Abdichtung für ein Ausrücklager
Gebiet der Erfindung
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Ausrücklager, eingesetzt in einer Ausrückvorrichtung, die vorzugsweise zum Ausrücken einer zwischen einem Schaltgetriebe und einer Brennkraftmaschine angeordneten Schalttrenn- kupplung eingesetzt ist. Das als ein Schrägschulterlager aufgebaute Ausrücklager umfasst einen drehstarr über einen Ringboden an einer axial verschiebbaren Führungshülse der Ausrückvorrichtung abgestützten Lagerring sowie einen umlaufenden, über ein Federmittel mit der Schalttrennkupplung verbundenen Lagerring, zwischen denen Wälzkörper geführt sind. Beidseitig zu den Wälzkörpern beabstandet ist das Ausrücklager mit Abdichtungen versehen.
Hintergrund der Erfindung
Als Maßnahme, das Ausrücklager abzudichten, um damit einen Schmutz- bzw. Feuchtigkeitseintritt in das Wälzlager sowie einem Schmiermittelaustritt aus dem Ausrücklager zu vermeiden, sind verschiedene Lösungen bekannt. Die DE 195 03 217 A1 umfasst zwei schleifend an dem umlaufenden Lagerring anliegende bzw. abgestützte Dichtungen. Eine erste an dem drehstarr angeordneten äußeren Lagerring befestigte Dichtung umfasst zwei gespreizt aus- gebildete Dichtlippen, die an einem zylindrischen Abschnitt des umlaufenden, inneren Lagerrings abgestützt sind. Außerdem ist das Ausrücklager mit einer an dem Gehäuse bzw. der Führungshülse befestigten Dichtung versehen, deren Dichtlippe an dem umlaufenden, . inneren Lagerring anliegt. Die
übereinstimmend schleifend an dem inneren Lagerring abgestützten Dichtlippen der Dichtungen vergrößern die Reibung und damit die Erwärmung des Ausrücklagers. Damit verbunden ist eine höhere Belastung des Schmiermittels und damit die Gefahr eines vorzeitigen Ausfalls des Ausrücklagers bzw. einer verkürzten Lebensdauer. Abdichtungen für ein Ausrücklager, die ausschließlich schleifende Dichtlippen aufweisen, sind für viele Anwendungsfälle nicht ausreichend. Insbesondere besteht die Gefahr, dass der im Kupplungsgehäuse, dem Einbauraum des Ausrücklagers umherwirbelnde Abrieb von der Mitnehmerscheibe der Schalttrennkupplung über die .Dichtlippe in das Ausrücklager ge- langt.
Zusammenfassung der Erfindung
Die Nachteile der bekannten Lösung berücksichtigend, ist es Aufgabe der vor- liegenden Erfindung, für ein Ausrücklager eine Abdichtung mit einer verbesserten Dichtwirkung zu schaffen.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein zumindest zwei Bauteile umfassendes, an dem Gehäuse bzw. der Führungshülse der Ausrückvorrichtung befestigtes Dichtelement vorgesehen, mit einer zweistufigen, zwei Dichtzonen bildenden Abdichtung. Als Abdichtung eignet sich ein Dichtelement, welches eine dem umlaufenden Lagerring zugeordnete spielbehaftete Abdichtung sowie eine an dem umlaufenden Lagerring abgestützte, schleifende Abdichtung. Übereinstimmend sind die zweistufig angeordneten Abdichtungen des Dichtungsele- mentes einem radial verlaufenden Abschnitt, einer Planfläche des umlaufenden Lagerrings zugeordnet. Ein mit der erfindungsgemäßen Dichtelement versehenes Ausrücklager gewährleistet auch für einen extremen Fahrzeugeinsatz, beispielsweise Geländewagen im Offroad-Einsatz, eine wirkungsvolle Abdichtung. Selbst Wasserdurchfahrten oder extreme Staubbelastungen hält das Dichtele- ment stand, die das Ausrücklager wirkungsvoll gegen das Eindringen von Verunreinigungen jeglicher Art schützt. In vorteilhafter Weise ist das erfindungsgemäße Dichtelement so gestaltet bzw. angeordnet, dass die Dichtzonen weder in der Einlaufphase noch im Normalbetrieb zu einer nachteiligen Tempe-
raturerhöhung des Ausrücklagers führen. Gleichzeitig schließt die Erfindung eine Werkstoffwahl der Dichtelemente ein, die verschleißarm eine hohe Lebensdauer sicherstellen, und damit gleichzeitig die Lebensdauer des gesamten Ausrücklagers optimieren.
Das erfindungsgemäße Dichtelement ist so gestaltet, dass bei einer Montage des Ausrücklagers, mittels eines Einpresswerkzeuges der umlaufende Innenring das Dichtelement selbsttätig in eine Einbaulage positioniert. Unabhängig von einer Fertigungstoleranz einzelner mit dem Dichtelement unmittelbar in Verbindung stehender Bauteile des Ausrücklagers stellt sich damit eine optimale Einbaulage des Dichtelementes ein. Damit wird eine den Verschleiß sowie die Erwärmung nachteilig erhöhende axiale Vorspannung vermieden aber auch ein zu großer die Abdichtungsqualität verschlechternder Dichtspalt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 bis 20.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass sich nach der Montage des Ausrücklagers ein Dichtspalt selbsttätig zwischen der Planfläche des umlaufenden Lagerrings und dem Dichtelement einstellt. Diese Maßnahme bewirkt eine gewollte geringfügige Vergrößerung des Dichtspaltes zwischen der inneren Planfläche des umlaufenden Innenrings und dem Dichtelement nach einer Einlaufphase des Ausrücklagers. Der sich einstellende kleinstmögli- che Dichtspalt der ersten Dichtzone des Dichtelementes wird erfindungsgemäß weitestgehend ohne eine axiale Vorspannung erzielt. Als weitere Dichtzone schließt das Dichtelement beispielsweise eine mit geringer axialer Kraft an dem Innen ng abgestützte Dichtlippe ein. Aufgrund des zweistufig ausgelegten Dichtelementes ist für die nachgeordnete zweite Dichtstufe eine mit geringer axialer Kraft abgestützte, eine minimale Reibung auslösende Dichtlippe ausrei- chend, eine hohe Dichtwirkung zu erzielen. Dabei ist das zweistufig wirkende Dichtelement so aufgebaut, dass eine erste Dichtstufe das Ausrücklager vor dem Eindringen größerer Partikel schützt und die nachgeordnete weiterer Ab-
dichtungsstufe eine wirksame Abdichtung gegenüber Staub und Flüssigkeiten bzw. einem Austreten von Schmiermittel bewirkt.
Die Erfindung schließt weiterhin einen an dem Gehäuse der Ausrückvorrich- tung befestigtes Dichtelement ein, wobei ein Tragkörper oder ein Zwischenring das Gehäuse bzw. die Führungshülse endseitig koaxial umschließt. Diese Bauteile sind mit einer separaten Dichtung bzw. einem separaten Dichtring versehen ist, der bzw. die mit zumindest einer Dichtlippe an der radial ausgerichteten Planfläche des umlaufenden Lagerrings abgestützt ist. Dazu bietet es sich an, einen Zwischenring vorzusehen, der das Gehäuse umschließt und an dessen Stirnseite sich eine separate Dichtung abstützt, deren radial innere Dichtlippe bis auf einen Dichtspalt an die Planfläche des umlaufenden Lagerrings geführt ist und eine dazu radial beabstandete äußere Dichtlippe an dem Lagerring abgestützt ist. Zur Erzielung eines verlängerten Dichtspaltes zwi- sehen der inneren Dichtlippe und dem Innenring bietet es sich an, die Dichtlippe axial soweit zu verlängern, dass diese eine Innenkontur des umlaufenden Innenrings beabstandet umschließt.
Der Aufbau eines weiteren erfindungsgemäßen Dichtelementes umfasst einen an dem Gehäuse befestigten Tragring, der in der Einbaulage bis auf den Dichtspalt an die Planfläche des umlaufenden inneren Lagerrings geführt ist und dabei eine erste Dichtzone der Abdichtung bildet. Endseitig ist der Tragring von einer Dichtung umschlossen, deren Dichtlippe zur Bildung der zweiten Dichtzone des Dichtelementes an der Planfläche des umlaufenden Innenrings anliegt.
Eine weitere Auslegung der Erfindung sieht ein Dichtelement vor, bestehend aus einem Ringkörper, der mittels eines Spannbandes an dem Gehäuse befestigt ist. Stirnseitig in Richtung der radial ausgerichteten Planfläche des um- laufenden Lagerrings bildet der Ringkörper zur Schaffung einer zweistufigen Abdichtung zwei in radialer Ebene gestufte Dichtzonen.
Ein weiteres erfindungsgemäßes Dichtelement umfasst einen Tragkörper, dem innenseitig ein in einer Ringnut eingesetzter Dichtring zugeordnet ist, der einen sich zwischen der Mantelfläche des Gehäuses und der Innenkontur des Tragkörpers einstellenden Ringspalt abdichtet. Der bis auf einen Dichtspalt an den umlaufenden Lagerring geführte Tragkörper ist mit einer weiteren Dichtung versehen, die mit einem geringsten Dichtspalt zur Planfläche des umlaufenden Lagerrings angeordnet ist. Als Dichtring eignet sich dazu beispielsweise ein Filzring oder eine Lippendichtung.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung bezieht sich auf ein e- benfalls mittels einer separaten Dichtung an dem Gehäuse abgedichteten Dichtungshülse, die stirnseitig zumindest zwei oder auch mehrere radial gestufte Dichtzoneh bildet. Die vorzugsweise bis auf einen kleinstmöglichen Dichtspalt an die Planfläche des umlaufenden Lagerrings geführte Dichtungs- hülse bildet Dichtzonen hoher Abdichtqualität, ohne dabei eine nachteilige Erwärmung des Ausrücklagers zu verursachen. Vorzugsweise können die Dichtzonen als ein Labyrinth gestaltet werden, zur Erzielung einer weiteren verbesserten Dichtwirkung.
Alternativ zu einem Tragkörper schließt die Erfindung weiterhin ein an dem Gehäuse befestigtes Halteblech ein, welches unter Einhaltung eines Dichtspaltes bis an die Planfläche des umlaufenden Lagerrings geführt ist, und die erste Dichtzone bildet. An dem zur Planfläche des Lagerrings weisenden Ende bildet das Halteblech einen vorzugsweise radial nach innen umlaufenden Bord, dessen Lage und Formgebung Einfluss auf den Dichtspalt nimmt, welcher sich zwischen dem Halteblech und dem umlaufenden Lagerring bildet. Dem Halteblech ist zur Bildung der zweiten Dichtzone eine Dichtung zugeordnet, welche vorzugsweise schleifend an dem umlaufenden Lagerring anliegt. Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Halteblechs sieht vor, dass dieses in einem zylindri- sehen Abschnitt eine Wulst aufweist, mit einer radial nach innen offenen Ringnut, zur Aufnahme eines Dichtrings, mit dem ein Ringspalt zwischen dem Halteblech und dem Gehäuse abgedichtet ist. Die Außenkontur dieser im Halteblech eingebrachten Wulst bildet dabei einen Axialanschlag für die außen-
seitig des Halteblechs angeordnete Dichtung, deren Dichtlippe an der Planfläche des umlaufenden Lagerrings anliegt.
Eine alternative Gestaltung des Halteblechs sieht vor, dass dieses mit einem zylindrischen Abschnitt abgedichtet einen Endbereich des Gehäuses umschließt. Ein vertikal ausgerichteter Abschnitt des Halteblechs ist mit einer in Richtung der radial ausgerichteten Planfläche des umlaufenden Lagerrings offenen Ringnut versehen. In die Ringnut ist eine Dichtung, vorzugsweise ein Rundgummiring eingesetzt, der an dem umlaufenden Lagerring abgestützt ist. Der schleifenden Dichtung Ist ein Dichtspalt vorangestellt, der sich zwischen der Planfläche des umlaufenden Lagerrings und einem radial ausgerichteten Abschnitt des Halteblechs einstellt.
Die Erfindung sieht zur Schaffung eines bauteiloptimierten Dichtelementes vor, einen an dem Gehäuse abgedichteten und befestigten Tragkörper vorzusehen, der stirnseitig unter Einhaltung eines Dichtspaltes bis an die Planfläche des umlaufenen Lagerrings geführt ist. Den Dichtspalt radial umschließend ist der Tragkörper mit einem Dichtring versehen, der schleifend an dem umlaufenden Lagerring anliegt.
Die Erfindung schließt aus unterschiedlichen Werkstoffen hergestellte Dichtelemente ein. Vorzugsweise eignet sich Kunststoff als Werkstoff für den Tragkörper. Dieser ermöglicht eine kostengünstige Herstellung sowie ein einfaches Handling und beinhaltet außerdem einen Gewichtsvorteil. Weiterhin stellt sich damit ein gleicher Temperatur-Ausdehnungskoeffizient ein zwischen den übereinstimmend aus Kunststoff hergestellten Bauteilen, dem Gehäuse und dem Tragkörper.
Für das Halteblech ist eine spanlose Fertigung vorgesehen, wozu sich insbe- sondere ein Werkstoff eignet, der durch ein Tiefziehverfahren umformbar ist. Für die im Tragkörper eingesetzte Dichtung ist vorzugsweise ein Vlies-Formteil oder ein Filz-Formteil vorgesehen. Dieser Werkstoff ermöglicht einen kleinst- möglichen Dichtspalt zwischen der Dichtung und dem umlaufenden Lagerring
nach der Einlaufphase. Dieser Werkstoff gewährleistet bei minimalster Reibung eine gute Dichtwirkung und ist damit bevorzugt einsetzbar als Dichtung für das Ausrücklager. Der Werkstoff Vlies besitzt eine hohe Temperaturbeständigkeit und ist für Temperaturen = 140°C einsetzbar.
Die Befestigung des Dichtelementes an dem Gehäuse kann unterschiedlich erfolgen. Dazu schließt die Erfindung bevorzugt eine kraftschlüssige Befestigung, beispielsweise mittels einer Verklebung ein. Alternativ kann ein den Tragkörper umschließendes Spannmittel eingesetzt werden oder eine form- schlüssige Befestigung, wozu sich insbesondere eine Mikroverzahnung eignet.
Als geeigneter Werkstoff für den Tragkörper eignet sich beispielsweise PA66GF oder jeder andere Kunststoff, dessen Festigkeit und Temperaturbeständigkeit den Einsatz in einem Ausrücklager standhält.
Die Erfindung schließt weiterhin als Dichtelement eine als Filzring oder Vliesring gestaltete Dichtung ein. Dazu ist der Filzring oder der Vliesring der Planfläche des umlaufenden Lagerrings zugeordnet zur Bildung einer Dichtzone, welche einen definierten geringen Dichtspalt sicherstellt. Erfindungsgemäß kann weiterhin der Ringkörper aus den Werkstoffen Filz oder Vlies hergestellt werden, wobei der Ringkörper mittels eines Spannbandes am Gehäuse lagefixiert ist und mit der Planfläche des inneren Lagerrings eine Dichtzone bildet.
Als Maßnahme mit der die Dichtwirkung des Dichtelementes verbessert werden kann und gleichzeitig eine Reibungsminderung erzielbar ist, schließt die Erfindung weiterhin eine Beschichtung der Planfläche des Lagerrings mit einem Haftfett ein. Dazu eignet sich ein hochtemperaturbeständiges Haftfett, das insbesondere im Bereich der Dichtzone des Dichtelementes oder in dem Abstützbereich der Dichtlippe vorgesehen ist, was gleichzeitig die Gebrauchsdauer der gesamten Dichtung verbessert.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
indung wird nachfolgend anhand von mehreren Ausführungsbeispielen samt 9 Figuren erläutert. Es zeigen:
Figur 1 in einem Halbschnitt ein erfindungsgemäßes Ausrücklager, dessen Dichtelement mit zwei dem umlaufenden Lagerring zugeordneten Dichtlippen versehen ist;
Figur 2 ein Ausrücklager, dessen Dichtelement einen Tragring sowie eine separate Dichtung umfasst;
Figur 3 ein weiteres erfindungsgemäßes Ausrücklager, dessen
Dichtelement einen zwei Dichtzonen bildenden Ringkörper umfasst;
Figur 4 ein weiteres Ausrücklager, versehen mit einem Tragring, in dem ein Dichtring eingesetzt ist zur Bildung eines weiteren Dichtelementes;
Figur 5 ein Ausrücklager, dessen Dichtelement einen Tragring umfasst;
Figur 6 ein Dichtelement für ein Ausrücklager, das mehrere radial gestufte Dichtzonen bildet;
Figur 7 ein Dichtelement für ein Ausrücklager, bestehend aus einem Halteblech, das eine Ringnut zur Aufnahme eines Dichtrings aufweist;
Figur 8 ein Ausrücklager, mit einem zu Figur 7 alternativ gestalteten Halteelement;
Figur 9 ein Dichtelement für ein Ausrücklager, dessen Tragring formschlüssig an der Führungshülse befestigt ist.
Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen
In einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Figur 1 in einem Halbschnitt der Ausschnitt einer Ausrückvorrichtung 1 abgebildet, die zwischen einer Brennkraftmaschine und einem Schaltgetriebe angeordnet ist und zur Betätigung einer Schalttrennkupplung vorgesehen ist. Die Vorrichtung umfasst ein gemäß Doppelpfeil axial verschiebbares Gehäuse 2, welches eine in Figur 1 nicht abgebildete Antriebswelle koaxial umschließt. Das aus Kunststoff hergestellte Gehäuse 2 bildet eine radial nach außen gerichtete Schulter 3, an der sich ein Ausrücklager 4 abstützt. Das als ein Schrägschulterlager konzipierte Ausrücklager 4 umfasst einen drehstarr angeordneten äußeren Lagerring 5, der mit einem radial nach innen gerichteten Ringboden 6, unter Zwischenschaltung eines Bördelrings 7 an der Schulter 3 des Gehäuses 2 abgestützt ist. Zur Erzielung einer kraftschlüssigen Anlage des Ringbodens 6 an der Schulter 3 ist eine Tellerfeder 8 vorgesehen, die zwischen einem Bord 9 des Bördelrings 7 und dem Ringboden 6 angeordnet ist. Das Ausrücklager 4 umfasst einen weiteren inneren, umlaufenden Lagerring 10, der einen radial ausgerichteten Ringflansch 11 bildet, an dessen Außenseite 12 ein Federmittel 13, insbesondere Tellerfederzungen der Schalttrennkupplung, kraftschlüssig abgestutzt sind.
Zwischen den Lagerringen 5 und 10 sind in einem Käfig 16 eingesetzte Wälzkörper 17 geführt. Das Ausrücklager 4 ist weiterhin mit beidseitig der Wälzkörper 17 angeordneten Abdichtungen versehen. Auf der zum Ringflansch 11 , bzw. der Schalttrennkupplung gerichteten Seite der Wälzkörper 17 ist eine drehstarr am äußeren Lagerring 5 befestigte Abdichtung 18 angeordnet, deren Dichtlippe 19 schleifend an einer zylindrisch ausgerichteten Kontur des inneren Lagerrings 10 anliegt. Weiterhin umfasst das Ausrücklager ein Dichtelement 20a zur Abdichtung eines Ringspaltes 21, der sich auf der zur Schulter 3 des Gehäuses 2 gerichteten Seite der Wälzkörper 17 zwischen den Lagerringen 5
und 10 einstellt. Der Aufbau des Dichtelementes 20a umfasst einen Zwischenring 22, der das Gehäuse 2 konzentrisch umschließt und axial an dem Bord 9 des Bördelrings 7 abgestützt ist. Stirnseitig ist dem Zwischenring 22 eine Dichtung 23 zugeordnet, die vorzugsweise kraftschlüssig endseitig das Gehäu- se 2 umschließt und zwei in Richtung der Planfläche 15 des inneren Lagerrings 10 ausgerichtete Dichtlippen 24, 25 umfasst. Die radial innere Dichtlippe 24 ist bis auf einen Dichtspalt 26, gekennzeichnet durch „s", an die Planfläche 15 herangeführt. Dagegen liegt die radial äußere Dichtlippe 26 schleifend an der Planfläche 15 an. Das Dichtelement 20a bildet dabei zwei Dichtzonen 27, 28 wobei die von der inneren Dichtlippe 24 gebildete Dichtzone 27 die Wirkung einer Vordichtung ausübt und die Wälzlagerung des Ausrücklagers 4 vor einem Eintritt von groben Verunreinigungen schützt. Zwischen den Dichtzonen 27 und 28 bzw. beidseitig der Dichtlippe der Dichtung 47 wird ein Schmierstoff, insbesondere ein Haftfett, mit einer hohen Temperaturbeständigkeit und Hafteigen- schaff eingebracht. Diese Maßnahme erhöht die Dichtwirkung, bewirkt eine Reibungsminderung und verbessert damit außerdem die Gebrauchsdauer der Dichtung 47.
In den Figuren 2 bis 9 sind weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung darge- stellt. Dabei sind Bauteile, die mit dem in Figur 1 abgebildeten Ausführungsbeispiel übereinstimmen, mit gleichen Bezugsziffern versehen, so dass zu deren Erläuterung auf die Beschreibung der Figur 1 verwiesen werden kann.
Die Figur 2 zeigt das Ausrücklager 4, versehen mit dem Dichtelement 20b. Dieses Dichtelement 20b umfasst einen mittels einer Mikroverzahnung 29 formschlüssig an dem Gehäuse 2 befestigten und gleichzeitig abgedichteten Tragring 30a. Eine den Endbereich des Tragrings 30a außenseitig umschließende Dichtung 31 stützt sich mit einer Dichtlippe 32 zur Bildung der Dichtzone 28, schleifend an der Planfläche 15 des umlaufenden inneren Lagerrings 10 ab. Der Tragring 30a begrenzt axial gemeinsam mit der Planfläche 15 den Dichtspalt 26 und bildet damit gleichzeitig die Dichtzone 27. Die Auslegung des Dichtelementes 20b, d. h. die Toleranzauswahl zwischen dem Tragring 30a und dem Durchmesser des Gehäuses 2 sowie der Gestaltung der Mikrover-
zahnung 29 erfolgt so, dass bei der Montage des inneren Lagerrings 10 das Dichtelement 20b selbsttätig in eine Einbaulage positioniert wird. Dabei stellt sich der definierte Dichtspalt 26 sowie eine definierte Vorspannung der Dichtlippe 32 der Dichtung 31 selbsttätig ein. Zur Reibungsminderung und ebenfalls zur Verschleißminderung ist die Planfläche 15 zumindest in dem Abstützbereich der Dichtlippe 32 mit einem Haftfett beschichtet.
Die Montage der einzelnen Bauteile des Ausrücklagers 4 erfolgt in folgenden Schritten: Zunächst wird der äußere Lagerring 5 in Verbindung mit dem Bör- delring 7 und der Tellerfeder.8 an der Schulter 3 des Gehäuses 2 lagefixiert. Nach Einsetzen des Käfigs 16 einschließlich der Wälzkörper 17 wird die Abdichtung 18 axial in den Lagerring 5 eingeführt. Anschließend wird das Dichtelement 20b axial auf das Gehäuse 2 geschoben, dessen Endposition durch eine Einbaulage des inneren Lagerring 10 bestimmt wird. Bei dem Einsetzen des Lagerrings 10 stützt sich der Tragring 30a an der Planfläche des für den Einbau des Lagerrings 10 eingesetzten Einpresswerkzeugs 54 ab und wird dabei axial auf dem Gehäuse 2 in Richtung der Schulter 3 verschoben. Das Einpresswerkzeug 54 ermöglicht einen definierten Dichtspalt 26, gekennzeichnet durch das Maß „ s ", zwischen der Planfläche 15 und dem Tragring 30a zu realisieren. Dazu weist ein zentrischer Vorsprung des Einpresswerkzeugs 54 ein Längenmaß auf, das die Wandstärke „ w " des Lagerrings 10 im Bereich der Doppelung 14 um das Maß „s" des Dichtspaltes 26 übertrifft., d. h. ein axialer Versatz des Tragrings 30a zu der Planfläche 15.
Das Dichtelement 20c gemäß Figur 3 umfasst einen das Gehäuse 2 umschließenden Ringkörper 33, der mit einem Spannband 34 lagefixiert ist. Der beispielsweise aus einem Filz oder Vlies hergestellte Ringkörper 33 stützt sich stirnseitig an der Planfläche 15 des umlaufenden Lagerrings 10 ab, wobei sich nach einer Einlaufphase die Abstützkraft bzw. Anlagekraft, beispielsweise durch eine geringfügige Verdichtung des Materials verringert, zur Vermeidung einer nachteiligen großflächigen schleifenden Dichtung. Die Auslegung des Ringkörpers 33 kann so erfolgen, dass sich zumindest ein geringer Dichtspalt 26 einstellt. Zur Darstellung eines definierten Dichtspaltes 26 der Dichtzone 27,
ist der Ringkörper 33 innenseitig mit einer unmittelbar auf dem Gehäuse 2 geführten zylindrisch gestalteten Armierung 35 versehen. An dem stirnseitig nach innen gerichteten Bord der Armierung 35 stützt sich beim Einbau des Lagerrings 10 das Einpresswerkzeug 54 ab. Zur Einhaltung des Dichtspaltes 26 ist ein axiales Überstandsmaß zwischen dem Ringkörper 33 und der Armierung 35 auf der zur Planfläche 15 gerichteten Seite vorgesehen.
Die Figur 4 zeigt das Dichtelement 20d, welches einen Tragring 30b umfasst, der stirnseitig, vergleichbar dem Tragring 30a gemäß Figur 2, bis auf den Dichtspalt 26 an die Planfläche 15 des Lagerrings 10 geführt ist. Radial wird der Dichtspalt 26 von einer die Dichtzone 28 bildenden Dichtung 36 umschlossen, die in dem Tragring 30b eingesetzt, schleifend oder unter Einhaltung eines geringsten Dichtspaltes der Planfläche 15 zugeordnet ist. Im Bereich der Dichtzone 28 ist die Planfläche- 15 mit einem Haftfett beschichtet, um die Dichtwirkung zu verbessern und die Reibung zwischen der Dichtung 36 und dem Lagerring 10 zu reduzieren. Weiterhin ist der Tragring 30b mit einem Dichtring 37 versehen, der einen radial von dem Tragring 30b und dem Gehäuse 2 begrenzten Ringspalt 38 abdichtet.
Eine unmittelbare Alternative zu dem Dichtelement 20d zeigt das in Figur 5 abgebildete Dichtelement 20e. Dabei ist der Tragring 30c zur Abdichtung des Ringspaltes 38 ebenfalls mit dem Dichtring 37 versehen. Weiterhin begrenzt der Tragring 30c gemeinsam mit der Planfläche 15 axial den Dichtspalt 26 und bildet die Dichtzone 27. Abweichend schließt das Dichtelement 20e eine elas- tische Dichtung 39 ein, deren Dichtlippe 40 zur Bildung der Dichtzone 28 an der Planfläche 15 abgestützt ist.
Die Figur 6 zeigt das Dichtelement 20f, bestehend aus einer Dichtungshülse 41, die das Gehäuse 2 endseitig umschließt. Zur Abdichtung des sich zwischen der als ein Kunststoffformteil gestalteten Dichtungshülse 41 und dem Gehäuse 2 bildenden Ringspalts 38 ist ein in der Dichtungshülse 41 eingesetzter Dichtring 37 vorgesehen. An der zur Planfläche 15 gerichteten Stirnseite bildet die Dichtungshülse 41 eine Labyrinthdichtung, d. h. drei in radialer Richtung ge-
stufte, zum freien Ende konisch verjüngende Dichtlippen, die gemeinsam die Dichtzone 28 darstellen. Radial innenliegend zu der Dichtzone 28 bildet die Dichtungshülse 41 eine axial versetzte Kontur, die gemeinsam mit der Planfläche 15 den Dichtspalt 26 axial begrenzt und damit die Dichtzone 27 bildet. Zur Optimierung der Dichtwirkung und Reibung ist die Planfläche 15 im Bereich der Dichtlippenanlage mit einem Haftfett beschichtet.
Das Dichtelement 20g gemäß Figur 7 schließt drei Bauteile ein. Ein Halteblech 42 umschließt vorzugsweise kraftschlüssig endseitig das Gehäuse 2. Dabei weist das Halteblech 42 stirnseitig einen radial nach innen gerichteten Bord 43 auf, der gemeinsam mit der Planfläche 15 des inneren umlaufenden Lagerrings 10 den Dichtspalt 26 axial begrenzt und gleichzeitig die Dichtzone 27 bildet. An der vom Bord 43 abgewandten Seite ist das Halteblech 42 mit einer Wulst 44 versehen, die eine radial nach innen offene Ringnut 45 bildet, zur Aufnahme eines Dichtrings 46, der den Ringspalt 28 zwischen dem Halteblech 42 und dem Gehäuse 2 abdichtet. Dem Wulst 44 in Richtung der Planfläche 15 vorgelagert ist eine Dichtung 47, deren Dichtlippe 48 zur Bildung der Dichtzone 28 schleifend an der Planfläche 15 abgestützt ist.
Die Figur 8 zeigt das Dichtelement 20h, das ebenfalls ein Halteblech 49 umfasst, welches über die Mikroverzahnung 29 formschlüssig an dem Gehäuse 2 verschnappt ist. Ein radial ausgerichteter Abschnitt 50 des Halteblechs 49 weist endseitig eine Wulst 51 auf, die eine in Richtung der Planfläche 15 offene Ringnut 52 aufweist, in die ein Dichtring 53 eingesetzt ist zur Schaffung der Dichtzone 28. Der Abschnitt 50 des Halteblechs 49 verläuft von der Wulst 51 ausgehend axial versetzt zur Planfläche 15 des Lagerrings 10 zur Schaffung des Dichtspaltes 26 bzw. der Dichtzone 27.
Das in Figur 9 abgebildete Dichtelement 20i ist weitestgehend vergleichbar mit dem in Figur 2 abgebildeten Dichtelement 20b. Übereinstimmend sind die Tragringe 30a, 30d über eine Mikroverzahnung 29 mit dem Gehäuse 2 verbunden. Ein axialer Versatz des Tragrings 30d zu der Planfläche 15 bildet den Dichtspalt 26. Abweichend zu dem Dichtelement 20b ist zur Schaffung der
Dichtzone 28 das Dichtelement 20i mit beispielsweise einem Filzring oder einem Vliesring versehen, der stirnseitig in den Tragring 30d eingesetzt ist und nach Ende einer Einlauffase des Ausrücklagers 4 nahezu reibungslos an der Planfläche 15 des Lagerrings 10 dichtend anliegt.
Bezugszeichen
Ausrückvorrichtung 26 Dichtspalt
Gehäuse 27 Dichtzone
Schulter 28 Dichtzone
Ausrücklager 29 Mikroverzahnung
Lagerring (außen) 30a Tragring
Ringboden 30b Tragring
Bördelring 30c Tragring
Tellerfeder 30d Tragring
Bord 31 Dichtung
Lagerring (innen) 32 Dichtlippe
Ringflansch 33 Ringkörper
Außenseite 34 Spannband
Federmittel 35 Armierung
Doppelung 36 Dichtung
Planfläche 37 Dichtring
Käfig 38 Ringspalt
Wälzkörper 39 Dichtung
Abdichtung 40 Dichtlippe
Dichtlippe 41 Dichtungshülse a Dichtelement 42 Halteblech b Dichtelement 43 Bord c Dichtelement 44 Wulst d Dichtelement 45 Ringnut e Dichtelement 46 Dichtring
Dichtelement 47 Dichtung g Dichtelement 48 Dichtlippe h Dichtelement 49 Halteblech i Dichtelement 50 Abschnitt
Ringspalt 51 Wulst
Zwischenring 52 Ringnut
Dichtung 53 Dichtring
Dichtlippe 54 Einpresswerkzeug
Dichtlippe