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Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Desinfektion des Innenraums von Seilbahnkabinen nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Gerade bei Seilbahnkabinen, wo eine Mehrzahl von Menschen auf engstem Raum befördert wird, besteht das Bedürfnis, den Innenraum der Seilbahnkabine möglichst gründlich von Viren und Bakterien zu befreien, um eine Kontamination der beförderten Personen über den Luftweg im Innenraum der Seilbahnkabine oder über berührte Innenflächen der Seilbahnkabine zu vermeiden.
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Bisher ist lediglich eine Spraydesinfektion (Kaltvernebelung) von Seilbahnkabinen bekannt, wobei die leere Seilbahnkabine im zeitlichen Zwischenraum zwischen der personenbezogenen Entleerung und der zeitlich danach erfolgenden Wiederbetretung der Seilbahnkabine bei geöffneter Kabinentür mit einem Spraynebel beaufschlagt wird. Ein solcher Spraynebel aus einer Desinfektionsflüssigkeit wird von einer großvolumigen Sprüheinrichtung abgegeben, die in ihrer Größe und Leistungsfähigkeit mit einer Schneekanone vergleichbar ist. Damit besteht der Nachteil, dass das alkoholische Desinfizierungsmittel nicht zuverlässig beim Wiederbetreten der Seilbahnkabine entfernt werden kann, so dass Reste der Desinfektionsflüssigkeit in der Seilbahnkabine verbleiben und zu einem beeinträchtigenden Geruchserlebnis und möglicherweise davon herrührenden Schwindel- und Befindlichkeitsstörungen führen. Überdies kann nicht ausgeschlossen werden, dass durch die viruzide Desinfektionsflüssigkeit die Atemwege der beförderten Personen verletzt werden.
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Es besteht daher das Bedürfnis, eine möglichst einfache, schnelle und Desinfektionsflüssigkeiten vermeidende Desinfektion des Innenraums von Seilbahnkabinen vorzusehen.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe schlägt die Erfindung zwei verschiedene Verfahren vor, wobei nach dem ersten Verfahren die von Personen entleerte Seilbahnkabine im Bereich der Seilbahn-Umlenkstation bei geöffneter Kabinentür an einer Anzahl von ortsfesten und im gegenseitigen Abstand zueinander angeordneten Desinfektionsmodulen vorbeifährt.
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Dabei erfolgt nach einem ersten Erfindungsvorschlag bevorzugt mindestens eine licht- und luftgestützte Desinfektion durch die jeweils geöffnete Kabinentür hindurch. Der Begriff „lichtgestützte Desinfektion“ bedeutet, dass mit geeigneten, eine hohe Strahlungsdosis abgebenden UV-Lichteinheiten der Innenraum der Seilbahnkabine mit einer hochwirksamen UVC-Strahlung bestrahlt wird, so dass die hierdurch erzeugte Lichtstrahlung von dem jeweils ortsfesten angeordneten Desinfektionsmodul in den Innenraum der Seilbahnkabine hineinstrahlt und dadurch eine lichtgestützte, viruzide Desinfektion des Innenraums stattfindet.
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Dabei wird es bevorzugt, wenn eine Anzahl von gleichartigen Desinfektionsmodulen im Umlaufbereich der Kabinenbahn angeordnet sind, so dass beispielsweise die im Umlaufbereich geförderte Seilbahnkabine an ein, zwei, drei oder mehr als drei vorhandenen, ortsfesten Desinfektionsmodulen vorbeifährt und dabei von jeweils einem Desinfektionsmodul mit einer keimtötenden Lichtstrahlung im Innenraum versorgt wird.
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Die Desinfektionsmodule können aber auch zusammen in einem langgestreckten, radius-gebogenen Gehäuses im Umkehrbereich der Seilbahnkabine angeordnet sein, wobei der Gehäuseradius dem Kurvenradius der Seilbahnkabine im Umkehrbereich entspricht. Damit streicht die Seilbahnkabine bei geöffneten Türen am offenen Umfangsrand der bogenförmigen Desinfektionseinheit entlang. Dadurch wird ein längere Einwirkzeit der licht- und luftgestützten Desinfektion erreicht.
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Der Begriff „luftgestützte Desinfektion“ bedeutet, dass ein Spülluftstrom im Innenraum der Seilbahnkabine durch geeignete Luftgebläse im Desinfektionsmodul erzeugt wird, was dazu führt, dass die Atemluft, die von den vorher beförderten Personen noch im Innenraum der Seilbahnkabine verbleibt, mit Hilfe des erzeugten Spülluftstromes wirksam aus der Seilbahnkabine herausgespült wird. Zu diesem Zweck wird es bevorzugt, wenn sowohl mindestens ein Zuluft- als auch ein Abluftgebläse vorhanden sind. Ebenso wird es bevorzugt, wenn sowohl der Zuluftstrom als auch der Abluftstrom durch die UV-Lichteinheit hindurchbefördert werden, weil es dabei auch zu einer zusätzlichen lichtgestützten Desinfektion des Zuluft- und des Abluftstromes kommt. Zusätzlich kann vorgesehen sein, dass im Luftstrom Ozon-abgebende Röhren vorhanden sind, die den Luftstrom mit Ozon anreichern.
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Der Begriff „Seilbahn“ und „Seilbahnkabine“ meint jegliche Art von Seilbahnen, für die auch die Begriffe „Luftseilbahn“ oder „Seilschwebebahn“ verwendet werden. Es wird deshalb auch der allgemeinere Begriff „Seilbahn“ verwendet.
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Der Seilbahn sind Fahrbetriebsmittel, nämlich Kabinen oder Gondeln zugeordnet, die ohne feste Führungen von einem oder mehreren Seilen - in der Regel Drahtseilen - getragen, in der Luft hängend bewegt werden. Sie dienen vor allem zur Beförderung von Personen.
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Folgende weitere Seilbahntypen werden von der Erfindung umfasst:
- Zu den Luftseilbahnen werden z. B. im österreichischen Seilbahngesetz folgende Typen gezählt:
- • Pendelseilbahnen, dabei werden deren Fahrbetriebsmittel ohne Wechsel der Fahrbahnseite zwischen den Stationen bewegt;
- • Umlaufseilbahnen, deren Fahrbetriebsmittel auf beiden Fahrbahnseiten umlaufend bewegt werden. Dazu gehören
- • Kabinenseilbahnen, auch Gondelbahnen genannt, deren allseits geschlossene Fahrbetriebsmittel mit dem Seil betrieblich lösbar oder nicht lösbar verbunden sind.
- • Kombibahnen, bei diesen werden in abwechselnder Reihenfolge geschlossene Kabinen/Gondeln als Fahrbetriebsmittel eingereiht;
- • Sesselbahnen, das sind Seilbahnen, deren nicht allseits geschlossene Fahrbetriebsmittel mit dem Seil betrieblich lösbar verbunden sind;
- • Sessellifte, deren Innenraum mindestens teilweise geschlossen ist.
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Folgende Typenbezeichnungen sind ebenfalls in Gebrauch:
- • 2S-Bahn; die moderne Form einer Zweiseil-Gondelbahn (ein Tragseil, ein Zugseil);
- • 3S-Bahn, eine Dreiseil-Gondelbahn (zwei Tragseile, ein Zugseil),
- • Gruppenbahnen (Gruppenumlaufbahnen und Gruppenpendelbahnen), dabei werden zwei bis fünf Kabinen im knappen Abstand voneinander an das Zugseil oder Förderseil geklemmt,
- • Funitel, eine Gondelbahn mit einem als Doppelschleife verlegten Förderseil, bei dem in jede Richtung zwei Stränge in die gleiche Richtung laufen, so dass die Kabinen mit sehr kurzen Gehängen an zwei weit auseinander liegenden Förderseilen kuppelbar geklemmt sind;
- • Funifor, eine einspurige Pendelbahn mit zwei weit auseinander liegenden Tragseilen und einem in einer Doppelschleife verlegten, endlos gespleissten Zugseil.
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Demnach beansprucht die Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Desinfektion des Innenraums von Seilbahnkabinen, der oben genannten Arten, die entweder vollständig geschlossen sind und mittels ein oder mehrerer Türen zu öffnen sind oder die nur teilweise geschlossen sind, und z. B. eine Abdeckhaube oder eine sonstige, nicht vollständig schließbare Abdeckung aufweisen.
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In einem zweiten Erfindungsvorschlag der vorliegenden Erfindung, der selbständigen Schutz in Form des unabhängigen Anspruches 2 beansprucht, ist vorgesehen, dass die zu desinfizierenden Seilbahnkabinen nicht an ortsfesten Desinfektionsmodulen im Bereich der Umlaufstation vorbeifahren, sondern dass jeweils ein Desinfektionsmodul an einer vorbeifahrenden Seilbahnkabine andockt und mit dieser mitbefördert wird, und zwar in einem Umlaufbereich der Umlenkstation von einer oberen (frühen) Andockstellung über einen gewissen Drehwinkelbereich von z. B. 30 bis 180 Grad bis zu einer späteren Entkopplungsstelle.
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Dabei gibt es für die Ankopplung der Desinfektionsmodule mehrere verschiedene Möglichkeiten.
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In einem dritten , unabhängigen Erfindungsvorschlag ist vorgesehen, dass eine relativ kleine Desinfektionseinheit, die mindestens aus einem Gebläse und einer UV-C-Lichtquelle besteht auf einem autonom bewegbar angetriebene Transportmodul aufgesattelt ist, wobei das Transportmodul entweder schienengebunden und frei beweglich an die offene Türseite der Seilbahnkabine heranfährt und den Innenraum von außen durch die Türöffnung hindurch desinfiziert oder - alternativ - mit seinem autonomen Fahrantrieb in die Seilbahnkabine hineinfährt und im Innenraum eine licht- und luftgestützt Desinfektion durchführt. Eine licht- und luftdichte Ankoppelung ist in diesem Fall nicht notwendig.
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In einer ersten Ausführungsform des zweiten Erfindungsvorschlages ist es vorgesehen, dass die Desinfektionsmodule mit einem eigenständigen Fahrwerk ausgerüstet sind und magnetisch und/oder mechanisch an der offenen Umrandung der Kabinentür andocken und mitfahren, wobei dann am Ende der Förderstrecke die Entkopplung erfolgt.
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In einer zweiten bevorzugten Ausführungsform des zweiten Erfindungsvorschlags ist es hingegen vorgesehen, dass die Desinfektionsmodule selbst auch Teil eines Umlauf-Fördersystems sind, dessen Fördergeschwindigkeit synchron mit der Fördergeschwindigkeit des Trag- oder Förderseils der Hauptseilbahn ist, so dass die Desinfektionsmodule in einer oberen, frühen Andockstellung ankoppeln, über einen bestimmten Winkelbereich der Förderstrecke in der Seilbahn-Umlenkstation mitfahren und am Ende der Seilbahn-Umlenkstation an einer späteren Entkopplungsstelle wieder ausgekoppelt werden, um dann über die eigene, den Desinfektionsmodulen zugeordnete Förderstrecke zurück zur Andockstellung gebracht zu werden.
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Während der erste Erfindungsvorschlag demnach eine ortsfeste Anordnung von Desinfektionsmodulen im Bereich der Umlenkstation vorsieht, sieht der zweite Erfindungsvorschlag mitlaufende Desinfektionsmodule vor. Diese Desinfektionsmodule können - gemäß dem dritten Erfindungsvorschlag - selbstverständlich auch auf schienengebundenen Bahnen bewegbar sein oder autonome Antriebe aufweisen, die in der Art wie ein autonom arbeitender Transportroboter funktionieren.
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Solche Transportroboter können schienengebunden oder schienenungebunden arbeiten, so dass nach dem dritten Vorschlag der Erfindung die Desinfektionsmodule auf autonom arbeitenden Transportrobotern aufsitzen, die entweder schienengebunden oder schienenungebunden mit den Seilbahnkabinen koppelbar sind oder direkt in den Innenraum der Seilbahnkabine fahren.
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Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander.
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Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, könnten als erfindungswesentlich beansprucht werden, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind. Die Verwendung der Begriffe „wesentlich“ oder „erfindungsgemäß“ oder „erfindungswesentlich“ ist subjektiv und impliziert nicht, dass die so benannten Merkmale zwangsläufig Bestandteil eines oder mehrerer Patentansprüche sein müssen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
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Es zeigen:
- 1: schematisiert in Draufsicht die Anordnung von Seilbahnkabinen im Bereich einer Umlenkstation
- 2: die gleiche Darstellung wie 1 mit Darstellung weiterer Einzelheiten
- 3: ein Schnitt gemäß der Linie B-B in 2
- 4: eine Detailansicht A gemäß 2
- 5: ein Schnitt gemäß der Linie B-B in 2 mit Darstellung weiterer Einzelheiten
- 6: die Innenansicht eines Desinfektionsmoduls aus der Sicht der Seilbahnkabine
- 7: eine der 3 entsprechende Darstellung, wobei mindestens die UV-Lichteinheit in den Innenraum der Seilbahnkabine bewegbar ist
- 8: eine alternative Ausführungsform zum Bewegungsantrieb der Desinfektionsmodule im Vergleich zu den 1 und 2
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Die 1 zeigt schematisiert ein Tragseil 1, welches in Transportrichtung 2 angetrieben wird, wobei im Bereich einer berg- oder talseitigen Umlenkstation 16 ein Stationseinlauf 3 gegeben ist, auf dessen Stationsplattform 5 die erste Seilbahnkabine 10 personenbezogen entleert wird. Dies erfolgt in Pfeilrichtung 8, welche den Ausstieg der nicht näher dargestellten Personen kennzeichnet.
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Bei der zeichnerischen Darstellung nach 1 wird angenommen, dass sich die obere Seilbahnkabine 10 nunmehr in Transportrichtung 2 weiterbewegt, wie dies durch die gestrichelten Linien bei 10' oder 10'' oder bei 10''' dargestellt ist.
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In Wirklichkeit handelt es sich um nebeneinander liegend angeordnete und mit dem Tragseil 1 gekoppelte Seilbahnkabinen 10, so dass lediglich zu Erläuterungszwecken eine einzige Seilbahnkabine 10 in verschiedenen zeitlichen Abläufen 10', 10'' und 10''' dargestellt ist.
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Demnach wird die nunmehr von Personen entleerte Seilbahnkabine 10 in ihre Stellung 10' gebracht, wo bei geöffneter Kabinentür 6 eine erste Vorbeifahrt an einem ersten ortsfest angeordneten Desinfektionsmodul 12a erfolgt.
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Das Desinfektionsmodul 12a legt sich mit geeigneten Bürstendichtungen 37, die bevorzugt lichtdicht ausgebildet sind und zugeordneten lichtdichten Schirmen möglichst luft- und lichtdicht an die Umrandung der geöffneten Kabinentür 6 an, so dass der von dem Desinfektionsmodul 12a erzeugte Licht- und Luftstrom in den Innenraum 9 der Seilbahnkabine annähernd verlustfrei strömt.
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Nach dem Vorbeifahren an dem ersten Desinfektionsmodul 12a gelangt die gleiche Seilbahnkabine 10' in den Bereich eines nur beispielhaft dargestellten weiteren Desinfektionsmoduls 12b, wo ebenfalls ein licht- und luftgestützter Desinfektionsvorgang stattfindet. Nach der Vorbeifahrt an dem Desinfektionsmodul 12b gelangt die gleiche Seilbahnkabine 10" in den Bereich des dritten Desinfektionsmoduls 12c, wo ein gleichartiger Desinfektionsvorgang stattfindet, um dann schließlich in der desinfizierten Position 10''' bei geöffneten Kabinentüren 6 einen in Pfeilrichtung 18 gerichteten Einstieg von Personen gestattet.
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Nachdem die Personen in der Stellung der Seilbahnkabine 10''' eingestiegen sind, schließen sich die Kabinentüren 6, und die mit Personen gefüllte Seilbahnkabine 10 gelangt aus dem Bereich des Stationsauslaufs 4 hinaus und wird von der Stationsplattform 5 weg befördert.
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Kennzeichnend für dieses Ausführungsbeispiel ist, dass beispielsweise von der frühen Andockstellung 13 über einen bestimmten Winkel einer Bewegungsrichtung 11 eine Anzahl von ortsfesten und im gegenseitigen Abstand zueinander angeordneten Desinfektionsmodulen 12a, 12b, 12c vorhanden sind, wobei die Desinfektion von Position 13 bis Position 15 mit Hilfe von beispielsweise drei im gegenseitigen Abstand zueinander angeordneten und etwa gleichartig arbeitenden Desinfektionsmodulen 12a, 12b und 12c erfolgt.
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Es wird noch darauf hingewiesen, dass in der Position der Seilbahnkabine 10 eine Türöffnung 7 stattfindet, während in analoger Weise in der Position der Seilbahnkabine 10''' eine Türschließung stattfindet.
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Die licht- und luftgestützte Desinfektion im Innenraum 9 der Seilbahnkabine 10 erfolgt demnach durch Erzeugung einer in den Innenraum 9 gerichteten hochenergetischen UVC-Strahlung und ebenfalls durch die Erzeugung eines Spülluftstromes, was nachfolgend anhand der 3 und 5 erläutert werden wird.
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Aus der 2 sind die gleichen Einzelheiten wie in 1 dargestellt, wobei eine deutlichere Darstellung der Seilbahnkabinen mit Angabe der Schnittführungen für die folgenden Zeichnungen gegeben ist.
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Ansonsten gelten für die gleichen Teile die gleichen Bezugszeichen.
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Die 3 zeigt den Vertikalschnitt entsprechend der Linie B-B in 2, wo erkennbar ist, dass das jeweilige Desinfektionsmodul 12 mit Hilfe von Bürstendichtungen 37 möglichst licht- und luftdicht an der Umrandung der Türöffnung 7 anliegt und dabei die Seilbahnkabine in Pfeilrichtung 2 an dem ortsfesten Desinfektionsmodul 12 vorbeigefördert wird.
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Es sind bevorzugt jeweils paarweise Zuluftgebläse 22 und lufttechnisch davon getrennte Abluftgebläse 23 vorhanden, die jeweils vertikal übereinander angeordnet sind, so dass im oberen Bereich ein forcierter Spülluftstrom 27 in der eingezeichneten Pfeilrichtung in den Innenraum 9 der Seilbahnkabine 10 einströmt, wobei es bevorzugt wird, wenn der Ansaugluftstrom 26 die UV-Lichteinheit 24 durchströmt, um so auch eine Desinfektion des angesaugten Luftstromes zu erreichen.
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Der Spülluftstrom 27 kehrt sich im Innenraum 9 der Seilbahnkabine 10 um und wird im unteren Bereich als Ausblasluftstrom 28 von dem unteren Abluftgebläse 23 abgesaugt. Auch dieser Ausblasluftstrom strömt - wie eingezeichnet - durch die UV-Lichteinheit 24 hindurch, um so eine Desinfektion des abgesaugten Ausblasluftstromes 28 zu ermöglichen.
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Die Erfindung sieht in einer Weiterbildung selbstverständlich vor, dass im Bereich des Gehäuses 21 des Desinfektionsmoduls 12 noch zusätzlich ein oder mehrere Ozonröhren angeordnet sein können, die mit Hilfe einer Funkenstrecke einen Ozonluftstrom erzeugen, welcher dem Ansaugluftstrom 26 zugemischt wird.
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Die 3 zeigt auch, dass beim Vorbeifahren der Seilbahnkabine 10 an dem ortsfesten Desinfektionsmodul 12 blitzartig die UV-Lichteinheit 24 eingeschaltet wird, um so einen hochenergetischen Lichtstrahl 25 in den Innenraum 9 der Seilbahnkabine 10 zu lenken. Auch hier wird es bevorzugt, wenn die Berührungsstellen zwischen dem Desinfektionsmodul 12 und den Außenseiten der Seilbahnkabine möglichst luft- und lichtdicht abgedichtet sind.
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Die 4 zeigt eine vergrößerte Detailansicht A gemäß 2, wo erkennbar ist, dass das Zuluftgebläse 22 jeweils doppelt vorhanden ist und gemäß 5 auch das Abluftgebläse 23 jeweils doppelt vorhanden ist.
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Die paarweise vorhandenen Gebläse 22, 23 erzeugen einen starken Spülluftstrom 27, weil sowohl für die Ansaugseite als auch für die Absaugseite ein Paar von Gebläsen 22, 23 vorgesehen sind.
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Die 4 zeigt auch, dass ein berührend arbeitender Andock-Adapter 20 vorgesehen werden kann, der eine schleifende Berührung eines Schutzschirmes 31 an der Umrandung der Türöffnung 7 ermöglicht, um so eine möglichst licht- und luftdichte Abdichtung zwischen dem Desinfektionsmodul 12 und der Umrandung der Türöffnung 7 zu ermöglichen.
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Aus der 5 gehen im Vergleich zur 3 weitere Einzelheiten hervor, wo angegeben ist, dass das jeweilige Desinfektionsmodul 12 auch bewegbar auf einem Fahrwerk 33 angeordnet werden kann.
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Nach einem weiteren Erfindungsvorschlag ist es nämlich vorgesehen, dass die Desinfektionsmodule nicht ortsfest angeordnet sind, sondern mit den Seilbahnkabinen über einen gewissen Bewegungsumfang (siehe Bewegungsrichtung 11 in 1) mitfahren, wozu das Fahrwerk 33 dient.
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In einem der Unteransprüche ist auch angegeben, dass das Fahrwerk 33 selbst als Transportroboter ausgebildet sein kann, wobei diese Transportroboter entweder schienengebunden oder schienenungebunden das jeweilige Desinfektionsmodul 12 tragen und entweder ortsfest gemäß 1 und 2 in der Umlaufbahn der Seilbahnkabinen 10 angeordnet sind oder mit den Seilbahnkabinen 10 mitfahren, wie es in dem Ausführungsbeispiel nach 8 näher dargestellt ist. Ein Mitfahren kann auch bedeuten, dass die Transportmodule mit den aufgesattelten Desinfektionsmodulen in den Innenraum der Seilbahnkabine etwa bei Position 13 einfahren und eine licht- und luftgestützte Desinfektion durchführen und die so desinfizierte Seilbahnkabine bei Position 15 wieder verlassen.
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Die 6 zeigt die Ansicht von Seiten der Türöffnung 7 in das Desinfektionsmodul 12 hinein, wo erkennbar ist, dass die UV-Lichteinheit 24, die aus einer Anzahl von LED-Elementen bestehen kann, mit einem Schutzschirm 31 seitlich und nach oben abgedeckt ist, um eine lichtdichte Abdeckung in Richtung auf die Umrandung der Türöffnung 7 der Seilbahnkabine 10 zu ermöglichen.
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Ferner sind durch Pfeile schematisiert die Luftströme 26, 28 der Gebläse 22, 23 eingezeichnet.
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Die 6 zeigt ferner, dass ein der Umrandung der Türöffnung 7 in der Formgebung angepasster Andockadapter 20 vorhanden sein kann, an dem noch zusätzlich eine Bürstendichtung 37 angeordnet sein kann.
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Die 5 zeigt, dass die UV-Lichteinheit 24 nicht nur aus vertikalen Rohren 24a bestehen kann, sondern dass noch zusätzlich querliegende UV-Lichteinheiten 24b und/oder Ozonröhren angeordnet sein können.
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Die 7 zeigt als abgewandeltes Ausführungsbeispiel im Vergleich zur 3, dass es vorgesehen sein kann, dass die UV-Lichteinheit 24 (oder 24a, b) in horizontaler Richtung mit Hilfe einer Vorschubeinheit 29 in den Innenraum 9 der Seilbahnkabine 10 hineinbewegbar ist. Hierfür kann z. B. eine Teleskopstange 30 oder ein anderer geeigneter Längsförderer vorgesehen sein, der von der Vorschubeinheit 29 beaufschlagt wird, um so in der Arbeitsstellung 14 in den Innenraum 9 der Seilbahnkabine 10 bewegt zu werden und die Lichtstrahlen 25 ringsum im Innenraum der Seilbahnkabine 9 verteilen zu können.
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Die 8 zeigt als abgewandeltes Ausführungsbeispiel im Vergleich zur 1 und 2 die mit den Seilbahnkabinen 10 mitlaufenden Desinfektionsmodule 12, wobei insgesamt eine Anzahl von sechs Desinfektionsmodulen 12a, 12b, 12c, 12d, 12e, 12f mit einer separaten Umlaufförderstrecke 34 gekoppelt sind, die in Pfeilrichtung 35 synchron mit der Transportrichtung 2 des Tragseils 1 bewegt wird, so dass für einen bestimmten Bewegungsbereich von der Position 13 bis zur Position 15 (siehe 1) ein Andocken des jeweiligen Desinfektionsmoduls 12a, 12b, 12c an die jeweilige Seilbahnkabine 10a, 10b, 10c erfolgt. Dabei kann mindestens auch die Lichteinheit gemäß 7 in den Innenraum verschoben werden.
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Im Bereich der Position 15 (siehe 1) wird dann das Desinfektionsmodul 12c abgekoppelt und wird über die Umlenkung 36 auf die Außenseite der Umlaufförderstrecke 34 bewegt, wie dies anhand des Desinfektionsmoduls 12d dargestellt ist.
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Bei der Position 13 erfolgt die Ankopplung des Desinfektionsmoduls 12a an die Umrandung der Türöffnung 7, wobei eine solche Koppelvorrichtung entweder magnetisch, hydraulisch, pneumatisch oder mechanisch erfolgen kann.
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In dem Ausführungsbeispiel nach 8 ist zeichnerisch eine weitere Variante dargestellt, bei der eine Ankopplung der Desinfektionsmodule 12a, 12b, 12c an die in Pfeilrichtung 2 bewegten Seilbahnkabinen 10a, 10b, 10c erfolgt, dass aber die einzelnen Desinfektionsmodule 12a, 12b, 12c auf autonom verfahrbaren Transportrobotern angeordnet sind, die entweder schienengebunden eine Bewegungsbahn entsprechend der Pfeilrichtung 35 ausführen oder schienenungebunden in Pfeilrichtung 35 mit den in Pfeilrichtung 2 bewegten Seilbahnkabinen 10 mitlaufen und während der gesamten Zeit den Desinfektionsvorgang ausführen.
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Bei der Ausführung, bei welcher die Desinfektionsmodule auf schienengebundenen oder schienenungebundenen Transportrobotern angeordnet sind, ist es nicht lösungsnotwendig, dass eine luft- und lichtdichte Abdichtung der auf den Transportrobotern angeordneten Desinfektionsmodule in Richtung auf die Umrandung der Türöffnung 7 stattfindet.
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Derartige Desinfektionsmodule können in der Art von UVC-abgebenden Blitzeinheiten mit zugeordneten starken Gebläsen als autonome Einheiten kurzzeitig an die Türöffnung 7 heranfahren und eine entsprechende UV-Lichtemission und eine Erzeugung eines Spülluftstromes 27 durchführen, ohne dass es notwendig ist, eine vollständige luft- und lichtdichte Abdichtung an der umlaufenden Türöffnung 7 zu erzeugen. Sie können in einer anderen Ausführung jedoch auch in den Innenraum der Kabine hineinfahren.
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Insgesamt ergibt sich mit den Merkmalen der vorliegenden Erfindung der Vorteil, dass eine flüssigkeitsfreie Desinfektion des Innenraumes 9 von Seilbahnkabinen 10 erfolgen kann, ohne dass diese aus der Förderstrecke herausgenommen werden müssen oder ausgekoppelt werden müssen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Tragseil
- 2
- Transportrichtung
- 3
- Stationseinlauf
- 4
- Stationsauslauf
- 5
- Stationsplattform
- 6
- Kabinentür
- 7
- Türöffnung
- 8
- Pfeilrichtung (Ausstieg)
- 9
- Innenraum (von 10)
- 10
- Seilbahnkabine 10', 10'', 10'''
- 11
- Bewegungsrichtung
- 12
- Desinfektionsmodul a, b, c
- 13
- Position
- 14
- Arbeitsstellung
- 15
- Position
- 16
- Umlenkstation
- 17
- Hängestütze
- 18
- Pfeilrichtung (Einstieg)
- 19
- Hängegeschirr
- 20
- Andock-Adapter
- 21
- Gehäuse
- 22
- Zuluftgebläse
- 23
- Abluftgebläse
- 24
- UV-Lichteinheit a, b
- 25
- Lichtstrahl
- 26
- Ansaugluftstrom
- 27
- Spülluftstrom
- 28
- Ausblasluftstrom
- 29
- Vorschubeinheit
- 30
- Teleskopstange
- 31
- Schutzschirm
- 32
- Abdichtlippe
- 33
- Fahrwerk
- 34
- Umlauf-Förderstrecke
- 35
- Pfeilrichtung 35'
- 36
- Umlenkung
- 37
- Bürstendichtung