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Die Erfindung betrifft eine Ladeschnittstelle eines elektrisch angetriebenen oder antreibbaren Kraftfahrzeugs. Die Erfindung betrifft weiterhin ein elektrisch angetriebenes oder antreibbares Kraftfahrzeug mit einer solchen Ladeschnittstelle.
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Elektrisch beziehungsweise elektromotorisch angetriebene oder antreibbare Kraftfahrzeuge, wie beispielsweise Elektro- oder Hybridfahrzeuge, umfassen in der Regel einen Elektromotor, mit dem eine oder beide Fahrzeugachsen antreibbar sind. Zur Versorgung mit elektrischer Energie ist der Elektromotor üblicherweise an eine fahrzeuginterne (Hochvolt-)Batterie als elektrischen Energiespeicher angeschlossen.
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Unter einer insbesondere elektrochemischen Batterie ist hier und im Folgenden insbesondere eine sogenannte sekundäre Batterie (Sekundärbatterie) des Kraftfahrzeugs zu verstehen. Bei einer solchen (sekundären) Fahrzeugbatterie ist eine verbrauchte chemische Energie mittels eines elektrischen (Auf-)Ladevorgangs wiederherstellbar. Unter einem „Laden eines elektrisch oder elektromotorisch angetriebenen oder antreibbaren Kraftfahrzeugs“ wird hier und im Folgenden insbesondere das (Auf-)Laden eines solchen sekundären Energiespeichers mit elektrischer Energie verstanden.
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Zum Laden des Kraftfahrzeugs beziehungsweise der Fahrzeugbatterie ist es beispielsweise möglich, die Batterie kabelgebunden mittels eines Ladekabels an einen elektrischen Versorgungspunkt (Ladepunkt) oder an ein elektrisches Versorgungsnetz anzuschließen. Als Ladepunkte werden hierbei beispielsweise sogenannte Ladestationen oder Ladesäulen als Stromtankstellen oder Stromversorgungseinheiten verwendet. Typischerweise weist die Ladestation hierzu ein Ladekabel auf, an welchem freiendseitig ein Ladestecker angebracht ist. Dieser ist in eine komplementäre Ladebuchse oder Ladesteckdose als Ladeschnittstelle am Kraftfahrzeug einsteckbar.
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Die Ladesteckdose ist hierbei typischerweise in einer Aussparung der Fahrzeugkarosserie angeordnet, und mittels einer verschwenkbaren Ladeklappe reversibel abdeckbar, wobei die Ladeklappe im geschlossenen Zustand möglichst bündig mit der umgebenden Fahrzeugkarosserie fluchtet oder abschließt. Im Hinblick auf einen Personenschutz ist es hierbei wünschenswert, dass die spannungsführenden Komponenten, insbesondere die elektrischen Kontakte eines Steckgesichts der Ladesteckdose, vor einer Berührung durch einen Benutzer geschützt sind. Zu diesem Zwecke sind regelmäßig zusätzliche Abdeckelemente als Abdeckung zwischen der Ladeklappe und dem Steckgesicht der Ladesteckdose angeordnet.
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Bei einem Wechselstromladen oder AC-Laden, bei welchem die Fahrzeugbatterie mit einem Wechselstrom (engl.: Alternating current, AC) geladen wird, ist die Abdeckungen normativ gefordert und in die Ladeklappe integriert. Dies bedeutet, dass bei einem Öffnen der Ladeklappe das AC-Steckgesicht der Ladesteckdose automatisch freigelegt wird.
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Bei einem Gleichstromladen oder DC-Laden, bei welchem die Fahrzeugbatterie mit einem Gleichstrom (engl.: Direct current, DC) geladen wird, werden regelmäßig Combo-1- oder Com-bo-2-Ladesteckdosen verwendet, bei welchen konstruktionsbedingt die Abdeckung nicht in die Ladeklappe integrierbar ist, so dass die Abdeckung oder das Abdeckelement von einem Fahrzeugnutzer vor einem Ladevorgang manuell entfernt werden muss.
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Zur Erhöhung des Komforts eines Fahrzeugnutzers ist es möglich, dass der Ladevorgang, und dabei insbesondere das Einstecken des Ladesteckers in die Ladesteckdose des Kraftfahrzeugs, automatisch oder pilotiert erfolgt. Hierbei ist es beispielsweise möglich, dass der Ladestecker von einem Robotersystems geführt, und in die Ladesteckdose eingesteckt und nach dem Ladevorgang herausgenommen wird.
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Insbesondere bei einem DC-Laden tritt hierbei das Problem auf, dass ein manueller Eingriff des Fahrzeugnutzers zur Freigabe der Ladesteckdose, also zur Entfernung der Abdeckung, notwendig ist, wodurch der Benutzerkomfort des automatischen oder pilotierten Ladevorgangs nachteilig reduziert wird.
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Aus der
DE 10 2017 201 365 A1 ist eine Ladeschnittstelle bekannt, bei welcher eine Ladesteckdose mittels einer Abdeckung und einer elektromotorisch verschwenkbaren Ladeklappe abdeckbar oder verschließbar ist. Die rein manuell zu öffnende Abdeckung befindet sich hierbei in der Offenstellung im Schwenkweg der elektromotorisch verschwenkbaren Ladeklappe angeordnet, so dass die geöffnete Abdeckung während der Schwenkbewegung der Ladeklappe von dieser zum Schließen mitgenommen wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine besonders geeignete Ladeschnittstelle für ein elektrisch angetriebenes oder antreibbares Kraftfahrzeug anzugeben. Insbesondere soll eine Ladeschnittstelle angegeben werden, welche hinsichtlich eines automatischen oder pilotierten Ladevorgangs verbessert ist. Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, ein besonders geeignetes elektrisch angetriebenes oder antreibbares Kraftfahrzeug anzugeben.
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Hinsichtlich der Ladeschnittstelle wird die Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und hinsichtlich des Kraftfahrzeugs mit den Merkmalen des Anspruchs 10 erfindungsgemäß gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche. Die im Hinblick auf die Ladeschnittstelle angeführten Vorteile und Ausgestaltungen sind sinngemäß auch auf das Kraftfahrzeug übertragbar und umgekehrt.
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Die erfindungsgemäße Ladeschnittstelle ist für ein elektrisch angetriebenes oder antreibbares Kraftfahrzeug, beispielsweise für ein Elektro- oder Hybridfahrzeug, vorgesehen, sowie dafür geeignet und eingerichtet. Die Ladeschnittstelle weist eine Ladesteckdose (engl.: Inlet) für einen Ladestecker, und ein Abdeckelement zur Abdeckung der Ladesteckdose auf. Die Ladeschnittstelle weist weiterhin eine elektromotorisch verschwenkbare Ladeklappe zur Abdeckung der Ladesteckdose und des Abdeckelements an einer Fahrzeugkarosserie auf. Dies bedeutet dass die Ladeklappe ein tankklappenartiger Deckel der Ladeschnittstelle ist, welcher zwischen einer Schließstellung, bei welcher das Abdeckelement und die Ladesteckdose verdeckt und die Ladeklappe im Wesentlichen bündig mit der Fahrzeugkarosserie fluchtet oder abschließt, und einer Offenstellung, bei welcher das Abdeckelement und die Ladesteckdose freigeben oder offen gelegt sind, mittels eines elektromotorischen (Schwenk-)Antriebs verschwenkbar oder bewegbar ist.
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Die Ladeschnittstelle weist erfindungsgemäß einen Elektromagneten auf, wobei das Abdeckelement unmittelbar oder mittelbar mittels des Elektromagneten derart bewegbar ist, dass die Ladesteckdose automatisch oder selbsttätig, also ohne einen manuellen Eingriff, freigebbar ist. Mit anderen Worten ist das Abdeckelement so ausgelegt, dass wenn die Ladeklappe geöffnet wird oder geöffnet ist, der Elektromagnet vorzugsweise bedarfsweise betätigbar ist, und dadurch das Abdeckelement derart bewegt oder geöffnet wird, dass die Ladesteckdose beziehungsweise deren Steckgesicht freigegeben oder offengelegt ist. Der Elektromagnet ist also derart mit dem Abdeckelement gekoppelt oder koppelbar, dass das Abdeckelement ohne einen manuellen Eingriff des Fahrzeugnutzers geöffnet werden kann. Dadurch ist eine besonders geeignete Ladeschnittstelle realisiert.
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Im Gegensatz zum Stand der Technik ist das Abdeckelement nicht in die Ladeklappe integriert. Des Weiteren ist es im Gegensatz zum Stand der Technik möglich, die Ladeklappe und das Abdeckelement ohne einen manuellen Eingriff zu öffnen, wodurch die Ladeschnittstelle insbesondere für einen automatischen oder pilotierten Ladevorgang geeignet ist. Insbesondere wird somit der Benutzerkomfort im Zuge eines solchen Ladevorgangs wesentlich erhöht.
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Die Ladesteckdose weist ein DC-Steckgesicht, also ein Steckgesicht für einen Gleichstrom- oder DC-Ladevorgang, auf, welches bei der Öffnung oder Bewegung des Abdeckelements freigegeben wird. Die Ladesteckdose ist hierbei beispielsweise als eine CCS-Steckdose (Combined Charging System, CCS) mit einer Combo-1- oder Combo-2-Steckdose für die Steckverbindung mit einem korrespondierenden Ladestecker auf.
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In einer vorteilhaften Ausführung ist das Abdeckelement als eine verschwenkbare, federbelastete Abdeckklappe ausgebildet. Das Abdeckelement beziehungsweise die Abdeckklappe ist hierbei um eine Dreh- oder Schwenkachse verschwenkbar, welche im Wesentlichen parallel zu der Dreh- oder Schwenkachse der Ladeklappe ist. Die Abdeckklappe ist hierbei zwischen einer Offenstellung, bei welcher die Ladesteckdose beziehungsweise deren DC-Steckgesicht freigegeben ist, und einer Schließstellung, bei welcher die Ladesteckdose beziehungsweise deren DC-Steckgesicht verdeckt oder abgedeckt ist, verschwenkbar. Die Abdeckklappe ist mit einem ersten Federelement in die Richtung der Offenstellung vorgespannt, wobei ein betätigbares Hakenelement vorgesehen ist, mittels welchen die Abdeckklappe in der Schließstellung gehalten oder haltbar ist. Dies bedeutet, dass wenn die Abdeckklappe in der Schließstellung ist, das Hakenelement die Bewegung oder Verschwenkung der Abdeckklappe insbesondere formschlüssig sperrt oder blockiert. Bei einer Betätigung des Hakenelements wird dieser Formschluss gelöst, und die Abdeckklappe verschwenkt aufgrund der Federspannung selbsttätig oder automatisch in die Offenstellung, so dass die Ladesteckdose freigegeben ist. Dadurch ist eine vorteilhafte und konstruktiv einfache Ausführung des Abdeckelements realisiert.
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Unter einem „Formschluss“ oder einer „formschlüssigen Verbindung“ zwischen wenigstens zwei miteinander verbundenen Teilen wird hier und im Folgenden insbesondere verstanden, dass der Zusammenhalt der miteinander verbundenen Teile zumindest in einer Richtung durch ein unmittelbares Ineinandergreifen von Konturen der Teile selbst oder durch ein mittelbares Ineinandergreifen über ein zusätzliches Verbindungsteil erfolgt. Das „Sperren“ einer gegenseitigen Bewegung in dieser Richtung erfolgt also formbedingt.
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In einer geeigneten Weiterbildung ist das Hakenelement mittels eines zweiten Federelements in eine das Abdeckelement in der Schließstellung formschlüssig haltende Verriegelungsstellung vorgespannt. Im nicht betätigten Zustand ist das Hakenelement somit mittels der Federspannung des zweiten Federelements in der Verriegelungsstellung gehalten, so dass bei einem geschlossenen Abdeckelement eine zuverlässige Halterung des Abdeckelements und Sperrung der Verschwenkbewegung realisiert ist. Dadurch ist das Abdeckelement zuverlässig und reversibel verschließbar.
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In einer konstruktiv zweckmäßigen Ausgestaltung sind das erste Federelement und/oder das zweite Federelement als eine Spiralfeder oder Torsionsfeder ausgeführt.
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In einer bevorzugten Ausbildung ist das Hakenelement mit dem Elektromagneten gekoppelt, und mittels diesem in eine das Abdeckelement beziehungsweise die Abdeckklappe freigebende Entriegelungsstellung verschwenkbar oder verkippbar. Mit anderen Worten ist das Hakenelement mittels des Elektromagneten betätigt oder betätigbar. Dadurch ist eine besonders einfache und zuverlässige sowie automatische oder selbsttätige Freigabe der Ladesteckdose, ohne einen manuellen Eingriff des Fahrzeugnutzers ermöglicht. Vorzugsweise ist das Hakenelement alternativ auch manuell von einem Fahrzeugnutzer betätigbar, so dass bei Bedarf auch eine manuelle Freigabe der Ladesteckdose ermöglicht ist.
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In einer alternativen, ebenso vorteilhaften Ausführung ist das Abdeckelement aus einem magnetischen Material hergestellt, wobei der Elektromagnet an einer dem Abdeckelement zugewandten Innenseite der Ladeklappe angeordnet ist. Das Abdeckelement ist hierbei etwa stöpselartig oder stopfenartig auf die Ladesteckdose aufgesetzt oder aufgesteckt. Dadurch ist eine besonders geeignete Ladeschnittstelle realisiert.
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Zur automatischen oder selbsttätigen Freigabe der Ladesteckdose wird der Elektromagnet vorzugsweise bei einer geschlossenen Ladeklappe betätigt oder aktiviert. Aufgrund der elektromagnetischen Wechselwirkung des vom Elektromagneten erzeugten Magnetfeldes und dem magnetischen Abdeckelement wirkt eine anziehende Kraft auf das Abdeckelement. Durch diese Kraft wird das Abdeckelement bei einem elektromotorischen Öffnen der Ladeklappe herausgezogen oder mitgeführt, wodurch die Ladesteckdose beziehungsweise deren Steckgesicht freigegeben wird. Entsprechend wird das Abdeckelement bei einem elektromotorischen Schließen der Ladeklappe wieder auf die Ladesteckdose aufgesetzt oder aufgesteckt, wodurch die Ladesteckdose beziehungsweise deren Steckgesicht abgedeckt wird. Dadurch ist eine besonders einfache Freigabe und Abdeckung der Ladesteckdose realisiert.
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Ein zusätzlicher oder weiterer Aspekt sieht vor, dass die Ladeklappe an einer dem Abdeckelement zugewandten Innenseite ein emporstehendes drittes Federelement aufweist. Insbesondere ist das dritte Federelement hierbei so ausgelegt ist, dass wenn die Ladeklappe geschlossen wird, das dritte Federelement in Kontakt mit dem Abdeckelement kommt und dadurch das Abdeckelement in die Schließstellung verschwenkt. Mit anderen Worten wird bei einem Schließen der Ladeklappe, also bei einem Verschwenken von der Offenstellung in die Schließstellung, das Freiende des dritten Federelements an das offene Abdeckelement geführt. Dadurch wird das Abdeckelement durch die elektromotorisch verschwenkte Ladeklappe mitgeführt, und somit in dessen Schließstellung bewegt, in welcher das Abdeckelement vorzugsweise formschlüssig von dem Hakenelement gehalten ist. Dadurch ist eine einfache und insbesondere selbsttätige oder automatische Abdeckung der Ladesteckdose beziehungsweise ein selbsttätiges oder automatisches Schließen des Abdeckelements realisiert. Insbesondere ist somit sowohl ein selbsttätiges oder automatisches Öffnen als auch Schließen des Abdeckelements realisiert, wodurch ein besonders hoher Benutzerkomfort des Fahrzeugnutzers gewährleistet ist.
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In einer konstruktiv bevorzugten Ausbildung ist das dritte Federelement insbesondere als eine Schraubenfeder oder Druckfeder ausgeführt.
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Das erfindungsgemäße elektrisch angetriebene oder antreibbare Kraftfahrzeug ist insbesondere als ein Elektro- oder Hybridfahrzeug ausgeführt. Das Kraftfahrzeug weist eine vorstehend beschriebene Ladeschnittstelle zur Ladung einer fahrzeuginternen Traktionsbatterie auf. Durch die erfindungsgemäße Ladeschnittstelle ist ein besonders hoher Benutzerkomfort des Fahrzeugs im Rahmen eines automatischen oder pilotierten Ladevorgangs sichergestellt. Insbesondere ist es somit möglich, auch DC-Ladevorgänge ohne einen manuellen Eingriff des Fahrzeugnutzers auszuführen.
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Nachfolgend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen in schematischen und vereinfachten Darstellungen:
- 1 eine Ladeschnittstelle in einer ersten Ausführungsform, und
- 2 die Ladeschnittstelle in einer zweiten Ausführungsform.
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Einander entsprechende Teile und Größen sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die 1 und 2 zeigen in schematischen und vereinfachten Darstellungen jeweils eine Ladeschnittstelle 2 eines elektrisch angetriebenen oder antreibbaren Kraftfahrzeugs. Das Kraftfahrzeug ist in den Figuren lediglich ausschnittsweise anhand einer Fahrzeugkarosserie 4 dargestellt. Die Ladeschnittstelle 2 weist eine Ladesteckdose oder Inlet 6 auf, welche in einer nicht näher bezeichneten Aussparung oder Öffnung der Fahrzeugkarosserie 4 angeordnet ist. Die Ladesteckdose 6 weist hierbei ein nachfolgend auch als DC-Steckgesicht bezeichnetes Steckgesicht 7 für eine Gleichstromladung auf. Die Aussparung ist hierbei mittels einer Ladeklappe 8 reversibel verschließbar und freigebbar.
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Die Ladeklappe 8 ist mittels an einen elektromotorischen Antrieb 10 gekoppelt, und mittels diesem zwischen einer Offenstellung OL und einer Schließstellung SL elektromotorisch entlang eines Verschwenkwegs VL verschwenkbar. Die Ladeklappe 8 ist in der Figuren in der Schließstellung SL strichliniert dargestellt.
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Zwischen der Ladeklappe 8 und der Ladesteckdose 6 ist ein bewegbares Abdeckelement 12 angeordnet. Das Abdeckelement 12 ist hierbei zwischen einer Offenstellung OA und einer Schließstellung SA bewegbar, wobei die Schließstellung SA in den Figuren strichliniert gezeigt ist.
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Die Ladeschnittstelle 2 weist weiterhin einen Elektromagneten 14 auf, welcher dazu vorgesehen und eingerichtet ist, bei einer Betätigung oder Aktivierung das Abdeckelement 12 unmittelbar oder mittelbar derart zu bewegen, dass das Steckgesicht 7 der Ladesteckdose 6 automatisch oder selbsttätig freigegeben wird.
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In dem Ausführungsbeispiel der 1 ist das Abdeckelement 14 als eine verschwenkbare, federbelastete Abdeckklappe ausgebildet. Das Abdeckelement 14 ist hierbei um eine Dreh- oder Schwenkachse DA entlang eines Verschwenkwegs VA verschwenkbar, welche im Wesentlichen parallel zu der Dreh- oder Schwenkachse DL der Ladeklappe 8 ist. Mit anderen Worten ist das Abdeckelement 14 zwischen der Offenstellung OA und der Schließstellung SA verschwenkbar gelagert.
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Das Abdeckelement 14 ist mit einem Federelement 16 in Form einer Spiral- oder Torsionsfeder in Richtung der Offenstellung OA mechanisch vorgespannt. Das Federelement 16 ist hierbei mit einem Federende (Festende) karosseriefest befestigt und mit dem anderen Federende (Freiende) an das Abdeckelement 14 gekoppelt. Die Federspannung oder Federvorspannung des Federelements 16 ist hierbei schematisch mit einem Pfeil 17 gezeigt.
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Die Ladeschnittstelle 2 weist hierbei ein betätigbares Hakenelement 18 auf, welches ein geschlossenes Abdeckelement 12 formschlüssig in der Schließstellung SA hält. Das Hakenelement 18 ist mit einem als Torsions- oder Spiralfeder ausgebildeten Federelement 20 in eine das Abdeckelement 14 in der Schließstellung SA formschlüssig haltende oder sperrende - nicht näher bezeichnete - Verriegelungsstellung vorgespannt. Die Federspannung oder Federvorspannung des Federelements 20 ist hierbei schematisch mit einem Pfeil 22 gezeigt. Bei einer Betätigung des Hakenelements 18 wird dieses entgegen der Federvorspannung 22 verschwenkt, und somit der Formschluss zur Halterung des Abdeckelements 14 gelöst.
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Das Hakenelement 18 weist einen der Fahrzeugkarosserie 4 zugewandten Betätigungsbereich 24 für eine manuelle Betätigung auf. Der Betätigungsbereich 24 ist hierbei derart ausgestaltet, dass er bei einer geöffneten Ladeklappe 8 einfach mittels eines Fingers 26 des Fahrzeugnutzers betätigbar oder auslösbar ist. Das Hakenelement 18 weist weiterhin etwa auf halber Höhe ein von der Ladesteckdose 6 weg orientierten Fortsatz 28 auf. Der Fortsatz 28 ist hierbei mit dem Elektromagneten 14 gekoppelt, welcher in dieser Ausführungsform beispielsweise Teil eines elektromagnetischen Aktuators ist. Bei einer Betätigung oder Aktivierung des Elektromotors 14 wird der Fortsatz 28 entlang einer Stellrichtung R bewegt, und somit das Hakenelement 18 aus der Verriegelungsstellung verschwenkt oder verkippt.
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Die Ladeklappe 6 weist in diesem Ausführungsbeispiel ein als Schrauben- oder Druckfeder ausgeführtes Federelement 30 auf, welches an einer dem Abdeckelement 12 zugewandten Innenseite der Ladeklappe 6 emporstehend angebracht ist.
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Durch die Kombination des Abdeckelements 14 mit der Federvorspannung 17 des Federelements 16 und mit dem elektromagnetisch betätigbaren Hakenelement 18 ist eine einfache Realisierung einer automatischen oder selbsttätigen Öffnungsfunktion des Abdeckelements 14 realisiert. Dadurch ist die Ladeschnittstelle 2 insbesondere für ein pilotiertes oder automatisches Laden, insbesondere für ein Gleichstromladen, geeignet und eingerichtet.
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Im Zuge eines solchen Ladevorgangs wird zunächst die Ladeklappe 8 durch Ansteuerung des Antriebs 10 geöffnet. Das Abdeckelement 14 ist mittels des Federelements 16 zum Öffnen vorgespannt. Das Hakenelement 18 verhindert das ungewollte Öffnen des Abdeckelements 14, und ist im Zuge des Ladevorgangs entweder manuell oder mittels des Elektromagneten 14 kippbar, so dass das Abdeckelement 14 geöffnet und das Steckgesicht 7 freigegeben wird. Nach der Betätigung des Hakenelements 18 wird dieses mittels der Federvorspannung 22 des Federelements 20 zurück in die Verriegelungsstellung gebracht. Nach einer Beendigung des Ladevorgangs wird beim elektromotorischen Schließen der Ladeklappe 8 das Abdeckelement 14 mittels des Federelements 30 derart verschlossen, dass das Hakenelement 18 das Abdeckelement 14 in der Schließstellung SA formschlüssig sperrt oder verriegelt.
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Die 2 zeigt eine alternative Ausführungsform der Ladeschnittstelle 2. In diesem Ausführungsbeispiel ist das Abdeckelement 12 aus einem magnetischen oder magnetisch-aktiven Material hergestellt, wobei der Elektromagnet 14 an der dem Abdeckelement 12 zugewandten Innenseite der Ladeklappe 8 angeordnet ist. Das Abdeckelement 12 ist hierbei in der Schließstellung SA etwa stöpselartig oder stopfenartig auf die Ladesteckdose 6 aufgesetzt oder aufgesteckt.
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Durch die Kombination der Ladeklappe 6 mit dem Elektromagnet 14, und dem magnetischen Abdeckelement 12 ist eine konstruktiv besonders einfache Umsetzung einer Öffnungsfunktion oder einer Funktion zum Herausnehmen oder Entfernen des Abdeckelements 12 von der Ladesteckdose 6 realisiert.
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Zur automatischen oder selbsttätigen Freigabe der Ladesteckdose 6 wird der Elektromagnet 14 vorzugsweise bei einer geschlossenen Ladeklappe 8 betätigt oder aktiviert. Aufgrund der elektromagnetischen Wechselwirkung des vom Elektromagneten 14 erzeugten Magnetfeldes und dem magnetischen Abdeckelement 12 wirkt eine anziehende Kraft auf das Abdeckelement 12. Durch diese Kraft wird das Abdeckelement 12 bei einem elektromotorischen Öffnen der Ladeklappe 8 herausgezogen und von dieser mitgeführt oder verschwenkt, wodurch die Ladesteckdose 6 beziehungsweise deren Steckgesicht 7 freigegeben wird. Entsprechend wird das Abdeckelement 14 bei einem elektromotorischen Schließen der Ladeklappe 8 wieder auf die Ladesteckdose 6 aufgesetzt oder aufgesteckt.
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In einer zusätzlichen oder alternativen Ausführungsform weist die Ladeklappe 8 ein als Schraubenfeder ausgeführtes Federelement 30 auf, welches koaxial zu dem Elektromagnet 14 angeordnet ist.
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Die beanspruchte Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr können auch andere Varianten der Erfindung von dem Fachmann hieraus im Rahmen der offenbarten Ansprüche abgeleitet werden, ohne den Gegenstand der beanspruchten Erfindung zu verlassen. Insbesondere sind ferner alle im Zusammenhang mit den verschiedenen Ausführungsbeispielen beschriebenen Einzelmerkmale im Rahmen der offenbarten Ansprüche auch auf andere Weise kombinierbar, ohne den Gegenstand der beanspruchten Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Ladeschnittstelle
- 4
- Fahrzeugkarosserie
- 6
- Ladesteckdose
- 7
- Steckgesicht
- 8
- Ladeklappe
- 10
- Antrieb
- 12
- Abdeckelement
- 14
- Elektromagnet
- 16
- Federelement
- 17
- Federvorspannung
- 18
- Hakenelement
- 20
- Federelement
- 22
- Federvorspannung
- 24
- Betätigungsbereich
- 26
- Finger
- 28
- Fortsatz
- 30
- Federelement
- SL, SA
- Schließstellung
- OL, OA
- Offenstellung
- DL, DA
- Drehachse
- VL, VA
- Verschwenkweg
- R
- Stellrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102017201365 A1 [0010]