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Die Erfindung betrifft einen Zuschnitt aus Pappe oder Karton für eine Präsentationsverpackung mit einem Bodenteil und sich daran anschließenden Seitenteilen und einem Stirnteil, die jeweils über Biegelinien vom Bodenteil abgetrennt sind, bei dem ein Fußteil über eine von einem Einschnitt unterbrochene Biegelinie vom Bodenteil abgetrennt ist. Ferner betrifft die Erfindung eine aus dem Zuschnitt gefaltete Präsentationsverpackung.
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Ein solcher Zuschnitt ist beispielsweise aus der
WO 2015/028880 bekannt. Dieser Zuschnitt kann als Deckel einer Transportverpackung verwendet werden.. Nach Abnahme des Deckels wird die Ware in dem Unterteil der Transportverpackung präsentiert. Der Deckel kann dabei als Stützträger für jeweils ein Unterteil dienen, wobei das Unterteil so ausgebildet ist, dass mittels eines weiteren Deckels mehrere Präsentationsverpackungen übereinander treppenförmig angeordnet werden können.
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Aus der
DE 20 2010 010 665 U1 ist ein Zuschnitt bekannt, der als Ober- oder Unterteil einer kombinierten Transport- und Präsentationsverpackung verwendet werden kann.
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Zur Präsentation der Ware soll die Verpackung ansprechend aussehen. Der Zuschnitt, aus dem die Präsentationsverpackung gefaltet und verklebt wird, muss deshalb beidseitig bedruckt sein, was aufwändig und deshalb kostenintensiv ist. Nachteilig bei dem bekannten Zuschnitt ist auch, dass dann, wenn dieser aus Wellpappe besteht, die Welle an den Kanten der gefalteten Präsentationsverpackung sichtbar ist. Im Einzelhandel muss diese zweiteilige Verpackung geöffnet werden, um die vorgesehenen Regale zu bestücken.
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Die
DE 20 2007 003 165 U1 oder die
EP 0 235 420 A1 offenbaren den Zuschnitt für eine Faltschachtel zur Präsentation von insbesondere hintereinander gestapelten Produkten, bei dem die Seitenteile jeweils eine ihre Fläche in zwei Seitenflächen unterteilende Biegelinien aufweisen. Die äußeren Seitenflächen können über die Biegelinie nach innen gefaltet werden, um die Seite der aufgerichteten Faltschachtel zu stabilisieren.
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Um die Ware für den Kunden im Verkaufsraum gut sichtbar anzubieten, ist aus der
DE 32 16 847 A1 eine Präsentationsverpackung für geblisterte Artikel bekannt, die aus einem oben offenen kastenförmigen Unterteil und einem aufklappbaren Deckel besteht, wobei der Deckel auf der Innenseite mit Halterungseinrichtungen für eine Lage von Artikeln versehen ist. Beim Hochklappen des Deckels greift eine Stützlasche unter das Bodenteil und stellt dieses schräg mit der Rückseite nach oben an, wodurch die Produkte hervorgehoben angeboten werden. Diese Präsentationsverpackung ist sehr aufwändig, da sie mehrteilig ausgebildet ist. Auch hier muss der Zuschnitt, der den kastenförmigen Unterteil bildet, beidseitig bedruckt werden, wenn die Präsentation ansprechend erfolgen soll. Durch den zusätzlichen Einsatz, der ebenfalls bedruckt werden muss, ist der Aufbau aufwendig und entsprechend teuer. Außerdem ist bei geöffnetem Karton die Welle sichtbar, wenn dieser aus Wellpappe besteht.
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Zuviel Verpackung beeinträchtigt immer die Sicht auf das Produkt an sich. Die Flächen in den Regalen beim Händler sollen so wenig Verpackung wie möglich zeigen. Die Kosten für das Auspacken bzw. Bestücken der Regale sollen grundsätzlich niedrig sein, insbesondere wenn die Produkte bei sogenannten Vollsortimenten angeboten werden. Die in der Präsentationsverpackung aufgenommenen Produkte fallen sehr leicht durcheinander.
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Von dieser Problemstellung ausgehend soll der eingangsbeschriebene Zuschnitt verbessert werden. Insbesondere soll eine offene Warenpräsentation mit geringem Materialeinsatz für die Verpackung realisiert werden. Die aus dem Zuschnitt erzeugte Präsentationsverpackung soll sicher stehen, ein optisch ansprechendes Erscheinungsbild haben und eine leichte Entnahme der Primärverpackung durch den Kunden ermöglichen.
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Zur Problemlösung zeichnet sich ein gattungsgemäßer Zuschnitt dadurch aus, dass die Seitenteile jeweils zwei ihre Fläche in mindestens zwei Seitenflächen unterteilende Biegelinien aufweisen, die in einem geringen Abstand zueinander verlaufen.
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Durch diese Ausgestaltung wird eine stabile Seitenwand ausgebildet, die eine optisch ansprechende Kante der Präsentationsverpackung ausbildet.
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Der Abstand der Biegelinien zueinander entspricht vorzugsweise der doppelten Materialdicke des Zuschnitts.
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Dadurch, dass das Fußteil über eine von einem Einschnitt unterbrochene Biegelinie vom Bodenteil abgetrennt ist, ist es möglich, beim Falten und Verkleben der Präsentationsverpackung selbsttätig eine Schrägstellung des Bodenteiles zu erzielen, wodurch die Ware für den Kunden gut sichtbar präsentiert wird. Die Höhe der durch das Fußteil an der Präsentationsverpackung realisierbare Kante ist entscheidend für die Schrägstellung.
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Weil die Seitenteile jeweils zwei ihre Fläche in mindestens zwei Seitenflächen unterteilende Biegelinien aufweisen, können die Seitenwände beim Aufrichten der Verpackung doppelt ausgebildet werden. Dadurch ist einerseits die Sichtkante geschlossen, sodass die Welle unsichtbar ist, wenn Wellpappe verwendet wird. Außerdem bietet die doppelt ausgebildete Seitenwand den Vorteil, dass der Zuschnitt nur einseitig bedruckt werden muss, um die Präsentationsverpackung beidseitig mit einem Aufdruck auszubilden, wodurch die Herstellkosten reduziert werden.
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Vorzugsweise schließen sich an das Stirnteil durch Biegelinien abgetrennte gegenüberliegende Stirnflügel an, die mit den Seitenteilen verklebt werden können, um der aufgerichteten Präsentationsverpackung Stabilität zu verleihen.
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Vorzugsweise verlaufen die Biegelinien parallel zueinander.
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Die die Seitenteile unterteilenden Biegelinien verlaufen bevorzugt in einem Winkel zu den Biegelinien, die die Seitenteile vom Bodenteil abtrennen, wodurch eine schräg verlaufende Seitenwand bei der gefalteten Präsentationsverpackung ausgebildet werden kann. Dieser Winkel beträgt vorzugsweise im Wesentlichen 30°.
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Das Bodenteil ist vorzugsweise rechteckig ausgebildet.
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Am Fußteil sind vorzugsweise durch Biegelinien gegenüberliegende Fußflügel abgetrennt, die mit den Seitenteilen verklebt werden können. Die äußeren Seitenkanten der Fußflügel verlaufen gegenüber den Biegelinien vorzugsweise in einem Winkel.
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Die äußeren Seitenkanten der Stirnflügel verlaufen zunächst parallel zu den Biegelinien, mit denen diese vom Stirnteil abgetrennt werden, und daran anschließend in einem Winkel dazu. Dieser Winkel beträgt im Wesentlichen 30°.
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Vorzugsweise weist die erste Seitenfläche eine zur Biegelinie senkrecht verlaufende freie Seitenkante und die zweite Seitenfläche zwei gegenüber der Biegelinie in einem Winkel verlaufende freie Seitenkanten auf.
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Beim Aufrichten der Präsentationsverpackung aus dem Zuschnitt wird der Faltvorgang am Boden umgekehrt, sodass sich eine ebene Fläche und eine sich daraus resultierende Schrägstellung des Bodens ergibt. Die Präsentationsverpackung bietet den Vorteil einer offenen Warenpräsentation bei geringem Materialeinsatz. Eine visuell außen und innen bedrucktwirkende Verpackung, die tatsächlich aber nur einseitig bedruckt wird. Die schräge Präsentation der Primärprodukte wird ohne zusätzliche Teile erreicht. Diese steht außerdem sicher in der Präsentationsverpackung und ein Umkippen oder Kippen nach vorne wird vermieden, sodass für Ordnung gesorgt ist. Die Fläche in den Regalen beim Handel zeigt so wenig Verpackung wie möglich.
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Mit Hilfe einer Zeichnung soll ein Ausführungsbeispiel der Erfindung nachfolgend näher beschrieben werden.
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Es zeigen:
- 1 - die Draufsicht auf den Zuschnitt;
- 2 bis 6 - verdeutlichen den Aufrichtvorgang und das Falten der Präsentationsverpackung aus dem Zuschnitt nach 1.
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Der Zuschnitt besteht aus Pappe, vorzugsweise Wellpappe oder Karton. An ein Bodenteil 5 schließen sich über Biegelinien B45 , B56 Seitenteile 4, 6, über eine Biegelinie B52 ein Stirnteil 2 und über eine Biegelinie B58 , die von einem bodenförmigen Schnitt S geteilt wird, ein Fußteil 8 an. Der Schnitt S ist mittig im Bodenteil 5 vorgesehen.
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An das Stirnteil 2 schließen sich über Biegelinien B12 , B23 gegenüberliegende Stirnflügel 1, 3 an, deren Seitenkanten 1.4, 3.4 zunächst parallel zu den Biegelinien B12 , B23 und anschließend im Winkel γ hierzu verlaufen. Die Seitenteile 4, 6 sind in zwei Seitenflächen 4.1, 4.2; 6.1, 6.2 unterteilt. Zur Unterteilung sind zwei im Winkel α zu den Biegelinien B45 , B56 verlaufende Biegelinien B44 , B66 vorgesehen. Jedes Seitenteil 4, 6 weist zwei in einem geringen Abstand zueinander verlaufende Biegelinien B44 , B66 auf. Der Abstand der Biegelinien B44 , B66 zueinander entspricht der doppelten Materialdicke des Zuschnitts. Die Stirnflügel 1, 3 sind von den Seitenteilen 4, 6 durch Schnittlinien getrennt, die gleichzeitig Seitenkanten 4.5 bzw. 6.5 ausbilden.
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Am Fußteil 8 sind über Biegelinien B78 , B89 zwei im Wesentlichen dreieckförmige Fußflügel 7, 9 abgeteilt, die über Schnittlinien 7.3, 9.3 von den äußeren Seitenflächen 4.2, 6.2 der Seitenteile 4, 6 abgetrennt sind. Die Schnitte 7.3, 9.3 verlaufen im Winkel β, der im Wesentlichen 30°, vorzugsweise exakt 30° beträgt.
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Die freien Kanten 4.3, 4.4; 6.3, 6.4 der Seitenflächen 4.2, 6.2 verlaufen zueinander im rechten Winkel und zu einer zu den Biegelinien B45 , B56 parallel verlaufenden Linie L im Winkel δ, ε.
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Der Winkel α beträgt zwischen 30° und 40°, der Winkel β im Wesentlichen 30°, bevorzugt exakt 30°, der Winkel δ zwischen 60° und 70°, der Winkel γ zwischen 60° und 70° und der Winkel ε zwischen 20° und 30°.
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Im Bodenteil 5 können parallel zum Einschnitt S bogenförmige Schnitte S1 , S2 versehen sein, deren Enden von hier nicht näher bezeichneten Biegelinien verbunden werden, sodass Flächen F1 , F2 aus dem Bodenteil 5 herausgebogen werden können, über die die zu präsentierenden Produkte in der Präsentationsverpackung fixiert werden können.
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Zum Falten bzw. Aufrichten der Präsentationsverpackung aus dem Zuschnitt werden zunächst die Seitenflächen 4.1, 6.1 um die Biegelinien B45 , B56 im rechten Winkel zum Bodenteil 5 umgebogen. Dann werden die Seitenflächen 4.2, 6.2 um die innere Biegelinie B44 , B66 nach außen des Bodenteiles 5 umgeklappt, die Stirnflügel 1, 3 um die Biegelinien B12 , B23 aufgerichtet und die Fußflügel 7, 9 um die Biegelinien B78 , B79 in die hierzu entgegengesetzte Richtung abgebogen (vgl. 3).
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Dann werden die Stirnflügel 1, 3 um die Biegelinien B12 , B23 in Richtung der Seitenflügel 4.1, 6.1 umgebogen und auf diese aufgelegt. Die Stirnflügel 1, 3 werden um die Biegelinien B12 , B23 weiter umgebogen und auf die Seitenflächen 4.1, 6.1 aufgelegt. Anschließend werden die Seitenflächen 4.2, 6.2 um die äußere Biegelinie B44 , B66 nach außen vom Bodenteil 5 weg umgelegt und auf die zugehörige Seitenfläche 4.1, 6.1 unter Einschluss der Stirnflügel 1, 3 und die Fußflügel 7, 9 aufgelegt (vgl. 4).
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Die Fußflügel 7, 9 werden zwischen die zugehörigen Seitenflächen 4.1, 4.2; 6.1, 6.2 gelegt, bevor diese miteinander verklebt werden.
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Wie 6 zeigt, ist die Sichtkante der Seitenteile 4, 6 geschlossen, sodass die Wellenstruktur der Pappe unsichtbar ist, was durch die zwei parallel zueinander verlaufenden Biegelinien B44 , B66 möglich wird. Erkennbar ist auch, dass nur die in 2 dargestellte Sichtseite des Zuschnitts bedruckt werden muss, um die in 6 gezeigte Präsentationsverpackung zu realisieren, die sowohl an ihren Außenflächen als auch ihren Innenflächen bedruckt ist. Durch die Fußflügel 7, 9 steht das Fußteil 8 im rechten Winkel vom Bodenteil 5 ab, sodass der Boden der Präsentationsverpackung nach hinten in Richtung des Stirnteils 2 schräg verläuft, wodurch die Sicht auf die Produkte und damit die Präsentation verbessert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Stirnflügel
- 1.3
- Seitenkante
- 1.4
- Seitenkante
- 2
- Stirnteil
- 3
- Stirnflügel
- 3.3
- Seitenkante
- 3.4
- Seitenkante
- 4
- Seitenteil
- 4.1
- Seitenfläche
- 4.2
- Seitenfläche
- 4.3
- Seitenkante
- 4.4
- Seitenkante
- 4.5
- Schnitt/Seitenkante
- 5
- Bodenteil
- 6
- Seitenteil
- 6.1
- Seitenfläche
- 6.2
- Seitenfläche
- 6.3
- Seitenkante
- 6.4
- Seitenkante
- 6.5
- Seitenkante/Schnitt
- 7
- Fußflügel
- 7.3
- Schnitt
- 8
- Fußteil
- 9
- Fußflügel
- 9.3
- Schnitt
- B12
- Biegelinie
- B23
- Biegelinie
- B44
- Biegelinie
- B45
- Biegelinie
- B52
- Biegelinie
- B56
- Biegelinie
- B58
- Biegelinie
- B66
- Biegelinie
- B78
- Biegelinie
- B89
- Biegelinie
- F1
- Fläche
- F2
- Fläche
- L
- Linie
- S
- Schnitt
- S1
- Schnitt
- S2
- Schnitt
- α
- Winkel
- β
- Winkel
- γ
- Winkel
- δ
- Winkel
- ε
- Winkel
Re/bro-rog-brz-ydr