils in Vertikalrichtung im Wesentlichen über die gesamte Erstreckung des Vertikalholms. Der zuvor beschriebene Bereich, in dem die umlaufenden Dichtungen im Bereich des Vertikalholms des Flügels verlaufen, kann auch als Überlappbereich bezeichnet werden. Vorzugsweise erstrecken sich die zwei umlaufenden Dichtungen im Bereich des Vertikalholms parallel zueinander. Besonders bevorzugt sind die zwei umlaufenden Dichtungen im Überlappbereich in Schieberichtung voneinander beabstandet, insbesondere um wenigstens 30 %, 40 %, 50 %, 60 %, 70% oder 80 % der Erstreckung einer der Vertikalholme in Schieberichtung, insbesondere des Vertikalholms mit der größten Erstreckung in Schieberichtung, voneinander beabstandet.
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Vorzugsweise sind die zuvor beschriebenen stirnseitigen Deckprofile der Vertikalholme zweiteilig gegenüber einer Tragstruktur des Vertikalholms ausgebildet. Vorzugsweise sind die Deckprofile form- und/oder kraftschlüssig, insbesondere mittels einer Clip-Verbindung, mit der Tragstruktur des jeweiligen Vertikalholms verbunden. Vorzugsweise stehen die Dichtseiten des jeweiligen Deckprofils gegenüber den Tragstrukturen in Abstellrichtung in Richtung des jeweils gegenüberliegenden Vertikalholms hervor. Vorzugsweise weisen die Vertikalholme Aufnahmen für die jeweiligen Dichtungen beziehungsweise Dichtabschnitte auf.
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Vorzugsweise ist die Innendichtung abschnittsweise, insbesondere im Bereich eines zweiten Vertikalholms, insbesondere des äußeren Vertikalholms, und zweier Horizontalholme des Flügels, an der der Öffnung abgewandten Seite des Flügels angeordnet. Besonders bevorzugt erstreckt sich die Innendichtung im Schließzustand an der der Öffnung abgewandten Seite der Öffnung entlang der Horizontalholme des Flügels und entlang des zweiten, insbesondere äußeren, Vertikalholms. Vorzugsweise weist die der Öffnung abgewandte Seite des Flügels einen Rahmen auf, der im Schließzustand überlappend mit dem Horizontalholm und einem inneren Vertikalholm des Rahmenprofils ausgebildet ist. Vorzugsweise erstreckt sich der Überlappungsbereich entlang der Horizontalholme und entlang eines, vorzugsweise des äußeren, Vertikalholms des Flügels. Vorzugsweise steht die Innendichtung im Schließzustand in Dichtkontakt sowohl mit dem Horizontalholm und dem äußeren Vertikalholm des Flügels als auch des Rahmenprofils, insbesondere im Überlappungsbereich. Vorzugsweise steht die Innendichtung im Bereich der Horizontalholme sowohl im Dichtkontakt mit den Horizontalholmen des Rahmenprofils als auch mit den daran angebrachten Führungsschienen.
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Vorzugsweise verläuft die Innendichtung abschnittsweise an der Innenseite und abschnittsweise an der Außenseite des Flügels, insbesondere im Bereich der Horizontalholme an der Innenseite des Flügels und/oder im Bereich des inneren Vertikalholms an der Außenseite des Flügels und im Bereich des äußeren Vertikalholms an der Innenseite des Flügels.
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Vorzugsweise sind die an der der Öffnung zugewandten Seite des Flügels und die an der der Öffnung abgewandten Seite des Flügels angeordneten Abschnitte der Innendichtung zur Ausbildung der umlaufenden Dichtung über Überbrückungsabschnitte miteinander verbunden. Vorzugsweise sind die Überbrückungsabschnitte über den zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Schieber bereitgestellt. Insbesondere sind die Überbrückungsabschnitte vorzugsweise im Bereich des inneren Vertikalholms, insbesondere in Vertikalrichtung zwischen dem inneren Vertikalholm des Flügels und dem inneren Vertikalholm des Flügels gegenüberliegenden Abschnitten der Horizontalholme des Rahmenprofils angeordnet. Vorzugsweise weist der Überbrückungsabschnitt einen Teilabschnitt auf, der im Schließzustand durch einen Dichtkontakt zwischen dem zuvor beschriebenen Schieber und einer Führung gebildet ist. Ferner weist der Überbrückungsabschnitt vorzugsweise einen Teilabschnitt auf, der im Schließzustand durch einen Dichtkontakt zwischen dem Schieber, insbesondere dem Schwanz des Schiebers, und einem Schieberdichtmittel gebildet wird. Ferner weist der Überbrückungsabschnitt vorzugsweise einen Teilabschnitt auf, der im Schließzustand durch einen Dichtkontakt zwischen einer Führung, insbesondere der zuvor beschriebenen Führung, und einem Führungsdichtmittel gebildet wird. Vorzugsweise geht die innere Dichtung im Überbrückungsbereich zwischen den Horizontalholmen des Flügels und des Rahmenprofils im Schließzustand in den Teilabschnitt zwischen Schieber und Führung über. Ferner geht der Dichtkontakt vorzugsweise vom Teilabschnitt zwischen Schieber und Führung in den Dichtkontakt zwischen Schieber und Schieberdichtmittel über. Ferner geht der Dichtkontakt vorzugsweise vom Teilabschnitt zwischen Schieber und Schieberdichtmittel in den Teilabschnitt zwischen Führung und Führungsdichtmittel über. Letztlich geht der Teilabschnitt zwischen Führung und Führungsdichtmittel vorzugsweise in den Bereich der Dichtung über, die an der der Öffnung zugewandten Seite des Flügels an einem Vertikalholm, insbesondere dem inneren Vertikalholm, angeordnet ist.
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Durch den zuvor beschriebenen Überbrückungsabschnitt ist es gelungen, eine umlaufende Dichtung bereitzustellen, die im Bereich der Horizontalholme und des äußeren Vertikalholms an der Innenseite des Flügels angeordnet ist und im Bereich des inneren Vertikalholms an der Außenseite angeordnet ist, um den dem inneren Vertikalholm des Flügels gegenüberliegenden Vertikalholm des Rahmenprofils nutzen zu können, um einen Dichtkontakt mit dem Flügel in diesem Bereich herzustellen. Dabei vermeiden die Überbrückungsabschnitte zwischen dem innenliegenden Bereich und dem außenliegenden Bereich der Innendichtung, dass die Dichtung unterbrochen wird.
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Die zuvor beschriebenen Vertikalholme, insbesondere Tragstruktur der Vertikalholme, sind vorzugsweise aus einem Kunststoff, insbesondere aus PVC, hergestellt. Die Führung und/oder der Schieber sind vorzugsweise aus Polymeren, insbesondere aus Acrylnitril-Styrol-Acrylat-Copolymeren, hergestellt.
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Die Dichtung, insbesondere die umlaufenden Dichtungen, die Schieberdichtmittel und die Führungsdichtmittel sind vorzugsweise aus einem Material mit einer Stauchhärte zwischen 5 und 1.000 kPa, vorzugsweise zwischen 10 und 800 kPa, besonders bevorzugt zwischen 20 und 550 kPa, ausgebildet. Vorzugsweise sind die Dichtmittel aus einem elastischen Material, insbesondere einem elastischeren Material als die Holme des Flügels und des Rahmens, besonders bevorzugt aus Zellkautschuk, ausgebildet.
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Bevorzugte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Eigenschaften der Erfindung werden durch die folgende Beschreibung bevorzugter Ausführungen der beiliegenden Zeichnungen erläutert, in denen zeigen:
- 1 eine Vorderansicht eines Abstell-Schiebe-Systems;
- 2a eine perspektivische Ansicht auf die Stirnseite des inneren Vertikalholms des Flügels im Bereich des unteren Horizontalholms des Rahmenprofils gemäß dem in 1 gekennzeichneten Ausschnitt A;
- 2b eine Seitenansicht auf den in 2a gezeigten Bereich des Abstell-Schiebe-Systems mit dem Flügel in der Schließstellung;
- 2c die Ansicht aus 2b mit dem Flügel in Schiebestellung;
- 3a eine perspektivische Ansicht auf die Stirnseite des inneren Vertikalholms des Flügels im Bereich des oberen Horizontalholms des Rahmenprofils gemäß dem in 1 gekennzeichneten Ausschnitt B;
- 3b eine Seitenansicht auf den in 3a gezeigten Bereich des AbstellSchiebesystems mit dem Flügel in der Schließstellung;
- 3c die Ansicht aus 3b mit dem Flügel in Schiebestellung;
- 4 eine Vogelperspektive auf den Flügel und die Festverglasung im Bereich der in 1 angedeuteten Schnittebene C;
- 5 eine perspektivische Ansicht der in den 2a-2c gezeigten Führung;
- 6 eine perspektivische Ansicht des in den 2a-2c gezeigten Schiebers;
- 7 eine perspektivische Ansicht der in den 3a-3c gezeigten Führung;
- 8 eine perspektivische Ansicht des in den 3a-3c gezeigten Schiebers;
- 9 eine perspektivische Ansicht auf ein Führungsdichtmittel zur Abdichtung der Führung gegenüber dem Vertikalholm des Rahmenprofils;
- 10 eine perspektivische Ansicht auf ein Schieberdichtmittel zur Abdichtung des Schiebers gegenüber einem Horizontalholm des Rahmenprofils;
- 11a eine perspektivische Ansicht auf die Stirnseite des inneren Vertikalholms des Flügels im Bereich des unteren Horizontalholms des Rahmenprofils gemäß dem in 1 gekennzeichneten Ausschnitt A bei herkömmlichen Schiebesystemen;
- 11b eine Seitenansicht auf den in 11a gezeigten Bereich des Abstell-Schiebe-Systems;
- 12a eine perspektivische Ansicht auf die Stirnseite des inneren Vertikalholms des Flügels im Bereich des oberen Horizontalholms des Rahmenprofils gemäß dem in 1 gekennzeichneten Ausschnitt A bei herkömmlichen Schiebesystemen;
- 12b eine Seitenansicht auf den in 12a gezeigten Bereich des Abstell-Schiebe-Systems; und
- 13 eine Seitenansicht auf einen Falzbereich zwischen einem Flügel und einem Rahmenprofil eines Parallelschiebesystems.
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In der folgenden Beschreibung beispielhafter Ausführungen ist ein erfindungsgemäßes Parallelschiebesystem im Allgemeinen mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet.
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1 zeigt eine Vorderansicht auf ein erfindungsgemäßes Parallelschiebesystem 1. Das Parallelschiebesystem 1 weist einen Flügel 3 und eine Festverglasung 5 auf. Vorliegend ist der Flügel 3 ein Fensterflügel. Der Flügel 3 ist in einer Schließstellung dargestellt, in der der Flügel 3 eine in der Zeichenebene hinter dem Flügel 3 liegende Öffnung, vorliegend in Form einer Fensteröffnung, verschließt. Der Flügel 3 weist einen Griff 7 auf, der betätigt werden kann, um den Flügel 3 horizontal in eine Schiebestellung zu versetzen (2c und 3c), in der der Flügel 3 in Schieberichtung S parallel zu der Öffnung und der Festverglasung 5 in eine Offenstellung (nicht dargestellt) verschiebbar ist, um die Öffnung freizulegen. Der Flügel 3 weist eine Scheibe 9 auf. Die Scheibe 9 wird von einem Flügelprofil 11 umlaufen. Das Flügelprofil 11 weist einen in Gravitationsrichtung G unteren Horizontalholm 13 und einen oberen Horizontalholm 15 auf. Ferner weist der Flügel 3 zwei Vertikalholme 17, 19 auf, nämlich einen inneren Vertikalholm 17, der in der Offenstellung von der Öffnung abgewandt ist, und einen äußeren Vertikalholm 19, der in der Offenstellung der Öffnung zugewandt ist. Gleichermaßen weist die Festverglasung 5 eine Scheibe 21 und ein die Scheibe umlaufendes Festverglasungsprofil 23 auf. Das Festverglasungsprofil 23 weist einen in Gravitationsrichtung G unteren Horizontalholm 25 und einen in Gravitationsrichtung G oberen Horizontalholm 27 auf. Ferner weist das Festverglasungsprofil 23 einen äußeren Vertikalholm 31, der von der Öffnung abgewandt ist, und einen inneren Vertikalholm 29 (in 1 nicht gezeigt, vgl. hierzu 4) der der Öffnung zugewandt ist. Ferner weist das Parallelschiebesystem 1 ein Rahmenprofil 33 auf, das im Schließzustand den Flügel 3 umläuft. Das Rahmenprofil 33 weist einen äußeren Vertikalholm 35 auf. Ferner weist das Rahmenprofil 33 einen in Gravitationsrichtung G unteren Horizontalholm 25 auf, der vorliegend gleichzeitig als unterer Horizontalholm 25 des Festverglasungsprofils 23 fungiert, und einen in Gravitationsrichtung G oberen Horizontalholm 27, der vorliegend gleichzeitig als oberer Horizontalholm 27 des Festverglasungsprofils 23 fungiert. Ferner weist das Rahmenprofil 33 einen inneren Vertikalholm 29 auf (in 1 nicht gezeigt, vgl. hierzu 4), der vorliegend gleichzeitig als innerer Vertikalholm 29 des Festverglasungsprofils 23 fungiert. Der Flügel 3 und dessen Scheibe 9 weisen eine Haupterstreckungsebene auf, die durch die Gravitationsrichtung G und die Schieberichtung S aufgespannt wird. Auch die Festverglasung 5 und dessen Scheibe 21 weisen eine Haupterstreckungsebene auf, die durch die Gravitationsrichtung G und die Schieberichtung S aufgespannt wird.
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4 zeigt eine Schnittansicht entlang der Linie C-C aus 1. Darin sind lediglich die Anschlussstücke der Scheiben 9 und 21 angedeutet. Die äußeren Vertikalholme 19, 31 und 35 sind nicht gezeigt. Die Haupterstreckungsebene 37 des Flügels 3 und die Haupterstreckungsebene 39 der Festverglasung 5 sind mit gestrichelten Linien angedeutet. Wie aus 4 ersichtlich ist, sind die Haupterstreckungsebenen 37 und 39 in der nachfolgenden im Detail beschriebenen Abstellrichtung A voneinander beabstandet. Insbesondere sind der innere Vertikalholm 17 des Flügels 3 und der innere Vertikalholm 29 der Festverglasung 5 bzw. des Rahmenprofils 33 in Abstellrichtung A hintereinander angeordnet. Die Vertikalholme 17 und 29 weisen jeweils eine Tragstruktur 41,43 und ein an der Tragstruktur 41,43 befestigtes Deckprofil 45,47 auf. Die Deckprofile 45, 47 sind jeweils über Klippverbindungen 49 mit der Tragstruktur 41, 43 verbunden. Die Deckprofile dienen insbesondere als Sichtblende und Schutz für an den Tragstrukturen 41, 43 angebrachte Mechaniken des Parallelschiebesystems 1. Die Deckprofile 45, 47 definieren eine Stirnseite der Vertikalholme 17, 29. Der Innenraum eines Gebäudes ist in 4 mit IR angedeutet. Durch das Parallelschiebesystem 1 wird der Innenraum IR des Gebäudes gegenüber dem Außenraum AR (Umgebung) abgedichtet. Die dem Außenraum AR zugewandten Außenseiten der Vertikalholme 17, 29 sind mit den Bezugszeichen 51 und 53 gekennzeichnet. Die dem Innenraum IR zugewandten Innenseiten der Vertikalholme 17 und 29 sind mit den Bezugszeichen 55 und 57 gekennzeichnet. In 4 stehen sich die Außenseite 51 des inneren Vertikalholms 17 des Flügels 3 und die Innenseite 57 des Vertikalholms 29 der Festverglasung 5 bzw. des Rahmenprofils 33 in Abstellrichtung A gegenüber. Die gemäß einem Aspekt der Erfindung vorgesehenen zwei im Schließzustand umlaufenden Dichtungen sind in 4 mit den Bezugsziffern 59, 61 dargestellt. Die mit der Bezugsziffer 59 versehene Dichtung ist die Innendichtung, die das Parallelschiebesystem 1 gegenüber dem Innenraum IR abdichtet. Die mit Bezugsziffer 61 versehene Dichtung ist die Außendichtung, die das Parallelschiebesystem 1 gegenüber dem Außenraum AR abdichtet. Wie 4 entnehmbar ist, sind sowohl die Innendichtung 59 als auch die Außendichtung 61 im Bereich des Vertikalholms 17 des Flügels 3 an der der Öffnung zugewandten Seite des Flügels 3, nämlich der Außenseite 51, angeordnet.
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Die 11a und 11b zeigen die Ausführung des in 1 mit A gekennzeichneten Bereichs von Parallelschiebesystemen, wie sie im Stand der Technik bekannt sind. Die 12a und 12b zeigen entsprechend den in 1 gekennzeichneten Bereich B, wie er bei aus dem Stand der Technik bekannten Parallelschiebesystemen realisiert wird.
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Um bei diesem ein Versetzen des Flügels 3 aus den dargestellten Schließstellungen in Abstellrichtung A in Schiebestellungen zu ermöglichen, sind Ausklinkungen 63, vorwiegend treppenförmige Ausklinkungen 63, am in Gravitationsrichtung G oberen und unteren Ende des Deckprofils 45 vorgesehen. Durch diese Ausklinkungen 63 kann ein Versetzen des Flügels 3 in die Schiebestellung erfolgen, ohne mit den Führungsschienen 65, 67 zu kollidieren. Ein Nachteil der Ausklinkungen 63 besteht allerdings darin, dass, insbesondere aufgrund der reinen Abstellbewegung A in Abstellrichtung (also durch eine fehlende Abstellbewegung in Vertikalrichtung), das Schließen des Spaltes 69, 71 zwischen dem Deckprofil 45 und der jeweiligen Schiene 65, 67 nicht möglich ist. Dadurch wird die innere Dichtung 59 bei bekannten Systemen zumindest im Bereich der Ausklinkung 63 unterbrochen, wodurch die Atmosphäre des Innenraums IR stets über die Ausklinkung 63 mit dem Falzbereich zwischen Flügel 3 und Rahmenprofil 33 verbunden ist und dadurch bei Ausführungen mit einer über den Falzbereich realisierten Entwässerung und Belüftung auch mit dem Außenraum AR verbunden ist.
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Der Falzbereich 73 zwischen einem unteren Horizontalholm 13 des Flügels 3 und einem unteren Horizontalholm 25 des Rahmenprofils 33 ist in 13 dargestellt. Die Innendichtung 59 dichtet den Falzbereich 73 gegenüber dem Innenraum IR ab, sodass der Falzbereich 73 für die Belüftung und Entwässerung genutzt werden kann.
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2a zeigt eine perspektivische Ansicht auf den in 1 dargestellten Bereich A und 3a einen auf den in 1 dargestellten Bereich B eines erfindungsgemäßen Parallelschiebesystems 1 in Form eines Abstellschiebesystems 1. Darin ist jeweils ein Schieber 75, 77 vorgesehen, der beim horizontalen Versetzen des Flügels 3 in Abstellrichtung A aus der Schiebestellung (2c und 3c) zurück in die Schließstellung (2b und 3b) relativ zum Flügel in Vertikalrichtung V versetzt wird, um jeweils einen Spalt 79, 81 zwischen dem Flügel 3 und dem jeweiligen Horizontalholm 13, 15 dichtend zu schließen. Dafür ist jeweils eine fest mit dem Flügel 3 verbundene Führung 83, 85 vorgesehen, welche die horizontale Bewegung, insbesondere in Abstellrichtung A, des Flügels 3 nutzt, um die Schieber 75, 77 in Vertikalrichtung V zu versetzen. Dabei führen der jeweilige Schieber 75, 77 und die jeweilige Führung 83, 85 in Reaktion auf eine Bewegung des Flügels 3 zwischen der Schließstellung und der Schiebestellung relativ zueinander eine Horizontalbewegung und eine Vertikalbewegung durch, wobei der jeweilige Schieber 75, 77 sich ausschließlich in Vertikalrichtung V bewegt und die Führung sich ausschließlich, insbesondere zusammen mit dem Flügel 3, in Abstellrichtung A bewegt.
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Insbesondere weist die jeweilige Führung 83, 85 jeweils eine Aufnahme 87, 89 für den jeweiligen Schieber 75, 77 auf, in der der Schieber 75, 77 gegenüber der jeweiligen Führung 83, 85 jeweils entlang einer gegenüber der Horizontalen geneigten Schieberschiene 91, 93 geführt ist. Die jeweilige Schieberschiene 91, 93 weist eine T-Nut auf, über welche jeweils ein T-förmiger Vorsprung 94, 95 entlang der jeweiligen Schieberschiene 91, 93 geführt ist. Die Schieber 75, 77 weisen vorzugsweise jeweils einen Schieberkörper 97, 99 auf, der im Schließzustand im Dichtkontakt mit der nachfolgend beschriebenen jeweiligen Führungsschiene 105, 107 ist. Dafür weist der Schieberkörper 97, 99 jeweils zwei Aussparungen 109, 111, 113, 115 auf, die im Schließzustand von in Vertikalrichtung vorstehenden Vorsprüngen 117, 119, 121, 123 der jeweiligen Führungsschiene 105, 107 ausgefüllt werden. Dadurch können die jeweiligen Vorsprünge 117, 119, 121, 123 im Schließzustand in den entsprechenden Aussparungen 109, 111, 113, 115 versenkt werden, sodass der jeweilige Schieber 75, 77 in Dichtkontakt mit der jeweiligen Schiene 105, 107 gelangen kann.
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Ferner weist jeder der Schieber 75, 77 jeweils einen Schieberdichtmittelabschnitt 101, 103 auf, der auch als Schieberschwanz bezeichnet werden kann, über den der jeweilige Schieber 75, 77 im Schließzustand in Dichtkontakt mit einem jeweiligen im entsprechenden Horizontalholm 25, 27 angeordneten Schieberdichtmittel 125,127 steht. Dadurch kann insbesondere im Schließzustand über den jeweiligen Schieber 75, 77 ein durchgängiger Dichtkontakt mit der jeweiligen Schiene 105, 107 und dem daran anschließenden Schieberdichtmittel 125, 127 insbesondere über die vollständige Erstreckung des jeweiligen Horizontalholms in Abstellrichtung A bereitgestellt werden. Ferner ist an jeder der Führungen 83, 85 jeweils ein Führungsdichtmittel 129, 131 vorgesehen, über das die jeweilige Führung 83, 85 im Schließzustand in Dichtkontakt mit dem innenliegenden Vertikalholm 29 des Rahmenprofils 33 bzw. des Festverglasungsprofils 23 steht. Zur Aufnahme des jeweiligen Führungsdichtmittels 129, 131 kann die jeweilige Führung 83, 85 eine Führungsdichtmittelaufnahme 133, 135 aufweisen. Komplementär zur jeweiligen Führungsdichtmittelaufnahme 133, 135 kann das jeweilige Führungsdichtmittel 129, 131 einen Übergangsabschnitt 137, 139 aufweisen. Im in 9 gezeigten Beispiel von Führungsdichtmitteln 129, 131 ist der Übergangsabschnitt 137, 139 L-förmig ausgebildet und schließt an einen I-förmigen Hauptdichtabschnitt 141, 143 an.
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Durch die zuvor beschriebene Ausgestaltung der Vorsprünge 117, 119, 121, 123 der Führungsschienen 105, 107 kann insbesondere gewährleistet werden, dass die jeweilige Schiene 105, 107 eine Bewegung des jeweiligen Schiebers 75, 77 in die Horizontalrichtung, insbesondere Abstellrichtung A, in der der Flügel 3 zwischen der Schließstellung und der Schiebestellung versetzbar ist, vermeidet. Wie insbesondere aus den 2b, 2c, 3b und 3c ersichtlich ist, sind der jeweilige Schieber 75,77 und dessen Führung 83, 85 im Bereich des stirnseitigen Deckprofils 45 des innenliegenden Vertikalholms 17 des Flügels 3 angebracht. Dabei sind der jeweilige Schieber 75, 77 und die jeweilige Führung 83, 85 derart aufeinander abgestimmt, dass beim Versetzen des Flügels aus der Schiebestellung in die Schließstellung die beiden Schieber 75, 77 in Vertikalrichtung V jeweils vom Flügel 3, insbesondere vom Deckprofil 45 weg in Richtung der den Flügel 3 im Schiebezustand führenden Schiene 105, 107 versetzt wird, insbesondere bis die jeweiligen Schieber 75, 77 in Dichtkontakt mit der jeweiligen Schiene 105, 107 und dem jeweiligen Dichtmittel 125, 127 stehen. Gleichzeitig wird durch die Bewegung in Abstellrichtung A ein Dichtkontakt zwischen den jeweiligen Führungen 83, 85 und deren Führungsdichtmittel 129, 131 mit dem innenliegenden Vertikalholm 29 des Rahmenprofils 33 bzw. der Festverglasung 5 hergestellt.
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Wie zuvor beschrieben ist in 4 der erfindungsgemäße Aspekt dargestellt, wonach wenigstens zwei im Schließzustand umlaufende Dichtungen 59, 61 im Bereich des Vertikalholms 17 des Flügels 3 an einer der Öffnung zugewandten Seite des Flügels 3 angeordnet sind. In den 2b und 2c sowie 3b und 3c ist angedeutet, wie die umlaufende Innendichtung 59 im Bereich der Horizontalholme 13, 15 des Flügels 3 verlaufen, nämlich zwischen der Innenseite 55 des Flügels 3 und der Innenseite des jeweiligen Horizontalholms 13, 15.
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Um die innenliegenden und außenliegenden Bereiche der Innendichtung 59 zu einer umlaufenden Dichtung zu verbinden, werden die zuvor beschriebenen Schieber 75, 77 genutzt, um jeweils einen Überbrückungsabschnitt der Dichtung entlang des unteren Horizontalholms 25 und des oberen Horizontalholms 27 des Festverglasungsrahmens 23 bzw. des Rahmenprofils 33 bereitzustellen.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, den Figuren und den Ansprüchen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Realisierung der Erfindung in verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Parallelschiebesystem
- 3
- Flügel
- 5
- Festverglasung
- 7
- Griff
- 9,21
- Scheibe
- 11
- Flügelprofil
- 13, 25
- unterer Horizontalholm
- 15, 27
- oberer Horizontalholm
- 17, 29
- innere Vertikalholm
- 19, 31, 35
- äußeren Vertikalholm
- 23
- Festverglasungsprofil
- 33
- Rahmenprofil
- 37,39
- Haupterstreckungsebene
- 41,43
- Tragstruktur
- 45,47
- Deckprofil
- 49
- Klippverbindung
- 51, 53
- Außenseite
- 55, 57
- Innenseite
- 59
- Innendichtung
- 61
- Außendichtung
- 63
- Ausklinkung
- 65, 67, 105, 107
- Führungsschienen
- 69, 71
- Spalt
- 73
- Falzbereich
- 75, 77
- Schieber
- 79,81
- Spalt
- 83,85
- Führung
- 87,89
- Aufnahme
- 91, 93
- Schieberschiene
- 94, 95
- T-förmiger Vorsprung
- 97, 99
- Schieberkörper
- 101, 103
- Schieberdichtmittelabschnitt
- 109, 111, 113, 115
- Aussparung
- 117,119,121,123
- Vorsprung
- 125, 127
- Dichtmittel
- 129,131
- Führungsdichtmittel
- 133, 135
- Führungsdichtmittelaufnahme
- 137, 139
- Übergangsabschnitt
- 141, 143
- I-förmiger Hauptdichtabschnitt
- A
- Abstellrichtung
- G
- Gravitationsrichtung
- S
- Schieberichtung
- V
- Vertikalrichtung