DE102008053963A1

DE102008053963A1 - Armaturentafel für einen Kraftwagen mit einer Anzeige- und Bedieneinheit für ein Infotainmentsystem

Info

Publication number: DE102008053963A1
Application number: DE102008053963A
Authority: DE
Inventors: Zeynel Dipl.-Ing. Güngör
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2008-10-30
Filing date: 2008-10-30
Publication date: 2009-05-20

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Armaturentafel (30) für einen Kraftwagen, insbesondere einen Personenkraftwagen, mit einer Anzeige- und Bedieneinheit (40, 42) für ein Infotainment-System des Kraftwagens. In der Armaturentafel (30) soll ein zusätzliches, leicht zugängliches Staufach (34) zum Ablegen von Utensilien geschaffen werden. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass eine Verschließeinrichtung (38) des Staufachs (34) geschaffen wird, der die Anzeige- und Bedieneinheit (40, 42) zugeordnet ist. Dadurch dient die Verschließeinrichtung (38) in ihrer Geschlossen-Stellung, wenn sie das Staufach (34) schließt, als Bedienfeld mit der Anzeige (40) und den Bedienelementen (42) des Infotainment-Systems. In ihrer Offen-Stellung gibt sie dagegen den Zugriff zu dem Staufach (34) frei.

Description

Die Erfindung betrifft eine Armaturentafel für einen Kraftwagen, insbesondere einen Personenkraftwagen, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
In Kraftwagen dient die Armaturentafel dazu, einem Fahrer auch während der Fahrt eine komfortable Bedienung verschiedener, im Kraftwagen zur Verfügung stehender elektronischer Komponenten zu ermöglichen. Dazu werden in Bedienfeldern der Armaturentafel die nötigen Anzeigen und Bedienelemente (Armaturen) angeordnet. Wichtige Bereiche der Armaturentafel sind zum einen die Instrumententafel zwischen dem hinter dem Lenkrad angeordneten Kombi-Instrument und dem Handschuhfach für den Beifahrer und zum anderen die Mittelkonsole. Dieser zweite Bereich wird auch als Dom bezeichnet. Die in den Bedienfeldern der Armaturentafel angeordneten Armaturen ermöglichen das Bedienen von Komforteinrichtungen wie zum Beispiel einer Belüftung oder einer Klimatisierung. Eine verhältnismäßig großflächige Einheit bildet das sogenannte Infotainment-System eines Kraftwagens, das bevorzugt im Mittelkonsolenbereich angeordnet ist. Unter einem Infotainment-System ist dabei eine multifunktionale Bedien- und Anzeigeeinrichtung zu verstehen, mit der über eine bevorzugt menügesteuerte Auswahl diverse Bedienfunktionen für ein Radio, einen CD-Spieler oder auch ein Navigationssystem im Wechsel aktivierbar sind.
Eine zweite, wichtige Einrichtung im Bereich der Armaturentafel sind die für den Fahrer gut erreichbaren Ablagemöglichkeiten. Diese sind insbesondere durch Staufächer realisiert, in denen der Fahrer Utensilien wie Sonnenbrillen unterbringen kann, die während einer Fahrt leicht zugänglich sein sollen.
Bei der Auslegung von Armaturentafeln ergibt sich das Problem, dass die Anzeigen und Bedienelemente der Bedienfelder mit der zugehörigen Elektronik verkabelt sein müssen und daher im Bereich der Mittelkonsole hinter der Verschalung wegen der verlegten Kabel und der sich dort befindenden Elektronik kein Platz für große Staufächer zur Verfügung steht. Entsprechend geht durch Schaffen einer Zugriffsöffnung für ein Staufach wertvolle Fläche für das Schaffen eines Bedienfeldes im Bereich des Doms bzw. der Mittelkonsole verloren.
Aufgabe der vorliegenden technischen Erfindung ist es, ein zusätzliches Staufach im Bereich der Armaturentafel zu schaffen, das leicht für einen Fahrer erreichbar ist, ohne dabei die für Bedienfelder zur Verfügung stehende Fläche zu verringern.
Die Aufgabe wird mit einer Armaturentafel gemäß dem Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass eine Anzeige- und Bedieneinheit für ein Infotainment-System des Kraftwagens einer Verschließeinrichtung eines Staufachs zugeordnet ist. Mit anderen Worten ist die Anzeige- und Bedieneinheit in die Verschließeinrichtung des Staufachs integriert bzw. die Verschließeinrichtung dient als Träger der Anzeige- und Bedieneinheit. In einer Geschlossen-Stellung der Verschließeinrichtung verschließt sie das Staufach und dient zugleich als ein Bedienfeld der Armaturentafel. Wird die Verschließeinrichtung in eine Offen-Stellung gebracht, gibt sie eine Zugriffsöffnung zum Staufach in der Armaturentafel frei. Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass zwischen einer Bedien- und Anzeigeeinrichtung eines Infotainment-Systems und dem zugehörigen Elektronikkasten des Infotainmert-Systems lediglich eine geringe Anzahl von Verbindungskabeln für den Anschluss nötig ist. Werden diese Kabel entsprechend verlängert, ist es möglich, den Elektronikkasten aus dem Bereich der Mittelkonsole zu verlagern und damit innerhalb der Mittelkonsole Raum für ein Staufach zu gewinnen. Durch Anbringen der Anzeige- und Bedieneinheit bzw. von Teilen derselben auf der Verschließeinrichtung des so geschaffenen Staufachs wird die Verschließeinrichtung als weiteres Bedienfeld genutzt.
Die Verschließeinrichtung ist bevorzugt als Deckelelement ausgebildet. Ein solches Deckelelement kann in der Geschlossen-Stellung bündig mit dem die Zugriffsöffnung umgebenden Bereich der Armaturentafel abschließen, so dass sie sich als Bedienfeld mit der ihr zugeordneten Anzeige- und Bedieneinheit in die Armaturentafel einfügt. Das Deckelelement kann von einer Geschlossen-Stellung in eine Offen-Stellung beispielsweise durch Schienenelemente oder durch eine Schwenkeinrichtung bewegbar sein.
Wird die Verschließeinrichtung als Klappe ausgebildet, die an wenigstens einem Scharnier verschwenkbar ist, kann sie mit geringem mechanischen Aufwand bereitgestellt werden. Zudem ist sichergestellt, dass eine solche in die Fahrgastzelle hinein schwenkbare Klappe sich auch dann öffnen lässt, wenn der Inhalt des Staufachs sich während der Fahrt verlagert hat und gegen die Klappe lehnt.
Die Funktionalität einer Klappe lässt sich noch verbessern, wenn die Klappe in der Offen-Stellung eine dem Staufach vorgelagerte Abstelleinrichtung bildet. Dies kann erreicht werden, indem Scharniere an einer unteren Kante der Klappe angebracht werden, so dass die Klappe nach unten hin öffnet und eine in der Geschlossen-Stellung in das Staufach hineinweisende plane Oberfläche in der Offen-Stellung als horizontale Tischfläche genutzt werden kann.
Alternativ zu einer Klappe kann die Verschließeinrichtung Teil einer Schublade sein, die aus dem Staufach ausziehbar ist. Durch die Verwendung einer Schublade ergibt sich der Vorteil, dass beim Öffnen des Staufachs keine Utensilien aus dem Staufach herausfallen können.
Anhand von Ausführungsbeispielen wird die Erfindung im folgenden näher erläutert.
Dabei zeigen:
1 eine ausschnittsweise und schematische Perspektivansicht auf eine erfindungsgemäße Armaturentafel mit einer Verschließeinrichtung in Geschlossen-Stellung;
2 eine ausschnittsweise und schematische Perspektivansicht auf die erfindungsgemäße Armaturentafel aus der 1, wobei sich die Verschließeinrichtung in einer Offen-Stellung befindet;
3 eine ausschnittsweise und schematische Perspektivansicht auf eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Armaturentafel, wobei die Verschließeinrichtung einer Schublade zugeordnet ist; und
4 eine ausschnittsweise und schematische Perspektivansicht auf eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Armaturentafel.
In 1 ist ein Bereich einer erfindungsgemäßen Armaturentafel 10 für einen Kraftwagen dargestellt. Es handelt sich dabei um einen Teil einer Mittelkonsole 12. In der Mittelkonsole 12 ist eine Verschließeinrichtung 14 angebracht, die sich in einer Geschlossen-Stellung befindet und als Bedienfeld für ein Infotainment-System des Kraftwagens ausgebildet ist, wobei sich in dem Bedienfeld eine Anzeige 16 des Infotainment-Systems und eine zugehörige Bedieneinheit 18 befindet. Die Verschließeinrichtung 14 wird mittels eines Schlosses in der Geschlossen-Stellung gehalten, so dass weder fahrtbedingte Vibrationen noch die Bedienung der Bedieneinheit 18 dazu führen, dass sich die Verschließeinrichtung 14 ungewollt öffnet. Das Schloss der Verschließeinrichtung 14 kann mittels einer Taste 20 entriegelt werden, woraufhin sich die Verschließeinrichtung 14, angetrieben von einem Federmechanismus, selbständig langsam öffnet.
In der 2 ist die erfindungsgemäße Armaturentafel 10 aus der 1 noch einmal gezeigt, wobei sich in der 2 die Verschließeinrichtung 14 in einer Offen-Stellung befindet. Die Verschließeinrichtung 14 ist als Klappe ausgebildet, die an Scharnieren 22 nach unten hin in die Fahrgastzelle hinein schwenkbar ist. In der Offen-Stellung gibt die Verschließeinrichtung 14 einen Zugriff zu einem in der Mittelkonsole 12 ausgebildeten Staufach 24 frei. Mithilfe von nicht dargestellten Anschlagelementen wird erreicht, dass die als Verschließeinrichtung 14 dienende Klappe an den Scharnieren 22 nur so weit nach unten verschwenkt wird, dass die in der Geschlossen-Stellung dem Staufach 24 zugewandte plane Oberfläche 26 der Verschließeinrichtung 14 eine waagerechte Ablagefläche bildet. Die Oberfläche 26 ist zudem mit einem Profil 28 versehen, so dass auf der Oberfläche 26 abgestellte Gegenstände vor einem Verrutschen gesichert sind.
In der 3 ist eine alternative Ausführungsform einer Armaturentafel 30 dargestellt. In dieser Ausführungsform umfasst ein in einer Mittelkonsole 32 untergebrachtes Staufach 34 eine Schublade 36. In der 3 ist die Schublade in einer Offen-Stellung gezeigt, so dass ein Zugriff zu ihrem Inhalt möglich ist. Die Front der Schublade, die bei geschlossenem Zustand der Schublade 36 die Verschließeinrichtung 28 des Staufachs 34 bildet, trägt eine Anzeige 40 und Bedienelemente 42 eines Infotainment-Systems des Kraftwagens. Die von der Anzeige 40 und den Bedienelementen 42 zum Elektronikkasten des Infotainment-Systems führenden Kabel verlaufen in der Bodenplatte der Schublade 36 und sind in der 3 nicht dargestellt. Die Schublade 36 ist über einen Rastmechanismus in der Offen-Stellung gehalten, so dass die Schublade 36 während einer Fahrt nicht versehentlich zuschlagen kann. Ein weiterer Rastmechanismus sorgt dafür, dass die Schublade auch in einer Geschlossen-Stellung festsetzbar ist.
In der 4 ist eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Armaturentafel 50 eines Kraftwagens dargestellt. Zu sehen ist wieder ein Bereich einer Mittelkonsole 52, in die eine Anzeige- und Bedieneinheit eines Infotainment-Systems des Kraftwagens eingelassen ist. Die Anzeige- und Bedieneinheit des Infotainment-Systems besteht aus zwei Reihen von Bedienelementen 54 und einer dazwischen angebrachten Anzeige 56. Ein Teil der Anzeige- und Bedieneinheit, nämlich die Anzeige 56, dient zugleich als Verschließeinrichtung für ein in der Mittelkonsole 52 ausgebildetes Staufach 58. Die Verschließeinrichtung, also die Anzeige 56, befindet sich in einer Zwischenstellung zwischen einer das Staufach 58 verschließenden Geschlossen-Stellung und einer einen Zugriff zu dem Staufach 58 ermöglichenden Offen-Stellung. Zum Öffnen des Staufachs 58 wird die Anzeige 56 in einem oberen Bereich des Staufachs 58 verschwenkt. Dazu ist die Anzeige 56 an zwei Schwenkbügeln 60 angebracht. Der obere Bereich der Anzeige 56 ist innerhalb des Staufachs 58 in einem in 4 nicht einsehbaren Bereich mittels zweier Schienen geführt. In der Offen-Stellung ist die Anzeige 56 vollständig im oberen Bereich des Staufachs 58 versenkt, so dass sie nicht versehentlich abgebrochen werden kann. Die Anzeige 56 ist über ein Breitbandkabel, das an der oberen Kante der Anzeige 56 im Inneren des Staufachs 58 verläuft, mit einem Elektronikkasten des Infotainment-Systems verbunden.
In den 1 bis 4 ist gezeigt, wie mittels der erfindungsgemäßen Verschließeinrichtung mit zugeordneter Anzeige- und Bedieneinheit eines Infotainment-Systems erreicht werden kann, dass in einer Armaturentafel ein zusätzliches Staufach bereitgestellt werden kann und zugleich der für einen Zugriff zu dem Staufach nötige Bereich in der Armaturentafel als Bedienfeld mit Anzeigen und Bedieneinheiten für das Infotainment-System genutzt werden kann.

Claims

Armaturentafel (10, 30, 50) für einen Kraftwagen, insbesondere einen Personenkraftwagen, mit einer Anzeige- und Bedieneinheit für ein Infotainment-System des Kraftwagens, und mit einem Staufach (24, 34, 58) mit zugehöriger Verschließeinrichtung (14, 38), welche zwischen einer das Staufach (24, 34, 58) verschließenden Geschlossenstellung und einer einen Zugriff zu dem Staufach (24, 34, 58) ermöglichenden Offenstellung bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeige- und Bedieneinheit der Verschließeinrichtung (14, 38) des Staufachs (24, 34, 58) zugeordnet ist.
Armaturentafel nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Verschließeinrichtung (14, 38) als Deckelelement (14) ausgebildet ist.
Armaturentafel nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Verschließeinrichtung (14, 38) als Klappe (14) ausgebildet ist.
Armaturentafel nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, dass dass die Klappe (14) in der Offenstellung eine dem Staufach (24) vorgelagerte Abstelleinrichtung (26) bildet.
Armaturentafel nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Verschließeinrichtung (38) einer das Staufach (34) umfassenden Schublade (36) zugeordnet ist.