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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit mindestens einer im Innenraum des Kraftfahrzeugs befindlichen Aufnahmevorrichtung zur Aufnahme eines mobilen elektronischen Geräts gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, wie es aus der gattungsbildenden
DE 10 2014 015 718 A1 bekannt ist.
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Die Aufnahmevorrichtung der
DE 10 2014 015 718 A1 weist zur Aufnahme des mobilen elektronischen Geräts eine Schnittstelle auf, über die eine kommunikative Verbindung zwischen dem mobilen elektronischen Gerät und dem Kraftfahrzeug herstellbar ist. Weiterhin ist mindestens eine fahrzeugseitig bereitgestellte Anzeigeeinheit zur Darstellung von Inhalten und Informationen des mobilen elektronischen Geräts vorgesehen, wobei das mobile elektronische Gerät als Bedieneinheit zur Ansteuerung beispielsweise einer Navigationsfunktion oder eines Musikdiensts zum Abspielen von Musikdateien dient. Das mobile elektronische Gerät bedient sich dazu einer Anwendungssoftware (App), die auf dem mobilen elektronischen Gerät zu installieren ist und nach Herstellen der kommunikativen Verbindung zwischen dem mobilen elektronischen Gerät und dem Kraftfahrzeug über die Schnittstelle automatisch aktiv ist. Hierbei ist die Schnittstelle zur Aufnahme des mobilen elektronischen Geräts vorzugsweise in eine Ablagefläche in der Mittelkonsole des Kraftfahrzeugs integriert, in der das mobile elektronische Gerät verrutschsicher abgelegt werden kann.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von diesem bekannten Stand der Technik ein Kraftfahrzeug mit mindestens einer im Innenraum des Kraftfahrzeugs befindlichen Aufnahmevorrichtung zur Aufnahme eines mobilen elektronischen Geräts anzugeben, bei dem eine einfache, kostengünstige und variabel vorgebbare Bedienung verschiedener Fahrzeugkomponenten des Kraftfahrzeugs ermöglicht wird.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Kraftfahrzeug mit mindestens einer im Innenraum des Kraftfahrzeugs befindlichen Aufnahmevorrichtung zur Aufnahme eines mobilen elektronischen Geräts mit den im Patentanspruch 1 genannten Merkmalen gelöst.
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Im Falle des Einbringens eines mobilen elektronischen Geräts in mindestens eine hierfür vorgesehene Aufnahmevorrichtung im Innenraum des Kraftfahrzeugs und einer hierdurch realisierten Kopplung des mobilen elektronischen Geräts mit einer Steuereinheit des Kraftfahrzeugs wird eine Verbindung zwischen der Steuereinheit und der elektromotorischen Antriebseinheit mindestens einer elektromotorisch bewegbaren Fahrzeugkomponente des Kraftfahrzeugs hergestellt. Hierdurch kann dann der Bewegungsvorgang und insbesondere der Verstellvorgang mindestens einer elektromotorisch bewegbaren Fahrzeugkomponente von einem Bediener über die Bedieneinheit des mobilen elektronischen Geräts gesteuert werden.
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Mit der vorliegenden Erfindung wird demzufolge eine einfache und komfortable Bedienung des Bewegungsvorgangs von bestimmten elektromotorisch bewegbaren Fahrzeugkomponenten des Kraftfahrzeugs ermöglicht, ohne dass hierzu separate Bedienelemente im Kraftfahrzeug selbst vorgesehen sein müssen bzw. ohne dass die im Kraftfahrzeug ggf. bereits vorgesehenen Bedienelemente hierzu verwendet werden müssen. Weiterhin kann hierdurch in Abhängigkeit des jeweiligen Bedieners eine individuelle Bedienung bestimmter elektromotorisch bewegbarer Fahrzeugkomponenten realisiert werden.
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Hierzu kann auf dem mobilen elektronischen Gerät ein entsprechendes Anwenderprogramm (eine App) installiert werden, über das die Bedienung des Bewegungsvorgangs der elektromotorisch bewegbaren Fahrzeugkomponenten aktiviert und entsprechend vorgegeben wird, insbesondere auch abhängig vom Bediener oder der Position des mobilen elektronischen Geräts im Kraftfahrzeug individuell vorgegeben wird.
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Vorzugsweise ist eine Aufnahmevorrichtung zur Aufnahme eines mobilen elektronischen Geräts im Innenraum des Kraftfahrzeugs an einer derartigen Position angeordnet, die räumlich benachbart zu der elektromotorisch bewegbaren Fahrzeugkomponente ist, deren Bewegungsvorgang über die Bedieneinheit des mobilen elektronischen Geräts gesteuert werden soll.
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Vorzugsweise sind mehrere Aufnahmevorrichtungen im Innenraum des Kraftfahrzeugs an unterschiedlichen Positionen vorgesehen, wobei eine Aufnahmevorrichtung zur Aufnahme jeweils eines mobilen elektronischen Geräts vorgesehen ist. Die unterschiedlichen Aufnahmevorrichtungen können dabei zur Aufnahme des gleichen mobilen elektronischen Geräts oder zur Aufnahme unterschiedlicher elektronischer Geräte ausgebildet sein.
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Die Aufnahmevorrichtungen zur Aufnahme eines mobilen elektronischen Geräts können an beliebigen hierfür geeigneten Positionen im Innenraum des Kraftfahrzeugs angeordnet werden, bspw. in der Mittelkonsole des Kraftfahrzeugs, im Armaturenbrett des Kraftfahrzeugs oder vorzugsweise in der Seitenverkleidung des Kraftfahrzeugs. Insbesondere können die Aufnahmevorrichtungen zur Aufnahme eines mobilen elektronischen Geräts in der Türverkleidung der Seitentüren des Kraftfahrzeugs im Bereich der Armlehne angeordnet werden, wobei bspw. in jeder Seitentüre eine derartige Aufnahmevorrichtung zur Aufnahme eines mobilen elektronischen Geräts vorgesehen werden kann.
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Als elektromotorisch bewegbare Fahrzeugkomponenten des Kraftfahrzeugs, deren Bewegungsvorgang (Verstellvorgang) über die Bedieneinheit des mobilen elektronischen Geräts gesteuert werden kann, können hierbei insbesondere die Sitze des Kraftfahrzeugs und vorzugsweise die Vordersitze des Kraftfahrzeugs (Fahrersitz, Beifahrersitz) vorgesehen sein. Weiterhin können auch die elektromotorisch verschließbaren Öffnungen des Kraftfahrzeugs über die Bedieneinheit des mobilen elektronischen Geräts gesteuert werden, insbesondere die Seitenscheiben des Kraftfahrzeugs, das Schiebedach des Kraftfahrzeugs, der Kofferraumdeckel des Kraftfahrzeugs oder die Seitentüren des Kraftfahrzeugs. Des Weiteren kann es sich bei den bewegbaren Fahrzeugkomponenten des Kraftfahrzeugs, deren Bewegungs- bzw. Verstellvorgang über die Bedieneinheit des mobilen elektronischen Geräts gesteuert werden können auch um die hinteren Sitze handeln. Dabei kann bei sämtlichen Sitzen auch die Verstellung der Position, wie Lehnenneigung, Lordose oder Sitzhöhe, vorgenommen werden. Auch die Ansteuerung einer Sitzheizung oder die Ansteuerung von Massagefunktionen ist möglich. Des Weiteren lässt sich die Beleuchtung in Türverkleidungen oder einem Dachhimmel bezüglich Helligkeit und/oder Farbe steuern. Des Weiteren ist die Einrichtung und/oder Ansteuerung eines individuellen, beispielsweise auf den Boden abstrahlenden Begrü-ßungslogos möglich.
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Das mobile elektronische Gerät kann als beliebiges vom Bediener mitzuführendes Gerät ausgebildet sein, für das mindestens eine passende Aufnahmevorrichtung im Innenraum des Kraftfahrzeugs vorgesehen ist; bspw. kann das mobile elektronische Gerät als Mobiltelefon, als Notebook (Laptop), als Notepad (Tablet) oder als elektronischer Schlüssel ausgebildet sein.
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Die mindestens eine Aufnahmevorrichtung im Innenraum des Kraftfahrzeugs zur Aufnahme des mobilen elektronischen Geräts weist eine elektronische Schnittstelle zur elektronischen Anbindung des mobilen elektronischen Geräts auf, die ggf. eine Ladevorrichtung für das mobile elektronische Gerät aufweisen kann. Weiterhin kann die mindestens eine Aufnahmevorrichtung im Innenraum des Kraftfahrzeugs zur Aufnahme des mobilen elektronischen Geräts Befestigungsmittel aufweisen, mit denen das mobile elektronische Gerät verliersicher in der Aufnahmevorrichtung gehalten wird, bspw. in der jeweiligen Aufnahmevorrichtung verriegelt wird, bspw. über eine klappbare Blende. Über die elektronische Schnittstelle kann eine leitungsgebundene oder drahtlose Kommunikation mit einer Steuereinheit des Kraftfahrzeugs erfolgen. Durch die sichere Halterung des mobilen elektronischen Geräts in der jeweiligen Aufnahmevorrichtung können auch die entsprechenden Sicherheitsanforderungen für den Crashfall erfüllt werden.
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Die Kommunikation zwischen dem Steuergerät und der elektromotorischen Antriebseinheit der elektromotorisch bewegbaren Fahrzeugkomponente des Kraftfahrzeugs und damit auch zwischen der Bedieneinheit des mobilen elektronischen Geräts und der elektromotorischen Antriebseinheit der elektromotorisch bewegbaren Fahrzeugkomponente erfolgt mittels geeigneter Datenübertragungswege entweder leitungslos über drahtlose Kommunikation oder leitungsgebunden durch geeignete Verkabelung im Kraftfahrzeug.
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Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen prinzipmäßig dargestellt.
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Es zeigt:
- 1 die schematische Darstellung einer Seitentüre eines Kraftfahrzeugs in Draufsicht,
- 2 die Schnittdarstellung einer Seitentüre eines Kraftfahrzeugs,
- 3 die schematische Darstellung eines Schaltplans zur Realisierung des Bewegungsvorgangs bestimmter elektromotorisch bewegbarer Fahrzeugkomponenten.
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Gemäß der 1 ist in einer Draufsicht eine Seitentüre 1 eines Kraftfahrzeugs mit einer Seitenverkleidung 2 sowie einer Armlehne 3 dargestellt. In der Armlehne 3 befindet sich eine Aufnahmevorrichtung 4 für ein in der 1 nicht dargestelltes mobiles elektronisches Gerät, bspw. für ein vom Bediener mitzuführendes Mobiltelefon.
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Eine derartige Aufnahmevorrichtung 4 für ein mobiles elektronisches Gerät befindet sich an entsprechender Stelle bspw. in allen vier Seitentüren 1 des Kraftfahrzeugs, wobei die jeweilige Aufnahmevorrichtung 4 durch geeignete Mittel zur Aufnahme unterschiedlicher Mobiltelefone ausgebildet sein kann.
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Gemäß der sehr schematischen Schnittdarstellung der 2 ist in der sich in der Armlehne 3 befindlichen Aufnahmevorrichtung 4 ein wechselbarer Rahmen 5 zur Aufnahme unterschiedlicher Mobiltelefone vorgesehen, der an einem Ende drehbar mittels eines drehbaren Gelenks 6 an der Wandung der Aufnahmevorrichtung 4 und am anderen Ende mittels Befestigungselementen 9 (bspw. mittels Clipsen) an der Wandung der Aufnahmevorrichtung 4 befestigt ist. Weiterhin ist in der Aufnahmevorrichtung 4 zur Kontaktierung und zur elektronischen Anbindung des mobilen elektronischen Geräts ein Kontaktstecker 7 vorgesehen, der bspw. über eine drehbare Halterung 8 an der Wandung der Aufnahmevorrichtung 4 befestigt ist. Beim Einbringen eines Mobiltelefons in die Aufnahmevorrichtung 4 erfolgt eine Kontaktierung mit dem Kontaktstecker 7, wobei über den Kontaktstecker 7 zum einen der Ladevorgang des Mobiltelefons vorgenommen wird, zum andern wird hierdurch eine elektronische Verbindung zu mindestens einem Steuergerät des Kraftfahrzeugs hergestellt, bspw. mit einen in der Seitenverkleidung 2 der Seitentüre 1 befindlichen Türsteuergerät. Durch die mechanische Verbindung des Mobiltelefons mit dem Kontaktstecker 7 und mit dem an unterschiedliche geometrische Formen und Größen des Mobiltelefons anpassbaren Rahmen 5 wird eine verliersichere Befestigung des Mobiltelefons in der Aufnahmevorrichtung 4 hergestellt, die auch im Crashfall des Kraftfahrzeugs eine sichere Halterung des Mobiltelefons in der Aufnahmevorrichtung 4 ermöglicht.
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Gemäß der 3 ist die elektronische Verbindung der in allen vier Seitentüren 1 des Kraftfahrzeugs vorgesehenen Aufnahmevorrichtungen 4 mit einer Steuereinheit 10 dargestellt, über die verschiedene elektromotorisch bewegbare Fahrzeugkomponenten 11, 12, 13 angesteuert werden. Bspw. ist mit dem Türsteuergerät als Steuereinheit 10 eine elektronische leitungsgebundene Verbindung zu einem Fensterherbermotor 11 für die Bewegung der Seitenscheiben des Kraftfahrzeugs, zu einem Sitzverstellungsmotor 12 für die Sitzverstellung der Fahrzeugsitze und zu einem Türmotor 13 für die Türverriegelung der Seitentüren 1 realisiert.
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Über das sich in einer der Aufnahmevorrichtungen 4 befindliche und mit dem jeweiligen Kontaktstecker 7 verbundene Mobiltelefon lassen sich folglich die Bewegungsvorgänge der Seitenscheiben des Kraftfahrzeugs, der Fahrzeugsitze des Kraftfahrzeugs und der Seitentüren 1 des Kraftfahrzeugs steuern. Hierbei kann auch vorgesehen sein, dass sich bei einem in einer der Aufnahmevorrichtungen 4 einer Seitentüre 1 befindlichen Mobiltelefon nur der Bewegungsvorgang der zugehörigen Seitenscheibe des Kraftfahrzeugs, des benachbart zur Seitentüre 1 befindlichen Fahrzeugsitzes des Kraftfahrzeugs und der zugehörigen Seitentüre 1 des Kraftfahrzeugs über das Mobiltelefon steuern lässt.
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Auf dem Mobiltelefon kann ein Anwendungsprogramm (App) installiert werden, das eine entsprechende Steuerung der Bewegungsvorgänge der Seitenscheiben, der Fahrzeugsitze und der Seitentüre 1 ermöglicht und auch ggf. den Bewegungsvorgang bzw. den Ablauf auf einer Anzeigeeinheit des Mobiltelefons optisch darstellt.
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Neben den reinen Verstellvorgängen der genannten Fahrzeugkomponenten können auch zusätzliche den Bewegungsvorgang der genannten Fahrzeugkomponenten beeinflussende Funktionen realisiert werden. Bspw. können diese Funktionen auch individuell je nach Position der Aufnahmevorrichtung 4 bzw. des sich darin befindlichen Mobiltelefons unterschiedlich ausgestaltet werden.
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Denkbar ist hierbei bspw. eine Kindersicherungsfunktion für bestimmte Seitentüren 1, d.h. das Sperren des Öffnungsvorgangs dieser Seitentüren 1 oder des Verstellvorgangs für die zugehörige Seitenscheibe einer Seitentüre 1. Weiterhin kann bspw. auch die Verstellgeschwindigkeit beim Bewegungsvorgang der Seitenscheibe für verschiedene Seitenscheiben des Kraftfahrzeugs unterschiedlich vorgegeben werden.
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Beim Öffnungsvorgang einer Seitentüre 1 kann beim Erkennen einer potentiellen Kollisionsgefahr mit einem sich außerhalb des Kraftfahrzeugs befindlichen Hindernis ein entsprechender Warnhinweis (akustisch, optisch, haptisch etc.) je nach Position der Aufnahmevorrichtung 4 bzw. des sich darin befindlichen Mobiltelefons unterschiedlich vorgegeben werden.
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Schließlich kann auch der Bewegungsvorgang von Fahrzeugsitzen in Zusammenhang mit den Fondsitzen des Kraftfahrzeugs entsprechend gesteuert werden; falls sich ein Mobiltelefon in einer Aufnahmevorrichtung 4 in einer der Seitentüren 1 im Fond des Kraftfahrzeugs befindet, kann bspw. der Klappvorgang für die Rückenlehne der Fondsitze gesperrt werden und/oder der mögliche Verstellweg für die Sitzverstellung der Vordersitze des Kraftfahrzeugs begrenzt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Seitentüre
- 2
- Seitenverkleidung
- 3
- Armlehne
- 4
- Aufnahmevorrichtung für Mobiltelefon
- 5
- Rahmen
- 6
- Drehbare Aufnahme Rahmen
- 7
- Kontaktstecker
- 8
- Drehbare Aufnahme Kontaktstecker
- 9
- Befestigungselementen
- 10
- Steuergerät
- 11
- Fensterhebermotor
- 12
- Sitzverstellungsmotor
- 13
- Motor Türverriegelung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014015718 A1 [0001, 0002]