DE102019205295A1

DE102019205295A1 - Bedruckstofftransportvorrichtung

Info

Publication number: DE102019205295A1
Application number: DE102019205295.9A
Authority: DE
Inventors: Markus Möhringer
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 2018-05-15
Filing date: 2019-04-12
Publication date: 2019-11-21
Also published as: CN110482280B; CN110482280A

Abstract

Eine Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoff (1) in Form von Bogen oder einer Bahn umfasst ein Band (2), auf dem der Bedruckstoff (1) beim Transport liegt, wobei das Band (2) einen Ring (3) bildet. Innerhalb des Rings (3) ist eine Kette (4) mit Gliedern (5) angeordnet, die Vakuumkammern (6) mit Saugöffnungen (7) haben.

Description

Vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoff in Form von Bogen oder einer Bahn, umfassend ein Band, auf dem der Bedruckstoff beim Transport liegt, wobei das Band einen Ring bildet.
Solche Vorrichtungen werden auch als Bandförderer bezeichnet.
In DE 10 2014 224 972 A1 ist eine Inkjet-Druckmaschine mit einem Bandförderer beschrieben. Der Bandförderer umfasst einen Saugtisch und ein darauf gleitendes Transportband mit Perforation. Die Saugluft des Saugtisches dient zum Festhalten der Druckbogen auf dem Transportband, hat aber einen störenden Nebeneffekt. Durch die Saugluft wird das Transportband gegen den Saugtisch gezogen und zwischen beiden die Reibung erhöht. Der Saugtisch umfasst Saugkammern, durch deren Ansteuerung der störende Nebeneffekt vermindert werden soll. Die Ansteuerung erfolgt dabei derart, dass die Saugluft nur in den unter den seitlichen Randbereichen des Druckbogens liegenden Saugkammern angestellt und in den dazwischen liegenden Saugkammern abgestellt wird. Hierbei ist es von Nachteil, dass der Druckbogen nicht über seine ganze Breite sicher und gleichmäßig auf dem Transportband fixiert ist.
Aufgabe der Erfindung ist, eine Vorrichtung zu schaffen, bei welcher der Bedruckstoff über seine ganze Breite sicher und gleichmäßig auf dem Transportband fixiert werden kann.
Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoff in Form von Bogen oder einer Bahn, umfassend ein Band, auf dem der Bedruckstoff beim Transport liegt, wobei das Band einen Ring bildet, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Rings eine Kette mit Gliedern angeordnet ist, die Vakuumkammern mit Saugöffnungen haben.
Ein Zusatzvorteil ist, dass die Glieder mit einer hohen Wärmekapazität ausgebildet werden können und zur Temperierung des Bandes genutzt werden können.
Es sind verschiedene Weiterbildungen möglich:

Die Glieder können sich mit den Saugöffnungen am Band festhalten, und das Band kann die Kette antreiben.
Die Glieder können Balken sein, die sich quer zur Umlaufrichtung der Kette längserstrecken.
Die Saugöffnungen können Quernuten sein, die sich quer zur Umlaufrichtung der Kette längserstrecken.
Die Glieder können auf einer Schiene mit einer Längsnut laufen, die sich in Umlaufrichtung der Kette längserstreckt, wobei die Längsnut einen Vakuumanschluss für die Vakuumkammern bildet.
Die Glieder können als Wagen mit Rollen ausgebildet sein.
Die Glieder können Kühlrippen aufweisen.
Die Glieder können Aluminiumprofile sein.
Das Band kann ein Stahlband sein.
Das Band kann ein Saugband zum pneumatischen Festhalten des Bedruckstoffs sein.

Zur Erfindung gehört auch eine Druckmaschine, die einen oder mehrere Druckköpfe für Inkjet und eine oder mehrere Pinning-Einrichtungen umfasst und dadurch gekennzeichnet ist, dass die Druckmaschine eine Transportvorrichtung umfasst, die der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung oder einer ihrer Weiterbildungen entspricht, und dass jeder Druckkopf und jede Pinning-Einrichtung auf das Band der Transportvorrichtung gerichtet ist, um den Bedruckstoff darauf zu behandeln.
Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung und der erfindungsgemäßen Druckmaschine ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und der zugehörigen Zeichnung, worin zeigt:

1: eine Digitaldruckmaschine für Inkjet mit einem Bandförderer,
2: die Verbindung zweier Glieder einer Kette des Bandförderers und
3: eine Querschnittsdarstellung entsprechend dem Schnittverlauf III-III in 1.

1 zeigt eine Digitaldruckmaschine, in der Bedruckstoff 1 in Bogenform bedruckt wird. Die Druckmaschine hat einen Bandförderer mit einem Band 2 aus Stahl, das den Bedruckstoff 1 an einem oder vorzugsweise mehreren Druckköpfen 12 für Inkjet und nachgeschalteten Pinning-Einrichtungen 13 vorbeitransportiert. Das Band 2 umschlingt eine Antriebswalze 14 und Umlenkwalze 15 und läuft in eine Umlaufrichtung R2 um. Weil das Band 2 endlos ist, bildet es einen Ring 3.
Innerhalb des Rings 3 ist eine Kette 4 mit Gliedern 5 angeordnet, die über Gelenke 16 miteinander verbunden sind. Die Glieder 5 sind als Wagen mit Rollen 10 ausgebildet, die auf einer Kurvenbahn 17 in Ringform in eine Umlaufrichtung R4 laufen. Die Kurvenbahn 17 ist als Schienensystem ausgebildet.
2 zeigt, dass jede Rolle 10 auf einem gemeinsamen Zapfen von Gelenken 16 benachbarter Glieder 5 sitzt. Jedes Glied 5 ist auf vier Rollen 10 abgestützt. Die Glieder 5 sind Balken, deren Längsachse quer zur Umlaufrichtung R4 der Kette 4 orientiert ist. Das Band 2 und die Kette 4 sind jeweils mindestens so breit wie das in der Maschine maximal verarbeitbare Format des Bedruckstoffs 1.
Die Glieder 5 sind Hohlprofile und bestehen aus Aluminium. Jedes Glied 5 hat in seinem Inneren eine Vakuumkammer 6 und in seiner Außenfläche eine oder vorzugsweise mehrere Saugöffnungen 7 in Form von Quernuten. Die Saugöffnungen 7 stehen mit den Vakuumkammern 6 in pneumatischer Verbindung. Das obere Bandtrum, auf das die Druckköpfe 12 und Pinning-Einrichtungen 13 gerichtet sind, und der obere Abschnitt der Kurvenbahn 17 verlaufen miteinander in einem derartigen Abstand parallel, dass die Glieder 5 mit ihren Außenflächen bei jedem Umlauf zeitweise an der Innenfläche des oberen Trums des Bands 2 anliegen.
Dabei sind die Saugöffnungen 7 teilweise mit einer Perforation 18 im Band 2 und teilweise mit zwischen der Perforation 18 liegenden, geschlossenen Bereichen der Innenfläche des Bands 2 in Überdeckung. Somit saugen die Saugöffnungen 7 das Band 2 fest auf die Kette und gleichzeitig durch die Perforation 18 hindurch den Bedruckstoff 1 fest auf das Band 2. Dadurch kann das Band 2, das selbst von der Antriebswalze 14 angetrieben wird, über Haftreibung zwischen Band 2 und Kette 4 letztere antreiben.
Die Glieder 5 laufen zeitweise, nämlich während ihrer Bewegungsphase zusammen mit dem oberen Bandtrum, auf einer Schiene 8 mit einer Längsnut 9, an die ein Vakuumerzeuger angeschlossen ist. Im Boden der Vakuumkammer 6 des jeweiligen Glieds 5 ist eine Durchgangsbohrung, die in der genannten Bewegungsphase mit der Längsnut 9 in luftleitender Überdeckung steht. Dadurch ist die Vakuumkammer 6 mit dem Vakuumerzeuger gekoppelt. In der Decke der Vakuumkammern 6 der Glieder 5 befinden sich Durchgangsbohrungen, die in den Saugöffnungen 7 münden, wodurch diese mit Vakuum beaufschlagt werden.
Jedes Glied 5 hat auf seiner Unterseite eine oder mehrere Kühlrippen 11, welche die Temperierung der Kette 5 durch einen seitlich eingeblasenen Luftstrom 19 unterstützen. Bezüglich der Kühlung ist auch das Material (Aluminium) der Glieder 5 vorteilhaft.
Die Pinning-Einrichtungen 13 erwärmen das Band 2 beim Bestrahlen der Inkjet-Druckbilder auf dem Bedruckstoff 1. Die Banderwärmung ist ein unerwünschter Nebeneffekt. Ohne Gegenmaßnahme würde er den präzisen Bandlauf und die Ebenheit des Bands 2 beeinträchtigen, weil dieses mit zum Beispiel ca. 0,3 mm Dicke nur eine geringe Wärmekapazität aufweist. Als Gegenmaßnahme ist die Kühlung sehr wirksam.
Die Kurvenradien der Umlenkbiegungen der Kurvenbahn 17 sind so angepasst, dass der Drehmomentbedarf des jeweiligen Glieds 5, das in die jeweilige Biegung einläuft, und der Drehmomentbedarf des jeweiligen Glieds 5, das gleichzeitig aus der besagten Biegung ausläuft, in der Summe Null ergeben. Das Beschleunigen des einlaufenden Glieds 5 erfordert einen erhöhten Momentenbedarf der Antriebswalze 14 und das Abbremsen des auslaufenden Glieds 5 erfordert einen verringerten Momentenbedarf, woraus die vorteilhafte Kompensation resultiert.
Bezugszeichenliste

1: Bedruckstoff
2: Band
3: Ring
4: Kette
5: Glied
6: Vakuumkammer
7: Saugöffnung
8: Schiene
9: Längsnut
10: Rolle
11: Kühlrippe
12: Druckkopf
13: Pinning-Einrichtung
14: Antriebswalze
15: Umlenkwalze
16: Gelenk
17: Kurvenbahn
18: Perforation
19: Luftstrom
R2: Umlaufrichtung des Bands 2
R4: Umlaufrichtung der Kette 4

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102014224972 A1 [0003]

Claims

Vorrichtung zum Transport von Bedruckstoff (1) in Form von Bogen oder einer Bahn, umfassend ein Band (2), auf dem der Bedruckstoff (1) beim Transport liegt, wobei das Band (2) einen Ring (3) bildet, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Rings (3) eine Kette (4) mit Gliedern (5) angeordnet ist, die Vakuumkammern (6) mit Saugöffnungen (7) haben.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Glieder (5) mit den Saugöffnungen (7) am Band (2) festsaugen, und dass das Band (2) die Kette (4) antreibt.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Glieder (5) Balken sind, die sich quer zur Umlaufrichtung (R4) der Kette (4) längserstrecken.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugöffnungen (7) Quernuten sind, die sich quer zur Umlaufrichtung (R4) der Kette (4) längserstrecken.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Glieder (5) auf einer Schiene (8) mit einer Längsnut (9) laufen, die sich in Umlaufrichtung (R4) der Kette (4) längserstreckt, wobei die Längsnut (9) einen Vakuumanschluss für die Vakuumkammern (6) bildet.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Glieder (5) als Wagen mit Rollen (10) ausgebildet sind.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Glieder Kühlrippen (11) aufweisen.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Glieder (5) Aluminiumprofile sind.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Band (2) ein Stahlband ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Band (2) ein Saugband zum pneumatischen Festhalten des Bedruckstoffs (1) ist.
Druckmaschine, umfassend einen oder mehrere Druckköpfe (12) für Inkjet und eine oder mehrere Pinning-Einrichtungen (13), dadurch gekennzeichnet, dass eine Transportvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10 vorhanden ist, und dass jeder Druckkopf (12) und jede Pinning-Einrichtung (13) auf das Band (2) der Transportvorrichtung gerichtet ist, um den Bedruckstoff (1) darauf zu behandeln.