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Die Erfindung betrifft eine Gesichtsmaske, insbesondere eine wiederverwendbare Mund- und Nasenmaske, und ein Verfahren zur Herstellung einer Gesichtsmaske.
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Gesichtsmasken sind grundsätzlich bekannt. Sie werden üblicherweise über Mund und Nase getragen, um eine Infektion von anderen Menschen zu verhindern.
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Häufig sind solche Masken Einwegprodukte, die nach Gebrauch entsorgt werden. Es besteht ein Bedarf an einfach und kostengünstig herstellbaren Gesichtsmasken, die wiederverwendet werden können.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine derartige Gesichtsmaske und ein Verfahren zu deren Herstellung zur Verfügung zu stellen.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Gesichtsmaske, die gestrickt ist und rechts und links einen Tunnel zur Aufnahme eines band- oder kordelförmigen Befestigungsmittels aufweist. Insbesondere umfasst die Gesichtsmaske ein Gestrick, das beidseitig Tunnel aufweist. Die Tunnel können während des Strickens gebildet werden, sodass zur Schaffung einer Befestigungsmöglichkeit keine weiteren Herstellungsschritte erforderlich sind.
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Der wesentliche Bestandteil der Gesichtsmaske ist das Gestrick, sodass im Folgenden Gestrick und Gesichtsmaske häufig synonym verwendet werden.
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Eine gestrickte Gesichtsmaske kann auf Strickmaschinen schnell und kostengünstig hergestellt werden. Außerdem kann sie gewaschen und somit wiederverwendet werden. Die Gesichtsmaske ist kein Einwegprodukt. Sie ist vorzugsweise bei 90 °C in der Kochwäsche und/oder bei 60 °C mit Desinfektionsmittel waschbar. Die Maske kann mit einem bandartigen oder kordelartigen, insbesondere umlaufenden, Befestigungsmittel, insbesondere Gummiband oder Bindeband, ausgestattet werden.
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Die Gesichtsmaske kann im Schlauch-Strickverfahren gestrickt sein. Somit lässt sich besonders einfach eine zumindest zweilagige Gesichtsmaske herstellen.
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Die Gesichtsmaske kann als Formgestrick ausgebildet sein. Somit kann sie an die anatomischen Gegebenheiten eines Benutzers angepasst sein.
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Weitere Vorteile ergeben sich, wenn die Gesichtsmaske aus Baumwolle hergestellt ist. Vorzugsweise ist die Gesichtsmaske aus 100 % Baumwolle, insbesondere GOTS-zertifizierter Bio-Baumwolle hergestellt. Grundsätzlich kann die Gesichtsmaske aber aus Garn jeglicher Materialzusammensetzung gestrickt werden. Sie besteht vorzugsweise ausschließlich aus reinen Naturfasern. Diese können Öko-Tex-PK1 zertifiziert sein. Die Gesichtsmaske kann speichelecht sein. Außerdem kann sie eine Babyzulassung aufweisen.
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Die Gesichtsmaske kann eine vordere und eine hintere Stricklage aufweisen. Durch diese zumindest zweilagige Ausgestaltung besteht ein verbesserter Schutz.
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Vorzugsweise weist die Gesichtsmaske am oberen Rand einen Tunnel oder eine Tasche für einen Nasenbügel, insbesondere aus Aluminium oder nicht rostendem V2A (Edelstahl), auf. Somit kann die Maske an den Nasenrücken eines Benutzers angepasst werden. Der Bügel kann zum Waschen der Gesichtsmaske entnommen werden.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die vordere und die hintere Stricklage, insbesondere im Bereich von zumindest einem Tunnel, durch auf zwei Nadelbetten gestrickte Rechts/Rechts-Maschen verbunden sind. Auf diese Art und Weise kann der Tunnel besonders einfach während des Strickens der Gesichtsmaske gebildet werden.
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Zwischen den Stricklagen kann eine weitere Lage, insbesondere ein medizinisches Vlies, angeordnet sein. Dadurch kann die Schutzwirkung der Gesichtsmaske weiter erhöht und deren Einsatzgebiet erweitert werden. Die zusätzliche Lage kann nach dem Strickprozess eingefügt werden. Außerdem kann sie getauscht werden. Durch Vorsehen unterschiedlicher Lagen kann die Gesichtsmaske für unterschiedliche Einsatzzwecke und Filterwirkungen konfiguriert werden.
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In den Rahmen der Erfindung fällt auch ein Verfahren zur Herstellung einer gestrickten Gesichtsmaske mit den Verfahrensschritten:
- a. Stricken eines Gestricks mit einer vorderen und einer hinteren Lage auf einer Strickmaschine, insbesondere Flachstrickmaschine,
- b. Ausbilden jeweils eines Tunnels an der linken und rechten Seite des Gestricks während des Strickens des Gestricks.
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Die erfindungsgemäße Gesichtsmaske kann in einem hocheffizienten Strickverfahren, vorzugsweise auf Flachstrickmaschinen, gestrickt werden. Insbesondere kann die Gesichtsmaske schon komplett in Form gestrickt werden. Sie kann in unterschiedlichen Größen hergestellt werden, beispielsweise in Abhängigkeit der Gesichtsform eines Benutzers. Sie stellt einen effektiven Mund- und Nasenschutz dar.
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Das Gestrick kann in einem klassischen Schlauch-Strickverfahren gestrickt werden, sodass die vordere und hintere Lage zumindest in einem zentralen Bereich, insbesondere in einem Bereich zwischen den Tunneln, (zunächst) nicht miteinander verbunden sind. Somit kann zwischen diese Lagen eine weitere Lage, z. B. ein medizinisches Vlies, eingelegt werden, ehe die Maske fertig geschlossen/vernäht/zusammengekettelt wird.
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Gemäß einer Verfahrensvariante kann vorgesehen sein, dass die Tunnel gebildet werden, indem Maschen auf beiden Nadelbetten der Strickmaschine als Rechts/Rechts-Maschen gestrickt werden. An beiden Seiten der Maske kann ein Tunnel eingestrickt werden, welcher der Breite eines Befestigungsmittels, z. B. einem Gummiband/Bindeband, entsprechen kann. Dies passiert, indem die Maschen dort auf beiden Nadelbetten als Rechts/Rechts-Maschen gestrickt werden. Somit wird an dieser Stelle vertikal die vordere mit der hinteren Stricklage verbunden, was gleichzeitig die Breitenbegrenzung des Tunnels ergibt. Die Breite dieses Tunnels kann je nach Befestigungsmittel variiert werden, indem diese Rechts/Rechts-Maschen entweder weiter von der Gestrickkante entfernt gesetzt oder näher an die Gestrickkante herangesetzt werden. Die Breite des Tunnels wird somit durch die Anzahl der Nadeln zwischen der Gestrickkante und den Rechts/Rechts-Maschen bestimmt.
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Die Tunnel können geschlossen werden, indem der Fadenführer der Strickmaschine von einem Nadelbett zum anderen Nadelbett gewechselt wird. Seitlich an der Außenkante kann die Gesichtsmaske an den Gestrickkanten automatisch durch das Wechseln des Fadenführers von einem Nadelbett zum anderen Nadelbett, beispielsweise vom vorderen auf das hintere Nadelbett, geschlossen werden.
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Ein Schlitz kann im Bereich der Tunnel eingebracht werden, indem der Wechsel des Fadenführers von einem Nadelbett zum anderen Nadelbett für zumindest eine Strickreihe ausgesetzt wird. Insbesondere kann an je zwei Stellen seitlich, nämlich in einem unteren und einem oberen Bereich eines Tunnels, dieser Wechsel des Fadenführers für wenige Strickreihen/mm ausgesetzt werden. So entstehen dort seitliche Schlitze. In einen dieser Schlitze kann nach dem Stricken das Befestigungsmittel eingeführt, durch den Tunnel gezogen und dann am Tunnelausgang durch den zweiten seitlichen Schlitz wieder ausgeführt werden.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn ein weiterer, oberer, insbesondere horizontaler, Tunnel eingestrickt wird, indem Maschen auf beiden Nadelbetten der Strickmaschine als Rechts/Rechts-Maschen gestrickt werden. Beispielsweise kann in einem Abstand, insbesondere wenige Millimeter, von der oberen Gestrickkante, eine Reihe durch Rechts/RechtsMaschen abgegrenzt werden. Somit wird auch hier die vordere mit der hinteren Gestricklage verbunden. Dies dient dem Platz für einen Nasenbügel. Der Tunnel kann vorzugsweise nur so breit sein wie der eingeschobene oder einzuschiebende Nasenbügel. Auf der einen Seite kann der Tunnel durch vertikale Rechts/Rechts-Maschen begrenzt bzw. verschlossen werden.
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Besonders bevorzugt ist es, wenn ein Schlitz im Bereich des oberen Tunnels eingebracht wird, indem auf einer Gestrickseite eine Masche umgehängt wird. Dies bedeutet, dass auf der dem verschlossenen Ende gegenüberliegenden Seite, auf einer Gestrickseite eine Masche umgehängt werden kann, damit der Schlitz entsteht, durch den der Nasenbügel eingeschoben werden kann. Somit entsteht eine Tasche, die den eingeschobenen Nasenbügel vertikal und horizontal auf drei Seiten fixiert. Die vierte Seite des Tunnels/der Tasche, also der Schlitz, kann nach dem Einschieben des Nasenbügels ebenfalls verschlossen werden, z. B. mit einem Steppstich. In diesem Fall kann der Nasenbügel nicht mehr entnommen werden.
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Besonders einfach gestaltet sich die Herstellung der Gesichtsmaske, wenn das Gestrick als rechteckiges Gestrick gestrickt wird. Die Gesichtsmaske kann also komplett rechteckig in der Strickmaschine gestrickt werden. Ein Erwachsenen-„Standardmaß“ kann beispielsweise auf ca. 21 x 12 cm Außenmaß gestrickt werden. Kindermasken können entsprechend kleiner gestrickt werden. Größere Außenmaße sind ebenfalls denkbar.
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Das Gestrickende kann abgekettelt oder vernäht werden. Das Gestrickende kann insbesondere leicht abgerundet entweder abgekettelt oder vernäht werden. Diese Naht ist aber nicht funktionsrelevant und dient nur einem schönen optischen Abschluss. Es ist möglich diese Naht als Kettelkante und als Overlocknaht, welche dann überdeckt wird, auszuführen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigt, sowie aus den Ansprüchen. Die dort gezeigten Merkmale sind nicht notwendig maßstäblich zu verstehen und derart dargestellt, dass die erfindungsgemäßen Besonderheiten deutlich sichtbar gemacht werden können.
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Die verschiedenen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei Varianten der Erfindung verwirklicht sein.
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In der schematischen Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung in verschiedenen Stadien der Benutzung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1a eine perspektivische Ansicht einer Gesichtsmaske;
- 1b eine Ansicht von vorne auf die Gesichtsmaske gemäß 1a;
- 1c eine Seitenansicht der Gesichtsmaske;
- 2a eine Ansicht von hinten auf die Gesichtsmaske, wobei die beiden Lagen der Gesichtsmaske in einem Randbereich noch nicht verbunden sind;
- 2b eine Draufsicht auf die Rückseite der Gesichtsmaske, wobei die Lagen nun allseitig verbunden sind;
- 2c die Gesichtsmaske mit zwei voneinander getrennten eingebrachten Befestigungsmitteln;
- 2d eine alternative Darstellung mit nur einem einzigen Befestigungsmittel;
- 3 eine technische Darstellung von übereinanderliegenden Gestrickbereichen im Bereich eines Tunnels der Gesichtsmaske.
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Die 1a zeigt eine Gesichtsmaske 1, die ein zumindest doppellagiges Gestrick 2 aufweist. Das Gestrick 2 weist seitliche Tunnel 3 auf, in denen ein Befestigungsmittel 4 abschnittsweise angeordnet ist. Am oberen Rand weist die Gesichtsmaske 1 einen weiteren Tunnel 5 auf, in dem ein Nasenbügel 6 angeordnet ist.
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Der 1b ist zu entnehmen, dass die Gesichtsmaske 1 so dimensioniert ist, dass sie die Nase und den Mund eines Benutzers bedecken kann. Der Nasenbügel 6 kommt dabei auf dem Nasenrücken eines Benutzers zu liegen. Die Länge des Nasenbügels 6 ist, wie sich aus der 1b ergibt, kürzer als die Breite des Gestricks 2.
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Der 1c kann man entnehmen, dass das Befestigungsmittel 4 so angeordnet und ausgebildet ist, dass ein Benutzer es hinten an seinem Hals und am Hinterkopf positionieren kann. Durch das Befestigungsmittel 4 wird das Gestrick 2 an der Seite vertikal etwas zusammengezogen. Das Gestrick 2 kann an die Anatomie eines Benutzers angepasst sein. Im unteren Bereich des Gestricks 2 ist eine Naht 7 vorgesehen, die die Gestricklagen unten miteinander verbindet.
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Die 2a zeigt die Rückseite des Gestricks 2, wie dieses nach Fertigstellung auf einer Strickmaschine aussieht. Hier ist zu erkennen, dass das Gestrick 2, d. h. die Gesichtsmaske 1 ohne Befestigungsmittel, im Wesentlichen rechteckig ausgebildet ist. Die Gesichtsmaske 1 weist seitliche Tunnel 3 auf, die während der Herstellung des Gestricks 2 ausgebildet werden. Insbesondere werden die Tunnel 3 durch eine obere Gestricklage 10 und eine untere Gestricklage 11 gebildet. Weiterhin werden sie seitlich begrenzt, indem die oberen und unteren Gestricklagen 10, 11 an den Stellen 12, 13 durch auf zwei Nadelbetten gestrickte Rechts/Rechts-Maschen verbunden werden. An den Gestrickkanten 14, 15 werden die Lagen 10, 11 verbunden, indem der Fadenführer der Strickmaschine von einem Nadelbett zum anderen Nadelbett gewechselt wird.
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Weiterhin weisen die Tunnel 3 Schlitze 16 - 19 auf, durch die das Befestigungsmittel 4 in den Tunnel 3 ein- und ausgefädelt werden kann. Die Schlitze 16 - 19 werden gebildet, indem der Wechsel des Fadenführers von einem Nadelbett zum anderen Nadelbett für zumindest eine Strickreihe ausgesetzt wird.
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Der Tunnel 5, der am oberen Rand der Gesichtsmaske 1 angeordnet ist, wird in analoger Weise gebildet wie die Tunnel 3.
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Insbesondere werden an der Stelle 20 Maschen auf beiden Nadelbetten der Strickmaschine als Rechts/Rechts-Maschen gestrickt. Auch der Tunnel 5 weist einen Schlitz 21 auf, der gebildet wird, indem der Wechsel des Fadenführers von einem Nadelbett zum anderen Nadelbett für zumindest eine Strickreihe ausgesetzt wird. Der Tunnel 5 ist an einem Ende 22 durch Rechts/Rechts-Maschen verschlossen, sodass eine Tasche ausgebildet ist, in die der Nasenbügel 6 durch den Schlitz 21 hindurch eingeführt werden kann.
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Der 2a kann man weiterhin entnehmen, dass in einem Bereich zwischen den Tunneln 3 die Lagen 10, 11 des Gestricks 2 nicht miteinander verbunden sind. So wird durch die Gestricklagen 10, 11, die durch den Tunnel 3, 5 verbunden sind, eine Tasche gebildet, in die eine weitere Lage, z. B. ein medizinisches Vlies, eingeschoben werden kann.
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Wie sich der 2b entnehmen lässt, können die Lagen 10, 11 durch eine Naht 25 miteinander verbunden werden.
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Der 2c kann man entnehmen, dass zwei separate Befestigungsmittel 4 verwendet werden können, wobei jeweils ein Befestigungsmittel 4 abschnittsweise in jeweils einem der Tunnel 3 angeordnet ist. Die Enden der beiden Befestigungsmittel 4 können durch einen Benutzer dann hinter dem Hals bzw. hinter dem Hinterkopf zusammengeknotet werden. In einer alternativen Ausgestaltung, die in der 2d abgebildet ist, kann nur ein einziges Befestigungsmittel 4 vorgesehen sein, welches abschnittsweise in beiden Tunneln 3 angeordnet ist.
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Im Bereich zwischen den Tunneln 3 kann das Gestrick 2 fester gestrickt werden, um die Durchlässigkeit des Gestricks 2 zu steuern. Insbesondere kann das Gestrick 2 in einem Mund-/Nasenbereich fester gestrickt sein.
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Die 3 zeigt einen Ausschnitt einer technischen Darstellung von übereinanderliegenden Gestrickreihen 26. Die Maschen 27, 28 sind Rechtsmaschen, die auf beiden Nadelbetten der Strickmaschine gestrickt werden. In diesem Bereich werden die Gestricklagen miteinander verbunden, sodass die seitliche Begrenzung 12 (s. 2a) des Tunnels 3 gebildet wird.