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Die vorliegende Erfindung betrifft einen selbstfahrenden Saug-/Reinigungsroboter. Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Reinigen eines Teppichs mit einem derartigen Saug-/Reinigungsroboter.
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Zur besseren Reinigung von Teppichböden, insbesondere auch zur verbesserten Faseraufnahme aus Teppichböden, besitzen viele selbstfahrende Saug-/Reinigungsroboter rotierende Bürstenwalzen, wobei mit den Borsten dieser Bürstenwalzen Fasern, beispielsweise Fäden oder Haare, aus den einzelnen Teppichfasern besser gelöst werden sollen. Ziel einer solch aktiv angetriebenen Borstenwalze bzw. Bürstenwalze ist die Unterstützung des Reinigungsvorgangs, hier also der Staub- und Faseraufnahme. Auf einem Teppichboden richten die an einem umlaufenden Zylinder der Borstenwalze befestigten Borsten einzelne Teppichfasern des Teppichs auf und ermöglichen so, dass tief im unteren Teil des Teppichs bzw. Teppichbodens liegende Schmutzpartikel/Fasern durch einen saugenden Luftstrom des Saug-/Reinigungsroboters erfasst und aus dem Teppich entfernt werden können. Nachteilig bei derart rotierenden Bürsten bzw. Borstenwalzen ist jedoch, dass sich durch die kontinuierliche Rotation in eine Richtung, lange Fasern, insbesondere Haare, mit fortschreitender Reinigungszeit um die Borsten-/Bürstenwalze wickeln und sich diese anschließend manuell nur schwer entfernen lassen. Üblicherweise führt dies bei aktuell bekannten Borstenwalzen dazu, dass eine Benutzerin bzw. ein Benutzer diese von Zeit zu Zeit reinigen muss, indem sie/er beispielsweise die die Borstenwalze eng umschlingenden Fasern bzw. Haare mit einer Schere, einem Messer oder Klinge durchtrennen und anschließend die Fasern bzw. Haare händisch aus den Borsten herausziehen muss. Dies wird zusätzlich dadurch erschwert, dass die Haare bzw. Fasern tief in den einzelnen Borstenbüscheln der Borstenwalze eingegraben sind und deshalb von einem Benutzer bzw. einer Benutzerin nur mit gewissem Kraft- und Zeitaufwand entfernt werden können. Nachteilig ist darüber hinaus, dass ein derartiges Reinigen der Borstenwalze üblicherweise mittels Schutzhandschuhen durchgeführt werden sollte, um nicht direkt mit verschmutzten Haaren, Fasern, Staub und ähnlichem in Berührung zu gelangen.
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Aus der
EP 3 181 029 A1 ist ein Staubsaugermundstück bekannt, welches einen im Wesentlichen trapezförmig ausgebildeten Saugmund aufweist.
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Aus der
DE 10 2013 108 893 A1 ist ein Staubsaugermundstück mit einer Gleitsohle bekannt, die durch mindestens eine Saugöffnung, das heißt einen Saugmund, mit einem Saugkanal verbunden ist. Der Saugmund erstreckt sich dabei entlang einer vorderen Kante der Gleitsohle und weist einen mittleren Saugmundabschnitt auf, der von geraden und parallel zur vorderen Kante der Gleitsohle ausgerichteten Saugmundkanten begrenzt ist. An beiden Enden des mittleren Saugmundabschnittes grenzt jeweils ein zweiter Saugmundabschnitt an, der näher an die vordere Kante der Gleitsohle heranreicht, als der mittlere Saugmundabschnitt, wobei an die beiden zweiten Saugmundabschnitte jeweils Saugmundendabschnitte zur Randabsaugung anschließen. Die zwischen der Saugmundkante gemessene Breite des Saugmundes ist dabei in allen Saugmundabschnitten und Endabschnitten konstant. Hierdurch soll ein verbessertes Saugergebnis bei geringem Strömungsgeräusch erreicht werden.
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Aus der WO 2015/ 073 429 A1 ist ein Saug-/Reinigungsroboter bekannt, umfassend: Einen Roboterkörper, der eine Vorwärts-Fahrtrichtung definiert; ein Antriebssystem, das den Roboterkörper trägt, um den Roboter über eine Bodenfläche zu manövrieren; eine Reinigungseinheit, die an dem Roboterkörper angeordnet ist, wobei die Reinigungseinheit umfasst: Einen Padhalter und einen Fluidapplikator, der ausgelegt ist, Fluid auf die Bodenfläche zu applizieren; und eine Steuerung, die in Verbindung mit dem Antriebssystem und der Reinigungseinheit steht. Die Steuerung steuert das Antriebssystem und den Fluidapplikator während eine Reinigungsroutine ausgeführt wird.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, einen Saug-/Reinigungsroboter anzugeben, der einen Teppich ähnlich gut wie ein Saug-/Reinigungsroboter mit rotierender Borstenwalze reinigt, jedoch ohne solche auskommt.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die Form eines Saugmundes eines selbstfahrenden Saug-/Reinigungsroboters ringsegmentartig auszubilden und mit in Fahrtrichtung davor und daher angeordneten Fadenhebern (thread lifter) zu begrenzen, wodurch erstmals ein Saugmund geschaffen werden kann, der sowohl bei einer Bewegung in Vorwärtsfahrtrichtung als auch bei einer Bewegung in Rückwärtsfahrtrichtung eine gleichzeitige Spreizung mehrere (Teppich-)Faserreihen sowie ein Aufnehmen und Zuführen von Fäden bzw. Haaren zum Saugmund ermöglicht und dadurch ein deutliches verbessertes Reinigungsergebnis im Vergleich zu einem Saug-Reinigungsroboter mit geradlinigem, rechteckförmigem Saugmund und einer rotierenden Borstenwalze zu erzielen. Der erfindungsgemäß selbstfahrende Saug-/Reinigungsroboter besitzt dabei den zuvor beschriebenen Saugmund, der eine ringsegmentartige Kontur aufweist. In Vorwärtsfahrtrichtung des Saug-/Reinigungsroboters ist dabei erfindungsgemäß vor dem Saugmund ein erster Fadenheber und in Vorwärtsfahrtrichtung des Saug-/Reinigungsroboters nach dem Saugmund ein zweiter Fadenheber angeordnet. Eine rotierende Borstenwalze ist nicht vorgesehen und auch nicht erforderlich. Durch den gebogenen Saugmund ist es erfindungsgemäß erstmals möglich, eine gleichzeitige Spreizung mehrerer in Fahrtrichtung nacheinander gelegener Teppichfaserreihen zu erreichen, wobei durch die in Fahrtrichtung davor und dahinter angeordneten Fadenheber ein Lockern von zwischen den Teppichfasern angeordneten Fäden, Haaren und ähnlichem ermöglicht wird, wodurch diese zuverlässig über den Saugmund abgesaugt werden können. Der in Vorwärtsfahrtrichtung vor dem Saugmund gelegene erste Fadenheber lockert dabei die zwischen den Teppichfasern angeordneten Fäden und Fasern und führt diese aufgrund einer zum Saugmund gerichteten Vorzugsfasertransportrichtung dem Saugmund zu. Dort werden sie von dem saugenden Luftstrom erfasst und abgesaugt. Der in Vorwärtsfahrtrichtung dahinter gelegene zweite Fadenheber trägt durch seine entgegengesetzte Vorzugsfasertransportrichtung dazu bei, dass die Fäden bzw. Fasern im Saugmund verbleiben bzw. dort gestoppt werden und so besser über den Saugmund abgesaugt werden können. Alles in allem ist somit dem erfindungsgemäßen Saug-/Reinigungsroboter ein mit einem herkömmlichen Saug-/Reinigungsroboter mit rotierender Bürstenwalze vergleichbares Reinigungsergebnis zu erzielen, ohne dass jedoch diese rotierende Borstenwalze immer wieder händisch gereinigt werden müsste. Unter „Fasern“ sollen dabei Fäden, Haare und ähnliche Schmutzpartikel verstanden werden.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung sind/ist der erste und oder zweite Fadenheber geradlinig und im Wesentlichen quer zur Vorwärtsfahrtrichtung angeordnet. Hierdurch kann ein Anheben der Fasern bzw. Fäden und Haare vorzugsweise entlang einer Faserreihe des Teppichs erfolgen, woraufhin sie nachfolgend durch den gebogenen Saugmund nicht gleichzeitig, sondern nacheinander dem Saugmund zugeführt und dort abgesaugt werden können. Hierdurch kann ein Reinigungsergebnis deutlich verbessert werden, da das Anheben der Fasern bzw. Fäden und/oder Haare durch den ersten Fadenheber (thread lifter) in Bezug auf den nachfolgenden Saugmund in unterschiedlichen Längsabständen erfolgt. In der Mitte des Saugmundes ist dabei der erste Fadenheber deutlich näher an diesem angeordnet, als an den jeweiligen Längsenden.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung weisen/weist der erste und/oder der zweite Fadenheber eine zum Saugmund komplementäre ringsegmentartige Form auf. Hierdurch ist es möglich, dass Fäden, Fasern und/oder Haare beispielsweise durch den ersten Fadenheber in unterschiedlichen Faserreihen des Teppichs angehoben und durch die komplementäre Form zeitgleich dem Saugmund zugeführt werden.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung weisen/weist der erste und/oder der zweite Fadenheber Borsten auf. Über derartige Borsten, die zudem eine Vorzugsfasertransportrichtung aufweisen können, wird ein zuverlässiges Zuführen der aufgelockerten Fasern, Fäden und/oder Haare zum Saugmund und dadurch ein zuverlässiges Absaugen derselben ermöglicht. Die Borsten können dabei beispielsweise schräg zum Saugmund angeordnet sein und/oder eine Materialschwächung oder -anlagerung aufweisen und dadurch die Vorzugsfasertransportrichtung bewirken. Generell dienen die Borsten des ersten und/oder zweiten Fadenhebers lediglich in Abhängigkeit der Bewegungsrichtung des Saug-/Reinigungsroboters zum Lockern der abzusaugenden Fasern, Fäden und/oder Haare und zum Zuführen derselben zum Saugmund bzw. zum Halten der Fasern, Fäden und/oder Haare im Bereich des Saugmundes, wodurch die Reinigungswirkung verbessert wird. Durch eine entsprechende Materialschwächung bzw. -anlagerung kann eine Bewegungsrichtung der einzelnen Borsten des ersten und/oder zweiten Fadenhebers erreicht und damit eine vorgegebene Ausrichtung derselben während dem Fahren des erfindungsgemäßen Saug-/Reinigungsroboters bewirkt werden.
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Zweckmäßig ist der Saugmund des erfindungsgemäßen Saug-/Reinigungsroboters Teil einer statischen Düse ohne rotierende Borstenwalze. Eine derartige statische Düse besitzt somit lediglich den Saugmund und die in Fahrtrichtung davor und dahinter gelegenen Fadenheber, jedoch keine rotierende Borstenwalze, so dass der erfindungsgemäße Saug-/Reinigungsroboter nicht nur konstruktiv einfach und damit kostengünstiger, sondern auch hinsichtlich eines Handlings komfortabler ausgebildet werden kann, da ein unhygienisches und unangenehmes Reinigen der Borstenwalze entfällt.
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Die vorliegende Erfindung beruht weiter auf dem allgemeinen Gedanken, ein Verfahren zur Reinigung eines Teppichs mit dem zuvor beschriebenen Saug-/Reinigungsroboter anzugeben, bei dem dieser zunächst in Vorwärtsfahrtrichtung eine Strecke x1 zurücklegt, um daran anschließend in einer Rückwärtsfahrtrichtung eine Strecke x2 zurückzulegen, wobei x2 kleiner ist als x1 und wobei sich diese Vorgänge während des Reinigungsvorganges alternierend wiederholen, sodass sich eine Art Pendelbewegung des Saug-/Reinigungsroboters ergibt. Aufgrund des Umstandes, dass x2 kleiner ist als x1, ergibt sich in Summe trotz der Hin- und Herbewegung des Saug-/Reinigungsroboters ein Streckengewinn desselben. Bewegt sich dabei der Saug-/Reinigungsroboter in Vorwärtsfahrtrichtung, so werden die auf dem Teppich befindlichen Fasern bzw. Fäden und/oder Haare von den Borsten des ersten Fadenhebers gelockert. Die Vorzugsfasertransportrichtung der Fasern des ersten Fadenhebers ist dabei in Richtung des Saugmundes gerichtet und begünstigt den Weitertransport der gelockerten Fasern zu diesem. Am Saugmund selbst erfasst ein saugender Luftstrom die Fasern und saugt diese über einen Saugkanal ab, wobei einem Transport der Fasern über den Saugmund hinaus der zweite Fadenheber durch die entgegengesetzte Vorzugsfasertransportrichtung seiner Borsten entgegenwirkt und diese im Saugmund stoppt bzw. hält, wodurch die Absaugung nochmals verbessert werden kann.
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Alles in allem ist somit mit dem konstruktiv äußerst einfach aufgebauten erfindungsgemäßen Saug-/Reinigungsroboter und dem erfindungsgemäßen Verfahren ein optimiertes Reinigungsergebnis erzielbar, welches mit einem Reinigungsergebnis mit einem Saug-/Reinigungsroboter mit einer rotierenden Bürstenwalze durchaus vergleichbar ist, ohne jedoch eine derartige rotierende Borstenwalze vorhalten und von Zeit zu Zeit reinigen zu müssen.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die im Teppich angeordneten Fasern bei in Rückwärtsfahrtrichtung fahrendem Saug-/Reinigungsroboter von Borsten des zweiten Fadenhebers gelockert, wobei die Vorzugsfasertransportrichtung des zweiten Fadenhebers in Richtung des Saugmundes den Weitertransport der gelockerten Fasern zu diesem begünstigt. Anschließend werden die Fasern im Saugmund von dem dort herrschenden saugenden Luftstrom erfasst und abgesaugt und gleichzeitig nicht abgesaugte Fasern, insbesondere Fäden und Haare, durch den anschließenden ersten Fadenheber mit entgegengesetzt gerichteten Borsten und mit entgegengesetzt gerichteter Vorzugsfasertransportrichtung im Saugmund gehalten, um bei einer Weiterfahrt doch noch abgesaugt werden zu können. Insgesamt kann somit bei jeder Pendelbewegung, das heißt bei jeder Hin- und Herbewegung des Saug-/Reinigungsroboters ein optimiertes Lockern und Absaugen von Fasern, Fäden und/oder Haaren erreicht werden.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Komponenten beziehen.
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Dabei zeigen, jeweils schematisch,
- 1 eine Schnittdarstellung durch einen erfindungsgemäßen Saug-/Reinigungsroboter,
- 2 eine Darstellung des erfindungsgemäßen ringsegmentartigen Saugmundes und der Fadenheber,
- 3 den erfindungsgemäß ausgebildeten Saugmund auf einem Teppich,
- 4 ein Verfahren zur Reinigung eines Teppichs mit dem erfindungsgemäßen Saug-/Reinigungsroboter.
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Entsprechend der 1, weist ein erfindungsgemäßer Saug-/Reinigungsroboter 1, der insbesondere selbstfahrend ausgebildet sein kann, einen Saugmund 2 auf (vgl. auch die 2 bis 4), der eine ringsegmentartige Form aufweist, wobei in Vorwärtsfahrtrichtung 3 des Saug-/Reinigungsroboters 1 vor dem Saugmund 2 ein erste Fadenheber 4 und in Vorwärtsfahrtrichtung 3 des Saug-/Reinigungsroboters 1 nach dem Saugmund 2 ein zweiter Fadenheber 5 angeordnet ist.
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Von dem Saugmund 2 des Saug-/Reinigungsroboters 1 führt gemäß der 1 ein Absaugkanal 6 zu einer Staubbox 7, in welcher abgesaugter Staub bzw. generell Schmutzpartikel gesammelt werden. Nachfolgend angeordnet ist ein austauschbarer Filter 8, der verhindert, dass ein von einem Gebläse 9 erzeugter Luftstrom Staub aus der Staubbox 7 ansaugt und nach außen befördert.
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Betrachtet man den gemäß der 2 dargestellten Saug-/Reinigungsroboter 1 näher, so kann man erkennen, dass der erste und der zweite Fadenheber 4, 5 geradlinig und im Wesentlichen quer zur Vorwärtsfahrtrichtung 3 angeordnet sind. Durch den ringsegmentartig ausgebildeten Saugmund 2 ist es sowohl bei einer Vorwärtsfahrt als auch bei einer Rückwärtsfahrt möglich, mit dem Saugmund 2 unterschiedliche Faserreihen 11, 11a und 11b zu überstreichen und dadurch eine gleichzeitige Spreizung mehreren solcher (Teppich-)faserreihen 11, 11a und 11b zu erreichen, wodurch das Reinigungsergebnis deutlich verbessert werden kann. Selbstverständlich ist dabei auch denkbar, dass der erste und/oder der zweite Fadenheber 4, 5 eine zum Saugmund 2 komplementäre ringsegmentartige Form aufweisen, wobei auch denkbar ist, dass der erste Fadenheber 4 eine geradlinige und der zweiten Fadenheber 5 eine ringsegmentartige gebogene Form aufweisen, oder umgekehrt.
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Der erste und/oder der zweite Fadenheber 4, 5 weisen/weist dabei Borsten auf, die jeweils eine zum Saugmund 2 gerichtete Vorzugsfasertransportrichtung 12 besitzen und dadurch bewirken, dass bei einem Überfahren von Teppichfasern zwischen diesen gelegene Fasern 14, Fäden und/oder Haare mitgenommen, dem Saugmund 2 zugeführt bzw. durch diesen besser abgesaugt werden können. Mit dem erfindungsgemäßen Saug-/Reinigungsroboter 1 ist dadurch ein Reinigungsergebnis erzielbar, welches deutlich über einer reinen, statischen Düse, das heißt ohne rotierende Borstenwalze, liegt und vergleichbar ist, mit einem mit einer rotierenden Borstenwalze ausgestatteten Saugmund. Der große Vorteil des erfindungsgemäß gebogenen Saugmundes 2 und den zugehörigen Fadenhebern 4, 5 ist dabei jedoch, dass ein periodisches, aufwendiges und unangenehmes Reinigen der Borstenwalze, insbesondere von Hand, entfallen kann. Durch den Entfall der Borstenwalze an sich kann der erfindungsgemäße Saug-/Reinigungsroboter 1 auch konstruktiv einfacher und damit kostengünstiger hergestellt werden.
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Um die Vorzugsfasertransportrichtung 12 bewirken zu können, können die einzelnen Borsten des ersten und/oder zweiten Fadenhebers 4, 5 schräg zum Saugmund 2 angeordnet sein und/oder eine Materialschwächung oder -anlagerung aufweisen. Die Fasern des Fadenhebers 4, 5 können dazu während der Herstellung schräg auf einem Trägermaterial positioniert/eingewebt werden.
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Im Folgenden wird zudem ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Reinigung eines Teppichs 13 (vgl. 4) mit dem zuvor beschriebenen Saug-/Reinigungsroboter angegeben, bei dem der Saug-/Reinigungsroboter 1 zunächst in Vorwärtsfahrtrichtung 3 eine Strecke x1 zurücklegt (obere drei Darstellungen in 4), um dann in der Rückwärtsfahrtrichtung 10 eine x2 zurückzulegen, wobei x2 kleiner ist als x1 (vgl. die unteren beiden Darstellung 4) und wobei sich diese Vorgänge alternierend wiederholen, woraus sich eine Art Pendelbewegung bzw. Hin- und Herbewegung des Saug-/Reinigungsroboters 1 ergibt. Durch den Umstand, dass die in Vorwärtsfahrtrichtung 3 zurückgelegte Wegstrecke x1 größer ist als die entgegengesetzt in Rückwärtsfahrtrichtung 10 zurückgelegte Strecke x2, ergibt sich alles in allem ein permanenter Streckengewinn des Saug-/Reinigungsroboters 1.
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Betrachtet man die 4 und hier die oberen drei Darstellungen, so kann man erkennen, dass im Teppich 13 angeordnete Fasern 14, beispielsweise Haare und/oder Fäden bei in Vorwärtsfahrtrichtung 3 fahrendem Saug-/Reinigungsroboter 1 von Borsten des ersten Fadenhebers 4 gelockert werden, wobei die Vorzugsfasertransportrichtung 12 des ersten Fadenhebers 4 in Richtung des Saugmundes 2 den Weitertransport der nunmehr gelockerten Fasern 14 zum Saugmund 2 begünstigt. Am Saugmund 2 ist über den Absaugkanal 6 ein saugender Luftstrom angelegt, der die Fasern 14 erfasst und in die Staubbox 7 absaugt. Einem Weitertransport der Fasern 14, die über Saugmund 2 noch nicht abgesaugt wurden, steht der zweite Fadenheber 5 durch seine entgegengesetzte Vorzugsfasertransportrichtung 12 entgegen und bewirkt, dass die zwischen einzelnen Teppichfasern befindlichen Fasern 14, beispielsweise Haare und/oder Fäden, nicht über den zweiten Fadenheber hinaus transportiert werden und hierdurch in der Nähe des Saugmundes 2 gehalten werden können, wodurch die Chance einer Absaugung erhöht werden kann.
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Hat der erfindungsgemäße Saug-/Reinigungsroboter 1 die Strecke x1 in Vorwärtsfahrtrichtung 3 zurückgelegt, so hält er an und fährt die Strecke x2 in Rückwärtsfahrtrichtung 10 zurück (untere beide Darstellungen in 4), wobei dann noch verbliebene Fasern 14 von Borsten des zweiten Faserhebers 5 abgestriffen bzw. gelockert und durch dessen Vorzugsfasertransportrichtung 12 in Richtung des Saugmundes 2 weiter transportiert werden, um dann über den Saugmund 2 abgesaugt zu werden. In diesem Fall ist die Vorzugsfasertransportrichtung 12 des zweiten Fadenhebers 5 entgegen der Rückwärtsfahrtrichtung 10 ausgerichtet, während die Vorzugsfasertransportrichtung 12 des ersten Fadenhebers 4 in Richtung der Rückwärtsfahrtrichtung 10 ausgerichtet ist. Der erste Fadenheber 4 verhindert bzw. erschwert somit einen Weitertransport der noch nicht über den Saugmund 2 abgesaugten Fasern 14, beispielsweise Haare und/oder Fäden und versucht, diese zu stoppen und im Bereich des Saugmundes 2 zu halten, um ein späteres Absaugen zu begünstigen.
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Alles in allem kann mit dem erfindungsgemäßen Saug-/Reinigungsroboter 1 und dem erfindungsgemäßen Verfahren ein deutlich verbessertes Reinigungsergebnis im Vergleich zu einem Saug-/Reinigungsroboter ohne rotierende Borstenwalze erreicht werden, wobei das mit dem erfindungsgemäßen Saug-/Reinigungsroboter 1 erzielbar Reinigungsergebnis mit demjenigen eines Saug-/Reinigungsroboters mit rotierender Borstenwalze vergleichbar ist. Der große Vorteil des erfindungsgemäßen Saug-/Reinigungsroboters 1 liegt dabei darin, dass durch die nicht vorhandene rotierende Borstenwalze ein periodisches Reinigen derselben entfällt und dieser zudem aufgrund der reduzierten Teilevielfalt und der reduzierten konstruktiven Komplexität kostengünstiger hergestellt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Saug-/Reinigungsroboter
- 2
- Saugmund
- 3
- Vorwärtsfahrtrichtung
- 4
- erster Fadenheber
- 5
- zweiter Fadenheber
- 6
- Ansaugkanal
- 7
- Staubbox
- 8
- Filter
- 9
- Gebläse
- 10
- Rückwärtsfahrtrichtung
- 11
- Faserreihe
- 12
- Vorzugsfasertransportrichtung
- 13
- Teppich
- 14
- Fasern
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 3181029 A1 [0003]
- DE 102013108893 A1 [0004]