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Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einem Seitenrückspiegel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 der Erfindung.
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Aus der Praxis des Fahrzeugbaus sind seit geraumer Zeit Seitenrückspiegel bekannt, welche insbesondere den Fahrer des Fahrzeugs in die Lage versetzen, den rückwärtigen Straßenverkehr während der Fahrt oder beim Rangieren zu beobachten und bei seinem Fahrverhalten zu berücksichtigen. Der Seitenrückspiegel umfasst eine Spiegelgehäuse mit einem Spiegelglas und ist mittels eines Rückspiegelhalters, gelegentlich auch als Spiegelfuß bezeichnet, an einem Karosserieteil des Fahrzeugs, wie einer Fahrzeugsäule, insbesondere A-Säule, oder einer vorderen Fahrzeugseitentür gelagert. Zur exakten Ausrichtung des Rückspiegels sind derselbe und/oder dessen Spiegelglas schwenkbar ausgebildet.
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So beschreibt die
KR 2019 0135883 A einen Seitenrückspiegel mit einer Vorrichtung zur Beseitigung eines sogenannten „toten Winkels“ auf der Fahrerseite und/oder der Beifahrerseite. Unter einem „toten Winkel“ wird dabei verstanden, dass eine Person oder ein Gegenstand während der Fahrt eines Fahrzeugs, insbesondere bei einer langsamen Links- und/oder Rechtskurve desselben, verdeckt wird und somit vom Fahrer nicht erkannt und beachtet wird. Im Wesentlich ist vorgesehen, dass der Seitenrückspiegel in Abhängigkeit der Fahrtgeschwindigkeit und der Schwenkbewegung bzw. des Abbiegewinkels der Vorderräder während der Kurvenfahrt derart nach vorne verstellt wird, dass besagter „toter Winkel“ nicht eintritt, indem für den Fahrer die vordere Türunterseite und das Hinterrad im Seitenrückspiegel sichtbar werden.
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Darüber hinaus kann es gerade während einer Geländefahrt (Offroad) für den Fahrer von Vorteil sein, dass er auch die exakte Position der Vorderräder im Blick hat. Es ist bekannt, dass sich hierzu der Fahrer gelegentlich aus dem Seitenfenster lehnt, um seine Fahrt bzw. Fahrtrichtung an die aktuell vorherrschenden Fahrbahnverhältnisse, wie steinigen oder felsigen Untergrund etc., und daraus resultierende kritische Fahrmanöver anzupassen.
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Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, mittels einfacher und kostengünstiger Maßnahmen eine verbesserte Sicht des Fahrers auf die Vorderräder des Fahrzeugs samt Fahrbahn zu ermöglichen.
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Ausgehend von einem Fahrzeug mit einem Seitenrückspiegel, welcher Seitenrückspiegel ein Spiegelglas aufweist, wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, dass der Seitenrückspiegel derart zum Fahrzeug relativ verstellbar ausgebildet ist, dass unter Vermittlung des Spiegelglases des Seitenrückspiegels ein Sichtstrahl eines Fahrers oder eines Beifahrers auf ein auf einer Fahrbahn des Fahrzeugs aufstehendes oder abrollendes Vorderrad samt Fahrbahn gelenkt ist.
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Durch diese Maßnahme ist eine verbesserte Sicht des Fahrers oder Beifahrers auf die Vorderräder des Fahrzeugs ermöglicht, ohne dass derselbe sich mit körperlichen Aufwand aus einem Seitenfenster des Fahrzeugs lehnen muss.
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Die Unteransprüche beschreiben bevorzugte Weiterbildungen oder Ausgestaltungen der Erfindung.
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Danach ist vorgesehen, dass der Seitenrückspiegel um eine erste, horizontale Achse schwenkbar an einem Rückspiegelhalter gelagert ist. Hierdurch ist die Verstellbewegung des Seitenrückspiegels gewährleistet, die es ermöglicht, bei Bedarf den Sichtstrahl des Fahrers oder Beifahrers auf das betreffende Vorderrad samt Fahrbahn zu lenken.
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In Fortbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Rückspiegelhalter um eine zweite, vertikale Achse schwenkbar am Karosserieteil gelagert ist. Hierdurch ist die Möglichkeit gegeben, den Seitenrückspiegel als traditionellen Seitenrückspiegel unter allen Alltagsbedingen zum Beobachten des rückwärtigen Straßenverkehrs während der Fahrt und beim Rangieren einzusetzen und bedarfsgerecht zu verstellen.
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Ergänzend kann in Anlehnung an traditionelle Seitenrückspiegel auch das Spiegelglas relativ verstellbar zu einem dasselbe aufnehmenden Spiegelgehäuse des Seitenrückspiegels ausgebildet sein.
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Wie die Erfindung weiter vorsieht, können der Seitenrückspiegel, der Rückspiegelhalter und/oder das Spiegelglas manuell und/oder elektromechanisch verstellbar ausgebildet sein.
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Nachstehend wird die Erfindung anhand eines in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Sie ist jedoch nicht auf dieses beschränkt, sondern erfasst alle durch die Patentansprüche definierten Ausgestaltungen. Es zeigen:
- 1 eine äußerst schematische Ansicht auf ein sich während einer Geländefahrt (Offroad) befindliches Fahrzeug mit einem erfindungswesentlichen Seitenrückspiegel, und
- 2 eine vergrößerte Ansicht des Seitenrückspiegels nach 1.
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1 zeigt ein Fahrzeug 1 in einer Offroad-Situation, d.h., während der Fahrt auf einer durch unebenes Gelände gebildeten Fahrbahn 2. Das Fahrzeug 1 verfügt beidseits über je einen Seitenrückspiegel 3, welcher an einem Karosserieteil 4, gemäß diesem Ausführungsbeispiel an einer vorderen Karosseriesäule (A-Säule) angebracht ist. Ein jeder Seitenrückspiegel 3 weist ein Spiegelgehäuse 5 auf, in welchem ein Spiegelglas 6 angeordnet ist. Das Spiegelgehäuse 5 ist seinerseits an einem Rückspiegelhalter 7 verstellbar gelagert. Der Rückspiegelhalter 7 ist am besagten Karosserieteil 4, vorliegend an der vorderen Karosseriesäule verstellbar gelagert. Der Rückspiegelhalter 7 weist gemäß diesem Ausführungsbeispiel eine äußerst einfache und kostengünstige L-förmige Gestalt mit einem horizontal ausgerichteten ersten Steg 7a, welcher mit einem Ende am Karosserieteil 4 gelagert ist, auf. Am anderen Ende des ersten Steges 7a schließt sich ein vertikal ausgerichteter zweiter Steg 7b des Rückspiegelhalters 7 an, an welchem das Spiegelgehäuse 5 verstellbar gelagert ist.
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Wie bereits oben beschrieben, ist der Seitenrückspiegel 3 respektive dessen Spiegelgehäuse 5 samt Spiegelglas 6 derart zum Fahrzeug 1 relativ verstellbar ausgebildet, dass unter Vermittlung des Spiegelglases 6 des Seitenrückspiegels 3 ein Sichtstrahl 8 eines Fahrers 9 oder eines Beifahrers (nicht zeichnerisch dargestellt) auf ein auf der Fahrbahn 2 des Fahrzeugs 1 aufstehendes oder abrollendes Vorderrad 10 samt Fahrbahn 2 gelenkt ist.
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Durch diese Maßnahme ist eine verbesserte Sicht des Fahrers 9 oder Beifahrers auf die Vorderräder 10 des Fahrzeugs 1 ermöglicht, ohne dass derselbe sich mit körperlichen Aufwand aus einem Seitenfenster 11 des Fahrzeugs 1 lehnen muss.
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Im Hinblick darauf ist gem. 2 der Seitenrückspiegel 3 respektive dessen Spiegelgehäuse 5 samt Spiegelglas 6 um eine erste, horizontale Achse 12 schwenkbar an dem Rückspiegelhalter 7 gelagert, um bei Bedarf durch eine Verstellbewegung des Spiegelgehäuses 5 den Sichtstrahl 8 des Fahrers 9 oder Beifahrers auf das betreffende Vorderrad 10 samt Fahrbahn 2 zu lenken. Die Verstellung wird bevorzugt manuell, beispielsweise mittels eines Hebelmechanismus, oder elektromechanisch mittels durch den Fahrer 9 oder Beifahrer aktivierter Stellmotoren bewirkt. Wie aus 2 weiter ersichtlich ist, wird hierzu das Spiegelgehäuse 5 samt Spiegelglas 6 um besagte erste, horizontale Achse 12 in bestimmten Maße nach unten geschwenkt, um den Sichtstrahl 8 wie gewünscht zum betreffenden Vorderrad 10 zu lenken.
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Um den Seitenrückspiegel 3 als traditionellen Seitenrückspiegel 3 unter allen Alltagsbedingen zum Beobachten des rückwärtigen Straßenverkehrs während der Fahrt und beim Rangieren einzusetzen und bedarfsgerecht verstellen zu können, ist der Rückspiegelhalter 7 um eine zweite, vertikale Achse 13 schwenkbar am Karosserieteil 4, vorliegend in Form der besagten vorderen Karosseriesäule, gelagert (vergleiche 2). Auch diese Verstellung kann manuell, beispielsweise mittels eines Hebelmechanismus, oder elektromechanisch mittels durch den Fahrer 9 oder Beifahrer aktivierter Stellmotoren bewirkt werden.
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Ergänzend kann in Anlehnung an traditionelle Seitenrückspiegel 3 auch das Spiegelglas 6 relativ verstellbar zu dem dasselbe aufnehmende Spiegelgehäuse 5 des Seitenrückspiegels 3 ausgebildet sein (nicht zeichnerisch dargestellt).
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Fahrbahn
- 3
- Seitenrückspiegel
- 4
- Karosserieteil
- 5
- Spiegelgehäuse
- 6
- Spiegelglas
- 7
- Rückspiegelhalter
- 7a
- erster Steg
- 7b
- zweiter Steg
- 8
- Sichtstrahl
- 9
- Fahrer
- 10
- Vorderrad
- 11
- Seitenfenster
- 12
- erste Achse
- 13
- zweite Achse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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