DE102020104107B3

DE102020104107B3 - Vorrichtung und Verfahren zum Herstellen von dreidimensional geformtem Speiseeis

Info

Publication number: DE102020104107B3
Application number: DE102020104107.1A
Authority: DE
Inventors: Patentinhaber gleich
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2020-02-17
Filing date: 2020-02-17
Publication date: 2021-05-06
Anticipated expiration: 2040-02-18

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen von Speiseeis sowie ein Verfahren zum Herstellen von Speiseeis. Die Vorrichtung umfasst ein Becken mit Gefriermittel, wenigstens einen Formhalter, wobei die Formhalter mit wenigstens einer Form verbindbar sind und die Form mit Speiseeismasse befüllbar ist, wobei die Formhalter entlang einer Gefrierstrecke innerhalb des Beckens durch ein Beförderungsmittel entlang einer Bahn verfahrbar ist, eine Befülleinrichtung zum Befüllen der Formen mit der Speiseeismasse, eine Bestieleinrichtung zum Setzen der Stiele und eine Entnahmevorrichtung zur Entnahme der Speiseeismasse aus den Formen. Durch Formen aus elastischem Silikon kann dabei Speiseeis in komplexen, dreidimensionalen Formen hergestellt werden. Die Formen aus Silikon können dabei mit Formhaltern aus PTFE verbunden werden. Dadurch werden Verunreinigungen der Formhalter vorteilhaft verhindert. Die Beförderungsmittel können mit Druckluft angetrieben werden, was die Verunreinigung des Speiseeises verhindert.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen von Speiseeis, wobei die Vorrichtung ein Becken mit Gefriermittel, wenigstens einen Formhalter, wobei die Formhalter mit wenigstens einer Form verbindbar sind und die Form mit Speiseeismasse befüllbar ist, wobei die Formhalter entlang einer Gefrierstrecke innerhalb des Beckens durch ein Beförderungsmittel entlang einer Bahn verfahrbar ist, eine Befülleinrichtung zum Befüllen der Formen mit der Speiseeismasse, eine Bestieleinrichtung zum Setzen der Stiele und eine Entnahmevorrichtung zur Entnahme der Speiseeismasse aus den Formen umfasst. Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Herstellen von Speiseeis.
Speiseeis wird vorwiegend aus den Flüssigkeiten wie Wasser, Milch oder Sahne verrührt mit Zucker und geschmacksgebenden Zusätzen, beispielsweise Vanille, Schokolade oder Fruchtmus, hergestellt. Je nach Anteil der Zutaten wird dabei zwischen Fruchteis oder Milcheis unterschieden. In der traditionellen Speiseeisherstellung werden in einem ersten Schritt die Zutaten entsprechend einer gewünschten Rezeptur gemischt und in Formen aus Edelstahl abgefüllt. Die Formen werden entlang eines Gefrierbades, beispielsweise einer Salzsole, transportiert. Dabei verbleiben die Formen für einen Zeitraum, der der Zeit für das Gefrieren des Speiseeises in der Form entspricht, in dem Gefrierbad. Anschließend werden die Formen in ein Heizbad überführt, in welchem das Speiseeis angetaut wird. Das Antauen ermöglicht die Entnahme des Speiseeises aus der Form, die zu diesem Zweck im Inneren mit einem Formschlupf ausgebildet ist. Die nach diesem Verfahren hergestellten Speiseeise weisen üblicherweise eine sich von einem Ende des Speiseeises zum anderen Ende verjüngende Form auf, die die Möglichkeiten zur Modellierung von Speiseeis einschränkt.
Es gibt ein zunehmendes Interesse an Speiseeisformen, die nicht den üblichen Schlupfformen entsprechen. Diese Speiseeisformen umfassen beispielsweise Erhebungen oder Aussparungen.
Vorrichtungen zum Herstellen von Speiseeis sind bekannt.
Die DE 35 25 366 C2 betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines länglichen, sich verjüngenden Eiskonfekts, indem eine gefrierfähiges, flüssiges Konfektmaterial in eine Vielzahl von Hohlräumen von Formen eingebracht wird, wobei die oberen, im Querschnitt größeren Enden der Hohlräume von mehreren Seiten an ihren Außenflächen mit Kühlflüssigkeit beaufschlagt werden. Die Beaufschlagung erfolgt über Flüssigkeitsströme, welche horizontal und schräg auf die oberen Abschnitte der Formseitenflächen gerichtet ist.
Die DE 693 09 036 T2 beschreibt ein Verfahren, eine Vorrichtung und eine Gesamtanordnung zum Formen für die Herstellung kleiner Eis-Süßwaren mit einem konvexen Teil, insbesondere Stieleis mit quasi-ellipsoidischer Form. Dabei wird in einer offenen metallischen Hauptform eine zur Hauptform komplementäre Gegenform angebracht. Die Gegenform besteht aus einem Vollmetallstück mit an die Hauptform angepasster Kegelstumpfform. Die beiden Formen bilden einen Hohlraum, in den durch eine Öffnung Eis-Süßwarenmischung eingefüllt wird.
Die DE 15 51 347 A betrifft eine Maschine für die kontinuierliche Herstellung von festen Formkörpern, insbesondere von zur Mitnahme auf den Weg bestimmten Speiseeis. Die Maschine besteht aus einer Wanne mit Sole, sowie einem horizontal drehbaren Karussell oberhalb der Wanne, welches vertikal nach unten abstehenden, nach oben offenen Formen für die Aufnahme des zu gefrierenden Produktes trägt. Zwischen dem Karussell und der Solewanne befinden sich Verteilerorgane für die Sole zum Aufspritzen derselben auf die Formen.
Die EP 3 190 901 B1 betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Speiseeis unter Verwendung von mit kryogenen Medium abgekühlten Gussformen sowie ein Verfahren zur Herstellung von Speiseeis. Die Vorrichtung besteht aus einem Tauchbad mit einem mit flüssigem kryogenen Medium gefüllten Innenraum, wenigstens eine in den Innenraum des Tauchbades bewegbare Kassette mit darin angeordneten Gussformen zur Aufnahme von Speiseeismasse und einer Bestieleinrichtung zum Setzen von Stielen. Dabei besteht die Gussform aus zwei aufklappbaren Hälften, die als formgebende Matrix dienen, um dem Speiseeis die entsprechende geometrische Form zu geben, wobei die Hälften zur Erzeugung des geometrischen Erscheinungsbildes einen Einfülltrichter und körperhafte Formprofile für das Speiseeis umfassen. Im geschlossenen Zustand werden die beiden Hälften von einem Verschlussmechanismus zusammengehalten.
Die EP 1 507 460 B1 beschreibt ein Verfahren zum Erzeugen von in einer Form geformten Speiseeisartikeln aus einer Eismasse. Dabei wird die Eismasse in wenigstens eine zwischen einer Anzahl von Formkästen erzeugte Form eingefüllt. Anschließend wird Kühl- oder Heizmedium in die Formkästen zugeführt, wobei ein Strom des Kühl- oder Heizmediums von einer oder mehreren Steuereinheiten in den Formkästen gesteuert wird.
Die US 4 548 573 betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung geformter oder gefrorener Produkte. Dabei besitzt die Vorrichtung mehrere Reihen von individuellen Formen, die sich in zwei Hälften aufklappen lassen.
Nachteilig an dem Stand der Technik ist, dass die zur Herstellung komplexerer dreidimensionaler Speiseeisformen bekannten zweiteiligen Formen Undichtigkeiten an der Verbindungslinie der beiden Teile der Form aufweisen können.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die Herstellung von Speiseeis zu optimieren.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung zum Herstellen von Speiseeis gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 dadurch gelöst, dass die Formen aus Silikon und die Formhalter aus PTFE bestehen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Herstellen von Speiseeis umfasst mehrere Stationen.
Die Vorrichtung weist ein Becken mit Gefriermittel auf. Dieses Becken mit Gefriermittel dient zum Kühlen der in die Formen gefüllte Speiseeismasse. Dabei ist die Außenwand der Form in Kontakt mit dem Gefriermittel und wird heruntergekühlt. Durch das Herunterkühlen der Form wird auch die Speiseeismasse in der Form heruntergekühlt. Das Kühlmittel kann dabei eine Salzsole mit einer Temperatur < 0 °C, bevorzugt <-10 °C und besonders bevorzugt zwischen -15 °C und -20 °C sein.
Die Vorrichtung umfasst wenigstens einen Formhalter, der mit wenigstens einer Form zum Befüllen mit Speiseeismasse verbunden ist. Die Formen dienen dabei zur Formgebung der Speiseeismasse. Die Formhalter sind über ein Beförderungsmittel entlang einer Bahn bewegbar. Durch die Bewegung der Formhalter auf der Bahn können die Formen zu den einzelnen Stationen der Speiseeisherstellung bewegt werden. Dabei berühren sich die Formhalter bevorzugt entlang einer Kontaktfläche. Auf diese Weise können mehrere Formhalter bei Kraftauftrag auf einen ersten Formhalter entlang der Bahn bewegt werden. Die Formhalter können dabei als Rechtecke mit Öffnungen an den Seitenwänden ausgestaltet sein. Durch diese Öffnungen können eine oder mehrere Formen in den Formhalter eingesetzt werden. Befindet sich der Formhalter innerhalb des Beckens für das Gefriermittel, ermöglichen die Öffnungen ein Umströmen der Formen mit dem Gefriermittel.
Die Vorrichtung umfasst zudem eine Befülleinrichtung zum Befüllen der Formen mit der Speiseeismasse. Die Speiseeismasse kann dabei eine Flüssigkeit aus Wasser, Zucker, Farbstoffen und Aromen sein. Die Befülleinrichtung kann dabei aus einem Tank mit einem oder mehreren Ventilen zum Befüllen der Formen mit der flüssigen Speiseeismasse sein. Alternativ kann bereits angefrorene Speiseeismasse über Spritzen in die Formen eingefüllt werden. Durch den Kontakt der Formen mit dem Gefriermittel in dem Becken wird die Speiseeismasse weiter heruntergekühlt und verfestigt sich. Besonders vorteilhaft sind die Formen bereits vor dem Einfüllen der Speiseeismasse heruntergekühlt, was das Gefrieren der Speiseeismasse innerhalb der Formen beschleunigt. Das gewünschte Gefrieren der Speiseeismasse kann dabei über die Temperatur des Gefriermittels und die Zeit, in der die Formen mit dem Gefriermittel in Kontakt sind, gesteuert werden. Besonders vorteilhaft bedarf es bei der Herstellung von Milcheis keines zusätzlichen Gefriertunnels.
Eine weitere Station der Speiseeisherstellung ist das Einsetzen eines Stiels in das Speiseeis. Der Stiel dient dabei zum Halten des Speiseeises beim Verzehr und ist beispielsweise aus Holz. Die Vorrichtung umfasst daher eine Bestieleinrichtung zum Setzen der Stiele. Durch die Bestieleinrichtung werden die Stiele in die Speiseeismasse in den Formen eingesetzt. Dabei erfolgt das Einsetzen der Stiele bevorzugt in die bereits angefrorene Speiseeismasse. Die Speiseeismasse sollte dabei bereits zähflüssig genug sein, um den eingesetzten Stiel in seiner Lage zu halten, jedoch fließfähig genug, um das Einsetzen des Stiels in die Speiseeismasse zu ermöglichen.
Weiterhin weist die Vorrichtung eine Entnahmevorrichtung zur Entnahme der Speiseeismasse aus den Formen auf. Nach dem Erreichen des gewünschten gefrorenen Zustands der Speiseeismasse wird das Speiseeis mithilfe einer Entnahmevorrichtung aus der Form herausgenommen. Durch die Entnahme des Speiseeises kann die Form danach erneut für die Herstellung von Speiseeis verwendet werden. Das entnommene Speiseeis kann weiterverarbeitet, beispielsweise mit Schokolade überzogen, und verpackt werden. Die Entnahmevorrichtung kann dabei Greifer aufweisen, die die Stiele des Speiseeises greifen und das Speiseeis an den Stielen aus den Formen ziehen.
Durch die flexible Form der Formen aus Silikon ist es möglich, komplexere dreidimensionale Formen von Speiseeis herzustellen. Die Verformbarkeit des Silikons erlaubt es Speiseeisformen, die nicht der üblichen Schlupfform entsprechen, herzustellen. Auf diese Weise sind ausladende Formen, beispielsweise mit Erhebungen und Aussparungen, möglich. Beim Herausnehmen des Speiseeises aus der Form in der Entnahmevorrichtung kann sich die Form aus Silikon verformen und damit das Speiseeis zur Entnahme freigeben. Besonders vorteilhaft ermöglicht die Flexibilität des Silikons ein Umstülpen der Form bei der Entnahme des Speiseeises. Auf diese Weise können Speiseeisformen, die Erhebungen und Aussparungen aufweisen, ohne eine Beschädigung der Speiseeisform aus der Form entnommen werden.
Des Weiteren ist Silikon lebensmittelecht und in einem breiten Temperaturbereich verwendbar. Formen aus Silikon sind im Vergleich zu Edelstahlformen einfach und schnell herstellbar und können eine Vielzahl an verschiedenen Formen annehmen. Auf diese Weise kann die Speiseeisform dem aktuellen Geschmack des Konsumenten schnell und flexibel angepasst werden.
Vorteilhaft ist PTFE sehr reaktionsträge, was es zu einem idealen Material für die Lebensmittelherstellung, insbesondere für die Speiseeisherstellung, macht. PTFE hat einen geringen Reibungskoeffizienten. Außerdem ist die Haftreibung genauso groß wie die Gleitreibung, sodass die Haftreibung fließend in die Gleitreibung übergeht. Formhalter aus PTFE können daher besonders leicht mit den Beförderungsmitteln befördert werden, wenn die Formhalter an der Vorrichtung abgestützt werden. Durch die niedrige Oberflächenspannung wird besonders vorteilhaft das Anhaften von Verunreinigungen, beispielsweise von Speiseeisresten, verhindert.
Dabei ist es zweckmäßig, dass die Beförderungsmittel mit Druckluft antreibbar sind.
Die Formhalter können mit einem durch Druckluft angetriebenen Kolben über die Bahn bewegt werden. Dabei befindet sich ein Kolben am Anfang der Bahn, der eine Kraft auf den ersten Formhalter in Richtung der Bahn ausübt. Der erste Formhalter bewegt sich in Richtung der Bahn und überträgt die Kraft auf die Formhalter, die in Kontakt mit dem ersten Formhalter stehen. Dadurch werden mehrere Formhalter durch die Bewegung des ersten Formhalters „mitbewegt“. Durch die Bewegung der Formhalter können die Formen zu den verschiedenen Stationen der Speiseeisherstellung bewegt werden. Besonders vorteilhaft kann durch die Verwendung von Druckluft der Kontakt des Gefriermittels und insbesondere der Speiseeismasse mit hydraulischen Ölen vermieden werden. Zudem kommen keine elektrischen Antriebe mit dem Gefriermittel in Kontakt, was den Wartungsaufwand durch Korrosion oder Beschädigung der Beförderungsmittel reduziert.
Eine Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass die Formen mit dem Formhalter über eine Schraubverbindung verbindbar sind.
Durch die Schraubverbindung werden die Formen sicher in den Formhaltern fixiert. Besonders vorteilhaft können die Formen leicht, beispielsweise bei einer Beschädigung der Form, ausgetauscht werden. Zudem ist es möglich, die Form des hergestellten Speiseeises durch das Wechseln der Formen in den Formhaltern zu ändern, womit die Vorrichtung flexibel für die Herstellung einer Vielzahl verschiedener Formen von Speiseeis verwendet werden kann.
Dabei ist es zweckmäßig, dass die Bahnen einen Antaubereich aufweisen.
Der Antaubereich dient dabei zum Antauen des Speiseeises in den Formen, um das Speiseeis leichter durch eine Entnahmevorrichtung aus den Formen entnehmen zu können. Besonders vorteilhaft weist der Antaubereich eine Steigung auf. Auf diese Weise werden die Formen, die entlang der Bahn bewegt werden, durch die Steigung aus dem Becken mit dem Gefriermittel herausgehoben. Vorzugsweise weist der Antaubereich Düsen auf, durch die die Formen von unten mit einem warmen Medium, beispielsweise Wasser, bespritzt werden. Das Medium weist dabei eine Temperatur > 0 °C, bevorzugt > 10 °C, besonders bevorzugt > 30 °C auf. Dabei kann die Temperatur des Mediums an die Länge der Bahn innerhalb des Antaubereiches sowie der Geschwindigkeit, mit der die Formen innerhalb der Vorrichtung bewegt werden, angepasst werden. Auf diese Weise wird das für die Entnahme des Speiseeises optimale Antauen erreicht.
Besonders vorteilhaft können die Formhalter derart gestaltet sein, dass sie ein Austreten des Mediums von unten nach oben aus dem Antaubereich verhindern. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass das Medium nicht von oben in die Formen eindringen kann und nicht mit der Speiseeismasse in Kontakt kommt. Alternativ kann der Antaubereich ein Heißluftgebläse, eine Infrarotbelichtungsanlage oder einen Mikrowellenemitter zum Antauen der Speiseeismasse aufweisen.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass eine Vorrichtung zum Umstülpen der Formen vorgesehen ist.
Bei der Entnahme des Speiseeises aus den Formen aus Silikon kann die Silikonform umgestülpt werden. Um die Form für ein wiederholtes Befüllen mit Speiseeismasse vorzubereiten ist es daher vorteilhaft, die Formen aus Silikon wieder in Ihre Grundform zurückzustülpen. Die Grundform entspricht dabei der mit Speiseeis befüllbaren Form, in der die Form eine Öffnung nach oben zum Befüllen aufweist. Die Vorrichtung zum Umstülpen kann dabei einen verfahrbaren Kolben mit einem oder mehreren Fingern umfassen. Dabei kann die Anzahl der Finger der Anzahl der Formen in einem Formhalter entsprechen. Der Kolben kann pneumatisch verfahren werden. Dabei werden die Finger der Vorrichtung zum Umstülpen beim Verfahren des Kolbens in die obere Öffnung zum Befüllen der Formen eingeführt. Durch das Einführen der Finger wird die Silikonform verformt und in ihre Grundform zurückgestülpt. Dabei kann der Laufweg des Kolbens mit einem Sensor erfasst werden. Bei Erreichen der zum Umstülpen der Formen nötigen Eindringtiefe der Finger kann der Kolben wieder zurückgefahren und die Finger aus den Formen herausgefahren werden. In ihrer Grundform sind die Silikonformen für eine erneute Befüllung mit Speiseeismasse vorbereitet.
Es ist zur Erfindung gehörig, dass die Vorrichtung zwei parallele Bahnen umfasst, wobei die parallelen Bahnen an ihrem jeweiligen Enden Umlenkmittel zum Wechsel der Formhalter von einer Bahn zu der anderen Bahn aufweisen.
Durch die beiden parallelen Bahnen können die Formen nach der Entnahme des Speiseeises zur wiederholten Befüllung mit Speiseeismasse zur Einfülleinrichtung zurückbewegt werden. Der Wechsel der Formhalter von einer zur anderen Bahn erfolgt dabei mit Umlenkmitteln am Ende der Bahnen. Diese können aus einem Kolben bestehen, der senkrecht zu der ersten Bahn verfahren werden kann. Der Kolben übt beim Verfahren eine Kraft auf den am Ende der Bahn befindlichen Formhalter aus, welcher durch diese Kraft in Richtung der zweiten Bahn bewegt wird. Ist der Formhalter vollständig auf der zweiten Bahn, kann er dort durch das Beförderungsmittel entlang der Bahn bewegt werden. Der Kolben der Umlenkmittel fährt dabei zurück, wobei das Beförderungsmittel einen weiteren Formhalter an das Ende der ersten Bahn bewegen kann. Erreicht der Formhalter das Ende der zweiten Bahn, kann der Formhalter entsprechen durch ein Umlenkmittel von der zweiten Bahn wieder auf die erste Bahn wechseln.
Ebenfalls kann die Vorrichtung eine kreisförmige Bahn, auf der die Formhalter verfahrbar sind, umfassen.
Vorteilhaft kann durch die beiden parallelen Bahnen die Gefrierstrecke innerhalb des Beckens mit Gefriermittel verlängert werden. Besonders vorteilhaft kann die Produktion von Speiseeis durch eine Verdopplung der Stationen zur Herstellung von Speiseeis verdoppelt werden.
Dabei ist es zweckmäßig, dass die Umlenkmittel mit Druckluft antreibbar sind.
Durch die Verwendung von Druckluft wird eine Kontamination des Gefriermittels und insbesondere der Speiseeismasse mit hydraulischer Flüssigkeit oder Abrieb eines Elektromotors vermieden. Druckluft ist somit besonders zur Lebensmittelherstellung, insbesondere zur Speiseeisherstellung, geeignet.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass die Vorrichtung am Ende der Bahnen Sensoren zur Bestimmung der Position der Formhalter aufweist.
Durch die Sensoren können die Beförderungsmittel und die Umlenkmittel vorteilhaft miteinander synchronisiert werden. So kann mithilfe eines Sensors bestimmt werden, ob das Umlenkmittel den Formhalter vollständig von einer Bahn zu der anderen gewechselt hat. Ist der Formhalter erfolgreich gewechselt, kann das Beförderungsmittel den Formhalter auf der Bahn weiterbewegen. Ebenso kann mithilfe eines Sensors ermittelt werden, ob das Beförderungsmittel alle Formhalter auf der Bahn weiterbewegt hat. Werden die Formhalter nicht wie erwartet bewegt, kann die Produktion angehalten werden, bis das Problem gelöst ist. Die Sensoren können dabei Lichtschranken, Ultraschallsensoren oder Laserabstandsmesser sein.
Schließlich ist es erfindungsgemäß, dass die Formhalter auf Rolllagern bewegbar sind.
Dadurch wird vorteilhaft die Reibung der Formhalter auf den Bahnen reduziert.
Die Vorrichtung kann auch zur Herstellung von Schokolade oder Süßigkeiten verwendet werden.
Die Aufgabe wird auch mit einem Verfahren, bestehend darin, dass die Form bei der Entnahme der des Speiseeises umgestülpt wird.
Durch das Umstülpen der Form bei dem Prozess der Entnahme des Speiseeises kann die dreidimensionale Form des Speiseeises vor Beschädigungen bei der Entnahme aus der Form geschützt werden. Dies gilt insbesondere für Speiseeisformen, die nicht der üblichen Schlupfform entsprechen und Erhebungen oder Aussparungen aufweisen.
Schließlich ist ein Verfahren zu der Erfindung gehörig, bei dem die Beförderungsmittel mit Druckluft angetrieben werden.
Durch die Verwendung von mit Druckluft angetriebenen Beförderungsmitteln, beispielsweise Kolben, wird eine Kontamination des Gefriermittels und insbesondere der Speiseeismasse, vermieden. Zu einer solchen Kontamination kann es bei dem Kontakt elektrischer Motoren oder deren Abrieb mit dem Gefriermittel kommen. Insbesondere kann bei hydraulischen Antrieben die hydraulische Flüssigkeit das Gefriermittel oder die Speiseeismasse kontaminieren. Vorteilhaft entsteht bei einer möglichen Leckage eines mit Druckluft angetriebenen Beförderungsmittels keine Kontamination des Gefriermittels oder der Speiseeismasse. Druckluft ist somit als Antriebsmittel in der Lebensmittelherstellung und insbesondere in der Herstellung von Speiseeis besonders geeignet.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigen

1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung in Draufsicht,
2 die gleiche erfindungsgemäße Vorrichtung in Seitenansicht,
3 eine weitere erfindungsgemäße Vorrichtung in Draufsicht,
4 die gleiche erfindungsgemäße Vorrichtung in Seitenansicht,
5 ein erfindungsgemäßer Formhalter in perspektivischer Ansicht,
6 ein weiterer erfindungsgemäßer Formhalter in perspektivischer Ansicht,
7 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Umstülpen der Formen in Seitenansicht,
8 eine erfindungsgemäße Befülleinrichtung in perspektivischer Ansicht,
9 eine erfindungsgemäße Bestieleinrichtung in perspektivischer Ansicht,
10 mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung hergestelltes Speiseeis in Seitenansicht,
11 weiteres mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung hergestelltes Speiseeis in Seitenansicht,
12 weiteres mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung hergestelltes Speiseeis in Seitenansicht.

Wie aus 1 ersichtlich, besteht die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung von Speiseeis 1 aus einem Becken 7, welches mit einem Gefriermittel, beispielsweise mit Salzsole, gefüllt ist. Innerhalb des Beckens 7 verläuft eine Gefrierstrecke, auf der Formhalter 2 mit Formen auf einer Bahn von einem Beförderungsmittel 3 bewegt werden. Das Beförderungsmittel 3 dient zur Beförderung der Formhalter 2 zu den einzelnen Stationen der Speiseeisherstellung. Das Beförderungsmittel 3 besteht aus einem pneumatischen Bolzen, der eine Kraft auf einen ersten Formhalter 2 ausübt. Dieser Formhalter 2 wird bewegt und bewegt alle in Kraftrichtung anschließenden Formhalter 2 in Kraftrichtung des Bolzens entlang der Bahn im Becken 7. Das Gefriermittel steht dabei hoch genug im Becken 7, dass die äußere Wand der Formen in dem Formhalter 2 mit Gefriermittel in Kontakt sind.
Der Beförderungssensor 5 registriert, wenn der letzte Formhalter 2 das Ende der Bahn erreicht hat. Durch ein Umlenkmittel 4 wechselt der letzte Formhalter 2 der Bahn auf eine parallele Bahn. Das Umlenkmittel 4 ist dabei ein pneumatischer Bolzen, der den letzten Formhalter 2 auf die parallele Bahn verschiebt. Ein Umlenksensor 6 registriert, ob der Formhalter 2 die Bahn erfolgreich gewechselt hat. Ist der Bahnwechsel erfolgreich, so wird der Formhalter 2 von dem Beförderungsmittel 3 auf der parallelen Bahn weiterbewegt. Am Ende der parallelen Bahn dient ein Umlenkmittel 4 zum Wechsel der Bahn der Formhalter 2 analog zum Wechsel der Bahn am anderen Ende der Vorrichtung 1. Insgesamt wird durch diese Anordnung der Beförderungsmittel 3 und Umlenkmittel 4 ein „Rundlauf“ der Formhalter innerhalb der Vorrichtung 1 realisiert. Über die Sensoren 5 und 6 kann die Bewegung der Formhalter mit einer Steuereinheit synchronisiert werden.
In der ersten Station der Speiseeisherstellung wird die Speiseeismasse über eine Befülleinrichtung 11 in die Formen eingefüllt. Nachdem das Speiseeis 17 innerhalb der Form angefroren ist', werden über eine Bestieleinrichtung 14 die Stiele 18 in das Speiseeis 17 gesteckt. Nachdem das Speiseeis 17 innerhalb der Formen bis zum Kern durchgefroren ist, kann das Speiseeis 17 von Greifern in einer Entnahmevorrichtung (nicht gezeigt) an dem Stiel 18 aus der Form herausgezogen werden. Werden für die Herstellung von Speiseeis Silikonformen innerhalb der Formhalter verwendet, so können diese bei der Entnahme des Speiseeises aus der Form umgestülpt werden. Umstülpen bedeutet, dass die Innenseite der Form nach Außen gekehrt wird. Durch das Umstülpen können auch komplexere dreidimensionale Formen von Speiseeis ohne Beschädigung aus der Form entnommen werden. Diese komplexere dreidimensionale Form umschließt Erhebungen und Aussparungen. Eine Vorrichtung zum Umstülpen 8 bringt die Formen vor dem wiederholten Befüllen in der Befülleinrichtung 11 wieder in ihre Grundform.
Wie in 2 gezeigt, wird das Speiseeis 17 vor der Entnahme in der Entnahmevorrichtung durch einen Antaubereich 19 bewegt. Dieser Antaubereich 19 befindet sich an einem Ende der Vorrichtung 1. In dem Antaubereich 19 besitzen die Bahnen, auf denen die Formhalter 2 bewegt werden, eine Steigung. Durch die Steigung werden die mit den Formhaltern 2 verbundenen Formen aus dem Becken 7 mit dem Gefriermittel herausgehoben, um den Gefrierprozess zu stoppen. In dem Antaubereich 19 werden die Formen von unten mit Wasser mit einer Temperatur > 0 °C bespritzt. Dadurch taut das Speiseeis 17 an der Kontaktfläche mit der Form an und kann anschließend in der Entnahmevorrichtung leichter entnommen werden. Der Höhenstand des Gefriermittels innerhalb des Beckens 7 kann über eine Pumpe am Eingangsrohr 22 und eine Pumpe am Ausgangsrohr 21 reguliert werden. Zudem kann das Gefriermittel über die Pumpen ausgetauscht werden. Die Vorrichtung 1 steht auf Maschinenenstützen 20.
In 3 und 4 ist eine Vorrichtung zur Herstellung von Speiseeis 1 mit doppelter Produktionskapazität im Vergleich zu 1 und 2 dargestellt. Dabei besitzt die Vorrichtung auf beiden parallelen Bahnen jeweils eine Vorrichtung zum Umstülpen 8, eine Befülleinrichtung 11, eine Bestieleinrichtung 14, sowie eine Entnahmevorrichtung (nicht gezeigt). Die Vorrichtung besitzt an ihren beiden Enden einen Antaubereich 19.
In 5 ist ein Formhalter 2 gezeigt. Dieser besteht aus einem Deckel 23, der mit einer Schraubverbindung 24 den Formhalter 2 mit sechs Formen verbindet. Über die Einfüllöffnung 25 kann die Form mit Speiseeis 17 gefüllt werden. Die Öffnungen 26 ermöglichen, dass die Formen innerhalb des Beckens 7 mit Gefriermittel umströmt werden. Der Formhalter 2 wird von unten in der Vorrichtung abgestützt und besteht aus PTFE.
In 6 ist ein Formhalter 2 mit Deckel 23, der mit einer Schraubverbindung 24 den Formhalter 2 mit sechs Formen verbindet, gezeigt. Die Formen können dabei mithilfe der Schraubverbindung 24 zwischen Deckel 23 und Formhalter 2 eingeklemmt und damit mit dem Formhalter 2 verbunden werden. Der Formhalter 2 wird von der Seite in der Vorrichtung abgestützt, wodurch die Formen frei innerhalb des Beckens 7 mit Gefriermittel umströmt werden. Der Formhalter 2 besteht zudem aus PTFE, welches durch seine Reaktionsträgheit besonders zur Speiseeisherstellung geeignet ist.
7 zeigt eine Vorrichtung zum Umstülpen 8. Diese besteht aus einem pneumatischen Bolzen 9, der mit Fingern 10 verbunden ist. Die Finger 10 werden dabei über den Bolzen 9 durch die Einfüllöffnungen 25 der Formhalter 2 gedrückt. Die Formen aus Silikon werden durch die Vorrichtung zum Umstülpen 8 in ihre Grundposition zurückgestülpt. In der Grundposition können die Formen in der Befülleinrichtung 11 wieder mit Speiseeismasse befüllt werden.
8 zeigt eine Befülleinrichtung 11. Diese besteht aus einem Tank 12 zum Aufbewahren der Speiseeismasse. Durch ein Ventil 13 wird die Speiseeismasse durch die Einfüllöffnungen 25 in die Formen gefüllt.
9 zeigt eine Bestieleinrichtung 14. Diese besitzt einen pneumatischen Bolzen 15, der die Stiele 18 durch die Einfüllöffnungen 25 in das Speiseeis 17 innerhalb der Formen drückt. Die Halter 16 führen dabei die Stiele 18 mittels einer Federkraft nach.
Die 10, 11 und 12 zeigen Beispiele für komplexe dreidimensionale Formen von Speiseeis 17, die mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Herstellung von Speiseeis 1 hergestellt werden können. Diese Formen besitzen Erhebungen und Aussparungen und weichen insbesondere von der üblichen Schlupfform ab. Der Stiel 18 dient zum einfacheren Verzehr des Speiseeises.

Claims

Vorrichtung zum Herstellen von Speiseeis (1), wobei die Vorrichtung 1 • ein Becken (7) mit Gefriermittel, • wenigstens einen Formhalter (2), wobei die Formhalter (2) mit wenigstens einer Form verbindbar sind und die Form mit Speiseeismasse befüllbar ist, wobei die Formhalter (2) entlang einer Gefrierstrecke innerhalb des Beckens (7) durch ein Beförderungsmittel (3) entlang einer Bahn verfahrbar ist, • eine Befülleinrichtung (11) zum Befüllen der Formen mit der Speiseeismasse, • eine Bestieleinrichtung (14) zum Setzen der Stiele • und eine Entnahmevorrichtung zur Entnahme der Speiseeismasse aus den Formen umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Formen aus Silikon und die Formhalter (2) aus PTFE bestehen.
Vorrichtung (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beförderungsmittel (3) mit Druckluft antreibbar sind.
Vorrichtung (1) gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Formen mit dem Formhalter (2) über eine Schraubverbindung (24) verbindbar sind.
Vorrichtung (1) gemäß einer der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahnen einen Antaubereich (19) aufweisen.
Vorrichtung (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorrichtung zum Umstülpen (8) der Formen vorgesehen ist.
Vorrichtung (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) zwei parallele Bahnen umfasst, wobei die parallelen Bahnen an ihrem jeweiligen Enden Umlenkmittel (4) zum Wechsel der Formhalter (2) von einer Bahn zu der anderen Bahn aufweisen.
Vorrichtung (1) gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkmittel (4) mit Druckluft antreibbar sind.
Vorrichtung (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) am Ende der Bahnen Sensoren (5, 6) zur Bestimmung der Position der Formhalter (2) aufweist.
Vorrichtung (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Formhalter (2) auf Rolllagern bewegbar sind.
Verfahren zum Herstellen von Speiseeis mit einer Vorrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Form bei der Entnahme der des Speiseeises (17) umgestülpt wird.
Verfahren gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Beförderungsmittel (3) mit Druckluft angetrieben werden.