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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufwickeln von Feuerwehrschläuchen, deren eines Ende Mittel zum Aufbringen eines Drehmomentes durch einen Benutzer und an dessen anderen Ende Mittel zum Führen eines Schlauches aufweist.
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Bei Einsätzen der Feuerwehr müssen die Wasserschläuche für den Einsatz ab- und aufgewickelt werden. Die Wasserschläuche werden üblicherweise platzsparend im aufgewickelten Zustand im Feuerwehrwagen zum Einsatzort befördert. Am Einsatzort werden sie dann auf einer geraden Fläche abgerollt und bestimmungsgemäß zum Transport von Wasser zum Bestimmungsort, beispielsweise einem Brandherd verwendet. Besonders vorteilhaft kann der aufgewickelte Schlauch schnell durch Auswerfen abgerollt werden, um wertvolle Zeit während des Einsatzes einzusparen. Nach dem Einsatz muss die gleiche Anzahl von Schläuchen, die zuvor ausgerollt wurden, wieder aufgewickelt werden, um sie wieder im Feuerwehrwagen verstauen zu können. Des Weiteren muss ein solches Ab- und Aufwickeln beim Trocknen und bei der Inspektion der Schläuche erfolgen. Das Aufwickeln der Schläuche ist dabei eine zeit- und personalintensive Tätigkeit.
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Es sind Vorrichtungen bekannt, die zum Aufwickeln von Feuerwerksschläuchen dienen.
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In der
DE 10 2014 115 361 A1 ist eine Vorrichtung zum Aufwickeln von Schläuchen, vorzugsweise Feuerwehrschläuchen, beschrieben. Sie umfasst eine erste Welle mit einer Kurbel, die etwa in der Mitte eines stangenförmigen schmalen Gehäuses angeordnet ist, so dass die rechte Hand eines linkshändigen Benutzers einen auf der rechten Längsseite des Gehäuse angeordneten Handgriffs fasst und die linke Hand die auf der linken Längsseite des Gehäuses angeordnete Kurbel in Drehung entgegen dem Uhrzeigersinn versetzt. Eine zweite Welle, die im unteren Bereich des Gehäuses drehbar gelagert ist, ist mit der ersten Welle so gekoppelt, dass sie Drehbewegungen in gleicher Drehrichtung versetzt und die Vorrichtung vom Benutzer weg und entlang eines auf dem Boden ausgelegten Schlauches entlang verstellt und bei einer Verdrehung der ersten Welle im Uhrzeigersinn die zweite Welle blockiert. Nachteilig hierbei ist, dass die Vorrichtung mehrere bewegliche Teile umfasst, die gerade unter den höheren mechanischen Anforderungen bei einem möglichen Rettungseinsatz einer Feuerwehr verschleißen können. Zudem erfordert das Ausrollen des Schlauches eine gerade Fläche, entlang welcher die Vorrichtung verfahren werden kann. Nachteilig ist außerdem der durch die Mechanik bedingte relativ große Platzbedarf, der gerade in üblicherweise mit Ausrüstung stark beladenen Feuerwehrfahrzeugen problematisch ist.
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In der
EP 2 170 751 B1 ist eine Aufwickelvorrichtung für Schläuche beschrieben. Diese umfasst einen um eine Drehachse rotationssymmetrischen Hauptteil, mit einem ersten Ende und einem zweiten Ende, wobei das erste Ende mit einem Verbindungsglied zum Zusammenwirken mit einem Drehwerkzeug versehen ist und wobei das zweite Ende mit einem ersten länglichen Schenkel und mindestens einem zweiten länglichen Schenkel, der sich im Wesentlichen parallel zu dem ersten länglichen Schenkel versehen ist. Das zweite Ende weist eine Endfläche auf, mit der der erste und der zweite längliche Schenkel im Wesentlichen verbunden sind. Der erste längliche Schenkel ist auf dem zweiten Ende des Hauptteils im Wesentlichen zentriert und weist eine Verlängerung entlang der Drehachse des Hauptteils auf, wobei der erste Schenkel länger ist als der zweite Schenkel. Nachteilig hierbei ist, dass ein zusätzlicher Akkuschrauber zur Verwendung der Vorrichtung benötigt wird. Dieser muss zu dem Einsatz mitgeführt werden und in betriebsbereiten Zustand gehalten werden, beispielsweise müssen die Batterien ausreichend geladen sein. Durch die Verwendung des Akkuschraubers kann es zu Rückschlägen auf den Benutzer kommen. Ebenso wirken Fliehkräfte durch die Unwucht des aufzuwickelnden Schlauchs auf den Benutzer.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Aufwickeln von Feuerwehrschläuchen zu optimieren.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Mittel zum Führen des Schlauches aus zwei zur Drehachse der Vorrichtung parallelen Schenkeln bestehen und die Mittel zum Aufbringen eines Drehmomentes ein zur Drehachse der Vorrichtung verschobenes, mit der Vorrichtung verbundenes, im Wesentlichen zur Drehachse der Vorrichtung paralleles Teilstück aufweisen.
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Durch die parallelen Schenkel kann vorteilhaft das Anschlussteil des Schlauches aufgenommen werden. Durch das zur Drehachse parallele Teilstück lässt sich die Vorrichtung, ähnlich wie eine Kurbel, von einem Benutzer entlang ihrer Drehachse drehen. Der Benutzer kann stehend das Anschlussteil des auf dem Boden liegenden Schlauches mit den beiden parallelen Schenkeln formschlüssig fixieren und durch das Drehen entlang der Drehachse der Vorrichtung den Schlauch aufwickeln. Alternativ kann der Schlauch auch durch Umgreifen der Mitte des Schlauches durch die Schenkel so aufgerollt werden, dass sich die beiden Anschlussteile des Schlauches an der Außenseite des aufgerollten Schlauches befinden. Vorteilhaft benötigt die Vorrichtung wenig Raum und muss vor ihrem Gebrauch nicht aufgebaut werden, sondern ist direkt einsatzbereit. Es werden keine zusätzlichen Antriebsmittel für die Vorrichtung benötigt. Besonders vorteilhaft kann auf eine lange ebene Fläche verzichtet werden, was das Aufrollen von Schläuchen auch in unebenen Geländen ermöglicht. Die Vorrichtung ist unempfindlich und bringt nur einen minimalen Wartungsbedarf mit sich.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass die Vorrichtung an ihrem Endstück einen zum Aufbringen des Drehmomentes durch einen Benutzer entlang der Drehachse der Vorrichtung drehbaren Handgriff versehen ist.
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Dieser drehbare Handgriff erleichtert das Ausführen der Drehbewegung durch den Benutzer.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass das Teilstück einen zum Teilstück drehbaren Handgriff aufweist.
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Durch den Handgriff wird das Ausführen der Drehbewegung durch den Benutzer weiter erleichtert.
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Schließlich ist es erfindungsgemäß, dass die Vorrichtung aus Metall besteht.
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Die Herstellung aus Metall garantiert die für den Einsatz nötige Stabilität und Elastizität der Vorrichtung. Die Vorrichtung kann dabei aus einer einzigen Metallstange durch Biegen hergestellt werden oder aus mehreren Einzelelementen durch Schweißen gefertigt sein.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben.
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Es zeigen
- 1a eine erfindungsgemäße Vorrichtung in Seitenansicht,
- 1b eine zu 1a um 90° gedrehte Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- 1c eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- 2a eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Seitenansicht,
- 2b eine zu 2a um 90° gedrehte Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- 2c eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Wie in den 1a, 1 b und 1c ersichtlich, besteht die erfindungsgemäße Vorrichtung aus einem Metallstab 1, an dessen einem Ende ein in etwa senkrecht zur Längsachse des Metallstabs angeordnetes Verbindungselement 6 angeordnet ist. Das Verbindungselement 6 weist zwei parallel zur Drehachse 5 der Vorrichtung angeordnete Schenkel 7a und 7b auf, mit denen das Anschlussteil des Schlauches aufgenommen werden kann. Die Schenkel 7a und 7b sind dabei so ausgebildet, dass sie den Schlauch vor dem Anschlussteil umgreifen können, so dass der Schlauch mit der Vorrichtung bei Drehen um die Drehachse 5 aufgewickelt werden kann. Der Abstand der beiden parallelen Schenkel 7a und 7b sollte daher kleiner als der Außendurchmesser des Anschlussteiles des Schlauchs, jedoch größer als die doppelte Wandstärke des Schlauches sein. Die Länge der Schenkel 7a und 7b sollte daher länger als der halbe Umfang des Schlauches sein. Alternativ kann der Schlauch auch durch Umgreifen der Mitte des Schlauches durch die Schenkel 7a und 7b so aufgerollt werden, dass sich die beiden Anschlussteile des Schlauches an der Außenseite des aufgerollten Schlauches befinden.
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Oberhalb des Verbindungselements 6 weist der Metallstab 1 ein zur Drehachse 5 der Vorrichtung verschobenes, im Wesentlichen zur Drehachse 5 paralleles Teilstück 4 auf. Dieses Teilstück 4 ist über das Verbindungsstück 3a mit dem Metallstab 1 verbunden. Am anderen Ende der Vorrichtung befindet sich ein weiteres zur Drehachse 5 paralleles Endstück 2, welches mit dem Verbindungsstück 3b, mit dem Teilstück 4 und damit mit dem Metallstab 1 verbunden ist. Das Teilstück 4 zusammen mit den Verbindungsstücken 3a und 3b, sowie dem Endstück 2 bilden dabei eine Kurbel zum Aufbringen eines Drehmomentes und somit zur Erzeugung einer Drehbewegung der Vorrichtung um ihre Drehachse 5. Zur einfacheren Bedienung dieser Kurbel können drehbare Handgriffe an dem Endstück 2 und dem Teilstück 4 angebracht werden (beide nicht dargestellt).
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Die 2a, 2b, sowie 2c zeigen eine alternative Ausgestaltung der Erfindung. In dieser Ausgestaltung sind die beiden Schenkel 7a und 7b aus einem Stück hergestellt und direkt mit dem Metallstab 1 verbunden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014115361 A1 [0004]
- EP 2170751 B1 [0005]