-
Gebiet der Erfindung
-
Die Erfindung betrifft ein Fahrrad mit einem Gepäckträger. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Fahrrad mit einem elektrischen Hilfsantrieb, welches als Tiefeinsteiger ausgebildet ist. Die Erfindung betrifft des Weiteren einen für das Fahrrad ausgebildeten Gepäckträger.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Gepäckträger für Fahrräder gibt es in der Praxis in vielen verschiedenen Varianten.
-
Besonders gängig sind Gepäckträger, welche mittels Streben über dem Hinterrad befestigt werden. Weiter gibt es Gepäckträger, welche sich über dem Vorderrad anbringen lassen, insbesondere solche, die als Korb ausgebildet sind und am Lenker eingehängt werden.
-
Aufgabe der Erfindung
-
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine weitere Variante eines Gepäckträgers bereitzustellen, welche flexibel verwendbar ist. Insbesondere soll ein Gepäckträger bereitgestellt werden, welcher besonders für Tiefeinsteiger geeignet ist.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Die Aufgabe der Erfindung wird bereits durch ein Fahrrad sowie einen für das Fahrrad ausgebildeten Gepäckträger nach einem der unabhängigen Ansprüche gelöst.
-
Bevorzugte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind dem Gegenstand der abhängigen Ansprüche, der Beschreibung sowie den Zeichnungen zu entnehmen.
-
Die Erfindung betrifft ein Fahrrad. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Fahrrad mit einem elektrischen Unterstützungsantrieb, also ein sog. E-Bike oder Pedelec.
-
Das Fahrrad umfasst einen Rahmen mit einem Unterrohr.
-
Insbesondere ist das Fahrrad als Tiefeinsteiger ausgebildet und umfasst somit einen Rahmen, bei welchem kein Oberrohr vorhanden ist.
-
Sofern das Fahrrad einen elektrischen Hilfsantrieb aufweist, befindet sich vorzugsweise ein Akku am oder im Unterrohr.
-
Unter einem Fahrrad im Sinne der Erfindung werden auch mehrspurige tretkurbelbetriebene Fahrzeuge verstanden, also insbesondere Lastenräder. Insbesondere ein Lastenrad mit zwei Hinterrädern kann als Tiefeinsteiger mit einem einzigen Unterrohr ausgebildet sein.
-
Gemäß der Erfindung ist am Unterrohr ein Gepäckträger angeordnet. Der Gepäckträger ist insbesondere auf der Oberseite des Unterrohrs montiert.
-
Unter einem Gepäckträger im Sinne der Erfindung wird ein Bauteil verstanden, mittels dessen Hilfe zumindest zwei verschiedene Gegenstände transportierbar sind. Der Gepäckträger kann also insbesondere zumindest abschnittsweise korb- oder schalenförmig zum Einlegen von Gegenständen ausgebildet sein. Weiter kann der Gepäckträger eine Aufnahme zum Anbringen eines Zubehörteils umfassen.
-
Ein Halter für einen einzigen Gegenstand, beispielsweise einen Flaschenhalter, ist also kein Gepäckträger im Sinne der Erfindung.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der Gepäckträger nach hinten schwenkbar. „Vorne“ und „hinten“ im Sinne der Erfindung sind durch die bestimmungsgemäße Fahrtrichtung definiert.
-
Insbesondere ist der Gepäckträger über ein an einer hinteren Befestigungsposition, insbesondere am Mittelbau, angeordnetes Schwenklager nach hinten schwenkbar.
-
Dies hat den Vorteil, dass der Gepäckträger nicht abgenommen werden muss, um die Oberseite des Unterrohrs zu erreichen, insbesondere um einen im oder am Unterrohr angeordneten Akku aus- oder einzubauen.
-
Die Positionierung des Gepäckträgers über eine Akkuabdeckung stellt des Weiteren einen zusätzlichen Diebstahlschutz bereit.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Gepäckträger in einer ersten Position anbringbar, wobei sich die Seitenwände von der Oberseite des Unterrohrs ausgehend nach oben erstrecken.
-
Der Gepäckträger ist so zumindest abschnittsweise schalenförmig ausgebildet.
-
Unter den Seitenwänden im Sinne der Erfindung werden auch Streben, beispielsweise aus Metall oder Kunststoff, verstanden. Sie Seitenwände müssen also nicht geschlossen ausgebildet sein.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist der Gepäckträger wendbar.
-
Insbesondere ist der Gepäckträger in einer zweiten Position anbringbar, wobei sich die Seitenwände angrenzend entlang des Unterrohrs erstrecken.
-
In dieser zweiten Anbringposition stellt der Gepäckträger also keine eine Schale bzw. einen Korb bereit, sondern erstreckt sich um das Unterrohr herum.
-
Diese zweite Anbringposition kann für eine alternative Verwendung des Gepäckträgers genutzt werden. Beispielsweise kann in dieser Anbringposition der Gepäckträger genutzt werden, um Zubehörteile auf dem Gepäckträger zu befestigen. So können beispielsweise Flaschenhalter, Halter für Fahrradschlösser oder Akkuhalter angebracht werden. Da sich die Seitenwände in der zweiten Befestigungsposition nach unten um das Unterrohr herum erstrecken, ist in dieser Position das angebrachte Zubehörteil gut zugänglich.
-
Der Gepäckträger kann abschließbar ausgebildet sein oder beispielsweise mittels eines Druckknopfes anbringbar sein.
-
Insbesondere kann der Gepäckträger an einer oberen Befestigungsposition verrastet oder mittels eines Druckknopfes angebracht werden.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann der Gepäckträger an der oberen Befestigungsposition angeschlossen werden.
-
Gegebenenfalls bildet dieser so einen Diebstahlschutz für einen darunter befindlichen Akku.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung hat der Gepäckträger zumindest eine, vorzugsweise zwei Aufnahmen für einen Halter für ein Zubehörteil.
-
Insbesondere hat der Gepäckträger zwei voneinander beabstandete Aufnahmen, die der Anbringung eines standardmäßigen Zubehörteils, wie eines Schloss-, Flaschen- oder Akkuhalters dienen.
-
Derartige gängige Befestigungsaufnahmen für ein Zubehörteil können insbesondere als voneinander beabstandete Öffnungen, insbesondere Gewinde, mit einem Abstand von jeweils 60 bis 70 mm ausgebildet sein.
-
Über den Gepäckträger können so sogar zwei verschiedene Zubehörteile angebracht werden.
-
Die Öffnungen für die Anbringung des Zubehörteils können insbesondere an Querstreben angeordnet sein, welche Längsstreben des Gepäckträgers miteinander verbinden, von denen die Seitenwände ausgehen.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform erstreckt sich der Gepäckträger über zumindest 50%, besonders bevorzugt zumindest 80% der Länge des Unterrohrs.
-
Der Gepäckträger kann aus einer Gitterstruktur aus Metall ausgebildet sein.
-
Weiter kann der Gepäckträger mittels eines Schnellspanners anbringbar sein, insbesondere an dem unteren Schwenklager.
-
Im Falle der Verwendung des Gepäckträgers als Diebstahlschutz ist das Schwenklager vorzugsweise derart ausgebildet, dass sich der Gepäckträger erst nach dem Nach-hinten-Schwenken des Gepäckträgers lösen lässt.
-
Die Erfindung betrifft des Weiteren einen Gepäckträger, welcher für das vorstehend beschriebene Fahrrad ausgebildet ist.
-
Der Gepäckträger kann also alle im Zusammenhang mit dem Gepäckträger beschriebenen Merkmale umfassen.
-
Der Gepäckträger ist insbesondere ausgebildet, um am Unterrohr eines Fahrrads angebracht zu werden. Insbesondere kann der Gepäckträger schwenkbar an einer unteren Befestigungsposition anbringbar sein. Gleichzeitig ist der Gepäckträger lösbar an einer oberen Befestigungsposition anbringbar.
-
So kann der Gepäckträger an der oberen Befestigungsposition gelöst und nach hinten verschwenkt werden. Ein unter dem Gepäckträger angeordneter Akku ist so zugänglich.
-
Figurenliste
-
Der Gegenstand der Erfindung soll im Folgenden bezugnehmend auf die Zeichnungen 1 bis 8 näher erläutert werden.
- 1 ist eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Fahrrads.
- 2 ist eine Detailansicht des Unterrohrs mit Gepäckträger.
- 3 ist eine Detailansicht des Unterrohrs mit abgenommenem Gepäckträger.
- 4 ist eine Detailansicht der oberen Befestigungsposition.
- 5 ist eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels des Gepäckträgers.
- 6 zeigt eine alternative Ausführungsform, wobei der Gepäckträger ein Schloss aufweist und in seiner zweiten Befestigungsposition angebracht ist.
- 7 ist eine Detailansicht des Bereichs des Schlosses bei ausgeblendetem Unterrohr.
- 8 zeigt ein erfindungsgemäßes Fahrrad, wobei der Gepäckträger nach hinten verschwenkt ist.
-
Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen
-
1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht ein erfindungsgemäßes Fahrrad 10.
-
Das Fahrrad 10 umfasst einen Rahmen 11.
-
Der Rahmen 11 ist in diesem Ausführungsbeispiel als Tiefeinsteiger ausgebildet und umfasst ein Unterrohr 12, welches das Steuerrohr 13 mit dem Mittelbau 19 verbindet.
-
Vom Mittelbau 19 aus erstreckt sich das Sitzrohr 14, an welchem der Sattel 18 angebracht ist. Kettenstreben 16 und Sitzstreben 15 erstrecken sich bis zum Hinterbau.
-
Das Fahrrad 10 umfasst zwei Räder 21.
-
Das Vorderrad ist an der Gabel 22 angeordnet, welche über den Lenker 20 drehbar und so das Fahrrad 10 steuerbar ist.
-
Über eine Tretkurbel 17 wird das Fahrrad 10 angetrieben. Zusätzlich umfasst das Fahrrad einen elektrischen Hilfsmotor, welcher bei diesem Ausführungsbeispiel am Mittelbau 19 angeordnet ist.
-
Auf dem Unterrohr 12 ist ein erfindungsgemäßer Gepäckträger 10 montiert.
-
2 ist eine Detailansicht des Unterrohrs 12.
-
Tretkurbel und weitere Rahmenkomponenten sind ausgeblendet.
-
Zu erkennen ist nunmehr der Elektromotor 23, welcher im Mittelbau 19 angeordnet ist.
-
Der Gepäckträger 100 ist aus einer Gitterstruktur aus Metall ausgebildet.
-
In der hier dargestellten zweiten Befestigungsposition erstrecken sich Seitenstreben 101, welche in der ersten Befestigungsposition die Seitenwände bilden, entlang des Unterrohrs 12.
-
Über Verbindungsstreben 103 sind die Seitenstreben 101 mit weiteren Seitenstreben 102 verbunden. So wird eine Seitenwand ausgebildet.
-
Die so gebildeten beiden Seitenwände sind über die Querstreben 104 und 105 miteinander verbunden.
-
In dieser Befestigungsposition bilden die Querstreben 104 und 105 jeweils eine Aufnahme für einen Halter eines Zubehörteils.
-
Hierfür umfassen die Querstreben Befestigungspunkte 106, 107, welche jeweils 60 bis 70 mm voneinander beabstandet sind. Die Befestigungspunkte 106, 107 können insbesondere als Gewinde ausgebildet sein.
-
So lassen sich an dem einzigen Gepäckträger 102 Halter für ein Zubehörteil befestigen.
-
Der Gepäckträger 100 erstreckt sich über das gesamte Unterrohr 12
-
An einer unteren Befestigungsposition befindet sich am Mittelbau 19 eine Buchse 24.
-
Durch die Buchse 24 erstreckt sich zumindest ein Stift, welcher in die Arme 108 des Gepäckträgers greift.
-
Buchse 24 und Arme 108 bilden so ein Schwenklager.
-
Dieses kann derart ausgebildet sein, dass der Gepäckträger 100 sich abnehmen lässt, wenn er nach hinten verschwenkt ist.
-
An einer oberen Befestigungsposition befindet sich in der Nähe des Steuerrohrs 13, in diesem Ausführungsbeispiel am Gepäckträger 100, ein Druckknopf 109, über den der Gepäckträger gelöst werden kann.
-
Die Ausgestaltung des Mechanismus eines derartigen Druckknopfes ist in der
DE 20 2018 103 882 U1 (MPR GmbH & Co. KG) beschrieben.
-
3 ist eine Detailansicht des Fahrrads mit abgenommenem Gepäckträger.
-
Die Akkuabdeckung 25, welche über das Betätigungsorgan 26 lösbar ist, ist nunmehr zugänglich.
-
Im abgenommenen Zustand verbleibt an der unteren Befestigungsposition die Buchse 24.
-
An der oberen Befestigungsposition kann das Unterrohr, wie in 4 dargestellt, einen Kugelkopf 27 zum Anbringen des Druckknopfes umfassen.
-
Der Kugelkopf 27 ist in diesem Ausführungsbeispiel mit der selbstsichernden Mutter 28 am Unterrohr befestigt.
-
5 ist eine perspektivische Ansicht des Gepäckträgers 100.
-
Hinten umfasst der Gepäckträger 100 die Arme 108 und vorne den Druckknopf 109.
-
Wie in der Detaildarstellung gemäß 6 dargestellt, kann der Gepäckträger 100 auch ein Schloss 110 umfassen, mit dem der Gepäckträger 100 an der oberen Befestigungsposition mittels eines Schlüssels 111 abschließbar ist.
-
Weiter ist der Gepäckträger gegenüber den zuvor dargestellten Ansichten in einer um 180° gewendeten Position montiert.
-
Die Seitenstreben 101, welche die Seitenwände ausbilden, erstrecken sich nunmehr nach oben und bilden eine Rinne, in der sich im Sinne eines Korbs Gegenstände transportieren lassen. Das Sitzrohr 14 kann dabei als Anschlag gegen das Herausfallen von Gegenständen dienen.
-
Die Verbindungsstücke 103 können sich daher in etwa entsprechend der Neigung des Sitzrohrs erstrecken.
-
7 ist eine Detailansicht im Bereich des Schlosses 110, wobei das Unterrohr ausgeblendet ist.
-
Über den Schlüssel 111 kann der Riegel 113 aus dem Gehäuse 112 herausgefahren werden, um den Gepäckträger am Unterrohr zu verschließen. Es versteht sich, dass hierfür im Unterrohr ein entsprechendes Gegenlager vorhanden ist.
-
Das Gehäuse 112 besteht vorzugsweise aus zwei voneinander trennbaren Teilen, insbesondere kann ein Unterteil von einem Oberteil abgeschraubt werden, um das Schloss 110 um 180° zu drehen und so den Gepäckträger in einer um 180° gewendeten Position anzubringen.
-
8 zeigt schließlich das Fahrrad 10, wobei der Gepäckträger 100 über das Schwenklager 24/108 nach hinten verschwenkt ist.
-
Vorzugsweise ist das Schwenklager 24/108 derart ausgebildet, dass es einen Anschlag bildet, der verhindert, dass der Gepäckträger 100 gegen den Sattel 18 stößt.
-
Weiter kann das Schwenklager 24/108 derart ausgebildet sein, dass sich in der nach hinten verschwenkten Position der Gepäckträger 100 komplett lösen lässt.
-
Die Akkuabdeckung 25 ist bereits bei nach hinten geschwenktem Gepäckträger 100 zugänglich, um den Akku herauszunehmen.
-
Durch die Erfindung konnte ein vielseitig verwendbarer Gepäckträger für einen Tiefeinsteiger bereitgestellt werden, welcher optional noch zusätzliche Sicherheitfeatures ermöglicht.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Fahrrad
- 11
- Rahmen
- 12
- Unterrohr
- 13
- Steuerrohr
- 14
- Sitzrohr
- 15
- Sitzstrebe
- 16
- Kettenstrebe
- 17
- Tretkurbel
- 18
- Sattel
- 19
- Mittelbau
- 20
- Lenker
- 21
- Rad
- 22
- Gabel
- 23
- Elektromotor
- 24
- Buchse (24/108 Schwenklager)
- 25
- Akkuabdeckung
- 26
- Betätigungsorgan
- 27
- Kugelkopf
- 28
- Mutter
- 100
- Gepäckträger
- 101
- Seitenstrebe
- 102
- Seitenstrebe
- 103
- Verbindungsstück
- 104
- Querstrebe
- 105
- Querstrebe
- 106
- Befestigungspunkt
- 107
- Befestigungspunkt
- 108
- Arm
- 109
- Druckknopf
- 110
- Schloss
- 111
- Schlüssel
- 112
- Gehäuse
- 113
- Riegel
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 202018103882 U1 [0068]
