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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft eine Schaukel für einen Säugling oder ein Kleinkind.
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Insbesondere in den ersten Monaten nach der Geburt leiden Säuglinge häufig an Bauchschmerzen. Diese Bauchschmerzen, auch Koliken genannt, werden mitunter durch Blähungen verursacht, die mit der Umstellung der Darmflora des Säuglings einhergehen. Es hat sich gezeigt, dass die Bauchschmerzen eines betroffenen Säuglings gelindert werden können, wenn der Säugling in Bauchlage oder in Halbseitenlage getragen wird. Konkret ist eine Trageposition bekannt, die z.B. „Fliegergriff“ genannt wird. Bei dieser Trageposition wird ein Säugling derart auf der Innenfläche eines abgewinkelten Unterarms einer tragenden Person platziert, dass der Säugling in Bauchlage oder Halbseitenlage liegt. Dabei hängen jeweils ein Arm und ein Bein des Säuglings frei zwischen dem Arm und dem Oberkörper der tragenden Person hinab. Der andere Arm und das andere Bein des Säuglings hängen wiederum auf der anderen Seite des Arms der tragenden Person hinab. Der Säugling kann so orientiert sein, dass dessen Kopf in der Armbeuge der tragenden Person liegt, oder dass dessen Kopf in der Hand der tragenden Person liegt. In einer Variation dieser Trageposition, bei der ein Säugling in Halbseitenlage auf dem Unterarm einer tragenden Person liegt, berührt der Oberkörper der tragenden Person einen seitlichen Bereich des Oberkörpers und/oder des Rückens des Säuglings. Dadurch wird eine stützende bzw. stabilisierende Wirkung erzielt.
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Stand der Technik
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Aus der
US 7546652 B1 ist eine Schaukel bekannt, auf deren Auflage ein Säugling in Bauchlage platziert werden kann, sodass ein gewisser Druck auf den Bauch des Säuglings ausgeübt wird. Auf diese Weise sollen die mit den Koliken verbundenen Beschwerden des Säuglings gelindert werden. Die Auflage der Schaukel weist jeweils zwei Armöffnungen und jeweils zwei Beinöffnungen auf, durch die die Arme und die Beine des Säuglings geführt werden können, sodass diese während der Verwendung der Schaukel nach unten hängen. Die Arme und die Beine sind somit insbesondere im Bereich der Oberarme bzw. Oberschenkel des Säuglings von der Auflage umschlossen. Auf diese Weise wird der Säugling gesichert, sodass dieser bei der Verwendung der Schaukel nicht hinabfällt.
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Aus der
US 6070585 A ist eine auf dem Boden platzierbare Vorrichtung bekannt, bei der ein Säugling in Bauchlage auf einem Hauptkörper platziert werden kann, um abdominelle Beschwerden zu lindern. Damit der Säugling nicht von der Vorrichtung hinabfällt, sind Gurte vorgesehen. Diese Gurte umspannen zumindest den Oberkörper des Säuglings an mehreren Stellen, sodass die Bewegungsfreiheit des Säuglings eingeschränkt wird.
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Es hat sich gezeigt, dass sich die in
US 7546652 B1 und
US 6070585 A offenbarten Sicherungsvorkehrungen (d.h. Arm- und Beinöffnungen, bzw. Gurte) negativ auf den Komfort des Säuglings auswirken. Konkret können Säuglinge es als unangenehm und störend empfinden, wenn sie die Position der Arme und Beine nicht im Wesentlichen frei verändern können. Insbesondere die Arm- und Beinöffnungen der in der
US 7546652 B1 beschriebenen Vorrichtung geben eine feste Position für die Arme und Beine des Säuglings vor und werden daher von diesem meist als unangenehm wahrgenommen. Darüber hinaus weisen verschiedene Säuglinge meist verschiedene Körperproportionen auf, wodurch eine geeignete Abstimmung der Positionen von Arm- und Beinöffnungen auf den individuellen Säugling kaum möglich ist. Eine ungeeignete Positionierung der Öffnungen kann wiederum Druckstellen auf der Haut des Säuglings erzeugen. Auch bei der in
US 6070585 A offenbarten Vorrichtung wird der Komfort des Säuglings bei der Verwendung der Vorrichtung eingeschränkt. Insbesondere kann sich der Säugling bei dieser Vorrichtung infolge der Fixierung durch die Gurte nicht frei bewegen, wodurch Unbehagen entstehen kann. Darüber hinaus können durch die Gurte Quetschungen oder Reibstellen auf der Haut des Säuglings entstehen.
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CN 203 139 604 U offenbart einen Mehrzweck-Schaukelstuhl, der für Kleinkinder geeignet ist. Der Mehrzweckschaukelstuhl besteht aus einem Schaukelrahmen, der mit einem Stuhl durch Stuhlketten verbunden ist, die an zwei Seiten des Stuhls angeordnet sind. Die Griffe sind jeweils an zwei Seiten des Stuhls angeordnet; eine Schiene ist um den Stuhl herum angeordnet; die Schiene besteht aus zwei Schienenhalbkörpern, die durch Wellen mit den Griffen verbunden sind und sich um die Wellen drehen können; und die Schienenhalbkörper können auf derselben Seite des Stuhls gestapelt werden. Wenn die Schienenhalbkörper auf derselben Seite des Stuhls gestapelt werden, können die Schienenhalbkörper als Rückenlehne verwendet werden, die von Erwachsenen bequem benutzt werden kann; und wenn die Schienenhalbkörper zu einer ganzen Schiene verbunden sind, kann der Schaukelstuhl als Stubenwagen verwendet werden.
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DE 202 12 602 U1 offenbart eine Wippschaukel für Säuglinge, insbesondere für Säuglinge vom ersten Tag bis etwa zum fünften Monat, welche eine im Wesentlichen formfeste Liegefläche aufweist, auf deren Oberseite der Säugling in Bauchlage liegt, und welche an einer Federaufhängung befestigt ist, die eine vertikale Wippbewegung der Liegefläche ermöglicht.
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DE 43 28 473 A1 offenbart eine Wipp- oder Schaukelvorrichtung für Kleinkinder, insbesondere für Kleinkinder mit einem Alter von etwa einem Monat bis etwa zwölf Monaten, welche eine Auflage zur Aufnahme des Kleinkindes, auf deren Oberseite das Kleinkind derart bäuchlings liegt, dass der Bauchbereich auf der Auflage noch voll aufliegt, während der Brustkorb ein wenig angehoben werden kann, und die Oberschenkel im Beckenbereich leicht abgespreizt sind, und eine Stützvorrichtung aufweist für die eine pendelartige Bewegung erlaubende Aufhängung oder Abstützung der Auflage in einer solchen Höhe über dem Boden, dass die Füße des Kleinkindes auf den Boden gelangen.
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US 7 350 253 B2 offenbart eine Schlafunterstützungsvorrichtung für Säuglinge. Die Vorrichtung umfasst eine halbstarre, gebogene Stütze mit Kopfstütze, Bauchstütze und Beinstützungsflächen, die mit einem gepolsterten Kissen bedeckt sind, welche die Anatomie der Mutter simuliert.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Linderung von abdominellen Beschwerden eines Säuglings bereitzustellen, die dem Säugling einen verbesserten Komfort bietet.
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Darstellung der Erfindung
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Eine erfindungsgemäße Schaukel für einen Säugling oder ein Kleinkind weist eine Aufhängung und eine Auflage auf. Die Aufhängung ist mit der Auflage verbunden. Darüber hinaus ist die Aufhängung dazu ausgebildet, schwenkbar an einem Haken und/oder an einem Gestell befestigt zu werden. Die Auflage ist dazu ausgebildet, einen Säugling oder ein Kleinkind derart in Bauchlage oder in Halbseitenlage aufzunehmen, dass zumindest ein Arm des Säuglings oder Kleinkinds im Wesentlichen seitlich an der Auflage vorbeigeführt ist und der zumindest eine Arm von keinem der Schaukel zugeordneten Element umschlossen ist.
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Der Begriff „umschlossen“ in Bezug auf einen Arm oder ein Bein eines Säuglings oder Kleinkinds beschreibt einen Zustand, bei dem sich ein der Schaukel zugeordnetes Element an zumindest einer Stelle des jeweiligen Arms oder Beins in der unmittelbaren Nähe von mehr als der Hälfte des Umfangs (beispielsweise dreiviertel des Umfangs oder des gesamten Umfangs) des Arms oder des Beins eines Säuglings oder Kleinkinds befindet. Die unmittelbare Nähe schließt auch den direkten Kontakt ein. Die unmittelbare Nähe schließt auch einen Abstand von wenigen Zentimetern, beispielsweise 1 cm, 2 cm oder 3 cm, ein. Die unmittelbare Nähe kann auch als stufenloses Intervall, beispielsweise zwischen 0 und 3 cm, jeweils mit eingeschlossenen Randwerten, beschrieben werden.
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Die erfindungsgemäße Schaukel kann dazu ausgebildet sein, einen Säugling oder ein Kleinkind derart aufzunehmen, dass kein Arm und kein Bein des Säuglings oder Kleinkinds von einem der Schaukel zugeordneten Element umschlossen ist.
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Wenn ein Arm oder ein Bein eines Säuglings oder Kleinkinds nicht von einem der Schaukel zugeordnetem Element umschlossen ist, wirkt sich dies positiv auf den Komfort des Säuglings oder Kleinkinds aus. Konkret kann der Säugling oder das Kleinkind in diesem Fall den nicht umschlossenen Arm, bzw. das nicht umschlossene Bein frei bewegen. Darüber hinaus werden an Druck- oder Reibungsstellen auf der Haut des entsprechenden Arms oder Beins des Säuglings oder Kleinkinds vermieden.
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Je mehr Extremitäten des Säuglings oder Kleinkinds nicht von einem der Schaukel zugeordnetem Element umschlossen sind, umso höher ist in der Regel der Komfort des Säuglings oder Kleinkinds. Aus diesem Grund bietet die oben beschriebene Variante, bei der kein Arm und kein Bein des Säuglings oder Kleinkinds von einem der Schaukel zugeordnetem Element umschlossen ist, ein sehr hohes Maß an Komfort.
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Jedoch kann, abhängig von den übrigen Randbedingungen bei der Verwendung der Schaukel, auch eine gewisse Sicherung gegen Herabfallen des Säuglings oder Kleinkinds erwünscht sein. Aus diesem Grund kann die Schaukel, alternativ zu der Variante, bei der kein Arm und kein Bein des Säuglings oder Kleinkinds von einem der Schaukel zugeordneten Element umschlossen ist, wie folgt vorteilhaft weitergebildet werden:
- Die erfindungsgemäße Schaukel kann dazu ausgebildet sein, einen Säugling oder ein Kleinkind derart aufzunehmen, dass ein Oberschenkel des Säuglings oder Kleinkinds zumindest abschnittsweise von einem der Schaukel zugeordneten Sicherungselement umschlossen ist. Auf diese Weise kann der Säugling oder das Kleinkind in einer vorbestimmten Position gehalten werden.
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Bevorzugt wird dabei ausschließlich ein Oberschenkel des Säuglings oder Kleinkinds zumindest abschnittsweise von einem der Schaukel zugeordnetem Sicherungselement umschlossen. Der andere Oberschenkel, bzw. das andere Bein und die beiden Arme sind bevorzugt nicht von einem der Schaukel zugeordneten Element umschlossen.
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Diese Konfiguration kann als Imitation einer konkreten Variante des eingangs beschriebenen „Fliegergriffs“ angesehen werden. Das Sicherungselement der Schaukel imitiert diejenige Hand der tragenden Person, die den Säugling oder das Kleinkind festhält. Diese Weiterbildung der vorliegenden Erfindung kann insofern als vorteilhaft angesehen werden, als dass sie einen geeigneten Kompromiss zwischen der Sicherung des Säuglings (oder Kleinkinds), und einem möglichst hohen Maß an Komfort bietet.
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Bei einer erfindungsgemäßen Schaukel kann die Auflage aus einem Trägermaterial und einem Überzugmaterial gebildet sein. Das Überzugmaterial kann das Trägermaterial zumindest abschnittsweise umschließen. Darüber hinaus kann das Überzugmaterial zumindest abschnittsweise eine Härte geringer als 62 Shore-A, bevorzugt geringer als 30 Shore-A und besonders bevorzugt geringer als 5 Shore-A aufweisen.
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Das Trägermaterial kann ein Kunststoffmaterial, beispielsweise ein Polypropylen, ein Polyamid oder ein Polybutylenterephthalat sein. In Hinblick auf die Nachhaltigkeit der Schaukel ist das Kunststoffmaterial bevorzugt ein Rezyklat. Das Kunststoffmaterial kann darüber hinaus mit Glas-, Carbon-, oder Aramidfasern verstärkt sein, um ein hohes Maß an Stabilität zu erzielen. Alternativ kann das Trägermaterial auch ein Holz,- oder Metallwerkstoff, beispielsweise ein Aluminiumwerkstoff sein. Ferner ist eine Kombination der genannten Werkstofftypen denkbar.
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Das Überzugmaterial kann beispielsweise eine Silikonsorte, ein Polyurethan, ein TPE oder ein SEBS sein. Diese Werkstoffe zeichnen sich insbesondere durch einen hohen Grad an Elastizität, bzw. durch eine geringe Härte aus und eignen sich zudem für den Kontakt mit menschlicher Haut. Um möglicher Transpiration des Säuglings oder Kleinkinds entgegenzuwirken, bzw. um Feuchtigkeit abzuführen, kann das Überzugmaterial auch eine oder mehrere Schichten einer ePTFE-Membran oder einer anderen Wasserdampf-permeablen Membran aufweisen. Alternativ oder zusätzlich kann das Überzugmaterial ein Textil, beispielsweise ein Baumwoll-, oder Wolltextil aufweisen.
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Darüber hinaus kann zwischen dem Trägermaterial und dem Überzugmaterial ein Polstermaterial, beispielsweise Wolle oder ein Schaumstoff, vorgesehen sein. Auf diese Weise kann der Liegekomfort des Säuglings oder Kleinkinds erhöht werden.
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Eine erfindungsgemäße Schaukel kann eine im Wesentlichen senkrecht von der Auflage hervorstehende Stütze aufweisen, die dazu ausgebildet ist, die Schädeloberseite eines von der Schaukel aufzunehmenden Säuglings oder Kleinkinds zu berühren und/oder zu stützen. Eine derartige Stütze kann beispielsweise ein Polster sein, das mit der Auflage verbunden ist. Bevorzugt ist die Form der Stütze, bzw. des Polsters an die Kontur der Schädeloberseite des von der Schaukel aufzunehmenden Säuglings oder Kleinkinds angepasst. Wenn die Stütze oder das Polster die Schädeloberseite des Säuglings oder Kleinkinds in etwa Halbkreisförmig umschließt, kann in Bezug auf den Kopf des Säuglings oder Kleinkinds eine gewisse Sicherungswirkung entstehen. Die Stütze bzw. das Polster kann aus einem im Wesentlichen flexibel formbaren Material ausgebildet sein, sodass es an die Kontur des Kopfes verschiedener Säuglinge oder Kleinkinder angepasst werden kann. In Bezug auf den eingangs beschriebenen „Fliegergriff“ kann die Stütze als Analogie zur Armbeuge bzw. zur Hand der tragenden Person angesehen werden (je nach Orientierung des Säuglings oder Kleinkinds).
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Alternativ oder zusätzlich kann die Auflage der erfindungsgemäßen Schaukel einen Vorsprung aufweisen, der derart angeordnet ist, dass er zwischen den Oberschenkeln eines von der Schaukel aufzunehmenden Säuglings oder Kleinkinds in Gravitationsrichtung nach oben steht. Auf diese Weise kann der Säugling oder das Kleinkind daran gehindert werden, seitlich von der Schaukel hinabzufallen. Der Vorsprung kann aus einem Polstermaterial, und/oder - analog zu der oben beschriebenen Stütze - aus einem flexibel formbaren Material gebildet sein.
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Eine erfindungsgemäße Schaukel kann eine Auflage mit einem Bauchstützbereich aufweisen, der dazu ausgebildet ist, zumindest Teile des Bauchs des von der Schaukel aufzunehmenden Säuglings oder Kleinkinds zu berühren. Der Bauchstützbereich ist bevorzugt im Wesentlichen konvex ausgebildet. Ein im Wesentlichen konvexer Bauchstützbereich kann mit einem erhöhten Druck auf den Bauch des Säuglings oder Kleinkinds assoziiert werden, wodurch abdominellen Beschwerden (z.B. aufgrund von Koliken) entgegengewirkt werden kann.
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Bevorzugt ist der Bauchstützbereich dazu ausgebildet, verschiedene, einstellbare Krümmungszustände einzunehmen. Um dies zu erreichen, ist der Auflagebereich bevorzugt derart ausgebildet, dass die Einstellung des Krümmungszustands durch das Befüllen oder Entleeren eines in der Auflage integrierten Fluidbehältnisses mit flexiblen Wänden vorgenommen werden kann. Adaptierbare Krümmungszustände können sich vorteilhaft auf den Komfort des Säuglings oder Kleinkinds auswirken, da sie ein individuelles Anpassen an die jeweiligen Bedürfnisse des Säuglings oder Kleinkinds ermöglichen. Bei dem flexiblen Fluidbehältnis kann es sich beispielsweise um einen Luft-, oder Wassertank handeln, der ein verschließbares Ventil aufweist. Bevorzugt kann das Fluidbehältnis zum Befüllen aus der Auflage entnommen werden.
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Bei einer erfindungsgemäßen Schaukel kann der Bauchstützbereich dazu ausgebildet sein, einen sich im zeitlichen Verlauf zyklisch verändernden Druck auf den Bauch des Säuglings oder Kleinkinds auszuüben. Dies kann beispielsweise unter Verwendung des oben beschriebenen Fluidbehältnisses erfolgen. Die Schaukel kann zu diesem Zweck beispielsweise eine Fluidversorgungseinheit aufweisen, die dem Fluidbehältnis in regelmäßigen Intervallen ein Fluid zuführt und entzieht. Ein sich zyklisch verändernder Druck kann alternativ oder zusätzlich unter Verwendung eines Vibrationsaktors, beispielsweise eines Vibrationsmotors oder eines zyklisch betriebenen Linearmotors, erzeugt werden. Die zyklische Veränderung eines Drucks auf den Bauch des Säuglings oder Kleinkinds kann wie eine Massage wirken, wodurch der Komfort des Säuglings oder Kleinkinds verbessert werden kann.
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Bei einer erfindungsgemäßen Schaukel kann die Auflage einen Bauchstützbereich aufweisen, der dazu ausgebildet ist, zumindest Teile des Bauchs eines von der Schaukel aufzunehmenden Säuglings oder Kleinkinds zu berühren. Darüber hinaus kann die Auflage einen Rückenstützbereich aufweisen, der dazu ausgebildet ist, zumindest Teile des Rückens des von der Schaukel aufzunehmenden Säuglings oder Kleinkinds zu berühren. Der Bauchstützbereich und der Rückenstützbereich können einander im Wesentlichen gegenüber liegen.
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Durch den zusätzlichen Rückenstützbereich wird dem Säugling oder dem Kleinkind ein Gefühl der Sicherheit gegeben. Berührung, bzw. Einengung am Oberkörper des Säuglings oder Kleinkinds kann beispielsweise einen Zustand imitieren, den ein Säugling während der Schwangerschaft im Mutterleib erfahren hat, und somit eine beruhigende Wirkung entfalten. Darüber hinaus wird der Säugling oder das Kleinkind zusätzlich gegen Hinabfallen gesichert, ohne die Bewegungsfreiheit der Extremitäten einzuschränken.
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Bevorzugt weist die Auflage an einer Position zwischen dem Bauchstützbereich und dem Rückenstützbereich eine Öffnung auf. Diese Öffnung kann derart ausgebildet sein, dass ein Arm und ein Bein eines von der Schaukel aufzunehmenden Säuglings oder Kleinkinds durch die Öffnung hindurchgeführt werden können. Die Öffnung ist bevorzugt länglich, sodass eine einzige Öffnung ausreichend ist, um einen Arm und ein Bein (beispielsweise den rechten Arm und das rechtes Bein oder den linken Arm und das linke Bein) des Säuglings oder Kleinkinds hindurchzuführen. Jedoch ist die Öffnung schmal genug, sodass der Oberkörper eines aufzunehmenden Säuglings oder Kleinkinds nicht hindurchrutschen kann. Bevorzugt ist die Öffnung im Wesentlichen konisch ausgeführt, sodass sie an ihrer Oberseite einen größeren Querschnitt aufweist, als an ihrer Unterseite (Oberseite und Unterseite jeweils in Bezug auf die Gravitationsrichtung). Auf diese Weise kann der in Halbseitenlage liegende Oberkörper des Säuglings oder Kleinkinds teilweise in die Öffnung eindringen, wodurch ein weiterer stabilisierender, und sichernder Effekt erzielt werden kann. Die Größe der Öffnung und/oder der Abstand des Bauchstützbereichs und des Rückenstützbereichs ist bevorzugt einstellbar. Auf diese Weise kann die Schaukel adaptiv an die Proportionen verschiedener Säuglinge oder Kleinkinder angepasst werden, wodurch der Komfort für den entsprechenden Säugling oder das entsprechende Kleinkind erhöht werden kann. Darüber hinaus kann eine derartige Schaukel mit Säuglingen oder Kleinkindern verschiedener Größen, und somit über einen längeren Zeitraum verwendet werden.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann die Auflage der Schaukel ein Temperierelement oder mehrere Temperierlemente aufweisen. Das Temperierelement ist bevorzugt ein wärmendes Temperierelement, beispielsweise eine Wärmflasche. Das Temperierelement kann in struktureller Einheit mit dem oben beschriebenen Fluidbehältnis ausgeführt sein. Das Temperierlement ist bevorzugt in einem Bereich der Auflage angeordnet, der bei Verwendung der Schaukel dem Bauch des Säuglings zugewandt ist. Die von einem Temperierelement zur Verfügung gestellte Wärme kann sich lindernd auf abdominelle Beschwerden, beispielsweise Koliken, des Säuglings oder Kleinkinds auswirken.
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Die Aufhängung der erfindungsgemäßen Schaukel kann ein biegeschlaffes Material, beispielsweise ein Seil oder eine Kette aufweisen. Alternativ oder zusätzlich kann die Aufhängung ein biege- und torsionssteifes Material, beispielsweise eine Kunststoff- oder Metallsorte, aufweisen. Ein biege- und torsionssteifes Material kann sich vorteilhaft auf die Sicherheit des Säuglings oder Kleinkinds auswirken, da dieses sich nicht versehentlich um den Hals des Säuglings oder Kleinkinds wickeln kann.
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Darüber hinaus kann die Aufhängung, sofern sie aus einem Biege- und torsionssteifen Material gebildet ist, starr mit nur einer Seite der Auflage verbunden sein. Eine derartige Konfiguration kann die Zugänglichkeit der Schaukel verbessern.
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Eine erfindungsgemäße Schaukel kann zudem ein Gestell aufweisen, das dazu ausgebildet ist, auf einem Untergrund aufgestellt zu werden. An einem derartigen Gestell kann die Aufhängung hängend und frei schwingbar befestigt sein. Dadurch wird die Verwendung der Schaukel an einem Ort ohne Haken, beispielsweise im Freien, ermöglicht.
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Eine erfindungsgemäße Schaukel kann einen Aktor aufweisen, der dazu ausgebildet ist, die Schaukel in eine zyklische Schwingbewegung und/oder in eine zyklische auf-und-abBewegung zu versetzen. Auf diese Weise entfällt die Notwendigkeit des manuellen Anstoßens der Schaukel.
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Eine erfindungsgemäße Schaukel weist bevorzugt keinen Sicherungsgurt und/oder keine vergleichbare Sicherungseinrichtung (Sicherungsband, Sicherungsschale, Sicherungstextil, Sicherungsfangkorb) auf. Aufgrund der zuvor beschriebenen Maßnahmen kann der Säugling oder das Kleinkind ohne eine derartige Sicherungseinrichtung vor Herabfallen geschützt werden. Auf diese Weise wird der Komfort des Säuglings oder Kleinkinds weiter erhöht, und Druckstellen auf der Haut des Säuglings oder Kleinkinds werden vermieden.
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Figurenliste
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- 1a zeigt eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schaukel in einer perspektivischen Vorderansicht.
- 1b zeigt die erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schaukel in einer perspektivischen Rückansicht.
- 2a zeigt eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schaukel in einer perspektivischen Vorderansicht
- 2b zeigt die zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schaukel in einer perspektivischen Rückansicht.
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Ausführliche Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
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1a und 1b zeigen eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schaukel in einer perspektivischen Vorder- bzw. Rückansicht. Die Schaukel 10 der ersten Ausführungsform weist eine Aufhängung 20 und eine Auflage 30 auf. Die Aufhängung 20 ist mit der Auflage 30 verbunden. Darüber hinaus ist die Aufhängung 20 schwenkbar an einem Haken 50 befestigt. Konkret zeigen 1a und 1b eine Variante der ersten Ausführungsform, bei der zwei Haken 50 vorgesehen sind. Die Ausführungsform ist jedoch nicht darauf beschränkt. Alternativ kann ein Haken 50 oder eine Vielzahl von Haken 50, (beispielsweise vier Haken 50) vorgesehen sein. Die Auflage 30 ist dazu ausgebildet, einen Säugling oder ein Kleinkind 40 derart in Bauchlage oder in Halbseitenlage aufzunehmen, dass zumindest ein Arm des Säuglings oder Kleinkinds 40 im Wesentlichen seitlich an der Auflage 30 vorbeigeführt ist und der zumindest eine Arm von keinem der Schaukel 10 zugeordneten Element umschlossen ist.
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Bei der in 1a und 1b dargestellten ersten Ausführungsform ist die Schaukel 10 darüber hinaus dazu ausgebildet, einen Säugling oder ein Kleinkind 40 derart aufzunehmen, dass kein Arm und kein Bein des Säuglings oder Kleinkinds von einem der Schaukel zugeordneten Element umschlossen ist. Damit ein Säugling oder ein Kleinkind 40 bequem in Bauchlage oder in Halbseitenlage auf der Auflage 30 Platz finden kann, weist die Auflage 30 der ersten Ausführungsform jeweils im Bereich der Arme und Beine des Säuglings Einbuchtungen 30a, 30b auf. Diese Einbuchtungen 30a, 30b können auch als lokale Verschmälerungen der Auflage 30 bezeichnet werden. Aufgrund dieser Einbuchtungen 30a, 30b ist die Auflage 30 der Schaukel 10 im Bereich des Kopfes und des Oberkörpers des Säuglings oder Kleinkinds 40 breit genug, dass dessen Herabfallen verhindert wird. Gleichermaßen ist die Auflage 30 im Bereich der Arme und der Beine des Säuglings oder Kleinkinds 40 schmal genug, sodass Druckstellen oder Quetschungen an den Armen oder Beinen des Säuglings oder Kleinkinds 40 vermieden werden.
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2a und 2b zeigen eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schaukel in einer perspektivischen Vorder- bzw. Rückansicht. Die Schaukel 10 der zweiten Ausführungsform weist eine Aufhängung 20 und eine Auflage 30 auf. Die Aufhängung 20 ist mit der Auflage 30 verbunden. Darüber hinaus ist die Aufhängung 20 schwenkbar an einem Haken 50 oder mehreren Haken 50 befestigt. Die Auflage 30 ist dazu ausgebildet, einen Säugling oder ein Kleinkind 40 derart in Bauchlage oder in Halbseitenlage aufzunehmen, dass zumindest ein Arm des Säuglings oder Kleinkinds 40 im Wesentlichen seitlich an der Auflage 30 vorbeigeführt ist und der zumindest eine Arm von keinem der Schaukel 10 zugeordneten Element umschlossen ist.
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Bei der in 2a und 2b dargestellten zweiten Ausführungsform ist die Schaukel 10 darüber hinaus dazu ausgebildet, einen Säugling oder ein Kleinkind 40 derart aufzunehmen, dass kein Arm und kein Bein des Säuglings oder Kleinkinds von einem der Schaukel zugeordneten Element umschlossen ist. Bei der in 2a und 2b dargestellten Schaukel 10 der zweiten Ausführungsform weist die Auflage 30 einen Bauchstützbereich 31, einen Rückenstützbereich 32 und zwei Verbindungsbereich 33 auf. Der Bauchstützbereich 31 ist dazu ausgebildet, zumindest Teile des Bauchs eines von der Schaukel 10 aufzunehmenden Säuglings oder Kleinkinds 40 zu berühren. Der Rückenstützbereich 32 ist dazu ausgebildet, zumindest Teile des Rückens des von der Schaukel 10 aufzunehmenden Säuglings oder Kleinkinds 40 zu berühren. Der Bauchstützbereich 31 und der Rückenstützbereich 32 liegen einander im Wesentlichen gegenüber und sind durch die Verbindungsbereiche 33 verbunden. Zwischen dem Bauchstützbereich 31 und dem Rückenstützbereich 32 ist eine Öffnung 34 gebildet. Diese Öffnung 34 ist derart ausgebildet, dass ein Arm und ein Bein eines von der Schaukel 10 aufgenommenen Säuglings oder Kleinkinds 40 durch die Öffnung 34 hindurchgeführt werden können, sodass diese frei schwingend nach unten hängen. Bei dem in 2a und 2b dargestellten Beispiel ist der rechte Arm und das rechte Bein des Säuglings oder Kleinkinds 40 durch die Öffnung 34 hindurchgeführt. Da die Öffnung 34 an ihrer Oberseite (in Gravitationsrichtung) einen größeren Querschnitt aufweist, als in ihrer Mitte (in Gravitationsrichtung), kann der Körper des Säuglings oder Kleinkinds 40 zumindest teilweise in die Öffnung 34 eintauchen. Auf diese Weise wird dem Säugling oder Kleinkind 40 zusätzlicher Seitenhalt vom Bauchstützbereich 31 und vom Rückenstützbereich 32 zur Verfügung gestellt, und ein Herabfallen verhindert, ohne den Komfort des Säuglings einzuschränken.
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Bei der in 2a und 2b dargestellten Schaukel 10 ist der Rückenstützbereich 32 in Gravitationsrichtung höher angeordnet als der Bauchstützbereich 31. Auf diese Weise kann der Rückenstützbereich 32 den Rücken des Säuglings oder Kleinkinds 40 in Halbseitenlage stützen und das Herabfallen des Säuglings oder Kleinkinds 40 verhindern. Jedoch ist die vorliegende Erfindung nicht auf diese Anordnung beschränkt. Beispielsweise können der Rückenstützbereich 32 und der Bauchstützbereich 31 auch auf gleicher Höhe in Bezug auf die Gravitationsrichtung angeordnet sein.
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Bei der in 2a und 2b dargestellten zweiten Ausführungsform weist die Schaukel ein Temperierelement, bevorzugt ein wärmendes Temperierelement, auf. Dieses Temperierelement ist im Wesentlichen zylinderförmig und in Axialrichtung in den Bauchstützbereich 31 der Auflage 30 eingebracht. Über einen Entnahmebereich 60 im Verbindungsbereich kann das Temperierelement entnommen werden, beispielsweise um diesem Wärme zur Speicherung zuzuführen.