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Die Erfindung betrifft eine elektromotorisch angetriebene Verriegelungseinrichtung einer Steckverbinderhälfte zum Herstellen einer elektrischen Verbindung mit einer anderen Steckverbinderhälfte zum Herstellen einer elektrischen mit einer anderen Steckverbinderhälfte aufweisend eine Ladeklappe, wobei mittels der Ladeklappe eine Steckverbinderhälfte abdeckbar ist, einen verfahrbaren Verriegelungsstift zum Verriegeln der in die Steckverbinderhälfte eingesteckten anderen Steckverbinderhälfte und einen Seilzug zum manuellen Betätigen des Verriegelungsstifts.
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Die erfindungsgemäße Verriegelungseinrichtung dient zum Verriegeln eines Ladesteckers, der in eine Ladesteckdose eingefügt wurde. Solche Ladestecker werden vornehmlich bei Hybrid- oder Elektrofahrzeugen eingesetzt, um die im Elektro- oder Hybridmobil angeordneten Batterien zu laden. Insbesondere bei Hybrid- oder Elektrofahrzeugen wird zwischen einem Schnellladen und einem Normalladen unterschieden. Insbesondere beim Schnellladen wird die Batterie bzw. werden die Akkumulatoren mit hohen Strömen geladen. Um beim Hochstromladen einen Funkenschlag zu vermeiden und somit eine Gefahr zu unterbinden werden die Ladestecker in den Ladebuchsen während des Ladevorgangs verriegelt. Dabei kann der Verriegelungsstift vonseiten der Ladesteckdose in Eingriff mit dem Ladestecker gebracht werden oder umgekehrt. In jedem Fall ist der Ladestecker durch die Verriegelungseinrichtung während des Ladevorgangs in der Ladebuchse gesichert, so dass ein Lösen des Ladesteckers verhinderbar ist.
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Zum Verriegeln einer Steckverbindung für Elektrofahrzeuge ist die
DE 10 2009 057 426 A1 mit einem Aktuator zum Betätigen des Sperrelements bzw. Verriegelungsstifts bekannt geworden. Tatsächlich ist der Aktuator oder ein Gehäuse des Aktuators zum Verbinden mit einem der Teile des Steckverbinders ausgebildet, also entweder zum Verbinden mit der Steckdose oder mit dem Stecker. Auf diese Weise soll eine einfach zu montierende Verriegelungseinheit zur Verfügung gestellt werden. Außerdem wird eine einfache Handhabung beim Austausch der Verriegelungseinheit gegen eine andere Verriegelungseinheit beschrieben.
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Eine elektrische Steckverbindung für Elektrofahrzeuge ist aus der
DE 10 2013 017 842 A1 bekannt geworden. Dabei wird der Steckverbinder aus Steckdose und Stecker mit einer Verriegelungseinheit mit wenigstens einem Sperrelement und einem Übertragungselement zur lösbaren Kopplung von Steckdose und Stecker und mit einem Aktuator zum Betätigen des Übertragungselementes mit dem daran endseitig angeordneten Sperrelement beschrieben. Dass Sperrelement wird mittels einer Getriebeanordnung bewegt. Durch die Verwendung eines Getriebes ist es dabei möglich, die lineare Bewegung des elektrischen Antriebs in eine zur linearen Bewegung des Antriebs rechtwinkelige Bewegung anzutreiben. In vorteilhafter Weise lässt sich somit die Steckverbindung günstig in Bezug auf zum Beispiel die Ladesteckdose anordnen. Diese Technik hat sich grundsätzlich bewährt.
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Aus der unveröffentlichten
DE 10 2021 111 343.1 ist eine elektromotorisch angetriebene Verriegelungseinrichtung einer Steckverbinderhälfte zum Herstellen einer elektrischen Verbindung mit einer anderen Steckverbinderhälfte bekannt geworden, aufweisend einen verfahrbaren Verriegelungsstift zum Verriegeln der in die Steckverbinderhälfte eingesteckten anderen Steckverbinderhälfte und einem Seilzug zum manuellen Betätigen des Verriegelungsstifts. Wird an dem Seilzug gezogen, so kann mittels eines Verbindungselements der Verriegelungsstift aus einer Verriegelungslage wieder in eine Ausgangslage zurückbewegt werden. Es ist somit ein manuelles Entriegeln des verriegelten Ladesteckers ermöglicht.
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Aus der
DE 10 2018 106 922 A1 ist eine Schließvorrichtung für eine Tankklappe eines Kraftfahrzeugs bekannt geworden, wobei die Schließvorrichtung ein Stellelement umfasst und so eingerichtet ist, dass das Stellelement bei geschlossener Tankklappe eine Schließposition einnimmt und zum Öffnen der Tankklappe eine Öffnungsbewegung ausführen kann. Um bei einem Stromausfall im Kraftfahrzeug die Tankklappe öffnen zu können, ist eine manuelle Betätigung des Verriegelungshebels vorgesehen. Ein Notentriegelungsseil, das manuell für ein Notentriegeln angezogen werden kann, dient dabei zum Drehen des Notentriegelungshebels, so dass ein Öffnen der Tankklappe ermöglichbar ist.
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Das elektrische Antreiben eines Verriegelungsstifts sowie einer Verriegelung für die Tankklappe haben sich grundsätzlich bewährt und können über ihre Notbetätigung manuell den Zugriff auf die Tankklappe sowie das Lösen des Ladesteckers ermöglichen. Problematisch wird es dann, wenn ein eingeschränkter Bauraum im Kraftfahrzeug zur Verfügung steht und dann, wenn die Zugänglichkeit auf die manuellen Betätigungen konstruktiv bedingt erschwert ist. Hier setzt die Erfindung an.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte Zugänglichkeit zum Ladestecker und eine manuelle Entriegelung des Ladesteckers bereitzustellen. Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, eine konstruktiv einfache, platzsparende und kostengünstige Lösung zum Entriegeln des Ladesteckers sowie dem manuellen Öffnen der Ladeklappe bereitzustellen.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass die im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele nicht beschränkend sind, es sind vielmehr beliebige Variationsmöglichkeiten der in der Beschreibung, den Patentansprüchen und den Zeichnungen beschriebenen Merkmale möglich.
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Gemäß dem Patentanspruch 1 wird die Aufgabe der Erfindung dadurch gelöst, dass eine elektromotorisch angetriebene Verriegelungseinrichtung einer Steckverbinderhälfte zum Herstellen einer elektrischen Verbindung mit einer anderen Steckverbinderhälfte bereitgestellt wird, aufweisend eine Ladeklappe, wobei mittels der Ladeklappe eine Steckverbinderhälfte abdeckbar ist, einem verfahrbaren Verriegelungsstift zum Verriegeln der in die Steckverbinderhälfte eingesteckten anderen Steckverbinderhälfte und einem Seilzug zum manuellen Betätigen des Verriegelungsstifts, wobei mittels des Seilzugs eine Verriegelung der Ladeklappe betätigbar ist. Durch den erfindungsgemäßen Aufbau der Einrichtung zum Laden des Elektro- oder Hybridfahrzeugs ist nun die Möglichkeit geschaffen, mit nur einem Seilzug den Verriegelungsstift manuell betätigen zu können und gleichzeitig mittels des Seilzugs die Ladeklappenverriegelung zu betätigen. Auf eine separate Betätigungsmechanik für den Verriegelungsstift oder die Verriegelung für die Ladeklappe kann folglich verzichtet werden. Dies spart Bauraum im Kraftfahrzeug und ermöglicht es mit nur einer Betätigungsmechanik auszukommen. Neben den konstruktiven Vorteilen und der Einsparung des Bauraums wird auch die Handhabung des Kraftfahrzeugs vereinfacht, da der Bediener lediglich eine Betätigungsmechanik bedienen muss. Auch wird die Anzahl der benötigten Bauteile reduziert, da mittels eines Seilzugs beide Mechaniken für die Ladeklappe und den Verriegelungsstift betätigbar sind.
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Elektromotorisch angetriebene Verriegelungseinrichtungen werden dort eingesetzt, wo Batterien bzw. Akkumulatoren aufgeladen werden müssen. Vornehmlich kommen diese Verriegelungseinrichtungen bei Steckverbindungen zum Einsatz, wie sie beispielsweise an Hybrid- oder Elektrofahrzeugen im Einsatz sind. Vornehmlich bezieht sich die Verriegelungseinrichtung auf Ladestecker für Kraftfahrzeuge, wobei die Ladestecker aber auch an Transportfahrzeugen eingesetzt werden können. Ein Einsatz ist prinzipiell überall dort möglich, wo zum Laden einer wiederaufladbaren Batterie ein Steckerbuchsesystem zum Einsatz kommt. Dabei ist die Verriegelungseinrichtung nicht auf eine Steckverbinderhälfte beschränkt, sondern kann überall dort eingesetzt werden, wo entsprechender Bauraum zur Verfügung steht. Vornehmlich wird die Verriegelungseinrichtung in der Ladebuchse zum Einsatz kommen, da somit eine leichte Adaptierbarkeit an beliebige Stecker ermöglicht wird.
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Als Seilzüge kommen bevorzugt Bowdenzüge zum Einsatz, wobei ein Handgriff an der Bowdenzugseele befestigbar ist und die Bowdenzugseele in einem Bowdenzugmantel führbar ist. Selbstverständlich sind auch einfache Seilzüge, in Form eines Seils zum Einsatz, wobei ein Handgriff an der Bowdenzugseele befestigbar ist und die Bowdenzugseele in einem Bowdenzugmantel führbar ist. Selbstverständlich sind auch einfache Seilzüge, in Form eines Seils vorsehbar, die dann unmittelbar mit dem Verriegelungsstift oder der Tankklappenverriegelung verbunden sein können. Bevorzugt greift der Seilzug mittelbar auf den Verriegelungsstift und die Tankklappenverriegelung zu, wie beispielhaft im zitierten Stand der Technik dargestellt. Erfindungsgemäß wird lediglich ein Seilzug verwendet, um den Verriegelungsstift und die Ladeklappenverriegelung in eine Ausgangslage zurück zu überführen. Verriegelungsstift und Ladeklappenverriegelung werden ausgehend von einer Ausgangslage in eine Verriegelungslage überführt, so dass einerseits die Tankklappe und andererseits der Ladestecker in Position gehalten werden können.
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Bevorzugt ist der Seilzug zumindest mittelbar mit der Verriegelung der Ladeklappe und dem Verriegelungsstift koppelbar, das heißt verbindbar. In einer einfachsten Ausführungsform kann beispielsweise der Seilzug zwei separate Enden aufweisen, die einerseits mit dem Verriegelungsstift und andererseits mit der Ladeklappenverriegelung verbindbar sind. Durch ein Ziehen am Seilzug kann dann eine Wirkverbindung zum Verriegelungsstift und zur Ladeklappenverriegelung hergestellt werden, so dass diese in die Ausgangslage zurückführbar sind.
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In einer Ausführungsvariante der Erfindung ist der Seilzug mit einer Hebelmechanik mit der Verriegelung der Ladeklappe und dem Verriegelungsstift gekoppelt. Eine Hebelmechanik ermöglicht es hierbei, den manuell zu ergreifenden und zu ziehenden Seilzug über eine mit zumindest einem Hebel ausgestattete Mechanik zu betätigen. Eine Hebelmechanik ermöglicht es dabei auch, unterschiedliche Kräfte in die Verbindung zum Verriegelungsstift bzw. zur Ladeklappenverriegelung einzuleiten. Über eine Hebelmechanik können unterschiedliche Momente erzielt werden, die dann zum Betätigen des Verriegelungsstifts bzw. zur Ladeklappenverriegelung übertragbar sind. Je nach erforderlicher Kraft zur Betätigung des Verriegelungsstifts bzw. der Ladeklappenverriegelung kann somit eine ausreichende Betätigungskraft zur Verfügung gestellt werden. Die mittelbare Kopplung des Seilzugs über eine Hebelmechanik, die im einfachsten Fall auch aus einem einzigen Hebel bestehen kann, bietet den Vorteil, dass die Mechanik auch eine Umlenkung der Kraft ermöglicht, wobei die Hebelmechanik auch im Kraftfahrzeug, in der Verriegelungseinrichtung und/oder der Steckverbindung gelagert sein kann.
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Eine weitere Ausgestaltungsvariante der Erfindung ergibt sich dann, wenn ein erster Seilzug zwischen der Hebelmechanik und der Verriegelung der Ladeklappe und ein zweiter Seilzug zwischen der Hebelmechanik und der Betätigungsmechanik für den Verriegelungsstift angeordnet ist. Die Fortführung einer Seilzuganbindung zwischen der Hebelmechanik und der Ladeklappenverriegelung bzw. dem Verriegelungsstift ermöglicht es hierbei, auch beabstandet voneinander im Kraftfahrzeug angeordnete Bauteile sicher zu erreichen. Ein Vorteil eines Seilzugs besteht darin, dass eine Umlenkung der Kraft und eine Zugänglichkeit auch in beengten Platzverhältnissen leicht möglich ist. Die Hebelmechanik ist folglich einseitig an der manuellen Betätigung, das heißt am Seilzug angebunden und gleichzeitig ist jeweils ein separater Seilzug zwischen der Hebelmechanik hin zur Ladeklappenverriegelung und zum Verriegelungsstift an der Hebelmechanik befestigt. Die Hebelmechanik fungiert in dieser Ausführungsform als Kupplung zwischen der manuellen Betätigung und den Betätigungsorten an der Ladeklappe bzw. der Verriegelungseinrichtung. Es ist natürlich selbstverständlich und im Stand der Technik dargelegt, dass der zweite Seilzug auch mittelbar auf den Verriegelungsstift wirken kann.
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Weiterhin vorteilhaft kann es sein, wenn die Hebelmechanik aus einem einzigen Hebel gebildet ist, wobei der Seilzug mittig am Hebel angebunden ist. Die Anbindung des manuell zu betätigenden Seilzugs in etwa mittig am einzigen Hebel der Hebelmechanik ermöglicht ein gleichmäßiges Einleiten einer Kraft in die beiden freien Enden des Hebels. Durch ein Ziehen am Seilzug kann somit eine Linearbewegung in den Hebel eingeleitet werden, wobei der erste und zweite Seilzug mit gleichen Kräften und übereinstimmenden Zugbewegungen beaufschlagbar sind. Die mittige Anbindung des manuell zu betätigenden Seilzugs bietet eine vorteilhafte Ausgestaltungsvariante. Es ist naturgemäß ebenfalls vorstellbar, dass der manuell zu betätigende Seilzug außermittig am einzigen Hebel angeordnet ist, wenn beispielsweise unterschiedliche Kräfte bzw. Momente in den ersten und zweiten Seilzug einzuleiten sind. Die Verwendung lediglich eines Hebels reduziert die Anzahl der benötigte Bauteile auf ein Minimum und bietet gleichzeitig die Möglichkeit, die freien Enden des Hebels zur Aufnahme des ersten und zweiten Seilzugs auszubilden.
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Vorteilhaft und eine weitere Ausgestaltungsvariante der Erfindung kann es sein, wenn der erste und zweite Seilzug symmetrisch in Bezug auf den manuellen Betätigungsseilzug an der Hebelmechanik angebunden sind. Ein symmetrischer Aufbau der Betätigungsmechanik erleichtert die Montage und bedingt gleichzeitig eine regelmäßige Verteilung der Kräfte und Bewegungen im manuell zu betätigenden Seilzug sowie im ersten und zweiten Seilzug. bevorzugt sind der erste und zweite Seilzug an radialen Enden eines Hebels angeordnet, wobei der Seilzug, sowie der erste und zweite Seilzug bevorzugt als Bowdenzüge ausführbar sind. Vorstellbar ist es aber auch, dass ein oder mehrere Seilzüge aus einem Seil, insbesondere einem geflochtenen Seil, gebildet sind.
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Ist die Hebelmechanik frei schwenkbar gelagert, insbesondere frei schwenkbar und linear führbar gelagert, so kann wiederum eine vorteilhafte Ausgestaltungsvariante bereitgestellt werden. Das freie Schwenken des Hebels bzw. der Hebelmechanik ermöglicht es hierbei, dass zwei Seilzüge parallel bewegt werden können. Je nach Anbindung des manuell zu betätigenden Seilzugs können dabei auch unterschiedliche Kräfte in den ersten und zweiten Seilzug eingeleitet werden. Im Besonderen ergibt sich hierdurch ein Vorteil, wenn ein freies Ende einer jeden Aufnahme des ersten und zweiten Seilzugs an der Hebelmechanik mit jeweils einem Anschlag zusammenwirkt. Im Zusammenspiel mit der Möglichkeit einer freien Schwenkbarkeit der Hebelmechanik und einem Anschlag für jeweils den ersten und zweiten Seilzug kann gewährleistet werden, dass eine vollständige Entriegelung für die jeweilige Funktion bereitgestellt wird.
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Wird über den manuell zu betätigenden Seilzug eine Kraft bzw. eine Bewegung in die Hebelmechanik zum Notentriegeln eingeleitet, so folgt hieraus eine Übertragung der Bewegung auf den Hebelmechanismus und folglich auf den ersten und zweiten Seilzug. Die beiden Seilzüge, das heißt erster und zweiter Seilzug, folgen der eingeleiteten Bewegung bis sie den Anschlag erreichen, wobei der Anschlag eine weitere Bewegung sperrt. Die Anschläge sind dabei derart ausgebildet, dass ein vollständiges Entriegeln für die jeweilige Funktion ermöglicht wird. Über die Lage der Anschläge können die Seilwege der zumindest bereichsweise parallel geführten ersten und zweiten Seilzüge unterschiedlich ausgeführt werden. Die sich durch die Anbindung des ersten und zweiten Seilzugs an die Hebelmechanik und in Bezug auf den manuellen Seilzug ergebenden Hebelarme kann Einfluss auf die Seilkräfte genommen werden. Ist die Hebelmechanik beispielsweise als einteiliger Hebel ausgebildet, so kann in vorteilhafter Weise der manuelle Seilzug mittig am Hebel befestigt sein, wohingegen die radialen Enden des Hebels dazu dienen, jeweils einen der Seilzüge zum Entriegeln aufzunehmen. Der erste und zweite Seilzug kann dabei zum Beispiel in den Hebel eingehängt und/oder drehbeweglich mit dem Hebel verbunden sein. Eine drehbewegliche Anbindung der Seilzüge an den Hebel ermöglicht es hierbei, dass die Hebelmechanik frei schwenkbar lagerbar ist, so dass ein sicheres Zusammenspiel mit den Anschlägen ermöglichbar ist.
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Durch das Zusammenspiel der Hebelmechanik und insbesondere eines einzigen Hebels kann eine Bewegung der freien Enden der Hebelmechanik einstellbar sein. Je nach Weg, den die Hebelmechanik und ein jeweils freies Ende der Hebelmechanik zurücklegen kann, können unterschiedliche Zugbewegungen in den ersten und zweiten Seilzug eingeleitet werden. Für den Bediener ist dies nicht spürbar, da durch den manuellen Seilzug lediglich eine Zugbewegung in die Verriegelungsmechanik der Ladesteckdose bzw. der Ladeklappe eingeleitet wird. Durch ein einfaches Ziehen am manuellen Seilzug wird die Hebelmechanik bewegt, wobei zum Beispiel bei einer geöffneten Ladeklappe die Hebelmechanik zwar bewegt wird, ein erster Seilzug, der beispielsweise zum Entriegeln der Ladeklappe zur Verfügung steht, wird keine Kraft in den Verriegelungspin der Ladeklappe einleiten. Lediglich der sich nicht bewegende Verriegelungsstift an der Steckverbinderhälfte wird über den zweiten Seilzug mit einer Kraft beaufschlagt und dabei so weit bewegt, dass die Steckverbinderhälfte vom Eingriff mit dem Verriegelungsstift gelöst wird. Es ist somit ein sicheres und einfaches Notbetätigen durch den erfindungsgemäßen Aufbau bereitstellbar.
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Vorteilhaft kann es auch sein, wenn die Hebelmechanik unmittelbar an der Ladesteckdose und/oder der Ladeklappe angeordnet ist. Durch die Anordnung der Hebelmechanik in unmittelbarer Nähe der Ladesteckdose bzw. der Ladeklappe kann der Aufbau der erfindungsgemäßen Notentriegelungsvorrichtung mit minimalen konstruktiven Mitteln ein paralleles Entriegeln der Ladeklappe und der Steckverbinderhälfte bereitgestellt werden. Dabei ist es auch vorstellbar, dass beispielsweise eine Führung für die Hebelmechanik durch eine Steckverbinderhälfte, bevorzugt die Ladesteckdose, bereitgestellt wird. Dabei kann die Hebelmechanik beispielsweise in einer Führung derart aufgenommen sein, dass zwar ein paralleles Führen eines Hebels ermöglicht wird, der Hebel aber frei schwenkbar in der Führung der Ladesteckdose aufgenommen ist. Durch den erfindungsgemäßen Auf der Notentriegelungsvorrichtung aus Notbetätigung für den Verriegelungsstift und Notentriegelung für die Ladeklappe kann mit einfachsten konstruktiven Mitteln die Anzahl der zum Notentriegeln benötigten Bauteile auf ein Minimum reduziert werden. Darüber hinaus wird die Bedienerfreundlichkeit erhöht, da zum Notentriegeln lediglich eine Handhabe notwendig ist.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es gilt jedoch der Grundsatz, dass das Ausführungsbeispiel die Erfindung nicht beschränkt, sondern lediglich eine vorteilhafte Ausgestaltungsform darstellt. Die dargestellten Merkmale können einzeln oder in Kombination mit weiteren Merkmalen der Beschreibung wie auch den Patentansprüchen einzeln oder in Kombination ausgeführt werden.
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Es zeigt:
- 1 eine dreidimensionale Ansicht auf eine Steckverbinderhälfte mit einer erfindungsgemäß ausgebildeten Notentriegelungsvorrichtung,
- 2 der prinzipielle Aufbau der Seilzüge der Notentriegelungsvorrichtung mit den Darstellungen der Kräfte bzw. der zu erzielenden Bewegungen der Seilzüge, und
- 3 eine Detaildarstellung der Hebelmechanik mit den Anordnungen der Seilzüge an der Hebelmechanik.
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In der
1 ist prinzipiell eine Notentriegelungsvorrichtung 1 in einer Anordnung an einer Steckverbinderhälfte 2 in Form einer Ladesteckdose 2, wiedergegeben. Die Ladesteckdose 2 verfügt über eine Verriegelungseinrichtung 3 für die Ladesteckdose 2, eine Hebelmechanik 4, einen manuell zu beaufschlagenden Seilzug 5, einem ersten Seilzug 6 sowie einem zweiten Seilzug 7. Der erste Seilzug 6 ist beispielhaft an einer Notbetätigung für den Verriegelungsstift der Steckverbinderhälfte 2 angebunden. Der zweite Seilzug 7 kann unmittelbar ein Notentriegelungsseil zum Notentriegeln einer Ladeklappe sein, wie es beispielsweise in der
DE 10 2018 106 922 A1 offenbart ist.
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Die Notentriegelungsvorrichtung ist in der Lage, durch ein Betätigen des manuellen Seilzugs 5 beide Seilzüge 6, 7 gemeinsam zu betätigen, und somit eine Kraft bzw. eine Bewegung in den ersten und zweiten Seilzug einzuleiten. Wie im Ausführungsbeispiel angedeutet, verlaufen der erste und zweite Seilzug zumindest bereichsweise parallel, wobei eine Führung für die Hebelmechanik 4 zum Beispiel an einem Gehäuse 9 der Ladesteckdose 2 vorgesehen sein kann.
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In der 2 ist nun die prinzipielle Anordnung der Seilzüge 5, 6, 7 und das Zusammenspiel der Hebelmechanik 4 mit den Seilzügen 5, 6, 7 und den Anschlägen 10, 11 wiedergegeben. Durch das Einleiten einer Kraft F in den manuellen Seilzug 5 kann der Seilzug 5 in Richtung des Kraftpfeils F bewegt werden. Durch die unmittelbare Anbindung des manuellen Seilzugs 5 wird die Hebelmechanik bewegt, wodurch die Seilzüge 6, 7 ebenfalls bewegt werden. Die Seilzüge 6, 7 sind in diesem Ausführungsbeispiel als Bowdenzüge 12, 13 ausgebildet, wobei die Bowdenzugmäntel 14, 15 fest zum Beispiel in einer Karosserie 16 des Kraftfahrzeugs aufgenommen sind. Mittels der Bowdenzugmäntel 14, 15 sind die Seilzüge 6, 7 führbar.
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Wie in der 2 deutlich zu erkennen, sind die Seilzüge 6, 7 an freien Enden 17, 18 der Hebelmechanik 4 angebunden und zumindest bereichsweise parallel geführt. Wird nun die Hebelmechanik 4 durch die Kraftbeaufschlagung auf den manuellen Seilzug 5 bewegt, so können die an die Seilzüge 6, 7 angebundenen Funktionen der Notentriegelung betätigt werden. Dabei gelangt die Hebelmechanik 4 gegen die Anschläge 10, 11. Wie in der 2 zu erkennen, sind die Anschläge 10, 11 unterschiedlich weit von der Hebelmechanik 4 beabstandet. Das freie Ende 17 kann dabei einen kürzeren Weg S2max als das freie Ende 18 zurücklegen, da das freie Ende 18 weiter vom Anschlag 10 beabstandet ist, so dass ein größerer Weg S1 max zurücklegbar ist. Durch die Lage der Anschläge 10, 11 in Bezug auf die Hebelmechanik 4 sind somit unterschiedliche Wege S1, S2 in die Notentriegelungseinrichtungen der Ladesteckdose 2 sowie der Tankklappenverriegelungen einleitbar.
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Die 3 zeigt im Detail die Anbindung der Seilzüge 6, 7 an die Hebelmechanik. Zu erkennen ist, dass der Weg S1 größer ist als der Weg S2, den das freie Ende 17 zurücklegen kann, bis dass der Anschlag 11 erreicht ist. Hierdurch lassen sich unterschiedliche Bewegungen in der Notentriegelung für den Verriegelungsstift der Steckverbinderhälfte sowie die Ladeklappe einleiten. Je nach Anbindung der Seilzüge 6, 7 an die Hebelmechanik 4 können auch unterschiedliche Hebelarme L1, L2 einstellen, so dass wiederum Einfluss auf den Weg und die einzuleitende Kraft in die Seilzüge 6, 7 genommen werden kann. Durch den erfindungsgemäßen Aufbau kann zumindest auf eine separate Handhabe für einen der Notentriegelungseinrichtungen der Ladesteckdose verzichtet werden, wodurch sich konstruktive, wie auch bedienerseitige Vorteile ergeben.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Notentriegelungsvorrichtung
- 2
- Steckverbinderhälfte, Ladesteckdose
- 3
- Verriegelungseinrichtung
- 4
- Hebelmechanik
- 5
- manueller Seilzug
- 6
- erster Seilzug
- 7
- zweiter Seilzug
- 8
- Notbetätigung
- 9
- Gehäuse
- 10,11
- Anschlag
- 12,13
- Bowdenzug
- 14, 15
- Bowdenzugmantel
- 16
- Karosserie
- 17, 18
- freies Ende
- F, F1, F2
- Kraft
- S1, S2
- Weg
- L1, L2
- Hebelarm
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009057426 A1 [0003]
- DE 102013017842 A1 [0004]
- DE 102021111343 [0005]
- DE 102018106922 A1 [0006, 0024]