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Die Erfindung betrifft einen Türverschluss für ein Haushaltsgerät. Sie betrifft zudem ein mit einem solchen Türverschluss ausgestattetes elektrisches Haushaltsgerät.
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Die im Rahmen der vorliegenden Erfindung betrachteten Türverschlüsse weisen einen Drehgreifer auf, welcher ein Greifmaul aufweist, in das beim Schließen einer Tür des Haushaltsgeräts ein Schließbügel eintaucht. Der Schließbügel stößt dabei zunächst gegen eine in Schließrichtung gesehen vordere Begrenzungsbacke des Greifmauls. Der Aufprall versetzt den Drehgreifer in eine Rotationsbewegung, bei der sich eine in Schließrichtung gesehene hintere Begrenzungsbacke des Greifmauls hinter den Schließbügel bewegt. Bei geschlossener Tür ist der Schließbügel so in dem Greifmaul gefangen. Zum Stand der Technik derartiger Türverschlüsse kann beispielsweise auf die
DE 195 04 797 C2 verwiesen werden.
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Bei dem Türverschluss gemäß der genannten DE-Schrift weist der dort als Falle bezeichnete Drehgreifer einen Lagerzapfen auf, welcher in ein Langloch eingreift, das an einem Verschlussgehäuse gebildet ist. Das Langloch erstreckt sich in der Rotationsebene der Falle senkrecht zur Richtung des Schließwegs, welchem der Schließbügel beim Eintauchen in das Greifmaul der Falle folgt. Das Langloch soll nach den Erläuterungen in der genannten DE-Schrift eine Notöffnung und Zwangsschließung ermöglichen.
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Der Türverschluss nach der
DE 195 04 797 C2 ist speziell für eine Geschirrspülmaschine ausgelegt. Geschirrspülmaschinen, wie sie in Privathaushalten eingesetzt werden, ermöglichen in der Regel während des laufenden Spülbetriebs ein Öffnen der Tür. Mögliche Gefahren aufgrund austretenden heißen Dampfs werden in der Regel bei Geschirrspülmaschinen als nicht so gravierend eingeschätzt, dass es als notwendig erachtet würde, die Tür der Geschirrspülmaschine während des Spülbetriebs zu verriegeln und es so einem Benutzer unmöglich zu machen, die Tür während des Spülbetriebs zu öffnen. Bei anderen Typen von elektrischen Haushaltsgeräten, wie beispielsweise einer Waschmaschine oder auch einem elektrischen Backofen, wird dagegen in der Regel von der Notwendigkeit ausgegangen, zumindest bei bestimmten Betriebsarten die Tür verriegeln zu können. Bei einer Waschmaschine beispielsweise ist es üblich, während des Waschbetriebs die Tür zu verriegeln, insbesondere bei Waschmaschinen vom Frontlader-Typ, bei denen die Tür an einer Frontseite der Waschmaschine angeordnet ist und deshalb ein Wasseraustritt zu befürchten wäre, könnte die Tür während des Waschbetriebs von einem Benutzer geöffnet werden. Auch bei Pyrolyse-Backöfen wird zumindest während des Pyrolyse-Betriebs aufgrund der enormen Hitze die Ofentür üblicherweise verriegelt.
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Zur Verriegelung könnte in der
DE 195 04 797 C2 die dortige Falle durch einen geeigneten Mechanismus gegen Drehung aus der in
2 der DE-Schrift gezeigten Drehstellung in die in
1 der DE-Schrift gezeigte Stellung blockiert werden. Eine der Erfindung zugrundeliegende Kenntnis ist es jedoch, dass es im Falle einer Ausweichmöglichkeit, wie sie in dem DE-Dokument das gehäuseseitige Langloch für den Zapfen der Falle ermöglicht, eine Drehblockierung der Falle unter Umständen nicht immer die gewünschte Sicherheit gewährleistet, dass während des Betriebs des Haushaltsgeräts der Benutzer die Tür nicht öffnen kann. Es hat sich gezeigt, dass eine translatorische Ausweichbeweglichkeit, wie sie in der
DE 195 04 797 C2 durch die Kombination des gehäuseseitigen Langlochs und des darin eingreifenden Zapfens der Falle gegeben ist, besondere Herausforderungen an einen Verriegelungsmechanismus stellt, mittels dessen die geschlossene Tür gegen Öffnen verriegelt werden soll.
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Zum Stand der Technik wird des Weiteren auf die
DE 10 2016 014 481 B3 sowie die
DE 10 2017 006 649 B3 verwiesen. Diesen Schriften sind Türverschlüsse für elektrische Haushaltsgeräte zu entnehmen, wobei ein drehbarer Greifer sowie auch ein Blockierelement bzw. eine Blockierstruktur zum Einsatz kommen.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es, einen Türverschluss für ein elektrisches Haushaltsgerät bereitzustellen, der eine hohe Sicherheit gegen Öffnen der Tür im Betrieb des Haushaltsgeräts gewährleisten kann.
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Bei der Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung von einem Türverschluss für ein elektrisches Haushaltsgerät aus, wobei der Türverschluss einen Drehgreifer umfasst, welcher beim Schließen einer Tür des Haushaltsgeräts aus einer Freigabestellung unter Rotation in einer Drehebene in eine Greifstellung überführbar ist. Der Drehgreifer bildet ein Greifmaul, welches in der Greifstellung des Drehgreifers zum Gefangenhalten eines sich beim Schließen der Tür dem Drehgreifer längs eines Schließwegs relativ nähernden Schließbügels in dem Greifmaul orientiert ist und in der Freigabestellung des Drehgreifers zur Freigabe des Schließbügels orientiert ist. Der Drehgreifer ist in der Greifstellung für eine Ausweichbewegung in eine Ausweichstellung unter Translation quer zu dem Schließweg in der Drehebene angeordnet, um in der Greifstellung ein Schließen der Tür zu ermöglichen. Erfindungsgemäß ist ein solcher Türverschluss mit einem elektrisch steuerbaren Verriegelungsmechanismus ausgestattet, welcher ein beweglich angeordnetes Blockierelement umfasst, das in der Greifstellung des Drehgreifers in einer Blockierstellung feststellbar ist, in der das Blockierelement mit dem Drehgreifer zur Blockierung desselben gegen Bewegung sowohl aus der Greifstellung in die Freigabestellung als auch aus der Greifstellung in die Ausweichstellung zusammenwirkt.
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Bei der erfindungsgemäßen Lösung erfüllt das Blockierelement eine Doppelfunktion: es verhindert - wenn es sich in seiner Blockierstellung befindet - eine Rückdrehung des Drehgreifers in dessen Freigabestellung und es blockiert zugleich den Drehgreifer gegen Ausweichen in die Ausweichstellung. Hierdurch wird sichergestellt, dass in einem verriegelten Zustand des Türverschlusses, wenn sich der Drehgreifer in seiner Greifstellung befindet und das Blockierelement in der Blockierstellung festgestellt ist, ein Öffnen der Tür zuverlässig verhindert werden kann.
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Bei bestimmten Ausführungsformen wirkt das Blockierelement in der Greifstellung des Drehgreifers mit einer Blockierfläche des Drehgreifers zusammen, welche sich in der Drehebene quer zur Translation der Ausweichbewegung des Drehgreifers erstreckt.
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Bestimmte Ausführungsformen sehen eine Zapfen-Langloch-Kopplung zwischen dem Drehgreifer und einem Trägerbauteil für den Drehgreifer vor. In der Greifstellung des Drehgreifers ist der Zapfen durch Federkraft in eine Position an einem Längsende des Langlochs vorgespannt. Bei der Ausweichbewegung bewegt sich der Zapfen in dem Langloch in Richtung zu dem anderen Ende des Langlochs. Eine im Sinne einer Türöffnung wirkende Zugeinwirkung auf den Schließbügel in einer Situation, wenn der Schließbügel in der Greifstellung des Drehgreifers in dessen Greifmaul gefangen ist und der Drehgreifer durch das Blockierelement blockiert ist, generiert eine zusätzliche Kraftkomponente, welche den Zapfen in dem Langloch in Richtung zu dem einen Längsende drängt. Die Generierung einer solchen zusätzlichen Kraftkomponente (zusätzlich zu der durch die Federkraft bewirkten Vorspannung) kann beispielsweise durch geeignete Gestaltung der Begrenzungsflächen des Greifmauls oder/und durch geeignete Positionierung und geometrische Gestaltung des Blockierelements und desjenigen Abschnitts des Drehgreifers, mit welchem der Drehgreifer mit dem Blockierelement zusammenwirkt, realisiert werden.
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Die Erfindung sieht nach einem weiteren Gesichtspunkt ein elektrisches Haushaltsgerät vor, welches einen Gerätekorpus mit einem darin gebildeten Prozessraum, eine an dem Gerätekorpus beweglich angebrachte Tür zum Verschließen einer Zugangsöffnung zu dem Prozessraum und einen Türverschluss umfasst. Der Türverschluss kann nach der vorstehend erläuterten Art ausgebildet sein, wobei ein elektrisch steuerbarer Verriegelungsmechanismus bei diesem Erfindungsgesichtspunkt keine Notwendigkeit ist. Erfindungsgemäß umfasst der Türverschluss bei dem weiteren Gesichtspunkt eine an einem Montagewandstück des Haushaltsgeräts gehaltene Verschlussbaugruppe mit einem Verschlussgehäuse, in welchem der Drehgreifer mit vertikal orientierter Drehebene aufgenommen ist. An dem Verschlussgehäuse ist ein Mundstück gebildet, welches eine Einführöffnung für den Schließbügel umrandet. Das Mundstück ragt durch eine in dem Montagewandstück gebildete Montageöffnung hindurch, wobei das Verschlussgehäuse Träger mindestens eines im Abstand von dem Mundstück angeordneten Positioniervorsprungs ist, welcher in eine von der Montageöffnung gesonderte Positionieröffnung in der Montagewand eingreift. Die Montageöffnung und die Positionieröffnung gestatten ein vertikales Bewegungsspiel der Verschlussbaugruppe gegenüber dem Montagewandstück, wobei dieses Bewegungsspiel beispielsweise mindestens 0,5 mm oder mindestens 0,8 mm oder mindestens 1,0 mm betragen kann.
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Das genannte Bewegungsspiel kann genutzt werden, um etwaige Montagetoleranzen, aber auch Toleranzen aufgrund von Ermüdungserscheinungen zu kompensieren. Solche Toleranzen können dazu führen, dass der Schließbügel nicht an einer vorgegebenen, definierten Position die Einführöffnung beim Schließen der Tür erreicht, sondern vertikal abweichend von einer solchen Vorgabeposition. Dies wiederum kann zu Ungleichmäßigkeiten der vom Benutzer zum Öffnen der Tür aufzuwendenden Öffnungskraft führen. Das Bewegungsspiel kann eine Selbstausrichtung des Verschlussgehäuses und des darin aufgenommenen Drehgreifers relativ zu dem Schließbügel beim Schließen der Tür ermöglichen oder unterstützen.
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Der Verriegelungsmechanismus kann bei einem erfindungsgemäßen Türverschluss einen Elektromagnet-Aktuator umfassen, durch dessen elektrische Erregung ein mit einem Magnetanker des Aktuators bewegungsgekoppelter Riegelkörper zwischen einer Entriegelungsstellung und einer Verriegelungsstellung überführbar ist. Dieser Riegelkörper kann das Blockierelement selbst bilden; alternativ kann der Riegelkörper ein von dem Blockierelement gesondertes Bauteil sein, das dazu dient, das Blockierelement in der Blockierstellung gegen Verlassen derselben zu arretieren. Es versteht sich, dass der Verriegelungsmechanismus andere Arten von elektrisch steuerbarem Aktuator zur Betätigung eines Riegelkörpers umfassen kann, beispielsweise einen elektromotorischen Aktuator oder einen Bimetall-Aktuator.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen weiter erläutert. Es stellen dar:
- 1 schematisch eine Haushalts-Waschmaschine vom Frontlader-Typ gemäß einem Ausführungsbeispiel,
- 2 in Perspektive eine Verschlussbaugruppe eines Türverschlusses gemäß einem Ausführungsbeispiel,
- 3 ein vergrößerter Ausschnitt von vorn auf ein Stück einer Montagewand, an welcher die Verschlussbaugruppe der 2 von der Rückseite der Montagewand her montiert ist,
- 4 und 5 Vertikalschnitte, welche eine vertikale Selbstausrichtung der Verschlussbaugruppe der 2 beim Schließen einer Tür veranschaulichen,
- 6 eine Schnittansicht der Verschlussbaugruppe der 2, wobei ein Greifkörper der Verschlussbaugruppe in einer Freigabestellung gezeigt ist,
- 7 eine Schnittansicht entsprechend 6, wobei jedoch der Greifkörper in einer Greifstellung ist und ein Schließbügel in einem Greifmaul des Greifkörpers gefangen ist,
- 8 eine Ansicht zur Veranschaulichung einer spielbeweglichen Lagerung des Greifkörpers der 6 und 7 gegenüber einem Verschlussgehäuse der Verschlussbaugruppe,
- 9 eine Ausweichbewegung des Greifkörpers der 6 und 7 bei einem Selbstheilungsvorgang des Türverschlusses,
- 10 eine Variante zur Realisierung einer spielbeweglichen Lagerung des Greifkörpers relativ zu dem Verschlussgehäuse,
- 11 in Perspektive den Greifkörper der Variante nach 10 zusammen mit einem Blockierelement als Teil eines Verriegelungsmechanismus zur Verriegelung des Greifkörpers in dessen Greifstellung, und
- 12 eine aufgeschnittene Ansicht eines Türverschlusses der Variante nach 10 bei geschlossener Tür, wobei sich das Blockierelement der 11 in einer Blockierstellung befindet.
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Es wird zunächst auf 1 verwiesen. Die dort dargestellte Waschmaschine ist allgemein mit 10 bezeichnet. Sie ist für den Einsatz in einem Privathaushalt vorgesehen und ist im gezeigten Beispielfall vom Frontlader-Typ, bei dem an einer Frontseite eines Maschinenkorpus (Gerätekorpus) 12 der Waschmaschine 10 eine Tür 14 zum Verschließen einer Zugangsöffnung 16 angeordnet ist, welche einen Zugang zu einem in dem Maschinenkorpus 12 gebildeten Waschraum (allgemein: Prozessraum) 18 bietet. Die Tür 14 ist als Bullaugentür ausgestaltet und weist ein durchsichtiges Bullauge 20 auf, welches einem Benutzer Einblick in den Innenraum 18 durch die Tür 14 hindurch gestattet. Die Tür 14 ist mittels eines nicht näher dargestellten Scharniers um eine vertikale Schwenkachse schwenkbar an dem Maschinenkorpus 12 angebracht. In 1 befindet sich die Tür 14 in einer Offenstellung; beim Schließen der Tür 14 taucht ein im gezeigten Beispielfall an der Tür 14 angebrachter Schließbügel 22 in eine Einführöffnung 24 ein, welche Teil einer gestrichelt angedeuteten Verschlussbaugruppe 26 ist. Die Verschlussbaugruppe 26 dient zum Geschlossenhalten der Tür 14, indem sie den Schließbügel 22 bei geschlossener Tür 14 gefangen hält und dadurch die Tür 14 gegen Öffnen sichert. Sie ist als Baueinheit an einer vorderen Maschinenwand 28 des Maschinenkorpus 12 montiert.
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Es wird nun ergänzend auf die 2 bis 5 verwiesen. 2 zeigt in Perspektivansicht ein Ausführungsbeispiel der Verschlussbaugruppe 26. Die Verschlussbaugruppe 26 umfasst ein Verschlussgehäuse 30, das aus mehreren gesonderten, zu dem Verschlussgehäuse 30 zusammensetzbaren Gehäusebauteilen bestehen kann. Das Verschlussgehäuse 30 bildet ein Mundstück 32, welches die Einführöffnung 24 umrandet. Das Mundstück 32 ist durch eine in der Maschinenwand 28 gebildete Montageöffnung 34 (3, 4 und 5) von der Rückseite der Maschinenwand 28 her hindurchgesteckt. Es bildet ein Paar von Kragenstücken 36, welche einander in horizontaler Richtung (betrachtet im Einbauzustand der Verschlussbaugruppe 26) beidseits der Einführöffnung 24 gegenüberliegen und jeweils von der Einführöffnung 24 nach außen tragen. Im montierten Zustand überragen die Kragenstücke 36 horizontal gegenüberliegende Randbereiche der Montageöffnung 34, wodurch die Verschlussbaugruppe 26 an der Maschinenwand 28 gehalten wird.
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Zusätzlich zu dem Mundstück 32 bildet das Verschlussgehäuse 30 zwei Positioniervorsprünge 38, welche (wiederum betrachtet im Einbauzustand der Verschlussbaugruppe 26) oberhalb und unterhalb des Mundstücks 32 im Abstand von diesem angeordnet sind und im montierten Zustand der Verschlussbaugruppe 26 jeweils in eine Positionieröffnung 40 (3, 4 und 5) in der Maschinenwand 28 eingreifen. Im gezeigten Beispielfall sind die Positionieröffnungen 40 vertikal übereinander angeordnet. Sie dienen zur Sicherung der Verschlussbaugruppe 26 gegen Verdrehung und gegen Horizontalverschiebung relativ zu der Montagewand 28.
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Die 3, 4 und 5 verdeutlichen, dass das Mundstück 32 Vertikalspiel in der Montageöffnung 34 besitzt und dass außerdem die Positioniervorsprünge 38 Vertikalspiel in den Positionieröffnungen 40 besitzen. Das Ausmaß des Vertikalspiels beträgt z.B. zwischen etwa 0,5 mm und etwa 1,0 mm. Aufgrund des vorhandenen Vertikalspiels kann die Verschlussbaugruppe 26 als Ganzes vertikale Ausgleichsbewegungen relativ zu der Montagewand 28 ausführen, um dadurch eine relative vertikale Zentrierung des Mundstücks 32 mit der Einführöffnung 24 gegenüber dem sich beim Schlie-ßen der Tür 14 nähernden Schließbügel 22 zu ermöglichen. Der Schließbügel 22 umfasst einen horizontal orientierten Bügelsteg 42 (4 und 5), hinter dem eine Ausnehmung 44 gebildet ist. Beim Schließen der Tür 14 wird der Bügelsteg 42 in noch näher zu erläuternder Weise von einem in der Verschlussbaugruppe 26 enthaltenen Greifkörper gefangen. Der Bügelsteg 42 taucht beim Schließen der Tür 14 als erstes in die Einführöffnung 24 ein. An dem Mundstück 32 sind vertikal beidseits der Einführöffnung 24 Einführschrägen 46 gebildet, welche als Einführhilfe dienen, um den Bügelsteg 42 in einen verengten Zentralabschnitt 24-1 der Einführöffnung 24 zu lenken. Es kann sein, dass die Tür 14 und mit ihr der Schließbügel 22 montagebedingt vertikalen Positionstoleranzen relativ zu der Montageöffnung 34 unterliegen. Solche Positionstoleranzen können auch aufgrund von Ermüdungserscheinungen in dem Scharnier entstehen, über welches die Tür 14 an dem Maschinenkorpus 12 gehalten ist. Das erläuterte Vertikalspiel der Verschlussbaugruppe 26 relativ zu der Montagewand 28 erlaubt die Kompensation derartiger Positionstoleranzen. 4 zeigt die Situation, wenn aufgrund vertikaler Fehlausrichtung der Bügelsteg 42 beim Schließen der Tür 14 nicht direkt in den verengten Zentralabschnitt 24-1 der Einführöffnung 24 trifft, sondern gegen eine der Einführschrägen 46 stößt. Durch den Aufprall des Bügelstegs 42 gegen die betreffende Einführschräge 46 wird die Verschlussbaugruppe 26 insgesamt in vertikaler Richtung verlagert, sodass der Bügelsteg 42 in den verengten Zentralabschnitt 24-1 der Einführöffnung 24 hineinrutschen kann, siehe 5.
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Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Positionieröffnungen 40, wie in 3 zu erkennen, als vertikal längliche Öffnungen ausgestaltet, die den im gezeigten Beispielfall mit im wesentlichen Kreisquerschnitt ausgeführten Positioniervorsprüngen 38 das gewünschte Vertikalspiel bieten. Die Positionieröffnungen 40 können im Bereich ihrer vertikalen Längsenden rundlich ausgeführt sein, so wie dies bei dem Ausführungsbeispiel der 3 der Fall ist. Alternativ können die Positionieröffnungen 40 einen annähernd viereckigen (z.B. rechteckigen) Öffnungsquerschnitt aufweisen, wobei auch für die Positioniervorsprünge 38 selbstverständlich keinerlei Beschränkung auf die gezeigte Ausgestaltung mit Kreisquerschnitt beabsichtigt ist. In dem genannten Fall einer angenähert viereckigen Ausgestaltung der Positionieröffnungen 40 ist es beispielsweise denkbar, auch die Positioniervorsprünge 38 mit einem angenäherten Viereckquerschnitt auszuführen. Breite und Höhe der Positioniervorsprünge 38 sind dann so auszugestalten, dass die Positioniervorsprünge 38 in horizontaler Ausrichtung kein oder allenfalls nur ein unwesentliches Spiel in den Positionieröffnungen 40 haben, in vertikaler Ausrichtung allerdings das gewünschte Spiel von beispielsweise etwa 1 mm gegeben ist.
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Es wird nun ergänzend auf die 6 und 7 verwiesen. Die Verschlussbaugruppe 26 umfasst einen Greifkörper (Drehgreifer) 48, welcher ein von einer Steuerbacke 50 und einer Greifbacke 52 begrenztes Greifmaul 54 aufweist. 6 zeigt den Greifkörper 48 in einer Freigabestellung, in welcher der Greifkörper 48 für das Auftreffen des Bügelstegs 42 auf die dem Greifmaul 54 zugewandte Innenseite der Steuerbacke 50 bereitsteht. 7 dagegen zeigt den Greifkörper 48 in eine Greifstellung gedreht, in welcher der Bügelsteg 42 in dem Greifmaul 54 gefangen ist und die Greifbacke 52 in die Ausnehmung 44 des Schließbügels 22 eingetaucht ist. Eine Schenkelfeder 56 dient dazu, den Greifkörper 48 in der Freigabestellung gemäß 6 gegen Drehung in die Greifstellung gemäß 7 vorzuspannen und gleicherma-ßen in der Greifstellung gemäß 7 gegen Drehung in die Freigabestellung gemäß 6 vorzuspannen. Bei Einführung des Schließbügels 22 in das Greifmaul 54 und entsprechender Überführung des Greifkörpers 48 aus der Freigabestellung in die Greifstellung durchläuft der Greifkörper 48 deshalb einen Totpunkt, an dem die Federspannung der Schenkelfeder 56 am größten ist. Nach Überschreiten des Totpunkts (Schnapppunkt) schnappt der Greifkörper 48 selbsttätig in die jeweils andere Stellung. Die Schenkelfeder 56 besitzt einen von einer Schraubenwendel gebildeten Federkörper 58 mit einer Schraubenachse 60, welche in der Darstellung der 6 und 7 senkrecht zur Blattebene verläuft. Die Drehung des Greifkörpers 48 zwischen der Freigabestellung gemäß 6 und der Greifstellung gemäß 7 verläuft in einer Ebene (Drehebene), welche senkrecht zu der Schraubenachse 60 der Schenkelfeder 56 verläuft. Die mit 62 bezeichneten Federschenkel der Schenkelfeder 56 sind bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel mit dem Verschlussgehäuse 30 bzw. dem Greifkörper 48 gekoppelt.
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Wie in 8 zu erkennen, ist der Greifkörper 48 mittels einer Achswelle 64 in einem Lagerschlitz 66 des Verschlussgehäuses 30 in einer Richtung verschiebbar gelagert, welche im wesentlichen parallel zu der Ebene verläuft, in welcher der Greifkörper 48 zwischen der Freigabestellung und der Greifstellung verlagerbar ist, und welche quer, insbesondere im wesentlichen senkrecht zu einer Richtung verläuft, in welcher beim Schließen der Tür 14 der Schließbügel 22 in die Einführöffnung 24 eintaucht. Die Achswelle 64 ragt bei Betrachtung der 8 vor und hinter dem Greifkörper 48 beidseits von diesem vor; entsprechend ist in dem Verschlussgehäuse 30 in Zuordnung zu jedem der von dem Greifkörper 48 abstehenden Wellenstücke der Achswelle 64 ein Lagerschlitz 66 vorgesehen. Die Achswelle 64 ist fest mit dem Greifkörper 48 verbunden; beispielsweise können der Greifkörper 48 und die Achswelle 64 in einem Spritzgießvorgang als einstückig zusammenhängendes Bauteil hergestellt werden.
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Über den Eingriff der Achswelle 64 in die Lagerschlitze 66 ist der Greifkörper 48 relativ zu dem Verschlussgehäuse 30 nicht nur zwischen der Freigabestellung und der Greifstellung drehbar an dem Verschlussgehäuse 30 abgestützt, sondern darüber hinaus in der Greifstellung in Längsrichtung der Lagerschlitze 66 relativ zu dem Verschlussgehäuse 30 verschiebbar. Diese Verschiebbarkeit kann für eine Selbstheilungsfunktion der Verschlussbaugruppe 26 genutzt werden. Wie in 9 dargestellt, kann es dazu kommen, dass der Greifkörper 48 in seine Greifstellung gelangt, ohne dass zugleich der Schließbügel 22 mit seinem Bügelsteg 42 in dem Greifmaul 54 gefangen wäre. Dazu kann es beispielsweise kommen, wenn nach einem erfolgreichen Schließen der Tür 14 letztere wieder geöffnet wird und der Bügelsteg 42 unter gleichzeitiger Drehung des Greifkörpers 48 aus dem Greifmaul 54 herausgezogen wird.
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In dem Moment, wenn die Greifbacke 52 aus dem Bewegungsweg des sich entfernenden Bügelstegs 42 herausbewegt ist und sich der Bügelsteg 42 an der Greifbacke 52 vorbeibewegen kann, sollte der Totpunkt der Schenkelfeder 56 überschritten sein; der Greifkörper 48 sollte danach selbststätig in seine Freigabestellung gemäß 6 schnappen. Es hat sich jedoch gezeigt, dass Situationen auftreten können, in denen der Bügelsteg 42 das Greifmaul 54 verläst und der Greifkörper 48 dennoch in seine Greifstellung zurückschnappt. Das Resultat einer solchen Situation ist in 9 dargestellt. Es kann nun zwar die Tür 14 vollständig geöffnet werden, der Greifkörper 48 verbleibt jedoch in seiner Greifstellung. Die genannte Selbstheilungsfunktion der Verschlussbaugruppe 26 ermöglicht es, durch einfaches Schließen der Tür 14 den Schließbügel 22 zurück in den Greifeingriff mit dem Greifkörper 48 zu bringen.
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Die Greifbacke 52 bildet hierzu an ihrem Backenrücken, der von dem Greifmaul 54 abgewandt ist, eine Steuerfläche 68, welche in der Greifstellung des Greifkörpers 48 derart schräg zu der Richtung des Schließwegs, welchen der Schließbügel 22 beim Schließen der Tür 14 nimmt, orientiert ist, dass bei Auftreffen des Bügelstegs 42 auf die Steuerfläche 68 der Greifkörper 48 zur Seite gedrängt wird und dem sich nähernden Schließbügel 22 ausweicht. Die Lagerschlitze 66 in dem Verschlussgehäuse 30 ermöglichen diese seitliche Ausgleichsbewegung des Greifkörpers 48, welche entgegen der Wirkung der Schenkelfeder 56 durchzuführen ist. Aufgrund der Vorspannwirkung der Schenkelfeder 56 wird daher der Greifkörper 48 in seine Greifstellung gemäß 7 zurückgedrängt, nachdem sich der Bügelsteg 42 an der Greifbacke 52 vorbei in das Greifmaul 54 hinein bewegt hat. Der Bügelsteg 42 kann so ordnungsgemäß in dem Greifmaul 54 gefangen werden.
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Bei der Variante gemäß 10, wo gleiche oder gleichwirkende Elemente mit gleichen Bezugszeichen wie in den 1 bis 9 versehen sind, jedoch ergänzt durch einen Kleinbuchstaben, ist die Spielbeweglichkeit des Greifkörpers 48a durch einen in dem Greifkörper 48a gebildeten Schlitz 70a realisiert, welcher von einem an dem Verschlussgehäuse 30a gehaltenen Lagerstift 72a durchsetzt ist. Der Greifkörper 48a dreht sich bei Verlagerung aus der Freigabestellung in die Greifstellung und zurück um den Lagerstift 72a, der relativ zu dem Verschlussgehäuse 30a ortsfest angeordnet ist.
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Es wird nun ergänzend auf die 11 und 12 verwiesen, die weitere Darstellungen der Verschlussbaugruppe 26a gemäß der Variante der 10 zeigen. Dabei sind in den 11 und 12 Komponenten eines Verriegelungsmechanismus gezeigt, mittels dessen der Greifkörper 48a in seiner Greifstellung gegen Drehung in die Freigabestellung und gegen Translation in die Ausweichstellung blockierbar ist. Die besagten Komponenten sind aus Gründen der Übersichtlichkeit in 10 nicht gezeigt, sind auch dort jedoch als vorhanden vorauszusetzen. Der Verriegelungsmechanismus umfasst ein Blockierelement 74a mit einer Blockiernase 76a, an welcher eine Blockierfläche 78a gebildet ist. Das Blockierelement 74a steht unter der Wirkung einer im gezeigten Beispielfall von einer Schraubendruckfeder gebildeten Vorspannfeder 80a, welche das Blockierelement 74a in einer Richtung senkrecht zur Drehebene des Greifkörpers 48a zu diesem hin vorspannt.
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In der in 11 gezeigten Situation befindet sich der Greifkörper 48a in seiner Freigabestellung. Das Blockierelement 74a liegt in dieser Situation mit einer Stirnfläche der Blockiernase 76a an einer Seitenflanke der Greifbacke 52a an. Bei Überführung des Greifkörpers 48a aus der Freigabestellung in die Greifstellung bewegt sich eine an dem Greifkörper 48a gebildete Blockierkante 82a an der Blockiernase 76a vorbei. Dies macht den Weg für die Blockiernase 76a frei, sich getrieben durch die Federkraft der Vorspannfeder 80a vor die Blockierkante 82a in eine Blockierstelllung zu bewegen. Das Resultat ist in 12 gezeigt.
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In der Blockierstellung ist das Blockierelement 74a gegen Zurückweichen in die Entriegelungsstellung gemäß 11 sperrbar. Zu diesem Zweck kann ein in den Figuren nicht näher dargestellter, elektrisch steuerbarer Aktuator (z.B. Elektromagnet-Aktuator) einen gleichermaßen nicht näher dargestellten Riegelkörper in den Bewegungsweg des Blockierelements 74a bewegen. Das Blockierelement 74a kann dann nicht mehr aus der Blockierstellung gemäß 12 in die Entriegelungsstellung gemäß 11 zurückweichen. Ohne solche Sperrung des Blockierelements 74a kann der Greifkörper 48a das Blockierelement 74a aus dem Drehweg des Greifkörpers 48a herausdrängen, wenn durch benutzerseitiges Ziehen an der Tür eine Drehkraft auf den Greifkörper 48a ausgeübt wird, die versucht, den Greifkörper 48a aus der Greifstellung in die Freigabestellung zu drehen. Hierzu kann das Blockierelement 74a über eine Schrägflächenpaarung an dem Verschlussgehäuse 30a abgestützt sein, also über ein Paar aneinander anliegender Schrägflächen, deren eine an dem Schließbügel gebildet ist und deren andere an dem Verschlussgehäuse 30a gebildet ist. Die Schrägflächen ermöglichen einen Keileffekt, mittels dessen ein auf den Greifkörper 48a wirkender Drehimpuls in eine Rückbewegung des Blockierelements 74a umgesetzt werden kann. Ein Druck der Blockierkante 82a auf die Blockiernase 76a kann deshalb - solange das Blockierelement 74a nicht gesperrt ist - das Blockierelement in seine Entriegelungsstellung gemäß 11 zurückdrängen; die Greifbacke 52a kann sich wieder vor die Stirnseite der Blockiernase 76a bewegen.
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In 12 ist zu erkennen, dass die Blockierfläche 78a des Blockierelements 74a im Wesentlichen parallel zur Richtung des Schließwegs des Schließbügels 22a, wenn dieser in die Einführöffnung 24a eintaucht, verläuft. Anders ausgedrückt erstreckt sich die Blockierfläche 78a quer zur Richtung der Ausweichtranslation des Greifkörpers 48a bei der Selbstheilung. Zugleich ist Blockierfläche 78a so orientiert, dass sie einer Translation des Greifkörpers 48a aus der Greifstellung in die für die Selbstheilung benötigte Ausweichstellung entgegensteht. Hierdurch wird im verriegelten Zustand der Verschlussbaugruppe 26a, wenn das Blockierelement 74a in seiner Blockierstellung gemäß 12 arretiert ist und gegen Rückbewegung in die Entriegelungsstellung gesperrt ist, nicht nur eine Drehung des Greifkörpers 48a aus der Greifstellung in die Freigabestellung, sondern auch eine Ausweichbewegung des Greifkörpers 48a in dem Langloch 70a wirksam unterbunden. Dies bietet Gewähr, dass während des Waschbetriebs der Waschmaschine die Tür zuverlässig gegen Öffnen gesichert ist.
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Durch geeignete Ausgestaltung der Greifbacke 52a (insbesondere geeignete Formgebung der zum Greifmaul 54a hin weisenden Brustseite der Greifbacke 52a) oder/und durch geeignete Lokalisation der Blockierkante 82a des Greifkörpers 48a entlang des Umfangs des Greifkörpers 48a kann erreicht werden, dass bei einem Versuch des Benutzers, die geschlossene und verriegelte Tür zu öffnen, eine Kraft auf den Greifkörper 48a generiert wird, welchen diesen noch stärker gegen den Lagerstift 72a drängt (in einer Richtung gegengesetzt zur Richtung der Ausweichbewegung des Greifkörpers 48a bei der Selbstheilung). Eine solche zusätzliche Kraftkomponente kann unerwünschte Ausweichbewegungen des Greifkörpers 48a im verriegelten Zustand der Verschlussbaugruppe 26a wirksam verhindern und unterstützt eine ohnehin schon von der Schenkelfeder 56a auf den Greifkörper 48a ausgeübte Federkraft, die der Selbstheilungs-Ausweichbewegung des Greifkörpers 48a entgegenwirkt.
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Ein Verriegelungsmechanismus, wie er vorstehend mit Bezug auf das Ausführungsbeispiel der 10 bis 12 beschrieben wurde, kann selbstverständlich auch bei dem Ausführungsbeispiel der 2 bis 9 vorgesehen werden.
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Statt bei einer Waschmaschine können die soweit erläuterten Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Türverschlusses beispielsweise auch bei einem Pyrolyse- Backofen eingesetzt werden.