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Die Erfindung betrifft einen Wickelkern zum Aufwickeln von schlauchartigem biegeschlaffem Wickelgut mit einem starren Bauelement an einem inneren Wickelende, insbesondere zum Aufwickeln von mindestens einem Schlauch einer mobilen Hochwasserschutz- oder Deich-Anlage mit einer starren Schlauchkupplung am inneren Wickelende.
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Schlauchartiges Wickelgut, wie Feuerwehrschläuche, Schläuche für Ölsperren, in der Landwirtschaft oder für andere technische Zwecke ist oft an beiden Enden mit starren Schlauchkupplungen oder Schlauchverbindern versehen, mit denen einzelne Schläuche zu längeren Schlauchstrecken zusammengefügt werden können. Die Schläuche von mobilen Hochwasserschutz- oder Deich-Anlagen sind in ähnlicher Weise an mindestens einem Ende mit einem Befüll- und/oder Entleer-Anschluss mit einer starren Schlauchkupplung versehen.
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Derartiges Wickelgut wird oft per Hand oder mit Maschinenkraft auf festen Wickelkernen aufgerollt, um es zu lagern und es im Einsatz auszurollen oder danach wieder aufzuwickeln. Geeignete Wickelkerne für diesen Zweck können aus Metall, Kunststoff oder Holz bestehen und sind zur Gewichtseinsparung in der Regel hohl.
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Ein Wickelkern der eingangs genannten Art zum Aufwickeln von mindestens einem Schlauch einer mobilen Hochwasserschutz- oder Deich-Anlage ist bereits aus der
DE 203 20 986 U1 bekannt. Die Schläuche derartiger Anlagen besitzen Durchmesser von etwa 0,5 bis 5 Meter.
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Wenn das Aufwickeln des Schlauchs oder der Schläuche von dem Ende her erfolgt, das mit einer starren Schlauchkupplung oder einem Befüll- bzw. Entleer-Anschluss mit einer solchen Kupplung versehen ist, kommt dieses starre Bauelement direkt auf dem äußeren Umfang des Wickelkerns zu liegen. Dies hat zur Folge, dass die nachfolgenden Schlauchlagen über das starre Bauelement hinweggeführt werden müssen. Dadurch kann zum einen das Wickelgut in unmittelbarer Nähe des starren Bauelements geknickt werden, was bei längerer Nutzung zu Beschädigungen des Schlauchs oder der Schläuche führen kann. Wenn das starre Bauelement größere Abmessungen besitzt, entsteht zudem beim Aufwickeln des schlauchartigen Wickelguts eine Unwucht, weil der Schwerpunkt des Schlauchwickels nicht mehr auf der Dreh- oder Mittelachse des Wickelkerns liegt, sondern in Bezug zu dieser in Richtung des starren Bauelements exzentrisch nach außen versetzt ist. Eine solche Unwucht behindert das Aufwickeln des Wickelguts, u.a. weil sich der Wickelkern mit dem Schlauchwickel beim Drehen oder Rollen auf einem ebenen Untergrund nicht mehr mit gleichbleibender Drehkraft aus- und einrollen lässt .
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Wickelkern der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass der mindestens eine Schlauch beim Aufwickeln auf den Wickelkern geschont und während des Aufwickelns eine Unwucht beim Drehen oder Rollen des Wickelkerns mit dem Wickelgut vermieden werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der hohle Wickelkern im Inneren Platz zur Unterbringung des starren Bauelements bietet und an seinem Umfang mit mindestens einer Öffnung zum Einführen des starren Bauelements versehen ist.
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Durch die erfindungsgemäße Lösung kann das starre Bauelement, wie zum Beispiel eine Schlauchkupplung, an dem zum Wickelkern zeigenden Ende des Schlauchs vor dem Aufwickeln durch die Öffnung ins Innere des hohlen Wickelkerns eingebracht werden, bevor mit dem Aufwickeln des Wickelguts begonnen wird. Beim Aufwickeln des Wickelguts muss dieses dann nicht mehr über das starre Bauelement hinweg geführt werden, so dass der gebildete Schlauchwickel nahezu rotationssymmetrisch zur Dreh- oder Mittelachse des Wickelkerns ist und somit die Entstehung von Unwuchten beim Aufwickeln verhindert wird. Bei einer solchen Form des Schlauchwickels wird das Wickelgut zudem geschont.
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Grundsätzlich kann der hohle allgemein zylindrische Wickelkern von einem Rohr mit ausreichendem Durchmesser gebildet werden, dessen Umfangswand mit der mindestens einen Öffnung versehen ist, durch die sich das starre Bauelement ins hohle Innere des Wickelkerns einführen lässt. Aus Stabilitätsgründen besteht die Umfangswand des Rohrs dann zweckmäßig aus Metall, aus dem die mindestens eine Öffnung ausgeschnitten ist. In diesem Fall besitzt die Umfangswand des Rohrs außerdem um die Öffnung herum vorzugsweise einen gerundeten Rand, so dass das Wickelgut durch Anpressen gegen den Rand der Öffnung nicht beschädigt und somit ebenfalls geschont wird.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht jedoch vor, dass der Wickelkern zur Gewichtseinsparung nach Art eines Käfigs ausgebildet ist, der eine Mehrzahl von parallelen Stangen umfasst, die zweckmäßig in Winkelabständen konzentrisch zu einer Drehachse des Wickelkerns angeordnet sind und einen Aufnahmeraum zur Unterbringung des mindestens einen starren Bauelements umgeben. Die Öffnung zum Einführen des mindestens einen starren Bauelements wird dann in Umfangsrichtung von zwei benachbarten Stangen begrenzt, deren Winkelabstand größer als die Winkelabstände zwischen den übrigen benachbarten Stangen ist.
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Zweckmäßig ist der Winkelabstand zwischen den die Öffnung begrenzenden benachbarten Stangen doppelt so groß wie die Winkelabstände zwischen den übrigen benachbarten Stangen ist, so dass mit anderen Worten die Öffnung durch Weglassen von einer Stange gebildet wird.
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Um eine Beschädigung des Wickelguts beim Aufwickeln auf den Wickelkern und durch Anpressen gegen den Rand der Öffnung zu vermeiden, weisen die Stangen des Käfigs bevorzugt einen runden Außenquerschnitt auf und werden zur Gewichtsreduzierung vorteilhaft von Rundrohren gebildet.
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Damit ein vor dem Aufwickeln des Wickelguts ins Innere des Wickelkerns eingebrachtes starres Bauelement zu Beginn des Aufwickelns nicht aus dem Inneren des hohlen Wickelkerns herausfallen kann, solange die Öffnung noch nicht durch eine oder mehrere Schlauchlagen verschlossen ist, wird die Öffnung bevorzugt in axialer Richtung beiderseits von einer Querstange begrenzt, deren Enden starr mit den die Öffnung begrenzenden parallelen Längsstangen verbunden sind. Dies bewirkt, dass der oder die Schlauchverbinder an den Querstangen hängen bleiben, wenn die Öffnung nach unten weist.
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Die Querstangen besitzen zweckmäßig ebenfalls einen runden Querschnitt und werden vorteilhaft von gebogenen Rundrohren gebildet.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von drei in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert:
- 1 zeigt eine Vorderseitenansicht eines erfindungsgemäßen Wickelkerns für zwei biegeschlaffe Schläuche einer mobilen Hochwasserschutz- oder Deich-Anlage, die an ihrem zum Wickelkern benachbarten Ende mit einer starren Schlauchkupplung versehen sind;
- 2 zeigt eine vergrößerte Querschnittsansicht des Wickelkerns aus 1 entlang der Linie A-A;
- 3 zeigt eine vergrößerte Querschnittsansicht des Wickelkerns aus 1 entlang der Linie B-B;
- 4 zeigt eine vergrößerte Querschnittsansicht des Wickelkerns aus 1 entlang der Linie C-C;
- 5 zeigt eine teilweise weggeschnittene schematische perspektivische Ansicht von Teilen des Wickelkerns aus 1 nach dem Einführen der starren Befüll- oder Entleer-Anschlüsse ins hohle Innere des Wickelkerns;
- 6 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht von Teilen eines anderen erfindungsgemäßen Wickelkerns für zwei biegeschlaffe Schläuche einer mobilen Hochwasserschutz- oder Deich-Anlage, die an ihrem zum Wickelkern zeigenden Ende jeweils mit einem starren Befüll- oder Entleer-Anschluss versehen sind.
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Die in der Zeichnung dargestellten Wickelkerne
10 dienen zum Aufwickeln von schlauchartigem Wickelgut in Form einer mobilen Hochwasserschutz- oder Deich-Anlage aus zwei durch ein Netz (nicht dargestellt) miteinander verbundenen Schläuchen
12 (
5), wie z.B. in der eingangs genannten
DE 203 20 986 U1 dargestellt und beschrieben. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird bezüglich weiterer Einzelheiten der Anlage und des Wickelguts auf dieses Dokument verwiesen, dessen Offenbarung durch Verweis zu einem Teil der vorliegenden Patentanmeldung gemacht wird. Die Schläuche
12 haben jeweils einen Durchmesser von 0,5 m bis 5 und sind an den Schlauchenden
14 mit einem Befüll- oder Entleer-Anschluss
16 versehen, der eine starre Schlauchkupplung
18 (
5) umfasst.
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Der Wickelkern
10 in
1 ist käfigartig ausgebildet und besteht aus einem allgemein zylindrischen Mittelteil
20 mit größerem Durchmesser sowie zwei über die entgegengesetzten Stirnenden des Mittelteils
20 überstehenden Wellenstümpfen
22 mit kleinerem Durchmesser. Der Mittelteil
20 dient zum Aufwickeln des Wickelguts, während die Wellenstümpfe
22 zur Montage des Wickelkerns
10 an einer Traverse, einem Rollwagen oder zwei Transporträdern zum Rollen des Wickelkerns
10 auf einem Untergrund dienen, die in der
DE 203 20 986 U1 ebenfalls dargestellt und beschrieben sind.
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Bei dem Wickelkern 10 in 1 umfasst der Mittelteil 20 eine Mehrzahl von Rundrohren 24, bei dem dargestellten Wickelkern 10 fünf Rundrohre 24a, 24b, 24c, 24d, 24e, die jeweils einen Außendurchmesser von etwa 30 mm besitzen, parallel zueinander ausgerichtet und entlang eines zur Mittel- oder Drehachse 26 des Wickelkerns 10 konzentrischen Kreises 25 im Winkelabstand voneinander angeordnet sind.
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Die Winkelabstände zwischen vier Paaren 24a, 24b; 24b, 24c; 24c, 24d; 24d, 24e von benachbarten Rundrohren 24 sind so gewählt, dass die Schlauchkupplungen 18 der Befüll- oder Entleer-Anschlüsse 16 nicht durch die Lücke zwischen den jeweils benachbarten Rundrohren 24a, 24b; 24b, 24c; 24c, 24d; 24d, 24e hindurchpassen. Der Winkelabstand zwischen dem fünften Paar 24e, 24a von benachbarten Rundrohren 24 ist dagegen doppelt so groß. Mit anderen Worten fehlt an dieser Stelle ein Rundrohr 24. Dadurch wird zwischen den Rundrohren 24 des fünften Paars 24e, 24a eine breitere Öffnung 28 gebildet, durch welche die Schlauchkupplungen 18 der Befüll- oder Entleer-Anschlüsse 16 hindurchpassen, so dass sie vor dem Aufwickeln der Schläuche 12 ins hohle Innere des käfigartigen Wickelkerns 10 eingeführt werden können, wie in 5 dargestellt.
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Wie am besten in 1 dargestellt, sind die beiden Rundrohre 24e, 24a des fünften Paars im Abstand von den Wellenstümpfen 22 durch zwei Querverbindungen 30 verbunden. Jede Querverbindung 30 besteht aus einem Stück Rundrohr, dessen Enden mit einem der Rundrohre 24a, 24e verschweißt sind. Auf diese Weise wird der gesamte umlaufende Rand der Öffnung 28 von Rundrohren 24a, 30 gebildet, deren gerundete Umfangsflächen ein schonendes Einführen und Entnehmen der Befüll- oder Entleer-Anschlüsse 16 der Schläuche 12 gewährleisten. Die Querstreben 30 verhindern auch, dass die Schlauchkupplungen 18 aus der Öffnung 28 herausfallen können, wenn der Wickelkern 10 beim Aufwickeln der ersten Schlauchlage in eine Drehstellung gedreht wird, in der die Öffnung 28 nach unten weist.
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5 zeigt einen Teil des Wickelkerns 10 vor dem Aufwickeln der Schläuche 12, nachdem die Befüll- oder Entleer-Anschlüsse 16 mit den Schlauchkupplungen 18 voran in das Innere des Wickelkerns 10 eingeführt und dort allgemein axial ausgerichtet worden sind. Nachdem die erste Schlauchlage auf den Wickelkern 10 aufgewickelt worden ist, werden die Schlauchkupplungen 18 vom Schlauchwickel im hohlen Inneren des käfigartigen Wickelkerns 10 eingeschlossen und können nicht mehr aus dem vom Wickelkern 10 und der ersten Schlauchlage umschlossenen Hohlraum 34 austreten.
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Die entgegengesetzten Stirnenden sämtlicher Rundrohre 24 sind jeweils an einem von zwei Flanschen 32 angeschweißt, die in radialer Richtung über den benachbarten hohlen Wellenstumpf 22 überstehen, wie in 1 dargestellt.
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Im Unterschied zu dem zuvor beschriebenen Wickelkern 10 weist der Wickelkern 10 in 6 zwischen den beiden Wellenstümpfen 22 einen röhrenförmigen Mittelteil 36 auf. Der Mittelteil 36 besteht dort aus einem zylindrischen Stahlrohr 38, das an seinen entgegengesetzten Stirnenden jeweils durch eine angeschweißte Stirnwand 40 aus Stahlblech verschlossen ist, über welche der benachbarte Wellenstumpf 22 übersteht.
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In denjenigen Bereichen, die den Befüll- oder Entleer-Anschlüssen 16 der beiden Schlauchenden 14 gegenüberliegen, ist das Stahlrohr 38 des Mittelteils 36 jeweils mit einer ausgeschnittenen rechteckigen Öffnung 42 versehen, durch die sich die Schlauchkupplungen 18 der Befüll- oder Entleer-Anschlüsse 16 vor dem Aufwickeln der Schläuche 12 ins Innere des Stahlrohrs 38 einführen lassen, wie zuvor beschrieben.
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Die in Umfangsrichtung des Stahlrohrs 38 gegenüberliegenden und in axialer Richtung des Wickelkerns 10 miteinander fluchtenden Ränder der beiden Öffnungen 42 sind jeweils mit einem Rundrohr 44 verstärkt. Die Rundrohre 44 verhindern, dass das Wickelgut oder die Schlauchenden 14 durch scharfe Öffnungskanten beschädigt werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20320986 U1 [0004, 0016, 0017]