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VERWEIS AUF VERWANDTE ANMELDUNG(EN)
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Diese Anmeldung basiert auf und beansprucht die Priorität der koreanischen Patentanmeldungen Nr.
10-2020-0094997 mit Einreichungsdatum 30. Juli 2020 und Nr.
10-2021-0098803 mit Einreichungsdatum 27. Juli 2021, jeweils beim koreanischen Patentamt eingereicht, deren Offenbarungen durch Bezugnahme in ihrer Gesamtheit hierin aufgenommen sind.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet
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Die Offenbarung betrifft ein elektronisches Feststellbremssystem mit einer elektronischen Feststellbremse, die von einem Motor betätigt wird, und ein Steuerverfahren dafür.
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2. Beschreibung des einschlägig verwandten Standes der Technik
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Im Allgemeinen kann ein elektronisches Feststellbremssystem durch Erhöhen eines von einem Motor erzeugten Drehmoments über eine Reduziereinrichtung eine Anpresskraft, die zum Parken erforderlich ist, durch eine Vorrichtung mit mechanischer Struktur innerhalb eines Bremssattels erzeugen.
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Ein solches elektronisches Feststellbremssystem bestimmt unter Nutzung eines Prinzips, dass ein Ausgangsdrehmoment des Motors proportional zu einem Strom ist, dass eine ausreichend hohe Anpresskraft erzeugt wird, wenn ein Strom einen vorgegebenen Wert erreicht.
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Es kann sein, dass aufgrund verschiedener Faktoren, wie etwa mechanischer Schäden der Reduziereinrichtung der elektronischen Feststellbremse und der Vorrichtung mit mechanischer Struktur, keine Anpresskraft erzeugt wird. Wenn der Strom des Motors während einer Zeit bis zu einer Erfassung eines Versagens nicht den vorgegebenen Wert erreicht, bestimmt das elektronische Feststellbremssystem, dass die elektronische Feststellbremse versagt, und warnt einen Fahrer.
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Jedoch wird bei einem herkömmlichen elektronischen Feststellbremssystem die Anpresskraft nicht erzeugt, wenn der Fahrer das Fahrzeug verlässt, bevor die Zeit bis zu einer Erfassung eines Versagens abgelaufen ist, und es kann zu einer Sicherheitsgefährdung kommen.
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ABRISS
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Ein Aspekt der Offenbarung ist die Bereitstellung eines elektronisches Feststellbremssystems, das in der Lage ist zu verhindern, dass ein Fahrer ein Fahrzeug verlässt, bevor eine Fehlerbestimmung abgeschlossen ist, wenn keine Anpresskraft erzeugt wird, und ein Steuerverfahren dafür.
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Zusätzliche Aspekte der Offenbarung werden teilweise in der folgenden Beschreibung angegeben und werden teilweise aus der Beschreibung zu erschließen sein oder können durch die praktische Umsetzung der Offenbarung erlernt werden.
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Gemäß einem Aspekt der Offenbarung weist ein elektronischen Feststellbremssystem auf: eine elektronische Feststellbremse, die bereitgestellt ist, um durch einen Motor eine zum Parken eines Fahrzeugs notwendige Anpresskraft bereitzustellen, eine Warneinheit, die bereitgestellt ist, um vor einem Versagen der elektronischen Feststellbremse zu warnen, einen Stromsensor, der bereitgestellt ist, um einen Strom des Motors zu erfassen, und eine Steuereinrichtung, die elektrisch mit dem Stromsensor verbunden ist, wobei die Steuereinrichtung während einer Parktätigkeit abhängig von dem Motorstrom bestimmt, ob eine Anpresskraft erzeugt wird, eine Zeit ohne Anpresskrafterzeugung, in der keine Anpresskraft erzeugt wird, misst und durch die Warneinheit vor einem vermuteten Versagen der elektronischen Feststellbremse warnt, wenn die Zeit ohne Anpresskrafterzeugung eine Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens überschreitet, die kürzer eingestellt ist als eine Zeit bis zu einer Erfassung eines Versagens der elektronischen Feststellbremse.
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Die Steuereinrichtung kann die Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens als eine voreingestellte Zeit bestimmen.
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Die Steuereinrichtung kann die Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens auf Basis einer Abschlussbestimmungszeit für die Aufhebung eines Parkens, mit der ein Abschluss der Aufhebung eines Parkens bei der vorangehenden Aufhebung eines Parkens bestimmt worden ist, bestimmen.
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Die Steuereinrichtung kann die Abschlussbestimmungszeit für die Aufhebung eines Parkens bei der vorangehenden Aufhebung eines Parkens in einem Speicher speichern.
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Die Steuereinrichtung kann die Abschlussbestimmungszeit für die Aufhebung eines Parkens durch eine Batteriespannung und/oder einen hydraulischen Bremsdruck bei der vorangehenden Aufhebung eines Parkens kompensieren.
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Die Steuereinrichtung kann die Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens auf Basis einer Abschlussbestimmungszeit für die Aufhebung eines Parkens, mit der ein Abschluss der Aufhebung eines Parkens bei der vorangehenden Aufhebung eines Parkens bestimmt worden ist, und einer Batteriespannung und eines hydraulischen Bremsdrucks während der Parktätigkeit bestimmen.
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Die Steuereinrichtung kann die Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens so kompensieren, dass die Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens länger wird, wenn die Batteriespannung abnimmt.
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Die Steuereinrichtung kann die Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens so kompensieren, dass die Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens länger wird, wenn der hydraulische Bremsdruck steigt.
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Gemäß einem Aspekt der Offenbarung schließt in einem Steuerverfahren für eine elektronische Feststellbremse, die bereitgestellt ist, um durch einen Motor eine Anpresskraft bereitzustellen, die notwendig ist, um ein Fahrzeug zu parken, das Steuerverfahren ein: Erfassen eines Stroms des Motors während einer Parktätigkeit und Bestimmen, ob eine Anpresskraft erzeugt wird, abhängig von dem erfassten Motorstrom, Messen einer Zeit ohne Anpresskrafterzeugung, in der keine Anpresskraft erzeugt wird, und Warnen vor einem vermuteten Versagen der elektronischen Feststellbremse, wenn die Zeit ohne Anpresskrafterzeugung eine Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens überschreitet, die kürzer eingestellt ist als eine Zeit bis zu einer Erfassung eines Versagens der elektronischen Feststellbremse.
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Die Warnung vor dem vermuteten Versagen der elektronischen Feststellbremse kann das Bestimmen der Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens als eine voreingestellte Zeit einschließen.
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Die Warnung vor dem vermuteten Versagen der elektronischen Feststellbremse kann das Bestimmen der Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens auf Basis einer Abschlussbestimmungszeit für die Aufhebung eines Parkens, mit der ein Abschluss der Aufhebung eines Parkens bei der vorangehenden Aufhebung eines Parkens bestimmt wurde, einschließen.
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Das Steuerverfahren kann ferner das Speichern der Abschlussbestimmungszeit für die Aufhebung eines Parkens bei der vorangehenden Aufhebung eines Parkens in einem Speicher speichern.
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Die Warnung vor dem vermuteten Versagen der elektronischen Feststellbremse kann das Bestimmen der Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens auf Basis einer Abschlussbestimmungszeit für die Aufhebung eines Parkens, mit der ein Abschluss der Aufhebung eines Parkens bei der vorangehenden Aufhebung eines Parkens bestimmt worden ist, und einer Batteriespannung und eines hydraulischen Bremsdrucks während der Parktätigkeit einschließen.
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Das Bestimmen der Abschlussbestimmungszeit für die Aufhebung eines Parkens kann ein Kompensieren der Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens auf solche Weise, dass die Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens länger wird, wenn die Batteriespannung abnimmt, einschließen.
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Das Bestimmen der Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens kann das Kompensieren der Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens auf solche Weise, dass die Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens länger wird, wenn der hydraulische Bremsdruck steigt, einschließen.
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Figurenliste
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Diese und/oder andere Aspekte der Offenbarung werden aus der folgenden Beschreibung der Ausführungsformen in Verbindung mit den begleitenden Zeichnungen deutlich und besser verständlich werden, wobei:
- 1 eine Konfigurationsansicht einer elektronischen Feststellbremse ist, die in einem elektronischen Feststellbremssystem gemäß einer Ausführungsform enthalten ist;
- 2 ein Steuerungsblockdiagramm des elektronischen Feststellbremssystems gemäß einer Ausführungsform ist;
- 3 ein Steuerungsablaufschema des elektronischen Feststellbremssystems gemäß einer Ausführungsform ist;
- 4 ein Zeitdiagramm ist, das darstellt, dass das elektronische Feststellbremssystem gemäß einer Ausführungsform abhängig von einer ersten Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens während einer Parktätigkeit annimmt, dass eine elektronische Feststellbremse versagen könnte, und davor warnt;
- 5 eine Ansicht ist, die darstellt, dass das elektronische Feststellbremssystem gemäß einer Ausführungsform vor einem vermuteten Versagen der elektronischen Feststellbremse während der Parktätigkeit warnt;
- 6 ein Zeitdiagramm ist, das darstellt, dass das elektronische Feststellbremssystem gemäß einer Ausführungsform abhängig von einer zweiten Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens während der Parktätigkeit annimmt, dass die elektronische Feststellbremse versagen könnte, und davor warnt; und
- 7 ein Zeitdiagramm ist, das darstellt, dass das elektronische Feststellbremssystem gemäß einer Ausführungsform abhängig von einer dritten Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens während der Parktätigkeit annimmt, dass die elektronische Feststellbremse versagen könnte, und davor warnt.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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Gleiche Bezugszahlen bezeichnen überall in der Beschreibung gleiche Elemente. Diese Beschreibung beschreibt nicht sämtliche Elemente der Ausführungsformen, und auf eine Wiederholung von Inhalten bezüglich allgemeiner Inhalte oder Ausführungsformen auf dem technischen Gebiet der vorliegenden Offenbarung wird verzichtet. Die Begriffe ,Teil‘, ,Modul‘, ,Bauteil‘ und ,Block‘, die in dieser Beschreibung verwendet werden, können als Software oder Hardware ausgeführt sein, und es ist auch möglich, dass eine Mehrzahl von ,Teilen‘, ,Modulen‘, ,Bauteilen‘ und ,Blöcken‘ in ein und derselben Komponente verkörpert sind oder dass ein ,Teil‘, ,Modul‘, ,Bauteil‘ und ,Block‘ gemäß Ausführungsformen eine Mehrzahl von Komponenten einschließt.
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Wenn irgendwo in der Beschreibung von einem Teil gesagt wird, dass es mit einem anderen Teil „verbunden“ ist, schließt dies nicht nur eine direkte Verbindung, sondern auch eine indirekte Verbindung ein, und die indirekte Verbindung schließt eine Verbindung über ein drahtloses Netz ein.
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Außerdem ist gemeint, wenn beschrieben wird, dass ein Teil ein Element „einschließt“, dass das Element ferner andere Elemente einschließen kann und dass die anderen Elemente nicht ausgeschlossen sind, solange nichts anderes angegeben ist.
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Wenn irgendwo in der Beschreibung beschrieben wird, dass sich ein Bauteil „auf“ einem anderen Bauteil befindet, schließt dies nicht nur einen Fall ein, in dem ein Bauteil mit einem anderen Bauteil in Kontakt steht, sondern auch einen Fall, in dem ein anderes Bauteil zwischen den beiden Bauteilen vorhanden ist.
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Die Begriffe ,erste‘, ,zweite‘ usw. werden verwendet, um ein Element von einem anderen Element zu unterscheiden, und die Elemente werden durch die oben genannten Ausdrücke nicht beschränkt. Die Singularformen „ein/e“ und „der/die/das“ schließen eine Mehrzahl ein, solange der Kontext nicht deutlich etwas anderes vorgibt.
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In jedem Schritt wird eine Kennnummer verwendet, um die Erläuterung zu vereinfachen, die Kennnummer beschreibt nicht die Reihenfolge der Schritte, und jeder Schritt kann in einer anderen Reihenfolge durchgeführt werden als angegeben, solange der Kontext nicht deutlich eine bestimmte Reihenfolge angibt.
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1 ist eine Konfigurationsansicht einer elektronischen Feststellbremse, die in einem elektronischen Feststellbremssystem gemäß einer Ausführungsform enthalten ist.
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Wie in 1 gezeigt ist, kann eine elektronische Feststellbremse 10 aufweisen: einen Träger 110, an dem ein Paar von Belagplatten 111 und 112 so installiert ist, dass diese sich vorwärts und rückwärts bewegen können, um Druck auf eine Bremsscheibe 100 auszuüben, die sich zusammen mit einem Rad eines Fahrzeugs dreht, ein Bremssattelgehäuse 120, das mit einem Zylinder 123 versehen ist, der verschiebbar an dem Träger 110 installiert ist und in dem ein Kolben 121 so installiert ist, dass er sich durch einen hydraulischen Bremsdruck vorwärts und rückwärts bewegt, eine Leistungsumwandlungseinheit 130, die Druck auf den Kolben 121 ausübt, und einen Motorstellantrieb 140, der unter Verwendung eines Motors M eine Drehkraft auf die Leistungsumwandlungseinheit 130 ausübt.
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Das Paar von Belagplatten 111 und 112 kann aufgeteilt werden in eine innere Belagplatte 111, die so angeordnet ist, dass sie den Kolben 121 berührt, und die äußere Belagplatte 112, die so angeordnet ist, dass sie ein Fingerstück 122 des Bremssattelgehäuses 120 berührt. Das heißt, die ein Paar bildenden Belagplatten 111 und 112 sind so an dem an einer Fahrzeugkarosserie fixierten Träger 110 installiert, dass sie sich zu beiden Seiten der Bremsscheibe 100 vor- oder zurückbewegen können. Außerdem kann ein Bremsbelag 113 an einer der Bremsscheibe 100 zugewandten Oberfläche von jeder der Belagplatten 111 und 112 angebracht sein.
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Das Bremssattelgehäuse 120 kann verschiebbar auf dem Träger 110 installiert sein. Das Bremssattelgehäuse 120 kann den Zylinder 123 aufweisen, an dem in einem hinteren Abschnitt die Leistungsumwandlungseinheit 130 installiert ist und der Kolben 121 in der Lage ist, sich vorwärts und rückwärts zu bewegen, und an dem in einem vorderen Abschnitt das Fingerstück 122 so ausgebildet ist, das in einer Abwärtsrichtung gebogen ist, um die äußere Belagplatte 112 zu betätigen. Das Fingerstück 122 und der Zylinder 123 können als Einheit ausgebildet sein.
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Der Kolben 121 kann in einer zylindrischen Form bereitgestellt sein, die eine Becherform aufweist, und ist so in den Zylinder 123 eingeführt, dass er verschiebbar ist. Der Kolben 121 kann die innere Belagplatte 111 durch eine axiale Kraft der Leistungsumwandlungseinheit 130, die die Drehkraft des Motorstellantriebs 140 empfängt, an die Bremsscheibe 100 drücken. Wenn die axiale Kraft der Leistungsumwandlungseinheit 130 ausgeübt wird, fährt der Kolben 121 dementsprechend in Richtung auf die innere Belagplatte 111 vor, um Druck auf die innere Belagplatte 111 auszuüben, und das Bremssattelgehäuse 120 wird durch eine Reaktionskraft in einer Richtung betätigt, die der des Kolbens 121 entgegengesetzt ist, so dass das Fingerstück 122 die äußere Belagplatte 112 an die Bremsscheibe 100 drückt, um eine Bremsung durchzuführen.
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Die Leistungsumwandlungseinheit 130 kann dazu dienen, durch Empfangen einer Drehkraft vom Motorstellantrieb 140 den Kolben 121 an die innere Belagplatte 111 zu drücken.
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Die Leistungsumwandlungseinheit 130 kann ein Mutterelement 131, das so installiert ist, dass es in dem Kolben 121 und in Kontakt mit dem Kolben 121 angeordnet ist, und ein mit dem Mutterelement 131 verschraubtes Spindelelement 135 aufweisen.
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Das Mutterelement 131 kann in einem Zustand in dem Kolben 121 angeordnet werden, in dem eine Drehung verhindert wird, und kann mit dem Spindelelement 135 verschraubt sein.
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Das Mutterelement 131 kann gebildet werden von einem Kopfabschnitt 132, der so bereitgestellt ist, dass er mit dem Kolben 121 in Kontakt kommt, sowie von einem Kopplungsabschnitt 133, der sich von dem Kopfabschnitt 132 aus erstreckt und der an einer Innenumfangsfläche ein Innengewinde zur Verschraubung mit dem Spindelelement 135 aufweist.
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Das Mutterelement 131 kann sich gemäß der Drehrichtung des Spindelelements 135 in einer Vorwärtsrichtung oder einer Rückwärtsrichtung bewegen und kann dazu dienen, einen Druck auf den Kolben 121 auszuüben und aufzuheben. In diesem Fall kann die Vorwärtsrichtung eine Bewegungsrichtung sein, in der sich das Mutterelement 131 dem Kolben 121 nähert. Die Rückwärtsrichtung kann eine Richtung sein, in der sich das Mutterelement 131 von dem Kolben 121 weg bewegt. Außerdem kann die Vorwärtsrichtung eine Bewegungsrichtung sein, in der sich der Kolben 121 dem Bremsbelag 113 nähert. Die Rückwärtsrichtung kann eine Richtung sein, in der sich der Kolben 121 von dem Bremsbelag 113 weg bewegt.
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Das Spindelelement 135 kann aufweisen: einen Wellenabschnitt 136, der durch den hinteren Abschnitt des Bremssattelgehäuses 120 hindurch verläuft und der sich dreht, wenn er die Drehkraft des Motorstellantriebs 140 empfängt, und einen Flanschabschnitt 137, der sich in einer radialen Richtung von dem Wellenabschnitt 136 aus erstreckt. Eine Seite des Wellenabschnitts 136 kann drehfähig durch eine Rückseite des Zylinders 123 hindurch installiert sein, und die andere Seite des Wellenabschnitts 136 kann in dem Kolben 121 angeordnet sein. In diesem Fall ist eine Seite des Wellenabschnitts 136, die durch den Zylinder 123 hindurch verläuft, mit der Abtriebswelle einer Reduziereinrichtung 142 verbunden, um die Drehkraft des Motorstellantriebs 140 zu empfangen.
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Der Motorstellantrieb 140 kann einen Motor 141 und eine Reduziereinrichtung 142 aufweisen.
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Der Motor 141 kann durch Vorwärts- und Rückwärtsbewegen des Mutterelements 131 durch Drehen des Spindelelements 135 Druck auf den Kolben 121 ausüben oder aufheben.
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Die Reduziereinrichtung 142 kann zwischen der Abtriebsseite des Motors 141 und dem Spindelelement 135 bereitgestellt sein.
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Dadurch, dass die elektronische Feststellbremse 10 die obige Konfiguration aufweist, kann sie durch Bewegen des Mutterelements 131 durch Drehen des Spindelelements 135 in einer Richtung unter Verwendung des Motorstellantriebs 140 während eines Parkbetriebsmodus Druck auf den Kolben 121 ausüben. Der Kolben 121, auf den durch die Bewegung des Mutterelements 131 Druck ausgeübt wird, drückt auf die innere Belagplatte 111, um den Bremsbelag 113 in engen Kontakt mit der Bremsscheibe 100 zu bringen, wodurch eine Anpresskraft erzeugt wird.
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Außerdem dreht die elektronische Feststellbremse 10 das Spindelelement 135 unter Verwendung des Motorstellantriebs 140 in einem Parkzustandsaufhebungsmodus in der entgegengesetzten Richtung, so dass sich das Mutterelement 131, das gegen den Kolben 121 gedrückt wird, zurückbewegen kann. Der Druck auf den Kolben 121 kann durch die Rückzugsbewegung des Mutterelements 131 aufgehoben werden. Wenn der Druck auf den Kolben 121 aufgehoben wird, kann die von dem Bremsbelag 113 erzeugte Anpresskraft aufgehoben werden, da dieser von der Bremsscheibe 100 getrennt wird.
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2 ist ein Steuerungsblockdiagramm des elektronischen Feststellbremssystems gemäß einer Ausführungsform.
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Wie in 2 gezeigt ist, kann das elektronische Feststellbremssystem die elektronische Feststellbremse 10, einen EPB-Schalter 20, eine Steuereinrichtung 30, einen Stromsensor 40 und eine Warneinheit 50 aufweisen.
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Die elektronische Feststellbremse 10 kann die Anpresskraft, die eine Feststellkraft zum Parken ist, an einem Rad eines Fahrzeugs bereitstellen, beispielsweise an einer Bremsscheibe, die sich zusammen mit einem linken und einem rechten Rad dreht.
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Die elektronische Feststellbremse 10 erzeugt die Anpresskraft für die jeweiligen Hinterräder. Die elektronische Feststellbremse 10 wird von einer elektrisch verbundenen Steuereinrichtung 30 gesteuert.
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Die elektronische Feststellbremse 10 wird von dem Motor 141 betätigt, um die Anpresskraft zu erzeugen. Die elektronische Feststellbremse 10 drückt durch Ansteuern des Motors 141 die Bremsbeläge 113 in dem Bremssattelgehäuse 120 an die Bremsscheibe 100 an dem linken und dem rechten Rad, wodurch die Anpresskraft erzeugt wird.
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Der EPB-Schalter 20, der ein Schalter ist zum Empfangen des Wunsches eines Fahrers, die elektronische Feststellbremse 10 zu betätigen, kann in der Nähe eines Fahrersitzes des Fahrzeugs bereitgestellt sein.
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Der EPB-Schalter 20 ist so bereitgestellt, dass er von dem Fahrer ein- oder ausgeschaltet werden kann.
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Der EPB-Schalter 20 sendet während einer Einschaltbetätigung ein Signal, das einem Parkbetriebsbefehl (Sperrungsbefehl) entspricht, an die Steuereinrichtung 30 und während einer Ausschaltbetätigung ein Signal, das einem Parkzustandsaufhebungsbefehl (Sperrungsaufhebungsbefehl) entspricht, an die Steuereinrichtung 30.
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Der Stromsensor 40 kann bereitgestellt werden, um einen Strom zu erfassen, der zu dem Motor 141 der elektronischen Feststellbremse 10 fließt. Der Stromsensor 40 kann einen Motorstrom, der in dem Motor 141 fließt, unter Verwendung eines Nebenschlusswiderstands oder eines Hall-Sensors erfassen. Zusätzlich zu dem Nebenschlusswiderstand oder dem Hall-Sensor kann der Stromsensor 40 verschiedene Verfahren zum Ertasten des Motorstroms verwenden.
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Die Warneinheit 50 kann aus einem Warnlicht, einem Cluster oder einer Kombination von beiden gebildet werden. Die Warneinheit 50 kann eine visuelle, akustische oder audiovisuelle Warnung an den Fahrer ausgeben. Die Warneinheit 50 kann als Buzzer oder als Lautsprecher in der Nähe eines Bremspedals des Fahrzeugs bereitgestellt werden, kann als Abschnitt innerhalb des Fahrzeugs bereitgestellt werden oder kann ein Lautsprecher eines Audiosystems sein, das im Inneren des Fahrzeugs bereitgestellt ist. Die Warneinheit 50 kann den Fahrer vor einem Versagen der elektronischen Feststellbremse 10 warnen oder den Fahrer vor einem vermuteten Versagen der elektronischen Feststellbremse 10 warnen.
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Die Steuereinrichtung 30 kann die elektronische Feststellbremse 10 durch ein Betätigungssignal des EPB-Schalters 20 oder ein Betätigungssignal, das von einem Programm erzeugt wird, das mit der Betätigung der elektronischen Feststellbremse 10 im Zusammenhang steht, sperren oder freigeben.
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Die Steuereinrichtung 30 bestimmt während einer Parktätigkeit, ob ein aktueller Motorstrom einen Sollstrom erreicht, und beendet die Steuerung der Parktätigkeit.
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Die Steuereinrichtung 30 empfängt Leistung von einer Batterie 60.
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Die Steuereinrichtung 30 kann eine angelegte Spannung erfassen, die von der Batterie 60 geliefert wird.
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Die Steuereinrichtung 30 treibt den Motor 141 durch Liefern der von der Batterie 60 bereitgestellten Leistung an den Motor 141 der elektronischen Feststellbremse 10 an, wodurch die Anpresskraft erzeugt wird. Die Steuereinrichtung 30 kann Leistung zu den Motoren M und 141 liefern oder unterbrechen, wenn die Steuereinrichtung 30 die Anpresskraft durch Antreiben des Motors 141 von jeder der elektronischen Feststellbremsen 10 erzeugt oder aufhebt.
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Die Steuereinrichtung 30 kann über einen Netzbus mit verschiedenen Systemen kommunizieren, die an dem Fahrzeug montiert sind. Als Netzbus können Ethernet, Media Oriented Systems Transport (MOST), Flexray, Controller Area Network (CAN), Local Interconnect Network (LIN) und dergleichen verwendet werden.
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Die Steuereinrichtung 30 kann mit verschiedenen Systemen kommunizieren, die an dem Fahrzeug montiert sind, um verschiedene Fahrzeugzustandsinformationen zu empfangen, wie etwa Getriebepositionsinformationen, Startinformationen und Bremshydraulikdruckinformationen. Die Getriebepositionsinformationen geben an, ob die Position des Getriebes eine P-Position (Parken), eine R-Position (Rückwärtsfahren), eine N-Position (Neutral) oder eine D-Position (Fahren) ist. Die Startinformationen geben an, ob eine Zündung des Fahrzeugs in einer Einschaltstellung oder einer Ausschaltstellung ist. Die Bremshydraulikdruckinformationen geben den Druck des Zylinders 123 in der elektronischen Feststellbremse 10 an. Die Steuereinrichtung 30 kann die Getriebepositionsinformationen, die Startinformationen und die Bremshydraulikdruckinformationen direkt erfassen.
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Die Steuereinrichtung 30 kann den Motor 141 der elektronischen Feststellbremse 10 ansteuern. Die Steuereinrichtung 30 kann den Motor 141 in einer Vorwärtsrotationsrichtung oder einer Rückwärtsrotationsrichtung antreiben. Zum Beispiel kann die Steuereinrichtung 30 eine H-Brückenschaltung aufweisen, die eine Mehrzahl von Leistungsumschaltvorrichtungen zum Antreiben des Motors 141 in der Vorwärts- oder der Rückwärtsrotationsrichtung aufweist.
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Die Steuereinrichtung 30 kann den Motor 141 durch das Betätigungssignal des EPB-Schalters 20 oder das Betätigungssignal, das von dem Programm erzeugt wird, das mit der Betätigung der elektronischen Feststellbremse 10 im Zusammenhang steht, ansteuern.
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Die Steuereinrichtung 30 kann den Parkbetriebsmodus oder den Parkzustandsaufhebungsmodus gemäß dem Betätigungssignal des EPB-Schalters 20 oder dem Betätigungssignal, das von dem Programm erzeugt wird, das mit der Betätigung der elektronischen Feststellbremse 10 im Zusammenhang steht, durchführen.
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Die Steuereinrichtung 30 bestimmt während der Parktätigkeit, ob die elektronische Feststellbremse 10 versagt, und warnt den Fahrer vor dem Versagen der elektronischen Feststellbremse 10 durch die Warneinheit 50, wenn die elektronische Feststellbremse 10 versagt.
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Die Steuereinrichtung 30 bestimmt während der Parktätigkeit, ob die elektronische Feststellbremse 10 vermutlich versagen wird, und warnt den Fahrer vor dem vermutlichen Versagen der elektronischen Feststellbremse 10 durch die Warneinheit 50, wenn die elektronische Feststellbremse 10 vermutlich versagen wird.
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Die Steuereinrichtung 30 kann einen Prozessor 31 und einen Speicher 32 aufweisen.
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Der Prozessor 31 kann einschließen: einen Digitalsignalprozessor, der ein EPB-Schaltsignal, den Motorstrom, eine Batteriespannung, die Getriebepositionsinformationen, die Startinformationen, die Bremshydraulikdruckinformationen und dergleichen verarbeitet, und eine Mikrocontroller-Einheit (MCU), die ein Motoransteuerungssignal für die Parktätigkeit oder die Aufhebung des Parkens in der elektronischen Feststellbremse 10 erzeugt.
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Der Speicher 32 kann ein Programm und/oder Daten für den Prozessor 31 zum Verarbeiten von Informationen wie dem EPB-Schaltsignal, dem Motorstrom, der Batteriespannung, der Getriebepositionsinformationen, der Startinformationen und der Bremshydraulikdruckinformationen und ein Programm und/oder Daten für den Prozessor 31 zum Erzeugen des Motoransteuerungssignals für die Parktätigkeit oder die Aufhebung des Parkens in der elektronischen Feststellbremse 10 speichern.
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Der Speicher 32 kann Informationen wie das EPB-Schaltsignal, den Motorstrom, die Batteriespannung, die Getriebepositionsinformationen, die Startinformationen und die Bremshydraulikdruckinformationen vorübergehend speichern und kann das Ergebnis der Verarbeitung der Informationen, wie etwa des EPB-Schaltsignals, des Motorstroms, der Batteriespannung, der Getriebepositionsinformationen, der Startinformationen und der Bremshydraulikdruckinformationen, durch den Prozessor 31 vorübergehend speichern.
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Der Speicher 32 kann einen nicht-flüchtigen Speicher, wie etwa einen Flash-Speicher, einen Nur-Lese-Speicher (ROM) und einen löschbaren programmierbaren Nur-Lese-Speicher (EPROM), ebenso wie einen flüchtigen Speicher, wie etwa einen S-RAM und einen D-RAM, einschließen.
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3 ist ein Steuerungsablaufschema des elektronischen Feststellbremssystems gemäß einer Ausführungsform.
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Wie in 3 gezeigt ist, bestimmt die Steuereinrichtung 30 zuerst, ob eine Parktätigkeitsbedingung erfüllt ist (200). Die Steuereinrichtung 30 kann bestimmen, dass die Parktätigkeitsbedingung erfüllt ist, wenn der EPB-Schalter 20 in einer Einschaltstellung ist oder wenn die Fahrzeugzündung auf der P-Stufe der Getriebeposition ausgeschaltet ist.
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Wenn die Parktätigkeitsbedingung erfüllt ist, führt die Steuereinrichtung 30 die Parktätigkeit durch (202). Die Steuereinrichtung 30 steuert den Motor 141 der elektronischen Feststellbremse 10 für die Parktätigkeit an. Wenn die elektronische Feststellbremse 10 in einem Normalzustand ist, das heißt, nicht versagt, dreht sich das Spindelelement 135 durch die Drehung des Motors 141 in einer Parktätigkeitsrichtung, in einer Richtung. Das Mutterelement 131 wird durch die Drehung des Spindelelements 135 bewegt, und auf den Kolben 121 wird durch die Bewegung des Mutterelements 131 Druck ausgeübt. Da der Kolben 121, auf den Druck ausgeübt wird, Druck auf die innere Belagplatte 111 ausübt, kommt der Bremsbelag 113 in engen Kontakt mit der Bremsscheibe 100, wodurch die Anpresskraft erzeugt wird.
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Die Steuereinrichtung 30 erfasst einen Strom des Motors 141 durch den Stromsensor 40 nach der Durchführung der Parktätigkeit in der elektronischen Feststellbremse 10 (204).
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Die Steuervorrichtung 30 bestimmt, ob der Motorstrom schwächer ist als ein Laststrom (Iload) (206). Der Laststrom (Iload) ist ein Motorstromwert zu Beginn der Erzeugung der Anpresskraft. Wenn der Motorstrom schwächer ist als der Laststrom (Iload), wird keine Anpresskraft erzeugt. Wenn der Motorstrom nicht schwächer ist als der Laststrom (Iload), wird die Anpresskraft erzeugt.
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Wenn der Motorstrom schwächer ist als der Laststrom (Iload) (,JA‘ in 206), misst die Steuereinrichtung 30 eine Zeit ohne Anpresskrafterzeugung, in der die Anpresskraft nicht erzeugt wird (208).
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Die Steuereinrichtung 30 bestimmt, ob die Zeit ohne Anpresskrafterzeugung kürzer ist als eine Zeit bis zu einer Erfassung eines Versagens (210). Die Zeit bis zu einer Erfassung eines Versagens ist eine voreingestellte Zeit für eine Erfassung eines Versagens der elektronischen Feststellbremse 10. Während der Motorstrom den Laststrom (Iload) übersteigt und einen Sollstrom erreicht, bevor die Zeit bis zu einer Erfassung eines Versagens abläuft, wenn die elektronische Feststellbremse 10 im Normalzustand ist, erreicht der Motorstrom den Laststrom (Iload) oder den Sollstrom (einen Stromwert, der höher ist als der Laststrom) nicht, bis die Zeit bis zu einer Erfassung eines Versagens abläuft, wenn die elektronische Feststellbremse 10 versagt.
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Wenn die Zeit ohne Anpresskrafterzeugung nicht kürzer ist als die Zeit bis zu einer Erfassung eines Versagens (,NEIN‘ in 210), unterbricht die Steuereinrichtung 30 die Ansteuerung des Motors 141, um die Parktätigkeit anzuhalten (212), und warnt durch die Warneinheit 50 den Fahrer vor dem Versagen der elektronischen Feststellbremse 10 (214).
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Wenn dagegen die Zeit ohne Anpresskrafterzeugung kürzer ist als die Zeit bis zu einer Erfassung eines Versagens (,JA‘ in 210), bestimmt die Steuereinrichtung 30, ob die Zeit ohne Anpresskrafterzeugung mindestens so lang ist wie eine Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens (216). Die Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens wird kürzer eingestellt als die Zeit bis zu einer Erfassung eines Versagens. Die Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens ist eine Zeit, in der die Anpresskraft erzeugt werden muss, wenn die elektronische Feststellbremse 10 in dem Normalzustand ist.
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Wenn die Zeit ohne Anpresskrafterzeugung nicht länger ist als die Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens (,NEIN‘ in 216), geht die Steuereinrichtung 30 auf den Betriebsmodus 202 über und führt die folgenden Betriebsmodi durch.
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Wenn dagegen die Zeit ohne Anpresskrafterzeugung nicht länger ist als die Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens (,JA‘ in 216), nimmt die Steuereinrichtung 30 an, dass die elektronische Feststellbremse 10 versagen könnte (218). Da keine Anpresskraft erzeugt wurde, es aber immer noch früh ist, um zu bestimmen, dass die elektronische Feststellbremse 10 versagt hat, nimmt die Steuereinrichtung 30 an, dass die elektronische Feststellbremse 10 versagen könnte.
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Die Steuereinrichtung 30 warnt den Fahrer durch die Warneinheit 50 vor dem vermuteten Versagen der elektronischen Feststellbremse 10 (220). Somit ist es möglich, zu verhindern, dass der Fahrer das Fahrzeug verlässt, bis die Bestimmung des Versagens der elektronischen Feststellbremse 10 abgeschlossen ist, so dass eine Sicherheitsgefährdung, die aufgrund einer Nichterzeugung der Anpresskraft auftreten kann, nachdem der Fahrer das Fahrzeug verlassen hat, von vornherein verhindert werden kann. Außerdem kann der Fahrer sofort reagieren und ein ungewolltes Rollen des Fahrzeugs aufgrund der Nichterzeugung der Anpresskraft bremsen, so dass eine Fahrzeugstabilität gewährleistet und ein Unfall verhindert werden kann.
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4 ist ein Zeitdiagramm, das darstellt, dass das elektronische Feststellbremssystem gemäß einer Ausführungsform abhängig von einer ersten Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens während der Parktätigkeit annimmt, dass eine elektronische Feststellbremse versagen könnte, und davor warnt.
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Wie in 4 gezeigt ist, steuert die Steuereinrichtung 30 den Motor 141 gemäß einer Anforderung einer Parktätigkeit an, erfasst den Motorstrom, der während des Betriebs des Motors erzeugt wird, um den Fortschritt der Tätigkeit zu bestimmen, und bestimmt schließlich, ob die Tätigkeit abgeschlossen worden ist.
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Ein Parktätigkeitsbereich kann entsprechend den Eigenschaften der Änderungen eines Stromwerts grob in drei Teile unterteilt werden. Wenn ein Strom zu Anfang in den Motor 141 eingespeist wird, wird aufgrund des trägheitsbedingten Stillstands sofort eine große Menge an Strom benötigt. Daher gibt es einen Teil, wo der Strom rasch ansteigt, was als Einschaltstrom (Irsh) bezeichnet wird. Währen sich der Motor 141 dreht, wird danach der Bremsbelag 113 in Richtung der Bremsscheibe 100 gedrückt, und dieser Teil wird als Nulllastbereich bezeichnet, da außerdem Gewicht des Bremsbelags 113 keine andere Last wirkt. Schließlich wird ein Bereich, in dem der Bremsbelag 113 mit der Bremsscheibe 100 in Kontakt steht und die Anpresskraft erzeugt, während er auf die Bremsscheibe 100 drückt, bis zum Sollstrom als Lastbereich bezeichnet.
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Ein Endpunkt einer Parktätigkeitsfunktion ist ein Zeitpunkt, zu dem der Lastbereich in gewissem Maße fortbesteht und eine ausreichende Anpresskraft zum Parken des Fahrzeugs erzeugt wird, und da dieser Zeitpunkt nur durch den erfassten Strom bestimmt werden kann, wird in der elektronischen Feststellbremse 10 ein Sollstromwert vorab eingestellt.
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In 4 stellt eine horizontale Achse die Zeit dar, und eine vertikale Achse stellt den Motorstrom dar.
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Die Zeit zum Erfassen eines Versagens dauert von t1 bis t3.
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Die erste Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens (t1-t2) wird kürzer eingestellt als die Zeit bis zu einer Erfassung eines Versagens. Die erste Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens (t1-t2) dauert von t1 bis t2 als eine voreingestellte Zeit.
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Der Laststrom (Iload) ist der Motorstromwert zu Beginn der Erzeugung der Anpresskraft.
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Ein Nulllaststrom (lidle) ist ein Motorstromwert in dem Nulllastbereich.
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Die erste Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens (t1-t2) wird länger eingestellt als die Zeit des Nulllastbereichs im Normalzustand.
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Da der Motorstrom während t1 bis t2 auf dem Nulllaststrom (lidle) gehalten wird, der schwächer ist als der Laststrom (Iload), wird während der ersten Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens (t1-t2) keine Anpresskraft erzeugt. Dies ist ein Zustand, in dem in den Bereich, wo die Erzeugung der Anpresskraft beginnt, aufgrund eines mechanischen Schadens der Reduziereinrichtung der elektronischen Feststellbremse 10 oder der Vorrichtung mit der mechanischen Struktur die eigentliche Anpresskraft nicht erzeugt wird.
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In diesem Fall nimmt die Steuereinrichtung 30 an, dass die elektronische Feststellbremse 10 versagen könnte, und warnt vor dem vermuteten Versagen. Diese Warnung vor einem vermuteten Versagen kann verhindern, dass der Fahrer das Fahrzeug verlässt, bis die Bestimmung eines Versagens abgeschlossen ist.
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5 ist eine Ansicht, die darstellt, dass das elektronische Feststellbremssystem gemäß einer Ausführungsform vor einem vermuteten Versagen der elektronischen Feststellbremse während der Parktätigkeit warnt.
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Die Steuereinrichtung 30 warnt den Fahrer durch die Warneinheit 50, dass die elektronische Feststellbremse 10 vermutlich versagen wird.
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Die Steuereinrichtung 30 warnt den Fahrer visuell und/oder akustisch, dass die elektronische Feststellbremse 10 vermutlich versagen wird, durch die Kombination eines Warnlichts 51 und eines Lautsprechers 52 der Warneinheit 50, wodurch verhindert wird, dass der Fahrer das Fahrzeug verlässt, bis die Bestimmung eines Versagens abgeschlossen ist.
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Es wird erneut auf 4 Bezug genommen, wo gezeigt ist, dass die Steuereinrichtung 30, wenn die Anpresskraft während der Zeit zum Erfassen eines Versagens (t1 bis t3) nach der Warnung vor dem vermuteten Versagen nicht erzeugt wird, das Versagen bestätigt und vor dem Versagen der elektronischen Feststellbremse 10 warnt.
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Die Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens wird nicht voreingestellt wie die erste Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens und kann auf Basis der Abschlussbestimmungszeit für die Aufhebung eines Parkens bei der vorangehenden Aufhebung eines Parkens bestimmt werden. Die Abschlussbestimmungszeit für die Aufhebung eines Parkzustands kann auf Basis einer Nulllastdauer eingestellt werden.
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6 ist ein Zeitdiagramm, das darstellt, dass das elektronische Feststellbremssystem gemäß einer Ausführungsform abhängig von einer zweiten Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens während der Parktätigkeit annimmt, dass die elektronische Feststellbremse versagen könnte, und davor warnt.
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Wie in 6 gezeigt ist, kann eine zweite Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens (t1-t2) eine Abschlussbestimmungszeit für die Aufhebung eines Parkzustands während der Aufhebung des Parkens sein. Die Abschlussbestimmungszeit für die Aufhebung eines Parkens (t1-t2), zu der die Aufhebung des Parkens bei der vorangehenden Aufhebung des Parkens abgeschlossen wurde, ist in dem Speicher 32 gespeichert. In diesem Fall kann die Abschlussbestimmungszeit für die Aufhebung eines Parkens abhängig von der Batteriespannung und/oder dem hydraulischen Bremsdruck kompensiert werden. Da beispielsweise sich der Motor 141 langsamer dreht und die Nulllastzeit länger wird, wenn die Batteriespannung abnimmt, kann die Abschlussbestimmungszeit für die Aufhebung eines Parkens kompensiert werden, so dass sie länger wird, wenn die Batteriespannung abnimmt. Da eine Bewegungsstrecke des Mutterelements 131 in dem Nulllastbereich länger wird, wenn der hydraulische Bremsdruck, das heißt der Druck in dem Zylinder 123 der elektronischen Feststellbremse 10 steigt, kann außerdem die Abschlussbestimmungszeit für die Aufhebung eines Parkens (t1-t2) so kompensiert werden, dass sie länger wird.
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In diesem Zustand stellt die Steuereinrichtung 30 die zweite Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens (t1-t2) während der Parktätigkeit auf die Abschlussbestimmungszeit für die Aufhebung eines Parkens (t1-t2) ein, die in dem Speicher 32 gespeichert ist, und nimmt auf Basis der zweiten Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens (t1-t2) an, dass die elektronische Feststellbremse 10 versagen könnte.
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Die zweite Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens (t1-t2) kann auf Basis eines Zeitpunkts, zu dem der Motorstrom so sinkt, dass er niedriger wird als der Laststrom (Iload), oder eines Zeitpunkts, zu dem der Motorstrom bis auf den Nulllaststrom (lidle) sinkt, eingestellt werden.
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Da der Motorstrom während t1 bis t2 auf dem Nulllaststrom (Leerlauf) gehalten wird, der schwächer ist als der Laststrom (Iload), wird während der zweiten Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens (t1-t2) keine Anpresskraft erzeugt.
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In diesem Fall nimmt die Steuereinrichtung 30 an, dass die elektronische Feststellbremse 10 versagen könnte, und warnt vor dem vermuteten Versagen. Diese Warnung vor einem vermuteten Versagen kann verhindern, dass der Fahrer das Fahrzeug verlässt, bis die Bestimmung eines Versagens abgeschlossen ist.
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Wenn während der Zeit zum Erfassen eines Versagens (t1 bis t3) nach der Warnung vor dem vermuteten Versagen keine Anpresskraft erzeugt wird, bestätigt die Steuereinrichtung 30 das Versagen und warnt vor dem Versagen der elektronischen Feststellbremse 10.
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7 ein Zeitdiagramm ist, das darstellt, dass das elektronische Feststellbremssystem gemäß einer Ausführungsform abhängig von einer dritten Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens während der Parktätigkeit annimmt, dass die elektronische Feststellbremse versagen könnte, und davor warnt.
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Wie in 7 gezeigt ist, wird auf Basis einer Abschlussbestimmungszeit für die Aufhebung eines Parkens (T1-T2) während des Aufhebens eines Parkens und der Batteriespannung und des hydraulischen Bremsdrucks eine dritte Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens (t1-t2) bestimmt.
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Die dritte Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens (t1-t2) wird auf die Abschlussbestimmungszeit für die Aufhebung eines Parkens (T1-T2) als Basiszeit eingestellt und wird abhängig von der Batteriespannung und dem hydraulischen Bremsdruck während der Parktätigkeit kompensiert.
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Da sich der Motor 141 langsamer dreht, wenn die Batteriespannung abnimmt, wird die Nulllastzeit länger. Daher wird die dritte Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens so kompensiert, dass sie länger wird, wenn die Batteriespannung abnimmt.
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Da eine Bewegungsstrecke des Mutterelements 131 in dem Nulllastbereich länger wird, wenn der hydraulische Bremsdruck, das heißt der Druck in dem Zylinder 123 der elektronischen Feststellbremse 10 steigt, wird die dritte Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens so kompensiert werden, dass sie länger wird.
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Die dritte Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens (t1-t2) kann auf Basis eines Zeitpunkts, zu dem der Motorstrom so sinkt, dass er niedriger wird als der Laststrom (Iload), oder eines Zeitpunkts, zu dem der Motorstrom bis auf den Nulllaststrom (lidle) sinkt, eingestellt werden.
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Da der Motorstrom während t1 bis t2 auf dem Nulllaststrom (Leerlauf) gehalten wird, der schwächer ist als der Laststrom (Iload), wird während der dritten Zeit bis zu einer vorläufigen Erfassung eines Versagens (t1-t2) keine Anpresskraft erzeugt.
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In diesem Fall nimmt die Steuereinrichtung 30 an, dass die elektronische Feststellbremse 10 versagen könnte, und warnt vor dem vermuteten Versagen. Diese Warnung vor einem vermuteten Versagen kann verhindern, dass der Fahrer das Fahrzeug verlässt, bis die Bestimmung eines Versagens abgeschlossen ist.
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Wenn während der Zeit zum Erfassen eines Versagens (t1 bis t3) nach der Warnung vor dem vermuteten Versagen keine Anpresskraft erzeugt wird, bestätigt die Steuereinrichtung 30 das Versagen und warnt vor dem Versagen der elektronischen Feststellbremse 10.
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Auch wenn die obigen Ausführungsformen in Bezug auf eine elektronische Feststellbremse des Typs Motor-auf-Bremssattel beschrieben wurden, ist die Offenbarung nicht darauf beschränkt, und die Offenbarung kann auf eine elektrische Trommelbremse angewendet werden, bei der eine Trommel bereitgestellt ist, die sich zusammen mit einem Rad dreht, und ein Bremsen durch eine Erweiterung eines Paars von Bremsbacken, an denen Bremsbeläge angebracht sind, durchgeführt wird.
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Auch wenn die obigen Ausführungsformen in Bezug auf ein elektronisches Feststellbremssystem mit einer elektronischen Feststellbremse des Typs Motor-auf-Bremssattel oder mit einer elektrischen Trommelbremse beschrieben wurde, ist die Offenbarung nicht darauf beschränkt. Das elektronische Feststellbremssystem kann ein elektromechanisches Bremssystem einschließen, das nicht nur eine Betriebsbremsenfunktion zur Bereitstellung einer Bremskraft in einer Fahrsituation eines Fahrzeugs, sondern auch eine Feststellbremsfunktion zum Halten des Fahrzeugs in einem angehaltenen Zustand während des Parkens durchführt.
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Wie aus dem Obigen hervorgeht, können ein elektronisches Feststellbremssystem und ein Steuerverfahren dafür gemäß der Offenbarung verhindern, dass ein Fahrer ein Fahrzeug verlässt, bis eine Bestimmung eines Versagens abgeschlossen ist, wenn keine Anpresskraft erzeugt wird, so dass eine Sicherheitsgefährdung, die aufgrund der Nichterzeugung der Anpresskraft eintritt, nachdem der Fahrer das Fahrzeug verlassen hat, von vornherein verhindert werden kann.
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Ferner ermöglichen das elektronische Feststellbremssystem und das Steuerverfahren dafür gemäß der Offenbarung dem Fahrer, sofort zu reagieren und auf ein ungewolltes Rollen des Fahrzeugs, das aufgrund der Nichterzeugung der Anpresskraft bewirkt wird, zu bremsen, wodurch die Fahrzeugstabilität gewährleistet wird und ein Unfall verhütet wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- KR 1020200094997 [0001]
- KR 1020210098803 [0001]