DE102020207722A1

DE102020207722A1 - Insassenschutzvorrichtung

Info

Publication number: DE102020207722A1
Application number: DE102020207722.3A
Authority: DE
Inventors: Shota KANEGAE; Toru Yamashita
Original assignee: Subaru Corp
Current assignee: Subaru Corp
Priority date: 2019-07-22
Filing date: 2020-06-22
Publication date: 2021-01-28
Also published as: US20210024027A1; JP7235614B2; CN112277867A; US11180106B2; JP2021017164A

Abstract

Eine Insassenschutzvorrichtung für ein Fahrzeug umfasst eine Zusammenstoßvorhersageeinrichtung, einen Hauptairbag, eine Insassenzustands-Erfassungseinrichtung, einen Nebenairbag und eine Entfaltungssteuerung. Die Zusammenstoßvorhersageeinrichtung ist konfiguriert, um einen Zusammenstoß des Fahrzeugs vorherzusagen. Der Hauptairbag ist konfiguriert, um sich von einer Vorderseite des Fahrzeugs in Richtung eines Insassen zu entfalten, wenn die Zusammenstoßvorhersageeinrichtung einen Zusammenstoß des Fahrzeugs vorhersagt. Die Insassenzustands-Erfassungsvorrichtung ist konfiguriert, um eine Position eines Arms des Insassen zu erfassen. Der Nebenairbag ist konfiguriert, um sich in Richtung des Arms des Insassen zu entfalten und nach der Entfaltung schnell zu entleeren. Die Entfaltungssteuerung ist konfiguriert, um, wenn die Zusammenstoßvorhersagevorrichtung einen Zusammenstoß des Fahrzeugs vorhersagt, zu bewirken, dass der Nebenairbag sich in Richtung des Arms des Insassen entfaltet, der durch die Insassenzustands-Erfassungsvorrichtung erfasst wird, und zu bewirken, dass der Hauptairbag sich nach der Entleerung des Nebenairbags entfaltet.

Description

Die Offenbarung betrifft eine Insassenschutzvorrichtung.
Um einen Insassen vor einem Zusammenstoß und so weiter zu schützen, ist ein Fahrzeug, wie etwa ein Auto, mit einer Airbagvorrichtung als eine Insassenschutzvorrichtung versehen.
Die Airbagvorrichtung wird typischerweise durch einen Aufprallsensor, einen Gasgenerator, einen Airbag, eine Steuervorrichtung und so weiter gebildet. Wenn der Aufprallsensor in der Airbagvorrichtung zum Beispiel den Aufprall eines vorderen Zusammenstoßes erfasst, gibt der Aufprallsensor ein Erfassungssignal an die Steuervorrichtung aus, die Steuervorrichtung sendet ein Aktivierungssignal an den Gasgenerator und der Gasgenerator erzeugt Gas und schickt das Gas zu dem Airbag. Der Airbag wird sofort mit dem von dem Gasgenerator geschickten Gas aufgeblasen und entfaltet sich vor dem Insassen. Folglich hält der Airbag den Körper des Insassen, der sich aufgrund des Aufpralls nach vom bewegt, mit seinem inneren Gasdruck und entleert sich, während er die kinetische Energie absorbiert. Folglich wird die abrupte Vorwärtsbewegung des Insassen, die durch den Aufprall bewirkt wird, der zum Beispiel durch den vorderen Zusammenstoß des Autos ausgeübt wird, durch den Airbag verlangsamt, und die Sicherheit des Insassen wird sichergestellt.
Gegenwärtig wird die autonome Fahrtechnologie untersucht. In einem Fahrzeug, das derartiges autonomes Fahren verwendet, wird der Fahrzustand des Fahrzeugs ungeachtet der Absicht eines Insassen, wie etwa des Fahrers, gesteuert. Folglich wird eine Insassenschutzvorrichtung für ein derartiges autonom fahrendes Fahrzeug vorgeschlagen. Diese Fahrzeuginsassenschutzvorrichtung umfasst einen vorderen Airbag, der sich vor dem Oberkörper des Insassen entfaltet. Der vordere Airbag hat eine Schulterstützenaussparung in einem Teil, mit dem die Schulter in dem Oberkörper des Insassen, der sich von der Sitzposition vorwärts bewegt, in Kontakt kommt, so dass die Schulter in die Schulterstützenaussparung passt. Selbst wenn folglich der Oberkörper des Insassen, der auf dem Sitz sitzt, sich vor einem Zusammenstoß während des autonomen Fahrens des Fahrzeugs von der Sitzposition vorwärts bewegt, wird die Schulter in dem Oberkörper von der Schulterstützenaussparung unterstützt, um den Insassen zu schützen. In der Fahrzeuginsassenschutzvorrichtung hat der vordere Airbag eine geneigte Oberfläche, die sich von der Schulterstützenaussparung in Richtung einer Seite in der Fahrzeugbreitenrichtung erstreckt, so dass die geneigte Oberfläche auf der einen Seite relativ zu der geneigten Oberfläche auf der anderen Seite weiter hinten angeordnet ist. Folglich kann der gesamte Oberkörper, der sich in einer Haltung, in welcher die Schulter auf der anderen Seite relativ zu der Schulter auf der einen Seite vorwärts angeordnet ist, durch die geneigte Oberfläche des vorderen Airbags gehalten und unterstützt werden, der gesamte Oberkörper kann in einem stabilen Zustand unterstützt werden, und der Aufprall kann in dem stabilen Zustand absorbiert werden (siehe ungeprüfte japanische Patentanmeldungsveröffentlichung Nr. 2018-052441).
Ein Aspekt der Offenbarung stellt eine Insassenschutzvorrichtung für ein Fahrzeug bereit. Die Insassenschutzvorrichtung umfasst eine Zusammenstoßvorhersageeinrichtung, einen Hauptairbag, eine Insassenzustands-Erfassungseinrichtung, einen Nebenairbag und eine Entfaltungssteuerung. Die Zusammenstoßvorhersageeinrichtung ist konfiguriert, um einen Zusammenstoß des Fahrzeugs vorherzusagen. Der Hauptairbag ist konfiguriert, um sich von einer Vorderseite des Fahrzeugs in Richtung eines Insassen zu entfalten, wenn die Zusammenstoßvorhersageeinrichtung einen Zusammenstoß des Fahrzeugs vorhersagt. Die Insassenzustands-Erfassungsvorrichtung ist konfiguriert, um eine Position eines Arms des Insassen zu erfassen. Der Nebenairbag ist konfiguriert, um sich in Richtung des Arms des Insassen zu entfalten und nach der Entfaltung schnell zu entleeren. Die Entfaltungssteuerung ist konfiguriert, um, wenn die Zusammenstoßvorhersagevorrichtung einen Zusammenstoß des Fahrzeugs vorhersagt, zu bewirken, dass der Nebenairbag sich in Richtung des Arms des Insassen entfaltet, der durch die Insassenzustands-Erfassungsvorrichtung erfasst wird, und zu bewirken, dass der Hauptairbag sich nach der Entleerung des Nebenairbags entfaltet.
Die begleitenden Zeichnungen sind enthalten, um ein weiteres Verständnis der Offenbarung bereitzustellen und sind in diese Spezifikation eingearbeitet und bilden einen Teil von ihr. Die Zeichnungen stellen Beispielausführungsformen dar und dienen zusammen mit der Spezifikation dazu, die Prinzipien der Offenbarung zu erklären.

1 ist eine Querschnittansicht und stellt einen Teil eines Fahrzeugs dar, das mit einer Insassenschutzvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Offenbarung versehen ist;
2 ist ein schematisches Blockdiagramm der Insassenschutzvorrichtung gemäß der Ausführungsform der Offenbarung;
3A und 3B sind Diagramme, die eine Nebenairbag-Bewegungsvorrichtung schematisch darstellen;
4A bis 4E sind Seitenansichten und stellen den Ablauf der Entfaltung von Airbagkörpern dar;
5 ist ein Flussdiagramm, das die Gesamtbetriebe der Insassenschutzvorrichtung darstellt; und
6A und 6B sind Querschnittansichten und stellen eine Unterbringungsform der Nebenairbag-Bewegungsvorrichtung dar.

Mit der weitverbreiteten und umfassenden Verwendung des autonomen Fahrens wird der Fahrzustand eines Insassen flexibler. Selbst wenn der Insasse folglich zum Beispiel auf dem Fahrersitz sitzt, kann der Insasse während des Fahrens des Fahrzeugs ein tragbares Endgerät oder Ähnliches in seiner Hand halten. Gegenwärtig kann ein Insasse, der auf einem anderen Sitz als dem Fahrersitz sitzt, während des Fahrens des Fahrzeugs ein tragbares Endgerät oder Ähnliches in seiner Hand halten.
In einem Fall, in dem ein Insasse zum Beispiel ein tragbares Endgerät oder Ähnliches hält, wenn sich der vordere Airbag in Richtung des Insassen entfaltet, wird der Arm des Insassen zwischen dem vorderen Airbag und dem Oberkörper des Insassen eingeklemmt und es ist schwierig, einen optimalen Insassenschutz bereitzustellen. Der gegenwärtige Anmelder hat ein Verfahren erfunden, in dem in einem Fall, in dem ein Insasse ein tragbares Endgerät oder Ähnliches hält, ein Armstoß-Nebenairbag verwendet wird, um den Arm des Insassen vor der Entfaltung des vorderen Airbags wegzustoßen. Jedoch kann in einem Fall, in dem dieses Verfahren verwendet wird, die Entfaltung des vorderen Airbags behindert werden, wenn der Nebenairbag nicht angemessen behandelt wird, nachdem der Arm weggestoßen wurde.
Folglich ist es wünschenswert, eine Insassenschutzvorrichtung bereitzustellen, die selbst in einem Fall, in dem ein Insasse ein tragbares Endgerät oder Ähnliches hält, einen optimalen Insassenschutz bereitstellen kann.
Hier nachstehend werden Ausführungsformen der Offenbarung unter Bezug auf die Zeichnungen beschrieben.
Erste Ausführungsform
1 ist eine Querschnittansicht und stellt einen Teil eines Fahrzeugs dar, das mit einer Insassenschutzvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Offenbarung versehen ist. 2 ist ein schematisches Blockdiagramm der Insassenschutzvorrichtung gemäß der Ausführungsform der Offenbarung. 3A und 3B sind Diagramme, die eine Nebenairbag-Bewegungsvorrichtung schematisch darstellen, welche eine Nebenairbagvorrichtung gemäß der Ausführungsform bewegt. 4A bis 4E sind Seitenansichten und stellen den Ablauf der Entfaltung von Airbagkörpern dar, wenn die Insassenschutzvorrichtung gemäß der Ausführungsform aktiviert wird. 5 ist ein Flussdiagramm, das die Gesamtbetriebe der Insassenschutzvorrichtung darstellt
Konfiguration des Fahrzeugs 1
Wie in 1 dargestellt, ist in dem Fahrgastraum eines Fahrzeugs 1 ein Boden 3 in dem unteren Teil bereitgestellt und ein Dach 4 ist in dem oberen Teil bereitgestellt. Auf dem Boden 3 ist ein Sitz 10 angeordnet. Das Fahrzeug 1 ist ferner mit einer nachstehend beschriebenen Insassenschutzvorrichtung 101 versehen.
Der Sitz 10 ist ein Sitz für einen Insassen P, der sitzen soll, während der Insasse P in dem Fahrzeug 1 fährt. Der Sitz 10 umfasst ein Sitzpolster 11 (Sitz), welches das Gesäß bis zu dem Oberschenkelbereich des Insassen P trägt, eine Sitzlehne 12 (Rückenlehne), die derart bereitgestellt ist, dass sie zurücklehnbar ist, und eine Kopfstütze 13 (Kopfteil), die den Kopf des Insassen P stützt.
Konfiguration der Insassenschutzvorrichtung 101
Wie in 2 dargestellt, umfasst die Insassenschutzvorrichtung 101 eine Bordkamera 31, ein Radar 32, eine Hauptairbagvorrichtung 50, eine Nebenairbagvorrichtung 60, eine Nebenairbag-Bewegungsvorrichtung 70 und eine Steuerung 110. Die Hauptairbagvorrichtung 50 ist in einem Armaturenbrett 5 bereitgestellt. Die Nebenairbagvorrichtung 60 ist auf der Nebenairbag-Bewegungsvorrichtung 70 bereitgestellt, die auf dem Dach 4 bereitgestellt ist.
Wie nachstehend beschrieben, hat die Steuerung 110 Funktionen einer Airbag-Entfaltungssteuerungseinheit (die auch als Airbagsteuereinheit (ACU)" bezeichnet wird), die einen Zusammenstoß oder eine Zusammenstoßvorhersage des Fahrzeugs 1 auf der Basis von Informationen, die von der Bordkamera 31 und dem Radar 32 eingespeist werden, erfasst und die Entfaltung eines Airbagkörpers, der in der Hauptairbagvorrichtung 50 bereitgestellt ist, und des in der Nebenairbagvorrichtung 60 Bereitgestellten steuert. Die Steuerung 110 kann als Teil einer Fahrzeugsteuervorrichtung (auf die hier nachstehend als „elektronisches Steuergerät (ESG)“ Bezug genommen wird), die das Fahrzeug 1 als Ganzes steuert, bereitgestellt sein.
Bordkamera 31
Die Bordkamera 31 ist fähig, Bilder von Szenen außerhalb und innerhalb des Fahrzeugs 1 aufzunehmen. Zum Beispiel nimmt die Bordkamera 31 Bilder der Umgebung um das Fahrzeug 1 herum, wie etwa Szenen vor, hinter und auf den Seiten des Fahrzeugs 1, auf. Die Bordkamera 31 nimmt ein Bild des Inneren des Fahrzeugs auf, so dass der Sitzzustand des Insassen P, der auf dem Sitz 10 sitzt, wie etwa die Position des Arms oder der Hand des Insassen P, bekannt ist. Bildinformationen über das aufgenommene Bild werden in die Steuerung 110 eingegeben, in einem Direktzugriffspeicher (RAM) der Steuerung 110 gespeichert und durch die Steuerung 110 analysiert. Folglich kann die Steuerung 110 die Situation um das Fahrzeug 1 herum (die Situation außerhalb des Fahrzeugs) in Echtzeit oder in einer nachverfolgenden Weise erkennen. Die Steuerung 110 kann die Situation im Inneren des Fahrzeugs, wie etwa den Zustand des Insassen P, in Echtzeit oder in einer nachverfolgenden Weise erkennen. Als ein Beispiel für den Zustand des Insassen P wird die Position des Arms oder der Hand des Insassen P angenommen.
Radar 32
Das Radar 32 emittiert eine Funkwelle, um ein Objekt, wie etwa ein Hindernis, zu erfassen und den Abstand zu dem und die Richtung des Objekts zu messen. Das Radar 32 ist auf dem vorderen Stoßfänger oder dem hinteren Stoßfänger des Fahrzeugs 1 installiert, um zum Beispiel die vordere Überwachung, die hintere Überwachung und die seitliche Überwachung für das Fahrzeug 1 zu ermöglichen. Überwachungsinformationen werden in die Steuerung 110 eingegeben, in dem RAM der Steuerung 110 aufgezeichnet und durch die Steuerung 110 analysiert. Folglich kann die Steuerung 110 die Situation um das Fahrzeug 1 herum in Echtzeit oder in einer nachverfolgenden Weise erkennen.
In dieser Ausführungsform werden die Bordkamera 31 und das Radar 32 bereitgestellt und Informationen sowohl von der Bordkamera 31 als auch dem Radar 32 werden verwendet, um einen Zusammenstoß vorherzusagen; diese Ausführungsform ist jedoch nicht darauf beschränkt, und nur die Bordkamera 31 oder das Radar 32 kann verwendet werden, oder eine andere Vorrichtung kann verwendet werden. In dieser Ausführungsform wird die Situation im Inneren des Fahrzeugs, das heißt, Informationen über den Zustand des Insassen P, unter Verwendung von Bildinformationen, die durch die Bordkamera 31 gewonnen werden, gewonnen; diese Ausführungsform ist jedoch nicht darauf beschränkt und ein Sensor zur Detektion von Menschen oder Ähnliches kann verwendet werden.
Hauptairbagvorrichtung 50
Die Hauptairbagvorrichtung 50 wird durch die Steuerung 110 gesteuert, um den Insassen P vor dem Aufprall eines Zusammenstoßes zu schützen. Die Hauptairbagvorrichtung 50 umfasst einen Hauptgasgenerator 51 und einen Hauptairbagkörper 52 (siehe zum Beispiel 4A und 4D).
Hauptgasgenerator 51
Der Hauptgasgenerator 51 zündet ansprechend auf ein Aktivierungssignal basierend auf einer Zusammenstoßerfassung oder Zusammenstoßvorhersage des Fahrzeugs 1 durch die Steuerung 110 Schießpulver, um aus einer durch Verbrennung bewirkten chemischen Reaktion Gas zu erzeugen. Das durch den Hauptgasgenerator 51 erzeugte Gas wird in den Hauptairbagkörper 52 eingeblasen. Der Hauptairbagkörper 51 empfängt das Aktivierungssignal von der Steuerung 110 später als ein nachstehend beschriebener Nebengasgenerator.
Hauptairbagkörper 52
Der Hauptairbagkörper 52 ist ein Sackkörper, in den durch den Hauptgasgenerator 51 Gas eingeblasen wird. Der Hauptairbagkörper 52 ist klein zusammengefaltet, wenn er nicht aktiviert ist. Wenn von dem Hauptgasgenerator 51 Gas eingeblasen wird, bläst sich der Hauptairbagkörper 52 auf und entfaltet sich von dem Armaturenbrett 5 in Richtung des Sitzes 10, um den Aufprall des Zusammenstoßes des Fahrzeugs 1 auf dem Kopf, der Brust und so weiter des Insassen P zu verringern. Das heißt, wenn von der Steuerung 110 ein Zusammenstoß des Fahrzeugs 1 vorhergesagt wird, entfaltet sich der Hauptairbagkörper 52 von der Vorderseite des Fahrzeugs 1 in Richtung des Insassen P.
Nebenairbagvorrichtung 60
Die Nebenairbagvorrichtung 60 wird durch die Steuerung 110 gesteuert, um den Arm oder die Hand des Insassen P aus dem Entfaltungsbereich des Hauptairbagkörpers 52 nach außerhalb des Entfaltungsbereichs zu bewegen. Die Nebenairbagvorrichtung 60 wird durch die Nebenairbag-Bewegungsvorrichtung 70 zu einer vorgegebenen Position bewegt. Die Nebenairbagvorrichtung 60 umfasst einen (nicht dargestellten) Nebengasgenerator und einen Nebenairbagkörper 62.
Der Entfaltungsbereich des Hauptairbagkörpers 52 ist ein Bereich zwischen dem Armaturenbrett 5 und zum Beispiel dem Oberkörper des Insassen P, und der Bereich wird zur Zeit der Entfaltung von dem Hauptairbagkörper 52 belegt.
Nebengasgenerator
Der Nebengasgenerator zündet ansprechend auf ein Aktivierungssignal basierend auf der Erfassung eines Zusammenstoßes oder der Zusammenstoßvorhersage des Fahrzeugs 1 durch die Steuerung 110 Schießpulver, um aus einer durch Verbrennung bewirkten chemischen Reaktion Gas zu erzeugen. Das durch den Nebengasgenerator erzeugte Gas wird in den Nebenairbagkörper 62 eingeblasen. Der Nebengasgenerator empfängt das Aktivierungssignal früher von der Steuerung 110 als der Hauptgasgenerator 51.
Nebenairbagkörper 62
Der Nebenairbagkörper 62 ist ein Sackkörper, in den durch den Nebengasgenerator erzeugtes Gas eingespritzt wird. Der Nebenairbagkörper 62 ist klein zusammengefaltet, wenn er nicht aktiviert ist. Wenn von dem Nebengasgenerator Gas eingespritzt wird, bläst sich der Nebenairbagkörper 62 auf und entfaltet sich von der vorgegebenen Position, in welche die Nebenairbagvorrichtung 60 von der Nebenairbag-Bewegungsvorrichtung 70 bewegt wird, nach unten, um den Arm oder die Hand des Insassen P nach außerhalb des Entfaltungsbereichs des Hauptairbagkörpers 52 zu bewegen. Das heißt, der Nebenairbagkörper 62 entfaltet sich von oberhalb des Insassen P nach unten.
Der Nebenairbagkörper 62 hat mehrere Abströmöffnungen 62a, 62b, 62c und 62d zum Abgeben von Gas in seinem Inneren. Die Abströmöffnungen 62a, 62b, 62c und 62d sind größer als eine Abströmöffnung eines gewöhnlichen Airbags. Daher wird zur Zeit des Aufblasens und der Entfaltung eine große Menge an Gas durch die Abströmöffnungen 62a, 62b, 62c und 62d abgegeben, so dass der Nebenairbagkörper 62 nach der Entfaltung schnell entleert wird. Die Abströmöffnung 62a ist zur Zeit der Entfaltung an dem distalen Ende des Nebenairbagkörpers 62, das heißt, der untersten Position, bereitgestellt, die Abströmöffnung 62b ist in der zweituntersten Position bereitgestellt, die Abströmöffnung 62c ist in der drittuntersten Position bereitgestellt, und die Abströmöffnung 62d ist in der höchsten Position bereitgestellt.
Die Abströmöffnungen 62a, 62b, 62c und 62d sind auf einer Seite des Nebenairbagkörpers 62 bereitgestellt, die der Vorderseite des Fahrzeugs 1 zugewandt ist, wenn sich der Nebenairbagkörper 62 entfaltet. Das heißt, die Abströmöffnungen 62a, 62b, 62c und 62d sind auf einer Seite des Nebenairbagkörpers 62 entgegengesetzt zu dem Insassen P bereitgestellt, wenn sich der Nebenairbagkörper 62 entfaltet. Daher wird heißes Gas unter hohem Druck, das durch die Abströmöffnungen 62a, 62b, 62c und 62d abgegeben wird, nicht zu dem Insassen P gerichtet, was einen vorteilhaften Insassenschutz bereitstellt.
Die Abströmöffnungen 62a und 62d des Nebenairbagkörpers 62 sind an Positionen angeordnet, in denen der Hauptairbagkörper 52 selbst dann nicht in Kontakt mit dem Nebenairbagkörper 62 kommt, wenn sich der Hauptairbagkörper 52 entfaltet. Andererseits wird ein Teil des Nebenairbagkörpers 62 durch den Hauptairbagkörper 52 gedrückt, wenn sich der Hauptairbagkörper 52 entfaltet. Selbst wenn der Nebenairbagkörper 62 nicht vollständig entleert wird, wenn sich der Hauptairbagkörper 52 sich entfaltet, wird der Nebenairbagkörper 62 daher durch den Hauptairbagkörper 52 gedrückt, Gas wird durch die Abströmöffnungen 62a und 62d abgegeben, und der Nebenairbagkörper 62 wird vollständig entleert.
Nebenairbag-Bewegungsvorrichtung 70
Die Nebenairbag-Bewegungsvorrichtung 70 ist auf dem Dach 4 installiert, wird von der Steuerung 110 gesteuert und bewegt die Nebenairbagvorrichtung 60 in den Vom-Hinten- und der Rechts-Linksrichtungen des Fahrzeugs 1. Daher kann die Nebenairbag-Bewegungsvorrichtung 70, wie nachstehend beschrieben, die Entfaltungsposition des Nebenairbagkörpers 62 bewegen. Die Nebenairbag-Bewegungsvorrichtung 70 umfasst eine Vom-Hinten-Schiene 71, eine Rechts-Links-Schiene 72 und ein Bewegungsgestell 73 (siehe 3A und 3B).
Vom-Hinten-Schiene 71
Die Vom-Hinten-Schiene 71 ist auf dem unteren Teil des Dachs 4 bereitgestellt, so dass sie sich in der Vorn-Hinten-Richtung des Fahrzeugs 1 erstreckt (worauf hier nachstehend einfach als „Vom-Hinten-Richtung“ Bezug genommen wird). Die Vom-Hinten-Schiene 71 hält die Rechts-Links-Schiene 72 auf ihrem unteren Teil, um zu ermöglichen, dass die Rechts-Links-Schiene 72 in der Vorn-Hinten-Richtung gleitet. Die Vom-Hinten-Schiene 71 wird von der Steuerung 110 gesteuert, um die Rechts-Links-Schiene 72 in der Richtung, in der sich die Vom-Hinten-Schiene 71 erstreckt, vorwärts und rückwärts zu bewegen.
Rechts-Links-Schiene 72
Die Rechts-Links-Schiene 72 wird von der Vom-Hinten-Schiene 71 auf ihrem oberen Teil gehalten und ist derart bereitgestellt, dass sie sich in der Rechts-Links-Richtung des Fahrzeugs 1 erstreckt (auf die hier nachstehend einfach als „Rechts-Links-Richtung“ Bezug genommen wird). Die Rechts-Links-Schiene 72 hält das Bewegungsgestell 73 auf ihrem unteren Teil, um zu ermöglichen, dass das Bewegungsgestell 73 in der Rechts-Links-Richtung gleitet. Die Rechts-Links-Schiene 72 wird durch die Steuerung 110 gesteuert, um das Bewegungsgestell 73 in der Richtung, in der sich die Rechts-Links-Schiene 72 erstreckt, nach rechts und links zu bewegen.
Bewegungsgestell 73
Das Bewegungsgestell 73 wird von der Rechts-Links-Schiene 72 auf seinem oberen Teil gehalten, und die Nebenairbagvorrichtung 60 ist auf dem unteren Teil des Bewegungsgestells 73 installiert. Daher kann sich das Bewegungsgestell 73 zusammen mit der Nebenairbagvorrichtung 60 in der Vorn-Hinten-Richtung entlang der Vorn-Hinten-Schiene 71 bewegen und kann sich in der Rechts-Linksrichtung entlang der Rechts-Links-Schiene 72 bewegen.
Das heißt, die Nebenairbagvorrichtung 60 wird gemäß der Steuerung durch die Steuerung 110 von der Nebenairbag-Bewegungsvorrichtung 70 in den Vorn-Hinten- und Rechts-Links-Richtungen des Fahrzeugs 1 bewegt, um die Entfaltungsposition des Nebenairbagkörpers 62 wie gewünscht zu ändern.
Steuerung 110
Die Steuerung 110 steuert Betriebe der Insassenschutzvorrichtung 101. Die Steuerung 110 umfasst eine zentrale Verarbeitungseinheit (CPU), einen Nur-Lese-Speicher (ROM), der ein von der CPU ausgeführtes Steuerprogramm, eine Datentabelle, Befehle, Daten und so weiter speichert, den RAM, der vorübergehend Daten speichert, einen elektrisch löschbaren und programmierbaren Nur-Lese-Speicher (EEPROM), der aus einem wiederbeschreibbaren nicht-flüchtigen Speicher ausgebildet ist, und eine Eingangs-Ausgangsschnittstellenschaltung. Die Steuerung 110 steuert die Insassenschutzvorrichtung 101 zentral.
Die Steuerung 110 ist über die Eingangs-Ausgangs-Schnittstellenschaltung mit der Bordkamera 31, dem Radar 32, der Hauptairbagvorrichtung 50, der Nebenairbagvorrichtung 60, der Nebenairbag-Bewegungsvorrichtung 70 und dem nicht dargestellten ESG gekoppelt.
Die Steuerung 110 führt auf der Basis von Informationen, die von der Bordkamera 31 und dem Radar 32 empfangen werden, die Zusammenstoßvorhersage und Zusammenstoßbestimmung für das Fahrzeug 1 durch.
Ein Beschleunigungssensor (G-Sensor), ein Abstandssensor, ein Aufprallsensor (Drucksensor) und Ähnliche können verwendet werden, und die Steuerung 110 kann die Zusammenstoßvorhersage und Zusammenstoßbestimmung auf der Basis von Informationen, die von diesen Vorrichtungen empfangen werden, anstelle der Informationen, die von der Bordkamera 31 und dem Radar 32 empfangen werden, durchführen.
Die Steuerung 110 bestimmt den Zustand des Insassen P, wie etwa die Position des Arms des Insassen P, auf der Basis von Informationen, die von der Bordkamera 31 eingespeist werden. Die Steuerung 110 aktiviert die Nebenairbag-Bewegungsvorrichtung 70, um die Entfaltungsposition des Nebenairbagkörpers 62 zu verschieben. Die Steuerung 110 steuert die Nebenairbagvorrichtung 60, um zu bewirken, dass der Nebenairbagkörper 62 sich entfaltet. Die Steuerung 110 steuert die Hauptairbagvorrichtung 50, um zu bewirken, dass der Hauptairbagkörper 52 sich entfaltet.
Wenn ein Zusammenstoß des Fahrzeugs 1 vorhergesagt wird, aktiviert die Steuerung 110 die Nebenairbag-Bewegungsvorrichtung 70, um den Nebenairbagkörper 62 in eine Position oberhalb der Position des Arms des Insassen P zu bewegen, bewirkt, dass der Nebenairbagkörper 62 sich entfaltet und bewirkt danach, dass der Hauptairbagkörper 52 sich entfaltet.
Betriebe der Insassenschutzvorrichtung 101
Nun werden Betriebe der derart konfigurierten Insassenschutzvorrichtung 101 beschrieben.
4A bis 4E sind Seitenansichten und stellen den Ablauf der Entfaltung von Airbagkörpern (Hauptairbagkörper 52 und Nebenairbagkörper 62) dar. 5 ist ein Flussdiagramm, das die Gesamtbetriebe der Insassenschutzvorrichtung 101 darstellt.
In der Insassenschutzvorrichtung 101 wird durch die Steuerung 110 in vorgegebenen Zeitabständen regelmäßig ein in 5 dargestelltes Steuerungsverfahren durchgeführt.
In dem Steuerungsverfahren führt die Steuerung 110 zuerst ein Zusammenstoßvorhersageverfahren durch (Schritt S101). Zum Beispiel sagt die Steuerung 110 auf der Basis von Informationen, die von der Bordkamera 31 und dem Radar 32 eingespeist werden, einen Zusammenstoß des Fahrzeugs 1 voraus. Neben dieser Zusammenstoßvorhersage führt die Steuerung 110 auch ein Zusammenstoßbestimmungsverfahren für das Fahrzeug 1 durch. In einem Fall, in dem die Steuerung 110 einen Zusammenstoß des Fahrzeugs 1 erfasst, kann die Steuerung 110 ein Verfahren durchführen, das ähnlich einem nachstehend beschriebenen Verfahren ist, das zu der Zeit durchgeführt wird, wenn ein Zusammenstoß vorhergesagt wird; es ist jedoch wünschenswert, ein Verfahren durchzuführen, das zur Zeit des Zusammenstoßes durchgeführt wird. In dem Verfahren, das zur Zeit des Zusammenstoßes durchgeführt wird, bewirkt die Steuerung 110 zum Beispiel, dass sich nur der Hauptairbagkörper 52 auf einen Schlag entfaltet, ohne zu bewirken, dass der Nebenairbagkörper 62 sich entfaltet.
Als Nächstes bestimmt die Steuerung 110, ob die Zusammenstoßvorhersage des Fahrzeugs 1 erfasst wird (Schritt S102). Das heißt, die Steuerung 110 bestimmt in dem Zusammenstoßvorhersageverfahren, ob ein Zusammenstoß des Fahrzeugs 1 vorhergesagt wird.
In einem Fall, in dem die Steuerung 110 bestimmt, dass ein Zusammenstoß vorhergesagt wird (Ja in Schritt S102), geht der Fluss weiter zu Schritt S103. In einem Fall, in dem die Steuerung 110 bestimmt, dass kein Zusammenstoß vorhergesagt wird (Nein in Schritt S102), endet das Steuerungsverfahren.
Wenn die Zusammenstoßvorhersage des Fahrzeugs 1 erfasst wird, erfasst die Steuerung 110 die Position des Arms des Insassen P (Schritt S103). Zum Beispiel erfasst die Steuerung 110 die Position des Arms des Insassen P, der auf dem Sitz 10 sitzt, auf der Basis von Informationen, die von der Bordkamera 31 eingespeist werden.
Als Nächstes bestimmt die Steuerung 110, ob der Arm des Insassen P in dem Entfaltungsbereich des Hauptairbagkörpers 52 ist (Schritt S104). Zum Beispiel bestimmt die Steuerung 110, ob die Position des Arms des Insassen P, die wie vorstehend beschrieben erfasst wird, zwischen dem Hauptairbagkörper 52 und dem Oberkörper des Insassen P ist. Das heißt, die Steuerung 110 bestimmt, ob der Arm des Insassen P zwischen dem Hauptairbagkörper 52 und dem Oberkörper des Insassen P eingeklemmt wird, wenn bewirkt wird, dass der Hauptairbagkörper 52 sich entfaltet.
In einem Fall, in dem die Steuerung 110 bestimmt, dass der Arm des Insassen P in dem Entfaltungsbereich des Hauptairbagkörpers 52 ist (Ja in Schritt S104), geht der Fluss weiter zu Schritt S105. In einem Fall, in dem die Steuerung 110 bestimmt, dass der Arm des Insassen P nicht in dem Entfaltungsbereich des Hauptairbagkörpers 52 ist (Nein in Schritt S104), geht der Fluss weiter zu Schritt S108.
In dem Fall, in dem die Steuerung 110 bestimmt, dass der Arm des Insassen P in dem Entfaltungsbereich des Hauptairbagkörpers 52 ist, verschiebt die Steuerung 110 die Entfaltungsposition des Nebenairbagkörpers 62 (Schritt S105). Zum Beispiel steuert die Steuerung 110 auf der Basis der Position des Arms des Insassen P die Nebenairbag-Bewegungsvorrichtung 70, um die Position der Nebenairbagvorrichtung 60 zu verschieben. Im Detail bewegt die Steuerung 110 auf der Basis der wie vorstehend beschrieben erfassten Position des Arms des Insassen P die Rechts-Links-Schiene 72 der Nebenairbag-Bewegungsvorrichtung 70 in der Vorn-Hinten-Richtung entlang der Vorn-Hinten-Schiene 71 in eine Position oberhalb der Position des Arms des Insassen P. Die Steuerung 110 bewegt das Bewegungsgestell 73 der Nebenairbag-Bewegungsvorrichtung 70 in der Rechts-Links-Richtung entlang der Rechts-Links-Schiene 72 in die Position oberhalb der Position des Insassen P. Folglich kann die Nebenairbagvorrichtung 60 in die Position oberhalb des Insassen P bewegt werden, bevor sich der Nebenairbagkörper 62 entfaltet.
Als Nächstes führt die Steuerung 110 ein Verfahren durch, um zu bewirken, dass der Nebenairbagkörper 62 sich entfaltet (Schritt S106). Zum Beispiel überträgt die Steuerung 110, wie vorstehend beschrieben, ein Aktivierungssignal an den Nebengasgenerator der Nebenairbagvorrichtung 60, der wie vorstehend beschrieben bewegt wurde, um zu bewirken, dass eine Zündung stattfindet, und um Gas zu erzeugen. Wenn der Nebengasgenerator in der Nebenairbagvorrichtung 60 Gas erzeugt, wird das Gas in den Nebenairbagkörper 62 eingespritzt und der Nebenairbagkörper 62 entfaltet sich nach unten in Richtung des Arms des Insassen P. Folglich wird der Arm des Insassen P von dem sich entfaltenden Nebenairbagkörper 62 weggestoßen und der Arm des Insassen wird aus dem Entfaltungsbereich des Hauptairbagkörpers 52 entfernt.
In dem Fall, in dem der Arm des Insassen P, wie vorstehend beschrieben, nicht in dem Entfaltungsbereich des Hauptairbagkörpers 52 ist (Nein in Schritt S104), wird das Verfahren in Schritt S105, Schritt S106 und Schritt S107 ausgelassen. Daher entfaltet sich der Nebenairbagkörper 62 nur in dem Fall, in dem die Position des Arms des Insassen P zwischen dem Hauptairbagkörper 52 und dem Oberkörper des Insassen P ist.
Als Nächstes führt die Steuerung 110 ein Verfahren zum Entleeren des Nebenairbagkörpers 62 durch (Schritt S107). Zum Beispiel wartet die Steuerung 110, bis eine vorgegebene Zeit vergeht, und bewirkt, dass das Gas durch die Abströmöffnungen 62a, 62b, 62c und 62d des Nebenairbagkörpers 62 abgegeben wird.
In dieser Ausführungsform wird der Nebenairbagkörper 62 durch die Abgabe des Gases durch die Abströmöffnungen 62a, 62b, 62c und 62d entleert; jedoch kann das Gas zwangsweise abgegeben werden. Zum Beispiel kann zu der Nebenairbagvorrichtung 60 eine Saugvorrichtung hinzugefügt werden, um das Gas nach der Entfaltung des Nebenairbagkörpers 62 aus dem Nebenairbagkörper 62 abzugeben.
Als Nächstes führt die Steuerung 110 ein Verfahren durch, um zu bewirken, dass der Hauptairbagkörper 52 sich entfaltet (Schritt S108). Zum Beispiel überträgt die Steuerung 110 ein Aktivierungssignal an den Hauptgasgenerator 51 der Hauptairbagvorrichtung 50, um zu bewirken, dass die Zündung stattfindet, und Gas zu erzeugen. Wenn der Hauptgasgenerator 51 in der Hauptairbagvorrichtung 50 Gas erzeugt, wird das Gas in den Hauptairbagkörper 52 eingespritzt und der Hauptairbagkörper 52 entfaltet sich nach hinten in Richtung des Oberkörpers des Insassen P. Das heißt, die Steuerung 110 bewirkt, dass der Hauptairbagkörper 52 sich nach der Entleerung des Nebenairbagkörpers 62 entfaltet.
Wie vorstehend beschrieben, stößt die Insassenschutzvorrichtung 101 gemäß dieser Ausführungsform den Arm des Insassen P durch den Nebenairbagkörper 62 weg, entleert den Nebenairbagkörper 62, der den Arm weggestoßen hat, und bewirkt danach, dass der Hauptairbagkörper 52 sich in Richtung des Oberkörpers des Insassen P entfaltet, wodurch der Insasse P optimal geschützt wird. Das heißt, selbst in einem Fall, in dem der Insasse P ein tragbares Endgerät oder Ähnliches hält, wird sein Arm durch den Nebenairbagkörper 62 aus dem Entfaltungsbereich des Hauptairbagkörpers 52 entfernt und der Nebenairbagkörper 62 behindert den Hauptairbagkörper 52 nicht bei der Entfaltung. Daher entfaltet sich der Hauptairbagkörper 52 genau in Richtung des Insassen P, ohne dass der Arm des Insassen P durch den Hauptairbagkörper 52 gegen seinen Oberkörper gepresst wird, und der Insasse P kann angemessen geschützt werden.
Zweite Ausführungsform
Nun wird ein Beispiel der Insassenschutzvorrichtung 101, in dem die Nebenairbagvorrichtung 60 und die Nebenairbag-Bewegungsvorrichtung 70 in dem Dach 4 untergebracht sind, beschrieben.
Die Insassenschutzvorrichtung 101 gemäß der zweiten Ausführungsform ist ähnlich der Insassenschutzvorrichtung 101 gemäß der ersten Ausführungsform, abgesehen von der Position, in der die Nebenairbagvorrichtung 60 und die Nebenairbag-Bewegungsvorrichtung 70 angeordnet sind. In der folgenden Beschreibung wird einem Element, das dem in der ersten Ausführungsform entspricht, die gleiche Bezugszahl wie in der ersten Ausführungsform zugewiesen, und eine Beschreibung davon wird weggelassen.
6A und 6B sind Querschnittansichten und stellen eine Unterbringungsform der Nebenairbag-Bewegungsvorrichtung 70 gemäß der zweiten Ausführungsform dar. 6A ist eine Querschnittansicht der Nebenairbag-Bewegungsvorrichtung 70 vor der Entfaltung des Nebenairbagkörpers 62, und 6B ist eine Querschnittansicht der Nebenairbag-Bewegungsvorrichtung 70 nach der Entfaltung des Nebenairbagkörpers 62.
Wie in 6A und 6B dargestellt, ist in dem unteren Teil des Dachs 4 eine Dachverkleidung 4a bereitgestellt. Das Dach 4 hat einen hohlen Innenraum zwischen einer Außenwand in dem oberen Teil und der Dachverkleidung 4a in dem unteren Teil.
Die Nebenairbagvorrichtung 60 und die Nebenairbag-Bewegungsvorrichtung 70 sind in dem Dach 4 bereitgestellt. Die Vom-Hinten-Schiene 71 der Nebenairbag-Bewegungsvorrichtung 70 ist auf der oberen Oberfläche des Dachs 4 installiert. Die Rechts-Links-Schiene 72 bewegt sich in dem Dach 4 entlang der Vom-Hinten-Schiene 71 vorwärts und rückwärts. Das Bewegungsgestell 73 und die Nebenairbagvorrichtung 60 bewegen sich in dem Dach 4 entlang der Rechts-Links-Schiene 72 nach rechts und links.
Die Nebenairbagvorrichtung 60 wird von der Steuerung 110 gesteuert, die Entfaltungsposition des Nebenairbagkörpers 62 wird von der Nebenairbag-Bewegungsvorrichtung 70 verschoben und die Nebenairbagvorrichtung 60 bewirkt, dass sich der Nebenairbagkörper 62 entfaltet. Wenn sich der Nebenairbagkörper 62 aufbläst und in dem Dach 4 entfaltet, bricht der Nebenairbagkörper 62 durch die Dachverkleidung 4a unmittelbar unter ihm und entfaltet sich in Richtung des Arms des Insassen P.
Die Dachverkleidung 4a ist in einem gewissen Maß zerbrechlich, so dass sie durch die Entfaltungskraft des Nebenairbagkörpers 62 zerbrochen wird. Die Dachverkleidung 4a kann nur in einem Teil unmittelbar unter einem Bereich, in dem sich die Nebenairbagvorrichtung 60 bewegt, zerbrechlich sein.
Wie vorstehend beschrieben, sind in der Insassenschutzvorrichtung 101 gemäß dieser Ausführungsform die Nebenairbagvorrichtung 60 und die Nebenairbag-Bewegungsvorrichtung 70 normalerweise in dem Dach 4 untergebracht (vor der Entfaltung des Nebenairbagkörpers 62). Daher sind die Nebenairbaigvorrichtung 60 und die Nebenairbag-Bewegungsvorrichtung 70 bedeckt und vom Insassen P nicht zu sehen. Folglich kann der Insassenschutz bereitgestellt werden, ohne das Erscheinungsbild zu verderben.
In der Insassenschutzvorrichtung 101 gemäß den Ausführungsformen bewegt die Nebenairbag-Bewegungsvorrichtung 70 die Nebenairbagvorrichtung 60 in den Vorn-Hinten- und Rechts-Links-Richtungen; die Insassenschutzvorrichtung 101 ist jedoch nicht auf dieses beschränkt. Die Insassenschutzvorrichtung 101 kann bewirken, dass die Entfaltung in Richtung des Arms des Insassen P von einer vorgegebenen Position stattfindet, indem sie die Entfaltungsrichtung ändert.
Zum Beispiel kann die Nebenairbag-Bewegungsvorrichtung 70 die Nebenairbagvorrichtung 60 nur in der Vorn-Hinten-Richtung verschieben und die Nebenairbagvorrichtung 60 drehen, so dass sie dem Arm des Insassen P zugewandt ist, anstatt die Nebenairbagvorrichtung 60 in der Links-Rechts-Richtung zu bewegen, und danach kann die Nebenairbagvorrichtung 60 bewirken, dass der Nebenairbagkörper 62 sich entfaltet. Die Nebenairbag-Bewegungsvorrichtung 70 kann die Nebenairbagvorrichtung 60 nur in der Rechts-Links-Richtung verschieben und die Nebenairbagvorrichtung 60 drehen, so dass sie dem Arm des Insassen P zugewandt ist, anstatt die Nebenairbagvorrichtung 60 in der Vorn-Hinten-Richtung zu verschieben, und danach kann die Nebenairbagvorrichtung 60 bewirken, dass der Nebenairbagkörper 62 sich entfaltet.
Alternativ kann die Nebenairbag-Bewegungsvorrichtung 70 die Nebenairbag-Bewegungsvorrichtung 70 drehen, so dass sie dem Arm des Insassen P zugewandt ist, ohne die Nebenairbagvorrichtung 60 in der Vorn-Hinten-Richtung oder der Rechts-Links-Richtung zu verschieben, und danach kann die Nebenairbagvorrichtung 60 bewirken, dass der Nebenairbagkörper 62 sich entfaltet.
Die Insassenschutzvorrichtung 101 gemäß den Ausführungsformen umfasst eine Nebenairbagvorrichtung 60; die Insassenschutzvorrichtung 101 kann jedoch mehrere Nebenairbagvorrichtungen 60 umfassen.
Zum Beispiel können zwei Nebenairbagvorrichtungen 60, von denen eine für den rechten Arm ist und die andere für den linken Arm ist, bereitgestellt werden, und die Nebenairbagvorrichtungen 60 können bewirken, dass sich ihre jeweiligen Nebenairbagkörper 62 entsprechend der Situation entfalten. Alternativ können mehrere Nebenairbagvorrichtungen 60 in der Vorn-Hinten-Richtung bereitgestellt werden.
Ferner kann die Breite des Nebenairbagkörpers 62 vergrößert werden, um den Bewegungsbereich der Nebenairbagvorrichtung 60 zu begrenzen. Wenn zum Beispiel die Länge (Breite) des Nebenairbagkörpers 62 in der Vorn-Hinten-Richtung vergrößert wird, kann die Position des Arms des Insassen P bedeckt werden, ohne die Nebenairbagvorrichtung 60 über eine große Strecke vorwärts oder rückwärts zu bewegen, und der Nebenairbagkörper 62 kann den Arm des Insassen P leicht wegstoßen.
Wie vorstehend beschrieben, wird der Nebenairbagkörper 62 in den Ausführungsformen durch die Abgabe von Gas durch die Abströmöffnungen 62a, 62b, 62c und 62d entleert; das Gas kann jedoch zwangsweise abgegeben werden.
In einer Ausführungsform kann die Bordkamera 31 als eine „Insassenzustand-Erfassungsvorrichtung“ dienen. In einer Ausführungsform kann die Steuerung 110 als eine „Zusammenstoßvorhersageeinrichtung“ und eine „Entfaltungssteuerung“ dienen.
In einer Ausführungsform kann der Hauptairbagkörper 52 als ein „Hauptairbag“ dienen. In einer Ausführungsform kann der Nebenairbagkörper 62 als ein „Nebenairbag“ dienen.
Gemäß Ausführungsformen der Offenbarung ist es möglich, eine Insassenschutzvorrichtung bereitzustellen, die selbst in einem Fall, in dem ein Insasse ein tragbares Endgerät oder Ähnliches hält, einen optimalen Insassenschutz bereitstellen kann.
Die in 2 dargestellte Steuerung 110 kann durch Schaltungen implementiert werden, die wenigstens eine integrierte Halbleiterschaltung, wie etwa wenigstens einen Prozessor (z.B. eine zentrale Verarbeitungseinheit (CPU)), wenigstens eine anwendungsspezifische integrierte Schaltung (ASIC) und/oder wenigstens eine feldprogrammierbare Gatteranordnung (FPGA), umfassen. Wenigstens ein Prozessor kann durch Lesen von Anweisungen von wenigstens einem maschinenlesbaren materiellen Medium konfiguriert werden, um alle oder einen Teil der Funktionen der Steuerung 110 durchzuführen. Ein derartiges Medium kann viele Formen annehmen, die jede Art von magnetischem Medium, wie etwa eine Festplatte, jede Art von optischem Medium, wie etwa eine CD und eine DVD, jede Art von Halbleiterspeicher (d.h. Halbleiterschaltung), wie etwa einen flüchtigen Speicher und einen nicht-flüchtigen Speicher, umfassen, aber nicht darauf beschränkt sind. Der flüchtige Speicher kann einen DRAM und einen SRAM umfassen, und der nicht-flüchtige Speicher kann einen ROM und einen NVRAM umfassen. Die ASIC ist eine integrierte Schaltung (IC), die für die Leistung kundenspezifisch angepasst ist, und die FPGA ist eine integrierte Schaltung, die konstruiert ist, um die gesamten oder einen Teil der Funktionen der in 2 dargestellten Module durchzuführen.

Claims

Insassenschutzvorrichtung für ein Fahrzeug, wobei die Insassenschutzvorrichtung aufweist: eine Zusammenstoßvorhersageeinrichtung, die konfiguriert ist, um einen Zusammenstoß des Fahrzeugs vorherzusagen; einen Hauptairbag, der konfiguriert ist, um sich von einer Vorderseite des Fahrzeugs in Richtung eines Insassen zu entfalten, wenn die Zusammenstoßvorhersageeinrichtung einen Zusammenstoß des Fahrzeugs vorhersagt; eine Insassenzustands-Erfassungsvorrichtung, die konfiguriert ist, um eine Position eines Arms des Insassen zu erfassen; einen Nebenairbag, der konfiguriert ist, um sich in Richtung des Arms des Insassen zu entfalten und nach der Entfaltung schnell zu entleeren; und eine Entfaltungssteuerung, die konfiguriert ist, um, wenn die Zusammenstoßvorhersagevorrichtung einen Zusammenstoß des Fahrzeugs vorhersagt, zu bewirken, dass der Nebenairbag sich in Richtung des Arms des Insassen entfaltet, der durch die Insassenzustands-Erfassungsvorrichtung erfasst wird, und zu bewirken, dass der Hauptairbag sich nach der Entleerung des Nebenairbags entfaltet.
Insassenschutzvorrichtung für ein Fahrzeug nach Anspruch 1, wobei der Nebenairbag oberhalb des Insassen in einer Position annährend an der Vorderseite angeordnet ist und eine Abströmöffnung für die Entleerung in einer Position auf einer Seite des Nebenairbags hat, die bei der Entfaltung der Vorderseite zugewandt ist.
Insassenschutzvorrichtung für ein Fahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, wobei ferner Gas im Inneren des Nebenairbags abgegeben wird, wenn der Nebenairbag von dem Hauptairbag gedrückt wird.
Insassenschutzvorrichtung für ein Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Entfaltungssteuerung konfiguriert ist, um zu bewirken, dass der Nebenairbag sich nur in einem Fall entfaltet, in dem die Position des Arms des Insassen, die von der Insassenzustands-Erfassungsvorrichtung erfasst wird, zwischen dem Hauptairbag und einem Oberkörper des Insassen ist.