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Die Erfindung betrifft einen Überzugskörper für eine Schiebeeinrichtung, insbesondere eine Handschiebestange an einem Einkaufs- und/oder Transportwagen als Hygieneschutz, wobei der Überzugskörper einen offenen Querschnitt aufweist und nach unten längsseitig geöffnet ist.
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Schon das Berühren eines Griffes ist ausreichend um auf der Oberfläche anhaftende Viren von dem jeweiligen Gegenstand auf die Oberfläche der Hand zu übertragen. Durch solche Viren können dann Infektionskrankheiten wie Grippe, Keuchhusten, Lungenentzündung, Grippe oder das SARS übertragen werden. Es ist daher zentral wichtig solche Übertragungen zu vermeiden.
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Um eine Verbreitung von Erkrankungen durch übertragene Viren zu vermeiden, gibt es im Stand der Technik eine Vielzahl von Möglichkeiten den Menschen vor Viren zu schützen.
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So zeigt bspw. die
DE 298 07 341 U1 einen Hygieneschutzgriff zum Aufsetzen auf einen Rundrohrgriff von Einkaufswagen um eine Übertragung von Viren und Bakterien oder Pilzsporen zu verhindern. Der aus der
DE 298 07 341 U1 bekannte Hygieneschutzgriff hat die Form eines Hohlzylinders, der längs eines Zylindermantels über die gesamte Länge des Hohlzylinders hinweg aufgeschlitzt ist, so dass er sehr leicht auf eine Schiebeeinrichtung z. B. in Form eines Rohrs bei einem Einkaufswagen aufgesetzt werden kann. Einen analogen derartigen Überzug zeigt auch die
US 6 981 707 B1 sowie die
DE 200 01 061 U1 .
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Der aus der
DE 200 01 061 U1 bekannte Überzugskörper wird um den Griff bspw. die Schiebestange gewickelt und mit einem Flächenreißverschluss, der sich über die gesamt Längsrichtung erstreckt sicher verschlossen. Um den Überzugskörper gemäß der
DE 200 01 061 U1 auszutauschen muss der Flächenreißverschluss gelöst und der Überzug vom Griff entfernt werden.
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Auch die
DE 10 2012 204 007 A1 zeigt eine Handgriffvorrichtung für einen Einkaufswagen mit einer Ausnehmung die es ermöglicht, dass die Handgriffvorrichtung entlang der Innenseite über den Wagengriff des Einkaufswagens überklemmbar und von dem Wagengriff des Einkaufswagens wieder entfernbar ist. Problem insbesondere des Handgriffes wie in die
DE 10 2012 204 007 A1 oder die
DE 298 07 341 U1 gezeigt ist, dass um den Überzug vom Griff wieder zu entfernen zunächst der Griff und dann der Überzug angefasst werden müssen, so dass auf den Hygienegriff wiederum Viren von der Schiebereinrichtung, insbesondere der Handschiebestange übertragen werden können.
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Aus der
DE 20 2020 101 922 U1 ist ein Schutzgriff zum Anschließen an ein insbesondere im Querschnitt rundes oder rundliches, manuell umgreifbares Halte-oder Bedienelement, wie etwa eine Stange oder ein Griff bekannt geworden. Der Griff umfasst eine zum Ergreifen desselben dienende äußere Mantelfläche als Griffabschnitt sowie eine der Längserstreckung des Griffteils folgenden Elementaufnahme, deren innere Mantelfläche in einem radialen Abstand zu der äußeren Mantelfläche des Griffteils angeordnet und mit einer der Längserstreckung des Griffteils folgende Einsetzöffnung und wegweisende Schenkeln und Haltemittel zum Halten des Griffteils an einem in die Elementaufnahme eingesetzten Halte-oder Bedienelement.
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Die
DE 20 2020 001 364 U1 zeigt einen der Hygiene-Griff der in seiner Form ergonomisch in der Hand liegt und sich an den anzufassenden Gegenstand z.B. Einkaufswagen, Tor, Tür und Fenstergriff anpassen kann. Der Hygienegriff der
DE 20 2020 001 364 U1 verhindert den Hautkontakt mit anderen Gegenständen und minimiert somit auch die Übertragung von Bakterien.
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Die US 2010 / 0 236 674 A1 zeigt einen flexiblen Kunststoffstreifen, der einen Griff eines Einkaufswagens abdecken kann, so dass der Benutzer nicht mehr in direkten Kontakt mit dem Griff steht.
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Aus der
FR 2 935 243 A1 ist ein Schutzgriff bekannt geworden, der zum Schutz auf eine Griffstange aufgesetzt werden kann.
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Für kontaktloses Schieben eines Einkaufswagens ist ein Hygienegriff Vigor V 7300/2 vorbenutzt und bekannt geworden. Der Hygienegriff Vigor V 7300/2 wird beispielsweise auf der Internetseite www.amazon.de zum Verkauf angeboten.
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Die
US 5 820 142 B beschreibt einen Überzug für eine Griffstange eines geschobenen Einkaufswagens. Der Überzug ist aus einem Kunststoffmaterial, das beispielsweise mittels Verlängerungsarmen in Form von Klemmen auf der Griffstange befestigt wird. Aufgabe der Erfindung ist es, die im Stand der Technik bekannten Nachteile zu vermeiden und einen Überzugskörper für eine Schiebeeinrichtung, insbesondere eine Handschiebestange an Einkaufs- und/oder Transportwagen anzugeben, der ohne dass die Hygiene beeinträchtig wird auf die Schiebestange aufgesetzt und von der Schiebestange wieder abgenommen werden kann.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Überzugskörper gemäß Anspruch 1 gelöst.
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Der erfindungsgemäße Überzugskörper zeichnet sich dadurch aus, dass er wenigstens eine, bevorzugt mehrere nach oben weisende Öffnungslaschen umfasst, mit denen der offene Querschnitt des Überzugskörpers verändert werden kann. Die Öffnungslaschen weisen bevorzugt nach oben, d. h. sind in der Regel dem offenen Querschnitt des Überzugskörpers gegenüberliegend.
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Beim Aufsetzen auf die Griffstange wird der offene Querschnitt bspw. durch Zusammendrücken der Öffnungslaschen vergrößert. Auf der Griffstange selbst zieht sich der Überzugskörper dann aufgrund der Elastizität zusammen, so dass der Querschnitt dem Durchmesser des Rohres entspricht und der Überzugskörper satt an dem Rohr anliegt. Will man den Überzugskörper entfernen, so verändert man beispielsweise mit den nach oben weisenden Öffnungslaschen, z.B. durch zusammendrücken, den offenen Querschnitt des Überzugskörpers dahingehend, dass man ihn vergrößert. Man kann dann mit den Öffnungslaschen den Überzugskörper von der rohrförmigen Schiebeeinrichtung entfernen, ohne dass die Schiebeeinrichtung berührt werden muss.
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Um ein leichtes Aufsetzen des Überzugskörpers auf die Schiebeeinrichtung zu ermöglichen und ein leichtes Abnehmen ist vorgesehen, dass das Material des Überzugskörpers ein elastisches Material, bspw. ein elastischen Kunststoffmaterial, bevorzugt ein gummielastisches Kunststoffmaterial, ist.
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Als spezielle Materialien eignen sich insbesondere wenigstens eines der nachfolgenden Materialien:
- - Silikon
- - Polyurethan
- - Elastomere
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Der Vorteil der Verwendung von Silikon ist, dass dieses Material zum einen eine gute Haftung an dem zu überziehenden Körper, insbesondere der zu überziehenden Schiebeeinrichtung hat, zum anderen bspw. mit Hilfe von Auskochen vollständig desinfiziert werden kann. Anstelle des relativ teuren Silikonmaterials, das vorteilhafterweise eine höhere Hygiene und gute Haftung aufweist, ist es auch möglich ein Polyurethan zu verwenden oder eine anderes Elastomere wie bspw. Polybutadien oder Naturkautschuk.
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Um den Überzugskörper besser greifen zu können kann vorgesehen sein, dass die Oberfläche des Überzugkörpers mit Erhebungen bevorzugt in Form von Rippen und/oder Noppen umgeben ist.
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In einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Oberfläche des Überzugskörpers einen Bereich umfasst, in den ein Schriftzug, insbesondere ein Werbeschriftzug eingebracht werden kann. Auf diese Art und Weise ist es möglich den Überzugskörper zu personalisieren, bspw. für ein bestimmtes Unternehmen.
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In einer ersten Ausgestaltung haben die bevorzugt nach oben weisenden und am Überzugskörper angebrachten Öffnungslaschen bevorzugt eine rechteckige Form und sind als Vollmaterial ausgebildet. Um ein besseres Eingreifen in die Öffnungslaschen zu ermöglichen, kann vorgesehen sein, dass die bevorzugt nach oben weisenden Öffnungslaschen in einer zweiten Ausführungsform eine Öffnung aufweisen, in die bspw. ein Finger eingeführt werden kann. Um den Überzugskörper besonders einfach von der Schiebeeinrichtung, insbesondere der Schiebestange entnehmen zu können ist vorteilhaft vorgesehen, dass an jedem Ende des Überzugskörpers nach bevorzugt oben weisende Öffnungslaschen angeordnet sind, insbesondere insgesamt vier, wobei sich an jedem Ende des Überzugskörpers jeweils zwei Öffnungslaschen gegenüberliegen.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung ist der Überzugskörper im Wesentlichen ein länglicher rohrförmiger Körper, der bevorzugt nach unten längsseitig geöffnet ist. Um ein einfaches Befestigen und Entnehmen des Überzugskörpers von der Schiebeeinrichtung, insbesondere der Handschiebestange zu ermöglichen ist vorgesehen, dass der Überzugskörper eine Schwächung, bevorzugt eine Schwächung, die der nach unten offenen Seite des Querschnittes im Wesentlichen gegenüberliegt, aufweist. Durch diese Schwächung ist es möglich auf einfache Art und Weise durch Verbiegen der bevorzugt nach oben weisenden Öffnungslaschen den Überzugskörper leicht auf die Schiebeeinrichtung, insbesondere die Schiebestange aufsetzen und im Gegenzug wieder davon abnehmen zu können.
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Die Erfindung soll nachfolgen anhand der Figuren ohne Beschränkung hierauf beispielhaft beschrieben werden.
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Es zeigen:
- 1: dreidimensionale Ansicht eines Überzugskörpers, gemäß der Erfindung mit geschlossenem Querschnitt.
- 2: Querschnitt des länglichen rohrförmigen Körpers mit erfindungsgemäßen Öffnungslaschen und geschlossenem Querschnitt.
- 3: dreidimensionale Ansicht eines Überzugskörpers mit geöffnetem Querschnitt.
- 4: Querschnitt eines länglichen, rohrförmigen Körpers mit geöffnetem Querschnitt.
- 5: Überzugskörper mit geöffnetem Querschnitt, der auf eine Schiebeeinrichtung, insbesondere Stange aufgesetzt wird.
- 6: auf eine Schiebeeinrichtung, insbesondere Schiebestange aufgesetzter Überzugskörper.
- 7: Überzugskörper mit Öffnungslaschen aufweisend Öffnungen.
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In 1 ist ein erfindungsgemäßer Überzugskörper 1 gemäß der Erfindung gezeigt. Der Überzugskörper ist im Wesentlichen ein länglicher rohrförmiger Körper 3 mit einem Querschnitt 5. Der längliche Überzugskörper 3 mit Querschnitt 5 ist nach unten geöffnet. Die Öffnung des länglichen Körpers ist mit 7 bezeichnet. Des Weiteren weist der längliche Überzugskörper eine Schwächung 9 im Wesentlichen auf der der Öffnung 7 gegenüberliegenden Seite auf.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, an dem länglichen rohrförmigen Körper insgesamt vier Öffnungslaschen 10.1, 10.2, 10.3, 10.4 vorzusehen, die vom länglichen rohrförmigen Körper an den jeweiligen Enden 11.1, 11.2 nach oben abstehen. Von den insgesamt vier Öffnungslaschen 10.1, 10.2, 10.3, 10.4 liegen jeweils zwei Öffnungslaschen, nämlich die Öffnungslaschen 10.1, 10.2, sowie die Öffnungslaschen 10.3, 10.4 auf gegenüberliegenden Seiten. Werden die Laschen 10.1, 10.2, bzw. 10.3, 10.4 zueinander geführt, bspw. durch Drücken, so öffnet sich der Querschnitt 5 des Überzugskörpers und der Überzugskörper 1 kann sehr leicht auf eine Schiebeeinrichtung bspw. eine Stange gesetzt oder wieder entfernt werden. Das Öffnen des Überzugskörpers ist insbesondere in den 3 und 4, sowie das Aufsetzen auf eine Schiebestange in 5 und 6 gezeigt. Um den Überzugskörper gut greifen zu können ist vorgesehen, dass die Oberfläche des Überzugskörpers eine Vielzahl von Noppen 20 aufweist. Um den Überzugskörper zu personalisieren kann vorgesehen sein, dass die Oberfläche des Überzugskörpers eine Werbefläche 30 aufweist. In 2 ist der Querschnitt des länglichen Überzugskörpers 1 dargestellt, gleiche Bauteile wie in 1 sind mit denselben Bezugsziffern belegt. Gut zu erkennen sind in der Querschnittsansicht des länglichen Überzugskörpers die beiden nach oben weisenden Öffnungslaschen 10.1 und 10.2. Des Weiteren ist in 2 im Querschnitt die Öffnung 7 des länglichen im Wesentlichen rohrförmigen Körpers gezeigt so wie die Schwächung 9 im oberen Bereich, die ein Aufbiegen des Querschnittes durch Aufeinanderdrücken der Laschen 10.1, 10.2 unterstützt bzw. ermöglicht.
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3 zeigt einen erfindungsgemäßen länglichen Überzugskörper, der durch Zusammenpressen der Öffnungslaschen 10.1, 10.2, 10.3, 10.4 geöffnet wird. Gleiche Bauteile wie in 1 sind mit denselben Bezugsziffern belegt. Deutlich zu erkennen ist wie der Querschnitt 5 des länglichen, rohrförmigen Körpers durch Zusammendrücken der Laschen 10.1, 10.2 vergrößert bzw. entlang der Öffnung 7 geöffnet wird, so dass der Überzugskörper ohne das die Schiebeeinrichtung bspw. die Schiebestange berührt werden muss auf diesen aufgesetzt und/oder von dieser abgenommen werden kann. Die Aufdehnung des Querschnittes durch Zusammenpressen der Öffnungslaschen 10.1, 10.2 ist insbesondere in der Querschnittsansicht in 4 dargestellt. Gleiche Bauteile wie in 3 sind wiederum mit denselben Bezugsziffern belegt.
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5 zeigt das Aufsetzen eines aufgedehnten erfindungsgemäßen Überzugskörpers aufgrund Zusammenpressen der Laschen 10.1, 10.2, 10.3, 10.4 auf eine Schiebeeinrichtung bspw. eine Stange 100. Das leichte Aufsetzen des länglichen rohrförmigen Überzugskörpers auf die Schiebeeinrichtung, insbesondere die Stange 100 wird dadurch ermöglichet, dass wie in 4 dargestellt der Querschnitt des länglichen rohrförmigen Körpers aufgedehnt wird. Gleiche Bauteile wie in den 1 bis 4 sind mit denselben Bezugsziffern belegt.
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Der fest mit der Schiebeeinrichtung, insbesondere der Stange verbundene Überzugskörper ist in 6 gezeigt. Die Tatsache, dass die Öffnungslaschen nicht mehr zusammengedrückt werden, führt dazu, dass aufgrund der Rückstellkräfte des elastischen Materials der längliche Überzugskörpers satt an der Schiebeeinrichtung, insbesondere der Stange anliegt. Dies ist deutlich in 6 dargestellt. Durch Zusammendrücken kann der Überzugskörper wieder leicht von der Schiebeeinrichtung entfernt werden.
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7 zeigt eine alternative Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Überzugskörpers. Der Überzugskörper ist mit der Bezugsziffer 201 bezeichnet, die Noppen auf dem Überzugskörper mit 220. Anstelle der vier Laschen, die für eine Öffnung des Querschnittes sorgen wie in der Ausführungsform gemäß 1 bis 6 gezeigt, zeigt das Ausführungsbeispiel gemäß 7 nur zwei an den jeweiligen Ende angeordnete Öffnungslaschen 210.1, 210.2. Die Öffnungslaschen 210.1, 210.2 weisen zwei Öffnungen 240.1, 240.2 auf in die bspw. ein Finger eingeführt werden können. Zur Änderung des Querschnittes des Überzugskörpers werden die Öffnungslaschen 210.1, 210.2 zusammengedrückt und nach oben gezogen, was dazu führt, dass sich der Querschnitt 5 des mit einer Öffnung 7 versehenen länglichen Körpers vergrößert, so dass der Überzugskörper leicht auf eine Schiebeeinrichtung bspw. eine Stange gesetzt und von dieser wieder entfernt werden kann.
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Mit der Erfindung wird erstmals ein Überzugskörper angegeben, der auf leichte Art und Weise auf eine Schiebeeinrichtung insbesondere an einer Handschiebestange an einem Einkaufs- und/oder Transportwagen als Hygieneschutz aufgesetzt und von diesem wieder entfernt werden kann, ohne dass die Schiebeeinrichtung berührt werden muss, so dass eine Kontaminierung des Überzugskörpers verhindert wird.