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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vakuumhebevorrichtung mit mindestens einer mehrere Saugnäpfe aufweisenden Saugeinheit zum Heben und Transportieren eines Transportguts und mit einer Fallschutzvorrichtung, welche mindestens einen Anlegemechanismus mit einem um das Transportgut umlegbaren Sicherungsgurt oder anderes Sicherungsmittel aufweist, der/das an einem an der Vakuumhebevorrichtung angebrachten Gurthalter oder anderen Halter gehalten und zum Sichern des mit der Saugeinheit zu hebenden Transportguts an dessen Unterseite von einer Seite auf eine bezüglich des Transportguts andere Seite der Vakuumhebevorrichtung entlang führbar und an dieser festlegbar ist, sowie auf ein Verfahren zum Sichern eines von einer Vakuumhebevorrichtung transportierten Transportguts mittels einer Fallschutzvorrichtung, bei dem mindestens ein Sicherungsgurt um das mittels Saugnäpfen angehobene oder anzuhebende Transportgut gelegt wird, und ferner auf eine Verwendung der Vakuumhebevorrichtung und Anwendung des Verfahrens.
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Bei einer derartigen Vakuumhebevorrichtung, wie sie beispielsweise in der
DE 20 2018 104 616 U1 und der
DE 10 2005 045 681 B4 angegeben ist, wird beim Einsatz, wie in der Richtlinie EN 13155 vorgeschrieben, eine zusätzliche Fallschutzvorrichtung zum Sichern des Transportguts gegen ein Herabfallen gefordert. Die Fallschutzvorschrift kann auf verschiedene Weise erfüllt werden, wie z. B. durch zwei voneinander unabhängige Vakuumkreise zum Beaufschlagen der Saugnäpfe oder mittels Sicherungsgurten.
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Bei der Anwendung zweier voneinander unabhängiger Vakuumkreise ist jeder der beiden Kreise mit einer separaten Gruppe bzw. einem oder mehreren Saugnäpfen bzw. Saugplatten verbunden, welche in der Lage sind, mindestens das Doppelte der zulässigen Maximallast zu halten. Sollte einer der beiden Vakuumkreise versagen, wird die Last durch den anderen noch immer sicher gehalten, während das Bedienpersonal durch sowohl optischen als auch akustischen Alarm gewarnt wird. Eine noch zusätzliche Fallschutzvorrichtung ist dabei nicht vorgeschrieben. Diese Sicherungsmaßnahme hat die Vorteile, dass sie nicht vergessen werden kann und während des Betriebs zusätzliche Handgriffe zum Anlegen erspart. Nachteilig ist, dass die doppelte Anzahl Saugnäpfe notwendig ist, um die gleiche Hebekapazität zu erreichen wie bei einem Saugkreis, verbunden auch mit entsprechend höheren Kosten aufgrund der höheren Anzahl benötigter Vakuum-Bauteile und einem höheren Gewicht.
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Nachteilig bei einer zusätzlichen Fallschutzvorrichtung, die bei einem Vakuumkreis erforderlich und auch bei zwei Vakuumkreisen möglich ist, ist der zusätzliche Aufwand beim Anlegen und Sichern der Halteelemente bzw. Sicherungsmittel, wie beispielsweise der Sicherungsgurte. Zum Anlegen eines Sicherungsgurts an einer Paneele muss dieser von einer Seite um die in Fallrichtung untere Seite der Paneele auf die andere Seite herumgeführt werden, um den Gurt anschließend an der Vakuumhebevorrichtung festzulegen, wozu die Bedienperson das freie Gurtende aufwendig handhaben muss, um es auf der anderen Seite des Transportguts anzubringen, oder zwei Bedienpersonen erforderlich sind.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vakuumhebevorrichtung sowie ein Verfahren und eine Anwendung der eingangs genannten Art bereitzustellen, die bzw. das ein sicheres Anlegen der Fallschutzvorrichtung auf möglichst einfache Weise ergibt.
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Diese Aufgabe wird bei einer Vakuumhebevorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und bei einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 11 bzw. der Verwendung und Anwendung nach den Ansprüchen 13 und 14 gelöst.
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Bei der Vakuumhebevorrichtung ist vorgesehen, dass der Anlegemechanismus auf ein Auslösen einer Bedienperson hin zum automatischen Herumführen des Sicherungsgurts oder anderen Sicherungsmittels zumindest entlang der von der Saugeinheit abgekehrten Unterseite des Transportguts von der einen Seite auf die andere Seite ausgebildet ist. Mit diesen Maßnahmen wird der Sicherungsgurt oder das andere Sicherungsmittel (Hebel, Stange oder dgl.) stets in gleicher Weise zuverlässig an dem Transportgut angelegt, um dieses an der Vakuumhebevorrichtung zusätzlich zu der Saugeinheit zu halten und gegen ein Herabfallen zu sichern. Die Bedienperson braucht lediglich den Automatismus auszulösen und kann den vorschriftsmäßigen Anlegevorgang problemlos überwachen, sodass der gesamte Arbeitsablauf für den Transportvorgang mit den Sicherungsmaßnahmen ohne aufwendige Handgriffe ablaufen kann. Das genannte andere Sicherungsmittel kann z. B. ein teleskopartig ausziehbarer oder schwenkbarer Hebel oder ein aus mehreren Gliedern bestehendes Bauteil, wie Energieführungskette, sein.
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Entsprechende Vorteile werden durch das Verfahren erreicht, bei dem vorgesehen ist, dass der Sicherungsgurt bzw. das andere Sicherungsmittel mittels eines an einer Tragestruktur der Vakuumhebevorrichtung angebrachten Gurthalters oder anderen Halters in aufgerolltem bzw. komprimiertem bzw. lageverändertem Zustand auf einer Seite des aufzunehmenden Transportguts gehalten und nach Positionierung des Transportguts über dessen von den Saugnäpfen abgekehrte Unterseite mittels einer Mitnehmereinheit ausgezogen und mit seinem vorderseitigen Endbereich manuell oder, insbesondere, mittels der Mitnehmereinheit in einer auf der anderen Seite oder oberhalb des Transportguts an der Tragestruktur angebrachten Halteeinheit lösbar festgelegt und gegen ein Lösen gesichert wird.
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Eine für die Funktion und Bedienung vorteilhafte Ausgestaltung besteht dabei darin, dass der Anlegemechanismus eine von einer der beiden Seiten aus bedienbare, manuell oder, insbesondere, mittels einer Betätigungseinrichtung zum zumindest teilweisen Herumführen (z. B. um ca. 180° oder um bis zu ca. 360°) des Sicherungsgurts oder anderen Sicherungsmittels aktivierbare Mitnehmereinheit aufweist.
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Für den Aufbau, die Funktion und Bedienung weitere Vorteile ergeben sich dadurch, dass die Mitnehmereinheit lösbar mit einer Koppeleinheit verbunden ist, an der ein vorderer Endbereich des Sicherungsgurts oder anderen Sicherungsmittels angebunden ist und die in einem Ruhezustand, in dem der Sicherungsgurt oder das andere Sicherungsmittel nicht um das Transportgut geführt ist, nahe dem Gurthalter oder anderen Halter positioniert ist, und dass der Sicherungsgurt oder das andere Sicherungsmittel mittels der Mitnehmereinheit bei festgelegtem vorderseitigem Endbereich an der Koppeleinheit aus seiner Ausgangslage entlang der Unterseite des Transportguts auf die andere Seite führbar und mittels der Koppeleinheit in einer Halteeinheit lösbar festlegbar ist, insbesondere mittels eines freigebbaren Verriegelungsmechanismus bzw. Rastmechanismus.
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Zu einer vorteilhaften Ausgestaltung des Aufbaus sowie zu einer vorteilhaften Funktion und Bedienung tragen des Weiteren die Maßnahmen bei, dass die Mitnehmereinheit ein entlang ortsfest bezüglich einer Tragestruktur der Vakuumhebevorrichtung angebrachter Führungselemente geführtes, beispielsweise steifes oder starres, Mitnehmerteil aufweist, welches unter Mitnahme des Sicherungsgurts oder anderen Sicherungsmittels um die Unterseite des Transportguts manuell und/oder mittels der Betätigungseinrichtung bewegbar ist.
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Eine bedienerfreundliche Ausbildung mit zuverlässiger Funktion wird dadurch erhalten, dass die Koppeleinheit nach Festlegen in der Halteeinheit von dem Mitnehmerteil der Mitnehmereinheit entkoppelbar ist.
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Bedienungsvorteile ergeben sich ferner durch die Ausgestaltung, dass die Mitnehmereinheit manuell und/oder, insbesondere, automatisch in die Ausgangslage zurückführbar ist.
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Für die mechanische Ausgestaltung und zuverlässige Funktion sind des Weiteren die Maßnahmen von Vorteil, dass der Gurthalter einen, insbesondere federbetriebenen, Aufrollmechanismus aufweist, mittels dessen der Sicherungsgurt in seine im Ruhezustand eingenommene Ruhelage bzw. Ausgangslage zurückbewegbar ist.
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Zu einer sicheren Funktion beim Anlegen des Sicherungsgurts tragen ferner die Maßnahmen bei, dass der Gurthalter einen Gurtstraffer aufweist, mittels dessen der Sicherungsgurt beim oder nach Herumführen um das Transportgut an diesem in Anlage gebracht und gegen ein übermäßiges Ausziehen (z. B. ähnlich einem Sicherheitsgurt in einem Fahrzeug) gesichert bzw. gesperrt ist.
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Weitere vorteilhafte alternative Ausgestaltungsvarianten bestehen darin, dass die Betätigungseinrichtung mittels Federkraft und/oder Gewichtskraft oder elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch betrieben ist.
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Eine für den mechanischen Aufbau vorteilhafte Ausführung wird weiterhin dadurch erhalten, dass die Betätigungseinrichtung mittels eines über Umlenkrollen geführten Betätigungsseils mit der Mitnehmereinheit verbunden ist, welches vermittels einer Kraftbeaufschlagungseinheit, insbesondere einer Federanordnung, ausziehbar und/oder einziehbar ist, um die Mitnehmereinheit zwischen ihren Endlagen, insbesondere nach Art eines Feder-/Massesystems, zu bewegen.
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Eine für eine zuverlässige Funktion vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens besteht darin, dass der Sicherungsgurt oder das andere Sicherungsmittel beim oder nach seinem Umlegen um das Transportgut automatisch zur Anlage an diesem gestrafft und gegen ein unkontrolliertes Herausziehen gesperrt wird.
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Ferner bietet die Anwendung der Vakuumhebevorrichtung wesentliche Vorteile, bei der das Transportgut ein Fassadenverkleidungselement, insbesondere in Sandwichbauform, oder z. B. ein Stahlblech oder ein Fenster ist, bei dem Transport zur Anbringung an einer Fassade. Auch eine entsprechende Anwendung des Verfahrens bietet Vorteile. Insbesondere die Ausführung der Vakuumhebevorrichtung mit Sicherungsgurt ergibt dabei wesentliche Vorteile, da sich der Gurt auch bei der dabei erforderlichen Ausrichtung des Transportguts in eine nahezu oder vollständig vertikale Lage sicher an dieses anlegt und eine hohe Haltekraft bewirkt, wenn die Saugeinheit infolge eines abfallenden Vakuums keine ausreichende Haltekraft erzeugt. Der Sicherungsgurt hält dann das Transportgut fest oder hemmt dieses gegen ein Durchrutschen auch bei wandvertikalem Heben von Fassadenelementen bzw. Fenstern. Der Sicherungsgurt weist dazu vorteilhaft ein Material mit hoher Reibkraft auf.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 ein Ausführungsbeispiel für einen mit einer Fallschutzvorrichtung versehenen Abschnitt einer Vakuumhebevorrichtung relativ zu einem zu sichernden Transportgut in einer Ausgangslage vor Anlegen der Fallschutzvorrichtung an dem Transportgut in schematischer Ansicht,
- 2 die Vakuumhebevorrichtung mit der Fallschutzvorrichtung nach 1 in einer Betriebsstellung einer Mitnehmereinheit der Fallschutzvorrichtung bei auf der Unterseite des Transportguts entlang geführtem, angelegtem Sicherungsgurt, der ein vorteilhaftes Sicherungsmittel bildet,
- 3 die Vakuumhebevorrichtung mit der Fallschutzvorrichtung nach 1 in einem auf den Betriebszustand nach 2 folgenden weiteren Betriebszustand bei an dem Transportgut angelegtem Sicherungsgurt, wobei eine als Gurtmitnehmereinheit ausgebildete Mitnehmereinheit der Fallschutzvorrichtung wieder in ihre Ausgangslage zurückgeführt ist,
- 4 die Vakuumhebevorrichtung mit der Fallschutzvorrichtung nach 1 in einem noch weiteren Betriebszustand, bei dem die Gurtmitnehmereinheit in ihre Ausgangslage zurückgeführt und der Sicherungsgurt von dem Transportgut abgenommen ist (nachdem das Transportgut an seinen Bestimmungsort bewegt ist),
- 5 die Vakuumhebevorrichtung mit der Fallschutzvorrichtung nach 1 in einem noch weiteren Betriebszustand, bei dem die Gurtmitnehmereinheit und der Sicherungsgurt in ihre Ausgangslagen zurückgeführt und das Transportgut entnommen ist, und
- 6 eine Vakuumhebevorrichtung mit zusätzlicher, Sicherungsgurte aufweisender Fallschutzvorrichtung in schematischer Darstellung nach dem Stand der Technik.
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Wie anhand 6 schematisch dargestellt, weist eine mit einer Saugeinheit 7 ausgestattete, Saugnäpfe 70 umfassende Vakuumhebevorrichtung eine Fallschutzvorrichtung 1 mit Sicherungsgurten 40 auf, die mittels eines Gurtanlegemechanismus 3 an einer Tragestruktur 6 der Vakuumhebevorrichtung, vorliegend an einer Längstraverse (auch als Haupttraverse bzeichnet), festgelegt ist, um zusätzlich zur Saugeinheit 7 ein anzuhebendes und zu transportierendes Transportgut 2, wie z. B. ein Paneel für eine Dachabdeckung oder Wandverkleidung eines Gebäudes, gegen ein Herabfallen zu sichern. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine Vakuumhebevorrichtung mit einem Saugkreis. Die Fallschutzvorrichtung 1 kann entsprechend auch bei einer Vakuumhebevorrichtung mit zwei Saugkreisen verwendet werden.
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Bei der erfindungsgemäßen Vakuumhebevorrichtung und dem damit durchgeführten Verfahren zum zusätzlichen Sichern des Transportguts 2 gegen ein Herabfallen bzw. der Anwendung der Vakuumhebevorrichtung ist die Fallschutzvorrichtung 1 so ausgebildet, dass das Anlegen des Sicherungsmittels, vorliegend ausgebildet als Sicherungsgurt 40, ohne Aufwand bzw. Schwierigkeiten von einer Bedienperson problemlos ausgeführt werden kann, d. h. u. a., dass sich diese nicht von einer Seite A auf die andere Seite B des Transportguts 2 begeben oder aufwendige Hilfsmittel handhaben muss, um den Sicherungsgurt 40 aus einer Ausgangslage bzw. Ruhelage in den angelegten Betriebszustand zu bringen und vorschriftsmäßig an dem Transportgut 2 anzulegen, oder ohne dass eine zweite Bedienperson beim Anlegen des Sicherungsgurts 40 behilflich sein muss. Hierzu weist der erfindungsgemäße Anlegemechanismus 3 für den Sicherungsgurt 40, wie dies in den 1 bis 5 anhand eines Ausführungsbeispiels dargestellt ist, eine Mitnehmereinheit 30 auf, die auf einer Seite A des Transportguts 2 in einer Ausgangslage an einem vorderen Endbereich des Sicherungsgurts 40 in Angriff gebracht ist und den vorderen Gurtbereich nach einer betreffenden Auslösebetätigung durch die Bedienperson auf der von den Saugnäpfen 70 abgelegenen Unterseite (die meist auch der geodätisch bzw. in Fallrichtung unteren Seite des Transportguts 2 entspricht) entlang auf die andere Seite B des Transportguts 2 geführt und anschließend an der Tragestruktur 6 der Vakuumhebevorrichtung mittels geeigneter Verbindungselemente manuell oder automatisch, z. B. mittels einer entsprechend ausgebildeten Mechanik (beispielsweise wie bei einem Sicherheitsgurt in einem Fahrzeug), lösbar festgelegt wird. In den 1 bis 5 ist der Übersichtlichkeit halber lediglich ein Koppelstück 60 einer Aufnahmeeinheit 52 zur Anbringung an einer Längstraverse der Tragestruktur 6 gezeigt, die in realer Ausführung noch weitere Elemente aufweist.
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Die Verbindungselemente weisen z. B., wie bei den Ausführungsbeispielen nach den 1, 2, 3, 4 und 5 gezeigt, eine Koppeleinheit 43, an der der vordere Endbereich des Sicherungsgurts 40 mittels eines Mitnehmerelements 42 fixiert ist, sowie eine an der Tragestruktur 6 der Vakuumhebevorrichtung befestigte Halteeinheit 54 auf, in der die Koppeleinheit 43 lösbar festgelegt und, z. B. mittels eines freigebbaren Rastmechanismus bzw. Verriegelungsmechanismus, gesichert ist. Die als Gurtmitnehmereinheit ausgebildete Mitnehmereinheit 30 kann dabei z. B. rein mechanisch mittels Federkraft oder (gegebenenfalls zusätzlich) manuell aus ihrer Ausgangslage in die Kopplungslage zum Ankoppeln der Koppeleinheit 43 an der Halteeinheit 54 gebracht werden, wonach sie wieder in ihre Ausgangslage, z. B. wiederum mittels Federkraft (gegebenenfalls zusätzlich manuell), zurückgeführt wird und der Sicherungsgurt 40 in Anlage an dem Transportgut 2 und gekoppelt an der Tragestruktur 6, beispielsweise also mittels der Halteeinheit 54, verbleibt, bis der Sicherungsgurt 40 abgenommen wird, nachdem das Transportgut 2 an seine Bestimmungsposition bewegt worden ist. Zum Aufbringen der Bewegungsenergie bzw. der erforderlichen Kräfte zum Bewegen der Mitnehmereinheit 30 aus ihrer Ausgangslage in die Koppelungsstellung zum Ankoppeln des Sicherungsgurts 40 und danach wieder zurück in ihre Ausgangsstellung können anstelle oder zusätzlich zu einer Federanordnung, wie die in den 1, 2, 3, 4 und 5 gezeigte Federanordnung 53, auch andere Kraftbeaufschlagungsmittel, wie z. B. Pneumatikkomponenten, Hydraulikkomponenten oder elektrisch oder magnetisch arbeitende Komponenten, eingesetzt werden, wobei jedoch rein mechanisch, ohne Zuführung von Fremdenergie, arbeitende Mechanismen bevorzugt sind.
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Wie die 1, 2, 3, 4 und 5 weiterhin zeigen, wird die Mitnehmereinheit 30 entlang einer Führungsvorrichtung 31 mit Führungselementen 310 bewegt, die an einem bezüglich der Tragestruktur 6 ortsfesten Halteteil 32 angebracht sind, sodass die Mitnehmereinheit 30 definiert aus ihrer Ausgangslage zum Ankoppeln des Sicherungsgurts 40 an der Halteeinheit 54 herausführbar und danach wieder zurückführbar ist.
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Der Sicherungsgurt 40 ist komprimiert bzw. kompakt aufwickelbar an einem Gurthalter 41 (z. B. ähnlich einem Sicherheitsgurthalter in einem Fahrzeug) gehalten und wird vorzugsweise automatisch, z. B. mittels Federkraft, eingerollt, nachdem er ausgezogen und die Koppeleinheit 43 aus ihrer Koppelposition bzw. Verriegelungsposition, beispielsweise an der Halteeinheit 54, wieder freigegeben wurde. Dabei bleibt der vordere Endbereich des Sicherungsgurts 40 mittels des Mitnehmerelements 42 mit der Koppeleinheit 43 verbunden. Zum Anlegen an dem nächsten Transportgut 2 kann dann der Anlegevorgang des Sicherungsgurts 40 mittels der Mitnehmereinheit 30 erneut erfolgen, wie zuvor beschrieben. Der Gurthalter 41, das Mitnehmerelement 42 und die Koppeleinheit 43 bilden dabei eine Gurtträgereinheit 4 für den Sicherungsgurt 40.
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In den 1, 2, 3, 4 und 5 ist ein Ausführungsbeispiel der Fallschutzvorrichtung 1 in ihren verschiedenen Betriebszuständen gezeigt, nämlich in ihrer Ausgangslage vor einem Anlegen an einem Transportgut 2 (1), bei Anliegen des Sicherungsgurts 40 an dem Transportgut 2 und Ankoppelung des vorderen Endbereichs des Sicherungsgurts 40 an der Tragestruktur 6, insbesondere über die Halteeinheit 54 (2), in dem Betriebszustand mit dem an dem Transportgut 2 angelegten Sicherungsgurt 40 und bei in ihre Ausgangslage zurückgeführter Mitnehmereinheit 30 (3), in dem von dem Transportgut 2 abgenommenen Zustand des Sicherungsgurts 40 ( 4) und bei entnommenem Transportgut 2 (5).
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach 1 sind die zuvor bereits beschriebenen Komponenten der Fallschutzvorrichtung 1 und weitere Komponenten vorhanden. Der als Gurtanlegemechanismus ausgebildete Anlegemechnismus 3 weist die Mitnehmereinheit 30 auf, die entlang der bezüglich der Tragestruktur 6 ortsfesten Führungsvorrichtung 31 mit den Führungselementen 310 geführt ist, um die Mitnehmereinheit 30 aus ihrer in 1 gezeigten Ausgangslage in die in 2 gezeigte Kopplungslage und danach wieder in ihre Ausgangslage (s. 3, 4 und 5) zu bringen. Auch die bezüglich der Tragestruktur 6 ortsfeste Gurtträgereinheit 4 mit dem an dem Gurthalter 41 aufgenommenen Sicherungsgurt 40, dem Mitnehmerelement 42 und der Koppeleinheit 43 sind bei diesem Ausführungsbeispiel vorhanden. Die Mitnehmereinheit 30 weist ein Mitnehmerteil auf, das als kreisförmig gebogene, sich um mehr als 180° erstreckende Schiene, beispielsweise mit C-förmigen Querschnitt, ausgeführt und an den dargestellten zwei Führungselementen 310 geführt ist. Diese sind z. B. als vorstehende Führungszapfen mit radial erweiterten Köpfen bzw. Rollenelementen ausgebildet. Aufgrund der Kreisform kann somit die Mitnehmereinheit 30 exakt entlang der Führungselemente 310 geführt und auf der Unterseite des Transportguts 2 unter Mitnahme des an der Koppeleinheit 43 fixierten vorderen Gurtbereichs bis zu der Halteeinheit 54 zum Ankoppeln der Koppeleinheit 43 ausgezogen werden. Die Kraft bzw. Energie zum Bewegen der Mitnehmereinheit 30 mit dem Sicherungsgurt 40 wird über ein Betätigungsseil 51 an einer Fixierstelle 301 in die Mitnehmereinheit 30 eingeleitet. Das Betätigungsseil 51 ist über Umlenkrollen 510 geführt und mit der Federanordnung 53 verbunden, die in der Aufnahmeeinheit 52 aufgenommen ist. Das von der Fixierstelle 301 abgewandte Ende des Betätigungsseils 51 bzw. das von der Fixierstelle 301 abliegende Ende der Federanordnung 53 ist mit einem Betätigungsmittel 55 verbunden, über das die Bewegung der Mitnehmereinheit 30, insbesondere manuell, auslösbar ist. Die Aufnahmeeinheit 52 kann separat über das Koppelstück 60 an der Längstraverse der Tragestruktur 6 angekoppelt sein oder in eine Quertraverse, die die Saugnäpfe trägt, integriert bzw. an dieser angebracht sein.
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In der in 1 gezeigten Ausgangslage der Mitnehmereinheit 30 ist das Betätigungsseil 51 ausgezogen und die Federanordnung 53 ist gespannt, um die Bewegungsenergie (potentiell) zu speichern. Nach Auslösen der Mitnehmerbewegung wird somit die Mitnehmereinheit 30 über das Betätigungsseil 51 aus der Ausgangslage bewegt und nimmt den vorderen Endbereich des Sicherungsgurts 40 mit der Koppeleinheit 43 mit und führt die Koppeleinheit 43 in die Halteeinheit 54, um sie dort mit dem vorderen Endbereich des Sicherungsgurts 40 zusammen festzulegen bzw. zu verriegeln. Die Mitnehmereinheit 30 wird dann von der Koppeleinheit 43 und damit auch dem vorderen Endbereich des Sicherungsgurts 40 z. B. durch manuelle Betätigung oder automatisch nach dem Koppelvorgang der Koppeleinheit 43 in der Halteeinheit 54 entkoppelt. Da die Mitnehmereinheit 30 infolge ihrer Bewegungsenergie das durch die Federkraft der Federanordnung 53 zunächst beim Durchlaufen ihrer Bewegungsbahn (in der Nähe der Umlenkrollen 510) minimal ausgezogene Betätigungsseil 51 entgegen der Federkraft wieder ausgezogen hat, wird die Mitnehmereinheit 30 infolge der Federkraft der wieder gespannten Federan-ordnung 53 wieder in ihre Ausgangslage (gegebenenfalls unter Zuführung zusätzlicher Bewegungsenergie, z. B. manuell über das Betätigungsmittel 55 oder andere Kraftbeaufschlagung) zurückbewegt, wie der in 3 dargestellte Betriebszustand zeigt.
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Nachdem das Transportgut 2 an seinen Bestimmungsort bewegt ist, wird der Sicherungsgurt 40 gelöst, indem die Koppeleinheit 43 entriegelt bzw. entrastet wird. Die Koppeleinheit 43 wird dann zusammen mit dem Sicherungsgurt 40 mittels des Gurthalters 41, der den z. B. federbelasteten Aufrollmechanismus beinhaltet, eingezogen, wonach die Koppeleinheit 43 mit dem daran fixierten vorderen Gurtbereich wieder die in 1 und 4 gezeigte Ausgangslage einnimmt. Anschließend kann die Vakuumhebevorrichtung mit der Fallschutzvorrichtung 1 wieder in einer Aufnahmeposition für ein neues Transportgut 2 positioniert werden.
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Anstelle des Sicherungsgurts 40 kann die Fallschutzvorrichtung 1 auch ein anderes Sicherungsmittel aufweisen, wie z. B. mit einem schwenkbaren Hebel oder einer teleskopartig ausziehbaren Profilstange oder dgl. ausgestaltet sein, wobei auch die Mitnehmereinheit, der Anlegemechanismus, der Betätigungsmechanismus und der Verriegelungsmechanismus entsprechend angepasst sind.
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Wie eingangs ausgeführt, bietet die Fallschutzvorrichtung insbesondere in Ausbildung mit dem Sicherungsgurt 40 auch bei den Verlegearbeiten von Fassadenelementen, die oft sandwichartig mit einer Oberseite und Unterseite aus Metall ausgebildet sind, und beim Einbau insbesondere schwerer Fenster wegen ihrer guten Haltekraft nach Art einer Schlinge eine hohe Sicherheit, insbesondere auch bei wandvertikalem Heben.
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Die Vakuumhebevorrichtung mit der Fallschutzvorrichtung 1 ermöglicht somit einen sicheren Betrieb bei einfacher Bedienung.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202018104616 U1 [0002]
- DE 102005045681 B4 [0002]