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Die Erfindung betrifft eine Steuerungsanordnung für ein Kraftfahrzeugschlosssystem gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1, ein Kraftfahrzeugschlosssystem gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 14 sowie ein Verfahren zum Betrieb eines Kraftfahrzeugschlosssystems gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 15.
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Das in Rede stehende Kraftfahrzeugschlosssystem weist Kraftfahrzeugschlösser auf, welche jedwedem Verschlusselement eines Kraftfahrzeugs zugeordnet sein können. Insoweit ist der Begriff „Verschlusselement“ weit auszulegen. Der Begriff „Verschlusselement“ umfasst beispielsweise eine Seitentür, eine Hecktür, eine Heckklappe, einen Heckdeckel, eine Fronthaube, eine Motorhaube oder dergleichen. Das Verschlusselement kann nach Art einer Schwenktür oder nach Art einer Schiebetür an der Karosserie des Kraftfahrzeugs angelenkt sein.
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Eine Komfortfunktion des in Rede stehenden Kraftfahrzeugschlosssystems ist die sogenannte „Zuziehfunktion“, für deren Umsetzung Zuziehanordnungen vorgesehen sind. Die Zuziehanordnung übernimmt beispielsweise die motorische Überführung des Verschlusselements von einer Vorschließstellung in eine Hauptschließstellung, sodass der Fahrzeugbediener oder eine Antriebsanordnung des Verschlusselements von diesem letzten Verstellabschnitt, der üblicherweise gegen einen hohen Türdichtungsdruck erfolgen muss, entlastet ist.
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Unter anderem bei größeren Verschlusselementen wie Seitenschiebetüren oder Heckklappen von Transportern und Lastkraftwagen werden Kraftfahrzeugschlosssysteme mit mindestens zwei Kraftfahrzeugschlössern eingesetzt, die beispielsweise an gegenüberliegenden Seiten des Verschlusselements angeordnet sind. Auch hier hat sich die Ausstattung des Kraftfahrzeugschlosssystems mit einer Zuziehfunktion bewährt, wobei die Kraftfahrzeugschlösser jeweils mit einer Zuziehanordnung ausgestattet sind, die unabhängig voneinander ein Zuziehen des jeweiligen Kraftfahrzeugschlosses bewirken.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, die Steuerungsanordnung für ein Kraftfahrzeugschlosssystem derart auszugestalten und weiterzubilden, dass die Umsetzung der Zuziehfunktion weiter verbessert wird.
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Das obige Problem wird bei einer Steuerungsanordnung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
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Die Erfindung geht davon aus, dass die Steuerungsanordnung für ein Kraftfahrzeugschlosssystem mit zumindest einem ersten Kraftfahrzeugschloss und einem zweiten Kraftfahrzeugschloss eingerichtet ist. Grundsätzlich sind mehrere Kraftfahrzeugschlösser vorgesehen, wobei eines dieser Kraftfahrzeugschlösser als „erstes“ und ein weiteres als „zweites“ Kraftfahrzeugschloss bezeichnet werden. Es können weitere Kraftfahrzeugschlösser vorgesehen sein.
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Das erste und das zweite Kraftfahrzeugschloss sind einem, vorzugsweise demselben, Verschlusselement eines Kraftfahrzeugs zugeordnet, wobei die Kraftfahrzeugschlösser jeweils in eine Hauptschließstellung und ggf. eine Vorschließstellung für einen haltenden Eingriff zwischen einer Schlossfalle des Kraftfahrzeugschlosses und einem Schließteil sowie in eine geöffnete Stellung bringbar sind. Das Kraftfahrzeugschlosssystem weist eine Sensoranordnung auf, die Sensorwerte für die jeweilige Stellung der Kraftfahrzeugschlösser ermittelt.
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Weiter wird davon ausgegangen, dass das erste und das zweite Kraftfahrzeugschloss jeweils eine Zuziehanordnung aufweisen, welche zum Zuziehen des jeweiligen Kraftfahrzeugschlosses in einem jeweiligen Zuziehvorgang vorgesehen ist und welche auf die Schlossfalle und/oder das Schließteil wirkt, wobei das Kraftfahrzeugschlosssystem mindestens einen, insbesondere jeweils einen, elektrischen Zuziehantrieb für die Zuziehanordnungen aufweist. Die Steuerungsanordnung löst auf Erfüllen eines Startkriteriums durch die Sensorwerte eine Zuziehroutine aus, in welcher die Steuerungsanordnung den mindestens einen Zuziehantrieb ansteuert.
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Wesentlich ist die grundsätzliche Überlegung, dass bei einem Kraftfahrzeugschlosssystem mit mehreren Kraftfahrzeugschlössern das Bedürfnis besteht, das Zuziehen der einzelnen Kraftfahrzeugschlösser besonders verschleißarm und auch harmonisch auszugestalten. Vorschlagsgemäß ist erkannt worden, dass dies durch eine Abstimmung des Zuziehens der Kraftfahrzeugschlösser untereinander über eine gemeinsame, entsprechend eingerichtete Steuerungsanordnung ermöglicht wird.
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Im Einzelnen wird vorgeschlagen, dass die Steuerungsanordnung abhängig von den Sensorwerten und gemäß einer Abstimmungsvorgabe eine jeweilige Ansteuerungsvorgabe für die Zuziehvorgänge erzeugt, dass gemäß der Abstimmungsvorgabe der Zuziehvorgang des ersten Kraftfahrzeugschlosses und der Zuziehvorgang des zweiten Kraftfahrzeugschlosses jeweils sowohl von der Stellung des ersten Kraftfahrzeugschlosses als auch von der Stellung des zweiten Kraftfahrzeugschlosses abhängig sind, und dass die Steuerungsanordnung den mindestens einen Zuziehantrieb gemäß den Ansteuerungsvorgaben ansteuert.
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Bei der Abstimmungsvorgabe handelt es sich um eine Vorschrift dahingehend, wie die Zuziehvorgänge der einzelnen Kraftfahrzeugschlösser im Vergleich zueinander und abhängig von der jeweiligen Stellung der Kraftfahrzeugschlösser durchgeführt werden sollen. Die Abstimmungsvorgabe wird der Erzeugung der Ansteuerungsvorgabe zugrunde gelegt, welche wiederum repräsentativ für den Verlauf der Ansteuerung und damit für den Bewegungsverlauf im jeweiligen Zuziehvorgang sind, welcher mittels des mindestens einen Zuziehantriebs bewirkt wird. Die Ansteuerungsvorgabe ist insbesondere repräsentativ dafür, zu welchem Zeitpunkt das jeweilige Kraftfahrzeugschloss beim Zuziehen mit welcher Geschwindigkeit bewegt werden soll. Vorliegend nimmt die Stellung sowohl des ersten als auch des zweiten Kraftfahrzeugschlosses Einfluss auf die Erzeugung der Ansteuerungsvorgabe, sodass das Zuziehen des jeweiligen Kraftfahrzeugschlosses an die Stellung beider Kraftfahrzeugschlösser angepasst werden kann.
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Die vorschlagsgemäße Lösung ist besonders vorteilhaft, wenn eine geringe mechanische Kopplung der Kraftfahrzeugschlösser über das Verschlusselement, etwa aufgrund der Größe und Verformbarkeit des Verschlusselements, gegeben ist. Auch bei veränderlichen mechanischen Gegebenheiten, beispielsweise unter Verschleiß oder Verschmutzung, kann eine Koordination der Zuziehvorgänge zuverlässig erreicht werden, da die Stellungen beider Kraftfahrzeugschlösser über die Sensorwerte in der Ansteuerung berücksichtigt werden.
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In der besonders bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 2 gibt die Abstimmungsvorgabe einen im Wesentlichen gleichzeitigen Beginn des Zuziehens der Kraftfahrzeugschlösser vor, womit eine besonders harmonisch wirkende Zuziehfunktion realisiert wird. Alternativ kann die Abstimmungsvorgabe ein zeitlich aufeinander folgendes Zuziehen der Kraftfahrzeugschlösser vorgeben, wobei beispielsweise eine für den Ablauf der Schließbewegung des Verstellelements besonders vorteilhafte Abfolge des Zuziehens erfolgt. Beginnt gemäß einer weiteren Ausgestaltung das Zuziehen eines der Kraftfahrzeugschlösser nach dem Beenden des Zuziehens eines anderen der Kraftfahrzeugschlösser, wird die Leistungsaufnahme des Zuziehantriebs wesentlich reduziert.
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Das Startkriterium ist in der ebenfalls bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 3 dadurch definiert, dass mindestens eines der Kraftfahrzeugschlösser, vorzugsweise alle Kraftfahrzeugschlösser, eine vorgegebene Startstellung, insbesondere die Vorschließstellung, erreicht hat bzw. haben. Hiermit ist eine hohe Zuverlässigkeit der Zuziehfunktion verbunden.
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Die Zuverlässigkeit der Zuziehfunktion kann zudem in der weiteren Ausgestaltung gemäß Anspruch 4 dadurch gesteigert werden, dass die Ansteuerungsvorgaben gemäß der Abstimmungsvorgabe eine vorgegebene Wartezeit aufweisen. Hiermit kann sichergestellt werden, dass mit Beginn der Zuziehroutine das Verschlusselement an allen Kraftfahrzeugschlössern ausreichend geschlossen ist.
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Besonders vorteilhaft für die Abstimmung der Kraftfahrzeugschlösser ist zudem die bevorzugte Ausgestaltung gemäß Anspruch 5, wonach die Abstimmungsvorgabe die Geschwindigkeit des Zuziehens der Kraftfahrzeugschlösser betrifft. Hierbei werden unter anderem unterschiedliche mechanische Randbedingungen der einzelnen Kraftfahrzeugschlösser in der Ansteuerung berücksichtigt. Vorzugsweise gibt die Abstimmungsvorgabe eine zueinander im Wesentlichen gleiche jeweilige Geschwindigkeit der Zuziehvorgänge der Kraftfahrzeugschlösser vor.
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Die Ansprüche 6 und 7 betreffen weiter bevorzugte Ausgestaltungen der Steuerungsanordnung, welche zum Ermitteln der Geschwindigkeit des Zuziehens eingerichtet ist. Wird eine zwischen dem Erreichen zweier vorgegebener Stellungen des jeweiligen Kraftfahrzeugschlosses verstrichene Zeitdauer herangezogen, kann die Geschwindigkeit des Zuziehens auch ohne zusätzliche Sensorik ermittelt werden. Ebenfalls können Bewegungssensorwerte einer Bewegungssensoranordnung herangezogen werden.
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In der weiteren, ebenfalls bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 8 nimmt die Steuerungsanordnung die Ansteuerung des mindestens einen Zuziehantriebs abhängig von dem Verlauf der jeweiligen Geschwindigkeit in mindestens einer vorhergehend durchgeführten Zuziehroutine vor. Die im Hinblick auf die Abstimmung der Kraftfahrzeugschlösser vorgenommene Ansteuerung kann hiermit weiter verbessert werden, wobei insbesondere auch Veränderungen der mechanischen Randbedingungen, etwa durch Verschleiß oder Verschmutzung der Kraftfahrzeugschlösser, in der Ansteuerung ausgeglichen werden.
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Die Ansprüche 9 bis 11 betreffen bevorzugte Ausgestaltungen der Steuerungsanordnung, welche auf Erfüllen eines Fehlerkriteriums durch die Sensorwerte eine Fehlerroutine auslöst, um den Sicherheitsaspekten der Zuziehfunktion Rechnung zu tragen. In der Fehlerroutine wird der Zuziehantrieb für einen Rücklauf der Kraftfahrzeugschlösser in Richtung der geöffneten Stellung angesteuert, wobei ebenfalls die Abstimmungsvorgabe den Rücklauf betreffen kann.
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Das Verschlusselement weist vorzugweise eine elektrische Antriebsanordnung zum Verstellen des Verschlusselements auf, welche von der Steuerungsanordnung in einer Schließroutine in Schließrichtung des Verschlusselements angesteuert wird (Anspruch 12). Mit dem motorischen Schließen wird eine weitere Komfortfunktion umgesetzt, welche hier vorteilhaft mit der Abstimmung des Zuziehens der Kraftfahrzeugschlösser kombiniert wird.
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Die Steuerungsanordnung kann weiter gemäß Anspruch 13 die Antriebsanordnung in der Fehlerroutine gemäß einer Rücklaufvorgabe in Öffnungsrichtung des Verschlusselements ansteuern und vorzugsweise anschließend eine weitere Schließroutine auslösen. Bei Vorliegen eines Fehlerfalls, beispielsweise wenn mit dem Zuziehen nicht alle Hauptraststellungen der Kraftfahrzeugschlösser erreicht werden, wird somit zur Komfortsteigerung ein erneutes Öffnungs- und Schließmanöver durchgeführt.
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Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 14, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird das angesprochene Kraftfahrzeugschlosssystem mit einer vorschlagsgemäßen Steuerungsanordnung als solches beansprucht. Auf alle Ausführungen zur vorschlagsgemäßen Steuerungsanordnung darf verwiesen werden.
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Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 15, der ebenfalls eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein Verfahren zum Betrieb eines Kraftfahrzeugschlosssystems als solches beansprucht. Das Verfahren wird insbesondere mittels des vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlosssystems durchgeführt. Auch insoweit darf auf alle Ausführungen zur vorschlagsgemäßen Steuerungsanordnung und zum vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlosssystem verwiesen werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
- 1 a) eine Seitenansicht und b) eine Heckansicht von Kraftfahrzeugen mit einem vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlosssystem aufweisend eine vorschlagsgemäße Steuerungsanordnung, und
- 2 schematische Abläufe der Zuziehroutine anhand einer Draufsicht auf das Kraftfahrzeugschlosssystem aus 1
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Die Erfindung betrifft eine Steuerungsanordnung 1 für ein Kraftfahrzeugschlosssystem 2. Das Kraftfahrzeugschlosssystem 2 ist mit mindestens zwei Kraftfahrzeugschlössern 3, 4 ausgestattet, welche als erstes Kraftfahrzeugschloss 3 und zweites Kraftfahrzeugschloss 4 bezeichnet werden. In den in 1 dargestellten, bevorzugten Ausgestaltungen sind genau zwei Kraftfahrzeugschlösser 3, 4 vorgesehen.
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Entsprechende vorschlagsgemäße Kraftfahrzeugschlosssysteme 2 können jedwedem Verschlusselement 5 eines Kraftfahrzeugs 6 zugeordnet sein. Im Hinblick auf das weitere Verständnis des Begriffs „Verschlusselement“ darf auf den einleitenden Teil der Beschreibung verwiesen werden. Bei den dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispielen handelt es sich bei dem Verschlusselement 5 aus 1a) um eine Seitentür des Kraftfahrzeugs 6 und bei dem Verschlusselement 5 aus 1b) um eine Heckklappe des Kraftfahrzeugs 6. Alle diesbezüglichen Ausführungen gelten für alle anderen Arten von Verschlusselementen entsprechend. Das erste und zweite Kraftfahrzeugschloss 3, 4 sind hierbei demselben Verschlusselement 5 zugeordnet.
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Vorzugsweise sind das erste und zweite Kraftfahrzeugschloss 3, 4 wie in 1 dargestellt an gegenüberliegenden Seiten des Verschlusselements 5 angeordnet. Es können ebenso jedoch mehrere Kraftfahrzeugschlösser 3, 4 gemeinsam an einer Seite des Verschlusselements 5 angeordnet sein.
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Zur Erzeugung einer Haltewirkung zwischen dem Verschlusselement 5 und der Karosserie des Kraftfahrzeugs 6 weisen die Kraftfahrzeugschlösser 3, 4 jeweilige Schlossfallen 7, 8 auf, wobei die Kraftfahrzeugschlösser jeweils in eine Hauptschließstellung und ggf. eine Vorschließstellung für einen haltenden Eingriff zwischen Schlossfalle 7, 8 und einem Schließteil 9, 10, hier und vorzugsweise in Form jeweiliger Schließbügel, bringbar sind. Vorzugsweise ist die Schlossfalle 7, 8 um eine Schlossfallenachse schwenkbar ausgestaltet. Die Schlossfalle 7, 8 wirkt in an sich üblicher Weise mit dem jeweiligen Schließteil 9, 10 zusammen, um das Verschlusselement 5 in der jeweiligen Schließstellung zu halten. Hier und vorzugsweise sind die Schlossfallen 7, 8 am Verschlusselement 5 angeordnet, während die Schließteile 9, 10 an der Karosserie des Kraftfahrzeugs 6 angeordnet ist. Dies kann auch andersherum vorgesehen sein.
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Zur Realisierung der obigen Haltewirkung kann weiter vorgesehen sein, dass der Schlossfalle 7, 8 in an sich üblicher Weise eine hier nicht dargestellte Sperrklinkenanordnung zugeordnet ist. Die Sperrklinkenanordnung weist mindestens eine Sperrklinke auf, welche die Schlossfalle 7, 8 in der Hauptschließstellung und ggf. in der Vorschließstellung sperrt.
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Die Kraftfahrzeugschlösser 3, 4 sind zudem in eine geöffnete Stellung bringbar, in welcher die Schlossfalle 7, 8 das Schließteil 9, 10 freigibt und ein Öffnen des Verschlusselements 3 ermöglicht wird.
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Das Kraftfahrzeugschlosssystem 2, hier die Kraftfahrzeugschlösser 3, 4, weisen eine Sensoranordnung 11, 12 auf, die Sensorwerte für die Stellung des jeweiligen Kraftfahrzeugschlosses 3, 4 ermittelt. Hierbei können die Sensorwerte repräsentativ für eine oder mehrere Stellungen des jeweiligen Kraftfahrzeugschlosses 3, 4 sein, insbesondere für die Hauptschließstellung, die Vorschließstellung, die geöffnete Stellung und/oder Zwischenstellungen hiervon. Die Sensoranordnung 11, 12 ist hier und vorzugsweise den Schlossfallen 7, 8 zugeordnet. Die Sensoranordnung 11, 12 wird beispielsweise von der Schlossfalle 7, 8 direkt oder indirekt betätigt, wenn die Schlossfalle 7, 8 um die Schlossfallenachse einen Schwenkwinkel annimmt, welcher der Hauptschließstellung, der Vorschließstellung, der geöffnete Stellung und/oder Zwischenstellungen hiervon entspricht. Ebenso kann die Sensoranordnung 11, 12 auch dem Schließteil 9, 10 und/oder dem Verschlusselement 5 zugeordnet sein. Die Sensoranordnung 11, 12 weist beispielsweise elektrische Schalter auf, welche etwa durch direkten oder indirekten Kontakt mit einem der vorgenannten Elemente betätigt werden.
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Das vorschlagsgemäße Kraftfahrzeugschlosssystem 2 sieht weiter vor, dass das erste und das zweite Kraftfahrzeugschloss 3, 4 jeweils eine Zuziehanordnung 13, 14 aufweisen, welche zum Zuziehen des jeweiligen Kraftfahrzeugschlosses 3, 4 in einem jeweiligen Zuziehvorgang vorgesehen ist. Hierdurch wird eine Zuziehfunktion umgesetzt, wozu auf die einleitenden Ausführungen verwiesen werden darf. insbesondere wirkt die Zuziehanordnung 13, 14 auf die Schlossfalle 7, 8, wobei hier die Zuziehanordnung 13, 14 ein Schwenken der Schlossfalle 7, 8 um die Schlossfallenachse bewirkt. Ebenso kann die Zuziehanordnung 13, 14 auch auf das Schließteil 9, 10 wirken und beispielsweise für eine Translation und/oder ein Schwenken des Schließteils 9, 10 eingerichtet sein. Bei der Zuziehanordnung 13, 14 kann es sich um eine mechanische Anordnung aus Hebeln, Zügen, Gestänge oder dergleichen handeln, welche für eine Kraftübertragung von mindestens einem Zuziehantrieb 15, 16 auf die Schlossfalle 7, 8 und/oder das Schließteil 9, 10 eingerichtet ist.
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Das Kraftfahrzeugschlosssystem 2 weist weiter den bereits angesprochenen mindestens einen Zuziehantrieb 15, 16 für die Zuziehanordnungen 13, 14 auf. Hier sind wie in 1b) dargestellt gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung jeweils ein Zuziehantrieb 15, 16 für die Zuziehanordnungen 13, 14 vorgesehen.
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Gemäß einer alternativen Ausgestaltung kann auch lediglich ein einziger Zuziehantrieb für mehrere Zuziehanordnungen 13, 14 vorgesehen sein. Der Zuziehantrieb 15, 16 ist als elektrischer Antrieb ausgestaltet und weist vorzugsweise mindestens einen rotatorischen Elektromotor auf. Der Zuziehantrieb 15, 16 wirkt beispielsweise auf Züge und/oder Gestänge der Zuziehanordnung 13, 14.
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Die Steuerungsanordnung 1 nimmt steuerungstechnische Aufgaben für das Kraftfahrzeugschlosssystem 2 wahr und ist beispielsweise mit einer entsprechenden Steuerelektronik ausgestattet. Die Steuerungsanordnung 1 steuert den mindestens einen Zuziehantrieb 15, 16 an, um die angesprochene Zuziehfunktion bereitzustellen. Hierzu ist vorgesehen, dass die Steuerungsanordnung 1 auf Erfüllen eines vorgegebenen Startkriteriums durch die Sensorwerte den mindestens einen Zuziehantrieb 15, 16 in einer Zuziehroutine ansteuert. Die Steuerungsanordnung 1 überwacht beispielsweise die Sensorwerte fortlaufend dahingehend, ob das Startkriterium erfüllt wird, welches vorzugsweise, wie untenstehend nach erläutert, anhand der Stellung der Kraftfahrzeugschlösser 3, 4 definiert ist.
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Wesentlich ist nun, dass die Steuerungsanordnung 1 abhängig von den Sensorwerten und gemäß einer Abstimmungsvorgabe eine jeweilige Ansteuerungsvorgabe für die Zuziehvorgänge erzeugt, dass gemäß der Abstimmungsvorgabe der Zuziehvorgang des ersten Kraftfahrzeugschlosses 3 und der Zuziehvorgang des zweiten Kraftfahrzeugschlosses 4 jeweils sowohl von der Stellung des ersten Kraftfahrzeugschlosses 3 als auch von der Stellung des zweiten Kraftfahrzeugschlosses 4 abhängig sind, und dass die Steuerungsanordnung 1 den mindestens einen Zuziehantrieb 15, 16 gemäß den Ansteuerungsvorgaben ansteuert.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung gibt die Abstimmungsvorgabe einen im Wesentlichen gleichzeitigen Beginn des Zuziehens der Kraftfahrzeugschlösser 3, 4 vor. Unter „im Wesentlichen gleichzeitig“ wird verstanden, dass das Zuziehen der der Kraftfahrzeugschlösser 3, 4 - abgesehen von unvermeidbaren, etwa steuerungstechnisch bedingten bzw. durch mechanische Toleranzen in der Kraftwirkungskette verursachten Verzögerungen - zum gleichen Zeitpunkt beginnt. Wird das Startkriterium wie in 2a) schematisch gezeigt durch ein Erreichen der Vorschließstellung (VR) beider Kraftfahrzeugschlösser 3, 4 erfüllt, beginnt das Zuziehen der Kraftfahrzeugschlösser 3, 4, hier durch das in 2b) gezeigte Schwenken der Schlossfallen 7, 8 in Richtung der Hauptschließstellung (HR) gleichzeitig, sodass das Verschlusselement 5 gleichmäßig gegen den Türdichtungsdruck in die Hauptschließstellung überführt wird. Wesentlich ist hierbei, dass das Zuziehen abhängig von der Stellung beider Kraftfahrzeugschlösser 3, 4 durchgeführt wird, wobei beispielsweise erst bei Erreichen von vorgegebenen Startstellungen für beide Kraftfahrzeugschlösser 3, 4 das zeitgleiche Zuziehen ausgelöst wird.
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In einer alternativen, ebenfalls bevorzugten Ausgestaltung gibt die Abstimmungsvorgabe ein zeitlich aufeinander folgendes Zuziehen der Kraftfahrzeugschlösser 3, 4 vor. Ausgehend von der Situation aus 2a) ist in 2c) gezeigt, dass zunächst ein Zuziehen des Kraftfahrzeugschlosses 3 erfolgt. Erst zeitlich nachfolgend beginnt das in 2d) dargestellte Zuziehen des Kraftfahrzeugschlosses 4. In der Abstimmungsvorgabe kann somit eine Bewegungsabfolge für die Kraftfahrzeugschlösser 3, 4 und damit für das Verschlusselement 5 vorgegeben sein. Dies ist insbesondere vorteilhaft bei Verschlusselementen 5 wie Schiebetüren oder dergleichen, welche mit dem Schließen eine kombinierte Schwenk- und Schiebebewegung ausführen. Diese kombinierte Schwenk- und Schiebebewegung kann durch das abgestimmte Zuziehen der Kraftfahrzeugschlösser 3, 4 unterstützt werden.
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Prinzipiell kann sich das Zuziehen der einzelnen Kraftfahrzeugschlösser 3, 4 gemäß der Abstimmungsvorgabe zeitlich überlappen. In der in 2c) und d) dargestellten und insoweit bevorzugten Ausgestaltung ist jedoch vorgesehen, dass das Zuziehen eines der Kraftfahrzeugschlösser 4 nach dem Beenden des Zuziehens eines anderen der Kraftfahrzeugschlösser 3 beginnt. Hiermit kann sichergestellt werden, dass der mindestens eine Zuziehantrieb 15, 16 in der Zuziehroutine lediglich eine der Zuziehanordnungen 13, 14 gleichzeitig betriebt.
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Vorzugsweise ist das Startkriterium dadurch definiert, dass mindestens eines der Kraftfahrzeugschlösser 3, 4 eine vorgegebene Startstellung erreicht hat. Bei der Startstellung handelt es sich um eine Stellung der Kraftfahrzeugschlösser 3, 4, in welcher ein Eingriff zwischen Schlossfalle 7, 8 und Schließteil 9, 10 ermöglicht wird, sodass mit dem Auslösen der Zuziehroutine die Zuziehfunktion mit hoher Zuverlässigkeit bereitgestellt wird.
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Vorzugsweise ist das Startkriterium dadurch definiert, dass alle Kraftfahrzeugschlösser 3, 4 die vorgegebene Startstellung erreicht haben, sodass die Zuverlässigkeit weiter erhöht wird. Bei der Startstellung handelt es sich insbesondere um die bereits angesprochene Vorschließstellung. Ebenfalls kann das Startkriterium dadurch definiert sein, dass mindestens eines der Kraftfahrzeugschlösser 3, 4, insbesondere eine vorgegebene Mindestanzahl an Kraftfahrzeugschlössern 3, 4, die vorgegebene Startstellung erreicht haben. Sollte beispielsweise ein Kraftfahrzeugschloss die Startstellung nicht erreichen, kann die Zuziehfunktionen der restlichen Kraftfahrzeugschlösser 3, 4 gewährleisten, dass auch dieses Kraftfahrzeugschloss die Startstellung erreicht.
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Gemäß einer weiteren, bevorzugten Ausgestaltung weisen die Ansteuerungsvorgaben gemäß der Abstimmungsvorgabe eine vorgegebene Wartezeit auf. Die Steuerungsanordnung 1 steuert auf Erfüllen des Startkriteriums den mindestens einen Zuziehantrieb 15, 16 somit erst nach Verstreichen einer vorgegebenen Wartezeit an. Die Wartezeit ist beispielsweise abhängig von der Geschwindigkeit des Verschlusselements 5 in einer motorischen Schließroutine vorgegeben.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung betrifft die Abstimmungsvorgabe die jeweilige Geschwindigkeit des Zuziehens der Kraftfahrzeugschlösser 3, 4. Mit der Geschwindigkeit des Zuziehens ist insbesondere die Geschwindigkeit des Verschlusselements 5 an dem jeweiligen Kraftfahrzeugschloss 3, 4, die Geschwindigkeit der Schlossfalle 7, 8 und/oder des Schließteils 9, 10 beim Zuziehen gemeint. Vorzugsweise gibt die Abstimmungsvorgabe eine zueinander im Wesentlichen gleiche jeweilige Geschwindigkeit des Zuziehens der Kraftfahrzeugschlösser 3, 4 vor. Beispielsweise wird damit bewirkt, dass die Kraftfahrzeugschlösser 3, 4 bei dem in 2b) gezeigten gleichzeitigen Beginn des Zuziehens das Zuziehen auch gleichzeitig beendet wird, etwa um die Bewegung des Verschlusselements 3 gegen den Türdichtungsdruck in der Zuziehroutine besonders gleichmäßig zu gestalten.
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Die Steuerungsanordnung 1 kann die jeweilige Geschwindigkeit des Zuziehens auf verschiedene Arten ermitteln. Vorzugsweise geschieht dies anhand der Sensorwerte, insbesondere anhand einer zwischen dem Erreichen zweier vorgegebener Stellungen des jeweiligen Kraftfahrzeugschlosses 3, 4 verstrichenen Zeitdauer. Hier und vorzugsweise erfassen die Sensoranordnungen 11, 12 das Einnehmen der Hauptschließstellung und der Vorschließstellung durch das jeweilige Kraftfahrzeugschloss 3, 4. Die Steuerungsanordnung ermittelt beim Zuziehen die Zeitdauer, die benötigt wird, um das jeweilige Kraftfahrzeugschloss 3, 4 von der Vorschließstellung in die Hauptschließstellung zu überführen. Diese Zeitdauer kann als Maß für die Geschwindigkeit des Zuziehens herangezogen werden. Insbesondere gibt die Abstimmungsvorgabe gemäß einer bereits angesprochenen Ausgestaltung vor, dass eine im Wesentlichen gleiche jeweilige Geschwindigkeit des Zuziehens und somit die gleiche Zeitdauer für die Überführung der Kraftfahrzeugschlösser 3, 4 von der Vorschließstellung in die Hauptschließstellung eingehalten wird.
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In einer weiteren Ausgestaltung ermittelt die Steuerungsanordnung 1 die jeweilige Geschwindigkeit des Zuziehens anhand einer Antriebsgröße des mindestens einen Zuziehantriebs 15, 16. Insbesondere handelt es sich bei der Antriebsgröße um die Antriebsspannung, den Antriebsstrom oder hiervon abhängige Größen des jeweiligen Zuziehantriebs 15, 16. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung wird die Geschwindigkeit anhand der Kommutatorripple der Antriebsspannung bei einem als rotatorischem Gleichstrommotor ausgestalteten Antriebsmotor des jeweiligen Zuziehantriebs 15, 16 ermittelt.
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Ebenso kann das Kraftfahrzeugschlosssystem 1 eine hier nicht dargestellte Bewegungssensoranordnung aufweisen. Die Steuerungsanordnung 1 kann die jeweilige Geschwindigkeit des Zuziehens anhand von Bewegungssensorwerten der Bewegungssensoranordnung ermitteln. Die Bewegungssensoranordnung ist beispielsweise dem Zuziehantrieb 15, 16, der jeweiligen Zuziehanordnung 13, 14 und/oder dem jeweiligen Kraftfahrzeugschloss 3, 4, etwa der Schlossfalle 7, 8 und/oder dem Schließteil 9, 10, zugeordnet. Vorzugsweise handelt es sich bei der Bewegungssensoranordnung um mindestens einen inkrementellen Wegsensor, beispielsweise einen Hall-Sensor, welcher insbesondere für die Ermittlung der Drehzahl eines Antriebsmotors des Zuziehantriebs 15, 16 eingerichtet ist.
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Prinzipiell kann die Steuerungsanordnung 1 die Ansteuerung des mindestens einen Zuziehantriebs 15, 16 anhand einer Soll-Bewegungsvorgabe, insbesondere einer Soll-Geschwindigkeitsvorgabe, welche Teil der Abstimmungsvorgabe sein kann, regeln.
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In einer Ausgestaltung nimmt die Steuerungsanordnung 1 die Ansteuerung des mindestens einen Zuziehantriebs 15, 16 abhängig von dem Verlauf der jeweiligen Geschwindigkeit in mindestens einer vorhergehend durchgeführten Zuziehroutine vor, was beispielsweise in der Abstimmungsvorgabe umgesetzt sein kann. Beispielsweise wird gemäß der bereits angesprochenen Ausgestaltung bei der vorhergehend durchgeführten Zuziehroutine die Zeitdauer bestimmt, welche zwischen dem Erreichen zweier vorgegebener Stellungen des jeweiligen Kraftfahrzeugschlosses 3, 4 verstreicht. Für nachfolgende Zuziehroutinen kann die Ansteuerung des mindestens einen Zuziehantriebs 15, 16 gemäß der Abstimmungsvorgabe angepasst werden. Die Steuerungsanordnung 1 „lernt“ somit die Ansteuerung des mindestens einen Zuziehantriebs 15, 16 zum Erzielen einer vorgegebenen Geschwindigkeit anzupassen. Insbesondere wird damit erreicht, dass die Abstimmungsvorgabe auch unter sich verändernden mechanischen Randbedingungen eingehalten werden kann, wobei eine aufwendige Regelung der Ansteuerung des mindestens einen Zuziehantriebs 15, 16 nicht zwingend erforderlich ist.
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In einer weiteren, ebenfalls bevorzugten Ausgestaltung löst die Steuerungsanordnung 1 auf Erfüllen eines Fehlerkriteriums eine Fehlerroutine aus. Vorzugsweise werden die Sensorwerte auf ein Erfüllen des Fehlerkriteriums überwacht. In der Fehlerroutine wird der mindestens eine Zuziehantrieb für einen Rücklauf der Kraftfahrzeugschlösser in Richtung der geöffneten Stellung angesteuert wird. Hiermit kann das Schließteil 9, 10 wieder freigegeben und das Zuziehen abgebrochen werden, beispielsweise um ein Verklemmen des Verschlusselements 5 zu verhindern. Die Steuerungsanordnung 1 steuert in der Fehlerroutine den mindesten einen Zuziehantrieb 15, 16 derart an, dass die Zuziehanordnungen 13, 14 ein Rücklaufen der Kraftfahrzeugschlösser 3, 4 gemäß der Abstimmungsvorgabe bewirken.
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Hierbei kann wiederum vorgesehen sein, dass die Abstimmungsvorgabe einen im Wesentlichen gleichzeitigen Beginn des Rücklaufens der Kraftfahrzeugschlösser 3, 4 vorgibt, oder dass die Abstimmungsvorgabe ein zeitlich aufeinander folgendes Rücklaufen der Kraftfahrzeugschlösser 3, 4 vorgibt. Insbesondere, beginnt das Rücklaufen eines der Kraftfahrzeugschlösser 3, 4 nach dem Beenden des Rücklaufens eines anderen der Kraftfahrzeugschlösser 3, 4. Auf die obigen Ausführungen zur Abstimmungsvorgabe in Bezug auf das Zuziehen darf verwiesen werden.
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Vorzugsweise ist das Fehlerkriterium zumindest teilweise dadurch definiert, dass mindestens eines der Kraftfahrzeugschlösser 3, 4 die vorgegebene Startstellung, insbesondere die angesprochene Vorschließstellung, erreicht hat und das Erfüllen des Startkriteriums innerhalb einer vorgegebenen Zeitdauer ausbleibt, beispielsweise wenn das Startkriterium dadurch definiert ist, dass alle Kraftfahrzeugschlösser, eine vorgegebene Startstellung erreicht haben. In dieser Situation ist ein zuverlässiges Zuziehen aller Kraftfahrzeugschlösser 3, 4 nicht ohne Weiteres gewährleistet, sodass das Auslösen der angesprochenen Fehlerroutine vorteilhaft ist.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung erhält die Steuerungsanordnung 1 ein Hinderniserkennungssignal des Verschlusselements 3 und das Fehlerkriterium ist zumindest teilweise dadurch definiert, dass das Hinderniserkennungssignal ein vorgegebenes Hinderniskriterium erfüllt. Bei dem Hindernis kann es sich beispielsweise um ein im Verstellbereich des Verschlusselements 3 befindliches Objekt handeln, wobei Gefahr besteht, dass mit einem Zuziehen der Kraftfahrzeugschlösser 3, 4 ein Einklemmen des Objekts und/oder eine Kollision des Verschlusselements 3 mit dem Objekt einhergeht. In einer Ausgestaltung weist das Verschlusselement eine Hindernissensoranordnung auf, welche das Hinderniserkennungssignal ermittelt. Auf bereits aus dem Stand der Technik bekannte Methoden zur Hinderniserkennung darf verwiesen werden.
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Gemäß einer weiteren, hier nicht dargestellten Ausgestaltung weist das Verschlusselement 5 eine elektrische Antriebsanordnung zum Verstellen des Verschlusselements 5 auf, wobei die Steuerungsanordnung 1 die Antriebsanordnung in einer Schließroutine in Schließrichtung des Verschlusselements 5 ansteuert. Vorzugsweise ist mindestens ein Betätigungselement für die Antriebsanordnung, beispielsweise ein Innenbetätigungselement 18 und ein Außenbetätigungselement 19, vorgesehen, welches steuerungstechnisch mit der Steuerungsanordnung 1 in Verbindung steht. Auf das Erfassen eines Bedienereignisses über das Betätigungselement wird die Schließroutine ausgelöst. Vorzugsweise wird das Ansteuern der Antriebsanordnung durchgeführt, bis das Startkriterium erfüllt ist, sodass das beschriebene abgestimmte Zuziehen der Kraftfahrzeugschlösser 3, 4 ausgelöst wird. Alternativ kann das Ansteuern der Antriebsanordnung bis zum Beenden des Zuziehens der Kraftfahrzeugschlösser 3, 4 vorgenommen werden, sodass die Antriebsanordnung den mindestens einen Zuziehantrieb 15, 16 unterstützt.
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Besonders vorteilhaft ist weiter, wenn die Steuerungsanordnung 1 die Antriebsanordnung in der Fehlerroutine gemäß einer Öffnungsvorgabe in Öffnungsrichtung des Verschlusselements 5 ansteuert. Wird beispielsweise ein Hinderniskriterium betreffend ein Einklemmen des Objekts erfüllt, kann somit dieses Objekt hiermit wieder freigegeben werden. Ebenso kann, wie bereits angesprochen, das Fehlerkriterium in Bezug auf ein Ausbleiben des Startkriteriums für das Zuziehen vorgegeben sein. Wird weiter vorzugsweise anschließend zur Ansteuerung in Öffnungsrichtung eine weitere Schließroutine ausgelöst, kann hiermit ein erneuter Versuch zur Umsetzung der Zuziehfunktion erfolgen.
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Nach einer weiteren Lehre, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird das oben beschriebene Kraftfahrzeugschlosssystem 2 als solches beansprucht. Wesentlich ist hierbei, dass das Kraftfahrzeugschlosssystem 2 eine vorschlagsgemäße Steuerungsanordnung 1 aufweist. Auf alle Ausführungen zu der vorschlagsgemäßen Steuerungsanordnung 1 darf verwiesen werden.
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Nach einer weiteren Lehre, der ebenfalls eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein Verfahren zum Betrieb eines Kraftfahrzeugschlosssystems 2 beansprucht. Auf die obigen Ausführungen zum Kraftfahrzeugschlosssystem 2 wird verwiesen. Das Verfahren kann insbesondere alle in Zusammenhang mit der Steuerungsanordnung 1, dem Kraftfahrzeugschlosssystem 2 und dem Verschlusselement 3 beschriebenen Verfahrensschritte umfassen.