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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug, das von verschiedenen Personen abwechselnd nutzbar ist, mit einem mit mindestens einer Abtrenneinrichtung unterteilbaren Fahrzeuginnenraum, der unterteilbar ist in mindestens einen Exklusivbereich, der nur für mindestens eine exklusivberechtigte Person zugänglich ist, und mindestens einem Zutrittsbereich, der neben der mindestens einen exklusivberechtigten Person auch für mindestens einen temporär berechtigten Dritten zugänglich ist.
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In der
DE 10 2017 101 494 A1 wird ein Verfahrensablauf beschrieben, um in einem autonom fahrenden Mietfahrzeug den Verlust von persönlichen Gegenständen, die Fahrgästen gehören, möglichst zu vermeiden. In dem Verfahrensablauf werden eine Reihe von Ursachen, die zum Verlust der persönlichen Gegenstände führen können, nacheinander abgeprüft und gegebenenfalls Maßnahmen vorgeschlagen, um den Verlust zu vermeiden, wie beispielsweise das Erzeugen von Erinnerungssignalen oder die Verwahrung der vergessenen Gegenstände in einem Speicherraum.
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Die
US 2018/0065808 A1 beschreibt ein System und ein Verfahren zur Aufbewahrung von in gemeinschaftlich genutzten Kraftfahrzeug liegengelassenen persönlichen Gegenständen. Diese werden zunächst detektiert und anschließend zur Aufbewahrung automatisch an einen Behälter oder ein Regal übergeben. Zur Automatisierung des Vorganges kann ein Roboter eingesetzt werden.
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Die
US 2016/0189098 A1 offenbart ein Verfahren und ein mobiles Endgerät, um Zugang zu autonom fahrenden Fahrzeugen zu erhalten, mit denen Gegenstände versendet werden sollen.
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Die
DE 198 13 670 C1 zeigt ein Kraftfahrzeug mit einer den Rücksitzbereich vom Vordersitzbereich abtrennenden Trennwand. Die Trennwand unterteilt den Fahrzeuginnenraum in einen eine Fahrerseite und eine Beifahrerseite aufweisenden Frontbereich und einen Fondbereich. Dazu ist die Trennwand in wenigstens zwei in Fahrzeugquerrichtung aneinanderschließende Teileinheiten unterteilt, wobei eine Teileinheit der Trennwand hinter einer Fahrerseite des Frontbereiches unbeweglich montiert ist und wobei wenigstens eine weitere Teileinheit zwischen zwei Endpositionen bewegbar ist, wobei die Endpositionen einen Durchtrittsbereich zwischen dem Frontbereich und dem Fondbereich freigeben oder verschließen.
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Die
DE 42 36 458 A1 beschreibt ein Sicherheitssystem zum Schutz von Personen, Bereichen, sowie festen und beweglichen Behältern und Gegenständen vor Beschädigung und unbefugter Benutzung, insbesondere zum Einsatz in Taxis. Im Bedarfsfalle, das heißt bei einem Gefahrenmoment, kann ein vordefinierter Bereich mit einem Vorhang abgetrennt sowie innerhalb und/oder außerhalb des abgetrennten Bereiches eine Farbstoffsprühanlage mit Sirene aktiviert werden.
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Die
DE 10 2010 008 212 A1 offenbart eine Unterteilungseinrichtung eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Personenkraftwagens, mit wenigstens einem Unterteilungselement, welches aus einer Verstaustellung in eine Unterteilungsstellung bewegbar ist, wobei sich das wenigstens eine Unterteilungselement in der Unterteilungsstellung im Wesentlichen in Fahrzeughochrichtung erstreckt und als Abtrennung dient, mittels welcher der Insassenraum des Kraftfahrzeugs in zumindest bereichsweise getrennte Insassenteilräume unterteilbar ist.
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Die Erfindung hat die Aufgabe ein Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art bereitzustellen, in dem persönliche Gegenstände, beispielsweise eines Fahrzeugeigentümers oder Fahrzeughalters, vor Diebstahl durch Drittnutzer des Kraftfahrzeugs geschützt sind.
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Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe mit einem Kraftfahrzeug, das von verschiedenen Personen abwechselnd nutzbar ist, mit einem mit mindestens einer Abtrenneinrichtung unterteilbaren Fahrzeuginnenraum, der unterteilbar ist in mindestens einen Exklusivbereich, der nur für mindestens eine exklusivberechtigte Person zugänglich ist, und in mindestens einen Zutrittsbereich, der neben der mindestens einen exklusivberechtigten Person auch für mindestens einen temporär berechtigten Dritten zugänglich ist. Erfindungsgemäß ist die mindestens eine Abtrenneinrichtung zwischen einer ersten Fahrzeugsäule und einer zweiten Fahrzeugsäule ausfahrbar und einfahrbar, so dass sich die ausgefahrene mindestens eine Abtrenneinrichtung von der ersten Fahrzeugsäule bis zur zweiten Fahrzeugsäule erstreckt. Die mindestens eine exklusivberechtigte Person kann beispielsweise ein Fahrzeugeigentümer, ein Fahrzeughalter oder eine von diesen zur exklusiven Nutzung des Kraftfahrzeugs berechtigte Person sein. Der mindestens eine temporär berechtigte Dritte kann ein Fahrzeugmieter sein, der das Kraftfahrzeug vorübergehend nutzt, sei es für einen Transport mindestens einer Person oder für den Transport mindestens eines Sachgegenstandes. Somit kann die mindestens eine exklusivberechtigte Person mit der mindestens einen Abtrenneinrichtung den Fahrzeuginnenraum unterteilen und ihre persönlichen Gegenstände im Kraftfahrzeug zurücklassen, ohne deren Diebstahl befürchten zu müssen, wenn das Kraftfahrzeug anschließend von dem mindestens einen temporär berechtigten Dritten genutzt wird. Das Kraftfahrzeug, beispielsweise ein PKW oder ein Bus, kann ein autonom fahrendes oder nicht autonom fahrendes Kraftfahrzeug sein. Beim autonom fahrenden Kraftfahrzeug kann die mindestens eine exklusivberechtigte Person ihre persönlichen Gegenstände im Bereich der Vordersitze oder Rücksitze zurücklassen, wenn der Fahrzeuginnenraum zwischen dem Bereich der Vordersitze und dem Bereich der Rücksitze durch die mindestens eine Abtrenneinrichtung unterteilt wird. Beim autonom fahrenden Kraftfahrzeug kann der mindestens eine Exklusivbereich also im Bereich der Vordersitze oder im Bereich der Rücksitze sein, zu dem der mindestens eine temporär berechtigte Dritte keinen Zugang hat. Beim nicht autonom fahrenden Kraftfahrzeug hingegen befindet sich der mindestens eine Exklusivbereich im Bereich der Rücksitze, damit der mindestens eine temporär berechtigte Dritte das Kraftfahrzeug fahren kann.
Die erste Fahrzeugsäule und die zweite Fahrzeugsäule können einander gegenüberliegen. Somit kann die mindestens eine Abtrenneinrichtung in Fahrzeugquerrichtung aus- und eingefahren werden. Der Fahrzeuginnenraum kann ausschließlich als ein Fahrgastraum vorgesehen sein oder, beispielsweise im Falle eines Kombis, als ein Fahrgastraum und ein Laderaum fungieren. Im letzteren Fall kann die mindestens eine Abtrenneinrichtung nicht nur zwischen dem Bereich der Vordersitze und dem Bereich der Rücksitze, sondern auch zwischen dem Fahrgastraum und dem Laderaum angeordnet sein. Wenn das Kraftfahrzeug also ein Kombi oder ein Bus ist, kann es auch mehrere Abtrenneinrichtungen aufweisen, sodass der Fahrzeuginnenraum in mehrere Exklusivbereiche und Zutrittsbereiche unterteilt wird.
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Die mindestens eine Abtrenneinrichtung kann einstückig oder zweistückig sein. Die zweistückige Abtrenneinrichtung kann sinnvoll sein, wenn sich im Fahrzeuginnenraum ein Kardantunnel befindet. Dann kann die mindestens eine Abtrenneinrichtung zwei Trennelemente aufweisen, die aufeinander zu und voneinander weg verfahren werden können und im Bereich des Kardantunnels aufeinandertreffen und miteinander verbunden werden können. Wenn kein Kardantunnel im Fahrzeuginnenraum vorhanden ist, beispielsweise bei einem Elektrofahrzeug, dann kann die mindestens eine Abtrenneinrichtung auch einstückig ausgeführt sein. Zweckmäßigerweise kann die mindestens eine Abtrenneinrichtung in Führungsschienen geführt werden, die auf oder in einem Fahrzeugboden und einem Fahrzeughimmel montiert sein können.
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Die mindestens eine Abtrenneinrichtung kann ein abwickelbares und aufwickelbares oder auseinanderziehbares und zusammenschiebbares Flächengebilde sein. Zu diesem Zweck kann die mindestens eine Abtrenneinrichtung aus Kunststoff, aus Glas oder aus Acrylglas gefertigt sein, vorzugsweise in Form einer Folie, so dass sie abrollbar und aufrollbar ist. Wenn die mindestens eine Abtrenneinrichtung aus Glas oder aus Acrylglas gefertigt ist, dann ist die mindestens eine Abtrenneinrichtung transparent, sodass der auf dem Rücksitz sitzende mindestens eine temporär berechtigte Dritte die Fahrzeugumgebung besser erkennen kann. Die mindestens eine Abtrenneinrichtung kann auch aus einem Gewebe aus Kunststofffasern und/oder Carbonfasern und/oder Metallfasern hergestellt sein. Alternativ kann die mindestens eine Abtrenneinrichtung eine Rollpanzerung mit gelenkig miteinander verbundenen Lamellen sein.
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Als zusätzlicher Diebstahlschutz kann die mindestens eine Abtrenneinrichtung eine alarmauslösende Sicherheitseinrichtung aufweisen. So kann sie mit elektrischen Drähten ausgerüstet sein, die beim Durchtrennen einen Alarm veranlassen. Der Alarm kann beispielsweise eine Fahrzeughupe aktivieren und/oder auf einer App eines Mobiltelefons der mindestens einen exklusivberechtigten Person einen akustischen und/oder visuellen Alarmhinweis erzeugen.
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Damit die mindestens eine Abtrenneinrichtung bei Nichtgebrauch im Fahrzeuginnenraum nicht stört, kann die mindestens eine eingefahrene Abtrenneinrichtung in oder auf der Fahrzeugsäule deponiert sein.
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Die mindestens eine Abtrenneinrichtung kann manuell, elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch angetrieben werden. Insbesondere die mindestens eine elektrisch angetriebene Abtrenneinrichtung kann komfortabel mit einer Türschlossfernbedienung oder mit der App des Mobiltelefons betätigt werden. So kann die mindestens eine exklusivberechtigte Person entweder unmittelbar nach dem Verlassen oder einige Zeit später mit der App die mindestens eine Abtrenneinrichtung ausfahren. Mit der App in dem Mobiltelefon kann die mindestens eine exklusivberechtigte Person das Kraftfahrzeug auch zur vorübergehenden Nutzung durch den mindestens einen temporär berechtigten Dritten freigeben, wobei gleichzeitig die mindestens eine Abtrenneinrichtung im Kraftfahrzeug ausgefahren werden kann. Ferner besteht die Möglichkeit, dass die mindestens eine exklusivberechtigte Person im Kraftfahrzeug mit einem Knopf in einer Instrumententafel vor dem Verlassen des Kraftfahrzeugs die mindestens eine Abtrenneinrichtung ausfährt oder mit einer Eingabe in einen Bordcomputer vom Kraftfahrzeug aus die Nutzungsfreigabe für den mindestens einen temporär berechtigten Dritten erteilt, so dass die mindestens eine Abtrenneinrichtung im Kraftfahrzeug anschließend automatisch ausgefahren wird.
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Zur Erhöhung der Sicherheit kann die mindestens eine abgewickelte oder auseinandergeschobene Abtrenneinrichtung abschließbar sein. Die Abtrenneinrichtung kann manuell und/oder mit elektrischer Unterstützung abgeschossen werden. Sobald die mindestens eine Abtrenneinrichtung abgeschlossen ist, kann ein kurzes akustisches und/oder visuelles Betätigungssignal erzeugt werden. Die mindestens eine Abtrenneinrichtung kann auch über die App des Mobiltelefons abgeschlossen werden und es kann über die App überprüft werden, ob die mindestens eine Abtrenneinrichtung abgeschlossen ist.
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Die Fahrzeugtüren des mindestens einen Exklusivbereichs können automatisch abgeschlossen werden, sobald die mindestens eine Abtrenneinrichtung abgeschlossen ist und sich keine Person mehr in dem mindestens einen Exklusivbereich befindet. Dann ist der mindestens eine Exklusivbereich gegen einen unbefugten Zutritt des mindestens einen temporär berechtigten Dritten zuverlässig gesichert.
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Insbesondere, wenn die mindestens eine eingefahrene Abtrenneinrichtung nicht in, sondern auf der Fahrzeugsäule montiert ist, eignet sich die mindestens eine Abtrenneinrichtung zur Nachrüstung. Für Nachrüstzwecke kann das mindestens eine Kraftfahrzeug bereits bei seiner Produktion mit der erforderlichen Mechanik und Elektronik ausgerüstet werden.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.
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Die einzige Figur zeigt einen in Fahrzeugquerrichtung verlaufenden Schnitt durch ein Kraftfahrzeug 10 mit in Richtung eines Fahrzeugbugs gewandtem Blick. Der Blick entspricht der Perspektive eines auf einem hier nicht dargestellten Rücksitz sitzenden temporär berechtigten Dritten von einem Zutrittsbereich aus. Das Kraftfahrzeug 10 kann ein autonom fahrendes Kraftfahrzeug sein.
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Ein Fahrzeuginnenraum 11 ist mit einer zweistückigen Abtrenneinrichtung 12 in einen Exklusivbereich 13 und den nicht erkennbaren Zutrittsbereich unterteilt. Der Exklusivbereich 13 befindet sich im Bereich von Vordersitzen und 14 und 15. Die Abtrenneinrichtung 12 weist zwei in Fahrzeugquerrichtung verfahrbare Trennelemente 12.1 und 12.2 auf. In der Mitte des Kraftfahrzeugs 10 befindet sich ein Kardantunnel 16, in dessen Bereich die beiden Trennelemente 12.1 und 12.2 aufeinandertreffen.
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Im ausgefahrenen Zustand können die beiden Trennelemente 12.1 und 12.2 mit Schlössern 17, 18, 19 und 20 abgeschlossen werden.
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Die Abtrenneinrichtung 12 bzw. die beiden Trennelemente 12.1 und 12.2 sind an zwei gegenüberliegenden Fahrzeugsäulen 21 und 22 montiert, an denen sie bei Nichtgebrauch deponiert werden können.
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Die Trennelemente 12.1 und 12.2 werden in Führungsschienen 23, 24, 25 und 26 in Fahrzeugquerrichtung geführt.
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Die Abtrenneinrichtung 12 kann aus einem dünnen transparenten auf- und abrollbaren Glas hergestellt sein. In dem Glas befinden sich mehrere elektrische Drähte 27 und 28. Beim Durchtrennen der Drähte 27 und 28 wird ein Alarm ausgelöst.
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Mit der Abtrenneinrichtung 11 können somit hier nicht erkennbare im Bereich der Vordersitze 14 und 15 zurückgelassene persönliche Gegenstände einer exklusivberechtigten Person vor Diebstahl geschützt werden, wenn das Kraftfahrzeug 10, beispielsweise für eine Taxifahrt, für den temporär berechtigten Dritten im Zutrittsbereich mit den hier nicht erkennbaren Rücksitzen genutzt wird.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kraftfahrzeug
- 11
- Fahrzeuginnenraum
- 12
- Abtrenneinrichtung
- 12.1
- Trennelement
- 12.2
- Trennelement
- 13
- Exklusivbereich
- 14
- Vordersitz
- 15
- Vordersitz
- 16
- Kardantunnel
- 17
- Schloss
- 18
- Schloss
- 19
- Schloss
- 20
- Schloss
- 21
- Fahrzeugsäule
- 22
- Fahrzeugsäule
- 23
- Führungsschiene
- 24
- Führungsschiene
- 25
- Führungsschiene
- 26
- Führungsschiene
- 27
- elektrischer Draht
- 28
- elektrischer Draht