DE102022107378A1 - Arbeitsstelle einer einen Faden von Spinnkopsen auf Kreuzspulen umspulenden Spulmaschine - Google Patents

Arbeitsstelle einer einen Faden von Spinnkopsen auf Kreuzspulen umspulenden Spulmaschine Download PDF

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Detlev Lücker
Stefan Bungter
Bernd Lörsch
Michael Reimann
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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Arbeitsstelle einer einen Faden von Spinnkopsen auf Kreuzspulen umspulenden Spulmaschine, mit einer oberhalb eines in einer Abspulposition stehenden Spinnkops angeordneten Fadenführungsöse und einem in einer Betriebsstellung koaxial zu dem in der Abspulposition stehenden Spinnkops angeordneten Ballonbegrenzer. Um eine Arbeitsstelle bereitzustellen, welche kostengünstig ausgestaltet das Abziehen des Fadens von den Spinnkopsen verbessert und eine hohe Abspulgeschwindigkeit gewährleistet, ist vorgesehen, dass der Ballonbegrenzer zwischen einer Öffnungsstellung und der Betriebsstellung verstellbar ist, wobei der Ballonbegrenzer den Spinnkops in der Betriebsstellung vollständig und in der Öffnungsstellung unter Ausbildung eines die Verstellung des Spinnkops freigebenden Öffnungsquerschnitts unvollständig koaxial umschließt.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Arbeitsstelle einer einen Faden von Spinnkopsen auf Kreuzspulen umspulenden Spulmaschine, mit
    • - einer oberhalb eines in einer Abspulposition stehenden Spinnkops angeordneten Fadenführungsöse und
    • - einem in einer Betriebsstellung koaxial zu dem in der Abspulposition stehenden Spinnkops angeordneten Ballonbegrenzer.
  • Kreuzspulen herstellende Spulmaschinen der eingangs genannten Art sind in vielfältigen Ausgestaltungen aus dem Stand der Technik bekannt. Derartige Spulmaschinen besitzen in der Regel eine Vielzahl von in Reihe nebeneinander angeordneter, gleichartiger Arbeitsstellen, an denen jeweils ein Faden von einem in einer Abspulposition an der Arbeitsstelle angeordneten Spinnkops auf eine Kreuzspule umgespult wird.
  • Im Zusammenhang mit Kreuzspulen herstellenden Spulmaschinen ist es seit langem bekannt, im Bereich der Arbeitsstellen der Spulmaschine Vorrichtungen anzuordnen, die das Abziehen des Fadens von den Spinnkopsen verbessern. Diese sorgen unter anderem dafür, dass die Fadenspannung während des Umspulprozesses auf einem für den Faden unschädlichen Niveau gehalten wird, sodass beim Umspulprozess trotz relativ hoher Fadenabzugsgeschwindigkeiten Fadenbrüche weitestgehend vermieden werden.
  • Bekannte, das Abziehen des Fadens verbessernde Vorrichtungen verfügen jeweils über ein definiertes höhenverstellbares, über den Spinnkops absenkbares, als Ballonbegrenzer fungierendes Element, sowie einen in Abspulrichtung nachgeschalteten Abzugsbeschleuniger mit einer Fadenführungsöse, wobei der Abzugsbeschleuniger ebenfalls in Längsachsenrichtung des in der Abspulposition stehenden Spinnkops verstellbar ausgebildet ist. Der Ballonbegrenzer ist über einen Antrieb in vertikaler Richtung verstellbar, sodass dieser während des Spulprozesses dem Abspulfortschritt des Spinnkops folgend nach unten verfahren werden kann.
  • Die bekannten Vorrichtungen zum Verbessern des Abziehens des Fadens weisen den Nachteil auf, dass sowohl deren Installation als auch deren Betrieb mit hohen Kosten verbunden sind, wobei insbesondere die Verlagerbarkeit des Ballonbegrenzers hohen Investitions- und Betriebskosten bedingt.
  • Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Arbeitsstelle bereitzustellen, welche kostengünstig ausgestaltet das Abziehen des Fadens von den Spinnkopsen verbessert und eine hohe Abspulgeschwindigkeit gewährleistet.
  • Die Erfindung löst die Aufgabe durch eine Arbeitsstelle mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
  • Kennzeichnend für die erfindungsgemäße Arbeitsstelle ist, dass der Ballonbegrenzer zwischen einer Öffnungsstellung und der Betriebsstellung verstellbar ist, wobei der Ballonbegrenzer den Spinnkops in der Betriebsstellung vollständig und in der Öffnungsstellung unter Ausbildung eines die Verstellung des Spinnkops freigebenden Öffnungsquerschnitts unvollständig koaxial umschließt.
  • Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Arbeitsstelle gewährleistet über die oberhalb des in der Abspulposition stehenden Spinnkops angeordneten Fadenführungsöse, die Ausbildung eines Einfachballons, wodurch sichergestellt wird, dass der von dem Spinnkops abgezogene Faden sowohl nicht über den Schaft der Hülse des Spinnkops als auch nicht über vorhandene Garnlagen an dem Spinnkops reibt, sodass der Gefahr vorgebeugt wird, dass ggf. vorhandene Schlingen mit abgezogen werden, welche dann zu Fadenbrüchen führen.
  • Der Ballonbegrenzer der erfindungsgemäßen Arbeitsstelle begrenzt dabei die Ausdehnung des Fadenballons und gewährleistet dadurch, dass die Fadenzugkräfte nicht zu hoch werden. Der in seiner Position - in Längsachsenrichtung des Spinnkops in seiner Abspulposition betrachtet - festgelegte Ballonbegrenzer ermöglicht es dabei, diesen besonders einfach und kostengünstig auszugestalten, nachdem auf eine vertikale Verlagerung, bspw. in Abhängigkeit des Abspulfortschritts, verzichtet werden kann. Um dabei eine einfache Positionierung des Spinnkops in der Abspulposition sowie die Entnahme der leeren Hülsen aus der Abspulposition zu ermöglichen, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Ballonbegrenzer zwischen einer Öffnungsstellung und einer Betriebsstellung verstellbar ist. In der Betriebsstellung ist der Ballonbegrenzer derart koaxial zu dem in der Abspulposition stehenden Spinnkops angeordnet, dass er diesen vollständig umgibt, d. h. über den gesamten Umfang umschließt. In der Öffnungsstellung hingegen umschließt der Ballonbegrenzer den in der Abspulposition stehenden Spinnkops nicht vollständig, sondern bildet einen sich parallel zur Längsachse des Spinnkops in der Abspulposition verlaufenden Öffnungsquerschnitt aus, über den der Spinnkops, bzw. der abgespulte Spinnkops, senkrecht zu dieser Längsachse in die Abspulposition verstellt, bzw. aus dieser herausbewegt werden kann.
  • Zur Anordnung des Spinnkops in der Abspulposition erfolgt also eine Verlagerung des Ballonbegrenzers in die Öffnungsstellung, sodass der Spinnkops in die Abspulposition bewegt werden kann. Hieran anschließend wird der Ballonbegrenzer in die Betriebsstellung verstellt, in der dieser dann den in der Abspulposition stehenden Spinnkops vollständig umgibt, sodass der Fadenballon durch den Ballonbegrenzer vollumfänglich begrenzt wird. Im Anschluss an den Abspulprozess, d. h., wenn der Spinnkops entleert ist, wird der Ballonbegrenzer wiederum in die Öffnungsstellung verlagert, sodass die Hülse dann aus der Abspulposition heraus bewegt und anschließend ein befüllter Spinnkops wieder in der Abspulposition angeordnet werden kann, woran anschließend der Ballonbegrenzer wieder geschlossen, d. h. in die Betriebsstellung verlagert wird.
  • Die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Ballonbegrenzers ermöglicht es, die Arbeitsstelle besonders einfach und kostengünstig auszugestalten, wobei gleichzeitig unter Verwendung der Fadenführungsöse und des Ballonbegrenzers eine hohe Abspulgeschwindigkeit mit geringen Störungen gewährleistet werden kann. Insbesondere der Ballonbegrenzer lässt sich besonders einfach und kostengünstig herstellen und gewährleistet einen störungsfreien Betrieb.
  • Die Ausgestaltung des Ballonbegrenzers derart, dass dieser zwischen der Öffnungsstellung und der Betriebsstellung verstellbar ist, ist dabei grundsätzlich frei wählbar. Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass der Ballonbegrenzer zwei relativ zueinander um eine im Wesentlichen parallel zur Längsachse des Spinnkops in der Abspulposition verlaufende Schwenkachse verschwenkbare Ballonbegrenzerelemente aufweist.
  • Gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung weist der Ballonbegrenzer zwei Ballonbegrenzerelemente auf, welche bspw. scharnierartig relativ zueinander um eine sich parallel zur Längsachse des Spinnkops in der Abspulposition erstreckende Scharnierachse verschwenkbar sind, sodass der Ballonbegrenzer in der Öffnungsstellung ein - bezogen auf die Gebrauchslage - seitliches Einschieben des Spinnkops bzw. seitliches Ausleiten des abgespulten Spinnkops senkrecht zur Längsachse des Spinnkops in der Abspulposition erlaubt. In der Betriebsstellung hingegen umschließen die beiden Ballonbegrenzerelemente den Spinnkops rohrförmig und begrenzen den Fadenballon zuverlässig. Die Ausgestaltung des Ballonbegrenzers aus zwei verschwenkbar miteinander verbundenen Ballonbegrenzerelementen lässt sich dabei besonders einfach und kostengünstig herstellen und ermöglicht darüber hinaus die einfache Ausgestaltung einer motorischen Verstellung zwischen der Öffnungsstellung und der Betriebsstellung.
  • Insbesondere die nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehene halbschalenförmige Ausbildung der Ballonbegrenzerelemente, bei der diese sich jeweils im Wesentlichen über den selben Umfang erstrecken, d. h., gleich dimensioniert sind und den Spinnkops in der Betriebsstellung rohrförmig umschließen, erlaubt eine besonders einfache und kostengünstige Herstellung des Ballonbegrenzers sowie eine zuverlässige Begrenzung des Fadenballons in der Betriebsstellung, wobei dann die dem Spinnkops zugewandten Flächen der Ballonbegrenzerelemente den Fadenballon in seiner Ausdehnung festlegen.
  • Die vertikale Erstreckung des Ballonbegrenzers ist grundsätzlich frei wählbar. So kann sich dieser bspw. über die gesamte Höhe des in der Abspulposition stehenden Spinnkops erstrecken. Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass sich der Ballonbegrenzer in der Betriebsposition in Längsachsenrichtung des Spinnkops in der Abspulposition zwischen einem unteren Spinnkopsende und einem mittleren Bereich des Spinnkops erstreckt. Gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung erstreckt sich der Ballonbegrenzer somit nicht über die gesamte Länge des Spinnkopses, sondern ist in seiner Längserstreckung auf den unteren Bereich des Spinnkopses beschränkt. Dies ermöglicht es, die Arbeitsstelle besonders kostengünstig herzustellen und gewährleistet darüber hinaus, dass dem Ablösen von Schlingen und dem damit einhergehenden Fadenbruch zuverlässig vorgebeugt wird, nachdem die größte Gefahr des Ablösens von Schlingen im Bereich des unteren Abschnitts des Kopses, bezogen auf seine Abspulposition, besteht.
  • Die zur Ausbildung des Fadenballons dienende Fadenführungsöse oberhalb des in der Abspulposition stehenden Spinnkopses ist im Kontaktbereich mit dem Faden nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung aus einem keramischen Material gebildet. Dieses gewährleistet einen besonders reibungslosen und damit störungsunempfindlichen Fadenlauf durch die Fadenöse, wobei darüber hinaus auch ein Verschleiß der Fadenführungsöse weitestgehend ausgeschlossen wird. Die Fadenführungsöse weist dabei bevorzugt einen Innendurchmesser von 4 mm bis 20 mm auf und ist besonders bevorzugt in einem Bereich von 10 mm bis 40 mm oberhalb des in der Abspulposition stehenden Spinnkopses angeordnet. Eine entsprechende Anordnung der Fadenführungsöse sowie deren entsprechende Ausgestaltung gewährleistet in besonders zuverlässiger Weise die Ausbildung eines Einfachfadenballons, welcher eine hohe Abspulgeschwindigkeit mit geringen Fadenbrüchen gewährleistet, wobei der Einfachfadenballon durch den Ballonbegrenzer in seiner Ausdehnung limitiert ist.
  • Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist dabei vorgesehen, dass die Fadenführungsöse an einem oberhalb des in der Abspulposition stehenden Spinnkops angeordneten Abzugsbeschleuniger angeordnet ist, der bspw. ein Fadenführungsrohr aufweist, durch welches eine zuverlässige Fadenführung des abgezogenen Fadens bis zur Kreuzspule gewährleistet wird. Der Abzugsbeschleuniger kann dabei sowohl stationär als auch in Längsachsenrichtung des Spinnkops in der Abspulposition verstellbar ausgebildet sein.
  • Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend mit Bezug auf die Zeichnungen erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
    • 1 eine aus dem Stand der Technik bekannte Spulmaschine mit einer Vielzahl von Arbeitsstellen,
    • 2 eine Referenzarbeitsstelle der Spulmaschine von 1 und
    • 3 in einer Seitenansicht, teilweise im Schnitt, einen Teilbereich einer erfindungsgemäßen Arbeitsstelle.
  • Die 1 zeigt eine Spulmaschine 1 mit einer Vielzahl von Spulstellen 2 und einer Referenzarbeitsstelle 2', die zwischen den Endgestellen 55, 56 der Spulmaschine 1 angeordnet sind. Die Spulmaschine 1 weist eine zentrale Steuereinheit 50 auf, die über ein Bussystem 60 mit den Arbeitsstellensteuerungen 40 verbunden ist. Die zentrale Steuereinheit 50 weist zur Bedienung und Anzeige eine Tastatur 52 und ein Display 51 auf.
  • In 2 ist in Seitenansicht schematisch die Referenzarbeitsstelle 2' während des Spulprozesses dargestellt. Die Arbeitsstellen 2" sind baugleich aufgebaut. Die Referenzarbeitsstelle 2' weist lediglich zusätzlich einen Fadenzugkraftsensor 20 auf. An den Arbeitsstellen 2" werden, wie bekannt und daher nicht näher erläutert, Vorlagespulen, in der Regel auf Ringspinnmaschinen produzierte Spinnkopse 9, die nur relativ wenig Garnmaterial aufweisen, zu großvolumigen Kreuzspulen 11 umgespult. Die fertigen Kreuzspulen 11 werden anschließend mittels eines selbsttätig arbeitenden Serviceaggregates 57, beispielsweise eines Kreuzspulenwechslers, auf eine maschinenlange Kreuzspulentransporteinrichtung 21 übergeben und zu einer maschinenendseitig angeordneten Spulenverladestation oder dergleichen transportiert.
  • Solche Spulmaschinen 1 sind außerdem entweder mit einem Rundmagazin ausgestattet, in dem Spinnkopse 9 bevorratet werden können, oder die Kreuzspulautomaten weisen eine Logistikeinrichtung in Form eines Spulen- und Hülsentransportsystems 3 auf. In einem solchen Spulen- und Hülsentransportsystem 3 laufen dann Spinnkopse 9 bzw. Leerhülsen 34 um, die in vertikaler Ausrichtung auf Transporttellern 8 angeordnet sind. Von diesem Hülsentransportsystem 3 sind lediglich die Kopszuführstrecke 4, die reversierend antreibbare Speicherstrecke 5, eine der zu den Spulstellen 2 führenden Quertransportstrecken 6 sowie die Hülsenrückführstrecke 7 dargestellt. Wie angedeutet, werden die angelieferten Spinnkopse 9 dabei zunächst in einer Abspulstellung 10, die sich im Bereich der Quertransportstrecken 6 an den Arbeitsstellen 2" befindet, positioniert und anschließend in Fadenlaufrichtung F umgespult.
  • Die einzelnen Arbeitsstellen 2" verfügen zu diesem Zweck, wie bekannt und daher nur angedeutet, über verschiedene Fadenüberwachungs- und -behandlungseinrichtungen, die nicht nur gewährleisten, dass die Spinnkopse 9 zu großvolumigen Kreuzspulen 11 umgespult werden können, sondern die auch sicherstellen, dass der Faden 30 während des Umspulvorganges auf Fadenfehler hin überwacht wird und detektierte Fadenfehler ausgereinigt werden. Jede Arbeitsstelle 2" verfügt über eine Arbeitsstellensteuerung 40, die über die nur angedeuteten Steuerleitungen mit den Fadenüberwachungs- und Fadenbehandlungseinrichtungen verbunden ist und über das Bussystem 60 mit der zentralen Steuereinheit 50 und der Steuereinrichtung 58 des Serviceaggregates 57 verbunden ist.
  • Die Arbeitsstellen 2" verfügen beispielsweise jeweils über eine Spulvorrichtung 24, die einen Spulenrahmen 18 aufweist, der um eine Schwenkachse 19 beweglich gelagert, und mit einer Spulenantriebseinrichtung 26 sowie einer Fadenchangiereinrichtung 28 ausgestattet ist.
  • Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel liegt die Kreuzspule 11 während des Spulprozesses mit ihrer Oberfläche auf einer Spulenantriebseinrichtung 26 und wird von dieser über Reibschluss mitgenommen. Die Spulenantriebseinrichtung 26 wird dabei über eine drehzahlregelbare, reversierbare (nicht dargestellte) Antriebseinrichtung beaufschlagt. Die Changierung des Fadens 30 beim Auflaufen auf die Kreuzspule 11 erfolgt mittels einer Fadenchangiereinrichtung 28, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel einen Fingerfadenführer 29 aufweist.
  • Die Arbeitsstellen 2" verfügen des Weiteren über eine Fadenverbindungseinrichtung, vorzugsweise eine pneumatisch arbeitende Spleißeinrichtung 13 mit einer Schneideinrichtung 43, einen Unterfadensensor 22, einen Fadenspanner 14, einen Fadenreiniger 15 mit einer Fadenschneideinrichtung 17 sowie eine Paraffiniereinrichtung 16. Die in 2 dargestellte Referenzarbeitsstelle 2' weist zusätzlich einen Fadenzugkraftsensor 20 auf.
  • Außerdem sind die Arbeitsstellen 2" mit einer Saugdüse 12 sowie mit einem Greiferrohr 25 ausgestattet, die beide definiert mit Unterdruck beaufschlagbar sind. Die Saugdüse 12 und das Greiferrohr 25 sind dabei an eine maschinenlange Unterdrucktraverse 32 angeschlossen, die ihrerseits mit einer Unterdruckquelle 33 in Verbindung steht.
  • Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist außerdem im Bereich der Paraffiniereinrichtung 16 eine bezüglich des Fadenlaufweges etwas nach hinten versetzt angeordnete Fadenfangdüse 23 so positioniert, dass der Faden 30 während des Spulprozesses vor ihrer Mündung 42 läuft. Die Fadenfangdüse 23 ist über eine Luftweiche 27 ebenfalls an die Unterdrucktraverse 32 angeschlossen. Die Luftweiche 27 weist dabei einen Anschlussstutzen 35 für die Fadenfangdüse 23 sowie einen relativ voluminösen Entlastungsstutzen 36 auf, dessen Mündung während des regulären Spulbetriebes durch die in Wartestellung P positionierte Saugdüse 12 luftdicht verschlossen ist. Ein Öffnen des Entlastungsstutzens 36 durch Hochschwenken der Saugdüse 12 sorgt dafür, dass der an der Fadenfangdüse 23 anstehende Unterdruck zusammenbricht.
  • Über der Abspulstellung 10 des Spinnkopses 9 ist ein Abzugsbeschleuniger 45 angeordnet. An dem kopsseitigen Ende des Abzugsbeschleunigers 45 ist eine Messeinrichtung 46 vorhanden. Die Messeinrichtung 46 detektiert den Kopskegel 47 des in Abspulstellung 10 befindlichen Spinnkopses 9. Auf diese Weise kann der Abzugsbeschleuniger 45 mit dem Abspulfortschritt über dem Kops 9 abgesenkt werden. Der Abzugsbeschleuniger 45 wird mittels der Messeinrichtung 46 in konstantem Abstand zum Kopskegel 47 gehalten. Die axiale Bewegung des Abzugsbeschleunigers 45 kann beispielsweise mittels eines nicht dargestellten Schrittmotors ausgeführt werden. Durch Erfassung der Schritte des Schrittmotors kann die Position des Abzugsbeschleunigers 45 leicht ermittelt werden.
  • Um eine konstante Fadenzugkraft zu erhalten, ist zu Beginn der Kopsreise zunächst ein höherer Spannerdruck erforderlich, je geringer die Restfadenmenge auf dem Spinnkops 9, bzw. je weiter die Position des Abzugsbeschleunigers 45 nach unten verlagert wird, desto niedriger muss der Spannerdruck eingestellt werden, um eine konstante Fadenzugkraft zu erhalten. Bei konstantem Spannerdruck würde also die Fadenzugkraft mit dem Abspulfortschritt zunehmen.
  • Die Spulgeschwindigkeit muss nicht über die gesamte Kopsreise konstant bleiben. Wenn der Fadenspanner 14 den Druck nicht weiter absenken kann, kann die Spulgeschwindigkeit schrittweise reduziert werden, um den Fadenspanner 14 wieder in Eingriff mit dem Faden 30 zu bringen.
  • In dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Spulmaschine 1 eine Referenzarbeitsstelle 2' auf. Es kann auch sinnvoll sein, eine Spulmaschine 1 mit mehreren Referenzarbeitsstellen 2' auszustatten. Dies gilt insbesondere dann, wenn auf der Spulmaschine 1 parallel verschiedene Partien gefertigt werden. An der Referenzarbeitsstelle 2' wird die Fadenspannung geregelt. D. h., die Fadenspannung wird mittels des Fadenzugkraftsensors 20 gemessen und der Fadenspanner 14 wird so eingestellt, dass die Fadenspannung mit einem Sollwert übereinstimmt. Die Einstellung des Fadenspanners 14 wird in Abhängigkeit der Position des Abzugsbeschleunigers 45 erfasst und gespeichert. Zusätzlich kann die jeweilige Spulgeschwindigkeit mit abgespeichert werden. Diese Werte können netzausfallsicher in einem Speicher der Arbeitsstellensteuerung 40 oder in einem Speicher der zentralen Steuereinheit 50 abgelegt werden. Das Abspeichern kann z. B. in Form einer Tabelle erfolgen. Diese Tabelle ordnet dann einer Position des Abzugsbeschleunigers 45 einen Wert für die Einstellung des Fadenspanners 14 und eine Spulgeschwindigkeit zu.
  • Die so ermittelten Daten werden an die Arbeitsstellensteuerung 40 der Spulstellen 2 ohne Fadenzugkraftsensor 20 übermittelt. Die Einstellung des Fadenspanners 14 und ggf. der Spulgeschwindigkeit erfolgt dann mittels der gespeicherten Tabelle in Abhängigkeit von der Position des Abzugsbeschleunigers 45. Zur Verbesserung des Betriebes der Spulstellen ohne Fadenzugkraftsensor 20 können aus den Tabellen mehrerer Kopse einer Partie, die an der Referenzspulstelle erfasst worden sind, Mittelwerte für die Einstellung des Fadenspanners ermittelt werden. Entsprechend werden dann die Mittelwerte an den Spulstellen 2 benutzt.
  • 3 zeigt in einer Seitenansicht, teilweise im Schnitt, einen Anschnitt einer erfindungsgemäßen Arbeitsstelle 2" mit einem in einer Abzugsposition angeordneten Spinnkops 9 und einem oberhalb des Spinnkops 9 angeordneten Abzugsbeschleuniger 45`. Dieser weist eine aus einem keramischen Material gebildete Fadenführungsöse 62 auf, durch die der Faden 30 durch ein Fadenführungsrohr 61 in Richtung auf die Kreuzspule 11 weitergeleitet wird.
  • Die Fadenführungsöse 62 bedingt die Ausbildung eines Einfachballons, dessen Ausdehnung durch den Ballonbegrenzer 48 begrenzt wird. Der Ballonbegrenzer 48 besteht dabei aus zwei halbschalenförmigen Ballonbegrenzerelementen 49, die relativ zueinander um eine sich parallel zur Längsachse des Spinnkops 9 erstreckende Schwenkachse zwischen der in 3 dargestellten Öffnungsstellung und einer hier nicht dargestellten Betriebsstellung, in der die Ballonbegrenzerelemente 49 den Spinnkops 9 vollständig koaxial umschließen, verstellbar sind.
  • In der in 3 dargestellten Öffnungsstellung bilden die Ballonbegrenzerelemente 49 einen sich parallel zur Längsachse des Spinnkops 9 erstreckenden Öffnungsquerschnitt aus, durch den der Spinnkops 9 und die leere Hülse senkrecht zur Spinnkopslängsachse in die Abspulposition verstellt bzw. aus ihr herausbewegt werden können. Nach der Anordnung eines vollen Spinnkops 9 werden die Ballonbegrenzerelemente 49 wieder in die Betriebsstellung der Ballonbegrenzer 48 verstellt, in der dieser den Spinnkops 9 über den gesamten Umfang umgibt.
  • Während der Abzugsbeschleuniger 45` sowohl in Längsachsenrichtung des Spinnkops 9 in der Abspulposition ortsfest als auch verstellbar ausgebildet sein kann, ist der Ballonbegrenzer 48 in dieser Längsachsenrichtung nicht verstellbar. Darüber hinaus erstreckt sich der Ballonbegrenzer 48 nur über den unteren Bereich des Spinnkops 9, da in diesem die größte Gefahr von Schlingenbildungen besteht.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Spulmaschine
    2
    Spulstellen
    2`
    Referenzarbeitsstelle
    2"
    Arbeitsstelle
    3
    Spulen- und Hülsentransportsystem
    4
    Kopszuführstrecke
    5
    Speicherstrecke
    6
    Quertransportstrecken
    7
    Hülsenrückführstrecke
    8
    Transportteller
    9
    Spinnkops
    10
    Abspulstellung
    11
    Kreuzspulen
    12
    Saugdüse
    13
    Spleißeinrichtung
    14
    Fadenspanner
    15
    Fadenreiniger
    16
    Paraffiniereinrichtung
    17
    Fadenschneideinrichtung
    18
    Spulenrahmen
    19
    Schwenkachse
    20
    Fadenzugkraftsensor
    21
    Kreuzspulentransporteinrichtung
    22
    Unterfadensensor
    23
    Fadenfangdüse
    24
    Spulvorrichtung
    25
    Greiferrohr
    26
    Spulenantriebseinrichtung
    27
    Luftweiche
    28
    Fadenchangiereinrichtung
    29
    Fingerfadenführer
    30
    Faden
    32
    Unterdrucktraverse
    33
    Unterdruckquelle
    34
    Leerhülsen
    35
    Anschlussstutzen
    36
    Entlastungsstutzen
    40
    Arbeitsstellensteuerung
    42
    Mündung
    43
    Schneideinrichtung
    45, 45`
    Abzugsbeschleuniger
    46
    Messeinrichtung
    47
    Kopskegel
    48
    Ballonbegrenzer
    49
    Ballonbegrenzerelemente
    50
    Steuereinheit
    51
    Display
    52
    Tastatur
    55
    Endgestell
    56
    Endgestell
    57
    Serviceaggregat
    58
    Steuereinrichtung
    60
    Bussystem
    61
    Fadenführungsrohr
    62
    Fadenführungsöse
    P
    Wartestellung
    F
    Fadenlaufrichtung

Claims (8)

  1. Arbeitsstelle (2") einer einen Faden (30) von Spinnkopsen (9) auf Kreuzspulen (11) umspulenden Spulmaschine (1), mit - einer oberhalb eines in einer Abspulposition stehenden Spinnkops (9) angeordneten Fadenführungsöse (62) und - einem in einer Betriebsstellung koaxial zu dem in der Abspulposition stehenden Spinnkops (9) angeordneten Ballonbegrenzer (48), dadurch gekennzeichnet, dass der Ballonbegrenzer (48) zwischen einer Öffnungsstellung und der Betriebsstellung verstellbar ist, wobei der Ballonbegrenzer (48) den Spinnkops (9) in der Betriebsstellung vollständig und in der Öffnungsstellung unter Ausbildung eines die Verstellung des Spinnkops (9) freigebenden Öffnungsquerschnitts unvollständig koaxial umschließt.
  2. Arbeitsstelle (2") nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ballonbegrenzer (48) zwei relativ zueinander um eine im Wesentlichen parallel zur Längsachse des Spinnkops (9) in der Abspulposition verlaufende Schwenkachse verschwenkbare Ballonbegrenzerelemente (49) aufweist.
  3. Arbeitsstelle (2") nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ballonbegrenzerelemente (49) halbschalenförmig ausgebildet sind und den Spinnkops (9) in der Betriebsstellung rohrförmig umschließen.
  4. Arbeitsstelle (2") nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Ballonbegrenzer (48) in der Betriebsposition in Längsachsenrichtung des Spinnkops (9) in der Abspulposition zwischen einem unteren Spinnkopsende und einem mittleren Bereich des Spinnkops (9) erstreckt.
  5. Arbeitsstelle (2") nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenführungsöse (62) im Kontaktbereich mit dem Faden (30) aus einem keramischen Material gebildet ist.
  6. Arbeitsstelle (2") nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenführungsöse (62) einen Innendurchmesser von 4 mm bis 20 mm aufweist.
  7. Arbeitsstelle (2") nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenführungsöse (62) 10 mm bis 40 mm oberhalb des in der Abspulposition stehenden Spinnkops (9) angeordnet ist.
  8. Arbeitsstelle (2") nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenführungsöse (62) an einem oberhalb des in der Abspulposition stehenden Spinnkops (9) angeordneten Abzugsbeschleuniger (45, 45`) angeordnet ist.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP0475483A1 (de) 1990-08-29 1992-03-18 SAVIO S.p.A. Vorrichtung zur Fadenspannungsanpassung beim Abwickeln in einer Spulvorrichtung
DE19705872A1 (de) 1996-06-25 1998-01-02 Novibra Gmbh Ringspinn- oder Ringzwirnmaschine
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