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Die Erfindung betrifft ein Ausrücklager, umfassend einen Außenring und einen Innenring, die jeweils einen radialen Flanschabschnitt aufweisen, sowie einen am Innenring festgelegten Dichtring umfassend ein am radialen Flanschabschnitt des Außenrings anliegendes Dichtelement.
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Ein solches Ausrücklager ist üblicherweise Teil einer Kupplung und dient der Verbindung eines rotierenden Betätigungselements der Kupplung mit einem nicht rotierenden Stellelement, wobei beide über das Ausrücklager rotativ entkoppelt sind. Ein solches Ausrücklager umfasst üblicherweise einen Außenring und einen Innenring, sowie zwischen diesen angeordnete, zumeist käfiggeführte Wälzkörper. Um das Lagerinnere abzudichten, ist üblicherweise ein am Innenring festgelegter Dichtring vorgesehen, der ein Dichtelement aufweist, das berührend am Außenring angeordnet ist. Zumeist ist auch noch ein weiteres Dichtelement vorgesehen, das am Außenring angeordnet ist und das Lagerinnere zur anderen Seite hin abdichtet. Ein Beispiel eines solchen Ausrücklagers ist in
DE 10 2012 214 905 A1 gezeigt.
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Bei diesem bekannten Ausrücklager ist der Innenring mit einem radial nach innen laufenden Flanschabschnitt versehen. Auch der Außenring weist einen solchen, radial nach innen laufenden Flanschabschnitt auf, der abschnittsweise parallel zum Flanschabschnitt des Innenrings verläuft. Über das beschriebene Dichtelement wird der Ringspalt zwischen den beiden Flanschabschnitten abgedichtet. Bei dem bekannten Ausrücklager ist hierzu ein Dichtelement vorgesehen, das einen Trägerring aufweist, an dem zwei V-förmig angeordnete Dichtlippen vorgesehen sind, die in schleifendem Kontakt am außenringseitigen Flanschabschnitt anliegen. Um das Dichtelement am innenringseitigen Flanschabschnitt zu fixieren, ist ein ringförmiger Metallträger vorgesehen, der im Querschnitt sehr spezifisch geformt ist und einen radial außenliegenden Falzabschnitt aufweist, mit dem er das Dichtelement übergreift. An diesem Falzabschnitt schließt sich ein quasi L-förmiger Abschnitt an, der der Fixierung des Metallträgers dient. Hierzu ist ein zusätzlicher Haltering vorgesehen, der quasi in den Innenumfang des Innenrings eingesetzt ist und der einerseits mit einem Ringbund das L-förmige Ende des Halterings übergreift und der andererseits am Radialflanschabschnitt des Innenrings an der dem Dichtelement gegenüberliegenden Seite abgestützt ist. Diese Lagerausgestaltung respektive Dichtungsanordnung ist im Aufbau sehr komplex und benötigt beachtlich viel axialen Bauraum.
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Ein weiteres Ausrücklager ist in
CN 108071708 A beschrieben. Auch dort weisen der Innen- und der Außenring jeweils einen radialen Flanschabschnitt auf, wobei am Außenring, dort am Innenumfang des Flanschabschnitts, ein zusätzlicher, in seiner Dicke im Vergleich zum Flanschabschnitt deutlich reduzierter Ringsteg vorgesehen ist. Zur Abdichtung ist auch hier ein Dichtelement vorgesehen, das einen doppel-L-förmigen Querschnitt aufweist. Es greift mit einem Schenkel in den Innenumfang des innenringseitigen Flanschabschnitts ein und liegt mit dem anschließenden Schenkel axial am innenringseitigen Flanschabschnitt auf. Ein weiterer zylindrischer, sich axial erstreckender Schenkel steht von diesem anliegenden Schenkel ab und geht in einen vierten, sich radial erstreckenden Schenkel über, an dessen Ende ein Dichtelement in Form einer Dichtlippe angeformt ist. Diese Dichtlippe liegt schleifend an der außenliegenden axialen Stirnfläche des Ringstegs an. Anstelle nur einer Dichtlippe kann auch eine Y-förmige Dichtlippenanordnung mit zwei separaten Lippen vorgesehen sein, die zusätzlich auch an der benachbarten zylindrischen Wandfläche des außenringseitigen Flanschabschnitts anliegt.
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Zur Fixierung ist ein Haltering vorgesehen, der an dem am innenringseitigen Flanschabschnitt anliegenden Schenkel des Dichtelements abgestützt ist und der am anderen Ende von einer Schulter eines in den Innenumfang des Innenrings eingesetzten Halterings übergriffen ist. Der Haltering seinerseits ist an der dem Dichtelement gegenüberliegenden Fläche des innenringseitigen Flanschabschnitts abgestützt. Auch diese Dichtungsanordnung ist, was insbesondere die Ausgestaltung des eigentlichen Dichtrings angeht, sehr komplex.
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Aus der
JP 2010 019 302 A geht ein Ausrücklager hervor, dessen Innenring mit einem Radialflansch versehen ist. Das Dichtelement liegt mit seinem Radialabschnitt an dem radialen Flanschabschnitt des Innenrings an und greift mit einem Axialabschnitt in den Innenumfang des Innenrings ein.
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Aus der
DE 10 2017 113 477 A1 geht ein Ausrücklager hervor, welches einen Außenring und einen Innenring sowie Kugeln und eine Dichtung aufweist. Außen- und Innenring weisen jeweils einen radialen Flanschabschnitt auf, zwischen denen die Dichtung angeordnet ist. Der Dichtring ist an dem radialen Flanschabschnitt des Innenrings mit Hilfe eines U-förmig ausgebildeten Halterings gehalten. Der Dichtring weist ein Dichtelement und eine Dichtlippe auf. Das Dichtelement ist mit einem Radialabschnitt versehen, an welchem die Dichtlippe fest ist. Die Dichtlippe liegt dem radialen Flanschabschnitt des Außenrings an. Der Haltering ist mit einer sich radial nach außen offenen Ringnut Bereich des Innenumfangs des radialen Flanschabschnitts des Innenrings angeordnet ist, in dem er diesen mit einem Schenkel des U-Profils axial hintergreift. Das Dichtelement am radial äußeren Ende des Radialabschnitts angeordnet, wobei sich die Dichtlippe radial nach außen und zum radialen Flanschabschnitt des Außenrings hin erstreckt. Die Dichtung ist mittels eines im Querschnitt U-förmigen Halterings mit einer sich radial nach außen offenen Ringnut gehalten. Der Haltering ist im Bereich des Innenumfangs des radialen Flanschabschnitts des Innenrings angeordnet und liegt mit dem Radialabschnitt an dem radialen Flanschabschnitt des Innenrings an. Dabei ist der Radialabschnitt mittels einer sich an einem Schenkel des U-Profils abstützenden Tellerfeder gegen den Flanschabschnitt des Innenrings vorgespannt.
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Aus der
DE 10 2019 113 436 A1 geht ein Ausrücklager der Gattung hervor, einen Au-ßenring und einen Innenring sowie Kugeln und eine Dichtung aufweist. Außen- und Innenring weisen jeweils einen radialen Flanschabschnitt auf, zwischen denen die Dichtung angeordnet ist. Der Dichtring ist an dem radialen Flanschabschnitt des Innenrings mit Hilfe eines U-förmig ausgebildeten Halterings gehalten. Der Dichtring weist ein Dichtelement und eine Dichtlippe auf. Das Dichtelement ist mit einem Radialabschnitt versehen, an welchem die Dichtlippe fest ist. Die Dichtlippe liegt dem radialen Flanschabschnitt des Außenrings an. Der Außenring ist in dem Bereich, in dem die Dichtlippe anliegt, in seiner Dicke über eine Stufe reduziert ist. Es kann dadurch erreicht werden, dass zum einen die Dichtigkeit zwischen Innenringflansch und Außenringflansch verbessert und die axiale Baulänge des Kupplungsausrücklagers minimiert wird. Der Haltering ist mit einer sich radial nach außen offenen Ringnut Bereich des Innenumfangs des radialen Flanschabschnitts des Innenrings angeordnet ist, in dem er diesen mit einem Schenkel des U-Profils axial hintergreift. Gegen den anderen Schenkel des U-Profils ist das scheibenförmige Dichtelement mittels einer Tellerfeder vorgespannt, welche sich dabei axial an dem radialen Flanschabschnitt des Innenrings abstützt.
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Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, ein demgegenüber verbessertes Ausrücklager anzugeben.
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Die Aufgabe ist nach dem Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst.
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Ausgehend von der zugrunde liegenden Gattung ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Dichtelement mit dem Radialabschnitt an dem radialen Flanschabschnitt des Innenrings anliegt. Das Federelement federt den Radialabschnitt gegen den Flanschabschnitt des Innenrings an. Der Dichtring greift mit einem Axialabschnitt in den Innenumfang des Innenrings ein. Gemäße der Erfindung ist vorgesehen, dass der Axialabschnitt mit mehreren um den Innenumfang verteilten Axialvorsprüngen versehen ist.
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Das Dichtelement ist in radialer Verlängerung des Radialabschnitts des Dichtrings angeformt. Außerdem ist das Dichtelement am radial äußeren Ende des Radialabschnitts angeordnet. Dabei erstreckt sich die Dichtlippe radial zunächst nach außen und dann zum radialen Flanschabschnitt des Außenrings hin. Das Dichtelement ist folglich in radialer Verlängerung des Radialflanschs des Dichtrings angeformt, es handelt sich wie üblich um ein Elastomerelement. Die Dichtlippe ist dabei so gerichtet, dass sie einerseits schräg absteht und zum außenringseitigen Flanschabschnitt in Anlage läuft. Andererseits ist sie so geführt, dass sie sich gegen einen Schmiermittelaustritt von innen sperrt. Ein quasi im Lagerinneren gegebener Anströmdruck würde zu einer festeren Anlage der Dichtlippe gegen den Flanschabschnitt führen, was einer Austrittsverhinderung zuträglich ist.
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Ein sich radial erstreckender Radialflansch liegt axial abgestützt flächig auf dem innenringseitigen Flanschabschnitt auf. An diesem ist die Dichtlippe angeordnet respektive angeformt, die dann unmittelbar zur gegenüberliegenden Scheibenfläche des außenringseitigen Flanschabschnitts hin abdichtet, dort also schleifend anliegt. Das heißt, dass hier über die Dichtlippe nur der schmale Spalt zwischen den beiden ringseitigen Flanschabschnitten zu überbrücken ist, so dass die Abdichtung letztlich nur im Spaltinneren erfolgt.
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Über den sich radial erstreckenden, an den Axialabschnitt anschließenden Radialabschnitt ist eine großflächige Anlage am innenringseitigen Flanschabschnitt sichergestellt, eine Positionsänderung des daran angeformten Dichtelements ist damit ausgeschlossen. Darüber hinaus weist das Dichtelement bevorzugt nur eine Dichtlippe auf, was für eine hinreichende Abdichtung ausreichend ist und insbesondere ein aus der schleifenden Anlage ergebender Wärmeeintrag gering ist, da nur eine Anlageebene gegeben ist. Ein weiterer besonderer Vorteil liegt darin, dass diese Anordnung axial gesehen sehr klein aufbaut, da die beiden Flanschabschnitte der beiden Ringe relativ eng zueinander positioniert werden können, so dass sich ein sehr schmaler Spalt ergibt, innerhalb dem die Abdichtung erfolgt. Das heißt, dass durch diese Dichtringausgestaltung und ihre Anordnung der benötigte axiale Bauraum des Ausrücklagers verringert werden kann, so dass das Ausrücklager auch in sehr kompakte Kupplungsanordnungen integriert werden kann.
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Wie beschrieben, besteht das Dichtelement bevorzugt aus einem Elastomer, das die entsprechenden Eigenschaften in Bezug auf die schleifende Anlage aufweist. Es ist an einen metallenen Trägerring angeformt, der durch einfaches Umformen die erforderliche einfache, L-förmige Querschnittsform aufweist.
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Der Flanschabschnitt ist zu einem Innenumfang hin über eine ringförmige Stufe in seiner Dicke reduziert, was zur Folge hat, dass sich der Spalt in dem Bereich, in dem der Dichtring anzuordnen ist, geringfügig verbreitert wird, so dass der Dichtring problemlos integriert werden kann, wenngleich die beiden radialen Flanschabschnitte beider Ringe eng benachbart zueinander angeordnet sind. Da der Außenring (gleiches gilt für den Innenring) bevorzugt aus einem Metallblech durch Umformung in seine dreidimensionale Form gebracht wird, ist die Dickenreduzierung ohne weiteres im Rahmen dieser Umformung durch die Pressform ausbildbar, ohne dass es einer spanenden Bearbeitung bedarf.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass die Dichtlippe an der inneren Seite des radialen Flanschabschnitts in einem Bereich anliegt, an dem an der gegenüberliegenden Seite des radialen Flanschabschnitts in der Montagestellung ein Federmittel direkt oder indirekt über ein Zwischenelement abgestützt ist. Dieses Federmittel ist z.B. eine Tellerfeder, die entweder direkt an der Außenseite des radialen Flanschabschnitts des Außenrings abgestützt ist, oder an einem am Außenring abgestützten Gleitring anliegt. Das Federmittel und die Dichtlippe liegen folglich näherungsweise auf dem gleichen Teilkreis.
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Zur Festlegung des Dichtrings dient bevorzugt ein Federelement, das mittels eines geeigneten Halteelements fixiert ist und das den Radialflansch des Dichtrings gegen den innenringseitigen Flanschabschnitt anfedert. Hierüber wird der Dichtring axial sicher fixiert, während er radial über den in den Innenring eingreifenden Axialabschnitt festgelegt ist.
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Das Federelement selbst ist zweckmäßigerweise eine Tellerfeder, die auf einfache Weise eine vollumfängliche axiale Anfederung ermöglicht. Zu ihrer Fixierung ist bevorzugt ein Haltering vorgesehen, der am Innenring fixiert ist und an dem die Tellerfeder axial abgestützt ist. Der Haltering selbst ist dabei zweckmäßigerweise im Bereich des Innenumfangs des Innenrings angeordnet. In diesem Bereich ist eine einfache Integration des Halterings möglich, wie natürlich auch des Federelements respektive der Tellerfeder, zumal auch der Dichtring in diesem Bereich am Innenring festgelegt ist.
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Der Haltering selbst weists bevorzugt einen U-förmigen Querschnitt auf, sowie eine sich radial nach außen öffnende Ringnut, in die der Innenring mit seinem Innenumfang sowie das Federelement, also die Tellerfeder, eingreift. Das heißt, dass das U-förmige Halteelement den Innenring und das Federelement quasi klammerartig umgreift.
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Dabei weist die Ringnut zweckmäßigerweise einen ersten Nutschenkel auf, der an dem radialen Flanschabschnitt des Innenrings an der dem Dichtring gegenüberliegenden Seite abgestützt ist, sowie einen zweiten Nutschenkel, der an der anderen Seite das Federelement übergreift und abstützt. Nach innen hin ist eine entsprechende Basis, die den Ringnutboden bildet und die die beiden Nutschenkel verbindet, vorgesehen.
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Weiterhin kann sich an den ersten Nutschenkel ein zylindrischer Axialflansch anschließen, an dem Verbindungsmittel, insbesondere Schnapp- oder Rastmittel, zum Verbinden mit einem Drittgegenstand, insbesondere einem Stellelement, vorgesehen sind. Über diese Verbindungsmittel wird eine Kopplung zu einem Drittgegenstand in Form eines Stellmittels, z.B. einem Kolben, ermöglicht, wobei über diesen Drittgegenstand bzw. das Stellmittel die axiale Stellbewegung, also das Verschieben des Ausrücklagers in beide Richtungen, bewirkt werden kann. Bevorzugt erfolgt die Verbindung durch einfaches Verrasten der Bauteile aneinander, weshalb die Verbindungsmittel als Schnapp- oder Rastelemente in Form von Schnapp- oder Rastzungen oder entsprechenden Ausnehmungen realisiert sind.
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Wie beschrieben ist der Dichtring über seinen Axialabschnitt am Innenumfang des Innenrings festgelegt. Der Axialabschnitt ist in Form mehrerer, um den Umfang, vorzugsweise äquidistant, verteilter Axialvorsprünge realisiert. Auch diese mehreren, kurzen Axialvorsprünge sind für eine sichere radiale Führung oder Fixierung ausreichend.
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Weiterhin kann ein weiteres Dichtelement vorgesehen sein, das den Innenring zum Außenring hin an der anderen Lagerseite abdichtet. Aufgrund der quasi L-förmigen Querschnittsgeometrie des Innenrings und des Außenrings erfolgt über dieses weitere Dichtelement quasi eine radiale Abdichtung, während über das erste, vorstehend beschriebene Dichtelement quasi eine axiale Abdichtung zwischen den Flanschabschnitten erfolgt.
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Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Kupplungseinrichtung, umfassend wenigstens ein Ausrücklager der vorstehend beschriebenen Art.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. Die Zeichnungen sind schematische Darstellungen und zeigen:
- 1 eine geschnittene Teilansicht eines erfindungsgemäßen Ausrücklagers, und
- 2 eine perspektivische Teilansicht des im Ausrücklager nach 1 vorgesehenen Dichtrings.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes Ausrücklager 1, umfassend einen Außenring 2, der im Querschnitt L-förmig ist. Er weist einen quasi zylindrischen axialen Flanschabschnitt 3 sowie einen daran anschließenden und sich radial nach innen erstreckenden radialen Flanschabschnitt 4 auf.
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Vorgesehen ist des Weiteren ein ebenfalls im Querschnitt L-förmiger Innenring 5, der ebenfalls einen quasi zylindrischen axialen Flanschabschnitt 6 sowie einen sich daran anschließenden, sich radial nach innen erstreckenden radialen Flanschabschnitt 7 aufweist. Zwischen beiden sind Wälzkörper 8 hier in Form von Kugeln, die in einem Käfig 9 geführt sind, angeordnet, die auf entsprechenden Laufbahnen 10, 11 wälzen.
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Der Außen- und der Innenring 2, 5 sind aus einem Metallblech durch Umformen hergestellt, also insbesondere tiefgezogen, worüber die jeweilige Ringkontour ohne weiteres ausbildbar ist, wie auch die Laufbahnen 10, 11, die gegebenenfalls im Anschluss mechanisch z.B. durch Schleifen oder Honen nachbearbeitet werden.
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Zur rechten Seite hin ist das Innere des Ausrücklagers 1 über einen Dichtring 11 abgedichtet. Der Dichtring 11 umfasst einen metallenen Trägerring 12, der am Innenumfang des zylindrischen axialen Flanschabschnitt 3 festgelegt ist. An dem Trägerring 12 ist ein Dichtelement 13 mit einer Dichtlippe 14, die in schleifendem Kontakt am Außenumfang des zylindrischen axialen Flanschabschnitt 6 des Innenrings 5 anliegt, angeformt. Das Dichtelement 13 ist zweckmäßigerweise ein Elastomer.
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Vorgesehen ist des Weiteren ein das Lagerinnere an der anderen Seite des Lagerinneren abdichtender Dichtring 15, der einen metallenen Trägerring 16 aufweist, der am radialen Flanschabschnitt 7 des Innenrings 5 festgelegt ist. Der Trägerring 16 ist hierzu im Querschnitt L-förmig und weist einen zylindrischen Axialabschnitt 17 auf, mit dem er in den Flanschabschnitt 7 eingreift und dort am Innenumfang, gegebenenfalls über einen schmalen Spalt, radial festgelegt ist. Mit einem scheibenförmigen Radialabschnitt 18 liegt der Trägerring flächig auf der axialen Stützfläche des Flanschabschnitts 7 auf. Am radial äußeren Ende des Radialabschnitts 18 ist das Dichtelement 19, wiederum aus einem Elastomer, angeformt. Es weist eine umlaufende, schräg gewinkelt abragende Dichtlippe 20 auf, die in schleifender Anlage an der axialen inneren Seite oder Fläche des Radialflanschs 4 des Außenrings 2, die also zum radialen Flanschabschnitt 7 des Innenrings 5 weist, anliegt. Es ist nur eine Dichtlippe 20 vorgesehen, also nur eine Schleif- oder Reibzone, so dass die hierdurch entstehende Wärmemenge relativ gering ist, anders als bei einem beispielsweise über zwei Dichtlippen realisierten Schleifkontakt. Die Dichtlippe 20 ist so gerichtet, dass sie sich gegen ein aus dem Lagerinneren anfließendes Schmiermittel sperrt.
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Um den Dichtring in dem schmalen Spalt anordnen zu können, ist die Dicke des radialen Flanschabschnitts 4 des Außenrings umformtechnisch ohne Spanabtrag über eine ringförmige Stufe 29 reduziert, so dass sich in diesem Bereich der Spalt etwas verbreitert. An der Außenseite dieses dünneren Flanschabschnitts 4 stützt sich in der Montagestellung ein Federmittel, z.B. eine Tellerfeder, direkt oder über Zwischenelement wie einen Gleitring ab, so dass dieses Federmittel und die Dichtlippe 20 quasi auf dem gleichen Teilkreis liegen.
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Zur Fixierung des Dichtrings 15 ist ein Federelement 21 in Form einer Tellerfeder 22 vorgesehen, die axial am Radialabschnitt 18 mit ihrem äußeren Umfang abgestützt ist. Zur Fixierung der Tellerfeder 22 ist ein Haltering 23 vorgesehen, der eine sich radial nach außen öffnende Ringnut 24 aufweist, die seitlich über zwei Nutschenkel 25, 26 sowie über eine mittige Basis 27 begrenzt ist. Der Haltering 23 ist so positioniert, dass er mit dem rechts gezeigten ersten Nutschenkel 25 an der axialen Stirnfläche des radialen Flanschabschnitts 7, die der Abstützfläche für den Dichtring gegenüber liegt, abgestützt ist. Der links gezeigte zweite Nutschenkel 26 dient als axiale Abstützung für die Tellerfeder 22, die dort am Innenumfang abgestützt ist. Ersichtlich umgreift folglich der Haltering 23 den radialen Flanschabschnitt 7 sowie die Tellerfeder 22 klammerartig und fixiert letztere.
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Über die Tellerfeder 22 wird der Dichtring 15 axial fest gegen den radialen Flanschabschnitt 7 des Innenrings 5 angefedert. Das heißt, dass eine axiale Bewegung des Dichtrings 15 ausgeschlossen ist. Eine radiale Bewegung des Dichtrings 15 ist über den Eingriff des zylindrischen Axialabschnitts 17 in den Innenumfang des Flanschabschnitts 7 des Innenrings 5 ebenfalls ausgeschlossen.
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An den ersten Nutschenkel 25 schließt sich ein zylindrischer Axialflansch 30 an, der über mehrere Verbindungsmittel 31 in Form von Schnapp- oder Rastelementen verfügt, über die das Ausrücklager 1 mit einem Drittgegenstand insbesondere in Form eine Stellmittels wie eines Kolbens o.dgl. auf einfache Weise verbindbar ist. Über das Stellmittel wird die axiale Stellbewegung des Ausrücklagers in beide Richtungen, also in Schub- und Zugrichtung, erwirkt.
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Ersichtlich erfolgt die Anordnung der der Abdichtung an dieser Seite dienenden Elemente ausschließlich im Inneren des Ausrücklagers 1, das heißt, dass diese Dichtanordnung axial gesehen keinen zusätzlichen Bauraum benötigt. Darüber hinaus findet die Abdichtung zwischen den beiden Flanschabschnitten 4 und 7 statt, also in dem dort gegebenen schmalen Spalt, was es wiederum ermöglicht, diese beiden Flanschabschnitte 4 und 7 axial gesehen möglichst eng aneinander zu führen, so dass der abzudichtende Spalt ebenfalls sehr schmal ist. Der ungewollte Schmiermittelaustritt kann problemlos über die eine Dichtlippe, die ebenfalls sehr dünn ausgeführt werden kann, erreicht werden. Je nach Lagergröße ist die Dicke dieser Dichtlippe deutlich kleiner als ein Millimeter, sie liegt beispielsweise im Bereich zwischen 0,2 - 0,4 mm.
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2 zeigt eine vergrößerte Teilansicht des Dichtrings 15. Gezeigt ist einerseits der Trägerring 16 sowie das daran angeformte Dichtelement 19 mit der Dichtlippe 20.
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Wie 2 zeigt, ist der Axialabschnitt 17 hier über mehrere sich axial erstreckende Axialvorsprünge 28 ausgebildet, die auf einfache Weise als umgebogene Vorsprünge ausgeführt sind und axial vom Radialabschnitt 16 abragen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ausrücklager
- 2
- Außenring
- 3
- Flanschabschnitt
- 4
- Flanschabschnitt
- 5
- Innenring
- 6
- Flanschabschnitt
- 7
- Flanschabschnitt
- 8
- Wälzkörper
- 9
- Käfig
- 10
- Laufbahn
- 11
- Laufbahn
- 12
- Trägerring
- 13
- Dichtelement
- 14
- Dichtlippe
- 15
- Dichtring
- 16
- Trägerring
- 17
- Axialabschnitt
- 18
- Radialabschnitt
- 19
- Dichtelement
- 20
- Dichtlippe
- 21
- Federelement
- 22
- Tellerfeder
- 23
- Haltering
- 24
- Ringnut
- 25
- Nutschenkel
- 26
- Nutschenkel
- 27
- Basis
- 28
- Axialvorsprung
- 29
- Stufe
- 30
- Axialflansch
- 31
- Verbindungsmittel