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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kameramodul und ein System zur Überwachung einer Passagierkabine eines Luftfahrzeugs sowie ein Luftfahrzeug, insbesondere ein Passagierflugzeug.
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Passagierkabinen von Luftfahrzeugen werden aus verschiedenen Gründen zunehmend mit Überwachungssystemen, insbesondere mit Kameraüberwachungssystemen ausgestattet. Hierfür sind in den Passagierkabinen Kameras angeordnet, die Videobilder des Kabinenraums aufzeichnen und zur Wiedergabe an einem Display für das Kabinenpersonal bereitstellen.
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Eine Herausforderung stellt bei derartigen Überwachungssystemen die Anordnung und Versorgung der Kameras in der Passagierkabine dar. Einerseits ist eine platzsparende, unauffällige Montage der Kameras wünschenswert. Andererseits soll mit möglichst wenigen Kameras ein guter Überblick über den Innenraum der Passagierkabine erhalten werden. Vor diesem Hintergrund wird in der
DE 20 2017 107 834 U1 beschrieben, eine Kameraeinrichtung in einer Abdeckeinrichtung eines Versorgungskanals zu befestigen, an welchem außerdem eine Vielzahl von Versorgungseinheiten, sogenannte Passenger-Service-Units (PSU), angeordnet sind. Die
US 2007/0057785 A1 beschreibt außerdem eine kabellose Datenübertragung von Kameras eines Systems zur Überwachung einer Passagierkabine an eine Kontrolleinrichtung.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Konzept zur Überwachung einer Passagierkabine eines Luftfahrzeugs bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird jeweils durch ein Kameramodul mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch ein System mit den Merkmalen des Anspruchs 10 und ein Luftfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst.
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Nach einem ersten Aspekt der Erfindung ist ein Kameramodul zur Überwachung einer Passagierkabine eines Luftfahrzeugs vorgesehen. Das Kameramodul umfasst eine Abdeckeinrichtung zur Befestigung in einer Längsausnehmung eines Versorgungskanals mit einem Trägerteil, welches eine kreisförmige Befestigungsausnehmung aufweist, und einer die Befestigungsausnehmung zumindest teilweise umgebenden Lagerstruktur, und eine Kameraeinrichtung. Die Kameraeinrichtung umfasst ein Kameragehäuse, welches einen Lagerabschnitt mit einer sphärisch gekrümmten Außenfläche aufweist, und eine Kameraeinheit, welche eine in einer Frontausnehmung des Kameragehäuses aufgenommene Linse, einen in einem Innenraum des Kameragehäuses angeordneten optischen Sensor zur Erzeugung von Bilddaten, insbesondere Video-Bilddaten, und eine Datenschnittstelle zur Übertragung der Bilddaten aufweist, wobei das Kameragehäuse mit dem Lagerabschnitt in der Lagerstruktur um zumindest zwei Achsen drehbar oder schwenkbar gelagert ist. Ferner weist das Kameramodul eine Arretiereinrichtung zum Arretieren des Kameragehäuses relativ zu der Lagerstruktur auf.
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Nach einem zweiten Aspekt der Erfindung ist ein System zur Überwachung einer Passagierkabine eines Luftfahrzeugs vorgesehen. Das System umfasst einen sich in einer Kanallängsrichtung erstreckenden Versorgungskanal, welcher eine in der Kanallängsrichtung verlaufende Längsausnehmung aufweist, zumindest ein Kameramodul gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung, wobei das Trägerteil des Kameramoduls in der Längsausnehmung des Versorgungskanals befestigt ist, und eine Bildwiedergabeeinrichtung, welche über ein Datennetzwerk, z.B. ein LAN, ein WLAN oder ein Bluetooth-Netzwerk, mit der Datenschnittstelle der Kameraeinrichtung verbunden ist und zur Wiedergabe von durch die Kameraeinrichtung bereitgestellten Bilddaten eingerichtet ist.
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Nach einem dritten Aspekt der Erfindung ist ein Luftfahrzeug vorgesehen. Das Luftfahrzeug weist eine Passagierkabine mit einer Vielzahl von Passagiersitzreihen, welche in Bezug auf eine Kabinenlängsrichtung hintereinander angeordnet sind, und ein System nach dem zweiten Aspekt der Erfindung auf, wobei der Versorgungskanal oberhalb der Passagiersitzreihen angeordnet ist und sich mit der Kanallängsrichtung in der Kabinenlängsrichtung erstreckt.
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Eine der Erfindung zugrundeliegende Idee besteht darin, ein Kameramodul mit einer Kameraeinrichtung zum Aufzeichnen von Video-Bildern in einer Abdeckeinrichtung eines Versorgungskanals um zumindest zwei Drehachsen schwenkbar zu lagern, um eine flexible Ausrichtung der Kameraeinrichtung bei der Montage des Kameramoduls am Versorgungskanal zu erleichtern. Die von der Kameraeinrichtung erfassten Video-Bilder werden als Bilddaten über eine Datenschnittstelle an eine Bildwiedergabeeinrichtung, z.B. einen Display, übertragen, wo sie vom Kabinenpersonal betrachtet werden können.
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Der Versorgungskanal dient als Montagestruktur für sogenannte Passenger-Service-Units (PSU), also Versorgungseinheiten für Passagiere des Luftfahrzeugs, welche z.B. Lüftungsauslässe einer Klimaanlage, Leselampen, Anzeigeeinrichtungen für Anschnallzeichen oder dergleichen aufweisen. Gleichzeitig dient der Versorgungskanal als Leitungskanal zur Aufnahme von Versorgungsleitungen der PSUs. Das erfindungsgemäße Kameramodul weist eine Abdeckeinrichtung mit einem sich flächig erstreckenden, z.B. plattenförmigen Trägerteil auf, welches in eine Ausnehmung des Versorgungskanal einsetzbar und an dem Versorgungskanal befestigbar ist, z.B. mittels Klammern oder dergleichen. Das Trägerteil weist eine kreisförmige Befestigungsausnehmung oder -öffnung auf. Die Kameraeinrichtung des Kameramoduls weist ein Gehäuse auf, das einen Innenraum definiert, in welchem ein Kamerasensor und optional weitere Komponenten einer Kameraelektronik aufgenommen sind. Das Gehäuse kann insbesondere einen Basisabschnitt und einen von diesem vorstehenden Frontabschnitt aufweisen, wobei eine Frontausnehmung in dem Frontabschnitt ausgebildet ist. Eine optische Linse der Kameraeinrichtung ist in bzw. an der Frontausnehmung des Gehäuses angeordnet, so dass die Linse einfallendes Licht auf den Kamerasensor fokussiert. Optional sind weitere Linsen oder allgemein eine Kameraoptik vorgesehen. Das Gehäuse insgesamt kann eine kugel- oder kugelkalottenförmige Außengestalt bzw. Außenfläche aufweisen. Allgemein weist das Gehäuse einen sphärisch gekrümmten Lagerabschnitt auf, der an einer an dem Trägerteil befestigten oder einstückig mit diesem ausgebildeten Lagerstruktur gelagert ist. Durch die sphärische Krümmung des Lagerabschnitts kann auf einfache Weise eine Verschwenkung der Kameraeinrichtung in verschiedenen Raumrichtungen erfolgen. Die Lagerstruktur erstreckt sich zumindest teilweise um den Umfang der Befestigungsausnehmung herum. Mittels einer Arretiereinrichtung, z.B. einer Spannschraube oder dergleichen, wird das Kameragehäuse in der eingestellten Schwenkstellung ortsfest relativ zu der Lagerstruktur bzw. zu dem Trägerteil fixiert.
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Einer der Vorteile der Erfindung liegt darin, dass durch die schwenkbare Lagerung der Kameraeinrichtung der Blickwinkel, in welchem Video-Bilddaten erfasst werden können, flexibel an das jeweilige Kabinenlayout, also die Anordnung der Sitzreihen angepasst werden kann. Die Abdeckungseinrichtung ermöglicht eine Befestigung des Kameramoduls in einem Versorgungskanal. Damit können innerhalb einer Passagierkabine entlang des Versorgungskanals ein oder mehrere Kameramodule verteilt angeordnet werden. Dies erleichtert eine Überwachung eines großen Teils der Passagierkabine. Ferner wird die elektrische Versorgung des Kameramoduls durch die üblicherweise im Versorgungskanal vorgesehenen Versorgungsleitungen erleichtert.
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Die zumindest teilweise kugelförmige Gestaltung des Kameragehäuses erleichtert bei kompaktem Aufbau des Gehäuses die schwenkbare Lagerung. Somit kann die Kameraeinrichtung in unauffälliger Weise in die Abdeckeinrichtung integriert werden.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den auf die unabhängigen Ansprüche rückbezogenen Unteransprüchen in Verbindung mit der Beschreibung.
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Gemäß einer Ausführungsform des Kameramoduls ist vorgesehen, dass die Lagerstruktur ein an dem Trägerteil befestigtes Basisteil und ein an dem Basisteil entlang einer koaxial zu einer Mittelachse der Befestigungsausnehmung verlaufenden Führungsrichtung geführtes Lagerstück aufweist, wobei die Außenfläche des Lagerabschnitts des Kameragehäuses mit einem ersten Bereich an einem Anlageabschnitt des Basisteils und mit einem in Bezug auf die Führungsrichtung entgegengesetzten Bereich an dem Lagerstück anliegt, und wobei das Kameragehäuse mittels der Arretiereinrichtung zwischen dem Lagerstück und dem Anlageabschnitt des Basisteils reibschlüssig arretiert ist. Demnach bildet die Lagerstruktur eine zweiteilige Schale eines Kugelgelenks, wobei der Lagerabschnitt des Kameragehäuses zwischen dem Anlageabschnitt des Basisteils, welches eine erste Halbschale des Gelenks bildet, und dem Lagerstück, welches eine zweite Halbschale des Gelenks bildet, geführt ist. Die Arretiereinrichtung spannt das Lagerstück in Richtung des Anlageabschnitts Basisteils vor, wodurch der Lagerabschnitt des Kameragehäuses zwischen Lagerstück und Anlageabschnitt des Basisteils eingeklemmt wird. Somit wird eine konstruktiv einfache schwenkbare Lagerung und Arretierung des Kameragehäuses erzielt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Arretiereinrichtung durch einen Sicherungsring gebildet, welcher das Lagerstück in Richtung des Anlageabschnitts des Basisteils vorspannt und an dem Basisteil lösbar befestigt ist. Beispielsweise kann der Sicherungsring ein Außengewinde aufweisen, welches mit einem an dem Basisteil vorgesehenen Innengewinde zur Aufbringung der Vorspannung verschraubt sein. Der Sicherungsring kann optional einstückig mit dem Lagerstück ausgebildet sein, z.B. indem das Lagerstück ein Außengewinde aufweist, so dass dieses in das Basisteil einschraubbar ist. Auch ist denkbar, den Sicherungsring, unabhängig davon, ob dieser durch das Lagerstück selbst gebildet oder als separates Bauteil realisiert ist, mittels Federn in Richtung des Anlageabschnitts des Basisteils vorzuspannen. Durch diese Gestaltungsmöglichkeiten werden jeweils konstruktiv einfache Lösungen zur schwenkbaren Lagerung und Arretierung des Kameragehäuses bereitgestellt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Datenschnittstelle zur drahtlosen Datenübertragung eingerichtet ist, z.B. als WIFI-Schnittstelle, als Bluetooth-Schnittstelle oder dergleichen. Die drahtlose Datenübertragung verringert den Verkabelungsaufwand im Versorgungskanal und ermöglicht gleichzeitig eine hohe Datenübertragungsrate an verschiedene Empfänger, so dass die Video-Bilddaten flexibel an ein oder mehrere Bildwiedergabeeinrichtungen verteil werden können.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Kameraeinrichtung eine mit dem Sensor und der Datenschnittstelle verbundene Auswerteeinheit zur Auswertung der Bilddaten auf, wobei die Auswerteeinheit dazu eingerichtet ist, vorbestimmte Bewegungsmuster in den Bilddaten zu erkennen, und die Übertragung der Bilddaten durch die Datenschnittstelle nur freizugeben, wenn ein vorbestimmtes Bewegungsmuster erkannt wird. Die Auswerteeinheit kann insbesondere einen Prozessor und einen durch den Prozessor lesbaren Datenspeicher aufweisen und beispielsweise als Mikroprozessor realisiert sein. Die Auswerteeinheit ist zur Durchführung eines Bildverarbeitungsalgorithmus, der z.B. als Software auf dem Datenspeicher gespeichert sein kann, eingerichtet. Der Bildverarbeitungsalgorithmus wertet die vom Kamerasensor bereitgestellten Bilddaten dahingehend aus, ob bestimmte Bewegungsmuster vorliegen. Ein Bewegungsmuster kann im einfachsten Fall z.B. dadurch definiert sein, dass ein vorbestimmter Bildbereich durch ein Objekt verdeckt ist, z.B. weil ein Passagier sich von seinem Sitz entfernt oder aufsteht. Damit kann in die Kameraeinrichtung auf einfache Weise eine Art Bewegungssensor integriert werden, der softwaretechnisch besonders flexibel an die jeweiligen Einbaubedingungen des Kameramoduls anpassbar ist. Die Auswerteeinheit gibt die Datenübertragung über die Datenschnittstelle nur frei, wenn ein vorbestimmtes Bewegungsmuster erkannt wird, z.B. indem die Auswerteeinheit selbst die Bilddaten an der Datenschnittstelle bereitstellt. Dadurch kann die tatsächlich übertragene Datenmenge deutlich reduziert werden. Zudem wird der Überwachungsaufwand für das Kabinenpersonal vorteilhaft verringert, da nur noch dann Bilder an der Bildwiedergabeeinrichtung angezeigt werden, wenn tatsächlich eine relevante Bewegung, z.B. das Aufstehen eines Passagiers während einer kritischen Flugphase wie Start und Landung, erfasst wird.
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Optional kann der Sensor der Kameraeinrichtung als Photomischdetektor, also als PMD-Sensor ausgebildet sein, der zum Aussenden von Lichtimpulsen und zur Ermittlung der Lichtsignallaufzeit eingerichtet ist. Damit kann eine sogenannte ToF-Kamera realisiert werden, wobei „ToF“ als Abkürzung für den Englischen Ausdruck „Time of Flight“ steht. Dies erleichtert weiter die Bewegungserkennung.
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Gemäß einer Ausführungsform des Kameramoduls ist vorgesehen, dass die Kameraeinrichtung einen Bewegungssensor zum Erfassen von Bewegungen im Blickfeld des Kamerasensors und eine Auswerteeinheit aufweist, wobei der Bewegungssensor mit der Auswerteeinheit verbunden ist und die Auswerteeinheit dazu eingerichtet ist, die Übertragung der Bilddaten durch die Datenschnittstelle nur freizugeben, wenn durch den Bewegungssensor eine Bewegung detektiert wird. Die Auswerteeinheit kann z.B. wie oben beschrieben als Mikroprozessor oder dergleichen realisiert sein oder als analoge Schalteinrichtung, welche die Datenschnittstelle aktiviert oder abschaltet. Der Bewegungssensor kann in die Frontausnehmung des Kameragehäuses integriert sein und z.B. als Radar-, Infrarot- oder ähnlicher Sensor realisiert sein.
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Optional kann die Auswerteeinheit dazu eingerichtet sein, die Bilddaten in Bildinformationsdaten umzuwandeln und diese an der Datenschnittstelle bereitzustellen. Dies kann alternativ oder zusätzlich zum Bereitstellen der Bilddaten erfolgen. Die Bildinformationsdaten können binäre Zustandsinformationen über einen Zustand einer oder mehrerer Kabinenkomponenten enthalten. Beispielsweise kann eine Zustandsinformation bezüglich einer Schwenkposition eines an einem Passagiersitz angeordneten Ablagetabletts (ausgeklappt oder eingeklappt), eines Schließzustands eines Sitzgurtes (offen oder geschlossen) und/oder eines Belegungszustands eines Passagiersitzes (leer oder besetzt) aus den Bilddaten ermittelt werden, beispielsweise anhand der durch den Bewegungssensor erfassten Bewegungsdaten oder anhand der durch die Kamera erfassten Bilddaten. Durch die Übertragung der Bildinformationsdaten wird abstrakt von dem tatsächlichen plastischen Bild, das in den Bilddaten enthalten ist, eine für das Kabinenpersonal einfach und schnell erfassbare Information über die Zustände von Kabinenkomponenten bereitgestellt.
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Grundsätzlich ist auch denkbar weitere Sensoren in das Kameragehäuse zu integrieren, z.B. Temperatursensoren, Luftdrucksensoren, Feuchtigkeitssensoren und dergleichen. Die von den Sensoren bereitgestellten Sensorsignale können über die Datenschnittstelle in ein Datennetzwerk eingespeist werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des Kameramoduls ist vorgesehen, dass die Kameraeinrichtung ein Leuchtmittel aufweist, welches an einem Frontabschnitt des Kameragehäuses angeordnet ist. Insbesondere kann das Leuchtmittel zusammen mit der Linse in der Frontausnehmung des Kameragehäuses angeordnet sein. Als Leuchtmittel kann z.B. eine Leuchtdiode, kurz LED, verwendet werden. Damit kann einerseits die zu erfassende Szene ausgeleuchtet werden, wodurch die Bildqualität verbessert wird. Optional kann das Leuchtmittel auch von Passagieren als Leselampe verwendet werden, so dass die funktionale Integration innerhalb der Passagierkabine weiter verbessert wird.
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Optional ist das Leuchtmittel zum Emittieren von sichtbarem Licht und/oder Licht im Infrarotbereich eingerichtet. Insbesondere kann beim Emittieren von Licht im Infrarotbereich ohne Beeinträchtigung der Passagiere die von der Kameraeinrichtung zur erfassende Szene ausgeleuchtet werden, was insbesondere bei Dunkelheit in der Kabine von Vorteil ist.
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Gemäß einer Ausführungsform des Systems zur Überwachung der Passagierkabine ist vorgesehen, dass die Bildwiedergabeeinrichtung als Personal Electronic Device, z.B. als ein Tablet-PC, als ein Smartphone oder dergleichen realisiert ist. Allgemein umfasst die Bildwiedergabeeinrichtung ein Display und eine Datenschnittstelle zum Empfangen von (Video-)Bilddaten. Als Personal Electronic Device kann die Bildwiedergabeeinrichtung vom Kabinenpersonal mitgeführt werden, so dass die durch die Kameraeinrichtung aufgenommenen Bilder an praktisch jedem Aufenthaltsort des Kabinenpersonals abrufbar sind.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die Bildwiedergabeeinrichtung durch ein relativ zum Versorgungskanal stationär angeordnetes Display realisiert sein. Das Display kann z.B. an einem Bordmonument, wie z.B. einer Bordküche oder einer Bordtoilette angebracht sein. Insbesondere kann das Display durch ein Display des sogenannten Flight-Attendant-Panel, als Teil des sogenannten Cabin Management Systems (CMS) gebildet sein, welches als Bedienungs- und Anzeigeschnittstelle zur Bedienung und zur Anzeige verschiedener Funktionen der PSUs vorgesehen ist. Dies bietet den Vorteil, dass mit ein- und derselben Bildwiedergabeeinrichtung neben den üblichen Kabinenfunktionen auch die durch die Kameramodule realisierte Überwachungsfunktion der Passagierkabine bereitgestellt wird.
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Gemäß einer Ausführungsform des Luftfahrzeugs umfasst dieses einen in der Passagierkabine angeordneten Flugbegleitersitz und ein gegenüber dem Flugbegleitersitz angeordnetes Kabinenmonument, wie z.B. eine Bordküche, eine Bordtoilette oder eine Trennwand, an welchem die Bildwiedergabeeinrichtung angebracht, insbesondere lösbar angebracht ist. Z.B. kann die als Personal Electronic Device realisierte Bildwiedergabeeinrichtung in einer an dem Bordmonument vorgesehenen Halterung befestigt werden, z.B. durch einen lösbaren Clip oder dergleichen. Während Start und Landung kann eine Person der Kabinencrew auf dem Flugbegleitersitz platznehmen und den Kabinenbereich überwachen, indem die von der Kameraeinrichtung aufgezeichneten Bilder an der Bildwiedergabeeinrichtung angezeigt werden. Somit ist eine flexible Anordnung des Flugbegleitersitzes innerhalb der Passagierkabine möglich, da die Kabinencrew keinen direkten Blick mehr auf die Sitzreihen haben muss.
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In Bezug auf Richtungsangaben und Achsen, insbesondere auf Richtungsangaben und Achsen, die den Verlauf von physischen Strukturen betreffen, wird hierin unter einem Verlauf einer Achse, einer Richtung oder einer Struktur „entlang“ einer anderen Achse, Richtung oder Struktur verstanden, dass diese, insbesondere die sich in einer jeweiligen Stelle der Strukturen ergebenden Tangenten jeweils in einem Winkel von kleiner 45 Grad, bevorzugt kleiner 30 Grad und insbesondere bevorzugt parallel zueinander verlaufen.
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In Bezug auf Richtungsangaben und Achsen, insbesondere auf Richtungsangaben und Achsen, die den Verlauf von physischen Strukturen betreffen, wird hierin unter einem Verlauf einer Achse, einer Richtung oder einer Struktur „quer“ zu einer anderen Achse, Richtung oder Struktur verstanden, dass diese, insbesondere die sich in einer jeweiligen Stelle der Strukturen ergebenden Tangenten jeweils in einem Winkel von größer oder gleich 45 Grad, bevorzugt größer oder gleich 60 Grad und insbesondere bevorzugt senkrecht zueinander verlaufen.
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Hierin wird unter „einstückig“, „einteilig“, „integral“ oder „in einem Stück“ ausgebildeten Komponenten allgemein verstanden, dass diese Komponenten als ein einziges, eine Materialeinheit bildendes Teil vorliegen und insbesondere als ein solches hergestellt sind, wobei die eine von der anderen Komponente nicht ohne Aufhebung des Materialzusammenhalts von der anderen lösbar ist.
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Im Folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnungen erläutert. Von den Figuren zeigen:
- 1 eine schematische Schnittansicht eines Kameramoduls gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- 2 eine schematische Schnittansicht eines in einem Versorgungskanal montierten Kameramoduls gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- 3 eine schematische Draufsicht auf eine Längsöffnung eines Versorgungskanals, in dem ein Kameramodul gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung sowie weitere Servicemodule (PSUs) montiert sind;
- 4 eine schematisch-funktionelle Darstellung eines Systems zur Überwachung einer Passagierkabine eines Luftfahrzeugs gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- 5 eine schematisch Schnittansicht einer Passagierkabine eines Luftfahrzeugs gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- 6 eine Draufsicht auf eine Passagierkabine eines Luftfahrzeugs gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; und
- 7 eine schematische Schnittansicht eines Kameramoduls gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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In den Figuren bezeichnen dieselben Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche Komponenten, soweit nichts Gegenteiliges angegeben ist.
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1 zeigt beispielhaft und rein schematisch eine Schnittansicht eines Kameramoduls 1. Das Kameramodul 1 dient zur Überwachung einer Passagierkabine 210 eines Luftfahrzeugs 200 und kann an einem Versorgungskanal 110 in der Passagierkabine 210 montiert werden, wie dies z.B. in 2 dargestellt ist. Die 3 und 5 zeigen eine Anordnung des Kameramoduls 1 an dem Versorgungskanal 110 gemeinsam mit optionalen Servicemodulen, sogenannten Passenger-Service-Units (PSUs) 150, und ebenfalls optionalen Blindmodulen 151.
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Wie in 1 beispielhaft dargestellt ist, weist das Kameramodul 1 eine Abdeckeinrichtung 2, eine Kameraeinrichtung 3, und eine Arretiereinrichtung 4 auf.
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Die Abdeckeinrichtung 2 weist ein Trägerteil 20 sowie eine Lagerstruktur 22 zur Lagerung bzw. Aufnahme der Kameraeinrichtung 3 auf. Das Trägerteil 20 kann insbesondere als ein sich flächig erstreckendes Bauteil realisiert sein, z.B. als plattenförmiges Bauteil wie in den 1 und 2 beispielhaft dargestellt. Das Trägerteil 20 kann an entgegengesetzten seitlichen Endabschnitten jeweils eine Befestigungsstruktur 20A aufweisen, wie dies in 2 beispielhaft dargestellt ist.
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Wie in 2 erkennbar ist, kann die Befestigungsstruktur 20A z.B. durch eine Aufnahmenut gebildet sein, in welche eine entsprechende Befestigungsstruktur 110A des Versorgungskanals 110 einführbar ist. Wie in 1 weiterhin dargestellt ist, weist das Trägerteil 20 eine Befestigungsausnehmung 21 auf, welche insbesondere kreisförmig ausgebildet sein kann und sich zwischen einer ersten Oberfläche 20a und einer entgegengesetzt zu dieser gelegenen zweiten Oberfläche 20b des Trägerteils 20 erstreckt. Wie in 2 erkennbar ist, kann das Trägerteil 20 einen oder mehrere gewölbte Bereiche 20B aufweisen, in denen die erste Oberfläche 20a eine konkav gewölbte Vertiefung ausbildet. Die Befestigungsausnehmung 21 ist optional in einem jeweiligen gewölbten Bereich 20B ausgebildet, wie dies in 2 beispielhaft dargestellt ist. Das Trägerteil 20 kann eine Länge 120 in einem Bereich zwischen 20 cm und 100 cm und eine Breite b20 in einem Bereich zwischen 8 cm und 20 cm aufweisen. Das Trägerteil 20 kann insbesondere aus einem Kunststoffmaterial oder einem Faserverbundmaterial gebildet sein.
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Die Lagerstruktur 22 dient zur schwenkbaren Lagerung der Kameraeinrichtung 3 und kann insbesondere ein Basisteil 23 und optional ein Lagerteil 24 aufweisen. Das Basisteil 23 ist an dem Trägerteil 20 befestigt, z.B. mit diesem verschraubt, verklebt oder einstückig mit diesem ausgebildet, und an der zweiten Oberfläche 20b des Trägerteils angeordnet, wie dies in 1 beispielhaft dargestellt ist. Das Basisteil 23 kann beispielsweise als ein zylinderförmiges oder quaderförmiges Bauteil realisiert sein und weist einen in die Befestigungsausnehmung 21 des Trägerteils 20 hineinragenden Anlageabschnitt 23A auf, welcher eine Anlagefläche zur Anlage an die Kameraeinrichtung 3 aufweist. Ferner weist das Basisteil 23 einen sich quer zu dem Anlageabschnitt 23A erstreckenden Führungsabschnitt 23B auf. Allgemein umgibt die Lagerstruktur 22 die Befestigungsausnehmung 21 zumindest teilweise.
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Der Führungsabschnitt 23B definiert eine Führungsfläche, die eine Mittelachses M21 der Befestigungsausnehmung 21 zumindest teilweise umschließt und sich parallel zu der Mittelachses M21 der Befestigungsausnehmung 21 in einer Führungsrichtung F erstreckt. Insbesondere definiert die Führungsfläche des Führungsabschnitts 23B eine koaxial zu der Mittelachses M21 der Befestigungsausnehmung 21 verlaufende Führungsachse. Wie in 1 beispielhaft gezeigt ist, kann das optionale Lagerteil 24 mit einer Außenumfangsfläche 24a an der Führungsfläche des Führungsabschnitt 23B entlang der Führungsrichtung F verschiebbar gelagert sein.
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Wie in 1 beispielhaft dargestellt ist, weist die Kameraeinrichtung 3 ein Kameragehäuse 30 und eine Kameraeinheit mit einer Linse 31, einem optischen Sensor bzw. Kamerasensor 32 und einer Datenschnittstelle 33 auf. Optional kann die Kameraeinheit zusätzlich einen Bewegungssensor 36, z.B. in Form eines Radar- oder Infrarotsensors und/oder ein Leuchtmittel 37, z.B. in Form einer LED aufweisen.
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Wie in 1 beispielhaft dargestellt ist, kann das Kameragehäuse 30 einen kugelkalottenförmigen Basisabschnitt 30B und einen radial von diesem vorspringenden, beispielsweise zylinderförmigen Frontabschnitt 30C aufweisen. Allgemein definiert das Kameragehäuse 30 einen Innenraum 130 und weist eine Frontausnehmung oder Frontöffnung 30A. Ferner weist das Kameragehäuse 30 einen Lagerabschnitt 35 mit einer sphärisch gekrümmten Außenfläche 35a auf. Die den Lagerabschnitt 35 bildende sphärisch gekrümmte Außenfläche 35 kann beispielsweise direkt durch die Außenfläche des Basisabschnitts 30B des Kameragehäuses 30 gebildet sein, wie dies in 1 beispielhaft gezeigt ist. Alternativ ist auch denkbar, dass der Basisabschnitt 30B des Kameragehäuses 30 eine quaderförmige oder andere Gestalt aufweist und der Lagerabschnitt 30 in Form einer Kugelkalotte an den Basisabschnitt 30B des Kameragehäuses 30 angeformt oder an diesem befestigt ist. In 1 ist beispielhaft dargestellt, dass die Frontausnehmung 30A an einer Stirnfläche des Frontabschnitts 30C ausgebildet ist. Alternativ ist auch denkbar, dass die Frontausnehmung 30A an einer die Stirnseite mit dem Basisabschnitt 30B verbindenden Umfangsfläche des Frontabschnitts 30C ausgebildet ist, wie dies beispielhaft in 7 dargestellt ist. Das Kameragehäuse 30 kann insbesondere aus einem Kunststoffmaterial gebildet sein.
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Wie in 1 beispielhaft dargestellt ist, liegt das Kameragehäuse 30 mit einem ersten Bereich des Lagerabschnitts 35 bzw. der sphärisch gekrümmten Außenfläche 35a an dem Basisabschnitt 23A des Basisteils 23 der Lagerstruktur 22 an bzw. ist an dem Basisabschnitt 23A geführt. Durch die sphärische Krümmung der Außenfläche 35a des Lagerabschnitts 35 des Kameragehäuses 30 kann das Kameragehäuse 30 um zumindest zwei Schwenkachsen gedreht bzw. verschwenkt werden, so dass die Frontöffnung 30A flexibel in verschiedene Richtungen ausgerichtet werden kann.
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Optional kann das Kameragehäuse 30 mit einem zweiten Bereich des Lagerabschnitts 35 bzw. der sphärisch gekrümmten Außenfläche 35a an dem Lagerstück 24 anliegen, wobei der zweite Bereich des Lagerabschnitts 35 in Bezug auf die Führungsrichtung F entgegengesetzt zu dem ersten Bereich liegt. Die Arretiereinrichtung 4, welche in 1 beispielhaft in Form eines Sicherungsrings ausgebildet ist, der mit einem Außengewinde 40 in ein an dem Führungsabschnitt 23B vorgesehenen Innengewinde verschraubt ist, spannt das Lagerstückt 24 entlang der Führungsrichtung F bzw. in Richtung des Anlageabschnitts 23 des Basisteils 23 vor. Damit ist das Kameragehäuse 30 zwischen dem Lagerstück 24 und dem Anlageabschnitt 23A des Basisteils 23 reibschlüssig arretiert. Selbstverständlich sind auch andere Arten von Arretierungseinrichtungen 4 denkbar, die das Lagerstück 24 in Richtung des Anlageabschnitts 23A des Basisteils 23 vorspannen und an dem Basisteil 23 lösbar befestigen, wie z.B. auf das Lagerstück 24 oder direkt auf das Gehäuse 30 wirkende Federn oder Sicherungsstifte.
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Die in 1 beispielhaft dargestellte Kameraeinheit weist eine Linse 31, einen optischen Kamerasensor 32, eine Datenschnittstelle 33, eine optionale Auswerteeinheit 34, einen optionalen Bewegungssensor 36 und ein ebenfalls optionales Leuchtmittel 37 auf. Die Linse 31 oder allgemein eine optische Linsenanordnung ist in der Frontausnehmung 30A des Kameragehäuses 30 angeordnet, z.B. mittels eines Trägers (nicht dargestellt) oder indem die Linse 31 in die Frontausnehmung 30A eingepasst ist.
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Der optische Sensor 32 ist der Linse 31 gegenüberliegend im Innenraum 130 des Kameragehäuses 30 angeordnet. Bei dem in 1 beispielhaft dargestellten Kameramodul 1 ist der optische Sensor 32 im Bereich des Basisabschnitts 30B des Kameragehäuses 30 angeordnet. In dem in 7 beispielhaft dargestellten Kameramodul 1 ist der optische Sensor 32 im Bereich des Frontabschnitts 30C angeordnet. Allgemein kann der Sensor 32 auf einer Leiterplatte 38 angeordnet und kontaktiert sein, wie dies in 1 schematisch dargestellt ist. Der optische Sensor kann beispielsweise ein CCD-Sensor, ein CMOS-Sensor oder ein PMD-Sensor sein und ist zur Erzeugung von Bilddaten basierend aus Licht im sichtbaren bis in den Infrarotbereich eingerichtet, wobei das Licht durch die Linse 31 auf den Sensor 32 gerichtet bzw. fokussiert wird. Durch die Anordnung von Linse 31 und Sensor 32 relativ zueinander sowie durch die optischen Eigenschaften der Linse 31 wird ein Blickfeld V der Kameraeinrichtung definiert. Beispielsweise kann ein Öffnungswinkel α des Blickfelds V bis zu 185 Grad, vorzugsweise zwischen 180 Grad und 60 Grad liegen.
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Die Datenschnittstelle 33 ist zur drahtgebundenen oder vorzugsweise zur drahtlosen Datenübertragung eingerichtet. Beispielsweise kann die Datenschnittstelle 33 als WLAN-Antenne oder als Bluetooth-Schnittstelle realisiert sein. In 1 ist beispielhaft dargestellt, dass die Datenschnittstelle 33 ebenfalls an der Leiterplatte 38 vorgesehen ist. Selbstverständlich kann die Datenschnittstelle 33 auch separat von der Leiterplatte 38, an der der Kamerasensor 32 angeordnet ist, oder völlig separat von einer Leiterplatte vorgesehen sein. Der Kamerasensor 32 ist mit der Datenschnittstelle 33 verbunden, so dass die vom Kamerasensor 32 erzeugten Bilddaten an der Datenschnittstelle 33 bereitgestellt werden und durch diese über ein Datennetzwerk übertragen werden können.
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Die Kameraeinheit weist ferner einen elektrischen Versorgungsanschluss 33A zum Anschluss an eine elektrische Spannungsquelle S auf, flugzeugtypisch z.B. eine 115 V Wechselspannung mit 400Hz oder 28V Gleichspannung. In 1 ist beispielhaft dargestellt, dass der Versorgungsanschluss 33A an derselben Leiterplatte 38 ausgebildet ist, an welcher der Kamerasensor 38 angeordnet ist. Selbstverständlich kann der Versorgungsanschluss 33A auch an einer separaten Leiterplatte (nicht dargestellt), die mit der in 1 dargestellten Leiterplatte 38 kontaktiert ist, vorgesehen sein. Über den Versorgungsanschluss 33A sind sämtliche Komponenten der Kameraeinheit mit elektrischer Energie versorgbar.
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Die optionale Auswerteeinheit 34 kann insbesondere einen Prozessor, z.B. in Form einer CPU, eines FPGA, eines ASIC oder dergleichen, und einen durch den Prozessor lesbaren Speicher, z.B. in Form eines Flash-Speichers oder eines anderen nicht-flüchtigen Datenspeichermediums, aufweisen. Die Auswerteeinheit 34 ist mit dem optischen Sensor 32 und der Datenschnittstelle 33 verbunden. In dem Speicher kann Software gespeichert sein, die durch den Prozessor ausführbar ist. Beispielsweise kann die Software Bilderkennungsalgorithmen enthalten, mit denen vorbestimmte Bewegungsmuster in den Bilddaten detektierbar sind. Beispielsweise können mehrere, zeitlich nacheinander aufgenommene Bilddatensätze verglichen werden, um Änderungen festzustellen, die auf eine Bewegung im Blickfeld der Kameraeinheit hindeuten. Auch kann beispielsweise eine Laufzeitauswertung von Lichtimpulsen erfolgen, wenn der optische Sensor 32 als PMD-Sensor ausgebildet ist.
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Die Auswerteeinheit kann beispielsweise dazu eingerichtet sein, die Bilddaten in Bildinformationsdaten umzuwandeln und diese, alternativ oder zusätzlich zu den eine plastische Szene im Blickfeld V der Kameraeinheit repräsentierenden Bilddaten, an der Datenschnittstelle bereitzustellen. Die Bildinformationsdaten enthalten binäre Zustandsinformationen über einen Zustand einer oder mehrerer Kabinenkomponenten, wie beispielsweise bezüglich einer Schwenkposition eines an einem Passagiersitz angeordneten Ablagetabletts, eines Schließzustands eines Sitzgurtes und/oder eines Belegungszustands eines Passagiersitzes. Diese Bildinformationsdaten sind beispielsweise mittels des Bilderkennungsalgorithmus anhand der Bilddaten detektierbar. Z.B. können hierzu bestimmte Bildbereiche repräsentierende Bilddaten auf das Vorliegen von Merkmalen hin, die den Zustand der jeweiligen Kabinenkomponente anzeigen, analysiert werden. Die Bildinformationsdaten, die den Zustand einer jeweiligen Kabinenkomponente repräsentieren, können vorzugsweise lediglich zwei Zustände anzeigen, z.B. „zurückgeklappt“ oder „ausgeklappt“ bezüglich eines Ablagetabletts oder „belegt“ oder „frei“ bezüglich eines Passagiersitzes.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Auswerteeinheit 34 auch mit dem optionalen Bewegungssensor 36 verbunden sein. Der Bewegungssensor 36 kann als Radarsensor oder in ähnlicher Weise realisiert sein und ist dazu eingerichtet, Bewegungen im Blickfeld des optischen Sensors 32 zu detektieren. Auf diese Weise kann ebenfalls eine Sitzbelegung erfasst werden, z.B. indem bei Detektion einer Bewegung, z.B. anhand von Laufzeitauswertung von durch den Bewegungssensor 36 emittierter Strahlung, der Zustand „belegt“ durch die Auswerteeinheit 34 ermittelt und als entsprechender Bildinformationsdatensatz an der Datenschnittstelle 33 bereitgestellt wird.
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Die Auswerteeinheit 34 kann insbesondere dazu eingerichtet sein, die Übertragung der Bilddaten durch die Datenschnittstelle 33 nur freizugeben, wenn ein vorbestimmtes Bewegungsmuster in den Bilddaten erkannt oder durch den Bewegungssensor 36 eine Bewegung detektiert wird.
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Das optionale Leuchtmittel 37 dient zur Ausleuchtung des Blickfelds der Kameraeinrichtung und/oder allgemein als Lichtquelle. Das Leuchtmittel 37 kann zusammen mit der Linse 31 in der Frontausnehmung 30A des Kameragehäuses 30 angeordnet sein, wie dies in 1 beispielhaft dargestellt ist. Wie in 1 außerdem erkennbar ist, kann das Leuchtmittel 37 mit der Auswerteeinheit 34 verbunden sein, die auch dazu eingerichtet sein kann, das Leuchtmittel 37 anzusteuern bzw. ein- oder auszuschalten, insbesondere basierend auf einem über die Datenschnittstelle 33 empfangenen Steuerkommandos. Das Leuchtmittel 37 kann zum Emittieren von sichtbarem Licht und/oder Licht im Infrarotbereich eingerichtet sein und ist vorzugsweise als LED realisiert.
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7 zeigt ein weiteres Kameramodul 1, welches sich von dem in 1 insbesondere durch die Gestaltung des Frontabschnitts 30C des Kameragehäuses 30 unterscheidet. Wie bereits oben erläutert ist bei dem in 7 beispielhaft dargestellten Kameramodul 1 die Frontausnehmung 30A in einer Umfangsfläche des Frontabschnitts 30C ausgebildet, die sich radial zu dem Basisabschnitt 30B und quer zu der Stirnfläche des Frontabschnitts 30C erstreckt. Wie in 7 dargestellt, ist die Linse 31 in der Frontausnehmung 30 angeordnet und der Kamerasensor 32 ist der Linse 31 gegenüberliegend im Frontabschnitt 30C und damit im Innenraum 130 des Kameragehäuses 30 angeordnet. In 7 ist der in 1 beispielhaft dargestellte optionale Bewegungssensor 36 nicht eingezeichnet, kann jedoch selbstverständlich vorgesehen sein. Wie in 7 weiterhin erkennbar ist, kann das optionale Leuchtmittel 37 an der Stirnfläche des Frontabschnitts 30C vorgesehen sein.
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Das anhand der beispielhaften 1 und 7 erläuterte Kameramodul 1 kann insbesondere in einem System 100 zur Überwachung einer Passagierkabine 210 eines Luftfahrzeugs 200 verwendet werden. Hierbei ist das Kameramodul 1 in einen Versorgungskanal 110 eingesetzt, wie dies in 2 in einer Schnittansicht quer zum Versorgungskanal 110, in 4 in einer Schnittansicht entlang des Versorgungskanals 110 und in 3 in einer Draufsicht auf den Versorgungskanal 110 beispielhaft dargestellt ist.
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Der Versorgungskanal 110 weist sich in einer Kanallängsrichtung L110 erstreckende Kanalwandungen 112 auf, welche einen Kanalinnenraum 1110 und eine sich in der Kanallängsrichtung L110 erstreckende Kanallängsöffnung oder - ausnehmung 111 definieren. Wie in 2 schematisch dargestellt ist das Kameramodul 1 mit dem Trägerteil 20 in der Längsausnehmung 111 befestigt, z.B. mittels der an dem Trägerteil 20 ausgebildeten Befestigungsstrukturen 20A.
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Wie in den 3 und 5 beispielhaft dargestellt ist, können in dem Versorgungskanal 110 zusätzlich weitere Funktionsmodule angeordnet sein, insbesondere sogenannte PSUs 150 und Blindmodule 151. Die PSUs 150 können beispielsweise sogenannte Luftduschen, also Luftauslässe einer Klimaanlage, Leselampen, Leuchtanzeigen oder andere Funktionseinheiten 150A aufweisen, die in 3 lediglich symbolisch als Kreise dargestellt sind. Die Blindmodule 151 können im wesentlichen plattenförmige Abdeckungen sein, welche in der Längsausnehmung 111 des Versorgungskanals 110 als Blende befestigt sind. In 3 sind beispielhaft ein Kameramodul 1 und mehrere PSUs 150 und Blindmodule 151 dargestellt. Selbstverständlich können in dem Versorgungskanal 110 auch mehrere Kameramodule 1 vorgesehen sein.
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4 zeigt beispielhaft eine Funktionsarchitektur des Systems 100. Wie in 4 beispielhaft dargestellt, weist das System 100 ein oder mehrere Kameramodule 1 und eine Bildwiedergabeeinrichtung 120 auf. In 4 sind der Versorgungskanal 110 und die Abdeckeinrichtung 2 des Kameramoduls 1 aus Gründen der Übersichtlichkeit weggelassen.
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Die Bildwiedergabeeinrichtung 120 kann insbesondere als portable Personal Electronic Device, beispielsweise als ein Tablet-PC realisiert sein, wie dies in 4 schematisch dargestellt ist. Alternativ ist auch denkbar, ein stationäres Display als die Bildwiedergabeeinrichtung 120 vorzusehen. Beispielsweise kann in einem Luftfahrzeug 200 das Display an einem Bordmonument angebracht sein und optional durch ein sogenanntes Flight-Attendant-Panel gebildet sein. Von dem Flight-Attendant-Panel aus, beispielsweise als Teil des Cabin Management Systems (CMS), können verschiedene Kabinenfunktionen, wie z.B. die Funktionseinheiten 150A der PSUs 151 gesteuert werden. Allgemein ist die Bildwiedergabeeinrichtung 120 zur Anzeige von graphischen Darstellungen eingerichtet und kann insbesondere einen Display 121, wie beispielsweise ein LED-, OLED-, TFT- oder LCD-Bildschirm oder dergleichen, mit oder ohne Hintergrundbeleuchtung aufweisen. Die Bildwiedergabeeinrichtung 120 kann eine Datenschnittstelle 122 aufweisen, die zur drahtgebundenen oder drahtlosen Datenübertragung eingerichtet ist. Beispielsweise kann die Datenschnittstelle 121 der Bildwiedergabeeinrichtung 120 als WLAN- oder BLuetooth-Schnittstelle realisiert sein.
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Wie in 4 symbolisch dargestellt ist jede Kameraeinheit der Kameramodule 1 über deren jeweiligen Versorgungsanschluss 33A an eine elektrische Spannungsquelle S angeschlossen, z.B. über in dem Versorgungskanal 110 verlaufende Leitungen (nicht dargestellt). Die Kameramodule 1 sind jeweils über die Datenschnittstelle 33 mit einem Datennetzwerk 130 und über dieses mit der Bildwiedergabeeinrichtung 120 verbunden, wobei die Bildwiedergabeeinrichtung 120 mit deren Datenschnittstelle 122 mit demselben Datennetzwerk 130 verbunden ist.
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Von dem Kamerasensor 32 erzeugte Bilddaten können somit an der Datenschnittstelle 33 der Kameraeinrichtung 3 bereitgestellt und über das Datennetzwerk 130 verteilt werden. Die Bildwiedergabeeinrichtung 120 erhält über die Bilddaten an ihrer Datenschnittstelle 122 aus dem Datennetzwerk 130 und kann basierend auf den Bilddaten eine von der Kameraeinrichtung 3 aufgenommene Szene anzeigen.
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In den 5 und 6 ist jeweils eine Innenansicht einer Passagierkabine 210 eines Luftfahrzeugs 200 beispielhaft dargestellt, welches das beschriebene Überwachungssystem 100 aufweist. Die Passagierkabine 210 wird durch einen sich in einer Kabinenlängsrichtung L210 erstreckenden Rumpf 205 und einen sich in der Kabinenlängsrichtung L210 erstreckenden Kabinenboden 208 umgrenzt. Auf dem Kabinenboden 208 sind eine Vielzahl von Passagiersitzreihen 220 mit jeweils einem oder mehreren nebeneinander angeordneten Passagiersitzen 221 befestigt. Die Passagiersitzreihen 220 sind in Bezug auf die Kabinenlängsrichtung L210 hintereinander bzw. nacheinander angeordnet. Wie in 5 schematisch dargestellt, ist der Versorgungskanal 110 in Bezug auf den Kabinenboden 208 oberhalb der Passagiersitzreihen 220 angeordnet und kann beispielsweise an dem Rumpf 205 befestigt sein. Hierbei erstreckt sich der Versorgungskanal 110 mit der Kanallängsrichtung L110 entlang der Kabinenlängsrichtung L210 und die Längsausnehmung 111 mit dem darin befestigten zumindest einem Kameramodul 1 ist den Passagiersitzreihen 220 bzw. dem Kabinenboden 208 zugewandt orientiert.
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Wie in 6 beispielhaft gezeigt, können in der Passagierkabine 210 optional zusätzlich ein oder mehrere Bord- oder Kabinenmonumente 240, z.B. in Form von Bordküchen, Bordtoiletten oder Trennwänden vorgesehen sein. Optional kann außerdem ein Flugbegleitersitz 230 vorgesehen sein, welcher insbesondere den Flugbegleitern insbesondere während Start und Landung als sichere Sitzgelegenheit dient. Wie in 6 beispielhaft gezeigt ist, kann der Flugbegleitersitz 230 gegenüber dem Kabinenmonument 240 angeordnet sein. Die Bildwiedergabeeinrichtung 120 kann beispielsweise, wie in 6 schematisch dargestellt, an dem Kabinenmonument 240 angebracht, insbesondere lösbar befestig sein.
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Wie in 6 schematisch eingezeichnet, kann durch die Kameraeinrichtung 3 des Kameramoduls 1 in der Passagierkabine ein Überwachungsvideo aufgezeichnet werden, wobei die durch den Kamerasensor 32 erzeugten Bilddaten über die Datenschnittstelle 33 in das Datennetzwerk 130 eingespeist werden. Über die Datenschnittstelle 122 erhält die Bildwiedergabeeinrichtung 120 die Bilddaten aus dem Datennetzwerk 130 und kann das durch die Bilddaten repräsentierte Überwachungsvideo an dem Display 121 wiedergeben.
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Obwohl die vorliegende Erfindung vorstehend anhand von Ausführungsbeispielen exemplarisch erläutert wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Weise modifizierbar. Insbesondere sind auch Kombinationen der voranstehenden Ausführungsbeispiele denkbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kameramodul
- 2
- Abdeckeinrichtung
- 3
- Kameraeinrichtung
- 4
- Arretiereinrichtung
- 20
- Trägerteil
- 20A
- Befestigungsstruktur des Trägerteils
- 21
- Befestigungsausnehmung
- 22
- Lagerstruktur
- 23
- Basisteil
- 23A
- Anlageabschnitt
- 23B
- Führungsabschnitt
- 24
- Lagerstück
- 24a
- Außenumfangsfläche des Lagerstücks
- 30
- Kameragehäuse
- 30A
- Frontausnehmung
- 30B
- Basisabschnitt des Kameragehäuses
- 30C
- Frontabschnitt
- 31
- Linse
- 32
- optischer Kamerasensor
- 33
- Datenschnittstelle
- 33A
- Versorgungsanschluss
- 34
- Auswerteeinheit
- 35
- Lagerabschnitt
- 35a
- Außenfläche des Lagerabschnitts
- 36
- Bewegungssensor
- 37
- Leuchtmittel
- 38
- Leiterplatte
- 40
- Außengewinde
- 100
- System
- 110
- Versorgungskanal
- 110A
- Befestigungsstruktur des Versorgungskanals
- 111
- Längsausnehmung
- 112
- Kanalwandungen
- 120
- Bildwiedergabeeinrichtung
- 121
- Display
- 122
- Datenschnittstelle der Bildwiedergabeeinrichtung
- 130
- Datennetzwerk
- 150
- PSUs
- 150A
- Funktionseinheiten
- 151
- Blindmodule
- 200
- Luftfahrzeug
- 205
- Rumpf
- 208
- Kabinenboden
- 210
- Passagierkabine
- 220
- Passagiersitzreihen
- 221
- Passagiersitze
- 230
- Flugbegleitersitz
- 240
- Kabinenmonument
- 130
- Innenraum des Kameragehäuses
- L110
- Kanallängsrichtung
- L210
- Kabinenlängsrichtung
- M21
- Mittelachse der Befestigungsausnehmung
- S
- Spannungsquelle
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202017107834 U1 [0003]
- US 2007/0057785 A1 [0003]