-
Die Erfindung betrifft eine Sockelputzleiste.
-
Beim Verputzen einer Fassade ergibt sich regelmäßig ein Übergangsbereich, in dem der Fassadenputz zu einem Sockel der Mauer übergeht. Das Mauerwerk respektive die Fassade ist häufig ebenflächig, erst wenn der üblicherweise mehrere Millimeter starke Putz aufgetragen ist, ergibt sich eine Kante zum darunter befindlichen Sockel. Alternativ ist auch bekannt, bereits mauerwerks- oder fassadenseitig einen Sprung zwischen der zur verputzenden Fassadenfläche und dem darunter anschließenden Sockelbereich vorzusehen.
-
Um einen definierten Putzabschluss im Übergang zum Sockel sicherzustellen, ist es bekannt, am unteren Putzende eine die Putzkante definierende Sockelleiste einzuputzen, die den unteren Putzabschluss bildet. Eine solche Sockelleiste weist einen Leistenkörper auf, mit einem längeren ersten Schenkel und einem kürzeren zweiten Schenkel, wobei diese Schenkelkonfiguration in der Regel L-förmig ist. Während der erste Schenkel eine Länge von einem Zentimeter oder üblicherweise mehr aufweist, erstreckt sich der zweite Schenkel in der Regel nur wenige Millimeter, beispielsweise ca. 2 - 20 mm, vom ersten Schenkel weg. Über dessen Länge wird letztlich die Dicke des Putzauftrags zumindest im unteren Kantenbereich definiert, da an diesem Schenkel oder im Bereich dieses Schenkels der eigentliche Putzabzug erfolgt. Am längeren ersten Schenkel kann des Weiteren ein Einputzgewebe angeordnet sein, das den Schenkel verlängert. Im Rahmen der Montage wird die Sockelputzleiste mit dem ersten Schenkel und dem Einputzgewebe auf das Mauerwerk oder die Fassade gesetzt, und zur groben Fixierung angeputzt, das heißt, dass mit einem entsprechenden Putz über das mehrere Zentimeter breite Einputzgewebe gezogen wird, sodass dieses grob eingebettet und fixiert wird. Anschließend erfolgt das eigentliche Verputzen durch Auftrag des die Fassadenfläche bildenden Oberputzes, wobei das Einputzgewebe sowie der erste Schenkel vollständig unter Putz gelegt wird, der am zweiten Schenkel abgezogen wird.
-
Bei dem Fixieren der Sockelputzleiste sowie dem Auftragen des Oberputzes ist üblicherweise der Sockel bereits verputzt und gegebenenfalls mit Farbe versehen, das heißt, er ist bereits im Fertigzustand. Um den fertigen Sockel im Rahmen der Putzarbeiten an der Fassade zu schützen und zu vermeiden, dass der Sockel durch Putzspritzer etc. in Mitleidenschaft gezogen wird, ist es bekannt, am Sockel direkt an der Übergangslinie noch zur bildenden Putzschicht ein Klebeband anzukleben, mit dem eine den Sockel verkleidende Folie fixiert wird. Hierfür wird ein speziell zum Abdecken von Stein- und Putzuntergründen ausgelegtes Steinklebeband verwendet, das zumeist eine Breite von mehreren Zentimetern, regelmäßig wenigstens 5 cm aufweist und das demzufolge eine hinreichend große Klebefläche bietet, verbunden mit einer guten Haftung, da eine sichere Fixierung der Abdeckfolie und damit eine auch dauerhaftere Sockelabdeckung gewährleistet werden muss. Nach Beendigung der Putzarbeiten, die sich je nach Größe der Fassade sich über mehrere Tage erstrecken können, und gegebenenfalls auch weiterer sockelnaher Arbeiten, die einen Sockelschutz verlangen, ist es erforderlich, die Sockelabdeckung wieder zu entfernen, also das Steinklebeband samt der Folie abzuziehen. Hierbei kommt es mitunter vor, dass beim Abziehen des Steinklebebandes der sockelseitige Putz- oder Farbauftrag mit abgezogen wird. Wie beschrieben haftet das Steinklebeband großflächig auf der Sockeloberfläche, verbunden mit einer entsprechend starken Haftung. Das ungewollte Abreißen des Sockelputzes oder der Sockelfarbe führt dazu, dass der Sockel erneut zu verputzen oder zu streichen ist. Selbst wenn der Sockel z.B. mit Klinker oder einer Steinplatte, z.B. einer Marmorplatte verkleidet ist, ergeben sich Probleme, da beim Abziehen des oft mehrere Tage angeklebten Steinklebebands Kleberrückstände auf dem Klinker bzw. der Steinplatte zurückbleiben, die umständlich entfernt werden müssen.
-
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Möglichkeit für einen verbesserten Sockelschutz anzugeben.
-
Zur Lösung dieses Problems ist erfindungsgemäß eine Sockelputzleiste vorgesehen, mit einem Leistenkörper mit einem, vorzugsweise längeren, ersten Schenkel und einem, vorzugsweise kürzeren zweiten Schenkel, der vom ersten Schenkel unter einem Winkel zwischen 60-120° absteht, und mit einem zur anderen Seite des zweiten Schenkels abragenden Folienanklebesteg, der über eine Sollbruchstelle lösbar angebunden ist.
-
Die erfindungsgemäße Sockelputzleiste weist einen quasi L-förmigen Leistenkörper mit einem längeren ersten Schenkel und einem davon abstehenden, kürzeren zweiten Schenkel auf, der unter einem Winkel von 60 - 120°, vorzugsweise von 70° - 110°, und bevorzugt von ca. 90° vom ersten Schenkel absteht. Am ersten Schenkel kann gegebenenfalls ein Einputzgewebe angeordnet sein, das, den ersten Schenkel verlängernd, von diesem absteht. Mit dem ersten Schenkel und dem optionalen Einputzgewebe wird die Sockelputzleiste auf die zu verputzende Mauer- oder Fassadenfläche aufgesetzt und eingeputzt.
-
Darüber hinaus ist am Leistenkörper ein zur entgegengesetzten Seite des zweiten Schenkels abragender, bevorzugt den ersten Schenkel zu dieser Seite verlängernder, Folienanklebesteg vorgesehen. Dieser Folienanklebesteg ist über eine Sollbruchstelle lösbar angebunden, d.h., dass er bei Bedarf entfernt werden kann. In der Montagestellung greift dieser Folienanklebesteg, der beispielsweise eine Breite von ca. 1 - 4 Zentimeter aufweist, über den oberen Sockelbereich, der an die zu verputzende Mauer- oder Fassadenfläche anschließt. An der vom Sockel weg weisenden Seite des Folienanklebestegs kann beispielsweise ein Klebemittel aufgebracht sein. Auf diesen Klebemittelbelag kann nun auf einfache Weise eine Schutzfolie aufgeklebt werden, die den Sockel abdeckt, also schützt. Dies geschieht auf einfache und schnelle Weise, nachdem die Sockelputzleiste bereits grob an der Mauer- oder Fassadenfläche wurde. Nach Abschluss der Putzarbeiten oder der sonstigen sockelnahen Arbeiten ist nun auf einfache Weise der Folienanklebesteg, der beispielsweise direkt am Leistenkörper angebunden ist, abzutrennen, also abzubrechen oder abzureißen, und zwar zusammen mit der Folie, sodass der Sockel wieder freigelegt wird. Das Abbrechen oder Abreißen ist problemlos möglich, da die Sockelputzleiste respektive der Leistenkörper samt Einputzgewebe fest in der fertig aufgebrachten Oberputzschicht verankert ist. Es bildet sich demzufolge ein exakter, sauberer Putzschichtabschluss zum Sockel hin aus, egal ob hierüber eine schmale oder breite Kante gebildet wird, wie auch während der gesamten Arbeiten ein einfacher, aber sicherer Sockelschutz gegeben ist.
-
Wie beschrieben ist der Folienanklebesteg über eine Sollbruchstelle z.B. am aus Kunststoff gefertigten Leistenkörper oder, bei einer Ausführung des Leistenkörpers aus Metall, an einer an diesem angeordneten Kunststoffschiene angebunden, wobei auf die verschiedenen Varianten nachfolgend noch eingegangen wird. Diese Sollbruchstelle ist zweckmäßigerweise so ausgelegt, dass sie einerseits eine sichere Fixierung des Folienanklebestegs am Leistenkörper oder der Kunststoffschiene ermöglicht, um die Folie am Folienanklebesteg ankleben zu können. Der Folienanklebesteg kann hierbei, wenn bauwerkseitig bereits ein Kantensprung zwischen der einzuputzenden Mauer- oder Fassadenfläche und dem Sockel gegeben ist, frei schweben, sich also von der zu verputzenden Mauer- oder Fassadenfläche zum Sockel hin unabgestützt frei erstrecken. Gehen die Fassade und der Sockel bündig ineinander über, liegt der Folienanklebesteg auf der Sockelfläche auf. Die Sollbruchstelle ist in jedem Fall so auszulegen, dass die Folie mit einem entsprechenden Druck an das Klebemittel des frei tragenden oder aufliegenden Folienanklebestegs angeklebt werden kann, ohne dass dieser hierbei bereits abbricht. Dies ist beispielsweise auf einfache Weise dadurch sicherzustellen, wenn der Folienanklebesteg über eine Materialschwächung am Leistenkörper angebunden ist, das heißt, dass die Sollbruchstelle eine entsprechende Materialschwächung ist. Beispielsweise weist der Folienanklebesteg eine Dicke von 0,8 - 2 mm auf. Der Anbindungsbereich zum Leistenkörper bzw. der Kunststoffschiene, also die Materialschwächung, weist demgegenüber eine reduzierte Dicke von z. B. 0,2 - 0,4 mm auf, das heißt, dass ein deutlicher Dickensprung gegeben ist. Diese Materialschwächung kann zum Entfernen des Folienanklebestegs auf einfache Weise aufgebrochen oder aufgerissen werden, bietet aber gleichzeitig eine hinreichende Stabilität während des Anklebens der Folie.
-
Bevorzugt ist der Leistenkörper und der Folienanklebesteg als einstückiges Kunststoffbauteil ausgeführt, das heißt, dass es sich bei der Sockelputzleiste, was den Leistenkörper nebst Folienanklebesteg angeht, um ein in einem entsprechenden Extrusionsverfahren hergestelltes, entsprechend langes Kunststoffbauteil handelt, an dem die entsprechenden Schenkel und der Folienanklebesteg während der Formgebung problemlos ausgebildet werden können, und an dem das Einputzgewebe in einem separaten Schritt befestigt wird. Insbesondere kann hierbei im Rahmen des Formgebungsprozesses aber auch die Sollbruchstelle, insbesondere in Form der Materialschwächung, problemlos ausgebildet werden. Bevorzugt bietet sich als Werkstoff PVC an, insbesondere Hart-PVC, (mitunter auch PVC-U genannt) an.
-
Alternativ dazu kann der Leistenkörper mit den beiden Schenkeln auch als Metallbauteil ausgeführt sein, wobei am zweiten, in der Regel kürzeren Schenkel eine Kunststoffschiene angeordnet, z.B. aufgeschoben oder aufgeschnappt ist, an der wiederum der Folienanklebesteg über die Sollbruchstelle angebunden ist. Diese Sockelleiste ist also zweiteilig, bietet aber ebenso die erfindungsgemäßen Vorteile. Auch hier ist die Kunststofffolie bevorzugt aus PVC, insbesondere Hart-PVC.
-
Der Folienanklebesteg ist, wie bevorzugt in Verlängerung des ersten Schenkels, sei er aus Kunststoff, sei er aus Metall, angeordnet, entweder am Leistenkörper selbst, oder an der Kunststoffschiene. Alternativ kann er auch an anderer Stelle am zweiten Schenkel bzw. dem Kunststoffschiene angeordnet sein, also seitlich bzw. in Querrichtung der Leiste versetzt zum ersten Schenkel.
-
Wie beschrieben kann am Folienanklebesteg in einer ersten Variante ein Klebemitten vorgesehen sein. Das Klebemittel dient dazu, eine Schutzfolie am Folienanklebesteg sicher fixieren zu können. Das heißt, dass ein entsprechender Klebemittelauftrag auf dem Folienanklebesteg vorzusehen ist. Dieser kann beispielsweise mittels eines am Folienanklebesteg angeklebten Klebebands erfolgen, das doppelseitig klebend ist, sodass es einerseits am Folienanklebesteg fixiert werden kann, andererseits aber an der anderen Seite die entsprechende Klebemittelfläche für die Folienfixierung bietet. Dieses Klebeband ist an der freien Seite mit einem abziehbaren Schutzstreifen versehen, der das Klebemittel an dieser Seite abdeckt. Dieser Schutzstreifen wird erst abgezogen, wenn die Sockelputzleiste fixiert ist und die Folie angeklebt werden soll. Ein solches Klebeband kann im Rahmen der Leistenherstellung ohne Weiteres automatisiert aufgebracht werden. Es kann problemlos von einer entsprechenden Bandrolle abgezogen und auf die extrudierte Leiste respektive den Folienanklebesteg aufgerollt werden, bereits zusammen mit dem Schutzstreifen. In ähnlicher Weise kann auch das Einputzgewebe von einer Rolle abgezogen und direkt mit einem Kleber auf den Schenkel geklebt werden.
-
In einer alternativen Ausgestaltung kann auch ein Klebemittel direkt auf den Folienanklebesteg aufgebracht sein, das mit einem abziehbaren Schutzstreifen belegt ist. Es kommt also kein Klebeband zum Einsatz, sondern eine direkte Klebebeschichtung. Diese kann eine Dicke zwischen 0,1 -2 mm aufweisen und aus einem beliebigen Kleber bestehen, solange dieser eine ausreichende Haftung der Folie gewährleistet.
-
Alternativ zur Aufbringung nur eines Klebemittels auf den Folienanklebesteg, was die manuelle Befestigung der Schutzfolie erfordert, ist es auch denkbar, eine zusammengefaltete, aufziehbare Schutzfolie am Folienanklebesteg zu befestigen, also anzukleben. Hier wird also vorgefertigt eine gefaltete Schutzfolie fixiert, so dass nach der Montage der Sockelputzleiste der Arbeiter nur noch die Folie aufziehen muss, um den Sockel zu schützen. Irgendeine manuelle Anklebetätigkeit entfällt hier. Die Schutzfolie hat im aufgefalteten Zustand eine Länge von z.B. 20 -150 cm, so dass er Sockel großflächig bzw. vollständig abgedeckt werden kann. Denkbar ist die Realisierung eines Sockelputzleistensystems mit gleichartigen Leisten, an denen aber unterschiedlich lange Schutzfolien angebracht sind, so dass der Anwender je nach gegebener Sockelhöhe diejenige Leiste wählen kann, die mit einer von der Ausziehlänge passenden Schutzfolie 22 versehen ist.
-
Zweckmäßigerweise weist der zweite Schenkel einen sich zur selben Seite wie der erste Schenkel erstreckenden Nutsteg auf, der zusammen mit dem ersten und dem zweiten Schenkel eine Nut bildet, in die das Einputzgewebe eingelegt und mit einem Klebemittel befestigt ist. Demgemäß wird also eine Nut über die entsprechende Stegkonfiguration aus erstem Schenkel, zweitem Schenkel und dem Nutsteg gebildet, in der die Fixierung des Einputzgewebes durch Verkleben erfolgt. Das Klebemittel kann problemlos in die Nut eingebracht werden und verbleibt bis zum Aushärten auch in dieser und bettet das Einputzgewebe sicher in der Nut ein. Dabei ist es zweckmäßig, wenn das Einputzgewebe U-förmig in die Nut eingelegt ist, sodass das Einputzgewebe mit einer entsprechend großen Länge in der Nut aufgenommen ist und sich demzufolge eine sichere Verankerung des Einputzgewebes, das üblicherweise aus mit Kunststoff beschichteter Glasfaser besteht, im Kleber erfolgen.
-
In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der zweite Schenkel einen ihn verlängernden oder zur Seite des Folienanklebestegs hin gewinkelt abstehenden Putzabzugssteg aufweist. In diesem Fall erstreckt sich der zweite Schenkel, wenn ein Nutsteg vorgesehen ist, entweder geradlinig und damit quasi orthogonal verlängert über den Nutsteg hinaus, worüber ein zusätzlicher Putzabzugssteg gebildet wird. Oder dieser Putzabzugssteg steht geringfügig gewinkelt zur Seite des Folienanklebestegs. In jedem Fall bildet dieser Putzabzugssteg mit seiner Abzugskante die eigentliche Abzugsebene und definiert hierüber die Putzhöhe.
-
Dabei ist es zweckmäßig, wenn der Putzabzugssteg, und gegebenenfalls auch der Nutsteg, an der einzuputzenden Seite mit einer Oberflächenstruktur versehen ist, die beispielsweise in Form längslaufender Rillen ausgebildet ist. Hierüber wird eine sichere Verankerung respektive Anbindung des Putzes am Putzabzugssteg, und gegebenenfalls auch dem Nutsteg, ermöglicht.
-
Wie beschrieben kann es sich bei der Sockelputzleiste, abgesehen vom Einputzgewebe und dem Klebeband, um ein einstückiges Kunststoffbauteil, bevorzugt aus Hart-PVC handeln. Sämtliche beschriebenen Schenkel- und Steggeometrien, also auch der Nutsteg wie auch der Putzabzugssteg mit gegebenenfalls vorgesehenen Oberflächenstruktur kann dabei ohne Weiteres im Rahmen des Herstellungsprozesses, also des Kunststoffextrusionsverfahrens ausgebildet werden, sodass die Leistenherstellung in einem einfachen Extrusionsverfahren quasi kontinuierlich erfolgen kann. Kommt eine Metallleiste mit Kunststoffschiene zum Einsatz, so kann diese insbesondere im Bereich des Nutstegs mit einer Oberflächenstruktur versehen sein.
-
Weitere Vorteile und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
- 1 eine Perspektivansicht einer erfindungsgemäßen Sockelputzleiste,
- 2 eine Schnittansicht der Sockelputzleiste aus 1,
- 3 eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Sockelputzleiste einer zweiten Ausführungsform,
- 4 - 9 Darstellungen zur Erläuterung der Arbeitsweise mit einer erfindungsgemäßen Sockelputzleiste gemäß der 1 und 2 im beschriebenen Beispiel,
- 10 eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Sockelputzleiste einer dritten Ausführungsform,
- 11 eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Sockelputzleiste einer vierten Ausführungsform, und
- 12 eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Sockelputzleiste einer fünften Ausführungsform.
-
Die 1 und 2 zeigen eine erfindungsgemäße Sockelputzleiste 1, bestehend aus einem Leistenkörper 2 mit einem längeren ersten Schenkel 3, der im gezeigten Beispiel mit mehreren Durchbrechungen 4, durch die zur Verankerung der Sockelputzleiste 1 in der Putzschicht der Putz hindurchtritt, versehen ist.
-
Der Leistenkörper 2 weist ferner einen kürzeren zweiten Schenkel 5 auf, der im gezeigten Beispiel vom ersten Schenkel unter einem Winkel von 90° absteht. Dieser zweite Schenkel 5 weist einen sich zur selben Seite wie der erste Schenkel 3, im gezeigten parallel zu diesem, erstreckenden Nutschenkel 6 auf, sodass sich eine U-förmige Nut 7 ausbildet, die der Aufnahme und Fixierung eines Einputzgewebes 8 dient. Dieses Einputzgewebe 8, das üblicherweise ein Glasfasergewebe, zumeist Kunststoff beschichtet, ist, und das der zusätzlichen Verankerung der Sockelputzleiste 1 in der Putzschicht dient, ist U-förmig in die Nut 7 eingelegt und dort mit einem Klebemittel 9 verklebt, in das das Einputzgewebe 8 fest eingebettet ist. Im gezeigten Beispiel ist am zweiten Schenkel 5 ferner ein diesen geradlinig verlängernder Putzabzugssteg 10 vorgesehen, der mit seiner Kante 11 eine Putzabzugskante bildet, an der die aufzubringende Putzschicht abgezogen wird. Dieser Putzabzugssteg 5 wie auch im gezeigten Beispiel der Nutsteg 6 sind mit einer Oberflächenstrukturierung 12 versehen, hier in Form von längslaufenden Nuten, die der zusätzlichen Verankerung und Verbindung mit der Putzschicht dienen.
-
Wie die Figuren ferner zeigen, ist am Leistenkörper 2 ein Folienanklebesteg 13 angeformt, an dem eine Klebeschicht 14, vorzugsweise ein doppelseitig klebendes, sehr dünnes Klebeband, das an seiner freien Klebeseite mit einem abziehbaren Schutzstreifen 15, üblicherweise einem Silikonpapier, abgedeckt ist, angebracht. Hieran erfolgt im Rahmen der Montage, worauf nachfolgend noch eingegangen wird, das Ankleben einer den Sockel abdeckenden Schutzfolie.
-
Der Folienanklebesteg 13 ist mit dem Leistenkörper 2 über eine Sollbruchstelle 16 hier in Form einer Materialschwächung 17 verbunden, welche Sollbruchstelle 16 das einfache Abtrennen des Folienanklebestegs nach Beendigung der Putzarbeiten oder der sonstigen sockelnahen Arbeiten dient. Diese Materialschwächung 17 ist in Form einer entsprechenden Kerbe oder Nut ausgebildet. Die Dicke des verbleibenden Materials beträgt beispielsweise ca. 0,2 - 0,4 mm, bei einer Dicke des Folienanklebestegs von ca. 0,8 - 1,0 mm. Der erste Schenkel wie auch der zweite Schenkel 5 und der an ihm angeformte Nutsteg 6 sowie der Putzabzugssteg 10 sind demgegenüber im gezeigten Beispiel etwas dicker. Die Höhe H der Sockelabzugsleiste 1 beträgt beispielsweise zwischen 8 - 12 mm, vorzugsweise im Bereich zwischen 9 - 11 mm, während die Länge L der Sockelputzleiste 1 im Bereich zwischen 30 - 40 mm, vorzugsweise bei ca. 35 - 37 mm liegt.
-
Der Leistenkörper 1 wie auch der Folienanklebesteg 13 bilden ein einstückiges Kunststoffformteil, vorzugsweise aus Hart-PVC, das in einem kontinuierlichen Extrusionsverfahren mit sämtlichen gewinkelt zueinander verlaufenden Leistenabschnitten und den entsprechenden Strukturierungen etc. herstellbar ist.
-
Ersichtlich erstreckt sich der Folienanklebesteg 13 in die entgegengesetzte Richtung des ersten Schenkels 3 von dem zweiten Schenkel 5. Da der zweite Schenkel 5 und der Putzabzugssteg 10 im fertig verputzten Zustand die Abschlusskante der fertigen Putzschicht bilden, erstreckt sich demzufolge im Rahmen des Verputzens der Folienanklebesteg 13 über einen Abschnitt des bereits gebildeten Sockels, wonach nachfolgend noch eingegangen wird. Der Folienanklebesteg 13 ermöglicht es, durch Ankleben einer Folie hieran den Sockel zu schützen.
-
3 zeigt eine zweite erfindungsgemäße Ausgestaltung einer Sockelputzleiste 1, wobei für gleiche Bauteile gleiche Bezugszeichen verwendet werden. Auch hier ist ein Leistenkörper 2 mit einem längeren ersten Schenkel 3 mit kreisförmigen Durchbrechungen 4 vorgesehen, von dem sich ein kürzerer zweiter Schenkel 5, auch hier orthogonal, erstreckt. Wiederum ist ein Nutsteg 6 zur Bildung einer Nut 7 vorgesehen, in der ein Einputzgewebe 8, das, wie auch beim Ausführungsbeispiel gemäß der 1 und 2, parallel zum ersten Steg 3, diesen verlängernd, angeordnet ist, über ein Klebemittel 9 verankert und eingeklebt ist.
-
Vorgesehen ist auch hier ein Putzabzugssteg 10, der hier jedoch gewinkelt zum zweiten Schenkel 5 verläuft und in Richtung des Folienanklebestegs 13 leicht verkippt ist. Der Winkel, den der zweite Schenkel 5 und der Putzabzugssteg zum Folienanklebesteg 13 miteinander einschließen, beträgt beispielsweise ca. 135°, kann aber auch geringfügig kleiner oder größer sein. Der Putzabzugssteg 10 bildet wiederum eine Putzabzugskante 11, an der der Putz abgezogen wird, wobei auch hier wiederum eine Strukturierung 12 sowohl am Putzabzugssteg 10 als auch am Nutsteg 6 vorgesehen ist.
-
Auch hier ist ein Folienanklebesteg 13 vorgesehen, der wiederum ein Klebemittel 14 vorzugsweise in Form eines doppelseitigen Klebebands, dessen freiliegende Klebeschicht mit einem Schutzstreifen 15 abgedeckt ist, aufweist. Der Folienanklebesteg 13 ist über eine Sollbruchstelle 16 in Form einer Materialschwächung 17 mit dem Leistenkörper 2 verbunden.
-
Die Ausgestaltung gemäß 3 entspricht daher weitgehend der aus den 1 und 2, abgesehen davon, dass der Putzabzugssteg 10 hier gewinkelt zum zweiten Schenkel 5 verläuft und nicht, wie bei den 1 und 2, in linearer Verlängerung desselben.
-
Die 4 - 9 zeigen Darstellungen, die den Verarbeitungsvorgang der erfindungsgemäßen Sockelputzleiste zeigen. Im gezeigten Beispiel wird eine Sockelputzleiste 1 gemäß der 1 und 2 verarbeitet, wobei aber der Verarbeitungsvorgang einer Sockelputzleiste 1 gemäß 3 der gleiche wäre.
-
Die Sockelputzleiste 1 wird mit der Rückseite des ersten Schenkels 3 und dem Einputzgewebe 8 auf die Mauer- oder Fassadenfläche 18 gesetzt und mit einem Grund- oder Unterputz 19, der über das Einputzgewebe 8 und den ersten Schenkel 3 gezogen wird, fixiert. Dieser Unterputz 19 bildet noch nicht den eigentlichen, aufzubringenden Sichtputz.
-
Unterhalb der Mauer- oder Fassadenfläche 18 befindet sich ein Sockel 20, der entweder bündig mit der Mauer- oder Fassadenfläche 18 verläuft, oder der zu der Mauer- oder Fassadenfläche geringfügig zurückversetzt ist, sodass bereits eine Kante gegeben ist. Im gezeigten Beispiel ist angenommen, dass der Sockel 20 bündig zur Mauer- oder Fassadenfläche 18 verläuft. Der Sockel 20 ist bereits fertig bearbeitet, das heißt, er weist bereits eine Endbeschichtung 21 auf, sei es ein Sockelputz, sei es auch ein auf den Sockel 20 oder den Sockelputz diesen aufgebrachter Farbbelag.
-
Die Anordnung der Sockelputzleiste 1 erfolgt nun derart, dass der Folienanklebesteg 13 den Sockel 20 übergreift, das heißt, er liegt über dem bereits fertig bearbeiteten Sockel 20. Der zweite Schenkel 5 sowie der Putzabzugssteg 10 bildet quasi die Unterkante der herzustellenden Fertigputzschicht, die die Mauer- oder Fassadenfläche 18 belegt, und woran sich der fertige Sockel 20 anschließt. Ersichtlich ist die Klebeschicht noch mit dem Schutzstreifen 15 belegt.
-
Wie 5 zeigt, wird, wenn der Grund- oder Unterputz 19 aufgetragen und die Sockelputzleiste fixiert ist, dieser Schutzstreifen 15 im nächsten Schritt abgezogen, sodass das Klebemittel 14 respektive die Klebeschicht freigelegt wird. Dies ermöglicht es, siehe 6, eine Schutzfolie 22 auf die Klebeschicht 14 aufzukleben. Die Schutzfolie 22 erstreckt sich nach unten und übergreift den Sockel 20, wie 6 anschaulich zeigt, sodass der Sockel 20 hierüber komplett abgedeckt ist, und für den nachfolgenden Verputzvorgang geschützt ist.
-
Dieser Vorgang ist in 7 gezeigt. Hier wird mittels eines Werkzeugs 23 auf den Grund- oder Unterputz 19 der eigentliche Oberputz 24, der dann die endgültige äußere Putzschicht 25 bildet, aufgebracht. Das Werkzeug 23 wird hierbei am Putzabzugssteg 10 respektive an dessen Abzugskante 11 entlang gezogen, worüber die Stärke der aufgezogenen Putzschicht definiert wird. Ersichtlich ist, selbst wenn es zu einem Verschmieren des Oberputzes 24 im Bereich der Schutzfolie 22 kommt, nur diese verschmiert, es findet aber keine Verschmutzung des bereits fertigen Sockels 20 statt.
-
Ist der Oberputz 24 vollständig aufgetragen und die eigentliche Putzschicht 25 ausgebildet, siehe 8, der Folienanklebesteg 13 abgetrennt. Er wird hierbei auf einfache Weise quasi abgezogen oder abgerissen, und zwar entlang der Sollbruchstelle 16 respektive der Materialschwächung 17, die, da eben relativ dünn, ein leichtes Abreißen ermöglicht. Da darüber hinaus der Leistenkörper 2 fest in der ausgehärteten Putzschicht 25 verankert ist, ist ein problemloses Abtrennen möglich. Da gleichzeitig damit auch die Schutzfolie 22 mit abgezogen wird, wird folglich der gesamte, fertig bearbeitete Sockel 20 wieder freigelegt. Dieser ist, siehe 9, von den vorangegangenen Verputzarbeiten völlig unbeeinträchtigt geblieben. Es bildet sich ein exakter Übergang von der Putzschicht 25 zum Sockel 20, definiert über die Sockelputzleiste 1. Am Übergang ist eine entsprechende Kante oder Stufe 26 gegeben, die letztlich über die Höhe H der Sockelputzleiste 1 definiert ist.
-
Wenngleich vorstehend ein Beispiel für eine horizontale Verlegung der Sockelputzleiste 1 beschrieben wurde, kann die Sockelputzleiste 1 aber selbstverständlich auch beispielsweise vertikal verbaut werden, das heißt, dass sich ein entsprechender Sockel zur Seite der aufzubringenden Putzschicht anschließt, wobei in diesem Fall die Sockelputzleiste ebenfalls die Ausbildung eines exakten Putzabschlusses bei gleichzeitigem Schutz des sich anschließenden Sockels (der Begriff „Sockel“ wird hier als Synonym für den sich daran anschließenden, bereits fertig bearbeiteten und gegebenenfalls auch anderweitig zu bezeichnenden Wand- oder Fassadenabschnitt verwendet) ermöglicht.
-
10 - 12 zeigen weitere Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Sockelputzleiste 1, wobei für gleiche Bauteile gleich Bezugszeichen verwendet werden.
-
10 zeigt eine Sockelputzleiste 1 einer dritten Ausführungsform, die vom Aufbau her der Sockelputzleiste 1 aus 2 entspricht. Sie weist einen einstückigen, aus Kunststoff gefertigten Leistenkörper 2 mit den beiden Schenkeln 3 und 5 sowie dem am Schenkel 3 angeordneten, in der Nut 7 verklebten Einputzgewebe 8 auf. Auch ist ein Folienanklebesteg 13 am Leistenkörper 2 über eine Sollbruchstelle 16 in Form einer Materialschwächung 17 vorgesehen. Bezüglich der weiteren Ausgestaltung wird auf die Ausführungen zu 2 verwiesen.
-
Während bei der Ausgestaltung nach 2 auf dem Folienanklebsteg 13 eine Klebeschicht 14, die mit einem Schutzstreifen 15 abgedeckt ist, vorgesehen ist, an der, nach Abzug des Schutzstreifens 15, der Arbeiter manuell die Schutzfolie 22 ankleben muss, ist bei der Ausgestaltung nach 10 bereits werkseitig eine gefaltete, aufziehbare Schutzfolie 22 angeordnet. Diese ist exemplarisch mittels einer oder mehrerer Klammern 26 in der zusammengefalteten Stellung fixiert, wobei natürlich auch andere Fixiermöglichkeiten, z.B. Klebestreifen o.dgl. denkbar sind. Die vorgefertigte, gefaltete Schutzfolie 22 wird werkseitig auf die Sockelputzleiste 1 bzw. den Folienanklebesteg 13 aufgeklebt, wozu die Schutzfolie 22 mit einer Klebeschicht 14 versehen sein kann, wie alternativ auch der Folienanklebesteg 13. Mittels dieser Klebeschicht 14 wird die gefaltete, fixierte Schutzfolie 22 befestigt. Diese Folienfixierung kann unmittelbar nach dem Extrudieren des Leistenkörpers 2, gegebenenfalls parallel zum Anbringen des Einputzgewebes 8, erfolgen.
-
Die Schutzfolie weist, je nach Bemaßung oder Leistentyp, eine ausziehbare Länge zwischen 20 - 150 cm auf, so dass auch hohe Sockel sicher abgedeckt werden. Denkbar ist ein Sockelputzleistensystem mit gleichartigen Leisten, an denen aber unterschiedlich lange Schutzfolien angebracht sind, so dass der Anwender je nach gegebener Sockelhöhe die Leiste wählen kann, die mit einer von der Ausziehlänge passenden Schutzfolie 22 versehen ist.
-
Vor Ort muss der Arbeiter nach Fixieren der Sockelputzleiste 1, wie vorstehend zu den 4 - 9 beschrieben, lediglich die Fixierung der gefalteten Schutzfolie 22 lösen und kann dann sofort die Schutzfolie 22 aufziehen und den Sockel abdecken, wie durch den Pfeil P angedeutet. Ein manuelles Ankleben entfällt hier.
-
11 zeigt eine vierte Ausführungsform einer Sockelputzleiste 1, die der aus 10 entspricht. Im Unterschied zu dieser weist hier der Leistenkörper 2 kein Einputzgewebe 8 auf. Stattdessen ist exemplarisch der erste Schenkel 3 verlängert ausgebildet und weist hier z.B. in zwei Ebenen vorgesehene Durchbrechungen 4 auf. Auch hier ist exemplarisch eine werkseitig angebrachte, aufziehbare (Pfeil P) Schutzfolie 22 vorgesehen. Gleichwohl ist es denkbar, statt dieser nur eine Klebeschicht 14 vorzusehen, auf die manuell die Schutzfolie 22 zu kleben ist, wie bei der Leiste aus 2.
-
12 zeigt schließlich eine fünfte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Sockelputzleiste 1, mit einem Leistenkörper 2, der aus Metall ist, nicht wie bei den vorstehend beschriebenen Leisten aus Kunststoff. Er ist aus einem geeigneten Metallblech durch Umformung und Stanzen gebildet und weist einen ersten Schenkel 3, der hier z.B. in zwei Ebenen oder Reihen vorgesehene Durchbrechungen 4 aufweist, und einen zweiten, kürzeren Schenkel 5 auf, der sich auch hier exemplarisch, wie auch bei den anderen Ausgestaltungen, um ca. 90° vom ersten Schenkel 3 erstreckt.
-
Am zweiten Schenkel 3 ist eine Kunststoffschiene 27 angeordnet, z.B. aufgeschoben oder aufgeklipst, die den zweiten Schenkel an einer Seite abdeckt. Zur Fixierung weist die Kunststoffschiene 27 zwei Rastabschnitte 28 auf, von denen einer in eine Rastnut 29 am ersten Schenkel 3 eingreift und der andere das Ende 30 des zweiten Schenkels 5 umgreift. Sie bildet mit ihrem freien Ende, das sich etwas über den zweiten Schenkel 5 hinaus erstreckt, eine Putzabzugskante
-
An der Kunststoffschiene 27 ist ein Folienanklebesteg 13 einstückig angeformt und über eine Sollbruchstelle 16 in Form einer Materialschwächung 17 angebunden. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist der Folienanklebesteg 13 nicht, wie bei den vorstehend beschriebenen Beispielen, in Verlängerung des ersten Schenkels 3 angeordnet, sondern versetzt dazu nahe dem anderen Ende der Sockelputzleiste 1. Er kann letztlich in beliebiger Position entlang der Kunststoffschiene 27 angeordnet sein. Der Folienanklebesteg 13 ist exemplarisch mit einer Klebeschicht 14 samt Schutzstreifen 15 versehen, könnte aber auch eine werkseitig aufgebrachte, gefaltete Schutzfolie 22 tragen.
-
Die Figuren zeigen verschiedene Ausführungsbeispiele, die jedoch nicht beschränkend sind. Vielmehr können an einer Leiste gezeigte Merkmale auch an einer anderen Leiste realisiert werden.