DE102020121342A1

DE102020121342A1 - Elektronische Anzeigeeinrichtung an oder in einem Fahrzeug

Info

Publication number: DE102020121342A1
Application number: DE102020121342.5A
Authority: DE
Inventors: Stella Clarke
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2020-08-13
Filing date: 2020-08-13
Publication date: 2022-02-17

Abstract

Eine elektronische Anzeigeeinrichtung (1, 11, 101) an oder in einem Fahrzeug mit einer Mehrzahl von Funktionsschichten, die eine von einer Beleuchtungsschicht (5, 13, 103) beleuchtbare Anzeigeschicht (4, 15, 104) aufweist, zeichnet sich dadurch aus, dass die Anzeigeeinrichtung (1, 11, 101) auf ihrer zum Betrachter weisenden Seite mit einer eine im Wesentlichen transparente Texturfolie aufweisenden oder von einer im Wesentlichen transparenten Texturfolie gebildeten Texturschicht (2, 12, 102) versehen ist.

Description

TECHNISCHES GEBIET
Die Erfindung betrifft eine elektronische Anzeigeeinrichtung an oder in einem Fahrzeug mit einer Mehrzahl von Funktionsschichten, die eine von einer Beleuchtungsschicht beleuchtbare Anzeigeschicht aufweist, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Sie betrifft weiterhin eine elektronische Betätigungseinrichtung an oder in einem Fahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 5, die mit einer solchen Anzeigeeinrichtung ausgestattet ist.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Aus der Mobiltelefontechnik und der Tabletcomputertechnik bekannte intelligente Oberflächen, bei denen mittels einer berührungssensitiven Anzeigeeinrichtung elektronisch visualisierte Bedienelemente durch statische oder dynamische Berührung der Anzeigeeinrichtung betätigt werden können, halten zunehmend auch in den Automobilbau Einzug. Die Anzeigeeinrichtung ist entweder von einem aktiv leuchtenden Bildschirm gebildet oder von Symbolschablonenfolien, die von einer dahinter liegenden Hinterleuchtungs-Lichtquelle, zum Beispiel von LEDs, durchleuchtet werden. Sowohl der Bildschirm als auch die LEDs erwärmen sich im Betrieb, insbesondere wenn bei Tageslicht eine hohe Leuchtintensität dieser Lichtquellen erforderlich ist. Zudem benötigen sie ständig elektrische Energie, um die gewünschte Anzeige darzustellen. Hinzu kommt, dass Symbolschablonenfolien einen Teil des Lichtes der Hinterleuchtungs-Lichtquelle schlucken. Auch durch das Tageslicht oder durch Sonnenschein hervorgerufene Reflexionen auf der Oberfläche des Bildschirms reduzieren die Erkennbarkeit von auf dem Bildschirm dargestellten Anzeigen. Diese bekannten Anzeigeeinrichtungen weisen im Übrigen stets einen als solchen erkennbaren Bildschirm auf.
STAND DER TECHNIK
Aus der DE 11 2009 005 391 T5 sind berührungsempfindliche flexible Bildschirme bekannt, die als Betätigungsorgane für elektrische Fensterheber in eine Türverkleidung eingenäht sind.
Aus der WO 2013 / 101 046 A1 ist es bekannt, ein Fahrzeug an seiner Außenseite mit E-Paper-Displays zu versehen, um Botschaften für andere Verkehrsteilnehmer anzuzeigen.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine gattungsgemäße elektronische Anzeigeeinrichtung und eine entsprechende Betätigungseinrichtung so zu verbessern, dass sie nicht sofort als Bildschirm zu erkennen ist.
Diese Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Eine elektronische Anzeigeeinrichtung an oder in einem Fahrzeug mit einer Mehrzahl von Funktionsschichten, die eine von einer Beleuchtungsschicht beleuchtbare Anzeigeschicht aufweist, zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, dass die Anzeigeeinrichtung auf ihrer zum Betrachter weisenden Seite mit einer eine im Wesentlichen transparente Texturfolie aufweisenden oder von einer im Wesentlichen transparenten Texturfolie gebildeten Texturschicht versehen ist. Die Beleuchtungsschicht leuchtet aktiv bei Anliegen einer elektrischen Spannung.
VORTEILE
Eine solche transparente oder zumindest transluzente Texturschicht auf der zum Betrachter weisenden Oberfläche der Anzeigeeinrichtung ermöglicht es, die Anzeigeeinrichtung in eine Umgebung mit gleicher Textur nahezu „unsichtbar“ zu integrieren, solange die Beleuchtungsschicht nicht leuchtet. Da die Texturschicht der Anzeigeeinrichtung transparent oder zumindest transluzent ist, ist die in der Anzeigeschicht gebildete Anzeige, zum Beispiel Symbole, Schriften oder Bilder, zu erkennen, sobald die Anzeigeschicht von der Beleuchtungsschicht beleuchtet wird. Wird die Beleuchtung wieder ausgeschaltet, so verschwindet die Anzeige wieder und es ist nur noch die Textur der Texturschicht zu erkennen. Daher wird diese erfindungsgemäße Anzeige auch als „intelligente Oberfläche (Smart Surface) mit Verschwindeeffekt“ bezeichnet.
Weitere bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der erfindungsgemäßen elektronische Anzeigeeinrichtung sind Gegenstand der Unteransprüche 2 bis 4.
Vorzugsweise ist die Beleuchtungsschicht in Blickrichtung hinter der Anzeigeschicht vorgesehen. Bei dieser Variante ist die Anzeigeschicht von der Beleuchtungsschicht hinterleuchtet und das von dieser abgestrahlte Licht dringt durch transparente oder transluzente Bereiche der Anzeigeschicht hindurch und zum Betrachter hin.
Gemäß einer alternativen Ausführungsform ist die Beleuchtungsschicht in Blickrichtung vor der Anzeigeschicht vorgesehen ist. Bei dieser Variante wird die Anzeigeschicht von der Beleuchtungsschicht im Auflicht beleuchtet und das auf die Anzeigeschicht auftreffende Licht wird von hellen Bereichen der Anzeigeschicht stärker zum Betrachter hin reflektiert als von dunklen Bereichen der Anzeigeschicht.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Anzeigeschicht eine E-Paper-Folie aufweist oder von einer E-Paper-Folie gebildet ist.
E-Paper-Anzeigen, auch als elektronisches Papier oder elektronische Tinte (E-Ink) bezeichnet, weisen eine Schicht auf, in der eine Vielzahl kleiner, schwarze oder weiße Pigmentpartikel enthaltenen Mikrokapseln vorgesehen sind, die von einem transparenten Fluid umgeben sind, wobei üblicherweise die schwarzen Pigmente positiv und die weißen Pigmentpartikel negativ aufgeladen sind. Bei Aktivierung eines positiven beziehungsweise negativen elektrischen Feldes bewegen sich schwarze und weiße Pigmentpartikel zu den entgegengesetzten Elektroden. Die Partikelmenge, welche zur oberen (in Blickrichtung vorderen) transparenten Elektrode wandert, wird für den Betrachter als schwarzer beziehungsweise weißer Punkt im Display sichtbar. Weiterentwicklungen des E-Paper-Displays besitzen die Fähigkeit, unter Einsatz weiterer farbiger Pigmentpartikel in den Mikrokapseln, farbige Bilder darstellen zu können.
Das Vorsehen einer E-Paper-Anzeigeschicht hat den Vorteil, dass elektrische Energie nur für den Aufbau des anzuzeigenden Bildes und für dessen ab und an erforderliches Auffrischen benötigt wird. Ein einmal aufgebautes Bild bleibt auch nach dem Abschalten der elektrischen Energieversorgung erhalten. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich die E-Paper-Anzeigeschicht während des Anzeigebetriebs nicht erwärmt, da zum Aufrechterhalten der Anzeige keine elektrische Energie benötigt wird. Bei von außen auf die Anzeigeschicht einfallendem Licht, beispielsweise Tageslicht, ist das angezeigte Bild ohne zusätzliche Beleuchtung erkennbar.
Der auf die elektronische Betätigungseinrichtung gerichtete Teil der Aufgabe wird gelöst durch eine elektronische Betätigungseinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 5.
Eine elektronische Betätigungseinrichtung an oder in einem Fahrzeug mit einer durch Berührung betätigbaren Bedienoberfläche, zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, dass die Betätigungseinrichtung eine berührungssensitive Schicht und eine erfindungsgemäße Anzeigeeinrichtung aufweist. Von der Anzeigeeinrichtung dargestellte Anzeigen, beispielsweise Bediensymbole, sind bei eingeschalteter Beleuchtung für einen Betrachter auf der Bedienoberfläche sichtbar.
Das Vorsehen einer solchen elektronischen Betätigungseinrichtung an oder in einem Fahrzeug mit einer durch Berührung betätigbaren Bedienoberfläche, auf der Bediensymbole mittels der erfindungsgemäßen Anzeigeeinrichtung nur dann sichtbar sind, wenn die Anzeigeschicht von der Beleuchtungsschicht beleuchtet wird, ermöglicht die im Ruhezustand „unsichtbare“ Integration der Betätigungseinrichtung in eine Umgebung, die die gleiche Textur aufweist wie die Texturschicht der Anzeigeeinrichtung.
Weitere bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der erfindungsgemäßen elektronischen Betätigungseinrichtung sind Gegenstand der Unteransprüche 6 bis 10.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Betätigungseinrichtung ist vorgesehen, dass die Bediensymbole mittels der von der E-Paper-Folie gebildeten oder diese aufweisenden Anzeigeschicht, also von eine E-Paper-Anzeigeschicht, darstellbar sind. Die Vorteile einer solchen E-Paper-Anzeigeschicht sind oben bereits dargelegt worden.
In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die berührungssensitive Schicht als kapazitive Schicht ausgebildet. Diese kapazitive Schicht ist vorzugsweise als Kapazitivfolie gebildet oder weist eine Kapazitivfolie auf. Dabei ist es von Vorteil, wenn die berührungssensitive Schicht in Blickrichtung vor der E-Paper-Anzeigeschicht vorgesehen ist.
In einer alternative vorteilhaften Ausführungsform ist die berührungssensitive Schicht von einer Piezoelemente aufweisenden Schicht gebildet.
Dabei ist die berührungssensitive Schicht vorzugsweise in Blickrichtung hinter der Anzeigeschicht vorgesehen.
Die Erfindung erstreckt sich auch auf ein Fahrzeug, insbesondere auf ein Kraftfahrzeug, das mit zumindest einer erfindungsgemäßen elektronischen Anzeigeeinrichtung und/oder mit zumindest einer erfindungsgemäßen elektronischen Betätigungseinrichtung ausgestattet ist.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung mit zusätzlichen Ausgestaltungsdetails und weiteren Vorteilen sind nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher beschrieben und erläutert.
Figurenliste
Es zeigt:

1 eine erste Variante einer erfindungsgemäßen elektronischen Anzeigeeinrichtung;
2 eine zweite Variante einer erfindungsgemäßen elektronischen Anzeigeeinrichtung;
3 eine dritte Variante einer erfindungsgemäßen elektronischen Anzeigeeinrichtung;
4 eine erste Variante einer erfindungsgemäßen elektronischen Betätigungseinrichtung und
5 eine zweite Variante einer erfindungsgemäßen elektronischen Betätigungseinrichtung.

DARSTELLUNG VON BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
Eine erfindungsgemäße Smart Surface mit Verschwindeeffekt kann in einem Fahrzeug beispielsweise als in eine Armaturentafel, eine Türtafel oder eine Himmelverkleidung in der Fahrzeugkabine integrierte Anzeigeeinrichtung oder Betätigungseinrichtung eingesetzt werden. Ebenso kann eine solche Smart Surface mit Verschwindeeffekt an der Fahrzeugaußenseite vorgesehen sein. Ist die Smart Surface mit Verschwindeeffekt als Betätigungseinrichtung ausgebildet, so kann beispielsweise über einen Näherungssensor eine Aktivierung der Beleuchtungsschicht erfolgen, so dass beim Annähern einer Hand oder eines Fingers einer Bedienperson an die Smart Surface, also an die zum Betrachter beziehungsweise zur Bedienperson weisende Oberfläche der Betätigungseinrichtung, die Beleuchtungsschicht aktiviert und eine von der Anzeigeschicht dargestellte Anzeige (zum Beispiel ein Betätigungssymbol) für den Betrachter sichtbar wird.
1 zeigt einen Schichtenaufbau einer erfindungsgemäßen elektronischen Anzeigeeinrichtung 1 in schematischer Darstellung. Die in Blickrichtung V oberste Schicht ist eine Texturschicht 2, die von einer Texturfolie gebildet ist. In Blickrichtung V dahinter ist eine von einer üblicherweise transparenten oder transluzenten Oberflächenfolie gebildete Oberflächenschicht 3 vorgesehen, hinter der in Blickrichtung V eine Anzeigeschicht 4 vorgesehen ist, die als Maskierung ausgebildet ist und beispielsweise eine statische Schablone oder eine schablonenartig schaltbare Anzeige aufweist. In Blickrichtung V hinter der Anzeigeschicht 4 ist eine Beleuchtungsschicht 5 vorgesehen, die beispielsweise von lichtaussendenden Dioden (LEDs) gebildet ist. Die Anzeigeschicht 4 ist hier also hinterleuchtet.
Wird die Beleuchtungsschicht 5 aktiviert, werden also die LEDs eingeschaltet, so sind für den in Blickrichtung V auf die Anzeigeeinrichtung 1 schauenden Betrachter die transparenten oder transluzenten Bereiche der Anzeigeschicht 4 als leuchtende Flächenbereiche oder Symbole sichtbar. Wird die Beleuchtungsschicht 5 deaktiviert, also die LEDs ausgeschaltet, so sieht der Betrachter nur noch die Textur der Texturfolie 2.
In 2 ist eine zweite Variante einer elektronischen Anzeigeeinrichtung 11 gezeigt. Auch hier ist die in Blickrichtung V oberste Schicht von einer eine transparente Texturfolie aufweisenden Texturschicht 12 gebildet, hinter der die Beleuchtungsschicht 13 vorgesehen ist, die ihr Licht aber vorzugsweise in Betrachtungsrichtung V, also vom Betrachter weg, aussendet. In Blickrichtung V hinter der Beleuchtungsschicht 13 ist eine hochtransparente Oberflächenfolie vorgesehen, die eine Oberflächenschicht 14 bildet. In Blickrichtung V hinter dieser Oberflächenschicht 14 ist eine als E-Paper-Schicht ausgebildete Anzeigeschicht 15 vorgesehen.
Diese elektronische Anzeigeeinrichtung 11 arbeitet nicht - wie die Version der 1 — mit einer hinterleuchteten, als Maskierung ausgebildeten Anzeigeschicht, sondern mit einer im Auflicht beleuchteten Anzeigeschicht, die hier vorzugsweise von einer E-Paper-Schicht gebildet ist. Eine Anzeige, die auf dieser E-Paper-Schicht dargestellt wird, wird von der Beleuchtungsschicht 13, beispielsweise einer LED-Schicht, beleuchtet und der Betrachter sieht die Reflektion der hellen Teile einer von der Anzeigeschicht dargestellten Anzeige durch die transparente Texturfolie hindurch. Wird die Beleuchtungsschicht 13 deaktiviert, also abgeschaltet, so sieht der Betrachter nur die Textur der Texturschicht 12 und die darunter gelegene Anzeige verschwindet optisch hinter der Textur.
3 zeigt eine dritte Variante der erfindungsgemäßen elektronischen Anzeigeeinrichtung 101. Auch diese Anzeigeeinrichtung 101 weist an ihrer in Blickrichtung V oberen Seite eine von einer transparenten Texturfolie gebildete Texturschicht 102 auf, hinter der eine beispielsweise von LEDs gebildete Beleuchtungsschicht 103 vorgesehen ist, die auch hier ihr Licht vorzugsweise in Betrachtungsrichtung V, also vom Betrachter weg, aussendet. In Blickrichtung V hinter der Beleuchtungsschicht 103 ist eine als schaltbar transparente Schicht ausgebildete Anzeigeschicht 104 vorgesehen, hinter der eine von einer Oberflächenfolie gebildete Oberflächenschicht 105 vorgesehen ist. Die schaltbar transparente Schicht kann durch Anlegen einer elektrischen Spannung aus einem opaken, transluzenten Zustand in einen transparenten Zustand versetzt werden. Wird diese Schicht in ihren opaken Zustand versetzt und die Beleuchtung der Beleuchtungsschicht 103 eingeschaltet, so sieht der Betrachter die beleuchtete opake Oberfläche der Anzeigeschicht 104 durch die transparente Texturfolie der Texturschicht 102 hindurch. Beim Abschalten der Beleuchtung verschwindet dieses Bild wieder und der Betrachter sieht nur noch die Textur der Texturfolienschicht 102.
4 zeigt eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen elektronischen Betätigungseinrichtung 111, die die Schichten einer erfindungsgemäßen elektronischen Anzeigeeinrichtung aufweist. Als oberste, für den Betrachter sichtbare Schicht ist wiederum eine von einer transparenten Texturfolie gebildete Texturschicht 112 vorgesehen. Unter der Texturschicht 112 ist eine Beleuchtungsschicht 113 vorgesehen, die ihr Licht vorzugsweise in Betrachtungsrichtung V, also vom Betrachter weg, aussendet und hinter der eine von einer hochtransparenten Oberflächenfolie gebildete Oberflächenschicht ausgebildet ist, unter der eine E-Paper-Schicht liegt, die die Anzeigeschicht 115 bildet. In Blickrichtung V hinter der Anzeigeschicht 115 ist eine berührungssensitive Schicht 116 vorgesehen, die beispielsweise Piezo-Bausteine aufweist und die auf Haptik und Druck reagiert, der auf die eine Bedienoberfläche 117 bildende äußere Oberfläche der Texturschicht 112 ausgeübt wird. Im Aufbau entsprechen die obersten vier Schichten dieser elektronischen Betätigungseinrichtung 111 der elektronischen Anzeigeeinrichtung 101 aus 3, hinter denen in Blickrichtung V noch die berührungssensitive Schicht vorgesehen ist.
Schließlich ist in 5 noch eine zweite Variante einer elektronischen Betätigungseinrichtung 211 gezeigt, deren oberste Schicht eine Texturschicht 212 mit einer hochtransparenten Texturfolie ist. Auch hier bildet die äußere Oberfläche 217 der Texturschicht 212 eine durch Berührung betätigbare Bedienoberfläche 217. In Blickrichtung V hinter der Texturschicht 212 ist eine von einer Kapazitivfolie gebildete oder eine Kapazitivfolie aufweisende berührungssensitive Schicht 213 vorgesehen, hinter der eine Beleuchtungsschicht 214 angeordnet ist, die ihr Licht vorzugsweise in Betrachtungsrichtung V, also vom Betrachter weg, aussendet. In Blickrichtung V hinter der Beleuchtungsschicht 214 folgt eine von einer hochtransparenten Oberflächenfolie gebildete Oberflächenschicht 215 und darunter ist eine von einer E-Paper-Schicht gebildete Anzeigeschicht 216 vorgesehen. Auch bei dieser alternativen Ausführungsform der elektronischen Betätigungseinrichtung ist die Beleuchtungsschicht 214 in Blickrichtung V vor der Anzeigeschicht 216 angeordnet, sodass der Betrachter hier ebenfalls nur bei eingeschalteter Beleuchtung die von der Anzeigeschicht 216 reflektierten Darstellungen sieht, die bei abgeschalteter Beleuchtung optisch wieder verschwinden.
Eine erfindungsgemäße Anzeigeeinrichtung oder Bedieneinrichtung bildet eine Smart Surface mit „Verschwindeeffekt“, also eine Oberfläche, die als Anzeige und/oder Bedienfeld dient, wobei die angezeigten Objekte (zum Beispiel Symbole) nur bei eingeschalteter Beleuchtung der Beleuchtungsschicht erkennbar sind und bei ausgeschalteter Beleuchtung nicht erkennbar sind, wobei die Oberfläche mit ihrer Umgebung homogen erscheint.
Eine solche erfindungsgemäße Smart Surface mit „Verschwindeeffekt“ kann im Fahrzeuginnenraum beispielsweise eingesetzt werden als Wiedergabeelement eines intelligenten persönlichen Assistenten (IPA). Im Fahrzeuginnenraum integrierte erfindungsgemäße Anzeige- oder Bedieneinrichtungen, die beispielsweise als segmentierte E-Paper-Displays ausgebildet sind, sind mit dem IPA verknüpft und zeigen dem Fahrer eine visuelle Repräsentation von Informationen bezüglich des IPA (zum Beispiel den aktuellen Ort des IPA im Fahrzeug.
Als E-Paper-Display ausgebildete erfindungsgemäße Anzeigeeinrichtungen, die im Fahrzeuginnenraum angeordnet sind, können sich beispielsweise an die Fahrzeugumgebung anpassen. Durch Überwachung der Fahrzeugumgebung mithilfe von Umgebungssensoren und eine entsprechende Anzeige durch die Anzeigeeinrichtung werden Informationen bezüglich der Fahrzeugumgebung in das Fahrzeuginnere gebracht. Ein Beispiel ist die für die Fahrzeuginsassen nicht sichtbare Umgebung hinter der jeweiligen A-Säule des Fahrzeugs. Dabei kann das E-Paper-Display der Anzeigeeinrichtung seine Farbe passend zu der von der A-Säule verdeckten Fahrzeugumgebung ändern.
Erfindungsgemäße Anzeigeeinrichtungen können auch außen am Fahrzeug angebracht sein. Dabei zeigen sie anderen Verkehrsteilnehmern zum Beispiel Hinweise über den Zustand des Fahrzeugs oder über beabsichtigte Aktionen des Fahrzeugs an. Die ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn das Fahrzeug ein autonomes Fahrzeug ist.
Die Anzeigeeinrichtung kann auch mit einer Erkennung der Besetzung des Fahrzeugs verknüpft sein, sodass außerhalb des Fahrzeugs befindliche Personen oder andere Verkehrsteilnehmer sehen können, ob das Fahrzeug besetzt oder frei ist. Dies ist besonders dann nützlich, wenn das Fahrzeug Teil einer autonomen Taxi-Flotte ist.
Eine erfindungsgemäße Bedieneinrichtung, insbesondere mit integrierter E-Paper-Schicht stellt eine einfache Lösung zur Realisierung wechselbarer Symbole zur Bedienung dar. So können beispielsweise Bedienelemente am Lenkrad, an der Fahrzeugtür, am Fahrzeugdach, am Türgriff mittels erfindungsgemäßer Bedieneinrichtungen als oberflächenintegrierte Bedienfelder ausgestaltet sein. Sind derartige Bedienfelder mit der erfindungsgemäßen Smart Surface mit „Verschwindeeffekt“ außen am Fahrzeug angebracht, so wird eine Interaktion außen befindlicher Personen mit der Fahrzeugoberfläche ermöglicht. Ein Bedienelement zum Öffnen einer Tür oder Fahrzeugklappe kann so beispielsweise nur bei Annäherung an den entsprechenden Karosseriebereich sichtbar und betätigbar werden.
Die erfindungsgemäße Anzeigeeinrichtung und die erfindungsgemäße Bedieneinrichtung weisen aufgrund ihres Aufbaus aus dünnen Schichten und der bevorzugten Verwendung einer E-Paper-Anzeigeschicht gegenüber anderen Displaytechnologien den Vorteil auf, dass keine zusätzliche Beleuchtung notwendig ist, dass sie flach und flexibel ausführbar sind und einen geringen Stromverbrauch haben.
Die Erfindung ist nicht auf die obigen Ausführungsbeispiele beschränkt, die lediglich der allgemeinen Erläuterung des Kerngedankens der Erfindung dienen. Im Rahmen des Schutzumfangs kann die erfindungsgemäße Vorrichtung vielmehr auch andere als die oben beschriebenen Ausgestaltungsformen annehmen. Die Vorrichtung kann hierbei insbesondere Merkmale aufweisen, die eine Kombination aus den jeweiligen Einzelmerkmalen der Ansprüche darstellen.
Bezugszeichen in den Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen dienen lediglich dem besseren Verständnis der Erfindung und sollen den Schutzumfang nicht einschränken.
Bezugszeichenliste

1: Anzeigeeinrichtung
2: Texturschicht
3: Oberflächenschicht
4: Anzeigeschicht
5: Beleuchtungsschicht
11: Anzeigeeinrichtung
12: Texturschicht
13: Beleuchtungsschicht
14: Oberflächenschicht
15: Anzeigeschicht
101: Anzeigeeinrichtung
102: Texturschicht
103: Beleuchtungsschicht
104: Anzeigeschicht
111: Betätigungseinrichtung
112: Texturschicht
113: Beleuchtungsschicht
115: Anzeigeschicht
116: berührungssensitive Schicht
117: Bedienoberfläche
211: Betätigungseinrichtung
212: Texturschicht
213: berührungssensitive Schicht
214: Beleuchtungsschicht
215: Oberflächenschicht
216: Anzeigeschicht
V: Blickrichtung

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 112009005391 T5 [0003]

Claims

Elektronische Anzeigeeinrichtung (1, 11, 101) an oder in einem Fahrzeug mit einer Mehrzahl von Funktionsschichten, die eine von einer Beleuchtungsschicht (5, 13, 103) beleuchtbare Anzeigeschicht (4, 15, 104) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigeeinrichtung (1, 11, 101) auf ihrer zum Betrachter weisenden Seite mit einer eine im Wesentlichen transparente Texturfolie aufweisenden oder von einer im Wesentlichen transparenten Texturfolie gebildeten Texturschicht (2, 12, 102) versehen ist.
Elektronische Anzeigeeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beleuchtungsschicht (5) in Blickrichtung (V) hinter der Anzeigeschicht (4) vorgesehen ist.
Elektronische Anzeigeeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beleuchtungsschicht (13, 103) in Blickrichtung (V) vor der Anzeigeschicht (15, 104) vorgesehen ist.
Elektronische Anzeigeeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigeschicht (15) eine E-Paper-Folie aufweist oder von einer E-Paper-Folie gebildet ist.
Elektronische Betätigungseinrichtung (111, 211) an oder in einem Fahrzeug mit einer durch Berührung betätigbaren Bedienoberfläche (117, 217), dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung (111, 211) eine berührungssensitive Schicht (116, 213) aufweist und dass die Betätigungseinrichtung (111, 211) eine Anzeigeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 mit einer Anzeigeschicht (115, 216) aufweist.
Elektronische Betätigungseinrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass Bediensymbole mittels der von der E-Paper-Folie gebildeten oder diese aufweisenden Anzeigeschicht (115, 216) darstellbar sind.
Elektronische Betätigungseinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die berührungssensitive Schicht (213) als kapazitive Schicht ausgebildet und vorzugsweise in Blickrichtung (V) vor der Anzeigeschicht (216) vorgesehen ist.
Elektronische Betätigungseinrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die berührungssensitive Schicht (116) von einer Piezoelemente aufweisenden Schicht gebildet ist.
Elektronische Betätigungseinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die berührungssensitive Schicht (116) in Blickrichtung (V) hinter der Anzeigeschicht (115) vorgesehen ist.