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Die Erfindung betrifft eine Öffnungs- und Schließvorrichtung für ein Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Kraftfahrzeuge weisen an der Karosserie Klappen bzw. Deckel auf, die beispielsweise eine Lademulde bei elektrischen Fahrzeugen oder einen Tankstutzen bei Fahrzeugen mit Verbrennermotor abdecken. Die Klappe wird dabei zur Seite hochgeklappt, wenn das Elektrofahrzeug geladen werden soll und die Lademulde zugänglich sein muss. Im zugeklappten Zustand soll die Klappe die Lademulde vor Außen- und Umgebungseinflüssen möglichst gut abschirmen bzw. isolieren. Dazu ist gewöhnlich auch eine Dichtung vorgesehen, auf welcher die Klappe im geschlossenen Zustand aufsitzt.
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Damit das Kraftfahrzeug jederzeit zur Verfügung steht und verwendet werden kann, muss die Lademulde zum gewünschten Zeitpunkt zugänglich sein. Dies bedeutet insbesondere, dass der Fahrer die Klappe ohne die Anwendung von Werkzeugen öffnen kann. Durch äußere Einflüsse wie extreme Kälte, Eis oder Schnee kann die Betätigung der Klappe stark erschwert werden. Insbesondere durch Vereisen kann das Öffnen und Schließen der Klappe erschwert werden. Bei starkem Schneefall kann beim Schließen der Klappe das Überbrücken der Dichtung schwierig durchzuführen sein.
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Aus der
DE 10 2015 206 715 A1 ist eine Vorrichtung zum Öffnen und Schließen einer Ladeklappe eines Fahrzeuges bekannt, wobei die Ladeklappe eine innerhalb der Außenhaut des Fahrzeuges angeordnete Lademulde verschließt, in welcher eine Ladebuchse angeordnet ist. Die Ladeklappe ist in geöffnetem Zustand innerhalb der Lademulde angeordnet ist und an einer innerhalb der Lademulde angeordneten Führungseinrichtung derart geführt ist, dass sie nach Art einer Schiebetüre unter die die Lademuldenöffnung umgebende Außenhaut verschiebbar ist.
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Nachteilig bei bekannten Öffnungs- und Schließvorrichtungen für Ladeklappen ist, dass diese einen großen Bauraum benötigen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Öffnungs- und Schließeinrichtung mit einer Klappe bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Klappeneinheit wenigstens ein Führungselement aufweist, welches in eine im Gehäuse gebildeten Führungskulisse eingreift, und dass die Klappeneinheit mittels wenigstens eines Kopplungselementes an eine mittels des Aktuators verschiebbaren Traverse gekoppelt ist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die Erfindung geht von der Überlegung aus, dass eine Öffnungs- und Schließvorrichtung einerseits robust und zuverlässig die Klappe schließen und freigeben soll, andererseits aber kostengünstig und platzsparend ausgebildet sein sollte.
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Wie nunmehr erkannt wurde, lassen sich diese Anforderungen erfüllen, indem die Klappeneinheit mit Kopplungselementen an eine von dem Aktuator verschiebbare Traverse gekoppelt wird.
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Die Führungskulissen sind bevorzugt als Führungsnuten ausgebildet. Die Führungsnuten sind vorteilhafterweise geschlossen ausgebildet. Die Führungselemente sind dabei bevorzugt als Führungsstifte ausgebildet. Wir haben nun den allgemeineren Begriff der Führungskulisse verwendet, die Führungsnuten sind davon eine bevorzugte Ausführung. In alternativer Ausbildung kann die jeweilige Führungskulisse auch als Steg und das jeweilige Führungselement nutförmig ausgebildet sein.
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Vorteilhafterweise ist das wenigstens eine Kopplungselement als Schlepphebel ausgebildet, welcher drehbar an der Traverse und drehbar an der Klappeneinheit angebracht ist. Auf diese Weise kann eine präzise Führung und Bewegung der Klappe bzw. Klappeneinheit auf der durch die Führungskulissen spezifizierten Kurven erzielt werden.
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Die Traverse umfasst vorteilhafterweise wenigstens eine Zahnstange. Die Traverse kann einstückig mit der Zahnstange gebildet sein. In alternativer Ausgestaltung kann die Traverse einen Traversenelement umfassen, an welchem die Zahnstange befestigt ist. Die jeweilige Zahnstange kann mit einem Zahnrad oder einer Zahnwelle, welche von einem Aktuator angetrieben wird, in Eingriff gebracht werden, wodurch eine genaue Bewegung der Klappe bzw. Klappeneinheit erzielt werden kann.
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In einer ersten bevorzugten Ausführungsform ist die jeweilige Zahnstange starr ausgebildet. In einer zweiten bevorzugten Ausführungsform ist die jeweilige Zahnstange biegbar und/oder gelenkig ausgebildet, um mehr Freiheitgrade bei der Gestaltung der Baugruppe zu erlangen. In diesem Fall wird die biegbare und/oder gelenkige Zahnstange in dem Bereich von Krafteinleitung (Antrieb) bis zur Kraftausleitung (Traverse) in einer die Zahnstange in geeigneter Form umfassenden Führung im Gehäuse geführt, um ein Abknicken zu vermeiden. Dadurch können in optimierter Weise beim Öffnen und Schließen Zug- und Druck-Kräfte übertragen werden.
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Vorteilhafterweise ist die Zahnschiene mittels eines Gleichlaufgetriebes transversal verschiebbar, um ein Verklemmen bzw. ungleichmäßiges Laufen zu vermeiden. Durch diese Bauweise sind alle Antriebselemente alle in einer Ebene, woraus ein geringer Bauraumbedarf resultiert. Es wird eine einfache Ankoppelung des Antriebs von innen ermöglicht. Die Klappe kann auch schräg fahren ohne erhöhten Bauraumbedarf, da das Gleichlaufgetriebe verschränkt werden kann. In einer alternativen, bevorzugten Ausführungsform kann eine Gleichlaufwelle vorgesehen sein.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform sind zwei Zahnschienen an zwei gegenüberliegenden Seiten der Klappe angeordnet, wodurch eine optimierte Kraftübertragung auf die Klappe an den beiden Seiten ermöglicht wird. Bevorzugt sind dabei zwei Schlepphebel vorgesehen, von denen beide mit der Klappe gekoppelt sind. In alternativer vorteilhafter Ausgestaltung wird die Kinematik auf einen Schlepphebel reduziert oder anstatt von zwei Einzel-Schlepphebeln wird ein, entsprechend breiterer, Schlepphebel verwendet, welche beide Traversen jeweils mit der Klappe koppelt. Der Einsatz von zwei Schlepphebeln führt insbesondere zu einem Gleichlauf der Klappe, bietet einen Schutz gegen Verkanten, erlaubt eine bessere Kraftaufnahme bzw. Weiterleitung in die Führungen, und führt zu weniger Nachgiebigkeit bei Kräften von außen (Kippen der Klappe).
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind Führungselemente im Bereich von zwei gegenüberliegenden Seiten der Klappe angeordnet. Insbesondere sind vorteilhaft an in Bewegungsrichtung der Klappe gesehen gegenüberliegenden Seiten die Führungselemente angeordnet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind im Bereich einer ersten Seite zwei und im Bereich der gegenüberliegenden Seite ein Führungselement angeordnet. Dass diese Führungselemente im Bereich der Seite der Klappe bzw. der Klappeneinheit angeordnet sind, bedeutet insbesondere, dass sie direkt an dieser Seite oder angrenzend an diese Seite an den benachbarten Seiten angeordnet sein können. Üblicherweise fahren die Klappen nach oben. Bei einer seitlich fahrenden Klappe liegt die untere Führung im Haupt-Verschmutzungsbereich. In diesem Fall kann die untere Führung weggelassen werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Gehäuse eine Aufnahme für den Aktuator. Dadurch kann wird der Aktuator vor äußeren Einflüssen geschützt. Weiterhin wird eine Vormontage der Baugruppen ermöglicht. Die Aufnahme des Aktuators kann so gestaltet werden, dass das Gleichlaufgetriebe mit abgedeckt und so vor Verschmutzung bzw. eintretendem Wasser oder Schnee geschützt werden kann.
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Vorteilhafterweise umfasst die Vorrichtung eine Notentriegelungsvorrichtung, damit die Klappe auch bei Ausfall oder Fehlfunktion des Aktuators geöffnet werden kann. Es ist eine übliche Anforderung, dass der Klappenmechanismus bei Ausfall des elektrischen Antriebs über einen geeigneten Notentriegelungsmechanismus zumindest entriegelt werden kann, um die Klappe danach manuell öffnen zu können.
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Bevorzugt umfasst die Notentriegelungsvorrichtung eine mit einer Traverse verbundene Zugeinrichtung. Durch Ziehen an der Zugeinrichtung wird die Traverse bewegt, wodurch wiederum die Klappe aus einer Verriegelungs- bzw. Geschlossenstellung in eine geöffnete Stellung überführt werden, sodass sie von Hand vollständig geöffnet werden kann. Im Fall der unten beschriebenen technischen Lösung mit einem Halten der Traverse über die über den Totpunkt hinaus gekippten Schlepphebel ist es ausreichend, die Traverse entgegen dem Schleppmoment des elektrischen Antriebs und sonstigen Kräften manuell aus der Endlage zu verschieben. Dies macht es erforderlich, einen elektrischen Antrieb ohne Selbsthemmung einzusetzen.
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Im einfachsten Fall ist die Zugvorrichtung derart gestaltet, dass eine Art Haken bei einem Ziehen in Öffnungsrichtung die Traverse mitnimmt und diese ebenfalls in Öffnungsrichtung gefahren wird. Durch die Notentriegelung wird die Klappe ein Stück nach innen und etwas in Richtung der Offenstellung gefahren, was die weitere manuelle Öffnung erleichtert. Sofern die Rückseite des Aktuators zugänglich gemacht werden kann, ist es auch möglich. Durch ein geeignetes Werkzeug (Eingriff in die Innenverzahnung des Aktuators) den Deckel manuell direkt und vollständig aufzufahren.
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Falls es erforderlich ist, eine Notentriegelung quer zur Fahrrichtung zu realisieren, ist vorteilhafterweise an der Unterseite der Traverse eine schräge Fläche bzw. Notentriegelungsschräge 186 angeordnet, gegen welche beim Betätigen der Notentriegelungsvorrichtung ein Nocken anliegt und über die Schräge die Traverse bewegt.
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Die Klappeneinheit umfasst eine Klappe und vorzugsweise einen Klappenträger. Sie umfasst weiterhin vorzugsweise eine Dichtung, welche zwischen Klappe und Klappenträger angeordnet ist.
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Die Vorrichtung ist vorteilhafterweise derart ausgebildet ist, dass das jeweilige Kopplungselement bzw. der Schlepphebel in einer Schließrichtung derart angeordnet ist, dass es eine Bewegung senkrecht zur Klappe blockiert. Insbesondere wird dies bevorzugt erreicht, indem das Kopplungselement bzw. der Schlepphebel einen Totpunkt überschreitet.
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Die Klappe ist bevorzugt als Ladeklappe für eine elektrische Lademulde ausgebildet. Sie ist am Fahrzeug, bevorzugt an der Karosserie des Fahrzeugs, angeordnet. Die Erfindung betrifft auch ein Kraftfahrzeug mit einer oben beschriebenen Vorrichtung, wobei die Klappe am Fahrzeug, bevorzugt an der Karosserie des Fahrzeugs, angeordnet ist. Die Klappe ist dabei über eine Schwenk-Schiebebewegung an der Karosserie angeordnet.
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Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, dass aufgrund des geringen Bauraumbedarfs eine einfache Integration der Öffnungs- und Schließvorrichtung in das Kraftfahrzeug erfolgen kann. Durch die Kombination der Funktionselemente zur Bewegung der schiebebeweglichen Ladeklappe und Verriegelung im geschlossenen Zustand erfolgt eine Funktionsintegration: es sind keine separaten Funktionselemente (z. B. Aktuator) zur Verriegelung in Geschlossen-Stellung erforderlich. Insbesondere dadurch ergibt sich ein einfacher und platzsparender Aufbau.
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Darüber hinaus vorteilhaft ist die Vermeidung von offenliegenden Elementen der Kinematik, z. B. Führungsnuten, Führungszapfen usw. bzw. von Öffnungen, durch die Wasser und Schmutz in die Kinematik gelangen. Dadurch wird in robuster Weise eine Bewegung der Klappe ermöglicht.
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Die beschriebene Öffnungs- und Schließvorrichtung stellt eine Krafterhöhung bereit, die insbesondere als Eisbrecherfunktion nutzbar ist. Die verfügbaren Kräfte werden mit steiler stehenden Schlepphebeln immer größer. So kann beim Öffnen eine Vereisung aufgebrochen werden und beim Schließvorgang zumindest im beschränktem Umfang Schnee in der Mulde verdrängt / gepresst werden.
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Die Darstellung der Kinematik erfolgt in einem besonders kompakten Bauraum mit innen angeordnetem Aktuator, da der Bauraum insbesondere für nach innen fahrende Ladeklappen eine kritische Begrenzung darstellt. Es kann ein Standard-Aktuator verwendet bzw. adaptiert werden, wodurch sich ein einfacher Aufbau und gesparte Validierungskosten ergeben.
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Umfasst der Aktuator einen Elektromotor und ein daran gekoppeltes Gleichlaufgetriebe, kann ein Standardaktuator verwendet und die benötigte Übersetzung mit Hilfe des Getriebes realisiert werden.
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Die Vorrichtung eignet sich für alle (Lade-)klappen, bei denen die Deckel innenliegend waagrecht oder senkrecht mit einer Schiebebewegung geöffnet werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
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Dabei zeigen zum Teil schematisch:
- 1 eine Ladeklappe und einen Gehäusedeckel in einer Vorderansicht,
- 2 die Ladeklappe gemäß 1 und ein Gehäuse in einer Rückansicht,
- 3 eine Öffnungs- und Schließvorrichtung in einer bevorzugten Ausführungsform in einer Rückansicht,
- 4 die Öffnungs- und Schließvorrichtung gemäß 3 in einer Explosionszeichnung,
- 5 eine Klappeneinheit in einer Explosionszeichnung,
- 6 eine Schlepphebeleinheit in einer Explosionszeichnung,
- 7 eine Antriebseinheit in einer Explosionszeichnung,
- 8 die die Öffnungs- und Schließvorrichtung gemäß 3 in einer geschlossenen Stellung in einem Längsschnitt,
- 9 einen vergrößerten Ausschnitt aus 8,
- 10 die die Öffnungs- und Schließvorrichtung gemäß 3 in einer Notentriegelungsstellung in einem Längsschnitt,
- 11 einen vergrößerten Ausschnitt aus 10,
- 12 die Öffnungs- und Schließvorrichtung gemäß 3 in einer weiter geöffneten Stellung in einem Längsschnitt,
- 13 die Öffnungs- und Schließvorrichtung gemäß 3 in einer vollständig geöffneten Stellung in einem Längsschnitt,
- 14 die Öffnungs- und Schließvorrichtung gemäß 3 in einem seitlichen Schnitt,
- 15 die Öffnungs- und Schließvorrichtung gemäß 3 mit einer Notentriegelungsvorrichtung in einer perspektivischen Darstellung,
- 16 die Notentriegelungsvorrichtung gemäß 15 in einer Explosionszeichnung,
- 17 ein Gehäuse der Öffnungs- und Schließvorrichtung gemäß 3 in einer perspektivischen Darstellung,
- 18 das Gehäuse gemäß 17 in einer ausschnittsweisen perspektivischen Darstellung,
- 19 das Gehäuse gemäß 17 in einer weiteren ausschnittsweisen perspektivischen Darstellung,
- 20 das Gehäuse gemäß 17 mit eingesetztem Aktuator in einer ausschnittsweisen perspektivischen Darstellung,
- 21 die Öffnungs- und Schließvorrichtung gemäß 3 in einer seitlichen Darstellung,
- 22 die Öffnungs- und Schließvorrichtung gemäß 3 in einer weiteren seitlichen Darstellung,
- 23 die Öffnungs- und Schließvorrichtung gemäß 3 in einer Draufsicht, und
- 24 die Öffnungs- und Schließvorrichtung gemäß 3 in einem seitlichen Schnitt.
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Gleiche Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
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In 1 sind ausschnittsweise ein Kotflügel 2 sowie eine Klappe 6 und ein Gehäusedeckel 8 einer in 3 dargestellten Öffnungs- und Schließvorrichtung 10 in einer bevorzugten Ausführungsform dargestellt. Die 2 zeigt den Kotflügel 2 in einer Rückansicht sowie ein Lademodul 12. Ein Gehäuse 16 der Öffnungs- und Schließvorrichtung 10 weist eine Steckerdurchführung 20 zur Verbindung mit dem Bordnetz bzw. der Bordnetzelektrik auf, sowie eine Notentriegelungsvorrichtung 26, deren Funktion unten beschrieben wird.
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In 3 ist die Öffnungs- und Schließvorrichtung 10 in einer rückseitigen Ansicht dargestellt. Die Öffnungs- und Schließvorrichtung 10 weist einen Aktuator 30 auf, welcher als Elektromotor ausgebildet ist. Der Aktuator 30 treibt ein Gleichlaufgetriebe 36 an, welches ein Aktuatorzahnrad 40 umfasst, das direkt von dem Aktuator 30 angetrieben wird, sowie ein mit dem Aktuatorzahnrad 40 in Eingriff stehendes Zwischenzahnrad 44. Der Aktuator 30 und das Gleichlaufgetriebe 36 sind Bestandteile einer Antriebseinheit 76.
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Die beiden Zahnräder 40, 44 weisen im vorliegenden Ausführungsbeispiel die gleiche Zahl von Zähnen und den gleichen Durchmesser auf. Das Aktuatorzahnrad 40 ist mit einem ersten Gleichlaufzahnrad 48 in Eingriff. Das erste Gleichlaufzahnrad 48 ist in Eingriff mit einer ersten Zahnstange 56. Das Zwischenzahnrad 44 ist mit einem zweiten Gleichlaufzahnrad 50 in Eingriff, welches in Eingriff mit einer zweiten Zahnstange 58 ist. Die beiden Gleichlaufzahnräder 48,50 sind Teil des Gleichlaufgetriebes 36.
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Zum Schließen der Klappe 6 bewegen sich auf diese Weise beide Zahnstangen 56, 58 parallel und mit gleicher Geschwindigkeit in einer Schließrichtung 62 und zum Öffnen der Klappe 6 in einer zur Schließrichtung 62 entgegengesetzten Öffnungsrichtung 64. Die beiden Zahnstangen 56, 58 sind dazu mit einer gemeinsamen Traverse 94 verbunden. Dargestellt ist weiterhin ein Klappenträger 18, siehe dazu auch 5.
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In 4 ist die Öffnungs- und Schließvorrichtung 10 in einer Explosionsdarstellung dargestellt. Sie weist eine Klappeneinheit 68, eine Schlepphebeleinheit 72 sowie die Antriebseinheit 76 auf, welche im Zusammenhang mit den nächsten Figuren beschrieben werden. Sie umfasst weiterhin zwei Zahnstangenführungsabdeckungen 80, 82.
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In 5 ist die Klappeneinheit 68 in explosiver Darstellung gezeigt. Auf dem Klappenträger 18 sind eine Dichtung 86 und die Klappe 6 angeordnet. Die Führungsstifte 90 werden in dem Klappenträger 18 befestigt bzw. in diesen eingesteckt und laufen in Führungsnuten 124, 128 des Gehäuses 16, siehe 8.
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In 6 ist die Schlepphebeleinheit 72 in explosiver Darstellung gezeigt. Die beiden Zahnstangen 56, 58 sind starr mit der Traverse 94 verbunden, was im vorliegenden Ausführungsbeispiel mittels einer Schraubverbindung realisiert ist. Die Schlepphebeleinheit 72 umfasst weiterhin zwei Schlepphebel 96 und Schlepphebelachsen 100. Der jeweilige Schlepphebel 96,98 ist jeweils mit Hilfe von einer Schlepphebelachse 100 drehbar an der Traverse 94 befestigt. Die anderen zwei Schlepphebelachsen 100 dienen der drehbaren Befestigung der Schlepphebel 96, 98 an der Klappe 6.
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In 7 ist die Antriebseinheit 76 in explosiver Darstellung gezeigt. Die Antriebseinheit 78 umfasst den Aktuator 30, die zwei Zahnräder 40, 44, die im dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiel beide den gleichen Durchmesser und jeweils 68 Zähne aufweisen und die beiden Gleichlaufzahnräder 48, 50. Sie umfasst weiterhin eine Aktuatorbefestigung 110, welche zur Befestigung des Aktuators 30 an das Gehäuse 16 geschraubt wird. Eine Aktuatorzahnradbefestigungsscheibe 108 wird mittels einer Schraube, die durch den Aktuator 30 in das Aktuatorzahnrad geschraubt wird, befestigt und dient zur Befestigung des Aktuatorzahnrads 40 im Aktuator 30. Mittels Zahnradbefestigungen 104 werden die Gleichlaufzahnräder 48, 50 am Gehäuse 16 befestigt.
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In 8 ist die Öffnungs- und Schließvorrichtung 10 in einem seitlichen Schnitt dargestellt. Der Klappenträger 18 weist Führungselemente 114 auf, welche im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Führungsstifte 90 ausgebildet sind. Der Seite 120 näheren Position befindet sich ein Führungsstift 90 im Klappenträger 18 und entsprechend dafür eine Führungskulisse 130, die als Führungsnut 128 ausgebildet ist, im Gehäuse 16. Der 120 ferneren Position befinden sich zwei Führungsstifte im Klappenträger 18 und zwei als Führungsnuten 124 ausgebildete Führungskulissen 126 im Gehäuse 16.
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Die Klappe 6 bzw. der Klappenträger 18 verfügt beidseitig über Führungselemente 114, die als Führungsnocken /-pins, die in den entsprechenden Führungsnuten 124, 128 im Gehäuse 16 geführt werden. Die Führungsnuten 124, 128 sind vorteilhafterweise geschlossen ausgebildet. Die Klappe 6 bzw. der Klappenträger 18 ist über die zwei Schlepphebel 96, 98 mit der Traverse 94 bzw. dem Schieber gelenkig verbunden. In die Traverse 94 sind beidseitig die beiden Zahnstangen 56, 58 integriert. In die jeweilige Zahnstange 56, 58 greifen die Gleichlaufzahnräder 48, 50 ein, die ein Verkanten der Traverse 94 in der Führung vermeiden und für einen gleichmäßigen Lauf sorgen. Das erste Zahnrad 40 wird durch den Aktuator 30 angetrieben. Durch Verfahren der Traverse 94 in Öffnungsrichtung 64 wird die Klappe 6 über die sich zunehmend flacher stellenden Schlepphebel 96, 98 zunächst aus der Geschlossen-Stellung über die Führungskurve gesteuert abgesenkt und im weiteren Verlauf hinter der Traverse 94 hergeschleppt, bis die Öffnungsposition erreicht ist.
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Durch Verfahren der Traverse 94 in Schließrichtung 62 wird die Klappe 6 zunächst in Richtung der Schließposition geschoben und über die sich aufstellenden Schlepphebel 96, 98 in die Öffnung in Richtung Geschlossen-Position gedrückt. Stehen die Schlepphebel 96, 98 senkrecht zur Traversen-Fahrrichtung, erreichen sie ihren Totpunkt und die Klappe 6 hat ihre maximale Schließposition erreicht. Durch Kräfte von außen, insbesondere in der angezeigten Kraftrichtung 134, die senkrecht zur Schließrichtung 62 ist, lässt sich die Klappe 6 nicht mehr öffnen. Diese Konfiguration ist in der 8 dargestellt.
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Es besteht die Gefahr, dass sich die Traverse 94 im Fahrbetrieb durch Stöße und Vibrationen aus der Geschlossen-Stellung heraus bewegen und sich die Klappe 6 damit öffnen kann, falls der Antrieb nicht selbsthemmend ausgelegt ist oder ein separater Verriegelungsmechanismus vorgesehen ist. Diesem Effekt wird begegnet, indem die Traverse 94 so weit in Richtung geschlossen gefahren wird, bis die Schlepphebel 96, 98 eine Schrägstellung über den Totpunkt hinaus einnehmen, siehe dazu 9, welche einen Ausschnitt aus der 8 vergrößert darstellt. Da der gezeigte Schlepphebel 96 in geschlossener Stellung 10° im Vergleich zu einer senkrechten Richtung 138, welche senkrecht zur Schließrichtung 62 ist, über den Totpunkt hinausbewegt ist, wirkt die äußere Krafteinleitung gegen einen Anschlag und ist somit verriegelt. Bei Kräften von außen wird die Klappe 6 dann immer in Richtung geschlossen gedrückt. Ebenso gut kann eine statische Kraft eingebracht werden, die senkrecht auf die Klappe 6 nach innen wirkt. Diese Kraft bewirkt, dass die Klappe 6 über die Schlepphebel 96, 98 immer in Geschlossen-Stellung gehalten wird. Eine separate Lösung zum Halten der Endstellung wird damit entbehrlich. Zum Aufbringen der Kraft kann bspw. Eine umlaufende Dichtung zwischen Klappe 6 und Karosserie herangezogen werden. Es können auch andere elastische Elemente für diese Kraft sorgen.
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In 10 ist die Öffnungs- und Schließvorrichtung 10 in einer Konfiguration dargestellt, welche einer Notentriegelungsstellung entspricht, die ausschnittsweise in der 11 dargestellt ist. Bei der Notentriegelung werden die Schlepphebel 96, 98 über den Totpunkt bewegt, so dass das System nicht mehr verriegelt ist. Beim Zufahren hilft die vordere Führungskulisse 126 dabei, den Schlepphebel aufzustellen.
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In 12 ist die Öffnungs- und Schließvorrichtung 10 in einer Position dargestellt, in der die Schlepphebel 96, 98 gegenüber der in der 10 dargestellten Position weiter in Öffnungsrichtung 64 verschoben sind. In 13 schließlich ist die die Öffnungs- und Schließvorrichtung 10 in der vollständig geöffneten Position dargestellt, in der die Schlepphebel 96, 98 gegenüber der in der 10 dargestellten Position weiter in Öffnungsrichtung 64 maximal verschoben sind.
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Die Öffnungs- und Schließvorrichtung 10 ist in 14 in einem seitlichen Schnitt und in 15 in einer ausschnittsweisen perspektivischen Darstellung gezeigt. In diesen Figuren ist die Notentriegelungsvorrichtung 26 erkennbar, welche in 16 in einer explosiven Darstellung gezeigt ist. Die Notentriegelungsvorrichtung 26 umfasst eine Zuglasche 140, welche mittels eines Befestigungspins 152 an einem Notentriegelungsschieber 148 befestigt ist. Ein Federzentrierungspin 160 des Notentriegelungsschiebers 148 nimmt eine Rückstellfeder 144 auf. Der Notentriegelungsschieber 148 nimmt einen Notentriegelungspin 156 auf, mit dessen Hilfe der Notentriegelungsschieber 148 in die Traverse 94 eingreift. Die Notentriegelungsvorrichtung 148 ist als Zugvorrichtung ausgestaltet derart, dass die Zuglasche 140 bei einem Ziehen in Öffnungsrichtung 64 die Traverse 94 mitnimmt und diese ebenfalls in Öffnungsrichtung gefahren wird.
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Die Notentriegelung wird senkrecht zur Öffnungsrichtung 64 gezogen. Der Notentriegelungspin 156 läuft dabei über eine schräge Wand (Kulisse) der Traverse 94 und drückt diese dabei in Öffnungsrichtung 64. Die Zuglasche 140 und der Befestigungspin 152 können im Fahrzeugverbau durch ein Zugseil ersetzt werden.
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In 17 ist das Gehäuse 16 der Öffnungs- und Schließvorrichtung 10 perspektivisch gezeigt. Es weist Zahnstangenführungen 164 für die beiden Zahnstangen 56, 58 auf. Das Gehäuse 16 weist weiterhin einen Wasserablauf 168 sowie eine Y-Zentrierung 172 für den Klappenträger 18 auf. In 18 ist das Gehäuse 16 ausschnittsweise perspektivisch dargestellt. Das Gehäuse 16 weist Aktuatoraufnahmen 176 zur Montage des Aktuators 30 und Zahnradaufnahmen 180 für die Zahnräder 48, 50 und das Zahnrad 44 bzw. Zwischenzahnrad auf.
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Eine weitere ausschnittsweise perspektivische Darstellung des Gehäuses 16 ist 19. Das Gehäuse 16 weist eine Notentriegelungsaufnahmedurchführung 184 auf. Der Notentriegelungsschieber wird, mit eingespannter Rückstellfeder 144, von innen durch ein Loch im Gehäuse 16 unterhalb des Federzentrierungspins 160 geschoben. Außen wird daran die Zuglasche befestigt. Das Gehäuse 16 weist weiterhin eine Y-Abstützung 188 für den Klappenträger 18 während der Bewegung auf.
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In 20 ist perspektivisch ausschnittsweise das Gehäuse 16 mit eingesetztem Aktuator 30, Gleichlaufgetriebe 36, Gleichlaufzahnrädern 48, 50 und Traverse 94 dargestellt. In 21 ist die Öffnungs- und Schließvorrichtung 10 in einer seitlichen Darstellung gezeigt, in der ein Aktuator-Steckeranschluss 192 zum Anschluss des Aktuators 30 sichtbar ist. In 22 ist das Gehäuse 16 in einer weiteren seitlichen Darstellung gezeigt. In 23 ist die Öffnungs- und Schließvorrichtung 10 in einer Draufsicht und in 24 in einem seitlichen Schnitt mit eingesetztem Aktuator 30 dargestellt.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Kotflügel
- 6
- Klappe
- 8
- Gehäusedeckel
- 10
- Öffnungs- und Schließvorrichtung
- 12
- Lademodul
- 16
- Gehäuse
- 18
- Klappenträger
- 20
- Steckerdurchführung
- 26
- Notentriegelungsvorrichtung
- 30
- Aktuator
- 36
- Gleichlaufgetriebe
- 40
- Aktuatorzahnrad
- 44
- Zwischenzahnrad
- 48
- erstes Gleichlaufzahnrad
- 50
- zweites Gleichlaufzahnrad
- 56
- erste Zahnstange
- 58
- zweite Zahnstange
- 62
- Schließrichtung
- 64
- Öffnungsrichtung
- 68
- Klappeneinheit
- 72
- Schlepphebeleinheit
- 76
- Antriebseinheit
- 80
- Zahnstangenführungsabdeckung
- 82
- Zahnstangenführungsabdeckung
- 86
- Dichtung
- 90
- Führungsstift
- 94
- Traverse
- 96
- Schlepphebel
- 98
- Schlepphebel
- 100
- Schlepphebelachse
- 104
- Zahnradbefestigung
- 108
- Aktuatorzahnradbefestigungsscheibe
- 110
- Aktuatorbefestigung
- 114
- Führungselement
- 120
- erste Seite
- 122
- zweite Seite
- 124
- vordere Führungsnut
- 126
- vordere Führungskulisse
- 128
- hintere Führungsnut
- 130
- hintere Führungskulisse
- 134
- Kraftrichtung
- 138
- senkrechte Richtung
- 140
- Zuglasche
- 144
- Rückstellfeder
- 148
- Notentriegelungsschieber
- 152
- Befestigungspin
- 156
- Notentriegelungspin
- 160
- Federzentrierungspin
- 164
- Zahnstangenführung
- 168
- Wasserablauf
- 172
- Y-Zentrierung
- 176
- Aktuatoraufnahme
- 180
- Zahnradaufnahme
- 184
- Notentriegelungsaufnahmedurchführung
- 186
- Notentriegelungsschräge
- 188
- Abstützung
- 192
- Aktuator-Steckeranschluss
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015206715 A1 [0004]