DE102021126795A1 - Vorrichtung zum Verdichten eines Faserverbandes - Google Patents

Vorrichtung zum Verdichten eines Faserverbandes Download PDF

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Gerd Stahlecker
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Maschinenfabrik Rieter AG
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Abstract

Eine Vorrichtung zum Verdichten eines Faserverbandes (1) an einer Spinnmaschine weist ein Streckwerk (2) zum Verstrecken des Faserverbandes (1), mit zumindest einem ersten Walzenpaar (4) bestehend aus einer Oberwalze (16) und einer Unterwalze (17) und mit einem Ausgangswalzenpaar (5) bestehend aus einer Ausgangsoberwalze (6) und einer Ausgangsunterwalze (7) auf. Dem Ausgangswalzenpaar (5) ist eine pneumatischen Verdichtungsvorrichtung (30) zur Verdichtung des verstreckten Faserverbandes (1) nachgeordnet, welche eine Faserbündelungszone (18) und ein von einem Siebelement (21) umschlungenes und besaugbares Saugrohr (19) aufweist, wobei eine erste Klemmstelle (K1) durch das erste Walzenpaar (4) und eine zweite Klemmstelle (K2) durch das Ausgangswalzenpaar (5) definiert ist und die erste Klemmstelle (K1) und die zweite Klemmstelle (K2) eine Streckfeldebene (24) ausbilden, welche vom Faserverband (1) in einer Laufrichtung (25) von der ersten Klemmstelle (K1) zur zweiten Klemmstelle (K2) durchlaufen wird. Der Ausgangsoberwalze (6) ist eine Walze (35) nachgeordnet und die pneumatische Verdichtungsvorrichtung (30) bildet zusammen mit der Walze (35) eine dritte Klemmstelle (K3) für den Faserverband (1).

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verdichten eines Faserverbandes an einer Spinnmaschine mit einem Streckwerk zum Verstrecken des Faserverbandes, mit zumindest einem ersten Walzenpaar bestehend aus einer Oberwalze und einer Unterwalze und mit einem Ausgangswalzenpaar bestehend aus einer Ausgangsoberwalze und einer Ausgangsunterwalze sowie mit einer dem Ausgangswalzenpaar nachgeordneten pneumatischen Verdichtungsvorrichtung zur Verdichtung des verstreckten Faserverbandes, welche eine Faserbündelungszone und ein von einem Siebelement umschlungenes und besaugbares Saugrohr aufweist, wobei eine erste Klemmstelle durch das erste Walzenpaar und eine zweite Klemmstelle durch das Ausgangswalzenpaar definiert ist und die erste Klemmstelle und die zweite Klemmstelle eine Streckfeldebene ausbilden, welche vom Faserverband in einer Laufrichtung von der ersten Klemmstelle zur zweiten Klemmstelle durchlaufen wird.
  • Gattungsgemäße Vorrichtungen kommen immer dann zum Einsatz, wenn ein Faserband nach einem Verstreckungsvorgang in einer Spinnmaschine verdichtet werden muss. Dabei werden die Saugrohre von einem perforierten Riemchen oder einem gewobenen Siebriemchen zumindest teilweise umschlungen. Beschrieben ist eine entsprechende Vorrichtung beispielsweise in der DE 102 61 785 A1 . Das darin offenbarte Saugrohr ist teilweise von einem luftdurchlässigen Transportband umschlungen und weist auf einer Seite, welche einem zu verdichtenden Faserverband zugewandt ist, einen Saugschlitz auf. Das Saugrohr ist zwischen zwei nebeneinander angeordneten Spinnstellen gehalten und weist für jede Spinnstelle jeweils einen Saugschlitz auf.
  • Aus der EP 3 724 383 A1 ist ein Streckwerk für eine Spinnmaschine zum Verstrecken eines Faserverbandes, mit zumindest einem ersten Walzenpaar, bestehend aus einer Oberwalze und einer Unterwalze, und mit einem zweiten Walzenpaar, bestehend aus einer Ausgangsoberwalze und einer Ausgangsunterwalze, und mit einer dem Ausgangswalzenpaar nachgeordneten Faserverdichtung zur Verdichtung des verstreckten Faserverbandes bekannt. Die Faserverdichtung weist eine pneumatische Verdichtungsvorrichtung mit einer Faserbündelungszone und mit einem von einem Siebelement umschlungenen und besaugbaren Saugrohr auf. Dabei ist eine erste Klemmstelle durch das erste Walzenpaar und eine zweite Klemmstelle durch das zweite Walzenpaar definiert und die erste Klemmstelle und die zweite Klemmstelle bilden eine Streckfeldebene aus, welche vom Faserverband in einer Laufrichtung von der ersten Klemmstelle zur zweiten Klemmstelle durchlaufen wird. Eine dritte Klemmstelle ist durch die Ausgangsoberwalze und das Siebelement definiert. Dabei ist eine Klemmlänge von der zweiten Klemmstelle zur dritten Klemmstelle entlang einer Oberfläche der Ausgangsoberwalze geringer als eine mittlere Stapellänge des zu verstreckenden Faserverbandes.
  • Nachteilig ist es bei einem solchen Streckwerk mit einer Verdichtungseinrichtung an der Ausgangsoberwalze, dass der Faserverband die Verdichtungseinrichtung in einem großen Bereich umschlingen muss, um zu einer nachfolgenden Spinneinrichtung gelangen zu können. Besonders bei Verdichtungseinrichtungen, welche an bestehenden Spinnmaschinen nachgerüstet werden sollen, ist dies ausgeprägt. Durch die große Umschlingung wird allerdings die Fadenbildung an der nachfolgenden Spinneinrichtung behindert.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile zu beseitigen, insbesondere die Verdichtung des Faserverbandes und die nachfolgende Herstellung eines Fadens zu verbessern.
  • Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs.
  • Vorgeschlagen wird eine Vorrichtung zum Verdichten eines Faserverbandes an einer Spinnmaschine mit einem Streckwerk zum Verstrecken des Faserverbandes, mit zumindest einem ersten Walzenpaar, bestehend aus einer Oberwalze und einer Unterwalze, und mit einem zweiten Walzenpaar, nämlich einem Ausgangswalzenpaar, bestehend aus einer Ausgangsoberwalze und einer Ausgangsunterwalze, sowie mit einer dem Ausgangswalzenpaar nachgeordneten pneumatischen Verdichtungsvorrichtung zur Verdichtung des verstreckten Faserverbandes. Die pneumatische Verdichtungsvorrichtung weist eine Faserbündelungszone und ein von einem Siebelement umschlungenes und besaugbares Saugrohr auf, wobei eine erste Klemmstelle durch das erste Walzenpaar und eine zweite Klemmstelle durch das zweite Walzenpaar definiert ist. Die erste Klemmstelle und die zweite Klemmstelle bilden eine Streckfeldebene aus, welche vom Faserverband in einer Laufrichtung von der ersten Klemmstelle zur zweiten Klemmstelle durchlaufen wird.
  • Erfindungsgemäß ist der Ausgangsoberwalze eine Walze nachgeordnet. Die pneumatische Verdichtungsvorrichtung bildet zusammen mit der Walze eine dritte Klemmstelle für den Faserverband. Die Verdichtung findet somit nicht zusammen mit der Ausgangsoberwalze, sondern mit der zusätzlichen Walze statt, welche der Ausgangsoberwalze nachgeordnet ist. Die pneumatische Verdichtungsvorrichtung drückt gegen die zusätzliche Walze und der Faserverband wird zwischen dieser zusätzlicher Walze und der pneumatischen Verdichtungsvorrichtung geklemmt.
  • Vor der dritten Klemmstelle befindet sich eine Faserbündelungszone. In dieser Faserbündelungszone wird der verstreckte Faserverband gebündelt. Der Faserverband trifft kurz vor dem Erreichen der dritten Klemmstelle auf ein Siebelement der pneumatischen Verdichtungsvorrichtung und wird auf diesem zur dritten Klemmstelle geführt. Auf diesem Weg wird der Faserverband durch den Einfluss eines Luftstromes gebündelt. Das Siebelement umläuft das Saugrohr, welches eine Saugöffnung aufweist. Die durch die Saugöffnung angesaugte Umgebungsluft führt dazu, dass einzelne vom Faserverband abstehende Fasern zur Saugöffnung bewegt werden und damit eine Bündelung des Faserverbandes in dieser Faserbündelungszone erfolgt. Bei dieser Faserbündelung werden nur vom Faserverband abstehende Faserteile respektive Faserenden an den Faserverband herangeführt, ohne dass der Faserverband aus seiner Laufrichtung ausgelenkt wird. Die Faserenden werden durch die pneumatische Saugströmung zum Faserverband geführt und in der dritten Klemmstelle an den Faserverband angelegt. Das Saugrohr und damit das Siebelement werden vorteilhafterweise möglichst nahe an die zweite Klemmstelle herangeführt.
  • Durch die dritte Klemmstelle wird in einer bevorzugten Ausführung der Erfindung zudem das Siebelement durch die zusätzliche Walze angetrieben. Durch den Reibantrieb des Siebelementes entsteht ein geringfügiger Schlupf, sodass das Siebelement eine geringere Geschwindigkeit aufweist als das Ausgangswalzenpaar. Auch dieser Umstand trägt in vorteilhafter Weise dazu bei, dass eine Bündelung des Faserverbandes, respektive eine Einbindung von abstehenden Faserenden in den Faserverband, möglich wird.
  • Durch die zusätzliche Walze, welche mit der pneumatischen Verdichtungsvorrichtung zusammenwirkt, ist es möglich, dass die dritte Klemmstelle und das besaugbare Saugrohr mit seinem Siebelement derart an der zusätzlichen Walze angeordnet wird, dass nur eine sehr geringe Umschlingung der pneumatischen Verdichtungsvorrichtung durch den Faserverband auf seinem Weg zur nachfolgenden Spinnvorrichtung erfolgt. Dadurch wird die Bildung des Fadens besonders vorteilhaft ermöglicht. Auch die zuvor erfolgte Verdichtung des Faserverbandes kann sehr gut beibehalten werden.
  • Vorteilhaft ist es, wenn die zusätzliche Walze zusammen mit der Ausgangsunterwalze eine vierte Klemmstelle für den Faserverband bildet, welche in Fasertransportrichtung vor der dritten Klemmstelle angeordnet ist. Hierdurch wird die Faserbündelungszone begrenzt und die einzelnen Fasern des Faserverbandes können dadurch stets geklemmt geführt sein. Die Ausgangsunterwalze ist angetrieben und treibt durch den Druck der zusätzlichen Walze auf die Ausgangsunterwalze die zusätzliche Walze an.
  • Auch ist es vorteilhaft, wenn vor der zweiten Klemmstelle ein Hauptfeldverdichter angeordnet ist. Durch den Hauptfeldverdichter wird sichergestellt, dass der Faserverband an einer definierten Stelle in die Verdichtungsvorrichtung gelangt. Außerdem wird bereits hier die Breite des Faserverbandes begrenzt.
  • Ebenso bringt es Vorteile mit sich, wenn zwischen der zweiten und der dritten Klemmstelle, vorzugsweise zwischen der zweiten und der vierten Klemmstelle, ein mechanisches Verdichtungselement angeordnet ist. Dieses mechanische Verdichtungselement fasst den zugeführten Faserverband zusammen und komprimiert ihn.
  • Der Hauptfeldverdichter und/oder das mechanische Verdichtungselement bilden somit zusammen mit der pneumatischen Verdichtungsvorrichtung an der dritten Klemmstelle eine weitere Verdichtungsvorrichtung, welche auf den Faserverband vor der pneumatischen Verdichtungsvorrichtung einwirkt. Der Faserverband kann dadurch in einer sehr gut definierten Form der pneumatischen Verdichtungsvorrichtung zugeführt werden.
  • Auch ist es vorteilhaft, wenn das mechanische Verdichtungselement auf der Ausgangsunterwalze aufliegt. Das mechanische Verdichtungselement weist vorzugsweise eine schräg zur Laufrichtung des Faserverbandes angeordnete Nut auf, durch welche der Faserverband hindurchläuft. Die Nut ist in Richtung zur Ausgangsunterwalze offen und bildet zusammen mit der Ausgangsunterwalze, auf welcher das mechanische Verdichtungselement aufliegt, einen geschlossenen Kanal. In diesem geschlossenen Kanal wird der Faserverband geführt und durch die Schräge der Nut bzw. des Kanals verdichtet.
  • Vorteilhaft ist es, wenn der Hauptfeldverdichter und/oder das mechanische Verdichtungselement an einer Verschiebeeinrichtung angeordnet ist, um in axialer Richtung der Ausgangsunterwalze verschiebbar zu sein. Durch die Verschiebeeinrichtung wird gewährleistet, dass einerseits die Ausrichtung des Faserverbandes zur pneumatischen Verdichtungsvorrichtung optimal ist. Außerdem kann durch regelmäßige Verschiebung des Faserverbandes ein vorzeitiger Verschleiß der Ausgangsoberwalze und der zusätzlichen Walze vermieden werden, da der Faserverband an unterschiedlichen Stellen der Ausgangsoberwalze bzw. der zusätzlichen Walze diese kontaktiert.
  • Vorteile bringt es mit sich, wenn die Walze ein pneumatisches Verdichtungselement ist. Zusätzlich oder alternativ zu der mechanischen Verdichtung kann in einer besonders vorteilhaften Ausführung der Erfindung die Walze als weiteres pneumatisches Verdichtungselement dienen. Auch hierdurch ist eine zusätzliche Verdichtung des Faserverbandes, also zusätzlich zu der pneumatischen Verdichtungsvorrichtung, welche mit der Walze zusammenwirkt, durchführbar. In besonderen Anwendungsfällen ist hierdurch eine noch bessere Verdichtung des Faserverbandes möglich. Der Faserverband wird somit zuerst durch das pneumatische Verdichtungselement der Walze verdichtet und wird anschließend der pneumatischen Verdichtung durch die pneumatische Verdichtungsvorrichtung an der dritten Klemmstelle erneut bzw. weiter verdichtet.
  • Besonders vorteilhaft ist es, wenn das pneumatische Verdichtungselement eine Siebwalze mit einem integrierten Saugeinsatz ist. Die Siebwalze dreht sich um den integrierten Saugeinsatz und erzeugt einen Unterdruck an ihrer Oberfläche im Bereich einer Saugöffnung, vorzugsweise einem Saugschlitz, des Saugeinsatzes. Insbesondere wenn die Saugöffnung schräg zur Laufrichtung des Faserverbandes angeordnet ist, wird eine Verdichtung des Faserverbandes erzeugt, wenn er auf der Oberfläche der Siebwalze zu liegen kommt.
  • Vorteile bringt es mit sich, wenn das Siebelement der pneumatischen Verdichtungsvorrichtung an der dritten Klemmstelle ein Siebriemchen ist. Das Siebriemchen kann gewebt und dadurch luftdurchlässig sein oder es ist auch möglich, dass es perforiert ist, insbesondere, wenn das Siebriemchen ansonsten luftundurchlässig ist.
  • Ebenso ist es vorteilhaft, wenn die Walze einen Reibbelag zum Antrieb des Siebriemchens aufweist. Dadurch wird sichergestellt, dass die Walze zumindest weitgehend ohne Schlupf das Siebriemchen antreibt und dieses bewegte Siebriemchen den Faserverband zur dritten Klemmstelle hin transportiert.
  • Vorteilhaft ist es zudem, wenn das Saugrohr und/oder der Saugeinsatz einen Saugschlitz aufweist. Dieser Saugschlitz ist vorzugsweise schräg zur Laufrichtung des Faserverbandes angeordnet und bewirkt somit eine Komprimierung des Faserverbandes, da sich der Faserverband an einer Kante des Saugschlitzes angelegt.
  • Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn eine Tangente der zusätzlichen Walze an der dritten Klemmstelle zusammen mit der Richtung des aus der pneumatischen Verdichtungseinrichtung abgezogenen Faserverbandes einen Auslaufwinkel bildet, welcher größer 120° ist. Hierdurch wird sichergestellt, dass der abgezogene Faserverband, welcher anschließend in der nachfolgenden Spinnvorrichtung zu einem Faden versponnen wird, die pneumatische Verdichtungsvorrichtung bzw. dessen Saugrohr nicht oder nur minimal umschlingt. Hierdurch wird die Komprimierung des Faserverbandes nicht beschädigt und auch die Drehungseinleitung der nachfolgenden Spinnvorrichtung in den Faserverband wird nicht behindert.
  • Auch ist es vorteilhaft, wenn die dritte Klemmstelle zwischen der pneumatischen Verdichtungsvorrichtung und der Walze durch das Saugrohr oder durch eine an dem Saugrohr angeordnete Rolle gebildet ist. Das Saugrohr selbst ist dabei gegen die zusätzliche Walze gedrückt. Zwischen dem Saugrohr und der Walze befindet sich das Siebriemchen. Das Siebriemchen umschlingt das Saugrohr und wird durch die Walze umlaufend um das Saugrohr bewegt. Um den Widerstand des Siebriemchens hierbei zu reduzieren, kann es vorteilhaft sein, wenn an dem Saugrohr die drehbar gelagerte Rolle angeordnet ist, welche von dem Siebriemchen umschlungen ist und dadurch einen leichten Lauf des Siebriemchens um das Saugrohr und die Rolle ermöglicht.
  • Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn die Ausgangsoberwalze und die zusätzliche Walze von einem gemeinsamen Riemen umschlungen sind. Die Ausgangsoberwalze ist durch die Ausgangsunterwalze angetrieben. Mittels des gemeinsamen Riemens, welcher die angetriebene Ausgangsoberwalze und die Walze umschlingt, wird auch die Walze angetrieben. Dies ist dann vorteilhaft, wenn die Walze keinen Kontakt mit der Ausgangsunterwalze hat und durch diese nicht direkt angetrieben werden kann.
  • Auch ist es vorteilhaft, wenn der Riemen mit einer Spanneinrichtung gespannt ist. Die Spanneinrichtung stellt sicher, dass der Riemen die zusätzliche Walze weitgehend ohne Schlupf antreibt.
  • Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn der Riemen im Bereich der dritten Klemmstelle mit einer Bremseinrichtung gebremst ist. Durch die Bremseinrichtung ist es möglich, dass der Riemen an der dritten Klemmstelle etwas langsamer läuft als an der zweiten Klemmstelle zwischen der Ausgangsoberwalze und der Ausgangsunterwalze. Dadurch wird eine gewisse Verzögerung des Transports des Faserverbandes bewirkt, welche sich positiv auf die Verdichtung des Faserverbandes auswirkt.
  • Nach der Ausgangsoberwalze laufen die verzogenen Fasern des Faserverbandes auf der Ausgangsunterwalze zu einer zusätzlichen Walze, welche vorzugsweise eine Oberwalze ist, die ebenfalls auf den Ausgangsunterzylinder gedrückt werden kann. Auf diese zusätzliche Oberwalze wird die pneumatische Verdichtungsvorrichtung aufgesetzt.
  • Diese Anordnung führt zu einer idealen Spinngeometrie mit einem großen Abzugswinkel. Weiter bleibt man mit einer derartigen Anordnung außerhalb des Dofferbereiches. Die Verdichtungsvorrichtung stört somit nicht den normalen Betrieb der Spinnmaschine.
  • Bei den Ausgangsoberwalzen werden spezielle, anwendungsspezifische Bezüge eingesetzt, mit denen die besten Spinnresultate erzielt werden können. Die zusätzliche Walze kann für die bei der pneumatischen Verdichtungsvorrichtung geforderten Eigenschaften, z.B. hinsichtlich des Siebriemchenantriebs, optimiert werden.
  • Mit einer derartigen Anordnung lässt sich die pneumatische Verdichtungsvorrichtung aber auch mit weiteren Verdichtungsvorrichtungen kombinieren. Damit erhält man zwei hintereinandergeschaltete Verdichtungssysteme. Die erste Verdichtungsvorrichtung verdichtet die Fasern vor. Durch die anschließende pneumatische Verdichtungsvorrichtung wird der Faserverband nach- und endverdichtet.
  • Zusätzlich wird durch die erste Verdichtungsvorrichtung ein exakter Faserzulauf auf den Saugschlitz der pneumatischen Verdichtungsvorrichtung gewährleistet. Eine Changierung kann sehr genau um den Bereich des Saugschlitzes der pneumatischen Verdichtungsvorrichtung ausgerichtet werden.
  • Es kann bei der mechanischen Verdichtungsvorrichtung auf den Hauptfeldverdichter verzichtet und zwischen den beiden Oberwalzen nur ein mechanischer Verdichter vorgesehen werden.
  • Die zusätzliche Walze kann selbst eine pneumatische Verdichtungsvorrichtung sein, welche der Verdichtungsvorrichtung an der dritten Klemmstelle vorangestellt ist. Dabei wird das Saugrohr mit dem Siebriemchen der pneumatischen Verdichtungsvorrichtung auf die Siebtrommel der zusätzlichen Walze gedrückt. Das Siebriemchen wird so von der Siebtrommel angetrieben. Hierfür könnte die Siebtrommel vorzugsweise mit einem entsprechenden Reibbelag versehen werden.
  • Mit der zusätzlichen Walze auf dem Ausgangszylinder wird die Spinngeometrie so verändert, dass auch an der Ausgangsklemmstelle eine Rolle eingesetzt werden kann, ohne dass dabei die Umschlingung an der Rolle zu groß wird und dadurch die Spinndrehung nicht mehr in die Nähe des Ausgangsklemmpunktes gelangt. Gegenüber einer stehenden Gleitfläche, auf der das Siebriemchen gleitet, während es noch zusätzlich mit der Walze belastet wird, bietet die mitlaufende Rolle den Vorteil einer besseren Mitnahme und eines gleichbleibenderen Antriebs. Außerdem wird damit der Siebriemchenverschleiß verringert.
  • Um die Oberwalzen und die zusätzliche Walze kann auch ein Riemen umlaufen. Damit würden die Fasern zwischen dem zweiten und vierten Klemmpunkt auf den Unterzylinder gedrückt und in diesem Bereich definiert geführt werden, wenn die beiden Oberwalzen auf den Unterzylinder gedrückt werden. Der Riemen wird optional aufgespannt. Die beiden Oberwalzen werden mit einem Halter zueinander positioniert. Vorteilhafterweise wird der vor allem an der Ausgangsoberwalze auftretende Bezugsverschleiß durch den langen Riemen entsprechend verringert.
  • In einer weiteren Variante liegt die Walze nicht mehr auf dem Unterzylinder auf. Sie wird von dem Unterzylinder über die Ausgangsoberwalze und über den Riemen angetrieben. Die Ausgangsoberwalze treibt die zusätzliche Walze mit Hilfe des Riemens an. Je nach anstehendem Lastmoment an der Walze und Elastizitätsmodul des Riemens wird das Siebriemchen wegen dem daraus resultierenden Dehnschlupf etwas langsamer als die mittlere Riemen-Geschwindigkeit angetrieben. Je mehr die Walze abgebremst wird und je höher die Elastizität des Riemens ist, umso langsamer wird das Siebriemchen angetrieben. Wird die Walze mit einer Bremse versehen, kann mit dieser Bremse die Geschwindigkeit des Siebriemchens - ins Langsame - variiert werden.
  • Als Bremse kann das Saugrohr mit dem Siebriemchen verwendet werden. Je stärker das Saugrohr mit Siebriemchen auf den Riemen und somit auf die Walze gedrückt wird, umso mehr wird die Walze abgebremst. Falls dadurch der Verschleiß an Siebriemchen und Saugrohr zu groß werden sollte, müsste eine separate Bremse vorgesehen werden, mit der der Laufkörper der Walze definiert abgebremst werden kann.
  • Die Vorrichtung ist gemäß der vorangegangenen Beschreibung ausgebildet, wobei die genannten Merkmale einzeln oder in beliebiger Kombination vorhanden sein können.
  • Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigt:
    • 1 eine schematische Ansicht einer Ringspinnstelle des Standes der Technik,
    • 2 einen Ausschnitt einer erfindungsgemäßen pneumatischen Verdichtungsvorrichtung,
    • 3 eine Darstellung eines Auslaufwinkels,
    • 4 einen Ausschnitt einer erfindungsgemäßen pneumatischen Verdichtungsvorrichtung mit einer mechanischen Verdichtungsvorrichtung,
    • 5 eine Ansicht eines mechanischen Verdichtungselements,
    • 6 einen Ausschnitt einer erfindungsgemäßen pneumatischen Verdichtungsvorrichtung mit einer mechanischen Verdichtungsvorrichtung und einer Rolle,
    • 7 einen Ausschnitt einer erfindungsgemäßen pneumatischen Verdichtungsvorrichtung mit einer weiteren pneumatischen Verdichtungsvorrichtung,
    • 8 einen Ausschnitt einer erfindungsgemäßen pneumatischen Verdichtungsvorrichtung mit einem Riemen und
    • 9 einen Ausschnitt einer erfindungsgemäßen pneumatischen Verdichtungsvorrichtung mit einem weiteren Riemen.
  • Bei der nachfolgenden Beschreibung der dargestellten Ausführungsbeispiele werden für Merkmale, die in ihrer Ausgestaltung und/oder Wirkweise identisch und/oder zumindest vergleichbar sind, gleiche Bezugszeichen verwendet, auch wenn sie in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen gezeigt sind. Sofern diese nicht nochmals detailliert erläutert werden, entspricht deren Ausgestaltung und/oder Wirkweise der Ausgestaltung und Wirkweise der vorstehend bereits beschriebenen Merkmale.
  • 1 zeigt eine schematische Ansicht einer Spinnstelle einer Ringspinnmaschine des Standes der Technik. Gezeigt sind beispielhaft einzelne Bauteile der Spinnmaschine, nämlich ein Streckwerk 2 und eine Spinnvorrichtung 10. Das Streckwerk 2 besteht aus drei Walzenpaaren, einem Eingangswalzenpaar 3, einem Riemchenwalzenpaar 4 und einem Ausgangswalzenpaar 5. Das Riemchenwalzenpaar 4 weist ein Oberwalze 16 und eine Unterwalze 17 auf, welche jeweils von einem Führungsriemchen 31 umschlungen sind. Das Riemchenwalzenpaar 4 wird im Folgenden auch als das erste Walzenpaar 4 bezeichnet. Stromaufwärts ist hier ein weiteres Walzenpaar als Eingangswalzenpaar 3 dargestellt, es können aber auch noch weitere Walzenpaare vorgesehen sein. Das Ausgangswalzenpaar 5, auch als zweites Walzenpaar 5 bezeichnet, wird gebildet durch eine Ausgangsoberwalze 6 und eine Ausgangsunterwalze 7. Die beiden Walzen eines Walzenpaares werden jeweils gegeneinandergepresst und bilden an ihrem Berührungspunkt eine Klemmstelle für den Faserverband 1, wobei die Klemmstelle K1 durch das Riemchenwalzenpaar 5 zwischen der Oberwalze 16 und dem Unterwalze 17 gebildet ist. Zwischen der Ausgangsoberwalze 6 und der Ausgangsunterwalze 7 ist eine zweite Klemmstelle K2 für den Faserverband 1 vorgesehen. Eine Klemmstelle K3 ist durch ein besaugbares Saugrohr 19 gebildet, das hier, im Stand der Technik, gegen die Ausgangsoberwalze 6 drückt. Der in das Streckwerk 2 einlaufende Faserverband 1 wird zwischen den Walzen der Walzenpaare 3, 4 und 5 geklemmt und bedingt durch die unterschiedlichen Drehzahlen der Walzenpaare 3, 4 und 5 verstreckt. Während der Verstreckung wird der Faserverband 1 gleichzeitig durch das Streckwerk 2 in Laufrichtung 25 transportiert. Die erste Klemmstelle K1 und die zweite Klemmstelle K2 bilden eine Streckfeldebene 24, welche vom Faserverband 1 in der Laufrichtung 25 von der ersten Klemmstelle K1 zur zweiten Klemmstelle K2 durchlaufen wird.
  • Nach dem Verlassen des Streckwerks 2 gelangt der nun verstreckte Faserverband 8 zu einer ein Saugrohr 19 aufweisenden pneumatischen Verdichtungsvorrichtung 30, in der er verdichtet wird. Die pneumatische Verdichtungsvorrichtung 30 befindet sich zwischen der Klemmstelle K2 und K3. Mittels eines Saugschlitzes an dem Saugrohr 19 wird eine Faserbündelungszone 18 gebildet, in der die Fasern des Faserverbandes 8 gebündelt bzw. verdichtet werden.
  • Anschließend gelangt der Faserverband 8 zu einem Fadenführer 9 und wird weitergeführt zu einer Spinnvorrichtung 10. Die Spinnvorrichtung 10 umfasst eine Ringbank 14, welche einen Spinnring 12 trägt, und eine Spindelbank 15, auf welcher eine Spule 13 befestigt ist. Der Faserverband 8 gelangt über einen Läufer 11 zur Spule 13. Zum Verspinnen des Faserverbandes 8 wird die Spule 13 in Drehung versetzt. Dies hat zur Folge, dass der Läufer 11 durch den Faserverband 8 auf dem Ring 12 ebenfalls in Drehung versetzt wird. Durch die Drehung von Spule 13 und Läufer 11 wird dem Faserverband 8 eine Drehung erteilt und dadurch ein Garn gebildet, welches durch ein Auf- und Abbewegen der Ringbank 14 auf die Spule 13 aufgespult wird.
  • Zum Öffnen des Streckwerkes 2 können die Oberwalzen von den Unterwalzen angehoben werden. Hierfür und zum wieder Schließen des Streckwerkes 2 wird ein Belastungsarm 22, an dem die Oberwalzen in bekannter Weise befestigt sind, um einen Drehpunkt D in Pfeilrichtung P bewegt.
  • Bei dieser Ausführung des Standes der Technik ist es erforderlich, dass der Faserverband 8 zwischen der Klemmstelle K3 und dem Fadenführer 9 das Saugrohr 19 mit einem großen Umschlingungswinkel umschlingt, bevor es von diesem abgelöst werden kann. Diese große Umschlingung des Saugrohres 19 durch den Faserverband 8 ist nachteilig für die Fadenbildung, da die Drehung des Fadens nicht bis an die Klemmstelle K3 gelangen kann.
  • 2 zeigt einen Ausschnitt einer erfindungsgemäßen pneumatischen Verdichtungsvorrichtung 30 im Bereich des Ausgangswalzenpaares 5. Die Ausgangsoberwalze 6 ist auf die Ausgangsunterwalze 7 gedrückt und bildet mit dieser die Klemmstelle K2. Die Ausgangsoberwalze 6 ist dabei in bekannter Weise mittels eines Belastungsaggregats 32 an dem Belastungsarm 22 befestigt. Die Ausgangsoberwalze 6 wird mit einer Belastungsfeder 33 bei geschlossenem Belastungsarm 22 gegen die Ausgangsunterwalze 7 gedrückt. Die Befestigung des Belastungsaggregats 32 an dem Belastungsarm 22 erfolgt in diesem Ausführungsbeispiel mittels eines angedeuteten Befestigungselementes, beispielsweise einer Klemmschraube, die in einem Langloch verschoben und fixiert werden kann. An dem Belastungsaggregat 32 ist darüber hinaus ein Halter 34 angeordnet, an welchem eine Walze 35 gehalten ist. Der Halter 34 und damit die Walze 35 sind ebenfalls federnd gelagert (hier nicht dargestellt), sodass die Walze 35 elastisch gegen die Ausgangsunterwalze 7 gedrückt wird, wenn der Belastungsarm 22 geschlossen wird.
  • Die Klemmstelle K2 wird zwischen der Ausgangsoberwalze 6 und der Ausgangsunterwalze 7 geschaffen. Im Gegensatz zum Stand der Technik wird das Saugrohr 19 der pneumatischen Verdichtungsvorrichtung 30 nicht gegen die Ausgangsoberwalze 6, sondern gegen die zusätzliche Walze 35 gedrückt. Hierdurch entsteht die dritte Klemmstelle K3 für den Faserverband 8. Das Saugrohr 19 wird hierfür mittels einer nicht dargestellten Feder gegen die Walze 35 gedrückt und klemmt dabei den Faserverband 8. Das Saugrohr 19 weist einen Saugschlitz 20 auf, durch welchen Luft eingesaugt wird. An dem Saugschlitz 20 wird der Faserverband 8 gebündelt (Faserbündelungszone 18) und verdichtet. Damit die Fasern des Faserverbandes 8 nicht in den Saugschlitz 20 eingesaugt werden, ist der Saugschlitz 20 von einem Siebelement 21 umgeben. Das Siebelement 21 umschlingt das Saugrohr 19. Es kann mittels einer Spanneinrichtung gespannt werden oder, wie hier dargestellt, einfach um das Saugrohr 19 lose gelegt werden. Das Saugrohr 19 ist mit einem Absaugrohr 36 verbunden. Durch das Absaugrohr 36 wird Luft aus dem Saugrohr 19 abgesaugt.
  • Durch die zusätzliche Walze 35 ist das Saugrohr 19 und die dritte Klemmstelle K3 derart angeordnet, dass ein Auslaufwinkel α größer als im Stand der Technik bekannt ausgeführt sein kann. Durch diesen Auslaufwinkel a, welcher größer als 120° ist, ergibt sich, dass die Umschlingung des auslaufenden verstreckten Faserverbandes 8 hin zum Fadenführer 9 nur sehr gering ist. Unmittelbar nach der dritten Klemmstelle K3 wird der Faserverband 8 von dem Saugrohr 19 abgelöst und steht für die Fadenbildung zur Verfügung. Hierdurch wird eine bessere Spinnqualität erzielt.
  • Bei der Ausführung der 2 ist die Walze 35 gegen die Ausgangsunterwalze 7 gedrückt. Hierdurch entsteht eine vierte Klemmstelle K4 für den Faserverband 8. Die Faserbündelungszone 18 befindet sich zwischen der Klemmstelle K4 und der Klemmstelle K3. Durch die vierte Klemmstelle K4 ist die Faserbündelungszone 18 derart begrenzt, dass die Fasern des Faserverbandes 8 stets entweder an der vierten Klemmstelle K4 oder an der dritten Klemmstelle K3 geklemmt sein können. Hierdurch entsteht eine besonders vorteilhafte Verdichtung des Faserverbandes 8, bei welchem Faserenden optimal in den Faserverband 8 eingebunden werden können. Hierfür ist der Abstand der beiden Klemmstellen K3 und K4 vorzugsweise so bemessen, dass er entlang des Umfangs der Walze 35 kürzer ist als die mittlere Länge der Fasern des Faserverbandes 8. Das Saugrohr 19 befindet sich dabei in dem Zwickel zwischen der Ausgangsunterwalze 7 und der Walze 35. Es ist dabei möglichst nahe an der Ausgangsunterwalze 7 - und damit auch nahe an der Klemmstelle K4 und K2 - angeordnet. Hierdurch ist die Faserbündelungszone 18 von Luftströmungen von außerhalb der Faserbündelungszone 18 weitgehend geschützt. Die Faserbündelung wird dabei nicht gestört. Vorzugsweise ist darüber hinaus vorgesehen, dass das Siebelement 21 so angeordnet ist, dass es die Ausgangsunterwalze 7 kontaktiert und hierdurch kontinuierlich gereinigt wird.
  • In der Regel sind an einem Belastungsarm 22 die Oberwalzen zweier paralleler Streckwerke 2 befestigt. Die Ausgangsoberwalzen 6 sind in Art von Zwillingswalzen mittels einer Achse an dem Belastungsaggregat 32 des Belastungsarms 22 angeordnet. Jede der Ausgangsoberwalzen 6 steht seitlich über den Belastungsarm 22 hinaus. Dementsprechend sind vorzugsweise auch zwei Verdichtungsvorrichtungen 30 benachbarter Streckwerke 2 einem Belastungsarm 22 zugeordnet. Die zwei Verdichtungsvorrichtungen 30 können als eine Baueinheit ausgeführt sein. Sie können aber auch einzeln ausgebildet und damit einzeln jedem Streckwerk 2 zugeordnet sein.
  • 3 zeigt eine Darstellung des Auslaufwinkels α. Der Auslaufwinkel α ist gebildet zwischen einer Tangente T der Walze 35 an der Klemmstelle K3 und der Abzugsrichtung des abgezogenen Faserverbandes 8. Durch die Anordnung der Walze 35 an der Ausgangsunterwalze 7 sowie dem Saugrohr 19 an der Walze 35, durch welches die Klemmstelle K3 an der Walze 35 erzeugt wird, ist es möglich, dass dieser Auslaufwinkel α deutlich größer als beim Stand der Technik ist. Durch einen Auslaufwinkel α, welcher größer als 120° ist, wird die Umschlingung des Saugrohres 19 durch den Faserverband 8 zwischen der Klemmstelle K3 und einem Ablösepunkt 26 von dem Saugrohr 19 sehr gering.
  • In 4 ist ein Ausschnitt der erfindungsgemäßen pneumatischen Verdichtungsvorrichtung 30 mit einer zusätzlichen mechanischen Verdichtungsvorrichtung 27 dargestellt. Die mechanische Verdichtungsvorrichtung 27 weist einen Hauptfeldverdichter 28 und ein mechanisches Verdichtungselement 29 auf. Zwischen der Klemmstelle K1 und der Klemmstelle K2 ist der Hauptfeldverdichter 28 angeordnet. Der Hauptfeldverdichter 28 führt den Faserverband 1 gezielt zu der Klemmstelle K2. Um eine Anspannung des Faserverbands 1 zu erzeugen, drückt der Hauptfeldverdichter 28 den Faserverband 1 aus der Streckfeldebene 24 in Richtung zur Ausgangsunterwalze 7 hin. Zwischen der Klemmstelle K2 und der Klemmstelle K4 ist das mechanische Verdichtungselement 29 angeordnet. Es liegt auf der Ausgangsunterwalze 7 weitgehend spaltfrei auf und führt den Faserverband 1 in einer zwischen dem mechanischen Verdichtungselement 29 und der Ausgangsunterwalze 7 angeordneten Nut 37. In dieser Nut 37 wird der Faserverband 1 verdichtet, wird dann der Klemmstelle K4 zugeführt und gelangt anschließend zu der Klemmstelle K3 der pneumatischen Verdichtungsvorrichtung 30. Bei dieser Ausführung sind somit zwei unterschiedliche Verdichtungsvorrichtungen 27, 30 vorhanden, welche auf den Faserverband 1 in dem Streckwerk 2 bzw. auf den verstreckten Faserverband 8 nach dem Ausgangswalzenpaar 5 einwirken. Hierdurch wird eine besonders wirkungsvolle Verdichtung des Faserverbandes 8 erzielt.
  • Der Hauptfeldverdichter 28 ist darüber hinaus mit einer Verschiebeeinrichtung 23 verbunden, welche den Hauptfeldverdichter 28 und vorzugsweise auch das mechanische Verdichtungselement 29 in axialer Richtung der Ausgangsunterwalze 7 hin und her verschiebt. Hierdurch wird ein Verschleiß der Ausgangsunterwalze 7 und insbesondere der Ausgangsoberwalze 6 reduziert, da der Faserverband 1 an unterschiedlichen Stellen das Ausgangswalzenpaar 5 kontaktiert.
  • In 5 ist eine Ansicht des mechanischen Verdichtungselements 29 von dessen Unterseite dargestellt. Aus dieser Darstellung ist ersichtlich, dass die Nut 37 schräg zur Laufrichtung 25 des Faserverbands 8 angeordnet ist. Hierdurch wird der Faserverband 8 in seiner Breite komprimiert und wird so der pneumatischen Verdichtungsvorrichtung 30 zugeführt. Seitlich der Nut 37 sind Auflageflächen des mechanischen Verdichtungselements 29 vorgesehen, mit welchen das Verdichtungselement 29 auf der Oberfläche der Ausgangsunterwalze 7 weitgehend spaltfrei aufliegt.
  • 6 zeigt einen Ausschnitt der erfindungsgemäßen pneumatischen Verdichtungsvorrichtung 30 mit der mechanischen Verdichtungsvorrichtung 27, welche hier lediglich das mechanische Verdichtungselement 29 aufweist, nicht aber den Hauptfeldverdichter 28. Je nach Anwendungsfall, insbesondere wenn es nicht erforderlich ist, dass der Faserverband 1 aus der Streckfeldebene 24 ausgelenkt werden muss, ist die Verwendung des mechanischen Verdichtungselements 29 ohne den Hauptfeldverdichter 28 ausreichend. In diesem Ausführungsbeispiel ist darüber hinaus vorgesehen, dass das Siebelement 21 des Saugrohres 19 um eine drehbar gelagerte Rolle 38 geführt ist. Hierdurch verringert sich die Reibung des Siebelements 21 an dem Saugrohr 19, wodurch die Beweglichkeit des Siebelements 21 um das Saugrohr 19 herum verbessert ist. Damit wird ein sicherer Transport der Fasern des Faserverbands 8 auf dem Siebelement 21 gewährleistet. Weist die Walze 35 zudem einen Reibbelag auf, so dient dies weiterhin einer guten, schlupffreien Bewegung des Siebelements 21.
  • In 7 ist ein Ausschnitt einer erfindungsgemäßen pneumatischen Verdichtungsvorrichtung 30 mit einer weiteren pneumatischen Verdichtungsvorrichtung 39 dargestellt. Diese weitere pneumatische Verdichtungsvorrichtung 39 umfasst eine Siebwalze 43 mit einem integrierten Saugeinsatz 40. Die Siebwalze 43 ist durch den Kontakt mit der Ausgangsunterwalze 7 angetrieben. Hierbei ist es vorteilhaft, wenn die Oberfläche der Siebwalze 43 einen Reibbelag aufweist, welcher mit der Ausgangsunterwalze 7 zusammenwirkt. Der Saugeinsatz 40 weist an definierter Stelle eine Öffnung, insbesondere einen Saugschlitz 20 auf, an welcher die Siebwalze 43 besaugt ist. Dabei kann der besaugte Bereich, wie hier dargestellt, zwischen der Klemmstelle K4 und der Klemmstelle K3 sein. Bei einer anderen Anwendung ist es aber auch möglich, dass der besaugte Bereich zwischen der Klemmstelle K2 und der Klemmstelle K3 angeordnet ist.
  • 8 zeigt einen Ausschnitt einer erfindungsgemäßen pneumatischen Verdichtungsvorrichtung 30 mit einem Riemen 41. Der Riemen 41 ist um die Ausgangsoberwalze 6 und die Walze 35 gelegt und durch den Kontakt mit der Ausgangsunterwalze 7 angetrieben. Die Fasern des Faserverbandes 8 werden dabei von der Klemmstelle K2 zur Klemmstelle K4 zwischen dem Riemen 41 und der Ausgangsunterwalze 7 transportiert. Anschließend gelangen die Fasern des Faserverbandes 8 in den besaugten Bereich des Saugrohres 19 und werden dort auf dem Siebelement 21 zur Klemmstelle K3 transportiert. Der Riemen 41 ist durch eine Spanneinrichtung 42 gespannt.
  • Gemäß 9 wirkt die erfindungsgemäße pneumatische Verdichtungsvorrichtung 30 ebenfalls mit dem Riemen 41 zusammen. In diesem Ausführungsbeispiel ist allerdings die Walze 35 derart angeordnet, dass sie keinen Kontakt mit der Ausgangsunterwalze 7 hat. Eine Klemmstelle K4 existiert somit bei diesem Ausführungsbeispiel nicht. Die Fasern werden in dem Spalt zwischen dem Riemen 41 und der Ausgangsunterwalze 7 nach der Klemmstelle K2 zur Klemmstelle K3 befördert und dort durch die pneumatische Verdichtungsvorrichtung 30 verdichtet. Durch ein festes Andrücken des Saugrohres 19 an den Riemen 41 kann der Antrieb des Riemens 41 partiell gebremst werden. Das Saugrohr 19 wirkt somit in Art einer Bremseinrichtung auf den Riemen 41. Dies wirkt sich positiv auf den Transport der Fasern des Faserverbandes 8 unmittelbar vor der Klemmstelle K3 aus.
  • Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine Kombination der Merkmale, auch wenn diese in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen dargestellt und beschrieben sind.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Faserverband
    2
    Streckwerk
    3
    Eingangswalzenpaar
    4
    Riemchenwalzenpaar
    5
    Ausgangswalzenpaar
    6
    Ausgangsoberwalze
    7
    Ausgangsunterwalze
    8
    Verstreckter Faserverband
    9
    Fadenführer
    10
    Spinnvorrichtung
    11
    Läufer
    12
    Spinnring
    13
    Spule
    14
    Ringbank
    15
    Spindelbank
    16
    Oberwalze
    17
    Unterwalze
    18
    Faserbündelungszone
    19
    Saugrohr
    20
    Saugschlitz
    21
    Siebelement
    22
    Belastungsarm
    23
    Verschiebeeinrichtung
    24
    Streckfeldebene
    25
    Laufrichtung
    26
    Ablösepunkt
    27
    mechanischen Verdichtungsvorrichtung
    28
    Hauptfeldverdichter
    29
    mechanisches Verdichtungselement
    30
    pneumatische Verdichtungsvorrichtung
    31
    Führungsriemchen
    32
    Belastungsaggregat
    33
    Belastungsfeder
    34
    Halter
    35
    Walze
    36
    Absaugrohr
    37
    Nut
    38
    Rolle
    39
    weitere pneumatische Verdichtungsvorrichtung
    40
    Saugeinsatz
    41
    Riemen
    42
    Spanneinrichtung
    43
    Siebwalze
    D
    Drehpunkt
    P
    Pfeilrichtung zum Öffnen und Schließen des Streckwerks
    K1
    Erste Klemmstelle
    K2
    Zweite Klemmstelle
    K3
    Dritte Klemmstelle
    K4
    Vierte Klemmstelle
    T
    Tangente
    α
    Auslaufwinkel
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 10261785 A1 [0002]
    • EP 3724383 A1 [0003]

Claims (15)

  1. Vorrichtung zum Verdichten eines Faserverbandes (1) an einer Spinnmaschine - mit einem Streckwerk (2) zum Verstrecken des Faserverbandes (1), - mit zumindest einem ersten Walzenpaar (4) bestehend aus einer Oberwalze (16) und einer Unterwalze (17) und - mit einem Ausgangswalzenpaar (5) bestehend aus einer Ausgangsoberwalze (6) und einer Ausgangsunterwalze (7) sowie - mit einer dem Ausgangswalzenpaar (5) nachgeordneten pneumatischen Verdichtungsvorrichtung (30) zur Verdichtung des verstreckten Faserverbandes (1), - welche eine Faserbündelungszone (18) und ein von einem Siebelement (21) umschlungenes und besaugbares Saugrohr (19) aufweist, - wobei eine erste Klemmstelle (K1) durch das erste Walzenpaar (4) und eine zweite Klemmstelle (K2) durch das Ausgangswalzenpaar (5) definiert ist und die erste Klemmstelle (K1) und die zweite Klemmstelle (K2) eine Streckfeldebene (24) ausbilden, welche vom Faserverband (1) in einer Laufrichtung (25) von der ersten Klemmstelle (K1) zur zweiten Klemmstelle (K2) durchlaufen wird, dadurch gekennzeichnet, dass - der Ausgangsoberwalze (6) eine Walze (35) nachgeordnet ist und - die pneumatische Verdichtungsvorrichtung (30) zusammen mit der Walze (35) eine dritte Klemmstelle (K3) für den Faserverband (1) bildet.
  2. Vorrichtung nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Walze (35) zusammen mit der Ausgangsunterwalze (7) eine vierte Klemmstelle (K4) für den Faserverband (1), welche in Faserlaufrichtung (25) vor der dritten Klemmstelle (K3) angeordnet ist, bildet.
  3. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vor der zweiten Klemmstelle (K2) ein Hauptfeldverdichter (28) angeordnet ist.
  4. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der zweiten und der dritten Klemmstelle (K2, K3), vorzugsweise zwischen der zweiten und der vierten Klemmstelle (K2, K4), ein mechanisches Verdichtungselement (29) angeordnet ist.
  5. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mechanische Verdichtungselement (29) auf der Ausgangsunterwalze (7) aufliegt.
  6. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hauptfeldverdichter (28) und/oder das mechanische Verdichtungselement (29) an einer Verschiebeeinrichtung (23) angeordnet ist, um in axialer Richtung der Ausgangsunterwalze (7) verschiebbar zu sein.
  7. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Walze (35) eine Siebwalze (43) mit einem integrierten Saugeinsatz (40) einer pneumatischen Verdichtungsvorrichtung (39) umfasst.
  8. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Siebelement (21) ein Siebriemchen ist.
  9. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Walze (35) einen Reibbelag zum Antrieb des Siebelements (21) aufweist.
  10. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Saugrohr (19) und/oder der Saugeinsatz (40) einen Saugschlitz (20) aufweist.
  11. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Tangente (T) der Walze (35) an der dritten Klemmstelle (K3) zusammen mit der Richtung des aus der pneumatischen Verdichtungseinrichtung (30) abgezogenen Faserverbandes (8) einen Auslaufwinkel (α) bildet, welcher größer 120° ist.
  12. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Klemmstelle (K3) zwischen der pneumatischen Verdichtungsvorrichtung (30) und der Walze (35) durch das Saugrohr (19) oder durch eine an dem Saugrohr (19) angeordnete Rolle (38) gebildet ist.
  13. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgangsoberwalze (6) und die Walze (35) von einem gemeinsamen Riemen (41) umschlungen sind.
  14. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Riemen (41) mit einer Spanneinrichtung (42) gespannt ist.
  15. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Riemen (41) im Bereich der dritten Klemmstelle (K3) mit einer Bremseinrichtung gebremst ist.
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