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Die
Erfindung betrifft ein Futterrohr zur Eingliederung in ein Betonbauwerk,
welches einen Rohrkörper
besitzt, an dessen Außenfläche eine Dichtung
festgelegt ist.
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Futterrohre
werden zur Herstellung von in der Regel kreisrunden Aussparungen
in Betonbauwerken verwendet. Sie bilden die Ausgangsbasis für Rohrdurchführungen
zum nachträglichen
Einbau von Medienrohren bzw. -leitungen, wie Kabel, Rohre und ähnliches.
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Es
gibt Futterrohre aus Faserzement. Diese weisen an der Außenfläche eine
Rillung auf, um eine wasserdichte Verbindung mit dem Beton sicherzustellen.
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Gängig sind
Futterrohre aus Kunststoff. Diese besitzen einen nahtlosen Rohrkörper aus
Kunststoff, an dessen Außenfläche eine
Dichtung festgelegt ist. Die Dichtung verhindert das allgemeine
Problem der Wasserumläufigkeit.
Hier haben sich insbesondere Mehrstegdichtungen bestens bewährt. Ein solches
Futterrohr ist beispielsweise in der
DE 200 04 118 U1 beschrieben.
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Die
beim Einbetonieren auf das Futterrohr einwirkenden statischen Kräfte bzw.
Lasten müssen über die
Rohrwände
abgefangen werden. Dementsprechend sind die Rohrwände relativ
dick. Auch mit zunehmendem Durchmesser der Futterrohre wird deren
Wanddicke größer, was
sowohl zu einer Verteuerung als auch zu einer Erhöhung des
Gewichtes der Futterrohre führt.
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Generell
kann man sagen, dass die derzeit eingesetzten Futterrohre schwer
und daher frachtintensiv und entsprechend schwer zu verarbeiten
sind. Hinzu kommt eine Bruchempfindlichkeit. In der Regel werden
für den
Einbau zwei Monteure benötigt.
Auch gibt es die Futterrohre nur im Standarddurchmesser.
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Der
Erfindung liegt daher ausgehend vom Stand der Technik die Aufgabe
zugrunde, ein einfach herzustellendes kostengünstiges und leicht bauendes
Futterrohr zu schaffen.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung in einem Futterrohr gemäß den Merkmalen von
Anspruch 1.
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Danach
ist der Rohrkörper
aus einer Platine gebildet, welche rohrförmig umgeformt und entlang ihrer
aneinander stoßenden
Kanten gefügt
ist. Im Rohrkörper
ist ein die Form des Rohrkörpers
beim Betoniervorgang stabilisierender Stützkörper angeordnet.
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Ein
solches Futterrohr ist einfach herzustellen. Ausgang bildet eine
vorzugsweise rechteckige Platine aus Kunststoff oder Metall. Diese
ist vergleichsweise dünnwandig.
Die Platine wird zu einem Rohrkörper
umgeformt und mittels einer geraden oder schraubenförmigen Naht
entlang der Stöße gefügt. Man
erhält
einen leichten Rohrkörper.
Außenseitig
wird der Rohrkörper
mit zumindest einer Dichtung versehen. Diese kann aufgeklebt oder
geschweißt
sein. In den Rohrkörper
wird der Stützkörper montiert.
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An
der Außenfläche des
Rohrkörpers
kann des Weiteren eine Schubsicherung vorgesehen sein. Diese verhindert,
dass das Futterrohr im eingebauten Zustand bei axialer Belastung
aus dem Betonbauwerk herausgezogen bzw. geschoben wird.
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Die
Stabilisierung des Rohrkörpers
beim Betoniervorgang wird durch den inneren Stützkörper sichergestellt. Die Stabilisierung
führt dazu,
dass die statischen Lasten beim Einbetonieren nicht allein über die
Rohrwand des Futterrohrs, sondern über die Einheit aus Rohrkörper und
Stützkörper aufgefangen bzw.
abgeleitet wird. Ein Zusammendrücken
des Futterrohrs wird verhindert. Die Futterrohrwand kann nicht nachgeben,
so dass die Position des Futterohrs beim Betonieren zuverlässig eingehalten
wird. Während
des Betoniervorgangs verhindert der Stützkörper zudem die Verschmutzung
des Rohrkörpers
und das Eindringen von Beton.
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Zum
Herstellen der Rohrdurchführung
wird der Stützkörper aus
dem Futterrohr entfernt. Dies ist problemlos möglich. Nach Entfernen des Stützkörpers kann
ein Dichteinsatz in das Futterrohr eingebaut werden, über welchen
die Medienrohre bzw. -leitungen in ein Gebäude eingeführt werden.
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Der
Stützkörper ermöglicht den
Einsatz eines gefügten
Schlitz-Rohrkörpers
als Futterrohr. Dieser kann dünnwandig
ausgeführt
sein und ist dementsprechend kostengünstig und leicht. Insbesondere
können
auch Futterrohre mit großen
Durchmessern von 400 mm aufwärts
kostengünstig
und relativ leicht hergestellt werden.
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Praktische
Versuche haben gezeigt, dass bei dem erfindungsgemäßen Futterrohr
eine Wanddickenreduktion von mehr als 50 % gegenüber bekannten Bauarten möglich ist.
Erfolgreich getestet wurde ein Futterrohr mit einem Außendurchmesser
von 600 mm und einer Wanddicke von 3 mm. Demgegenüber weisen
bislang eingesetzte Futterrohre beispielsweise mit einem Außendurchmesser
von 400 mm eine Wanddicke von 8 mm auf.
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Die
erfindungsgemäßen Futterrohre
zeichnen sich durch ihr geringes Gewicht und ihre Bruchunempfindlichkeit
aus. Sie sind transportfreundlich und einfach in der Montage. Die
Futterrohre sind quasi in jedem Durchmesser und jeder Länge herzustellen.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen des grundsätzlichen Erfindungsgedankens sind
Gegenstand der abhängigen
Ansprüche
2 bis 9.
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Vorzugsweise
ist der Rohrkörper
entlang seiner aneinander stoßenden
Kanten verschweißt. Grundsätzlich sind
natürlich
auch andere dichte Fügeverbindungen,
beispielsweise Kleben, möglich.
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Eine
sehr hohe Trag- bzw. Stützwirkung
des Stützkörpers wird
erreicht, wenn der Stützkörper vollflächig an
der Innenfläche
des Rohrkörpers
anliegt. Rohrkörper
und Stützkörper bilden
so eine Einheit und halten den statisch einwirkenden Lasten beim Betonieren
zuverlässig
stand.
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Der
Stützkörper besteht
vorzugsweise aus Polystyrol, insbesondere aus einem Polystyrol-Zylinder.
Der Einsatz von Polystyrol ermöglicht
eine sehr leichte Ausführung
des Stützkörpers, der
seine Stützfunktion
zuverlässig übernimmt
und einfach in der Handhabung ist.
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Grundsätzlich kann
der Stützkörper aber auch
aus anderen Werkstoffen, insbesondere leichten Faserstoffen oder
anderen geschäumten
Systemen, bestehen.
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Wie
bereits angemerkt kann auch der Rohrkörper aus verschiedenen Werkstoffen
ausgeführt sein.
Für die
Praxis ist jedoch insbesondere an einen Rohrkörper aus Kunststoff gedacht.
Dies trägt
zur Leichtbauweise und zur kostengünstigen dünnwandigen Herstellung eines
Rohrkörpers
bei.
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Zur
Sicherung gegen Axialkräfte
ist an der Außenfläche des
Rohrkörpers
eine Schubsicherung vorgesehen. Diese ist durch zumindest einen
auf die Außenfläche aufgebrachten,
beispielsweise geklebten oder geschweißten Widerlagerabschnitt gebildet. Vorzugsweise
sind mehrere Widerlagerabschnitte vorgesehen, welche in Längsrichtung
des Rohrkörpers
mit Abstand und in Umfangsrichtung versetzt zueinander angeordnet
sind. Die Widerlagerabschnitte können
beispielsweise durch dünne
Kunststoffstreifen gebildet sein, welche auf die Außenfläche des
Rohrkörpers
aufgeklebt oder geschweißt sind.
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Innerhalb
der Widerlagerabschnitte ist zweckmäßigerweise eine Öse ausgebildet.
An den Ösen
kann das Futterrohr beim Einschalen bzw. der Montage befestigt werden,
beispielsweise mit Hilfe eines Drahtes an der Bewehrung angebunden
werden.
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Die
Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher beschrieben.
Es zeigen:
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1 in
perspektivischer Darstellungsweise die Ausgangsplatine zur Herstellung
eines Rohrkörpers;
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2 die
rohrförmig
umgeformte Platine;
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3 den
fertig gestellten Rohrkörper;
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4 einen
Stützkörper und
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5 ein
komplettiertes erfindungsgemäßes Futterrohr.
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Anhand
der 1 bis 5 ist die Herstellung eines
erfindungsgemäßen Futterrohrs 1 erläutert. Das
fertige Futterrohr 1 ist in der 5 zu sehen.
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Zur
Herstellung wird eine rechteckige Platine 2 aus Kunststoff
rohrförmig
umgeformt und entlang ihrer aneinander stoßenden Kanten 3, 4 verschweißt. Die
Umformung ist in der 2 durch den Pfeil P verdeutlicht.
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Man
erhält
einen Rohrkörper 5 mit
einer Längsnaht 6.
Wie in der 3 zu erkennen, ist an der Außenfläche 7 des
Rohrkörpers 5 eine
radial umlaufende Mehrstegdichtung 8 festgelegt. Dies erfolgt vorzugsweise
schweiß-
oder klebetechnisch. Des Weiteren ist an der Außenfläche 7 des Rohrkörpers 5 eine
Schubsicherung 9 vorgesehen. Diese wird durch auf die Außenfläche 7 aufgeklebte
Widerlagerabschnitte 9 aus Kunststoffstreifen gebildet.
Die Widerlagerabschnitte 10 sind quer zur Längsachse
des Rohrkörpers 5 aufgeklebt.
Man erkennt, dass mehrere Widerlagerabschnitte 10 in Längsrichtung
des Rohrkörpers 5 mit
Abstand und jeweils versetzt zueinander angeordnet. Hierbei überlappen
sich die freien Enden 11 bzw. 12 von mit axialem Abstand
zueinander benachbarten Widerlagerabschnitten 10.
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Die
aus den Widerlagerabschnitten 10 bestehende Schubsicherung 9 verhindert,
dass das in eine Betonwand einbetonierte Futterrohr 1 bei
Einwirkung von in axialer Richtung wirkenden Kräften aus der Betonwand herausgeschoben
oder gezogen wird.
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In
den Widerlagerabschnitten 10 sind schlaufenartige Ösen 13 ausgebildet.
An den Ösen 13 kann
das Futterrohr 1 beim Einschalen mit Hilfe von Drähten an
der Stahlbewährung
festgebunden werden, um so seine Lage zu positionieren.
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Das
Futterrohr 1 wird komplettiert durch einen Stützkörper 14 in
Form eines Zylinders aus aufgeschäumtem Polystyrol, wie in der 4 dargestellt.
Der Stützkörper 14 wird
in den Rohrkörper 5 eingeführt und
liegt vollflächig
und bündig
an der Innenfläche 15 des
Rohrkörpers
an. Der Stützkörper 15 stabilisiert
die Form des Rohrkörpers 5 beim
Betoniervorgang. Von außen
beim Betoniervorgang einwirkende Kräfte werden vom Rohrkörper 5 und
dem Stützkörper 14 gemeinsam
getragen. Hierdurch wird ein Zusammendrücken des Rohrkörpers 5 verhindert,
ebenso wie ein Verrutschen des Futterrohrs 1. Zusätzlich verhindert
der Stützkörper 14 ein
Eindringen von Beton oder Schmutz in den Rohrkörper 5.
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Nach
Fertigstellung des Betonbauwerks verbleibt der Stützkörper 14 zweckmäßigerweise
so lange im Rohrkörper 5,
bis der Dichteinsatz einer Rohrdurchführung in das Futterrohr 1 eingebaut
wird.
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- 1
- Futterrohr
- 2
- Platine
- 3
- Kante
- 4
- Kante
- 5
- Rohrkörper
- 6
- Längsnaht
- 7
- Außenfläche von 5
- 8
- Mehrstegdichtung
- 9
- Schubsicherung
- 10
- Widerlagerabschnitt
- 11
- Ende
von 10
- 12
- Ende
von 10
- 13
- Öse
- 14
- Stützkörper
- 15
- Innenfläche von 5
- P
- Pfeil