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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dichtung für eine elektrische Steckvorrichtung und die Verwendung einer solchen Dichtung in einer elektrischen Steckvorrichtung. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine elektrische Steckvorrichtung mit einer solchen Dichtung. Bei der erfindungsgemäßen elektrischen Steckvorrichtung kann es sich beispielsweise, aber nicht ausschließlich, um eine standardisierte Steckvorrichtung, insbesondere einen Ladestecker oder eine Ladesteckbuchse für ein Fahrzeug mit Elektroantrieb, wie zum Beispiel ein Elektrofahrzeug oder ein Plug-in-Hybrid, handeln. Außerdem betrifft die vorliegende Erfindung eine elektrische Steckverbindungsanordnung mit einer solchen elektrischen Steckvorrichtung.
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Steckvorrichtungen kommen in zahlreichen Bereichen der Technik zum Einsatz, um mit ihnen lösbare Verbindungen für die Übertragung von elektrischen Strömen und/oder Signalen zu erzeugen. Aus Gründen der elektrischen Sicherheit und zur verbesserten Handhabung weisen die Steckvorrichtungen meistens je ein Gehäuse auf, aus dessen Innern elektrisch leitende Kontaktelemente heraustreten, mit denen eine gegenseitige elektrische Kontaktierung der zu verbindenden Steckvorrichtungen untereinander erfolgt. Insbesondere an den Durchtrittsstellen der Kontaktelemente besteht ein Bedarf dafür, das Eindringen von Feuchtigkeit und/oder Schmutz ins Innere des Gehäuses zu verhindern.
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Außerdem können sich je nach Anwendung im Gehäuse der Steckvorrichtung noch weitere Bauteile befinden, wie zum Beispiel elektronische Komponenten von Systemen zur Betriebsüberwachung und/oder Kommunikationsschnittstellen. Diese gilt es von den Kontaktelementen effektiv zu trennen, da sie in der Regel unterschiedliche elektrische Potenziale aufweisen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, technische Mittel zu schaffen, mit denen die obigen Anforderungen auf einfache Weise unter gleichzeitigen Kosten-, Material- und/oder Bauraumeinsparungen erfüllt werden können.
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Diese Aufgabe wird durch eine Dichtung der eingangs genannten Art mit einer Durchgangsöffnung zur Aufnahme eines Kontaktelements der elektrischen Steckvorrichtung, mit einem sich entlang der Durchgangsöffnung hülsenförmig erstreckenden Kontaktabdichtungsabschnitt und mit einem Kriechstreckenverlängerungsabschnitt, der sich gegenüber dem Kontaktabdichtungsabschnitt befindet, gelöst, wobei der Kriechstreckenverlängerungsabschnitt die Durchgangsöffnung schlauchförmig verlängert und/oder sich tellerförmig von der Durchgangsöffnung weg erstreckt.
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Die vorliegende Erfindung ist vorteilhaft, weil die Dichtung aufgrund ihrer Formgebung zum einen dafür geeignet ist, in einer elektrischen Steckvorrichtung eingebaut zu werden und dort mit ihrem hülsenförmigen Kontaktabdichtungsabschnitt einen Spalt, der sich zwischen dem Kontaktelement und dem Gehäuse der Steckvorrichtung zwangsläufig ergibt, abzudichten. Insbesondere kann der Kontaktabdichtungsabschnitt das Kontaktelement der Steckvorrichtung abschnittsweise umschließen. Gleichzeitig eignet sich die Dichtung dafür, im Inneren des Gehäuses das Kontaktelement mittels des schlauchförmigen bzw. tellerförmigen Kriechstreckenverlängerungsabschnitts von anderen Bauteilen mit abweichendem elektrischen Potenzial zu isolieren. Dies wird im Folgenden noch näher erläutert.
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Durch die Funktionsintegration aus Dichten und Isolieren müssen insbesondere keine separaten Isolationskomponenten vorgesehen werden, welche sonst zusätzliche Kosten sowie Materialaufwand mit sich ziehen und unnötig viel Bauraum einnehmen würden. Folglich führt die vorliegende Erfindung zu Kosten-, Material- und/oder Bauraumeinsparungen.
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Die eingangs zugrunde gelegte Aufgabe wird ferner durch eine elektrische Steckvorrichtung mit der erfindungsgemäßen Dichtung sowie mit einem Gehäuse, mit einer am bzw. im Gehäuse angeordneten Platine und mit mindestens einem, in einer Kontaktkammer des Gehäuses eingesetzten und durch eine Kontaktdurchtrittsöffnung der Platine führenden Kontaktelement gelöst, wobei der Kontaktabdichtungsabschnitt der Dichtung in der Kontaktkammer einen Spalt zwischen dem Gehäuse und dem mindestens einen Kontaktelement abdichtet, und wobei der Kriechstreckenverlängerungsabschnitt der Dichtung die Kontaktdurchtrittsöffnung der Platine innen auskleidet, um das mindestens eine Kontaktelement von der Platine elektrisch zu isolieren.
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Die Platine kann hierbei als Träger für die bereits oben genannten Bauteile mit abweichendem elektrischen Potenzial dienen. Eine Isolation des mindestens einen Kontaktelements von der Platine kommt somit einer Isolation des mindestens einen Kontaktelements von den Bauteilen mit abweichendem elektrischen Potenzial gleich. Somit profitiert auch die erfindungsgemäße elektrische Steckvorrichtung von den soeben genannten Vorteilen. Insbesondere können das mindestens eine Kontaktelement und die Platine auf engem Raum gebaut werden, ohne dass es nötig ist, in die Platine Trennschlitze einzufräsen oder ähnliche Vorkehrungen zu treffen.
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Die Verwendung der erfindungsgemäßen Dichtung in einer elektrischen Steckvorrichtung mit einem Gehäuse, mit einer am bzw. im Gehäuse angeordneten Platine und mit mindestens einem, in einer Kontaktkammer des Gehäuses eingesetzten und durch eine Kontaktdurchtrittsöffnung der Platine führenden Kontaktelement löst ebenfalls die eingangs zugrunde gelegte Aufgabe, wobei der Kontaktabdichtungsabschnitt der Dichtung einen Spalt zwischen dem Gehäuse und dem mindestens einen Kontaktelement abdichtet, und wobei der Kriechstreckenverlängerungsabschnitt der Dichtung die Kontaktdurchtrittsöffnung der Platine innen auskleidet, um das mindestens eine Kontaktelement von der Platine elektrisch zu isolieren. Die erfindungsgemäße Verwendung bringt aufgrund der oben beschriebenen Funktionsintegration auch die soeben genannten Vorteile mit sich.
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Die Erfindung kann durch die folgenden, jeweils für sich vorteilhaften und beliebig miteinander kombinierbaren Ausgestaltungen weiter verbessert werden.
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Vorzugsweise ist die Dichtung aus Silikon, zum Beispiel Vinyl-Methyl-Silikon (VMS), oder einem anderen Dichtungsmaterial mit guter Isolationseigenschaft hergestellt, wobei eine gute Isolationseigenschaft vorliegt, wenn der die Kriechstromfestigkeit angebende CTI (Comparative Tracking Index) des Dichtungsmaterials einen Wert von 600 übersteigt.
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Nach einer weiteren möglichen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dichtung kann sich der schlauchförmige Kriechstreckenverlängerungsabschnitt bezüglich der Durchgangsöffnung in axialer Richtung vom Kontaktabdichtungsabschnitt weg erstrecken. Entsprechend kann sich der tellerförmige Kriechstreckenverlängerungsabschnitt bezüglich der Durchgangsöffnung senkrecht vom Kontaktabdichtungsabschnitt radial weg erstrecken. Alternativ kann der Kriechstreckenverlängerungsabschnitt auch rippenförmig, kragenförmig, ringförmig, schirmförmig und/oder glockenförmig ausgestaltet sein. Die Erstreckungsrichtung und/oder Formgebung des jeweiligen Kriechstreckenverlängerungsabschnitts kann somit den geometrischen Begebenheiten der elektrischen Steckvorrichtung entsprechend ausgelegt werden.
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Nach einer weiteren möglichen Ausführungsform kann der tellerförmige Kriechstreckenverlängerungsabschnitt in einem Radialschnitt bezüglich der Durchgangsöffnung in axialer Richtung vorspringende Erhöhungen aufweisen. Zusätzlich oder alternativ kann der tellerförmige Kriechstreckenverlängerungsabschnitt im Radialschnitt in axialer Richtung eingesenkte bzw. zurückstehende Vertiefungen aufweisen. Insbesondere kann der tellerförmige Kriechstreckenverlängerungsabschnitt wenigstens eine konvexe Wölbung als Erhöhung und/oder eine konkave Wölbung als Vertiefung aufweisen. Die konvexe Wölbung kann durch einen Wulst, vorzugsweise einen Ringwulst, verwirklicht sein. Die konkave Wölbung kann durch eine Nut, vorzugsweise eine Ringnut, verwirklicht sein.
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Somit erhält der Kriechstreckenverlängerungsabschnitt eine Außenfläche, insbesondere eine Stirnfläche, mit einer strukturierten Oberfläche, deren Flächeninhalt größer ist als der Flächeninhalt einer ebenen, glatten Fläche mit gleichem Umfang bzw. mit gleicher Schattenfläche. Folglich übersteigt dadurch die Länge der erzeugten Kriechstrecke in einer Raumrichtung die räumliche Ausdehnung des Kriechstreckenverlängerungsabschnitts in dieser Raumrichtung. Mit anderen Worten ist die Außenfläche, insbesondere die Stirnfläche des Kriechstreckenverlängerungsabschnitts, durch eine Außenkante und eine von der Außenkante umgebene Innenkante begrenzt, wobei ein entlang der Außenfläche, insbesondere der Stirnfläche, verlaufender Abstand zwischen Außenkante und Innenkante länger ist, als der räumliche Abstand zwischen Außenkante und Innenkante. Dies ermöglicht auf vergleichsweise kleinem Bauraum die Verwirklichung von vergleichsweise langen Kriechstrecken zwecks elektrischer Isolierung. Die tatsächlich erforderliche Länge der Kriechstrecken kann sich hierbei nach vertraglichen, normativen und/oder gesetzlichen Vorgaben richten.
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Um eine zusätzliche Verlängerung der Kriechstrecken zu erreichen, können die Erhöhungen und/oder Vertiefungen bezüglich der Durchgangsöffnung in radialer Richtung nebeneinander angeordnet sein. Insbesondere können abwechselnd Erhöhungen und Vertiefungen in radialer Richtung aufeinander folgen und einen Mäander bilden. Durch den Mäander erhält die Außenfläche, insbesondere die Stirnfläche, des Kriechstreckenverlängerungsabschnitts im Radialschnitt einen mäandrierenden Verlauf. Die Außenfläche, insbesondere die Stirnfläche, des Kriechstreckenverlängerungsabschnitts kann also gewellt, gerieft oder gerillt sein, d.h. eine Wellen-, Riefen- oder Rillenstruktur aufweisen.
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Nach einer weiteren möglichen Ausführungsform kann die Dichtung ferner einen Fixierabschnitt zur Befestigung der Dichtung an der elektrischen Steckvorrichtung aufweisen. Der Fixierabschnitt kann sich beispielsweise senkrecht zur Durchgangsöffnung radial nach innen in die Durchgangsöffnung und/oder nach außen von der Durchgangsöffnung weg erstrecken und mindestens einen Hinterschnitt bzw. zwei Hinterschnitte bilden, welche mit dem Gehäuse, mit dem mindestens einen Kontaktelement und/oder mit der Platine der elektrischen Steckvorrichtung eine formschlüssige Verbindung eingehen. Auf diese Weise kann die Dichtung auf einfache Art an der elektrischen Steckvorrichtung angebracht und gegebenenfalls auch wieder aus Wartungs- oder Reparaturgründen abgenommen werden.
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Um eine verbesserte Halterung der Dichtung zu erreichen, kann der Fixierabschnitt als ein ringförmiges, insbesondere flanschförmiges Fixierelement ausgestaltet sein. Das Fixierelement kann z. B. zwischen dem Kontaktabdichtungsabschnitt und dem Kriechstreckenverlängerungsabschnitt angeformt sein.
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Gemäß einer möglichen Ausführungsform kann die Dichtung als eine in die Kontaktkammer des Gehäuses und in die Kontaktdurchtrittsöffnung der Platine einsetzbare Dichttülle ausgestaltet sein. Die Dichttülle kann mit dem Gehäuse, mit dem mindestens einen Kontaktelement und/oder mit der Platine reibschlüssig verbunden sein. Zur Verbesserung dieser reibschlüssigen Verbindung kann der Kontaktabdichtungsabschnitt und/oder der Kriechstreckenverlängerungsabschnitt radial nach innen und/oder außen ragende Anpresslippen aufweisen. Die Anpresslippen des Kontaktabdichtungsabschnitts können ferner als Dichtlippen fungieren, mit denen die bereits beschriebene Dichtwirkung verbessert wird.
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Zusätzlich oder alternativ dazu kann die als Dichttülle ausgestaltete Dichtung über das Fixierelement formschlüssig mit dem Gehäuse, mit dem mindestens einen Kontaktelement und/oder mit der Platine verbunden sein.
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In einer alternativen Ausführungsform kann die Dichtung als ein in die Kontaktdurchtrittsöffnung der Platine eingespritztes Dichtelement ausgeführt sein, das mit der Platine eine 2-Komponentenbaueinheit bildet. Das Dichtelement kann insbesondere am Kriechstreckenverlängerungsabschnitt stoffschlüssig mit der Platine verbunden sein. Der Kontaktabdichtungsabschnitt ist dann vorzugsweise am Kriechstreckenverlängerungsabschnitt mit angeformt.
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Aufgrund der stoffschlüssigen Verbindung kann in dieser Ausführungsform auf das Fixierelement verzichtet werden. Folglich werden zur Halterung der Dichtung keine Hinterschnitte benötigt, sodass die Dichtung dünner, insbesondere materialärmer, ausgestaltet werden kann. Ferner kann so der Kriechstreckenverlängerungsabschnitt bündig mit der Platine verlaufen, um Bauraum zu sparen. Vorteilhafterweise weist der Kriechstreckenverlängerungsabschnitt in dieser Ausführungsform nur Vertiefungen und keine Erhöhungen auf, sodass der Kriechstreckenverlängerungsabschnitt zumindest auf einer Seite der Platine nicht über die Platine hinausragt.
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Für Anwendungen mit einer Mehrzahl von Kontaktelementen kann die Dichtung nach einer weiteren möglichen Ausführungsform mindestens zwei Durchgangsöffnungen zur Aufnahme je eines Kontaktelements der elektrischen Steckvorrichtung aufweisen. Die Dichtung kann dann auch der Anzahl der Durchgangsöffnungen entsprechend viele Kontaktabdichtungsabschnitte und/oder Kriechstreckenverlängerungsabschnitte aufweisen.
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Ferner kann die Dichtung in dieser Ausführungsform eine Dichtmatte aufweisen, wobei die Dichtmatte die mindestens zwei Durchgangsöffnungen verbindet. Mit anderen Worten führen die mindestens zwei Durchgangsöffnungen durch die Dichtmatte hindurch. Vorzugsweise verbindet die Dichtmatte auch die Kontaktabdichtungsabschnitte mit den Kriechstreckenverlängerungsabschnitten zu einem einstückigen Bauteil. Die Kontaktabdichtungsabschnitte können hierbei auf einer Seite der Dichtmatte herausragen, und die Kriechstreckenverlängerungsabschnitte können auf der gegenüberliegenden anderen Seite der Dichtmatte herausragen.
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Mithilfe der Dichtmatte kann somit der Abstand zwischen den mindestens zwei Durchgangsöffnungen festgelegt werden, was die Montage der Dichtung vereinfacht. Außerdem kann die Dichtmatte als ein Platinenbett dienen, das plan auf der Platine der elektrischen Steckvorrichtung aufliegt, wobei der Kriechstreckenverlängerungsabschnitt bzw. die Kriechstreckenverlängerungsabschnitte jeweils in entsprechende Kontaktdurchtrittsöffnungen der Platine hineinragen. Der Kontaktabdichtungsabschnitt bzw. die Kontaktabdichtungsabschnitte können hierbei jeweils abschnittsweise in die entsprechende Kontaktkammer des Gehäuses hineinragen.
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Eine leicht einbaubare Geometrie der Dichtung ergibt sich, wenn die mindestens zwei Durchgangsöffnungen parallel zueinander und/oder in einer Ebene, vorzugsweise in einer Ebene der Dichtmatte, liegen.
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Optional kann die Dichtmatte bezüglich der Durchgangsöffnungen in radialer Richtung an den Kriechstreckenverlängerungsabschnitt bzw. an die Kriechstreckenverlängerungsabschnitte anschließen und so zu einer zusätzlichen Verlängerung der einschlägigen Kriechstrecken beitragen.
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Alternativ zu dem einstückigen Bauteil kann die elektrische Steckvorrichtung auch mehrere einzelne als Dichttüllen oder Dichtelemente ausgestaltete Dichtungen aufweisen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der elektrischen Steckvorrichtung kann die Platine mindestens einen Temperatursensor zur Überwachung der Betriebstemperatur des mindestens einen Kontaktelements aufweisen, wobei in der Dichtung eine Wärmeleitbrücke angeordnet ist, welche sich zwischen dem mindestens einen Kontaktelement und dem Temperatursensor befindet. Die Wärmeleitbrücke kann durch ein in die Dichtung eingesetztes oder von der Dichtung umspritztes Wärmeleitelement verwirklicht sein.
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Aufgrund der bereits oben erwähnten guten Isolationseigenschaft des Dichtungsmaterials sowie der kriechstreckenverlängernden Wirkung der Dichtung kann die Wärmeleitbrücke aus einem Metallwerkstoff, beispielsweise Kupfer, gefertigt sein. Die im Vergleich zum Dichtungsmaterial höhere Wärmeleitfähigkeit des Metallwerkstoffs kann somit den Wärmetransport vom mindestens einen Kontaktelement zum Temperatursensor zumindest streckenweise beschleunigen, sodass sich weniger Messverzögerungen ergeben. Folglich kann eine Überhitzung des mindestens einen Kontaktelements kurzfristiger erkannt und schneller darauf reagiert werden. Dies ist unter anderem bei Hochvoltanwendungen von großer Bedeutung.
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Damit die elektrische Steckvorrichtung in Hochvoltanwendungen einsetzbar ist, kann das mindestens eine Kontaktelement als ein Hochvolt-Kontakt ausgestaltet sein. Insbesondere kann der Hochvolt-Kontakt für die Übertragung von elektrischer Energie mit Wechselspannungen über 30 V bis 1 kV oder mit Gleichspannungen über 60 V bis 1,5 kV ausgelegt sein.
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Nach einer weiteren möglichen Ausführungsform kann die elektrische Steckvorrichtung eine Kontaktsicherung zum Sichern des mindestens einen Kontaktelements in der Kontaktkammer des Gehäuses aufweisen. Insbesondere kann die Kontaktsicherung ausgestaltet sein, mit dem mindestens einen Kontaktelement eine formschlüssige Verbindung einzugehen und so ein ungewolltes Herausziehen des mindestens einen Kontaktelements aus der Kontaktkammer verhindern. Folglich wird auch die Dichtung indirekt über die Kontaktsicherung in ihrer Lage gesichert.
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Beispielsweise kann die Kontaktsicherung durch einen Rastvorsprung verwirklicht sein, der in der Kontaktkammer des Gehäuses verläuft und/oder mit dem Gehäuse monolithisch verbunden ist. Vorzugsweise ist der Rastvorsprung biegsam und hakenförmig ausgestaltet und greift in eine Ausnehmung des mindestens einen Kontaktelements ein, sodass die formschlüssige Verbindung zwischen dem Rastvorsprung und dem mindestens einen Kontaktelement beim Einsetzen des mindestens einen Kontaktelements in die Kontaktkammer automatisch zustande kommt. Dies vereinfacht den Montagevorgang des mindestens einen Kontaktelements und entsprechend auch der Dichtung.
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Zusätzlich oder alternativ kann die Kontaktsicherung durch ein als separates Bauteil am Gehäuse anbringbares Kontaktsicherungselement verwirklicht sein. Insbesondere können das Kontaktsicherungselement und das Gehäuse dafür ausgestaltet sein, durch eine gegenseitige Relativverschiebung aneinander gesteckt zu werden. Durch die Relativverschiebung wird das Kontaktsicherungselement am Gehäuse angebracht und liegt auf einer Anschlagfläche des mindestens einen Kontaktelements auf. Hierfür kann das mindestens eine Kontaktelement eine radiale Schulter aufweisen, welche die Anschlagfläche bildet. Vorzugsweise verläuft die Anschlagfläche parallel zur Platine. Die Relativverschiebung zwischen Kontaktsicherungselement und Gehäuse kann entsprechend ebenfalls parallel zur Platine erfolgen.
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Um auch am Kontaktsicherungselement die Einhaltung der nötigen Luft- und Kriechstrecken zu gewährleisten, liegt das Kontaktsicherungselement im am Gehäuse angebrachten Zustand lediglich auf der Anschlagfläche des mindestens einen Kontaktelement auf, berührt jedoch weder den Kriechstreckenverlängerungsabschnitt der Dichtung noch die Platine. Hierfür kann das Kontaktsicherungselement für jedes zu sichernde Kontaktelement der elektrischen Steckvorrichtung einen hufeisenförmigen Fuß aufweisen, der das jeweilige Kontaktelement umgreift und auf der dazugehörigen Anschlagfläche aufsitzt. Der Rest des Kontaktsicherungselements ist entsprechend vom Kriechstreckenverlängerungsabschnitt der Dichtung sowie von der Platine ausreichend beabstandet.
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Eine besonders platzsparende Ausführungsform ergibt sich, wenn die Anschlagfläche, genauso wie oben bereits für den Kriechstreckenverlängerungsabschnitt beschrieben, bündig mit der Platine verläuft und nicht über die Platine hinausragt. Somit kann das Kontaktsicherungselement, insbesondere der hufeisenförmige Fuß des Kontaktsicherungselements, während der Relativverschiebung zwischen Kontaktsicherungselement und Gehäuse besonders nahe an der Platine und an der Dichtung vorbei bewegt werden, ohne von diesen behindert zu werden. Dies ermöglicht einen flachen Aufbau der gesamten elektrischen Steckvorrichtung.
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Die eingangs zugrunde gelegte Aufgabe kann auch durch eine elektrische Steckverbindungsanordnung mit einer elektrischen Steckvorrichtung gemäß einer der bereits beschriebenen Ausführungsformen und mit einem, zur elektrischen Steckvorrichtung komplementär ausgestalteten Gegenstecker gelöst werden, wobei der Gegenstecker für jedes Kontaktelement der Steckvorrichtung einen komplementär geformten Gegenkontakt sowie mindestens einen, mit der Platine verbindbaren Signalkontakt aufweist. Der mindestens eine Signalkontakt des Gegensteckers kann die Platine der elektrischen Steckvorrichtung direkt kontaktieren oder über einen am Gehäuse der elektrischen Steckvorrichtung angeordneten, mit der Platine verlöteten Zwischenkontakt mit der Platine verbunden sein.
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Durch die oben bereits beschriebenen Vorteile der erfindungsgemäßen elektrischen Steckvorrichtung und vor allem der erfindungsgemäßen Dichtung können auch bei der erfindungsgemä-ßen elektrischen Steckverbindungsanordnung die Anforderungen hinsichtlich der Dichtheit und der Isolierung unterschiedlicher elektrischer Potenziale erfüllt und gleichzeitig Kosten, Material und/oder Bauraum eingespart werden.
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Im Folgenden ist die Erfindung mit Bezug auf die Zeichnungen anhand mehrerer Ausführungsformen, deren unterschiedliche Merkmale gemäß den obigen Bemerkungen beliebig miteinander kombinierbar sind, näher erläutert. In den Zeichnungen sind ähnliche, gleiche und funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen, soweit dies zweckmäßig ist.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische perspektivische Darstellung einer Dichtung gemäß einer ersten beispielhaften Ausführungsform;
- 2 eine schematische perspektivische Schnittdarstellung mehrerer Dichtungen gemäß einer zweiten beispielhaften Ausführungsform in einer Platine;
- 3 eine schematische perspektivische Schnittdarstellung einer elektrischen Steckvorrichtung gemäß einer beispielhaften Ausführungsform;
- 4 eine schematische perspektivische Schnittdarstellung einer elektrischen Steckverbindungsanordnung gemäß einer beispielhaften Ausführungsform; und
- 5 eine weitere schematische perspektivische Schnittdarstellung der elektrischen Steckverbindungsanordnung aus 4.
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Bezugnehmend auf 1 bis 5 wird der schematische Aufbau und die Verwendung einer erfindungsgemäßen Dichtung 1 nachfolgend erklärt. Der schematische Aufbau einer erfindungsgemäßen elektrischen Steckvorrichtung 2 wird mit Bezug auf 3 bis 5 erläutert. Anschließend wird der schematische Aufbau einer erfindungsgemäßen elektrischen Steckverbindungsanordnung 4 anhand von 4 und 5 beschrieben.
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1 und 2 zeigen jeweils beispielhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Dichtung 1 für die elektrische Steckvorrichtung 2. 3 bis 5 zeigen die elektrische Steckvorrichtung 2 mit der erfindungsgemäßen Dichtung 1, mit einem Gehäuse 6, mit einer im Gehäuse 6 angeordneten Platine 8 und mit mindestens einem, in einer Kontaktkammer 10 des Gehäuses 6 eingesetzten und durch eine Kontaktdurchtrittsöffnung 12 der Platine 8 führenden Kontaktelement 14. 3 zeigt die elektrische Steckvorrichtung 2 rein beispielhaft mit zwei Kontaktelementen 14. Entsprechend hat das Gehäuse 6 aus 3 hier auch rein beispielhaft zwei Kontaktkammern 10 und die Platine 8 zwei Kontaktdurchtrittsöffnungen 12. Die Kontaktelemente 14, Kontaktkammern 10 und Kontaktdurchtrittsöffnungen 12 sind jedoch nicht auf die gezeigte Anzahl, Form und Anordnung beschränkt und können der jeweiligen Anwendung entsprechend abgewandelt werden.
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Die Dichtung 1 ist vorzugsweise aus Silikon, zum Beispiel Vinyl-Methyl-Silikon (VMS), oder einem anderen Dichtungsmaterial hergestellt, dessen CTI (Comparative Tracking Index) einen Wert von 600 übersteigt und somit eine gute Isolationseigenschaft wiederspiegelt.
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Wie in 1 und 2 dargestellt, weist die Dichtung 1 mindestens eine Durchgangsöffnung 16 zur Aufnahme je eines der Kontaktelemente 14 auf (siehe 3). Die Anzahl der Durchgangsöffnungen 16 kann an die Anzahl der Kontaktelemente 14, die für die jeweilige Anwendung benötigt werden, angepasst werden. Alternativ kann auch die Anzahl der Dichtungen 1 in der elektrischen Steckvorrichtung 2 entsprechend angepasst werden. So ist die Dichtung 1 in 1 rein beispielhaft mit sieben Durchgangsöffnungen 16 gezeigt. 2 zeigt hingegen mehrere Dichtungen 1 mit jeweils einer Durchgangsöffnung 16.
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Für jede Durchgangsöffnung 16 erstreckt sich ein Kontaktabdichtungsabschnitt 18 der Dichtung 1 hülsenförmig entlang der entsprechenden Durchgangsöffnung 16. Ferner befindet sich für jede Durchgangsöffnung 16 ein Kriechstreckenverlängerungsabschnitt 20 der Dichtung 1 gegenüber dem Kontaktabdichtungsabschnitt 18.
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In 1 verlängern die jeweiligen Kriechstreckenverlängerungsabschnitte 20 die dazugehörige Durchgangsöffnung 16 in axialer Richtung 22 schlauchförmig. In 2 erstrecken sich die gezeigten Kriechstreckenverlängerungsabschnitte 20 jeweils tellerförmig von der Durchgangsöffnung 16 in radialer Richtung 24 weg. Alternativ kann der jeweilige Kriechstreckenverlängerungsabschnitt 20 auch rippenförmig, kragenförmig, ringförmig, schirmförmig und/oder glockenförmig ausgestaltet sein. Die Erstreckungsrichtung 22, 24 und/oder Formgebung des jeweiligen Kriechstreckenverlängerungsabschnitts 20 kann auch innerhalb einer Dichtung 1 variiert und den geometrischen Begebenheiten der elektrischen Steckvorrichtung 2 angepasst werden (siehe 3).
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Aufgrund dieser Formgebung eignet sich die Dichtung 1 dafür, im Rahmen ihrer Verwendung in der elektrischen Steckvorrichtung 2 eingebaut zu werden und dort mit ihren hülsenförmigen Kontaktabdichtungsabschnitten 18 etwaige Spalte 26, die sich zwischen den Kontaktelementen 14 und dem Gehäuse 6 der elektrischen Steckvorrichtung 2 ergeben, abzudichten. Zur Verbesserung der Dichtwirkung kann die Dichtung 1 an den Kontaktabdichtungsabschnitten 18 radial nach innen und/oder außen ragende Dichtlippen 28 aufweisen. Dies ist aus 2 und 3 erkennbar. Die Dichtlippen 28 können ferner als Anpresslippen fungieren, und eine reibschlüssige Verbindung 30 zwischen der Dichtung 1 und dem Gehäuse 6, dem Kontaktelement 14 und/oder der Platine 8 erzeugen bzw. verbessern.
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Gleichzeitig eignet sich die Dichtung 1 dafür, im Inneren 32 des Gehäuses 6 das jeweilige Kontaktelement 14 mittels des dazugehörigen schlauchförmigen bzw. tellerförmigen Kriechstreckenverlängerungsabschnitts 20 von der Platine 8 und sämtlichen sich auf der Platine 8 befindlichen Bauteilen 34 zu isolieren. Insbesondere kleidet der jeweilige Kriechstreckenverlängerungsabschnitt 20 die dazugehörige Kontaktdurchtrittsöffnung 12 der Platine 8 innen aus und isoliert somit das hindurchführende Kontaktelement 14 von der Platine 8 elektrisch.
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Wie aus dem in 2 gezeigten Radialschnitt 36 erkennbar ist, kann der tellerförmige Kriechstreckenverlängerungsabschnitt 20 wenigstens eine in axialer Richtung 22 eingesenkte bzw. zurückstehende Vertiefung 38 aufweisen. Insbesondere kann der tellerförmige Kriechstreckenverlängerungsabschnitt 20 wenigstens eine konkave Wölbung 40 als Vertiefung 38 aufweisen. Die konkave Wölbung 40 ist in der gezeigten beispielhaften Ausführungsform durch eine Ringnut 42 verwirklicht. Zusätzlich oder alternativ kann der tellerförmige Kriechstreckenverlängerungsabschnitt 20 im Radialschnitt 36 in axialer Richtung 22 vorspringende Erhöhungen aufweisen. Die Erhöhungen und/oder Vertiefungen können bezüglich der Durchgangsöffnung 16 in radialer Richtung 24 nebeneinander, insbesondere abwechselnd und einen Mäander 44 bildend, angeordnet sein. Insbesondere kann eine Außenfläche 46, speziell eine Stirnfläche 48 des Kriechstreckenverlängerungsabschnitts 20 gewellt, gerieft oder gerillt sein, d.h. eine Wellen-, Riefen- oder Rillenstruktur aufweisen.
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Wie in 3 angedeutet ist, erhält der tellerförmige Kriechstreckenverlängerungsabschnitt 20 durch die Ringnut 42 den Mäander 44, d.h. einen mäandrierenden Verlauf an seiner Außenfläche 46, insbesondere seiner Stirnfläche 48. Folglich übersteigt ein entlang der Stirnfläche 48 verlaufender Abstand 50 zwischen einer Außenkante 52 der Stirnfläche 48 und einer Innenkante 54 der Stirnfläche 48 den räumlichen Abstand 56 zwischen der Außenkante 52 und Innenkante 54. Die erzeugte Kriechstrecke 58 ist somit länger als die räumliche Ausdehnung 60 des Kriechstreckenverlängerungsabschnitts 20.
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Der schlauchförmige Kriechstreckenverlängerungsabschnitt 20 verlängert ebenfalls die Kriechstrecke 58 zwischen der Platine 8 und dem dazugehörigen Kontaktelement 14 im Vergleich zum räumlichen Abstand 56 zwischen der Platine 8 und dem dazugehörigen Kontaktelement 14.
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Die in 1 gezeigte Dichtung 1 weist eine Dichtmatte 62 auf, wobei die Dichtmatte 62 die Durchgangsöffnungen 16, die Kontaktabdichtungsabschnitte 18 und die Kriechstreckenverlängerungsabschnitte 20 zu einem einstückigen Bauteil 64 verbindet. Die Kontaktabdichtungsabschnitte 18 und die Kriechstreckenverlängerungsabschnitte 20 sind hierbei jeweils auf gegenüberliegenden Seiten 66, 67 der Dichtmatte 62 herausragend angeordnet.
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Die Dichtmatte 62 kann, wie in 3 gezeigt, als ein Platinenbett 68 dienen, das plan auf der Platine 8 aufliegt und z.B. zwecks Vibrationsschutz zwischen der Platine 8 und dem Gehäuse 6 angeordnet ist. Die Kriechstreckenverlängerungsabschnitte 20 ragen hierbei jeweils in die entsprechenden Kontaktdurchtrittsöffnungen 12 der Platine 8 hinein bzw. durch die entsprechenden Kontaktdurchtrittsöffnungen 12 der Platine 8 hindurch und kleiden diese dabei innen aus. Die Kontaktabdichtungsabschnitte 18 ragen wiederum jeweils abschnittsweise in die entsprechenden Kontaktkammern 10 des Gehäuses 6 hinein.
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Alternativ kann die Dichtung 1 auch als eine in die Kontaktkammer 10 des Gehäuses 6 und in die Kontaktdurchtrittsöffnung 12 der Platine 8 einsetzbare Dichttülle ausgestaltet sein. Die als Dichttülle ausgestaltete Dichtung 1 kann über die bereits oben erwähnte reibschlüssige Verbindung 30 gehalten werden. Zusätzlich oder alternativ kann die als Dichttülle ausgestaltete Dichtung 1 einen Fixierabschnitt aufweisen, der sich beispielsweise senkrecht zur Durchgangsöffnung 16 radial nach innen in die Durchgangsöffnung 16 und/oder nach außen von der Durchgangsöffnung 16 weg erstreckt und mindestens einen Hinterschnitt bzw. zwei Hinterschnitte bildet, welche mit dem Gehäuse 6, mit dem mindestens einen Kontaktelement 14 und/oder mit der Platine 8 der elektrischen Steckvorrichtung 2 eine formschlüssige Verbindung eingehen.
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Die in 2 gezeigten Dichtungen 1 weisen keine Dichtmatte 62 und auch keinen Fixierabschnitt auf, sondern sind stattdessen jeweils als ein in die dazugehörige Kontaktdurchtrittsöffnung 12 der Platine 8 eingespritztes Dichtelement 70 ausgeführt, das mit der Platine 8 eine 2-Komponentenbaueinheit 72 bildet. Das jeweilige Dichtelement 70 ist insbesondere an seinem Kriechstreckenverlängerungsabschnitt 20 stoffschlüssig mit der Platine 8 verbunden. Insbesondere verläuft der jeweilige Kriechstreckenverlängerungsabschnitt 20 bündig mit der Platine 8. Da der jeweilige Kriechstreckenverlängerungsabschnitt 20 nur eine Ringnut 42 und keine Erhöhungen aufweist, ragt die Dichtung 1 an einer Seite 74 der Platine 8 nicht über die Platine 8 hinaus. Auf der anderen, gegenüberliegenden Seite 76 der Platine 8 ist der jeweilige Kontaktabdichtungsabschnitt 18 am entsprechenden Kriechstreckenverlängerungsabschnitt 20 angeformt.
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In 3 ist dargestellt, dass die Platine 8 der elektrischen Steckvorrichtung 2 mindestens einen Temperatursensor 78 zur Überwachung der Betriebstemperatur des mindestens einen Kontaktelements 14 aufweisen kann, wobei in der Dichtung 1 eine Wärmeleitbrücke 80 angeordnet ist, die sich zwischen dem mindestens einen Kontaktelement 14 und dem Temperatursensor 78 befindet.
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Die Wärmeleitbrücke 80 kann beispielsweise als ein Kupferelement 82 oder als ein Element aus einem anderen Metallwerkstoff ausgestaltet sein, welches in die Dichtung 1 eingesetzt oder von der Dichtung 1 umspritzt ist. Auch die Kriechstrecke 84 zwischen der Wärmeleitbrücke 80 und dem mindestens einen Kontaktelement 14 ist aufgrund der Dichtung 1 verlängert.
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Wie in 4 und 5 dargestellt, kann das mindestens eine Kontaktelement 14 in der Kontaktkammer 10 des Gehäuses 6 gesichert sein. Hierfür weist die elektrische Steckvorrichtung 2 ein Kontaktsicherungselement 86 als eine Kontaktsicherung 88 auf. Das Kontaktsicherungselement 86 ist als ein separates, am Gehäuse 6 anbringbares Bauteil ausgestaltet. Insbesondere ist das Kontaktsicherungselement 86 und das Gehäuse 6 dafür ausgestaltet, durch eine gegenseitige Relativverschiebung 90 aneinander gesteckt zu werden. Durch die Relativverschiebung 90 wird das Kontaktsicherungselement 86 am Gehäuse 6 angebracht und liegt auf einer Anschlagfläche 92 des mindestens einen Kontaktelements 14 auf. Das mindestens eine Kontaktelement 14 weist hierfür eine radiale Schulter 94 auf, welche die Anschlagfläche 92 bildet. In der gezeigten Ausführungsform verläuft die Anschlagfläche 92 und somit auch die Richtung der Relativverschiebung 90 parallel zur Platine 8.
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Um die nötigen Luft- und Kriechstrecken auch am Kontaktsicherungselement 86 einhalten zu können, liegt das Kontaktsicherungselement 86 im am Gehäuse 6 angebrachten Zustand 96 (siehe 5) nur auf der Anschlagfläche 92 des mindestens einen Kontaktelements 14 auf, berührt jedoch weder die Platine 8 noch den Kriechstreckenverlängerungsabschnitt 20 der Dichtung 1. Dies wird bewerkstelligt, in dem das Kontaktsicherungselement 86 für jedes zu sichernde Kontaktelement 14 der elektrischen Steckvorrichtung 2 einen hufeisenförmigen Fuß 98 aufweist, der das entsprechende Kontaktelement 14 teilweise umgreift und auf der dazugehörigen Anschlagfläche 92 aufsitzt. Der Rest des Kontaktsicherungselements 86 ist, wie in 5 gezeigt, von der Platine 8 sowie vom Kriechstreckenverlängerungsabschnitt 20 der Dichtung 1 ausreichend beabstandet.
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Ferner ist in 4 und 5 erkennbar, dass die Anschlagfläche 92 des mindestens einen Kontaktelements 14 bündig mit der Platine 8 verläuft und insbesondere an der Seite 74 der Platine 8 nicht über die Platine 8 hinausragt. Da auch der Kriechstreckenverlängerungsabschnitt 20 der Dichtung 1, wie bereits beschrieben, an dieser Seite 74 der Platine 8 nicht über die Platine 8 hinausragt, kann das Kontaktsicherungselement 86, insbesondere der hufeisenförmige Fuß 98 des Kontaktsicherungselements 86, während der Relativverschiebung 90 ohne Behinderung an der Platine 8 und am Kriechstreckenverlängerungsabschnitt 20 der Dichtung 1 vorbei bewegt werden. Dies ist in 4 mit gestrichelten Linien 100 angedeutet.
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Zusätzlich kann die elektrische Steckvorrichtung 2 eine weitere Kontaktsicherung 88 aufweisen, die durch einen in der Kontaktkammer 10 des Gehäuses 6 verlaufenden, mit dem Gehäuse 6 monolithisch verbunden Rastvorsprung 104 verwirklicht ist (siehe 4 und 5). Der Rastvorsprung 104 ist biegsam und hakenförmig ausgestaltet und greift in eine Ausnehmung 106 des mindestens einen Kontaktelements 14 ein, um eine zusätzliche formschlüssige Verbindung 108 zwischen dem Rastvorsprung 104 und dem mindestens einen Kontaktelement 14 zu erzeugen.
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4 und 5 zeigen die erfindungsgemäße elektrische Steckverbindungsanordnung 4 mit einer elektrischen Steckvorrichtung 2 und mit einem, zur elektrischen Steckvorrichtung 2 komplementär ausgestalteten Gegenstecker 110. Insbesondere sind die elektrische Steckvorrichtung 2 und der Gegenstecker 110 ausgestaltet, entlang einer Steckrichtung 112 zusammengesteckt zu werden.
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Der Gegenstecker 110 weist in der gezeigten, stark vereinfachten Darstellung aus 4 und 5 einen zum Kontaktelement 14 der elektrischen Steckvorrichtung 2 komplementär geformten Gegenkontakt 114 auf. Ferner weist der Gegenstecker 110 einen Signalkontakt 116 auf, der mit der Platine 8 verbindbar ausgestaltet ist. Insbesondere kann der Signalkontakt 116 im zusammen gesteckten Zustand der elektrischen Steckverbindungsanordnung 4 die Platine 8 direkt kontaktieren oder über einen am Gehäuse 6 der elektrischen Steckvorrichtung 2 angeordneten, mit der Platine 8 verlöteten Zwischenkontakt mit der Platine 8 verbunden sein.
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Selbstverständlich kann der Gegenstecker 110 hinsichtlich der Anzahl, Formgebung und Anordnung seiner Gegenkontakte 114 und Signalkontakte 116 von der stark vereinfachten Darstellung aus 4 und 5 abweichen und an seine jeweilige Anwendung angepasst werden. Insbesondere kann der Gegenstecker 110 für jedes Kontaktelement 14 der elektrischen Steckvorrichtung 2 einen Gegenkontakt 114 und für jeden Zwischenkontakt der elektrischen Steckvorrichtung 2 einen Signalkontakt aufweisen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dichtung
- 2
- Steckvorrichtung
- 4
- Steckverbindungsanordnung
- 6
- Gehäuse
- 8
- Platine
- 10
- Kontaktkammer
- 12
- Kontaktdurchtrittsöffnung
- 14
- Kontaktelement
- 16
- Durchgangsöffnung
- 18
- Kontaktabdichtungsabschnitt
- 20
- Kriechstreckenverlängerungsabschnitt
- 22
- axiale Richtung
- 24
- radiale Richtung
- 26
- Spalt
- 28
- Dichtlippe
- 30
- Verbindung
- 32
- Inneres
- 34
- Bauteil
- 36
- Radialschnitt
- 38
- Vertiefung
- 40
- konkave Wölbung
- 42
- Ringnut
- 44
- Mäander
- 46
- Außenfläche
- 48
- Stirnfläche
- 50
- Abstand
- 52
- Außenkante
- 54
- Innenkante
- 56
- Abstand
- 58
- Kriechstrecke
- 60
- Ausdehnung
- 62
- Dichtmatte
- 64
- Bauteil
- 66
- Seite
- 67
- Seite
- 68
- Platinenbett
- 70
- Dichtelement
- 72
- 2-Komponentenbaueinheit
- 74
- Seite
- 76
- Seite
- 78
- Temperatursensor
- 80
- Wärmeleitbrücke
- 82
- Kupferelement
- 84
- Kriechstrecke
- 86
- Kontaktsicherungselement
- 88
- Kontaktsicherung
- 90
- Relativverschiebung
- 92
- Anschlagfläche
- 94
- Schulter
- 96
- Zustand
- 98
- Fuß
- 100
- Linie
- 102
- Kontaktsicherung
- 104
- Rastvorsprung
- 106
- Ausnehmung
- 108
- Verbindung
- 110
- Gegenstecker
- 112
- Steckrichtung
- 114
- Gegenkontakt
- 116
- Signalkontakt