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Die vorliegende Erfindung geht aus von einem Kraftfahrzeug mit einer Ladedose zum Laden und/oder Entladen des Kraftfahrzeugs.
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Solche Kraftfahrzeuge sind aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt. Üblicherweise handelt es sich hierbei um rein elektrisch betriebene Kraftfahrzeuge, deren Traktion ausschließlich durch einen oder mehrere Elektromotoren bereitgestellt wird, oder um sogenannte Plug-In-Hybride, welche neben herkömmlichen Verbrennermaschinen zusätzlich einen oder mehrere Elektromotoren zur Erzeugung von Traktion aufweisen.
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Es hat sich eingebürgert, dass Ladedosen zum Laden und/oder Entladen des Kraftfahrzeugs an der Front oder an einer Seite des Kraftfahrzeugs angeordnet sind. Die Anordnung an der Front bedingt, dass die Kraftfahrzeuge zum Laden vorwärts eingeparkt werden müssen. Gerade an Stellen mit unübersichtlichem Verkehrsaufkommen ist das anschließende Ausparken jedoch durchaus mit Risiken verbunden, da rückwärts in den fließenden Verkehr eingefahren werden muss. Bei einer seitlichen Anordnung der Ladedose kommt hinzu, dass ein Ladekabel zumindest ein Stück weit an der Seite des Kraftfahrzeugs entlang geführt werden muss und somit eine potentielle Stolperfalle für entlang gehenden Passanten darstellt.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Kraftfahrzeug bereitzustellen, welcher die geschilderten Nachteile des Standes der Technik nicht aufweist, sondern eine sichere Möglichkeit bietet, das Kraftfahrzeug komfortabel zum Laden rückwärts an einer Ladesäule einzuparken, ohne dass es zu einer Gefährdung des Fußgängerverkehrs kommt.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Kraftfahrzeug nach Anspruch 1.
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Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug stellt sicher, dass das Ladekabel nicht auch nur teilweise um das Kraftfahrzeug herum angeordnet werden muss, wenn das Kraftfahrzeug rückwärts an einer Ladesäule eingeparkt wird. Dadurch wird die von dem Ladekabel ausgehende Stolpergefahr minimiert. Zudem wird die Wahrscheinlichkeit verringert, dass das Ladekabel beim Verlegen gegen das Kraftfahrzeug schlägt oder an diesem scheuert, wodurch Schäden am Lack des Kraftfahrzeugs entstehen könnten.
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Denkbar ist, dass das Kraftfahrzeug neben der am Heck angeordneten Ladedose eine weitere Ladedose aufweist, welche an der Front des Kraftfahrzeugs oder an einer Seite des Kraftfahrzeugs angeordnet ist.
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Das Heck im Sinne der vorliegenden Erfindung umfasst insbesondere keine Bereiche, welche seitlich des Kraftfahrzeugs angeordnet sind.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen, sowie der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen entnehmbar.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Ladedose bezogen auf eine Querrichtung des Kraftfahrzeugs mittig angeordnet ist. Dies ermöglicht auf vorteilhafte Weise einen symmetrischen Aufbau des Kraftfahrzeugs und vereinfacht somit dessen Konstruktion. Ferner ist eine mittige Anordnung deutlich gefälliger und vereinfacht das genaue Anfahren einer Ladesäule.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Ladedose an einer Befestigungsleiste fixiert angeordnet ist. Dies ermöglicht es, die Ladedose sicher in Position zu halten und die beim Ein- und Ausstecken auf die Ladedose wirkenden Kräfte aufzunehmen.
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Gemäß einer bevorzugten weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Befestigungsleiste an einer Karosserie des Kraftfahrzeugs fixiert ist. Dies ermöglicht die sichere und haltbare Positionierung der Ladedose. Denkbar ist, dass die Ladedose von der Karosserie beabstandet angeordnet ist. Im Falle eines Unfalls ist es dadurch möglich, dass die Befestigungsleiste Energie aufnimmt und damit die Wahrscheinlichkeit eines Auftreffens der Ladedose auf die Karosserie verringert werden kann. Gerade bei leichten Unfällen wird so der Reparaturaufwand gering gehalten. Denkbar ist, dass die Befestigungsleiste mit der Karosserie verschraubt und/oder an der Karosserie eingeclipst und/oder mit der Karosserie verklebt ist.
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Gemäß einer bevorzugten weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Karosserie eine Öffnung zum Durchführen eines Kabels von der Ladedose zu einer Ladeelektronik des Kraftfahrzeugs aufweist. Dies ermöglicht das Verlegen des Kabels ohne Umwege und reduziert somit die benötigte Kabellänge. Eine optimierte Kabellänge spart Kosten und Gewicht und verbessert die Effizienz des Ladevorganges des Kraftfahrzeugs. Denkbar ist ferner, dass die Öffnung in Fahrtrichtung vor der Ladedose angeordnet ist, so dass die Ladedose im Falle eines Unfalls durch die Öffnung gedrückt werden kann. Damit wird die Wahrscheinlichkeit einer Beschädigung der Elektrik verringert. Denkbar dazu ist, dass die Öffnung mindestens so groß ist, dass die Ladedose durch die Öffnung geschoben werden kann.
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Gemäß einer bevorzugten weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Befestigungsleiste aus einem Kunstsoff gefertigt ist. Kunststoffe eignen sich hervorragend als Befestigungsleisten. Sie weisen ein nur geringes Gewicht auf, sind günstig und beispielsweise im Spritzgussverfahren passgenau und schnell herstellbar. Zudem ist es denkbar, dass die Befestigungsleiste elektrisch isolierend hergestellt ist. Damit ist eine Isolierung der Ladedose gegen die Karosserie gewährleistet.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Befestigungsleiste einen oberen Teil und einen unteren Teil aufweist, wobei der obere Teil den unteren Teil entlang einer Querrichtung des Kraftfahrzeugs beidseits des unteren Teiles überragt, wobei der untere Teil eine Aufnahme zum Anordnen der Ladedose aufweist, wobei der obere Teil und der untere Teil bezogen auf die Querrichtung zueinander zentriert angeordnet sind. Dies ermöglicht eine sehr stabile Anordnung der Ladedose. Dadurch, dass der obere Teil den unteren Teil seitlich überragt, bietet die Befestigungsleiste einen sicheren Halt in Querrichtung. Denkbar ist, dass der obere Teil und der untere Teil einstückig als ein Teil hergestellt sind. Denkbar ist aber auch, dass der obere Teil und der untere Teil jeweils einzelne Teile sind, welche verbunden, vorzugsweise verschraubt und/oder verclipst sind.
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Gemäß einer bevorzugten weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Ladedose mit ihrer zum Einstecken eines Ladesteckers vorgesehenen Seite um eine parallel zur Querrichtung angeordnete Achse nach oben geneigt angeordnet ist. Dies erleichtert das Einstecken des Ladekabels auf vorteilhafte Weise. Üblicherweise ist die Hand des Benutzers, welche das Ladekabel zum Einstecken hält, höher als die Ladedose. Die Neigung der Ladedose ermöglicht eine ergonomische Handhaltung beim Einstecken.
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Gemäß einer bevorzugten weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass eine Heckverkleidung des Kraftfahrzeugs ein Ladefach aufweist, wobei die Ladedose in dem Ladefach angeordnet ist. Dies erleichtert die Integration der Ladedose in ein strömungsoptimiertes Verkleidungsdesign des Kraftfahrzeugs.
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Gemäß einer bevorzugten weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Heckverkleidung eine Klappe zum Abdecken des Ladefaches aufweist. Damit ist es auf vorteilhafte Weise möglich, den Ladestecker abzudecken und vor Schmutz und Nässe zu schützen. Ferner ist somit möglich, eine gefällige und strömungsoptimierte Form der Heckverkleidung bereitzustellen, ohne dass das Ladefach einen negativen Einfluss haben könnte. Denkbar ist, dass die Klappe zum Öffnung zur Seite wegklappbar und/oder zur Seite aufschiebbar ist. Denkbar ist, dass die Klappe motorisiert aufklappbar und/oder aufschiebbar ist. Denkbar ist ferner, dass die Klappe eine Dichtung zum Abdichten des Ladefaches aufweist. Denkbar ist alternativ oder zusätzlich, dass das Ladefach eine Dichtung zum Abdichten des Ladefaches aufweist.
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Gemäß einer bevorzugten weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das Ladefach in einer Heckschürze der Heckverkleidung angeordnet ist. Dies erleichtert den Zugang zur Ladedose zum Laden des Kraftfahrzeugs.
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Die Zeichnungen illustrieren dabei lediglich beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung, welche den Erfindungsgedanken nicht einschränken.
- 1 (a) - (c) illustrieren schematisch Details eines Kraftfahrzeugs gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung mit einer Ladedose.
- 2 illustriert schematisch ein Kraftfahrzeug gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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In 1 (a) ist ein Detail eines Kraftfahrzeugs (siehe 2) gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Gezeigt ist eine Ladedose 1 zum Laden und vorzugsweise zum Entladen des Kraftfahrzeugs. Die Ladedose 1 ist am unteren Teil 3.2 einer Befestigungsschiene 3 fixiert. Die Befestigungsschiene 3 weist neben dem unteren Teil 3.2 einen oberen Teil 3.1 auf, welcher den unteren Teil 3.2 bezogen auf eine Querrichtung Q beidseits überragt.
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Die Befestigungsschiene 3 ist mit einer Karosserie 4, hier einer Stoßstange des Kraftfahrzeugs verschraubt. Durch die Ausgestaltung des oberen Teiles 3.1 und des unteren Teiles 3.2 ist die Ladedose 1 sicher fixiert. Die Befestigungsschiene 3 kann beim Ein- und Ausstecken eines Ladekabels wirkende Kräfte gut aufnehmen und an die Karosserie 4 weiterleiten.
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Die Befestigungsschiene 3 ist aus einem Kunststoff, beispielsweise mittels eines Spritzgussverfahrens, hergestellt. Im Falle eines Unfalls kann so kinetische Energie von der Befestigungsschiene 3 aufgenommen werden. In der Karosserie 4 ist eine Öffnung 4.1 angeordnet. Durch die Öffnung 4.1 werden (der Übersichtlichkeit halber hier nicht dargestellte) Kabel von der Ladedose 1 zu einer Ladeelektronik des Kraftfahrzeugs geführt. Die Öffnung 4.1 ist so groß, dass bei einem Unfall die Ladedose1 durch die Öffnung 4.1 gedrückt werden kann und nicht gegen die Karosserie 4 gedrückt und beschädigt wird.
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Zur Vereinfachung des Einsteckens eines Ladekabels in die Ladedose 1 ist die Ladedose 1 nach oben geneigt angeordnet. Dies ermöglicht eine ergonomische Führung des Ladekabels beim Einstecken.
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In 1 (b) ist ein Detail eines Kraftfahrzeugs (siehe 2) gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung gezeigt. Zusätzlich zu den in 1 (a) gezeigten Merkmalen ist hier eine Heckverkleidung 5 mit einer Heckschürze 5' gezeigt. Die Heckverkleidung 5 ist noch nicht montiert und von der Ladedose 1 beabstandet dargestellt. Die Heckverkleidung 5 weist bezogen auf die Querrichtung Q mittig ein Ladefach 6 zur Aufnahme der Ladedose 1 auf. Damit die Ladedose 1 vor Schmutz und Feuchtigkeit geschützt werden kann, weist die Heckverkleidung 5 ferner eine Klappe 7 auf. Die Klappe 7 kann, vorzugsweise motorisiert, zum Öffnung und Schließen des Ladefaches 6 in Querrichtung Q verschoben oder verschwenkt werden.
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Zur Montage wird die Heckverkleidung 5 auf der Karosserie 4 mit der auf der Befestigungsschiene 3 angeordneten Ladedose 1 angeordnet.
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In 1 (c) ist ein Detail eines Kraftfahrzeugs (siehe 2) gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung gezeigt. Die 1 (c) zeigt dabei die in 1 (b) gezeigten Merkmale und Details in montiertem Zustand. Die Heckverkleidung 5 mit der Heckschürze 5' ist auf der Karosserie 4 so angeordnet, dass die Ladedose 1 von außen durch das Ladefach 6 der Heckverkleidung 5 bezogen auf die Querrichtung Q mittig zugängig ist. Zum Schutz der Ladedose 1 sind an der Klappe 7 und/oder am Rand des Ladefaches 6 Dichtungen angeordnet, so dass eine Verschmutzung des Ladefaches 6 bei geschlossener Klappe 7 sicher verhindert ist.
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2 illustriert schematisch ein Kraftfahrzeug 100 gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Das Kraftfahrzeug 100 weist an seinem Heck 2 die Ladedose 1 zum Laden des Kraftfahrzeugs 100 auf. Die Ladedose 1 ist in der Heckschürze 5' der Heckverkleidung 5 des Kraftfahrzeugs 100 bezogen auf die Querrichtung (siehe 1 (a) - (c)) mittig angeordnet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ladedose
- 2
- Heck
- 3
- Befestigungsleiste
- 3.1
- oberer Teil
- 3.2
- unterer Teil
- 4
- Karosserie
- 4.1
- Öffnung
- 5
- Heckverkleidung
- 5'
- Heckschürze
- 6
- Ladefach
- 7
- Klappe
- 100
- Kraftfahrzeug
- Q
- Querrichtung