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Die Erfindung betrifft eine Umverpackung zur Umschließung, Einhausung von Umverpackungsinhalt, Ware, Verpackungsbehälter, Produkt, Getränkekartons aufweisend ein erstes Umverpackungselement und wenigstens ein zweites Umverpackungselement, wobei das erste und wenigstens eine zweite Umverpackungselement trennbar gekoppelt sind durch wenigstens eine zumindest bereichsweise umlaufende Schwächungslinie, wobei die Umverpackung wenigstens eine Umverpackungskante aufweist, die wenigstens teilweise durch Falthilfe, Faltlinie, Faltperforation und, oder Faltrilllinie gebildet ist, wobei die Falthilfe, Faltlinie, Faltperforation und, oder Faltrilllinie der Umverpackungskante im angrenzenden Bereich zur Schwächungslinie zumindest teilweise ausgenommen ist. Die Erfindung betrifft weiterhin einen Zuschnitt zur Herstellung einer solchen Umverpackung.
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Es ist gängige Praxis eine Mehrzahl von Dosen, Getränkekartongebinde, Flaschen, Einzelverpackungen, Beutel und so weiter in Umverpackungen, Trays, Faltschachteln, Umkartons, Transporttrays zu verpacken. Diese sind als Einwegverpackung weitverbreitet und dienen in erster Linie zum Transport und zur Lagerung der umverpackten Elemente. Neben der Möglichkeit zur Kennzeichnung wie beispielsweise hinsichtlich Zerbrechlichkeit, Verderblichkeit, Oben-Unten-Kennzeichnung, Gefährlichkeit und so weiter ist der Schutz und die Bildung von Gebinden mehrerer Einzelelemente Zielsetzung.
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Umverpackungen haben eine Vielzahl von Anforderungen und Aufgaben: Es können Eigenschaften für die bessere Auftragsabwicklung zu erfüllen sein, beispielsweise bessere Transportfähigkeit, erleichterte Handhabung sowie optimierte Raumausnutzung. Da Umverpackungen mit ihrem Inhalt häufig auch palettiert werden kann weiterhin die Stapelbarkeit und Umverpackungsdimensionen als ganzzahliger Teil der Palettenkantenlängen erforderlich sein. Sehr häufig müssen die umverpackten Produkte vor beispielsweise Druck, Stoß, Feuchtigkeit oder Temperatureinwirkung geschützt werden.
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Vielfach werden Umverpackungen auch als repräsentative Verkaufsverpackungen eingesetzt. In diesem Fall sind sie dazu bestimmt, als zusätzliche Verpackung um die die Güter umhüllende Verkaufsverpackungen die Abgabe von Waren im Wege der Selbstbedienung zu ermöglichen. Die Verwendung als Umverpackung ist daher häufig in Warenhäusern mit Selbstbedienung, wie etwa Super- oder Baumärkten vorzufinden, bei denen aufgrund des umfangreichen Warensortiments ein Umschlagen der Güter, das heißt ein einzelnes Aufstellen der Verkaufsverpackungen mit einem hohen wirtschaftlichen Aufwand verbunden ist.
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Zur Entnahme des Umverpackungsinhaltes werden bekannte Umverpackungen gewöhnlich an ihrer Oberseite geöffnet, indem die Verschlusslappen voneinander getrennt und hochgebogen werden. Die nach dem Öffnen somit abstehenden Verschlusslappen können die Zugänglichkeit auf den Umverpackungsinhalt erschweren wodurch bei Verwendung der Umverpackung als Verkaufspräsentation die eine einfache Handhabung erfordernde Selbstbedienung beeinträchtigt wird. Um dies zu vermeiden, ist es bekannt, die Mantelfläche einer als Umverpackung genutzten Faltschachtel- oder Wellpappekarton mit einer in Umfangsrichtung umlaufenden Aufreißperforation zu versehen, die ein Öffnen durch Abriss des oberen Randbereichs der Faltschachtel ermöglicht. Nachteilig hierbei ist, dass das umverpackte Verkaufsgut dann nur von oben entnommen werden kann, sodass die Aufstellungsmöglichkeiten der Umverpackung hinsichtlich einer für den Endverbraucher bequemen Zugänglichkeit erheblich eingeschränkt sind. Optische Beeinträchtigungen sind möglich durch undefiniertes Aufreißen der Faltschachtelverpackung, Wellpappekarton sodass ausgefranste Kanten das Ergebnis sind.
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Die
DE 298 17 435 U1 offenbart eine als Umverpackung ausgebildete Faltschachtel mit einer verbesserten Eignung für die Verwendung als Umverpackung dadurch, dass eine gesteigerte Zugänglichkeit zum Umverpackungsinhalt realisiert wird.
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Auf zumindest einer Seite der Umverpackung ist eine zweite Schwächungslinie, Abreißperforation vorgesehen, durch die ein den Umverpackungsinhalt freilegender Seitenlappen aufbieg- oder vollständig abreißbar ist. Eine derart ausgebildete Faltschachtel ist in besonderem Maße für die Verwendung als Umverpackung geeignet. Dies ist darauf zurückzuführen, dass durch den entfernbaren Seitenlappen die Zugänglichkeit zu dem Umverpackungsinhalt erhöht wird. Auf diese Weise ist es möglich, den Inhalt der Umverpackung beispielsweise frontseitig zu entnehmen.
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Der Erfindungsgedanke in der
DE 10 2005 003 722 C5 betrifft eine Umverpackung für mit einem Horizontaldach versehene im wesentlichen rechteckige Getränkekartons. Die Umverpackung ist ausgestattet mit einem Boden, mit einer Oberseite mit jeweils im Wesentlichen senkrecht zum Boden ausgerichteten und mit dem Boden verbundenen Seitenwänden, wobei ein Teil der Umverpackung über eine lösbare Verbindung mit der verbleibenden Umverpackung verbunden ist. Vorgeschlagen ist, dass der lösbarer Teil mindestens eine ganze Seitenwand und zusätzlich einen nicht überwiegenden Teil einer der benachbarten Seitenwände und der Oberseite umfasst und wobei eine mit einer der Seitenwände verbundene und parallel zum Boden ausgerichtete die Oberseite bildende Schulterlasche vorgesehen ist.
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Eine Umverpackungvariante für Flaschen ist aus der
WO 94/24005 A1 bekannt. Diese Umverpackung kann durch Entfernung eines Deckel-Teils in zwei getrennte Einheiten separiert werden. In diesen Einheiten sind die Getränkeflaschen teilweise sichtbar, wobei jedoch das Etikett der Getränkeflasche durch den unteren Teil der Umverpackung verdeckt wird. Die entstehenden geteilten Umverpackungshälften erlauben keine attraktive Präsentation des Produktes im Regal, da ein Großteil der Getränkeflasche von der Umverpackung verdeckt wird.
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Eine weitere Umverpackung ist aus der
DE 296 02 301 U1 bekannt, bei der die Verpackungsanordnung eine Warenpräsentation im Regal ermöglichen soll. Die Verpackungsanordnung ist dabei aus zwei Displaymodulen aufgebaut, die mit einer abtrennbaren Verschlusslasche verbunden sind. Durch Abtrennen der Verschlusslasche kann die Ware auf dem Displaymodul präsentiert werden. Allerdings weist das so entstehende Displaymodul nur eine geringe Stabilität auf, so dass wenn zwei geöffnete Verkaufsdisplays übereinander platziert werden, die Waren im oberen Verkaufsdisplay einen geringen Halt besitzen
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Gegenstand der
DE 85 33 053 U ist ein Zuschnitt für Umverpackungen mit Wegreißteil. Dem als Umverpackung, Versandverpackung, Verkaufsverpackung ausgebildete Zuschnitt liegt die Aufgabe zugrunde, dass nach Auffaltung und Verbindung der Behälterteile ein Behälter entsteht, der einteilig und materialsparend baut, wobei am ungeöffneten Behälter ein leicht und bequem von Hand zu entfernendes Abreißteil zur Bildung mindestens einer Entnahme- oder Sichtöffnung entsteht, das abzutrennende Material einstückig und damit leicht als Abfall beseitigbar anfällt und der geöffnete Behälter als solcher besonders stabil und stapelbar ist. Zu Lösung wird vorgeschlagen, dass die Ausstanzung an ein zweites Deckelteil angrenzt und das zweite Deckelteil und ein ihm im aufgerichteten Behälterzustand gegenüberliegendes drittes Deckelteil sowie das erste Deckelteil und ein diesem im aufgerichteten Behälterzustand gegenüberliegendes viertes Deckelteil jeweils einen an die anlenkende Wand angrenzenden Deckelabschnitt aufweisen, der wenigstens jede angelenkte Deckelteilecke umfasst und in dem ersten, zweiten und dritten Deckelteil mit Schwächungslinien gebildet ist, wobei im aufgerichteten und verbundenen Behälterzustand die Deckelschwächungslinien überlappender Deckelabschnitte aufeinander zu liegen kommen und die zwischen den Deckelschwächungslinien liegenden Deckelabschnitte das Behälterwegreißteil bilden.
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Die
DE 20 2016 003 911 U1 stellt eine Umverpackung in Form einer Transport- und Displayverpackung mit abtrennbarem Deckel und Zuschnitt vor. Gezeigt wird ein einteiliger Zuschnitt für eine einteilige Transport- und Displayverpackung mit vier Seitenwänden, die jeweils an einer weiteren Seiten-wand angelenkt sind, wobei zwei benachbarte Seitenwände jeweils eine Öffnung in der Seitenwand aufweisen, die einen Blick auf die Ware freigibt, vier Bodenlaschen, die jeweils über eine Faltkante mit jeweils einer Seitenwand verbunden sind und vier Deckellaschen, die jeweils über eine Falt-kante und/oder eine Perforationslinie mit jeweils einer Seitenwand verbunden sind. Gezeigt wird weiterhin eine einteilige Transport- und Displayverpackung mit einen Boden, einen Deckel, vier Seitenwänden, die jeweils über Faltkanten mit dem Boden und mit dem Deckel verbunden sind, wobei zwei benachbarte Seitenwände jeweils eine Öffnung in der Seitenwand aufweisen, die einen Blick auf die Ware freigibt und angrenzend an die Öffnungen und teilweise zwischen den Öffnungen ein T-Stück liegt, das einen Stamm und einen Querbalken hat und mindestens aus Teilen der beiden Seitenwände gebildet ist.
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Insbesondere wenn die in der Umverpackung aufzunehmenden Elemente, Flaschen, Getränkekartons in Summe höhere Gewichte aufweisen sind an die Umverpackung erhebliche Festigkeitsanforderungen gestellt. Die Umverpackung muss unter allen Handhabungs- und, oder Transportbedingungen die auftretenden Kräfte und Belastungen aufnehmen können und ihre strukturelle Integrität beibehalten, sicherstellen. Diese Festigkeitsanforderung ist zumindest in einigen Fällen konträr zu der Forderung, dass die Umverpackung geöffnet, geteilt und der Inhalt zugänglich gemacht werden muss, da die bekannten Schwächungslinien, Perforationen die Strukturfestigkeit der Umverpackung gezielt reduzieren.
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Die
US 2010/0276333 A1 offenbart ein regalfertiges Versandverpackungssystem mit einem Schalenabschnitt, einem Haubenabschnitt und einer oder mehreren Schwächungszonen, die ermöglichen, dass der Haubenabschnitt von dem Schalenabschnitt getrennt werden kann, sodass das Versandverpackungssystem von einer Versandkonfiguration in eine Anzeigekonfiguration umgebaut werden kann.
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Die
WO 2018/211327 A1 beschreibt einen Karton mit einem entfernbaren Oberteil, wobei der Karton eine Vorderwand, eine der Vorderwand gegenüberliegende Rückwand und erste und zweite Seitenwände aufweist, die sich jeweils zwischen der Vorder- und der Rückwand erstrecken. Ein Muster aus Schwächungslinien erstreckt sich um die vordere, hintere, erste Seiten- und zweite Seitenwand und ist so konfiguriert, dass es aufreißbar ist, um zu ermöglichen, dass ein oberer Abschnitt des Kartons zumindest teilweise entfernt wird. Das Muster umfasst ein Paar divergierender Schwächungslinien sowohl in der ersten als auch in der zweiten Seitenbahn. Die divergierenden Schwächungslinien liegen jeweils näher beieinander zur Vorderseite des Kartons als zur Rückseite des Kartons, so dass eine größere Kraft erforderlich ist, um das Paar divergierender Schwächungslinien in jeder der benachbarten ersten und zweiten Seitenwände zu zerreißen die hintere Seitenwand im Vergleich zu angrenzend an die vordere Seitenwand.
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Besonders hohe mechanische Belastungen können auf die Schwächungslinien, Perforationen der Umverpackung einwirken, wenn die Kraftwirkungsbereiche die Schwächungsbereiche umfassen. Diese Situationen können vorliegen wenn Handhabungsgeräte die Umverpackung in einem oberen Bereich greifen, anheben, drehen. Die gewichtskraftresultierende Belastung muss von den Schwächungslinien, Perforationen aufgenommen werden ohne dass eine Trennung der Umverpackungselemente erfolgt oder infolge Belastungen durch Transport zum Beispiel per LKW. Dieser Anforderung konträr ist die Notwendigkeit, dass die Schwächungslinien, Perforationen leicht und vollständig zu trennen sein müssen, wenn die Inhalte der Umverpackung entnommen, sichtbar oder präsentierbar gemacht werden sollen.
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Es ist Aufgabe der Erfindung Umverpackungen mit Schwächungslinien, Soll-Risslinien weiterzuentwickeln sodass die zuvor genannten Nachteile des Standes der Technik wenigstens teilweise reduziert und die dargestellte konträre Anforderung hinsichtlich Belastungsfähigkeit und Trennbarkeit verbessert werden.
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Die Erfindung erkennt, dass die Schwächungslinie, Soll-Risslinie hinsichtlich der möglichen Belastungsfähigkeit richtungsabhängig ist. Das bedeutet, dass Schwächungslinien, Soll-Risslinien hinsichtlich ihrer strukturellen Integrität anisotrop sind, in Längsrichtung beziehungsweise in Richtung der Ebene des Werkstoffes, in den die Schwächungslinien, Soll-Risslinien eingebracht sind, ist die Belastungsfähigkeit höher als die Belastungsfähigkeit quer zur Schwächungslinie, Soll-Risslinie. Diese Erkenntnis nutzt die Erfindung, um die konträre Anforderung hinsichtlich Belastungsfähigkeit und Trennbarkeit von Umverpackungen gleichermaßen zu erfüllen.
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Sowohl die Lage, die Ausbildung und Gestaltung als auch die lokale Ausprägung der Schwächungslinien, Soll-Risslinien der Umverpackung wird erfindungsgemäß derart gestaltet, dass sowohl die Belastungsfähigkeit in allen Handhabungssituationen, Transportbedingungen und Lagerungszuständen höher ist als die auftretenden Belastungssituationen als auch die zuverlässige Trennung der Umverpackung für die Entnahme oder Präsentation des Inhaltes zuverlässig sichergestellt ist.
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Die Erfindung nutzt die Erkenntnis, dass die Belastungsfähigkeit und die Trennbarkeit des Umverpackungswerkstoffes beeinflussbar ist dadurch, dass die Schwächungslinien, Soll-Risslinien sowohl durch ihre Geometrie Einfluss nehmen auf die Werkstofffestigkeit als auch durch die innere Werkstoffreaktion auf die verursachte Kerbwirkung. Die Kerbwirkung provoziert lokale im Werkstoff auftretende Spannungserhöhungen im direkten Umfeld von Bohrungen, Kerben, Ausnehmungen.
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Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass die Schwächungslinien, Soll-Risslinien in Abhängigkeit der unterschiedlichen angreifenden Kräfte aufgrund der Belastungssituationen unterschiedlich gestaltet werden sowie gegebenenfalls Schwächungslinien, Soll-Risslinien abschnittsweise ausgenommen sind, das heißt unterbrochen werden. Weiterhin optimiert die Erfindung geometrisch die Kraftangriffsmöglichkeiten für den Trennungsprozess, das heißt die Erfindung reduziert durch verbesserte Kraftangriffsmöglichkeiten das aufreißen der Umverpackung an den Schwächungslinienstellen durch die aufzubringenden Kräfte einer Bedienungsperson. Im Ergebnis ist die Belastungsfähigkeit der Umverpackung an den Schwächungslinien, Soll-Risslinien, die eine Werkstoffschwächung und damit Belastungsreduzierung initiieren für alle Belastungssituationen gewährleistet und gleichzeitig die Trennbarkeit der Umverpackung trotz der gesteigerten Belastungsfähigkeit der Schwächungslinien, Soll-Risslinien durch verbesserte Kraftangriffsmöglichkeiten für den Trennvorgang erreicht.
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Ein Erfindungsgedanke sieht vor, dass die Umverpackung an wenigstens einer Seitenwandung der Umverpackung eine Eingriffsöffnung unmittelbar angrenzend an eine Schwächungslinie, Soll-Risslinie aufweist, sodass eine Bedienungsperson mit einem Werkzeug oder einer Hand, wenigstens einem Finger in die Eingriffsöffnung greifen und die Aufreißkräfte zur Trennung der Perforation in orthogonaler Richtung dazu aufbringen kann, gefolgt von einer Aufwärtsbewegung. Die wenigstens eine Eingriffsöffnung in einer Seitenwandlung bewirkt in diesem Zusammenhang zwei Effekte: Zum einen ist der Kraftangriff zur Trennung der Schwächungslinie, Soll-Risslinie in seiner Richtung verbessert sodass die aufzuwendende Kraft reduziert ist und es wird dem Benutzer eine verbesserte Kraftangriffsmöglichkeit geboten um die von ihm aufzubringende Kraft möglichst verlustarm einzubringen.
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Ein weiterer Erfindungsgedanke betrifft die Weiterentwicklung der Schwächungslinie hinsichtlich der geometrischen Gestalt und, oder der bereichsweise umlaufenden Längserstreckung im Umverpackungsmaterial sodass der Trennungsvorgang in seiner Zuverlässigkeit und, oder Rissliniengestaltung verbessert ist.
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Ebenfalls Erfindungsgedanke ist basierend auf der Erkenntnis, dass als Folge von Überlagerungen festigkeitssteigernden und festigkeitsreduzierenden Sachverhalten die Trennungsverläufe, Trennungsbilder unstetig und in ihrem Verlauf willkürlich sowie nicht vorhersagbar sind. Eine zusätzlich mögliche Folge der Überlagerung von festigkeitssteigernden und festigkeitsreduzierenden Einflussfaktoren sind Festigkeitsgradienten, das heißt lokal und innerhalb kleiner Flächenelemente erhebliche Festigkeitsunterscheide. Festigkeitsgradienten können Strukturversagen bei Einwirkung äußerer Belastungen begünstigen sodass die auftretenden Kräfte bei Handhabungssituationen, Transportbedingungen und Lagerungszuständen nicht oder nicht zuverlässig aufgenommen werden können.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand exemplarischer Ausführungsbeispiele in Verbindung mit den Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht auf die Umverpackung mit einem ersten und wenigstens einem zweiten Umverpackungselement und
- 2 eine perspektivische Ansicht auf das abgetrennte zweite Umverpackungselement und
- 3a eine perspektivische Ansicht auf die Umverpackung mit einem ersten und wenigstens einem zweiten Umverpackungselement und
- 3b die vergrößerte unmaßstäbliche Detailansicht der Umverpackung mit Abstandsdefinitionen zur Faltlinie und Schnittlinie und
- 4a eine perspektivische Ansicht auf die Umverpackung mit einem ersten und wenigstens einem zweiten Umverpackungselement und
- 4b die vergrößerte unmaßstäbliche Detailansicht der Umverpackung mit Unterbrechungsmaßen der Faltlinie und
- 5a eine perspektivische Ansicht auf das erste Umverpackungselement mit einem beispielhaften Umverpackungsinhalt in Form von quaderförmigen Getränkekartons und
- 5b eine perspektivische Ansicht auf das erste Umverpackungselement mit einem beispielhaften Umverpackungsinhalt in Form von prismatischen Getränkekartons sowie
- 6 das Halbzeug in Form eines Zuschnittes zur Herstellung einer Variante der Umverpackung.
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1 umfasst eine perspektivische Ansicht auf die Umverpackung 1 mit einem ersten Umverpackungselement 10 und wenigstens einem zweiten Umverpackungselement 20. Die Umverpackungselemente 10, 20 sind durch eine wenigstens bereichsweise umlaufende Schwächungslinie 30 einstückig miteinander verbunden. Die als Soll-Risslinie ausgebildete wenigstens bereichsweise umlaufende Schwächungslinie 30 wird an wenigstens einer Seitenwandung der Umverpackung 1 ergänzt durch wenigstens einen Eingriff, Öffnung 40 angrenzend an die Schwächungslinie 30. Der Eingriff 40 in dem dargestellten exemplarischen Ausführungsbeispiels der Umverpackung 1 wird gebildet durch eine Ausnehmung in dem zweiten Umverpackungselement 20. Eine Ausnehmung in dem ersten Umverpackungselement ist gleichfalls möglich.
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Der Eingriff 40 ist hinsichtlich Form und Größe derart gestaltet, dass ein Benutzer mit wenigstens einem Gliedmaß in den Eingriff 40 hineingreifen und hintergreifen kann, um die zur Trennung der Umverpackungselemente 10, 20 voneinander durch Aufreißen der Soll-Risslinie 30 zu bewerkstelligen. Insbesondere durch die optional unterstützte Möglichkeit des Hintergreifens kann der Benutzer eine auf die Soll-Risslinie 30 wirkende Querkraft in orthogonaler Richtung initiieren, die für den Trennungsprozess erheblich niedriger ausfallen kann als die in der Umverpackungswandungsebene von der Soll-Risslinie 30 aufnehmbaren Längsbelastung.
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2 illustriert in perspektivischer Ansicht das abgetrennte zweite Umverpackungselement 20. Die zuvor als Schwächungslinie 30 in das Umverpackungsmaterial eingebrachte Soll-Risslinie ist nach dem Trennungsvorgang der Umverpackungselemente 10, 20 jeweils eine Konturkante.
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3a zeigt eine perspektivische Ansicht auf die Umverpackung 1 mit einem ersten Umverpackungselement 10 und wenigstens einem zweiten Umverpackungselement 20. Die wenigstens bereichsweise umlaufende Schwächungslinie 30 dieses Ausführungsbeispiels ist gemäß dem Erfindungsgedanken weiterentwickelt und geometrisch gestaltet sodass der Trennungsvorgang in seiner Zuverlässigkeit und, oder Rissliniengestaltung verbessert ist.
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Die geometrische Gestaltung der wenigstens bereichsweise umlaufenden Schwächungslinie 30 ist realisiert durch die abschnittsweise Ausgestaltung als Perforation 31 und, oder Schnittline 32. Die Erfindung sieht vor, dass die Perforation 31 als strichlinienförmige, punktlinienförmige und, oder strichpunktlinienförmige Schwächung in Form lokaler Werkstoffeinschnitte und, oder Ausnehmungen ausgebildet ist. Additiv oder alternativ ist es erfindungsgemäß vorgesehen Schnittlinien 32 einzubringen.
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Um ein stetiges, kontinuierliches, regelmäßiges, gleichförmiges Trennungsbild des ersten Umverpackungselementes 10 an beziehungsweise entlang der Schwächungslinie 30 nach dem Trennvorgang mit dem wenigstens einen zweiten Umverpackungselementes 20 zu erreichen sieht die Erfindung optional und zusätzlich oder alternativ zu den Ausgestaltungen der Schwächungslinie 30 bereichsweise als Perforation 31 und, oder Schnittlinie 32 vor, dass Bereiche der Umverpackung 1 ohne Schwächungslinie 30 ausgebildet sind. Das heißt die Schwächungslinie 30 läuft optional diskontinuierlich um. Diese Ausgestaltung ist Ergebnis der Erfindungserkenntnis, dass bereichsweise unterschiedliche Gestaltfestigkeiten der Umverpackung 1 vorliegen mit der Folge, dass lokal unterschiedliche (innere) Werkstoffreaktionen, Werkstoffspannungen mit voneinander abweichenden ertragbaren Grenzbelastungen vorliegen. Diese unterschiedlichen inneren Spannungen führen zu unerwünschten diskontinuierlichen Trennverläufen auch außerhalb der Schwächungslinie 30.
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Die als erheblich gestaltfestigkeitsbeeinflussende Umverpackungskante 50 wird von der Erfindung als solche erkannt. Die häufig durch eine Falthilfe in Form beispielsweise einer Faltperforation, Faltrilllinie gebildete Umverpackungskante 50 ist durch ihre Werkstoffschwächung ähnlich einer Schwächungslinie in ihrer funktionalen Wirkung und gleichzeitig Gestaltfestigkeitserhöhend durch die Abkantungsgeometrie. Als Folge dieser Überlagerungen von festigkeitssteigernden und festigkeitsreduzierenden Sachverhalten sind Trennungsverläufe, Trennungsbilder in diesem Bereich unstetig und in ihrem Verlauf willkürlich sowie nicht vorhersagbar.
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Um die Überlagerung der zuvor beschriebenen festigkeitssteigernden und festigkeitsreduzierenden Einflussfaktoren in diesen Bereichen zu reduzieren und dadurch ein stetiges, kontinuierliches, regelmäßiges, gleichförmiges Trennungsbild des ersten Umverpackungselementes 10 an beziehungsweise entlang der Schwächungslinie 30 nach dem Trennvorgang mit dem wenigstens einen zweiten Umverpackungselementes 20 zu erreichen sieht die Erfindung vor, dass die wenigstens bereichsweise umlaufende Schwächungslinie 30 unterbrochen und beabstandet ist. Im in 3a gezeigten Ausführungsbeispiel sind ein Abstandsmaß Falthilfe B zur Umverpackungskante 50 und ein Abstandsmaß Schnittlinie C zu einem Umverpackungsrand realisiert. Auf diese Weise ist auch eine weitere gewünschte Wirkung unterstützt: Die gesteigerte Festigkeit in der Umverpackungsmaterialebene sodass unter allen Handhabungs- und, oder Transportbedingungen die auftretenden Kräfte und Belastungen aufnehmbar sind.
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Die 3b verdeutlicht diesen Zusammenhang durch die vergrößerte unmaßstäbliche Detailansicht der Umverpackung 1 mit Abstandsdefinitionen zur Faltlinie B und Schnittlinie C nochmals. Vorzugsweise ist das Abstandsmaß Falthilfe B zur Umverpackungskante 50 mit ca. 3 bis 5 mm gewählt, gleiches gilt für das Abstandsmaß Schnittlinie C zu einem Umverpackungsrand. Das Verhältnis der Schnittlinienlänge Is zum Maß B und, oder zum Maß C ist vorzugsweise 8 bis 16 das heißt Is/C und Is/B beträgt ca. 8 bis 16. Das Verhältnis wird je nach Gesamtgewicht des Umverpackungsinhaltes gewählt: Faktor 16 bei ca. 10 Kg und Faktor 8 unter 5 kg.
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Je nach Gesamtgewicht des Umverpackungsinhaltes kann eine weitere optionale Modifikation der Schwächungslinie 30 durch wenigstens eine Unterbrechung benachbart zum Eingriff 40 vorgesehen sein. Diese quantitativ mit dem Maß D bezeichnete Aussparung wird anhand des Gesamtgewichtes des Umverpackungsinhaltes gewählt. Vorzugsweise ist das Abstandsmaß D zum Eingriff 40 mit ca. 3 bis 5 mm gewählt. Das Verhältnis der Eingriffslochlänge le in Schwächungslinienrichtung zum Maß D ist vorzugsweise 8 bis 16, das heißt le/D beträgt ca. 8 bis 16. Das Verhältnis wird je nach Gesamtgewicht des Umverpackungsinhaltes gewählt: Faktor 16 bei ca. 10 Kg und Faktor 8 unter 5 kg.
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Überschreitet das Gesamtgewicht des Umverpackungsinhaltes die ca. 10 kg-Marke kann eine weitere optionale Modifikation der Schwächungslinie 30 durch wenigstens eine Unterbrechung in ca. Mittenlage zwischen Eingriff 40 und Umverpackungskante 50 vorgesehen sein. Vorzugsweise ist das Aussparungsmaß E dem Betrag nach mit ca. 5 mm gewählt.
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Die Erfindung ist auch im Zusammenhang mit Umverpackungswerkstoffen in Form von Wellpappe, Wellkarton realisierbar. Wellpappe zeichnet sich durch mindestens eine glatte und einer gewellte Papierbahn als Werkstoffverbund aus, die miteinander beispielsweise durch Verkleben verbunden sind. Die gewellte Papierbahn kann verschiedene Wellenformen aufweisen, beispielsweise eine sinusförmige Welle. Die Erfindung sieht vor, dass die Maße Abstandsmaß Falthilfe B, Abstandsmaß Schnittlinie C, Aussparungslänge D und Aussparungsmaß E im Fall ihrer relativen Lage quer zu der Ausbreitungsrichtung der gewellten Papierbahn das Abstandsmaß von zwei Wellenmaximas 2*PI nicht unterschreiten um die strukturelle Integrität der Wellpappe nicht zu gefährden.
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4a zeigt eine perspektivische Ansicht auf die Umverpackung 1 mit einem ersten Umverpackungselement 10 und wenigstens einem zweiten Umverpackungselement 20. Die wenigstens bereichsweise umlaufende Schwächungslinie 30 dieses Ausführungsbeispiels ist gemäß dem Erfindungsgedanken weiterentwickelt und ergänzt sodass der Trennungsvorgang in seiner Zuverlässigkeit und, oder Rissliniengestaltung verbessert ist. Dazu ist additiv oder alternativ zu den zuvor erläuterten Ausgestaltungen vorgesehen, dass die wenigstens eine Falthilfe 50 nicht durchgehend über ein Faltperforation, Faltrilllinie verfügt.
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Hintergrund dieser erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist wiederum und in analoger Weise zu den Abstandsmaßen B und C die Erkenntnis, dass als Folge von Überlagerungen festigkeitssteigernden und festigkeitsreduzierenden Sachverhalten die Trennungsverläufe, Trennungsbilder in diesem Bereich unstetig und in ihrem Verlauf willkürlich sowie nicht vorhersagbar sind. Eine zusätzlich mögliche Folge der Überlagerung von festigkeitssteigernden und festigkeitsreduzierenden Einflussfaktoren sind Festigkeitsgradienten, das heißt lokal und innerhalb kleiner Flächenelemente erhebliche Festigkeitsunterscheide. Festigkeitsgradienten können Strukturversagen bei Einwirkung äußerer Belastungen begünstigen sodass die auftretenden Kräfte bei Handhabungssituationen, Transportbedingungen und Lagerungszuständen nicht oder nicht zuverlässig aufgenommen werden können
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Um die Überlagerung der zuvor beschriebenen festigkeitssteigernden und festigkeitsreduzierenden Einflussfaktoren in diesen Bereichen zu reduzieren und dadurch ein stetiges, kontinuierliches, regelmäßiges, gleichförmiges Trennungsbild des ersten Umverpackungselementes 10 an beziehungsweise entlang der Schwächungslinie 30 nach dem Trennvorgang mit dem wenigstens einen zweiten Umverpackungselementes 20 zu erreichen sieht die Erfindung vor, dass die Falthilfe 50 in den zur Schwächungslinie 30 angrenzenden Bereichen unterbrochen ist, sodass die Umverpackungskante bereichsweise keine Faltperforation, Faltrilllinie aufweist.
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Die 4b verdeutlicht diesen Zusammenhang durch die vergrößerte unmaßstäbliche Detailansicht der Umverpackung 1 mit Unterbrechungsdefinitionen A. Vorzugsweise ist das Unterbrechungsmaß Faltlinie A der Umverpackungskante 50 mit ca. 10 bis 30 mm gewählt. Das Verhältnis des Unterbrechungsmaßes Faltlinie A zur Kantengesamtlänge der Umverpackung A* ist vorzugsweise 1/12 bis 1/24. Das Verhältnis wird gewählt anhand der Gesamtgewichtssituation des Umverpackungsinhaltes: Unter 5 kg Inhaltsgesamtgewicht wird 1/12 und darüber 1/24 genutzt. Die Unterbrechungen haben weiterhin den Vorteil, das beim Aufreißen Die Risslinie weiter der Perforation folgt und nicht der Kartonkante.
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5a und 5b zeigen in perspektivischen Ansichten das erste Umverpackungselement 10 mit einem beispielhaften Umverpackungsinhalt in Form von quaderförmigen Getränkekartons die Möglichkeiten der Umverpackung 1 verschiedenartige Inhalte mit gleichen oder ungleichen geometrischen Gestaltungen und Abmessungen in gleichgerichteter oder ungleichgerichteter Ausrichtung innerhalb der Umverpackung 1 aufzunehmen.
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6 illustriert das Halbzeug in Form eines Zuschnittes 100 zur Herstellung einer Variante der Umverpackung 1. Das flächen- beziehungsweise bogenförmige Halbzeug ist vorzugsweise aus einem Kartonmaterial, Wellpappematerial gebildet und entsprechend der Größendimension und Flächengrößen der späteren Umverpackung 1 realisiert. Durch Faltvorgänge entlang der Faltlinien, Falthilfen 50 wird der Zuschnitt 100 eingeformt zu einer Umverpackung 1. Es können Klebe- oder Verbindungsstellen vorgesehen sein zur Stabilisierung der Umverpackung 1 in seiner Endform nach der Einformung.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Umverpackung, Tray, Faltschachtel, Umkarton, Transporttray
- 2
- Umverpackungsinhalt, Ware, Verpackungsbehälter, Produkt, Getränkekartons
- 10
- erstes Umverpackungselement
- 20
- zweites Umverpackungselement
- 30
- Schwächungslinie, Soll-Risslinie
- 31
- Perforation
- 32
- Schnittlinie
- 40
- Eingriff, Öffnung
- 50
- Falthilfe, Faltlinie, Faltperforation, Faltrilllinie, Umverpackungskante
- 100
- Umverpackungszuschnitt
- A
- Unterbrechungsmaß Falthilfe
- A*
- Länge Umverpackungskante
- B
- Abstandsmaß Falthilfe
- C
- Abstandsmaß Schnittlinie
- D
- Aussparungslänge
- E
- Aussparungsmaß
- le
- Eingriffslochlänge in Schwächungslinienrichtung
- Is
- Schnittlinienlänge