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Hintergrund
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Gebiet
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Die Erfindung betrifft ein Bohrwerkzeug.
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Beschreibung der verwandten Technik
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Ein Kanonenbohrer mit einer austauschbaren Schneide kommt als Bohrwerkzeug zum Schneiden eines Tieflochs zum Einsatz (siehe beispielsweise die
JP2019-104102A als nachstehend aufgeführtes Patentdokument 1).
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Ein herkömmlicher Kanonenbohrer mit einer austauschbaren Schneide ist so konfiguriert, dass er ein Kühlmittel zum Boden eines Lochs (Öllochs) innerhalb eines Körpers durch das Loch hindurch führt, bewirkt, dass das Kühlmittel, das vom Boden des Lochs abgeprallt ist, eine Spanabfuhrnut (Spannut) durchläuft und dadurch die Späne aus dem Loch nach außen führt.
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Patentdokument 1:
JP2019-104102A
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Zusammenfassung
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Da aber in der zuvor beschriebenen Struktur die Geschwindigkeit des Kühlmittels zu einer Zeit unendlich niedrig wird, zu der das Kühlmittel auf den Boden des Lochs trifft, und das Ölloch zwangsläufig extrem klein sein muss, kommt es zu unzureichendem Spanabfuhrvermögen, besonders in Bohrern mit kleinen Durchmessern (z. B. höchstens etwa Φ14).
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Daher liegt der Erfindung als Aufgabe zugrunde, ein Bohrwerkzeug bereitzustellen, das so konfiguriert ist, dass es ein unzureichendes Spanabfuhrvermögen davon verhindert.
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Bei einem Aspekt der Erfindung handelt es sich um ein Bohrwerkzeug, das aufweist: einen Schneideinsatz mit einer Schneidkante an einem vorderen Endabschnitt; und einen Körper, an dem der Schneideinsatz angebaut ist, wobei das Bohrwerkzeug ferner aufweist: ein ausgespartes Teil, das auf einer Außenumfangsfläche des Körpers vorgesehen ist und sich zu einem vorderen Ende des Körpers erstreckt; und einen Ölzufuhranschluss, der auf einer Basisendseite des ausgesparten Teils vorgesehen ist und Schneidöl, das ein Inneres des Körpers durchläuft, einer Außenumfangsseite des Körpers zuführt.
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Da das Bohrwerkzeug gemäß diesem Aspekt eine Struktur hat, in der der Ölzufuhranschluss auf der Basisendseite des ausgesparten Teils vorgesehen ist, kann ein Lochdurchmesser (Öffnungsfläche) des Ölzufuhranschlusses problemlos größer hergestellt sein. Durch Vergrößern des Ölzufuhranschlusses wird es leicht, das zum Stand der Technik gehörige unzureichende Spanabfuhrvermögen zu überwinden.
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Das zuvor beschriebene Bohrwerkzeug kann ferner eine Führungsleiste, die in Anlage an einer Innenwandfläche eines durch den Schneideinsatz geschnittenen Lochs kommt, und eine Befestigungsschraube aufweisen, die die Führungsleiste am Körper befestigt, wobei der Ölzufuhranschluss an einer Position weiter zu einer Basisendseite des Körpers als eine Position der Befestigungsschraube vorgesehen sein kann.
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Der Ölzufuhranschluss des zuvor beschriebenen Bohrwerkzeugs kann an einer Position weiter zur Basisendseite als die Führungsleiste vorgesehen sein.
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Der Ölzufuhranschluss des zuvor beschriebenen Bohrwerkzeugs kann an einer Position vorgesehen sein, in der ein Abstand zwischen einem Teil des Ölzufuhranschlusses und einem Basisende der Führungsleiste innerhalb von 1 mm liegt.
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Im zuvor beschriebenen Bohrwerkzeug können der Ölzufuhranschluss und das ausgesparte Teil miteinander verbunden sein.
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Im zuvor beschriebenen Bohrwerkzeug kann mindestens ein Teil des ausgesparten Teils benachbart zur Führungsleiste sein.
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Im zuvor beschriebenen Bohrwerkzeug kann sich das ausgesparte Teil in Axialrichtung erstrecken.
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Im zuvor beschriebenen Bohrwerkzeug kann das ausgesparte Teil auf einer Vorderseite einer Drehrichtung des Bohrwerkzeugs mit Blick von der Führungsleiste vorgesehen sein.
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Im zuvor beschriebenen Bohrwerkzeug können das ausgesparte Teil und der Ölzufuhranschluss mehrfach vorgesehen sein.
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Im zuvor beschriebenen Bohrwerkzeug kann das ausgesparte Teil eine größere Querschnittfläche als eine Öffnungsfläche des Ölzufuhranschlusses haben.
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Das zuvor beschriebene Bohrwerkzeug kann einen Außendurchmesser von höchstens Φ12 haben.
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Das zuvor beschriebene Bohrwerkzeug kann ein Werkzeug mit einer austauschbaren Schneide sein, die so konfiguriert ist, dass der Schneideinsatz davon entfernbar ist.
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Figurenliste
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- 1 ist eine Perspektivansicht von Strukturen eines Körpers u. ä. eines Bohrwerkzeugs gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
- 2 ist eine Darstellung des Körpers des Bohrwerkzeugs von einer vorderen Endseite in Axialrichtung;
- 3A bis 3C zeigen ein Ergebnis einer Analyse einer Strömung von Schneidöl im Bohrwerkzeug gemäß der Ausführungsform der Erfindung, wobei 3A eine Perspektivansicht ist, die eine Struktur des Bohrwerkzeugs schematisch zeigt, 3B eine perspektivische Konzeptzeichnung, die eine Struktur eines Analysemodells schematisch zeigt, und 3C ein Analysebild einer Strömungsrate des Schneidöls;
- 4A bis 4C zeigen eine Referenzzeichnung eines Ergebnisses einer Analyse einer Strömung von Schneidöl in einem Bohrwerkzeug mit einer herkömmlichen Struktur, wobei 4A eine perspektivische Konzeptzeichnung ist, die eine Innenstruktur schematisch zeigt, 4B eine perspektivische Konzeptzeichnung, die eine Struktur eines Analysemodells schematisch zeigt, und 4C ein Analysebild einer Strömungsrate des Schneidöls;
- 5A und 5B zeigen das Bohrwerkzeug gemäß der Ausführungsform der Erfindung, wobei 5A eine perspektivische Konzeptzeichnung ist, die eine schematische Übersicht einer Innenstruktur des Bohrwerkzeugs zeigt, und 5B ein Analysebild eines Ergebnisses einer Analyse der Strömungsrate des Schneidöls ist;
- 6A und 6B zeigen das Bohrwerkzeug mit der herkömmlichen Struktur, wobei 6A eine perspektivische Konzeptzeichnung ist, die eine schematische Übersicht einer Innenstruktur des Bohrwerkzeugs zeigt, und 6B eine Referenzzeichnung einer Perspektivansicht ist, die eine Innenstruktur des Analysebilds des Ergebnisses der Analyse der Strömungsrate des Schneidöls zeigt;
- 7A ist ein Analysebild eines Ergebnisses einer Analyse eines Strömungsgeschwindigkeitsvektors des Schneidöls im Analysemodell des Bohrwerkzeugs;
- 7B ist ein Analysebild, das als Referenz ein Ergebnis einer Analyse eines Strömungsgeschwindigkeitsvektors des Schneidöls im Analysemodell des Bohrwerkzeugs mit der herkömmlichen Struktur zeigt;
- 8A bis 8D zeigen als Referenz ein Ergebnis einer Analyse des Strömungsgeschwindigkeitsvektors des Schneidöls im Bohrwerkzeug (Typ mit Seitennut) gemäß der Ausführungsform der Erfindung, wobei 8A eine Darstellung des Bohrwerkzeugs von der vorderen Endseite in Axialrichtung ist, 8B ein Bild einer Analyse des Strömungsgeschwindigkeitsvektors des Schneidöls in einer Ebene B-B von 8A ist, 8C ein Bild einer Analyse des Strömungsgeschwindigkeitsvektors des Schneidöls in einer Ebene C-C ist und 8D eine Tabelle der Strömungsgeschwindigkeiten in x-, y- und z-Richtung an jeweiligen Punkten 1 bis 3 in der Ebene C-C ist; und
- 9A bis 9D zeigen als Referenz ein Ergebnis einer Analyse des Strömungsgeschwindigkeitsvektors des Schneidöls im Bohrwerkzeug (Typ mit vorderem Endloch) mit der herkömmlichen Struktur, wobei 9A eine Darstellung des Bohrwerkzeugs von einer vorderen Endseite in Axialrichtung ist, 9B ein Bild einer Analyse des Strömungsgeschwindigkeitsvektors des Schneidöls in einer Ebene B-B von 9A ist, 9C ein Bild einer Analyse des Strömungsgeschwindigkeitsvektors des Schneidöls in einer Ebene C-C ist und 9D eine Tabelle der Strömungsgeschwindigkeiten in x-, y- und z-Richtung an den jeweiligen Punkten 1 bis 3 in der Ebene C-C ist.
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Nähere Beschreibung
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Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bohrwerkzeugs anhand der Zeichnungen näher beschrieben.
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Ein Bohrwerkzeug 1 dieser Ausführungsform ist ein Werkzeug, das zum Bearbeiten eines Tieflochs verwendet wird. Das Bohrwerkzeug 1 weist einen Körper 10, einen Ölzufuhranschluss 17, eine Ölnut (ausgespartes Teil) 18 u. ä. auf und dreht um eine Drehachse 1C, um ein Loch in einem Arbeitsmaterial zu bohren. Das Bohrwerkzeug 1 ist ein Werkzeug mit einer austauschbaren Schneide, an der ein Schneideinsatz 60 angebracht und davon abgenommen (entfernt) werden kann, wobei der Schneideinsatz 60 mit einer Schneidkante 62 auf einem vorderen Ende 10A des Körpers 10 angebaut ist (siehe 1 u. ä.).
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Der Körper 10 ist ein stabfönniges Bauteil, das aus einem Metallmaterial hergestellt ist, wobei er sich von einem Basisende 10B zu einem vorderen Ende 10A entlang der Drehachse 1C des Bohrwerkzeugs 1 erstreckt (siehe 1, 5A, 5B u. ä.). Die Drehachse 1C ist eine virtuelle Gerade, die als Drehmitte des Bohrwerkzeugs 1 dient, und durchläuft eine Mitte des Körpers 10. Ein Abfuhrströmungsweg 12, ein Anbausitz 16, der Ölzufuhranschluss 17 und die Ölnut (ausgespartes Teil) 18 sind im Körper 10 dieser Ausführungsform gebildet. Ferner ist eine Führungsleiste 80 auf einem Seitenabschnitt (Außenumfangsabschnitt) des Körpers 10 angebaut (siehe 2 u. ä.).
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Der Abfuhrströmungsweg 12 ist ein Strömungsweg zum Abführen von Spänen, die beim Bohren eines Lochs im Arbeitsmaterial mit Hilfe des Bohrwerkzeugs 1 erzeugt werden (siehe 5A, 5B u. ä.). In dieser Ausführungsform ist der Abfuhrströmungsweg 12 in einer Hohlform innerhalb des Körpers 10 gebildet, um die an einem vorderen Endabschnitt 1A des Bohrwerkzeugs 1 erzeugten Späne zu einem Basisendabschnitt davon zu führen.
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Der Anbausitz 16 ist ein Sitz zum Anbauen des Schneideinsatzes 60. Im Körper 10 dieser Ausführungsform ist der Anbausitz 16 am vorderen Ende 10A des Körpers 10 vorgesehen (siehe 2 u. ä.). Der Schneideinsatz 60 ist auf einer vorbestimmten Position des Anbausitzes 16 durch eine Anbauschraube 64 angebaut.
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Der Ölzufuhranschluss 17 ist ein Anschluss zum Einspritzen von Schneidöl (das auch als Kühlmittel wirkt), das von der Seite des Basisendabschnitts des Bohrwerkzeugs 1 zugeführt wird. Ein röhrenförmiger Schneidöl-Zufuhrweg (in den Zeichnungen mit der Bezugszahl 11 bezeichnet) ist innerhalb des Körpers 10 gebildet, und das aus dem Ölzufuhranschluss 17 der Außenumfangsseite über den Schneidöl-Zufuhrweg eingespritzte Schneidöl wird zur Seite des vorderen Endabschnitts 1A über die Ölnut (ausgespartes Teil) 18 zugeführt.
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Die Ölnut 18 ist eine Nut zum Führen des aus dem Ölzufuhranschluss 17 eingespritzten Schneidöls und Zuführen des Schneidöls zur Seite des vorderen Endabschnitts 1A. Die Ölnut 18 dieser Ausführungsform ist auf einer Außenumfangsfläche des Körpers 10 durch ein ausgespartes Teil gebildet, das so vorgesehen ist, dass es sich vom Ölzufuhranschluss 17 zum vorderen Ende 10A des Körpers 10 erstreckt (siehe 1 u. ä.).
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Die Führungsleiste 80 ist ein Bauteil, das in Anlage an einer Innenwandfläche eines durch den Schneideinsatz 60 geschnittenen Lochs des Arbeitsmaterials kommt, um als Führung zu wirken. Die Führungsleiste 80 ist am Seitenabschnitt (Außenumfangsabschnitt) des Körpers 10 durch eine Befestigungsschraube 82 angebaut und befestigt (siehe 1 u. ä.). In dieser Ausführungsform ist der Körper 10 mit zwei Führungsleisten 80 versehen (siehe 2 u. ä.).
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Im Bohrwerkzeug 1 dieser Ausführungsform ist der Ölzufuhranschluss 17 an der Seite eines Basisendes 18B der Ölnut 18 vorgesehen (siehe 1 u. ä.). In einem Fall, in dem der Ölzufuhranschluss 17 auf der Seite des Basisendes 18B der Ölnut 18 vorgesehen ist, kann ein größerer Lochdurchmesser (Öffnungsfläche) des Ölzufuhranschlusses 17 leicht gewährleistet werden. Der Ölzufuhranschluss 17 und die Ölnut 18 sind so verbunden, dass das aus dem Ölzufuhranschluss 17 eingespritzte Schneidöl in die Ölnut 18 ungestört strömt (siehe 1 u. ä.). In dieser Ausführungsform ist eine Strömungsweg-Querschnittfläche der Ölnut 18 größer als die Öffnungsfläche des Ölzufuhranschlusses 17 hergestellt, so dass das Schneidöl in die Ölnut 18 ungestörter strömt.
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Aus Sicht der Gewährleistung eines größeren Lochdurchmessers (Öffnungsfläche) des Ölzufuhranschlusses 17 ist der Ölzufuhranschluss 17 vorzugsweise an einer Position weiter zur Basisendseite des Körpers 10 als die Positionen der Befestigungsschrauben 82 vorgesehen und stärker bevorzugt an einer Position weiter zur Basisendseite als die Führungsleisten 80 vorgesehen (siehe 1 u. ä.). Ist beispielsweise in einem Fall, in dem die Führungsleisten 80 mit den jeweiligen Befestigungsschrauben 82 so befestigt sind, dass sie austauschbar sind, der Schneidöl-Zufuhrweg bis zum vorderen Endabschnitt 1A ausgedehnt, so ist der Lochdurchmesser begrenzt, damit der Schneidöl-Zufuhrweg nicht in Konflikt mit Schraubenlöchern 81 für die Führungsleisten 80 gerät (siehe 4A bis 4C, 6A und 6B). Andererseits kann ein solcher Konflikt des Schneidöl-Zufuhrwegs mit den Schraubenlöchern 81 vermieden werden, indem der Ölzufuhranschluss 17 an der Basisendseite von den Schraubenlöchern 81 gebildet ist, wodurch man einen großen Lochdurchmesser erhält. Obwohl der gleiche Konflikt mit der Anbauschraube 64 zum Anbauen des Schneideinsatzes 60 und einem Schraubenloch davon auftreten kann, kann das Bohrwerkzeug 1 dieser Ausführungsform einen solchen Konflikt lösen.
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Durch Bilden des Ölzufuhranschlusses 17 auf der Seitenfläche des Körpers 10 an der Basisendseite der Führungsleisten 80 mit dem ausreichenden Raum wie zuvor beschrieben kann der Ölzufuhranschluss 17 relativ groß hergestellt werden, und ein solches Problem wie Beeinträchtigung des Spanabfuhrvennögens lässt sich lösen. Eine spezifische Position des Ölzufuhranschlusses 17 im Hinblick auf die Führungsleisten 80 und ein Zwischenraum dazwischen unterliegen keiner speziellen Einschränkung. Allerdings ist in dieser Ausführungsform der Ölzufuhranschluss 17 beispielsweise an einer Position vorgesehen, an der der Spalt (kürzester Abstand) zwischen einem Teil des Ölzufuhranschlusses 17 und einem Basisende 80B jeder Führungsleiste 80 höchstens 1 mm beträgt.
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Eine spezifische Form und Anordnung der Ölnut 18 unterliegen keiner speziellen Einschränkung. Solange aber mindestens ein Teil der Ölnut 18 benachbart zu den Führungsleisten 80 vorgesehen ist, können die Führungsleisten 80 durch das die Ölnut 18 durchströmende Schneidöl gekühlt werden, was die Standzeit der Führungsleisten 80 verlängert. In dieser Ausführungsform ist die Ölnut 18 in geradliniger Form so vorgesehen, dass sie sich in Axialrichtung des Bohrwerkzeugs 1 erstreckt, und die gesamte Ölnut 18 ist so konfiguriert, dass sie in Kontakt mit den Führungsleisten 80 steht (siehe 1 u. ä.). In diesem Fall kann die Kühlwirkung der Führungsleiste 80 mit dem die Ölnut 18 durchströmenden Schneidöl weiter verbessert sein.
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Zusätzlich kann die Ölnut 18 auf einer Vorderseite der Drehrichtung des Bohrwerkzeugs 1 mit Blick von der Führungsleiste 80 vorgesehen sein. In dieser Ausführungsform ist die Ölnut 18 auf einer Vorderseite einer Drehrichtung gegen den Uhrzeigersinn (einer Position vor der Führungsleiste 80) des Bohrwerkzeugs 1 mit Blick von der Führungsleiste 80 vorgesehen, wobei das Bohrwerkzeug 1 gegen den Uhrzeigersinn mit Blick von der Seite des vorderen Endabschnitts 1A dreht (siehe 2 u. ä.). In diesem Fall kann die Kühlwirkung der Führungsleiste 80 mit dem die Ölnut 18 durchströmenden Schneidöl weiter verbessert sein.
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Das zuvor beschriebene Bohrwerkzeug 1 dieser Ausführungsform kann eine Struktur haben, die eine Beeinträchtigung des Spanabfuhrvermögens verhindert. Anders gesagt führen in herkömmlichen Bohrwerkzeugen (beispielsweise Kanonenbohrern) die Tatsache, dass die Geschwindigkeit des Kühlmittels fällt, sobald das Kühlmittel auf den Boden des Lochs trifft, und die Tatsache, dass das Ölloch extrem klein ist, zu unzureichendem Spanabfuhrvermögen, besonders in Bohrern mit kleinen Durchmessern (siehe 4A bis 4C, 6A und 6B); eine solche Konfiguration ist nicht für Werkzeuge mit kleinem Durchmesser geeignet (die Außendurchmesser bestehender Produkte betragen beispielsweise mindestens Φ18 [mm]). Andererseits ist das Bohrwerkzeug 1 dieser Ausführungsform so konfiguriert, dass es Späne auch mit einem relativ kleinen Öldruck ungestört abführen kann, indem eine Strömungsgeschwindigkeit des Kühlmittels in der Umgebung der Spannut oder Schneide erhöht ist und indem ein größeres Ölloch (Ölzufuhranschluss 17) in einem kleinen Raum gewährleistet ist. Folglich kann das Bohrwerkzeug 1, z. B. ein Kanonenbohrer, der einen Außendurchmesser von mindestens einem bestimmten Außendurchmesser haben muss (beispielsweise mindestens Φ18), um das Spanabfuhrvermögen zu gewährleisten, so konfiguriert sein, dass es einen kleineren Durchmesser hat (beispielsweise einen Außendurchmesserbereich von höchstens Φ12), während die Steifigkeit gewährleistet ist. Durch Bereitstellen mehrerer Führungsleisten 80 (beispielsweise zwei in dieser Ausführungsform) wird die vorstehende Struktur gemäß dieser Ausführungsform besonders wirksam, wenn sie auf das Bohrwerkzeug 1 angewendet wird, in dem der Raum für den Ölzufuhranschluss nicht ohne Weiteres gewährleistet werden kann.
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Beispiele
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Nunmehr werden Fluidanalyseergebnisse für das Bohrwerkzeug 1 vom Kanonenbohrertyp mit einer austauschbaren Schneide als Beispiele beschrieben, das die Struktur gemäß dieser Ausführungsform hat, während diese Ergebnisse mit denen der herkömmlichen Struktur (Referenzbeispiel) verglichen werden (siehe 3A bis 3C u. ä.). Im Referenzbeispiel, das die herkömmliche Struktur zeigt, sind Bauteile in Entsprechung zu denen des Bohrwerkzeugs 1 dieser Ausführungsform durch Zufügen von Apostrophen (') zu den gleichen Bezugszahlen dargestellt. Da die Fluidanalyseergebnisse gemäß 3A bis 3C, 4A bis 4C, 5A, 5B, 6A, 6B, 7A, 7B, 8A bis 8D und 9A bis 9D auf der Grundlage von Farbinformationen enthaltenden Daten zustande kamen, ist es möglich, dass einige Teile Farbunterschiede nicht ausreichend widerspiegeln. Verständlich ist aber, dass die Unterschiede zur herkömmlichen Struktur und die Vorteile dieser Ausführungsform anhand der Längen, Schattierungen und Dichten von Strömungsgeschwindigkeitsvektoren sowie Zahlenangaben gemäß den Zeichnungen vollständig deutlich werden.
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Eine Strömung des Schneidöls im Bohrwerkzeug 1 mit der Struktur gemäß dieser Ausführungsform wurde analysiert (siehe 3A bis 3C, 5A und 5B) und mit einer Strömung von Schneidöl im Bohrwerkzeug mit der herkömmlichen Struktur verglichen (siehe 4A bis 4C, 6A und 6B). Gemäß diesen Ergebnissen bestätigte sich, dass im Bohrwerkzeug 1 dieser Ausführungsform die Strömungsgeschwindigkeit im Strömungsweg zum Erleichtern der Abfuhr von Spänen groß war, da eine Abschwächung der Strömung reduziert werden kann. Ein minimaler Bearbeitungsöldruck (ein minimaler Öldruck, der Bohren als Ergebnis eines Schneidbearbeitungsversuchs ermöglichte, wird in dieser Beschreibung „minimaler Bearbeitungsöldruck“ genannt) betrug 5,0 MPa mit einem wasserunlöslichen Fluid in der herkömmlichen Struktur und 3,5 MPa mit einem wasserunlöslichen Fluid in dieser Ausführungsform.
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Der Strömungsgeschwindigkeitsvektor des Schneidöls im Bohrwerkzeug 1 mit der Struktur gemäß dieser Ausführungsfonn wurde analysiert (siehe 7A und 8A bis 8D) und mit dem Strömungsgeschwindigkeitsvektor des Schneidöls im Bohrwerkzeug mit der herkömmlichen Struktur (siehe 7B) und dem Strömungsgeschwindigkeitsvektor von Schneidöl eines Bohrwerkzeugs vom Typ mit vorderem Endloch (siehe 9A bis 9D) verglichen (das Bohrwerkzeug 1 dieser Ausführungsform ist vom Seitennutentyp). Gemäß diesen Ergebnissen wurde bestätigt, dass im Bohrwerkzeug 1 dieser Ausführungsform die Strömungsgeschwindigkeit in Axialrichtung (x-Richtung) fast doppelt so schnell wie die der herkömmlichen Struktur war. Außerdem ist im herkömmlichen Typ mit vorderem Endloch das Ölloch (eine Öffnung eines Schneidöl-Zufuhrwegs 11') auf einer vorderen Endfläche geöffnet, und die Strömungsgeschwindigkeit und Strömungsrate des Schneidöls sind begrenzt, weil der Spalt schmal ist, wodurch sich die Richtung des Schneidöls durch das Arbeitsmaterial in der Umgebung der Schneide zwangsweise drastisch änderte, unmittelbar nachdem das Schneidöl den Schneidöl-Zufuhrweg 11' des Werkzeugs verließ. Da andererseits im Bohrwerkzeug vom Seitennutentyp dieser Ausführungsform der Abstand zur Schneide lang ist, wurde bestätigt, dass sich die Richtung der Strömung des Schneidöls langsam änderte. Da zudem im Bohrwerkzeug vom Seitennutentyp dieser Ausführungsform ein Schneidölauslass (der Ölzufuhranschluss 17) an der Position näher zur Basisendseite verglichen mit dem herkömmlichen Typ geöffnet ist und das Schneidöl zum vorderen Endabschnitt 1A durch die Ölnut 18 geführt wird, wurde bestätigt, dass die Strömungsgeschwindigkeit und Strömungsrate des Schneidöls erhöht werden können.
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Zu beachten ist, dass die zuvor beschriebene Ausführungsform ein bevorzugtes Beispiel für die Erfindung ist, aber die Erfindung nicht darauf beschränkt ist und verschiedene Abwandlungen vorgenommen werden können, ohne vom Kern der Erfindung abzuweichen. Beispielsweise beschrieb diese Ausführungsfonn das Bohrwerkzeug 1, das mit einem Ölzufuhranschluss 17 und einer Ölnut (ausgespartes Teil) 18 versehen ist (siehe 1 u. ä.). Allerdings ist eine solche Konfiguration nur ein Beispiel; selbstverständlich können mehrere Ölzufuhranschlüsse 17 und mehrere Ölnuten (ausgesparte Teile) 18 vorgesehen sein.
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Obwohl weiterhin die in dieser Ausführungsform beschriebene Ölnut (ausgespartes Teil) 18 einen gleichmäßigen Querschnitt hat (siehe 1 u. ä.), braucht die Querschnittform der Ölnut 18 nicht konstant zu sein. Beispielsweise kann die Ölnut 18 so geformt sein, dass sie sich zum vorderen Endabschnitt 1A vom Ölzufuhranschluss 17 aufweitet, oder kann umgekehrt so geformt sein, dass sie sich wie bei einer Düse verjüngt.
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Zudem ist die in dieser Ausführungsform beschriebene Konfiguration, in der das Bohrwerkzeug 1 von seiner vorderen Endseite in Axialrichtung betrachtet wird (siehe 2), lediglich ein Beispiel; Relativwinkel und Anordnungen der Schneidkante 62, der Führungsleisten 80 u. ä. können geeignet geändert sein.
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Die Erfindung ist zur Anwendung auf Bohrwerkzeuge geeignet, insbesondere Kanonenbohrer zum Bohren von Tieflöchern mit kleinen Durchmessern.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- JP 2019104102 A [0002, 0004]