-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ansteuerung einer Parksperrvorrichtung nach Anspruch 1. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Fluidversorgungsvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
-
In
DE 10 2019 102 779 A1 ist ein Verfahren zur Betätigung einer Parksperre in einem Fahrzeug beschrieben, bei dem die Parksperre über einen stromlos geschalteten Haltemagnet, der dadurch einen Kolben eines Hydraulikzylinders eines Parksperrenbetätigers freigibt, in eine Sperrstellung geschaltet wird, bei der eine Parkposition des Fahrzeugs festgelegt ist. Dabei wird ein Entleeren einer Hydraulikflüssigkeit aus dem Hydraulikzylinder in einen Pumpenkreislauf von einer Rückstellfeder unterstützt. Die Parksperrenbetätigung wird insbesondere bei niedrigen Temperaturen weiter durch Absaugen der Hydraulikflüssigkeit aus dem Hydraulikzylinder unterstützt.
-
Aus der nachveröffentlichten Druckschrift
DE 10 2021 200 774 A1 und der Veröffentlichung
DE 10 2010 043 257 A1 sind Vorrichtungen zum Betreiben einer Parksperreneinrichtung mit einem hydraulisch betätigbaren Aktuator bekannt.
-
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, die Sperrstellung der Parksperrvorrichtung zuverlässiger und energiesparender einzunehmen und aufzuheben. Weiterhin soll die Sperrstellung zuverlässig eingestellt oder aufgehoben bleiben und zuverlässiger umgeschaltet werden. Die Betätigung der Parksperrvorrichtung soll schneller erfolgen.
-
Wenigstens eine dieser Aufgaben wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst. Dadurch kann die Sperrstellung schneller, energiesparender und zuverlässiger aufgehoben werden. Die Parksperrvorrichtung kann energiesparender und schonender betrieben werden. Die Zuverlässigkeit der Parksperrvorrichtung wird erhöht.
-
Die Parksperrvorrichtung kann in einem Fahrzeug angeordnet sein. Das Fahrzeug kann ein Elektrofahrzeug oder Hybridfahrzeug sein. Die Parksperrvorrichtung kann in der Sperrstellung eine Parkposition des Fahrzeugs festlegen und dabei eine Bewegung des Fahrzeugs unterbinden. In einer aufgehobenen Sperrstellung, entsprechend einer Freigabestellung, kann die Parkposition freigegeben und das Fahrzeug bewegbar sein.
-
Die Fluidpumpe kann einen Versorgungsfluidstrom zur Kühlung und/oder Schmierung wenigstens eines weiteren Abnehmers, beispielsweise eines Elektromotors, bereitstellen. Auch kann der Versorgungsfluidstrom alternativ oder zusätzlich zur Betätigung einer Kupplung vorgesehen sein.
-
Das erste und/oder zweite Ventil kann elektrisch betätigbar sein. Das erste Ventil kann ein 3/2-Wegeventil sein. Das zweite Ventil kann ein 4/4-Wegeventil, ein 4/3-Wegeventil oder ein 4/2-Wegeventil sein. Ein Ventilzustand des ersten Ventils kann abhängig von einem Vorsteuerdruck des zweiten Ventils umschaltbar sein.
-
Die Betätigungsvorrichtung kann mit einem die Parkposition sperrenden und die Sperrstellung aufweisenden Sperrelement verbunden sein. Eine Betätigungsstellung des Betätigungselements kann dabei einer Sperrstellung des Sperrelements entsprechen. Das Betätigungselement kann ein axial verschiebbarer Druckkolben sein. Das Betätigungselement kann mit dem Sperrelement bewegbar verbunden sein. Das Sperrelement kann eine Sperrklinke sein. Bei der Sperrstellung kann die Sperrklinke formschlüssig in ein Parksperrenrad eingreifen und dieses drehfest festlegen.
-
Das Betätigungselement kann unterstützt durch eine Rückstellkraft einer Rückstellfeder von der zweiten Betätigungsstellung in die erste Betätigungsstellung bewegbar sein. Das Betätigungselement kann in der ersten und/oder zweiten Betätigungsstellung durch die Sicherungsvorrichtung festgelegt sein. Die Sicherungsvorrichtung kann einen Haltemagnet aufweisen. Der Haltemagnet kann hydraulisch und/oder elektrisch betätigbar sein. Die Sicherungsvorrichtung kann ein axial bewegbares Sicherungselement aufweisen, das abhängig von einem Sicherungsbetätigungsdruck bewegbar ist. Das Sicherungselement kann ein verschiebbarer Sicherungskolben sein. Bei anliegendem Sicherungsbetätigungsdruck kann das Sicherungselement eine Bewegung des Betätigungselements freigeben. Bei ausbleibendem Sicherungsbetätigungsdruck kann ein Rückstellfederelement das Sicherungselement zur Sicherung einer Betätigungsposition des Betätigungselements beaufschlagen.
-
Die Parksperrvorrichtung kann einen Wegsensor zur Erkennung einer Umschaltung zwischen der ersten und zweiten Betätigungsstellung aufweisen. Der Wegsensor kann eine Betätigungsposition des Betätigungselements erfassen. Der Wegsensor kann an der Betätigungsvorrichtung angeordnet sein.
-
Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn der Sicherungsbetätigungsdruck abhängig von dem Systemdruck eingestellt wird. Das zweite Ventil kann wirksam zwischen einer den Systemdruck aufweisenden Systemdruckleitung und der Sicherungsvorrichtung angeordnet sein.
-
Bei einer vorzugsweisen Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Sicherungsvorrichtung durch den anliegenden Sicherungsbetätigungsdruck eine Bewegung des Betätigungselements und damit eine Änderung der Betätigungsstellung freigibt. Das Sicherungselement kann in einer die Bewegung des Betätigungselements festlegenden Sperrposition formschlüssig mit dem Betätigungselement verbunden sein. Das Sicherungselement kann entgegen der Rückstellkraft eines Rückstellfederelements bewegbar sein. Die Rückstellkraft des Rückstellfederelements kann in Richtung einer die Betätigungsstellung sichernden Sperrposition der Sicherungsvorrichtung wirken. Das Sicherungselement kann zusätzlich abhängig von einer elektrischen Betätigung des Haltemagnets bewegbar sein.
-
Bei einer speziellen Ausgestaltung der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn der Umschaltvorgang von der ersten Betätigungsstellung zu der zweiten Betätigungsstellung einen Schaltzustand umfasst, bei dem das erste Ventil den Betätigungsdruck und das zweite Ventil den Sicherungsbetätigungsdruck jeweils über den Systemdruck aufbaut. Dadurch kann das Sicherungselement einerseits die Bewegung des Betätigungselements freigeben und das Betätigungselement bewegt werden.
-
Bei einer speziellen Ausgestaltung der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn der Systemdruck während dem Schaltzustand zumindest zeitweise kleiner als ein Sicherungsbetätigungsdruckschwellwert und größer als ein Betätigungsdruckschwellwert ist. Dadurch kann das Betätigungselement bewegt werden und das Sicherungselement vorgespannt an dem Betätigungselement wirken.
-
Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn die Sicherungsvorrichtung die Bewegung des Betätigungselements bei einem Sicherungsbetätigungsdruck größer als oder gleich wie der Sicherungsbetätigungsdruckschwellwert freigibt. Bei einem Sicherungsbetätigungsdruck kleiner als der Sicherungsbetätigungsdruckschwellwert kann das Sicherungselement vorgespannt auf das Betätigungselement wirken. Hat das Betätigungselement die zweite Betätigungsstellung erreicht, kann das Sicherungselement das Betätigungselement formschlüssig sichern. Dadurch kann die Betätigungsstellung zuverlässiger und energiesparend beibehalten werden.
-
Bei einer speziellen Ausgestaltung der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn der Betätigungsdruckschwellwert kleiner als der Sicherungsbetätigungsdruckschwellwert ist. Der Druckunterschied kann durch Auslegung des Sicherungselements und des Rückstellfederelements festgelegt werden.
-
Bei einer speziellen Ausführung der Erfindung ist es von Vorteil, wenn das Betätigungselement bei einem Betätigungsdruck größer als oder gleich wie der Betätigungsdruckschwellwert entgegen der Rückstellkraft einer Rückstellfeder zu der zweiten Betätigungsstellung bewegbar ist. Der Betätigungsdruckschwellwert kann durch Auslegung des Betätigungselements und der Rückstellfeder festgelegt werden.
-
Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn der Schaltzustand geschaltet wird, wenn eine Betätigungsposition des Betätigungselements größer als eine erste Betätigungsposition und kleiner als eine zweite Betätigungsposition ist. Dadurch kann eine Vorspannung des Sicherungselements auf das Betätigungselement erfolgen, wenn das Betätigungselement gegenüber der ersten Betätigungsstellung ausgelenkt ist.
-
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist vorteilhaft, bei der der Umschaltvorgang von der ersten Betätigungsstellung zu der zweiten Betätigungsstellung einen weiteren Schaltzustand aufweist, bei dem der Sicherungsbetätigungsdruck über das zweite Ventil abhängig von dem Systemdruck aufgebaut und das Betätigungselement durch hydraulische Verbindung über das erste Ventil mit dem Fluidspeicher entlastet wird. Der weitere Schaltzustand kann in Bezug auf die Betätigungsposition des Betätigungselements dem Schaltzustand vorgeschaltet sein. Dadurch kann das Betätigungselement über die Sicherungsvorrichtung zuverlässig gelöst werden.
-
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Figurenbeschreibung und den Abbildungen.
-
Figurenliste
-
Die Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Abbildungen ausführlich beschrieben. Es zeigen im Einzelnen:
- 1: Eine schematische Ansicht einer Fluidversorgungsvorrichtung in einer speziellen Ausführungsform der Erfindung.
- 2: Ein Verfahren in einer speziellen Ausführungsform der Erfindung.
- 3: Ein Druckdiagramm, das den Systemdruck abhängig von der Betätigungsposition bei dem Umschaltvorgang nach 2 angibt.
- 4: Eine schematische Ansicht einer Fluidversorgungsvorrichtung in einer weiteren speziellen Ausführungsform der Erfindung.
- 5: Ein Verfahren in einer weiteren speziellen Ausführungsform der Erfindung.
-
1 zeigt eine schematische Ansicht einer Fluidversorgungsvorrichtung in einer speziellen Ausführungsform der Erfindung. Die Fluidversorgungsvorrichtung 10 ist bevorzugt in einem Fahrzeug angeordnet und zur Ansteuerung einer Parksperrvorrichtung 12 zur Festlegung einer Parkposition des Fahrzeugs vorgesehen. Weiterhin wird durch die Fluidversorgungsvorrichtung 10 wenigstens ein weiterer Abnehmer 14 des Fahrzeugs, beispielsweise eine Kupplung 18, mit einem in der Fluidversorgungsvorrichtung 10 aufgenommenen Fluid versorgt, insbesondere zur Schmierung und/oder Kühlung.
-
Ein Systemdruck ps in der Fluidversorgungsvorrichtung 10 wird durch eine Fluidpumpe 16 aufgebaut, die durch einen Elektromotor 19 betrieben wird und die Fluidmenge zur Förderung von einem Fluidspeicher 20 schöpft. Ein Systemdruckventil 22 ist zur Einstellung des Systemdrucks ps in einer Systemdruckleitung 24 angeordnet. Das Systemdruckventil 22 ist als Zweiwegeventil 26 aufgebaut und ermöglicht eine trennbare hydraulische Verbindung zwischen dem weiteren Abnehmer 14 und der Fluidpumpe 16. Das Systemdruckventil 22 ist bevorzugt elektrisch abhängig von einem ersten Betätigungsstrom betätigbar.
-
Die Parksperrvorrichtung 12 umfasst eine Betätigungsvorrichtung 28 mit einem bewegbaren Betätigungselement 30, insbesondere einem Druckkolben 32, der durch eine Rückstellfeder 34 beaufschlagt ist. Abhängig von einem Betätigungsdruck pb innerhalb der Betätigungsvorrichtung 28 nimmt das Betätigungselement 30 eine Betätigungsstellung 36 ein, die wiederum die Sperrstellung vorgibt. Bei einer ersten Betätigungsstellung 38 ist die Sperrstellung eingerichtet und bei einer zweiten Betätigungsstellung 40 ist die Sperrstellung aufgehoben und eine Freigabestellung eingerichtet. Bei der Sperrstellung ist die Parkposition des Fahrzeugs festgelegt und dabei eine Bewegung des Fahrzeugs gesperrt. Bei aufgehobener Sperrstellung ist die Parkposition freigegeben und das Fahrzeug bewegbar.
-
Abhängig von dem Betätigungsdruck pb nimmt das Betätigungselement 30 eine Betätigungsposition x ein. Die Rückstellfeder 34 unterstützt dabei eine Bewegung des Betätigungselements 30 in Richtung zu der ersten Betätigungsstellung 38, bei der die Sperrstellung eingerichtet ist. Der Betätigungsdruck pb wird durch ein erstes Ventil 42 wirksam zwischen der Betätigungsvorrichtung 28 und der Systemdruckleitung 24 eingestellt. Das erste Ventil 42 ist als 3/2-Wegventil ausgeführt, das an die Fluidpumpe 16, an den Fluidspeicher 20 und an die Betätigungsvorrichtung 28 hydraulisch angeschlossen ist. Der Betätigungsdruck pb wird abhängig von einem Ventilzustand des ersten Ventils 42 eingestellt. Der Ventilzustand wird durch einen hydraulischen Vorsteuerdruck pv eingestellt, der von einem zweiten Ventil 44 aufgebaut wird. Das zweite Ventil 44 ist als 4/3-Wegventil ausgeführt, das zur Übertragung des Vorsteuerdrucks pv an dem ersten Ventil 42 und zudem an der Fluidpumpe 16, dem Fluidspeicher 20 und einer Sicherungsvorrichtung 46 angeschlossen ist.
-
Die Sicherungsvorrichtung 46 ist zur Sicherung der Betätigungsstellung 36 des Betätigungselements 30 angeordnet und umfasst ein abhängig von einem Sicherungsbetätigungsdruck pl bewegbares Sicherungselement 48, insbesondere einen Sicherungskolben 50, der durch eine Rückstellkraft eines Rückstellfederelements 52 beaufschlagt ist. Der Sicherungskolben 50 ist mit einem Sicherungsstift 54 fest verbunden. Der Sicherungsstift 54 greift abhängig von einer Kolbenstellung des Sicherungskolbens 50 in eine Vertiefung 56 in dem Betätigungselement 30 zur Sicherung der Betätigungsposition x des Betätigungselements 30 ein.
-
Weiterhin ist zusätzlich ein elektrisch betätigbarer Haltemagnet 58 angeordnet, der zusätzlich die Bewegung des Sicherungskolbens 50 steuert. Dadurch kann das Sicherungselement 48 redundant bewegt werden.
-
Zur Freigabe des Betätigungselements 30 über die Sicherungsvorrichtung 46 wird der Sicherungsbetätigungsdruck pl erhöht und dabei der Sicherungskolben 50 entgegen der Rückstellkraft des Rückstellfederelements 52 bewegt. Dabei wird der Haltemagnet 58 elektrisch zur Freigabe angesteuert. Dann ist die formschlüssige Verbindung zwischen dem Sicherungsstift 54 und dem Betätigungselement 30 aufgehoben und das Betätigungselement 30 kann sich zur Veränderung der Betätigungsposition x zur Umschaltung der Betätigungsstellung 36 bewegen.
-
Bei der Umschaltung von der zweiten Betätigungsstellung 40 auf die erste Betätigungsstellung 38 wird das Betätigungselement 30 unterstützt durch die Rückstellkraft der Rückstellfeder 34 ausgelenkt. Zur Umschaltung von der ersten Betätigungsstellung 38 auf die zweite Betätigungsstellung 40 wird der Betätigungsdruck pb durch das erste Ventil 42 erhöht und lenkt dabei das Betätigungselement 30 entgegen der Rückstellkraft der Rückstellfeder 34 zu der zweiten Betätigungsstellung 40 aus.
-
Die Erhöhung des Betätigungsdrucks pb erfolgt durch Umschaltung des Ventilzustands des ersten Ventils 42 abhängig von dem Vorsteuerdruck pv des zweiten Ventils 44. Wird der Vorsteuerdruck pv über das zweite Ventil 44 erhöht, dann schaltet das erste Ventil 42 von einem ersten Ventilzustand 60, bei dem die Betätigungsvorrichtung 28 hydraulisch unmittelbar mit dem Fluidspeicher 20 verbunden ist und die Zuleitung von der Systemdruckleitung 24 gesperrt ist, in einen zweiten Ventilzustand 62, bei dem die Betätigungsvorrichtung 28 hydraulisch mit der Systemdruckleitung 24 verbunden ist und die Verbindung zu dem Fluidspeicher 20 gesperrt ist.
-
Bei vorhandenem Systemdruck ps in der Systemdruckleitung 24 wird bei dem zweiten Ventilzustand 62 der Betätigungsdruck pb abhängig von dem Systemdruck ps aufgebaut und das Betätigungselement 30 entgegen der Rückstellkraft der Rückstellfeder 34 in die zweite Betätigungsstellung 40 ausgelenkt.
-
Das zweite Ventil 44 kann drei verschiedene Ventilzustände einnehmen. Bei einem ersten Ventilzustand 64 ist die Zuleitung von der Systemdruckleitung 24 gesperrt und die den Sicherungsbetätigungsdruck pl und den Vorsteuerdruck pv bewirkenden Leitungen sind hydraulisch unmittelbar mit dem Fluidspeicher 20 verbunden. In einem zweiten Ventilzustand 66 ist die den Vorsteuerdruck pv bereitstellende Leitung und die den Sicherungsbetätigungsdruck pl bereitstellende Leitung hydraulisch mit der Systemdruckleitung 24 verbunden. In einem dritten Ventilzustand 68 ist die den Sicherungsbetätigungsdruck pl bereitstellende Leitung mit der Systemdruckleitung 24 und die den Vorsteuerdruck pv bereitstellende Leitung hydraulisch unmittelbar mit dem Fluidspeicher 20 verbunden. Das zweite Ventil 44 ist zur Umschaltung zwischen dem ersten, zweiten und dritten Ventilzustand 64, 66, 68 elektrisch angesteuert.
-
2 zeigt ein Verfahren in einer speziellen Ausführungsform der Erfindung. Das Verfahren 70 in 2 a) wird nachfolgend an der beispielhaften Ausführung der Fluidversorgungsvorrichtung aus 1 erklärt und insbesondere bei einer Umschaltung von der zweiten Betätigungsstellung auf die erste Betätigungsstellung angewendet. Mit dem Beginn 71 des Verfahrens 70 wird in einem Umschaltvorgang 72 die Betätigungsvorrichtung abhängig von dem Ventilzustand des ersten Ventils betätigt. Der Ventilzustand des ersten Ventils wird über den Vorsteuerdruck des zweiten Ventils geschaltet. Das erste Ventil weist in einem Ausgangszustand 73 den ersten Ventilzustand auf und das zweite Ventil wird in den dritten Ventilzustand geschaltet, bei dem die den Vorsteuerdruck bereitstellende Leitung hydraulisch mit dem Fluidspeicher verbunden ist und bei dem der Sicherungsbetätigungsdruck durch den Systemdruck aufgebaut wird.
-
Nach einer vorgegebenen Zeitspanne t1 wird in einem Überbrückungsschritt 74 der Systemdruck in der Systemdruckleitung gegenüber dem Ausgangszustand 73 erhöht. Durch den anfänglich kleineren Systemdruck kann der bei dem zweiten Ventil erfolgende Wechsel von dem ersten auf den dritten Ventilzustand über den zweiten Ventilzustand, wodurch das erste Ventil kurzzeitig betätigt wird, besser überbrückt werden. Die Fluidpumpe wird zur Erhöhung des Systemdrucks mit einer gegenüber dem Ausgangszustand höheren Drehzahl betrieben und das Systemdruckventil mit einem vorgegebenen elektrischen Betätigungsstrom versorgt. Die Fluidpumpe wird dabei bevorzugt drehzahlgeregelt betrieben. Durch den aufgebauten Sicherungsbetätigungsdruck wird das Sicherungselement entgegen der Rückstellkraft des Rückstellfederelements belastet. Zugleich ist der Haltemagnet elektrisch angesteuert. Dadurch bewegt sich das Sicherungselement entgegen der Rückstellkraft und gibt die Bewegung des Betätigungselements frei. Das entsicherte Betätigungselement wird durch die Rückstellkraft der Rückstellfeder in Richtung zu der ersten Betätigungsstellung bewegt.
-
Unterschreitet die Betätigungsposition x des Betätigungselements dabei einen vorgegebenen erster Halteschwellwert x1, wird in einem Vorbereitungsschritt 78 die Drehzahl der Fluidpumpe und der Systemdruck abgesenkt und der Haltemagnet stromlos geschaltet. Der Sicherungsbetätigungsdruck sinkt über den abgesenkten Systemdruck und das Sicherungselement wirkt vorgespannt auf das Betätigungselement. Sobald die Betätigungsposition x des Betätigungselements einen vorgegebenen zweiten Halteschwellwert x2 unterschreitet, ist die erste Betätigungsstellung und damit die Sperrstellung eingenommen. Der Umschaltvorgang 72 ist beendet und ein Haltezustand 80 wird eingenommen, bei dem das erste Ventil und das zweite Ventil unbetätigt ist und dabei jeweils den ersten Ventilzustand aufweist. Der Haltemagnet ist ebenfalls elektrisch unbetätigt. Die elektrischen Betätigungsströme betragen dabei bevorzugt 0A.
-
Wird eine der Vorgaben in Bezug auf die Betätigungsposition x und den vorgegebenen Halteschwellwert x1, x2 bei einem der zuvor beschriebenen Schritte zunächst erreicht, dann aber wieder überschritten, wird der jeweils vorangehende Schritt eingeleitet.
-
Bei dem in 2 b) abgebildeten Verfahren 70 wird mit Beginn 71 des Verfahrens 70 die zweite Betätigungsstellung ausgehend von der ersten Betätigungsstellung durch den Umschaltvorgang 72 eingenommen, indem das zweite Ventil bei einem Ausgangszustand 73 den zweiten Ventilzustand einnimmt und damit den Sicherungsbetätigungsdruck und den Vorsteuerdruck abhängig von dem Systemdruck aufbaut. Der elektrische Betätigungsstrom zur Beibehaltung des zweiten Ventilzustands bei dem zweiten Ventil ist geringer, beispielsweise um die Hälfte geringer, als der elektrische Betätigungsstrom bei dem dritten Ventilzustand. Dadurch ist die auf das zweite Ventil einwirkende Magnetkraft geringer und der zweite Ventilzustand wird weniger dynamisch eingenommen. Aus diesem Grund ist der elektrische Betätigungsstrom an dem zweiten Ventil bei dem Ausgangszustand 73 bis zu der Zeitspanne t2 höher eingestellt, als während des danach auftretenden Überbrückungsschritts 74. Dadurch kann die Dynamik der Umschaltung des Ventilzustands an dem zweiten Ventil erhöht werden.
-
Das Sicherungselement wird durch den Sicherungsbetätigungsdruck, der von dem Systemdruck abhängt entgegen der Rückstellkraft der Rückstellfeder bewegt und löst das Betätigungselement. Der Vorsteuerdruck schaltet bei dem ersten Ventil den zweiten Ventilzustand und das Betätigungselement wird entgegen der Rückstellkraft der Rückstellfeder durch den Betätigungsdruck, der von dem Systemdruck abhängt, bewegt. Dabei wird der Haltemagnet elektrisch betrieben.
-
Überschreitet die Betätigungsposition x des Betätigungselements einen vorgegebenen dritten Halteschwellwert x3, wird in einem Vorbereitungsschritt 78 der Haltemagnet stromlos geschaltet. Überschreitet die Betätigungsposition x des Betätigungselements einen weiteren vorgegebenen vierten Halteschwellwert x4, wird in einem Schaltzustand 84 des Umschaltvorgangs 72 der Systemdruck und damit der Betätigungsdruck abgesenkt. Der Systemdruck ps und damit der Betätigungsdruck wird mit Bezug auf 3, bei Überschreiten der Betätigungsposition x des vierten Halteschwellwerts x4 auf einen Betätigungsdruckwert 86 eingestellt, der größer als ein Betätigungsdruckschwellwert 88 ist, ab dem das Betätigungselement entgegen der Rückstellkraft der Rückstellfeder zu der zweiten Betätigungsstellung bewegbar ist. Weiterhin wird der Betätigungsdruckwert 86 kleiner als ein Sicherungsbetätigungsdruckschwellwert 90 eingestellt, ab dem die Sicherungsvorrichtung die Bewegung des Betätigungselements freigibt. Die Druckdifferenz zwischen dem Betätigungsdruckschwellwert 88 und dem Sicherungsbetätigungsdruckschwellwert 90 kann durch Auslegung des Sicherungselements und des Rückstellfederelements festgelegt werden.
-
Zurückkommend auf 2, wird der Umschaltvorgang 72 mit einem Haltezustand 80 beendet, wenn die Betätigungsposition x des Betätigungselements einen vorgegebenen fünften Halteschwellwert x5 überschreitet. Dann sichert das Sicherungselement das Betätigungselement in der zweiten Betätigungsstellung. Dabei ist das erste Ventil und das zweite Ventil unbetätigt und beide weisen jeweils den ersten Ventilzustand auf. Die elektrischen Betätigungsströme betragen dabei bevorzugt 0A.
-
Wird eine der Vorgaben in Bezug auf die Betätigungsposition x und den vorgegebenen Halteschwellwert x3, x4, x5 bei einem der zuvor beschriebenen Schritte zunächst erreicht, dann aber wieder unterschritten, wird der jeweils vorangehende Schritt eingeleitet.
-
4 zeigt eine schematische Ansicht einer Fluidversorgungsvorrichtung in einer weiteren speziellen Ausführungsform der Erfindung. Der Aufbau der Fluidversorgungsvorrichtung 10 ist gleich zu dem aus 1 bis auf nachfolgende Unterschiede. Das zweite Ventil 44 ist als 4/4-Wegventil ausgeführt, aufweisend einen vierten Ventilzustand 94, der wie der dritte Ventilzustand 68 wirkt und der zwischen dem ersten und zweiten Ventilzustand 64, 66 angeordnet ist.
-
5 zeigt ein Verfahren in einer weiteren speziellen Ausführungsform der Erfindung. Das Verfahren 70 ist gleich zu dem aus 2 b) bis auf nachfolgend angegebene Unterschiede. Bevor bei dem zweiten Ventil ausgehend von dem ersten Ventilzustand der dritte Ventilzustand eingestellt wird, erfolgt die Umschaltung zu dem vierten Ventilzustand, bei dem der Sicherungsbetätigungsdruck von dem Systemdruck abhängt und der Betätigungsdruck durch hydraulische Verbindung mit dem Fluidspeicher abgesenkt bleibt.
-
Diese Umschaltung erfolgt nach der vorgegebenen Zeitspanne t2 in einem Zwischenschritt 96 zwichen dem Ausgangszustand 73 und dem Überbrückungsschritt 74 und bewirkt eine zuverlässigere Bewegung des Sicherungselements, das bei gleichzeitiger Beaufschlagung des Betätigungsdrucks und des Sicherungsbetätigungsdrucks durch den Systemdruck möglicherweise an dem Betätigungselement verspannt sein und dadurch unzuverlässig gelöst werden könnte.
-
Nach einer weiteren Zeitspanne t3 wird der Überbrückungsschritt 74 eingestellt, bei dem der dritte Ventilzustand bei dem zweiten Ventil eingestellt wird. Wenn das Betätigungselement nach einer maximalen Zeitspanne tmax nicht den dritten Halteschwellwert x3 erreicht, dann wird der Zwischenschritt 96 erneut ausgeführt.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Fluidversorgungsvorrichtung
- 12
- Parksperrvorrichtung
- 14
- Abnehmer
- 16
- Fluidpumpe
- 18
- Kupplung
- 19
- Elektromotor
- 20
- Fluidspeicher
- 22
- Systemdruckventil
- 24
- Systemdruckleitung
- 26
- Zweiwegeventil
- 28
- Betätigungsvorrichtung
- 30
- Betätigungselement
- 32
- Druckkolben
- 34
- Rückstellfeder
- 36
- Betätigungsstellung
- 38
- erste Betätigungsstellung
- 40
- zweite Betätigungsstellung
- 42
- erstes Ventil
- 44
- zweites Ventil
- 46
- Sicherungsvorrichtung
- 48
- Sicherungselement
- 50
- Sicherungskolben
- 52
- Rückstellfederelement
- 54
- Sicherungsstift
- 56
- Vertiefung
- 58
- Haltemagnet
- 60
- erster Ventilzustand
- 62
- zweiter Ventilzustand
- 64
- erster Ventilzustand
- 66
- zweiter Ventilzustand
- 68
- dritter Ventilzustand
- 70
- Verfahren
- 71
- Beginn
- 72
- Umschaltvorgang
- 73
- Ausgangszustand
- 74
- Überbrückungsschritt
- 78
- Vorbereitungsschritt
- 80
- Haltezustand
- 84
- Schaltzustand
- 86
- Betätigungsdruckwert
- 88
- Betätigungsdruckschwellwert
- 90
- Sicherungsbetätigungsdruckschwellwert
- 92
- fünfter Halteschwellwert
- 94
- vierter Ventilzustand
- 96
- Zwischenschritt
- 98
- Zeitspanne
- pb
- Betätigungsdruck
- pl
- Sicherungsbetätigungsdruck
- ps
- Systemdruck
- pv
- Vorsteuerdruck
- t1
- Zeitspanne
- t2
- Zeitspanne
- tmax
- maximale Zeitspanne
- t3
- Zeitspanne
- x
- Betätigungsposition
- x1
- erster Halteschwellwert
- x2
- zweiter Halteschwellwert
- x3
- dritter Halteschwellwert
- x4
- vierter Halteschwellwert
- x5
- vierter Halteschwellwert