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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Stabilisierung von halogenfreien thermoplastischen Kunststoff-Rezyklaten gegen oxidativen, thermischen und/oder aktinischen Abbau. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ebenso eine entsprechend stabilisierte Kunststoff-Zusammensetzung, eine Stabilisator-Zusammensetzung zur Stabilisierung von halogenfreien thermoplastischen Kunststoff-Rezyklaten sowie Verwendungen hiervon.
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Kunststoff-Rezyklate sind ein wachsender Markt und ein wichtiges Element in der Kreislaufwirtschaft von Rohstoffen, wobei idealerweise Rezyklate Neukunststoffe mit einem identischen oder zumindest mit einem vergleichbaren Eigenschaftsprofil ersetzen sollen. Allerdings kommt es bei Rezyklaten aus der Produktion von Kunststoffteilen (sogenannten „post industrial“ Rezyklaten) und vor allem bei Altkunststoffen (sogenannten „post-consumer“ Rezyklaten) während der ersten Verarbeitungsschritte (z.B. Compoundierung, Spritzguß) und der Anwendung oft über viele Jahre zu irreversiblen Veränderungen in der Polymerkette durch mechano-chemische, chemische oder lichtinduzierte Prozesse (s. z.B. R. Pfaendner et al. , Angew. Makromol. Chemie 1995, 232, 193-227, J. Pospisil et al., Pol. Degr. Stab. 1995, 48, 351-358). Durch Radikalreaktionen in der Anwesenheit von Sauerstoff, im allgemeinen als Autoxidation bezeichnet, werden neue chemische Gruppen in der Polymerkette erzeugt und/oder die Zusammensetzung des Polymeren auf molekularer Ebene geändert. Bei den im Alterungsprozess entstehenden Gruppen handelt es sich dabei häufig um Carbonyl-, Aldehyd- oder Säuregruppen, insbes. bei Polyolefinen wie Polyethylen oder Polypropylen. Die Konzentration dieser neu formierten Gruppen nimmt mit der Einsatzzeit und dem Einsatzbereich (UV-Licht, hohe Temperaturen, Kontaktmedien) zu. Die strukturellen Inhomogenitäten eines Rezyklates beeinflussen die KunststoffEigenschaften, wie z.B. die mechanischen Eigenschaften. Weiterhin gilt, dass Rezyklate oder vorgeschädigte Kunststoffe oxidationsempfindlicher sind als Neumaterial, da Abbauprodukte als Initiatorstellen für eine weitere Oxidation oder als Prodegradantien wirken (A. S. Maxwell, Pol. Eng. Sci. 2008, 381-385, , I. H. Craig, J. R. White, J. Mater.. Sci. 2006, 41, 993-1006). Um eine Qualitätsverbesserung von Kunststoff-Rezyklaten zu erreichen ist die Nachstabilisierung mit ausgewählten Stabilisatoren wie z.B. Antioxidantien eine wesentliche Methode. Die eingesetzten Stabilisatoren schützen das Rezyklat vor einer weiteren oxidativen (oder photooxidativen) Schädigung oder verzögern diese wenigstens. Aufgrund der beschriebenen strukturellen Abweichungen des Rezyklats und der Neuware unterscheidet sich auch die optimierte Stabilisatorzusammensetzung für ein Rezyklat von der Stabilisierungszusammensetzung der Neuware (s. z.B. R. Pfaendner, Kunststoffe International 12/2015, 41-44).
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Aufgrund der heute anerkannten Unterschiede zwischen Kunststoff-Neuware und Kunststoff-Rezyklaten sind spezielle Rezyklatstabilisatoren-Zusammensetzungen bekannt und auch als kommerzielle Produkte erhältlich (z.B. Recyclostab Produkte der Fa. BYK-Chemie GmbH, Wesel). Bekannte technische Stabilisierungslösungen, die den Anforderungen von Rezyklaten Rechnung tragen sind beispielsweise in den folgenden Patenten/Patentanmeldungen beschrieben:
- Stabilisierungs-Zusammensetzung bestehend aus einem phenolischen Antioxidans, einem Phosphit und einem Fettsäuresalz ( EP 0662101 ).
- Stabilisierungs-Zusammensetzung bestehend aus einem phenolischen Antioxidans, einem Phosphit und einem Metalloxid wie Calciumoxid ( US 6525158 , US 6251972 ).
- Stabilisierungs-Zusammensetzung bestehend aus einem phenolischen Antioxidans und einem polyfunktionellen Epoxid ( EP 0702704 ).
- Stabilisierung durch ein makrozyklisches Piperidin ( US 5789470 ).
- Stabilisierungs-Zusammensetzung bestehend aus einem sekundären aromatischen Amin und einem polyfunktionellen Epoxid ( WO 97/30112 ).
- Entfärbung von geschädigten Pololefinen durch ein Hydroxylamin ( EP 0470048 )
- Mischung aus Antioxidantien, Gleitmittel, Antiblockmittel, UV-Stabilisatoren und Antistatika für Rezyklatfolien ( DD 288161 )
- Stabilisierungs-Zusammensetzung für gemischte Kunststoffe bestehend aus einem phenolischen Antioxidans und einem Phosphit/Phosphonit ( EP 0506614 )
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Trotz der bekannten Lösungen für die Nachstabilisierung von Rezyklaten besteht nach wie vor der Bedarf für besonders leistungsfähige, umweltfreundliche und kostengünstige Stabilisatorzusammensetzungen für Rezyklate, die mit den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen erhalten werden.
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Bisherige Rezyklatstabilisatoren (s.o.) sind Abwandlungen von Stabilisatoren für Neukunststoffe, keine der erwähnten Kombinationen ermöglicht eine Wechselwirkung oder Reaktion mit den bei der Alterung/Oxidation häufig entstehenden Carbonylgruppen. Damit stellt die vorliegende Erfindung einen neuen Ansatz in der Stabilisierung von Kunststoff-Rezyklaten dar.
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Die
WO 97/30112 beschreibt Stabilisierungs-Zusammensetzungen bestehend aus einem sekundären aromatischen Amin und einem polyfunktionellen Epoxid. Hier handelt es sich aber um (teil-)aromatische Amine und nicht um aliphatische Amine. Weiterhin ist
EP 0470048 (s. Anlage, Entfärbung von geschädigten Pololefinen durch ein Hydroxylamin. Die dort erwähnten Hydroxylamine weisen eine freie OH-Gruppe auf und unterscheiden sich damit strukturell von den erwähnten Hydroxylaminethern oder Hydroxylaminestern, die eine freie Aminogruppe enthalten.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, Mittel und Wege zur Stabilisierung von halogenfreien thermoplastischen Kunststoff-Rezyklaten anzugeben.
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Diese Aufgabe wird bezüglich eines Stabilisierungsverfahrens mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, bezüglich einer stabilisierten Kunststoffrezyklat-Zusammensetzung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 11, bezüglich einer Stabilisator-Zusammensetzung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 20 sowie Verwendungszwecken der Stabilisator-Zusammensetzung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 24 gelöst. Die jeweiligen abhängigen Patenansprüche stellen vorteilhafte Weiterbildungen dar.
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Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung fließt somit in einem ersten Aspekt ein: Verfahren zur Stabilisierung von halogenfreien thermoplastischen Kunststoff-Rezyklaten gegen oxidativen, thermischen und/oder aktinischen Abbau, bei welchem
- (A) mindestens eine zur Reaktion mit Carbonylgruppen befähigte Verbindung,
in Kombination mit
- (B) mindestens einem primären Antioxidans und/oder
- (C) mindestens einem sekundären Antioxidans,
in ein halogenfreies thermoplastisches Kunststoff-Rezyklat eingebracht werden, wobei keine Alditole und Cyclitole verwendet werden.
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Überraschenderweise konnte festgestellt werden, dass Verbindungen, die mit ihren Kunststoff-Rezyklaten vorhandenen Carbonylgruppen reagieren können, ein hohes Potential aufweisen, die entsprechenden Kunststoff-Rezyklate effektiv gegen oxidativen, thermischen und/oder aktinischen Abbau zu schützen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die mindestens eine zur Reaktion mit Carbonylgruppen befähigte Verbindung ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus primären aliphatischen Aminen, sekundären aliphatischen Aminen, Thiolen, Hydroxylaminethern, Hydroxylaminestern, Hydrazinen, Polyvinylalkoholen und deren Copolymere mit Vinylacetat, Polyhydroxy(meth)acrylaten sowie Hydantoinen.
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Insbesondere vorteilhaft ist die mindestens eine zur Reaktion mit Carbonylgruppen befähigte Verbindung ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Laurylamin, Stearylamin, Hexamethylendiamin, Decandiamin, Dodecandiamin, Dilaurylamin, Distearylamin, 1-Dodecanthiol, 1-Hexadecanthiol, Polycaprolacton-tetra-3-mercaptopropionat, Polvinylalkohol mit einem gewichtsgemittelten Molekulargewicht von 1.000 bis 10.000 g/mol, Polyhydroxy(meth)acrylate mit einem gewichtsgemittelten Molekulargewicht von 1.000 bis 10.000 g/mol, Imidazolidin-2,4-dion, sowie Verbindungen mit den folgenden Strukturen:
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird unter einem Kunststoff-Rezyklat ein Kunststoff-Rezyklat nach der begrifflichen Definition gemäß Norm DIN EN 15347:2007 verstanden. Im Weiteren bestehen für viele Arten von Kunststoff-Rezyklaten einschlägige internationale Normen. Für PET-Kunststoff-Rezyklate ist beispielsweise die DIN EN 15353:2007 einschlägig. PS-Rezyklate werden in DIN EN 15342:2008 näher beschrieben. PE-Rezyklate werden in DIN EN 15344:2008 behandelt. PP-Rezyklate werden in DIN EN 15345:2008 charakterisiert. Zum Zwecke der entsprechenden speziellen Kunststoff-Rezyklate macht sich die vorliegende Patentanmeldung die Definitionen dieser internationalen Normen zu Eigen.
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Kunststoff-Rezyklate weisen im Gegensatz zu Neukunststoffen zumeist eine Vorschädigung auf, d.h. durch oxidative oder (photo)oxidative Prozesse werden neue chemische Gruppen auf der Polymerkette erzeugt. Bei Polyolefinen z.B. sind dies vorwiegend Carbonylgruppen, die bei Neuware nicht oder nur in sehr untergeordnetem Maß vorhanden sind. Die Konzentration der Carbonylgruppen ist daher gleichzeitig ein Maß für die Vorschädigung des Polymeren. Die Konzentration an Carbonylgruppen kann nach bekannten analytischen Verfahren wie z.B. Infrarot-Spektroskopie bestimmt werden, wie sie beispielsweise in E. Richaud et al. Pol. Degr. Stab. 2009, 94, 410-420 beschrieben ist. Hierbei erfolgt eine Messung der Absorption der Carbonylschwingung im Bereich von 1720 cm-1.
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Unter „halogenfrei“ ist erfindungsgemäß zu verstehen, dass der thermoplastische Kunststoff weniger als 1 % an halogenhaltigen Polymeren, wie z.B. PVC oder PVDC, enthält. Vorzugsweise enthält der halogenfreie thermoplastische Kunststoff weniger als 0,5 %, besonders bevorzugt weniger als 0,1 %, an halogenhaltigen Polymeren. Ganz besonders bevorzugt enthält der halogenfreie thermoplastische Kunststoff überhaupt keine halogenhaltigen Polymere.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden somit mindestens eine zur Reaktion mit Carbonylgruppen befähigte Verbindung (Komponente (A)) in Kombination mit mindestens einem primären Antioxidans (Komponente (B)) und/oder mindestens einem sekundären Antioxidans (Komponente (C)) in ein halogenfreies thermoplastisches Kunststoff-Rezyklat eingebracht. Die Komponenten (A) bis (C) können dabei einzeln bzw. getrennt voneinander in das Kunststoff-Rezyklat eingebracht werden. Alternativ ist es möglich, dass die Komponenten (A) bis (C) zusammen in Form einer die Komponenten (A) bis (C) enthaltenen Zusammensetzungen bzw. in Form eines aus der Komponenten (A) bis (C) bestehenden Zusammensetzungen in das Kunststoff-Rezyklat eingebracht werden.
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Für den Fall, dass mindestens ein primäres Antioxidans und mindestens ein sekundäres Antioxidans verwendet werden, können auch diese einzeln bzw. getrennt voneinander oder zusammen in Form einer Mischung in das Kunststoff-Rezyklat eingebracht werden.
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Die erfindungsgemäß eingesetzte Komponente (A) in Kombination mit der die zusätzlich zur Komponente (A) eingesetzte Komponente (B) und/oder Komponente (C) wirken zusammen als Stabilisator für das halogenfreie thermoplastische Kunststoff-Rezyklat, wobei der oxidative, thermische und/oder aktinische Abbau des halogenfreien thermoplastischen Kunststoff-Rezyklats gehemmt bzw. verhindert wird. Mit anderen Worten wird durch das Einbringen der Komponente (A) sowie ggf. zusätzlich der Komponente (B) in das halogenfreie thermoplastische Kunststoff-Rezyklat der Kunststoff gegen oxidativen, thermischen und/oder aktinischen Abbau stabilisiert.
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Das im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte halogenfreie thermoplastische Kunststoff-Rezyklat ist vorzugsweise ein Polyolefin-Rezyklat, z.B. ein Polypropylen-Rezyklat oder ein Polyethylen-Rezyklat.
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Die erfindungsgemäße Zusammensetzung ist weiterhin besonders geeignet vorgeschädigte Rezyklate zu stabilisieren, insbes. Polyolefin-Rezyklate deren Carbonylgruppengehalt, bestimmt durch Absorption im Infrarotspektrum, mindestens 0.01 mol/kg beträgt, bevorzugt größer als 0.02 mol/kg und besonders bevorzugt größer als 0.05 mol/kg ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist das mindestens eine primäre Antioxidans (B) ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus phenolischen Antioxidantien, Hydroxylaminen, Lactonen und Mischungen hiervon.
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Als phenolische Antioxidantien können beispielsweise verwendet werden:
- Alkylierte Monophenole, wie z.B. 2,6-Di-tert-butyl-4-methylphenol, 2-tert-Butyl-4,6-dimethylphenol, 2,6-Di-tert-butyl-4-ethylphenol, 2,6-Di-tert-butyl-4-n-butylphenol, 2,6-Di-tert-butyl-4-isobutylphenol, 2,6-Dicyclopentyl-4-methylphenol, 2-(α-Methylcyclohexyl)-4,6-dimethylphenol, 2,6-Dioctadecyl-4-methylphenol, 2,4,6-Tricyclohexylphenol, 2,6-Di-tert-butyl-4-methoxymethylphenol, lineare oder verzweigte Nonylphenole, wie z.B. 2,6-Dinonyl-4-methylphenol, 2,4-Dimethyl-6-(1'-methylundec-1'-yl)phenol, 2,4-Dimethyl-6-(1'-methylheptadec-1'-yl)phenol, 2,4-Dimethyl-6-(1'-methyltridec-1'-yl)phenol und Mischungen hiervon;
- Alkylthiomethylphenole, wie z.B. 2,4-Dioctylthiomethyl-6-tert-butylphenol, 2,4-Dioctylthiomethyl-6-methylphenol, 2,4-Dioctylthiomethyl-6-ethylphenol, 2,6-Didodecylthiomethyl-4-nonylphenol;
- Hydrochinone und alkylierte Hydrochinone, wie z.B. 2,6-Di-tert-butyl-4-methyoxyphenol, 2,5-Di-tert-butylhydrochinon, 2,5-Di-tert-amylhydrochinon, 2,6-Diphenyl-4-octadecyloxyphenol, 2,6-Di-tert-butylhydrochinon, 2,5-Di-tert-butyl-4-hydroxyanisol, 3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxyanisol, 3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxyphenylstearat, Bis(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxylphenyl)adipat;
- Tocopherole, wie z.B. α-, β-, γ-, δ-Tocopherol und Mischungen aus diesen (Vitamin E);
- Hydroxylierte Thiodiphenylether, wie z.B. 2,2'-Thiobis(6-tert-butyl-4-methylphenol), 2,2'-Thiobis(4-octylphenol), 4,4'-Thiobis(6-tert-butyl-3-methylphenol), 4,4'-Thiobis(6-tert-butyl-2-methylphenol), 4,4'-Thiobis(3,6-di-secamylphenol), 4,4'-Bis(2,6-dimethyl-4-hydroxyphenyl)disulfid;
- Alkylidenbisphenole, wie z.B. 2,2'Methylenbis(6-tert-butyl-4-methylphenol), 2,2'-Methylenbis(6-tert-butyl-4-ethylphenol), 2,2'-Methylenbis[4-methyl-6-(a-methylcyclohexyl)phenol], 2,2'-Methylenbis(4-methyl-6-cyclhexylphenol), 2,2'-Methylenbis(6-nonyl-4-methylphenol), 2,2'-Methylenbis(4,6-di-tert-butylphenol), 2,2'-Ethylidenbis(4,6-di-tert-butylphenol), 2,2'-Ethylidenbis(6-tert-butyl-4-isobutylphenol), 2,2'-Methylenbis[6-(α-methylbenzyl)-4-nonylphenol], 2,2'-Methylenbis[6-(α,α-dimethylbenzyl)-4-nonylphenol], 4,4'-Methylenbis-(2,6-di-tert-butylphenol, 4,4'-Methylenbis(6-tert-butyl-2-methylphenol), 1,1-bis(5-tert-butyl-4-hydroxy-2-methylphenyl)butan, 2,6-Bis(3-tert-butyl-5-methyl-2-hydroxybenzyl)-4-methylphenol, 1,1,3-Tris(5-tert-butyl-4-hydroxy-2-methylphenyl)butan, 1,1-bis(5-tert-butyl-4-hydroxy-2-methylphenyl)-3-n-dodecylmercaptobutan, Ethylenglycol-bis[3,3-bis(3'-tert-butyl-4'-hydroxyphenyl)butyrat], Bis(3-tert-butyl-4-hydroxy-5-methylphenyl)dicyclopentadien, Bis[2-(3'-tert-butyl-2'-hydroxy-5'-methylbenzyl)-6-tert-butyl-4-methylphenyl]-terephthalat, 1,1-Bis-(3,5-dimethyl-2-hydroxyphenyl)butan, 2,2-Bis(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)propan, 2,2-Bis-(5-tert-butyl-4-hydroxy-2-methylphenyl)-4-n-dodecylmercaptobutan, 1,1,5,5-Tetra(5-tert-butyl-4-hydroxy-2-methylphenyl)pentan;
- O-, N- und S-Benzyl-Verbindungen, wie z.B. 3,5,3',5'-Tetra-tert-butyl-4,4'-dihydroxydibenzylether, Octadecyl-4-hydroxy-3,5-dimethylbenzylmercaptoacetat, Tridecyl-4-hydroxy-3,5-di-tert-butylbenzylmercaptoacetat, Tris(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl)amin, Bis(4-tert-butyl-3-hydroxy-2,6-dimethylbenzyl)dithioterephthalat, Bis(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl)sulfid, Isooctyl-3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzylmercaptoacetat;
- Hydroxybenzylierte Malonate, wie z.B. Dioctadecyl-2,2-bis(3,5-di-tert-butyl-2-hydroxybenzyl)malonat, Dioctadecyl-2-(3-tert-butyl-4-hydroxy-5-methylbenzyl)malonat, Didodecylmercaptoethyl-2,2-bis(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl)malonat, Bis[4-(1,1,3,3-tetramethylbutyl)phenyl]-2,2-bis(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl)malonat;
- Aromatische Hydroxybenzylverbindungen, wie z.B. 1,3,5-Tris(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl)-2,4,6-trimethylbenzol, 1,4-Bis(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl)-2,3,5,6-tetramethylbenzol, 2,4,6-Tris(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl)phenol;
- Triazinverbindungen, wie z.B. 2,4-Bis(octylmercapto)-6-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyanilino)-1,3,5-triazin, 2-Octylmercapto-4,6-bis(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyanilino)-1,3,5-triazin, 2-Octylmercapto-4,6-bis(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenoxy)-1,3,5-triazin, 2,4,6-Tris(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenoxy)-1,2,3-triazin, 1,3,5-Tris(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl)isocyanurat, 1,3,5-Tris(4-tert-butyl-3-hydroxy-2,6-dimethylbenzyl)isocyanurat, 2,4,6-Tris(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxphenylethyl)-1,3,5-triazin, 1,3,5-Tris(3,5-di-tert-butyl-4-hydroyphenylpropionyl)hexahydro-1,3,5-triazin, 1,3,5-Tris(3,5-dicyclohexyl-4-hydroxybenzyl)isocyanurat;
- Benzylphosphonate, wie z.B. Dimethyl-2,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzylphosphonat, Dietyhl-3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzylphosphonat, Dioctadecyl-3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzylphosphonat, Dioctadecyl-5-tert-butyl-4-hydroxy-3-methylbenzylphosphonat, das Calciumsalz des Monoethylesters der 3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxybenzylphosphonsäure;
- Acylaminophenole, wie z.B. 4-Hydroxylauranilid, 4-Hydroxystearanilid, Octyl-N-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)carbamat;
- Ester der β-(3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)propionsäure mit ein- oder mehrwertigen Alkoholen, z.B. Methanol, Ethanol, n-Octanol, i-Octanol, Octadecanol, 1,6-Hexandiol, 1,9-Nonandiol, Ethylenglycol, 1,2-Propandiol, Neopentylglycol, Thiodiethylenglycol, Diethylenglycol, Triethylenglycol, Pentaerythritol, Tris(hydroxyethyl)isocyanurat, N,N'-Bis(hydroxyethyl)oxamid, 3-Thiaundecanol, 3-Thiapentadecanol, Trimethylhexandiol, Trimethylolpropan, 4-Hydroxymethyl-1-phospha-2,6,7-trioxabicyclo[2.2.2]octan;
- Ester der β-(5-tert-Butyl-4-hydroxy-3-methylphenyl)propionsäure mit ein- oder mehrwertigen Alkoholen, z.B. Methanol, Ethanol, n-Octanol, i-Octanol, Octadecanol, 1,6-Hexandiol, 1,9-Nonandiol, Ethylenglycol, 1,2-Propandiol, Neopentylglycol, Thiodiethylenglycol, Diethylenglycol, Triethylenglycol, Pentaerythritol, Tris(hydroxyethyl)isocyanurat, N,N'-bis(hydroxyethyl)oxamid, 3-Thiaundecanol, 3-Thiapentadecanol, Trimethylhexandiol, Trimethylolpropan, 4-Hydroxymethyl-1-phospha-2,6,7-trioxabicyclo[2.2.2]octan, 3,9-Bis[2-{3-(3-tert-butyl-4-hydroxy-5-methylphenyl)propionyloxyl-1,1-dimethylethyl]-2,4,8,10-tetraoxaspiro[5.5]undecan;
- Ester der β-(3,5-Dicyclohexyl-4-hydroxyphenyl)propionsäure mit ein- oder mehrwertigen Alkoholen, z.B. Methanol, Ethanol, Octanol, Octadecanol, 1,6-Hexandiol, 1,9-Nonandiol, Ethylenglycol, 1,2-Propandiol, Neopentylglycol, Thiodiethylenglycol, Diethylenglycol, Triethylenglycol, Pentaerythritol, Tris-(hydroxyethyl)isocyanurat, N,N'-bis(hydroxyethyl)oxamid, 3-Thiaundecanol, 3-Thiapentadecanol, Trimethylhexandiol, Trimethylolpropan, 4-Hydroxymethyl-1-phospha-2,6,7-trioxabicyclo[2.2.2]octan;
- Ester der (3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)essigsäure mit ein- oder mehrwertigen Alkoholen, z.B. Methanol, Ethanol, Octanol, Octadecanol, 1,6-Hexandiol, 1,9-Nonandiol, Ethylenglycol, 1,2-Propandiol, Neopentylglycol, Thiodiethylenglycol, Diethylenglycol, Triethylenglycol, Pentaerythritol, Tris(hydroxyethyl)isocyanurat, N,N'-bis(hydroxyethyl)oxamid, 3-Thiaundecanol, 3-Thiapentadecanol, Trimethylhexandiol, Trimethylolpropan, 4-Hydroxymethyl-1-phospha-2,6,7-trioxabicyclo[2.2.2]octan;
- Amide der β-(3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)propionsäure, wie z.B. N,N'-Bis(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenylpropionyl)hexamethylendiamid, N,N'-Bis(3,S-di-tert-butyl-4-hydroxyphenylpropionyl)hexamethylendiamid, N,N'-Bis(3,S-di-tert-butyl-4-hydroxyphenylpropionyl)hexamethylendiamid, N,N'-Bis(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenylpropionyl)hydrazid, N,N'-Bis[2-(3-[3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl]propionyloxy)ethyl]oxamid (Naugard®XL-1, vertrieben durch Addivant);
- Ascorbinsäure (Vitamin C).
- Besonders bevorzugte phenolische Antioxidantien sind die folgenden Strukturen:
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Weitere bevorzugte phenolische Antioxidantien sind auf nachwachsenden Rohstoffen basierende phenolische Antioxidantien wie z. B. Tocopherole (Vitamin E), Tocotrienole, Tocomonoenole, Carotenoide, Hydroxytyrosol, Flavonole wie z.B. Chrysin, Quercitin, Hesperidin, Neohesperidin, Naringin, Morin, Kaempferol, Fisetin, Anthocyane, wie z.B. Delphinidin und Malvidin, Curcumin, Carnosolsäure, Carnosol, Rosmarinsäure, Tannin und Resveratrol. Ganz besonders bevorzugt werden das phenolische Antioxidans Pentaerythritol-tetrakis[3-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)propionat oder Octadecyl 3-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)propionat als primäres Antioxidans verwendet.
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Als aminische Antioxidantien können beispielsweise verwendet werden:
- N,N'-Di-isopropyl-p-phenylendiamin, N,N'-Di-sec-butyl-p-phenylendiamin, N,N'-Bis(1,4-dimethylpentyl)-p-phenylendiamin, N,N'-Bis(1-ethyl-3-methylpentyl)-p-phenylendiamin, N,N'-Bis(1-methylheptyl)-p-phenylendiamin, N,N'-Dicyclohexyl-p-phenylendiamin, N,N'-Diphenyl-p-phenylendiamin, N,N'-Bis(2-naphthyl)-p-phenylendiamin, N-Isopropyl-N'-phenyl-p-phenylendiamin, N-(1,3-Dimethylbutyl)-N'-phenyl-p-phenylen-diamin, N-(1-Methylheptyl)-N'phenyl-p-phenylendiamin, N-Cyclohexyl-N'-phenyl-p-phenylendiamin, 4-(p-Toluolsulfamoyl)diphenylamin, N,N'-Dimethyl-N,N'-di-sec-butyl-p-phenylendiamin, Diphenylamin, N-Allyldiphenylamin, 4-Isopropoxydiphenylamin, N-Phenyl-1-naphthylamin, N-(4-tert-Octylphenyl)-1-naphthylamin, N-Phenyl-2-naphthylamin, octyliertes Diphenylamin, z.B. p,p'-Di-tert-octyldiphenylamin, 4-n-Butylaminophenol, 4-Butyrylaminophenol, 4-Nonanoylaminophenol, 4-Dodecanoylaminophenol, 4-Octadecanoylamino-phenol, Bis(4-methoxyphenyl)amin, 2,6-Di-tert-butyl-4-dimethylaminomethyl-phenol, 2,4'-Diaminodiphenylmethan, 4,4'-Diaminodiphenylmethan, N,N,N',N'-Tetramethyl-4,4'-diaminodiphenylmethan, 1,2-Bis[(2-methyl-phenyl)amino]ethan, 1,2-Bis(phenylamino)propan, (o-Tolyl)biguanid, Bis[4-(1',3'-dimethylbutyl)-phenyl]amin, tert-octyliertes N-Phenyl-1-naphthylamin, ein Gemisch aus mono- und dialkylierten tert-Butyl/tert-Octyldiphenylaminen, ein Gemisch aus mono- und dialkylierten Nonyldiphenylaminen, ein Gemisch aus mono- und dialkylierten Dodecyldiphenylaminen, ein Gemisch aus mono- und dialkylierten Isopropyl/Isohexyl-diphenylaminen, ein Gemisch aus mono- und dialkylierten tert-Butyldiphenylaminen, 2,3-Dihydro-3,3-dimethyl-4H-1,4-benzothiazin, Phenothiazin, ein Gemisch aus mono- und dialkylierten tert-Butyl/tert-Octylphenothiazinen, ein Gemisch aus mono- und dialkylierten tert-Octylphenothiazinen, N-Allylphenothiazin, N,N,N',N'-Tetraphenyl-1,4-diaminobut-2-en sowie Mischungen oder Kombinationen hiervon.
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Bevorzugte aminische Antioxidantien sind:
- N,N'-Di-isopropyl-p-phenylendiamin, N,N'-Di-sec-butyl-p-phenylendiamin, N,N'-Bis(1,4-dimethylpentyl)-p-phenylendiamin, N,N'-Bis(1-ethyl-3-methylpentyl)-p-phenylendiamin, N,N'-Bis(1-methylheptyl)-p-phenylendiamin, N,N'-Dicyclohexyl-p-phenylendiamin, N,N'-Diphenyl-p-phenylendiamin, N,N'-Bis(2-naphthyl)-p-phenylendiamin, N-Isopropyl-N'-phenyl-p-phenylendiamin, N-(1,3-Dimethylbutyl)-N'-phenyl-p-phenylen-diamin, N-(1-Methylheptyl)-N'- phenyl-p-phenylendiamin, N-Cyclohexyl-N'-phenyl-p-phenylendiamin.
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Weitere bevorzugte Antioxidantien sind Hydroxylamine bzw. deren N-oxide (Nitrone) wie z.B. N,N-Dialkylhydroxylamine, N,N-Dibenzylhydroxylamin, N,N-Dilaurylhydroxylamin, N,N-Distearylhydroxylamin, N-Benzyl-α-phenylnitron, N-Octadecyl-α-hexadecylnitron, sowie Genox EP (vertrieben durch Addivant) gemäß der Formel:
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Bevorzugte Lactone sind:
- Benzofuranone und Indolinone wie z.B. 3-(4-(2-acetoxyethoxy)phenyl]-5,7-di-tert-butyl-benzofuran-2-on, 5,7-di-tert-butyl-3-[4-(2-stearoyloxyethoxy)-phenyl]benzofuran-2-on, 3,3'-bis[5,7-di-tert-butyl-3-(4-(2-hydroxyethoxy]-phenyl)benzofuran-2-on), 5,7-di-tert-butyl-3-(4-ethoxyphenyl)benzofuran-2-on, 3-(4-acetoxy-3,5-dimethylphenyl)-5,7-di-tert-butyl-benzofuran-2-on, 3-(3,5-dimethyl-4-pivaloyloxyphenyl)-5,7-di-tert-butyl-benzofuran-2-on, 3-(3,4-dimethylphenyl)-5,7-di-tert-butyl-benzofuran-2-on, 3-(2,3-di methylphenyl)-5,7-di-tert-butyl-benzofuran-2-on, sowie Lactone, die zusätzlich eine Phosphitgruppe aufweisen wie z.B.
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Eine weitere geeignete Gruppe von Antioxidantien sind Isoindolo[2,1-A]chinazoline wie z.B.
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Eine weitere bevorzugte Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass das mindestens eine sekundäre Antioxidans ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Phosphorverbindungen, insbesondre Phosphiten und Phosphoniten, Organo-Schwefelverbindungen, insbesondere Sulfiden und Disulfiden, sowie Mischungen hiervon.
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Als Phosphite bzw. Phosphonite können beispielsweise verwendet werden:
- Triphenylphosphit, Diphenylalkylphosphite, Phenyldialkylphosphite, Tri(nonylphenyl)phosphit, Trilaurylphosphite, Trioctadecylphosphit, Distearylpentaerythritoldiphosphit, Tris-(2,4-di-tert-butylphenyl)phosphit, Diisodecylpentaerythritoldiphosphit, Bis(2,4-di-tert-butylphenyl)pentaerythritoldiphosphit, Bis(2,4-di-cumylphenyl)pentaerythritoldiphosphit, Bis(2,6-di-tert-butyl-4-methylphenyl)pentaerythritoldiphosphit, Diisodecyloxypentaerythritoldiphosphit, Bis(2,4-di-tert-butyl-6-methylphenyl)pentaerythritoldiphosphit, Bis(2,4,6-tris(tert-butylphenyl)pentaerythritoldiphosphit, Tristearylsorbitoltriphosphit, Tetrakis(2,4-di-tert-butylphenyl)-4,4'-biphenylendiphosphonit, 6-Isooctyloxy-2,4,8,10-tetra-tert-butyl-12H-dibenz[d,g]-1,3,2-dioxaphosphocin, Bis(2,4-di-tert-butyl-6-methylphenyl)methylphosphit, Bis(2,4-di-tert-butyl-6-methyl-phenyl)ethylphosphit, 6-Fluoro-2,4,8,10-tetra-tert-butyl-12-methyl-dibenz-[d,g]-1,3,2-dioxaphosphocin, 2,2'2"-Nitrilo[triethyltris(3,3",5,5'-tetra-tert-butyl-1,1'-biphenyl-2,2'-diyl)phosphit], 2-Ethylhexyl(3,3',5,5'-tetra-tert-butyl-1,1'-biphenyl-2,2'-diyl))phosphit, 5-Butyl-5-ethyl-2-(2,4,6-tri-tert-butylphenoxy)-1,3,2-dioxaphosphiran.
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Besonders bevorzugte Phosphite/Phosphonite sind:
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Besonders bevorzugt wird das Phosphit Tris-(2,4-di-tert-butylphenyl)phosphit als sekundäres Antioxidans verwendet.
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Bevorzugte Schwefelverbindungen sind:
- Distearylthiodipropionat, Dilaurylthiodipropionat; Ditridecyldithiopropionat, Ditetradecylthiodipropionat, 3-(dodecylthio)-1,1'-[2,2-bis[[3-(dodecylthio)-1-oxopropoxy]methyl]-1,3-propandiyl]propansäureester.
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Für den Fall, dass beim Verfahren sowohl ein primäres als auch ein sekundäres Antioxidans eingesetzt wird, ist es bevorzugt, wenn die Komponente (B) (primäres Antioxidans) ein phenolisches Antioxidans und die Komponente (C) (sekundäres Antioxidans) ein Phosphit bzw. Phosphonit ist.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform bestehen die Komponenten (B) und (C) aus einem nachwachsenden Rohstoff.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Komponente (A) in einem Gewichtsverhältnis zur Komponente (B) und/oder Komponente (C) von 90:10 bis 10:90, bevorzugt von 80:20 bis 20:80, besonders bevorzugt von 60:40 bis 40:60, in das halogenfreie thermoplastische Kunststoff-Rezyklat eingebracht.
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Vorteilhaft ist ferner, dass jeweils bezogen auf die Gewichtssumme des Kunststoff-Rezyklats und der Komponente (A) bis (C) 0,02 bis 3,00 Gew.-%, bevorzugt 0,03 bis 1,00 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,02 bis 0,50 Gew.-%, insbesondere 0,10 bis 0,30 Gew.-% der mindestens einen zur Reaktion mit Carbonylgruppen befähigte Verbindung (A), sowie 0,02 bis 3,00 Gew.-%, bevorzugt 0,03 bis 1,00 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,02 bis 0,50 Gew.-%, insbesondere 0,05 bis 0,20 Gew.-% des mindestens einen primären Antioxidans (B) und/oder 0,02 bis 3,00 Gew.-%, bevorzugt 0,03 bis 1,00 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,02 bis 0,50 Gew.-%, insbesondere 0,05 bis 0,20 Gew.-% des mindestens einen sekundären Antioxidans (C) in das halogenfreie thermoplastische Kunststoff-Rezyklat eingebracht werden.
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Die Komponenten (A) sowie (B) und/oder (C) können dadurch in das halogenfreie thermoplastische Kunststoff-Rezyklat eingebracht werden, dass die als Feststoff vorliegenden Komponenten (A) sowie (B) und/oder (C) mit dem als Feststoff vorliegenden halogenfreien thermoplastischen Kunststoff-Rezyklat vermischt werden und die dabei entstehende Mischung geschmolzen und anschließend abgekühlt wird, oder die als Feststoff vorliegenden Komponenten (A) sowie (B) und/oder (C) geschmolzen und die dabei entstehende Schmelze in eine Schmelze des halogenfreien thermoplastischen Kunststoff-Rezyklats eingebracht wird.
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Vorzugsweise werden die Komponenten (A), (B), und/oder (C) die als Pulver, kompaktiert, Granulat, Lösung oder Schuppen vorliegen können, mit dem zu stabilisierenden Polymer gemischt, die Polymermatrix in die Schmelze überführt und anschließend abgekühlt. Alternativ hierzu ist es ebenso möglich, das Additiv in einem schmelzflüssigen Zustand in eine Polymerschmelze einzubringen.
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Das halogenfreie thermoplastische Kunststoff-Rezyklat ist bevorzugt aus der Gruppe bestehend aus
- a) rezyklierten Polymeren aus Olefinen oder Diolefinen, wie z.B. Polyethylen, insbesondere LDPE, LLDPE, VLDPE, ULDPE, MDPE, HDPE und UHMWPE, Metallocen-PE (m-PE), Polypropylen, Poylisobutylen, Poly-4-methyl-penten-1, Polybutadien, Polyisopren, Polycycloocten, Polyalkylen-Kohlenmonoxid-Copolymeren, sowie entsprechenden Copolymeren in Form von statistischen oder Blockstrukturen wie z.B. Polypropylen-Polyethylen (EP), EPM oder EPDM, Ethylen-Vinylacetat (EVA), Ethylen-Acrylester, wie z.B. Ethylen-Butylacrylat, EthylenAcrylsäure-Glycidylacrylat, und entsprechenden Propfpolymeren wie z.B. Polypropylen-g-Maleinsäureanhydrid, Polypropylen-g-Acrylsäure und Polyethylen-g-Acrylsäure,
- b) rezykliertem Polystyrol, Polymethylstyrol, Polyvinylnaphthalin, Styrol-Butadien (SB), Styrol-Butadien-Styrol (SBS), Styrol-Ethylen-Butylen-Styrol (SEBS), Styrol-Ethylen-Propylen-Styrol, Styrolisopren, Styrol-Isopren-Styrol (SIS), Styrol-butadien-acrylnitril (ABS), Styrol-acrylnitril-acrylat (ASA), Styrol-Ethylen, Styrol-Maleinsaureanhydrid-Polymeren einschließlich entsprechenden Pfropfcopolymeren wie z.B. Styrol auf Butadien, Maleinsäureanhydrid auf SBS oder SEBS, sowie Pfropfcopolymeren aus Methylmethacrylat, Styrol-Butadien und ABS (MABS),
- c) rezyklierten Polymeren von ungesättigten Estern wie z.B. Polyacrylate und Polymethacrylate wie Polymethylmethacrylat (PMMA), Polybutylacrylat, Polylaurylacrylat, Polystearylacrylat, Polyacrylnitril, Polyacrylamide, und entsprechenden Copolymeren wie z.B. Polyacrylnitril-Polyalkylacrylat,
- d) rezyklierten Polymeren aus ungesättigten Alkoholen und Derivaten, wie z.B. Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat, Polyvinylbutyral,
- e) rezyklierten Polyacetalen, wie z.B. Polyoxymethylen (POM), und entsprechenden Copolymeren, wie z.B. Copolymere mit Butanal,
- f) rezyklierten Polyphenylenoxiden und Blends von diesen mit Polystyrol oder Polyamiden,
- g) rezyklierten Polymeren von cyclischen Ethern wie z.B. Polyethylenglycol, Polypropylenglycol, Polyethylenoxid, Polypropylenoxid,
- h) rezyklierten Polyurethanen aus hydroxyterminierten Polyethern oder Polyestern und aromatischen oder aliphatischen Isocyanaten, insbesondere lineare Polyurethane, Polyharnstoffen,
- i) rezyklierten Polyamiden wie z.B. Polyamid-6, 6.6, 6.10, 4.6, 4.10, 6.12, 12.12, Polyamid 11, Polyamid 12 sowie (teil-)aromatische Polyamide wie z.B. Polyphthalamide, z.B. hergestellt aus Terephthalsäure und/oder Isophthalsäure und aliphatischen Diaminen oder aus aliphatischen Dicarbonsäuren wie z.B. Adipinsäure oder Sebazinsäure und aromatischen Diaminen wie z.B. 1,4- oder 1,3-Diaminobenzol,
- j) rezyklierten Polyimiden, Polyamid-imiden, Polyetherimiden, Polyesterimiden, Poly(ether)ketonen, Polysulfonen, Polyethersulfonen, Polyarylsulfonen, Polyphenylensulfid, Polybenzimidazolen, Polyhydantoinen,
- k) rezyklierten Polyestern aus aliphatischen oder aromatischen Dicarbonsäuren und Diolen oder aus Hydroxy-Carbonsäuren wie z.B. Polyethylenterephthalat (PET), Polybutylenterephthalat (PBT), Polypropylenterphthalat, Polyethylennaphthylat, Poly-1,4-dimethylocyclohexanterphthalat, Polyhydroxybenzoat, Polyhydroxynaphthalat, Polymilchsäure,
- l) rezyklierten Polycarbonaten, Polyestercarbonaten, sowie Blends von diesen wie z.B. PC/ABS, PC/PBT, PC/PET/PBT,
- m) rezyklierten Cellulosederivaten, wie z.B. Cellulosenitrat, Celluloseacetat, Cellulosepropionat, Cellulosebutyrat,
- n) sowie Mischungen, Kombinationen oder Blends aus zwei oder mehr der zuvor genannten Polymere.
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Für den Fall, dass dem halogenfreien thermoplastischen Kunststoff-Rezyklat weitere Bestandteile zugefügt werden, können diese separat, in Form von Flüssigkeiten, Pulvern, Granulaten oder kompaktierten Produkten oder zusammen mit der erfindungsgemäßen Additivzusammensetzung wie zuvor beschrieben den Polymeren zugesetzt werden.
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Vorzugsweise kann in das halogenfreie thermoplastische Kunststoff-Rezyklat zusätzlich mindestens ein Zusatzstoff eingebracht werden, welcher ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus UV-Absorbern, Lichtstabilisatoren, Metalldesaktivatoren, Füllstoffdesaktivatoren, Antiozonantien, Nukleierungsmitteln, Antinukleierungsmitteln, Schlagzähigkeitsverbesserern, Weichmachern, Gleitmitteln, Rheologiemodifikatoren, Thixotropiemitteln, Kettenverlängerern, optischen Aufhellern, antimikrobiellen Wirkstoffen, Antistatika, Slipmitteln, Antiblockmitteln, Kopplungsmitteln, Vernetzungsmitteln, Antivernetzungsmitteln, Hydrophilisierungsmitteln, Hydrophobisierungsmitteln, Haftvermittlern, Dipergiermitteln, Kompatibilisatoren, Sauerstofffängern, Säurefängern, Treibmitteln, Abbau-Additiven, Entschäumungsmitteln, Geruchsfängern, Markierungsmitteln, Antifoggingmitteln, Füllstoffen, Verstärkungsstoffen und Mischungen hiervon.
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Weiterhin ist es bevorzugt, dass in das halogenfreie thermoplastische Kunststoff-Rezyklat zusätzlich mindestens einen Zusatzstoff eingebracht wird, welcher ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus
- a) Säurefängern, vorzugsweise Calciumstearat, Magnesiumstearat, Zinkstearat, Aluminiumstearat, Calciumstearat, Calciumlactat, Calciumstearoyl-2-lactat, Hydrotalcite, insbesondere synthetische Hydrotalciten auf Aluminium-, Magnesium- und Zinkbasis, Hydrocalumite, Zeolithe, Erdalkalioxide, insbesondere Calciumoxid und Magnesiumoxid, Erdalkalicarbonate, insbesondere Calciumcarbonat, Magnesiumcarbonat und Dolomit, und Hydroxide, insbesondere Brucit,
- b) Lichtstabilisatoren, vorzugsweise Lichtstabilisatoren aus der Gruppe der gehinderten Amine, die gleichzeitig als Langzeitwärmestabilisatoren wirken können
- c) Dispergiermitteln,
- d) Füllstoffdesaktivatoren, und
Mischungen hiervon.
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Geeignete Lichtstabilisatoren sind beispielsweise Verbindungen auf der Basis von 2-(2'-Hydroxyphenyl)benzotriazolen, 2-Hydroxybenzophenonen, Estern von Benzoesäuren, Acrylaten, Oxamiden und 2-(2-Hydroxyphenyl)-1,3,5-Triazinen.
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Geeignete 2-(2'-Hydroxyphenyl)benzotriazole sind beispielsweise 2-(2'-Hydroxy-5'methylphenyl)benzotriazol, 2-(3',5'-Di-tert-butyl-2'-hydroxyphenyl)benzotriazol, 2-(5'-tert-Butyl-2'-hydroxy-phenyl)benzotriazol, 2-(2'-Hydroxy-5'-(1,1,3,3-tetramethylbutyl)phenyl)benzotriazol, 2-(3',5'-Di-tert-butyl-2'-hydroxyphenyl)-5-chlorobenzotriazol, 2-(3'-tert-Butyl-2'-hydroxy-5'-methylphenyl-5-chlorobenzotriazol, 2-(3'-sec-Butyl-5'-tert-butyl-2'-hydroxyphenyl)benzotriazol, 2-(2'-Hydroxy-4'-octyloxyphenyl)benzotriazol, 2-(3',5'-Di-tert-amyl-2'-hydroxyphenyl)benzotriazol, 2-(3',5'-Bis(α,α-dimethylbenzyl)-2'-hydroxyphenyl)benzotriazol, 2-(3'-tert-Butyl-2'-hydroxy-5'-(2-octyloxycarbonylethyl)phenyl)-5-chlorobenzotriazol, 2-(3'-tert-Butyl-5'-[2-(2-ethylhexyloxy)-carbonylethyl]-2'-hydroxyphenyl)-5-chlorobenzotriazol, 2-(3'-tert-Butyl-2'-hydroxy-5'-(2-methoxycarbonylethyl)phenyl)-5-chlorobenzotriazol, 2-(3'-tert-Butyl-2'-hydroxy-5'-(2-methoxycarbonylethyl)phenyl)benzotriazol, 2-(3'-tert-Butyl-2'-hydroxy-5'-(2-octyloxycarbonylethyl)phenyl)benzotriazol, 2-(3'-tert-Butyl-5'-[2-(2-ethylhexyloxy)carbonylethyl]-2'-hydroxyphenyl)benzotriazol, 2-(3'-Dodecyl-2'-hydroxy-5'-methylphenyl)benzotriazol, 2-(3'-tert-Butyl-2'-hydroxy-5'-(2-isooctyloxycarbonylethyl)phenylbenzotriazol, 2,2'-Methylenbis[4-(1,1,3,3-tetramethylbutyl)-6-benzotriazol-2-ylphenol]; das Produkt der Umesterung von 2-[3'-tert-Butyl-5'-(2-methoxycarbonylethyl)-2'-hydroxyphenyl]-2H-benzotriazol mit Polyethylenglycol 300; [R-CH2CH2-COO-CH2CH2⁆2, wobei R = 3'-tert-Butyl-4'-hydroxy-5'-2H-benzotriazol-2-ylphenyl, 2-[2'-Hydroxy-3'-(α,α-dimethylbenzyl)-5'-(1,1,3,3-tetramethylbutyl)phenyl]benzotriazol, 2-[2'-hydroxy-3'-(1,1,3,3-tetramethylbutyl)-5'-(α,α-dimethylbenzyl)-phenyl]benzotriazol.
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Geeignete 2-Hydroxybenzophenone sind beispielsweise 4-Hydroxy-, 4-Methoxy-, 4-Octyloxy-, 4-Decyloxy- 4-Dodecyloxy, 4-Benzyloxy, 4,2',4'-Trihydroxy- und 2'-Hydroxy-4,4'-dimethyoxy-Derivate der 2-Hydroxybenzophenone.
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Geeignete Acrylate sind beispielsweise Ethyl-α-cyano-β,β-diphenylacrylat, Isooctyl-α-cyano-β,β-diphenylacrylat, Methyl-α-carbomethoxycinnamat, Methyl-α-cyano-β-methyl-p-methoxycinnamat, Butyl-α-cyano-β-methyl-p-methoxycinnamat, Methyl-α-carbomethoxy-p-methoxycinnamat und N-(β-carbomethoxy-β-cyanovinyl)-2-methylindolin.
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Geeignete Ester von Benzoesäuren sind beispielsweise 4-tert-Butylphenylsalicylat, Phenylsalicylat, Octylphenylsalicylat, Dibenzoylresorcinol, Bis(4-tert-butylbenzoyl)resorcinol, Benzoylresorcinol, 2,4-Di-tert-butylphenyl-3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzoat, Hexadecyl-3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzoat, Octadecyl-3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzoat, 2-Methyl-4,6-di-tert-butylphenyl-3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzoat.
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Geeignete Oxamide sind beispielsweise 4,4'-Dioctyloxyoxanilid, 2,2'-diethoxyoxanilid, 2,2'-Dioctyloxy-5,5'-di-tert-butoxanilid, 2,2'-didodecyloxy-5,5'-di-tert-butoxanilid, 2-Ethoxy-2'-ethyloxanilid, N,N'-Bis(3-dimethylaminopropyl)-oxamid, 2-Ethoxy-5-tert-butyl-2'-ethoxanilid und seine Mischungen mit 2-Ethoxy-2'-ethyl-5,4'-di-tert-butoxanilid, Mischungen von o- und p-Methoxydisubstituierten Oxaniliden und Mischungen von o- und p-Ethoxydisubstituierten Oxaniliden.
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Geeignete 2-(2-Hydroxyphenyl)-1,3,5-Triazine sind beispielsweise 2,4,6-Tris(2-hydroxy-4-octyloxyphenyl)-1,3,5-triazin, 2-(2-Hydroxy-4-octyloxyphenyl)-4,6-bis(2,4-dimethylphenyl)-1,3,5-triazin, 2-(2,4-Dihydroxyphenyl)-4,6-bis(2,4-dimethylphenyl)-1,3,5-triazin, 2,4-Bis(2-hydroxy-4-propyloxyphenyl)-6-(2,4-dimethylphenyl)-1,3,5-triazin, 2-(2-Hydroxy-4-octyloxyphenyl)-4,6-bis(4-methylphenyl-1,3,5-triazin, 2-(2-Hydroxy-4-dodecyloxyphenyl)-4,6-bis(2,4-dimethylphenyl)-1,3,5-triazin, 2-(2-Hydroxy-4-tridecyloxyphenyl)-4,6-bis(2,4-dimethylphenyl)-1,3,5-triazin, 2-[2-Hydroxy-4-(2-hydroxy-3-butyloxypropoxy)-phenyl]-4,6-bis(2,4-dimethyl)-1,3,5-triazin, 2-[2-Hydroxy-4-(2-hydroxy-3-octyloxypropyloxy)phenyl]-4,6-bis(2,4-dimethyl)-1,3,5-triazin, 2-[4-(Dodecyloxy/Tridecyloxy-2-hydroxypropoxy)-2-hydroxyphenyl]-4,6-bis(2,4-dimethylphenyl)-1,3,5-triazin, 2-[2-Hydroxy-4-(2-hydroxy-3-dodecyloxypropoxy)-phenyl]-4,6-bis(2,4-dimethylphenyl-1,3,5-triazin, 2-(2-Hydroxy-4-hexyloxy)-phenyl-4,6-diphenyl-1,3,5-triazin, 2-(2-Hydroxy-4-methoxyphenyl)-4,6-diphenyl-1,3,5-triazin, 2,4,6-Tris[2-hydroxy-4-(3-butoxy-2-hydroxypropoxy)-phenyl]-1,3,5-triazin, 2-(2-Hydroxyphenyl)-4-(4-methoxyphenyl)-6-phenyl-1,3,5-triazin, 2-{2-Hydroxy-4-[3-(2-ethylhexyl-1-oxy)-2-hydroxypropyloxy]-phenyl}-4,6-bis(2,4-dimethylphenyl-1,3,5-triazin.
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Geeignete Metalldeaktivatoren sind beispielsweise N,N'-Diphenyloxamid, N-Salicylal-N'-salicyloylhydrazin, N,N'-Bis(salicyloyl)hydrazin, N,N'-Bis(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenylpropionyl)hydrazin, 3-Salicyloylamino-1,2,4-triazol, Bis(benzyliden)oxalyldihydrazid, Oxanilid, Isophthaloyldihydrazid, Sebacoylbisphenylhydrazid, N,N'-Diacetyladipoyldihydrazid, N,N'-Bis(salicyloyl)oxylyldihydrazid, N,N'-Bis(salicyloyl)thiopropionyldihydrazid.
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Geeignete gehinderte Amine, die gleichzeitig als Langzeitwärmestabilisatoren wirken können, sind beispielsweise 1,1-Bis(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)succinat, Bis(1,2,2,6,6-pentamethyl-4-piperidyl)sebazat, Bis(1-octyloxy-2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)sebazat, 1-cyclohexyloxy-2,2,6,6-tetramethyl-4-octadecylaminopiperidin, bis(1-acyl-2,2,6,6-tetramethyl piperidin-4-yl)sebazat 1-(2-hydroxy-2-methylpropoxy)-4-hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin,1-(2-hydroxy-2-methylpropoxy)-4-oxo-2,2,6,6-tetramethylpiperidin, bis(1-octyloxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidyl)succinat, N,N'-bisformyl-N,N'-bis(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)hexamethylendiamin, (33a) bis(1-undecanyloxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin-4-yl)carbonat,1,2,2,6,6-pentamethyl-4-aminopiperidine,2-undecyl-7, 7,9,9-tetramethyl-1-oxa-3,8-diaza-4-oxo-spiro[4,5]decane-tris(2,2,6,6-tetramethyl-4-pi peridyl)nitrilotriacetat1,1'-(1,2-ethanediyl)-bis(3,3,5,5-tetramethylpiperazinon), 3-n-octyl-7, 7,9,9-tetramethyl-1,3,8-triazaspiro[4.5]decan-2,4-dione, 8-acetyl-3-dodecyl-7,7,9,9-tetramethyl-1,3,8-triazaspiro[4.5]decan-2,4-dion,3-dodecyl-1-(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)pyrrolidin-2,5-dion, 3-dodecyl-1-(1,2,2,6,6-pentamethyl-4-piperidyl)pyrrolidin-2,5-dion, Bis(1,2,2,6,6-pentamethyl-4-piperidyl)-n-butyl-3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzylmalonat, das Kondensationsprodukt aus 1-(2-Hydroxyethyl)-2,2,6,6-tetramethyl-4-hydroxypiperidin und Succinsäure, lineare oder zyklische Kondensationsprodukte von N,N'-Bis(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)hexamethylendiamin und 4-tert-Octylamino-2,6-dichloro-1,3,5-triazin, Tris(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)-nitrilotriacetat, Tetrakis(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)-1,2,3,4-butantetracarboxylat, 1,1'-(1,2-Ethandiyl)-bis(3,3,5,5-tetramethylpiperazinon), 4-Benzoyl-2,2,6,6-tetramethylpiperidin, 4-Stearyloxy-2,2,6,6-tetra-methylpiperidin, lineare oder zyklische Kondensationsprodukte aus N,N'-Bis(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)hexamethylendiamin und 4-Morpholino-2,6-dichloro-1,3,5-triazin das Reaktionsprodukt von 7,7,9,9-Tetramethyl-2-cycloundecyl-1-oxa-3,8-diaza-4-oxospiro-[4,5]decan und Epichlorhydrin.
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Umfasst in den oben angegebenen Strukturen sind dabei jeweils auch die sterisch gehinderten N-H, N-alkyl wie N-methyl oder N-octyl, die N-alkoxy-Derivate wie N-methoxy oder N-octyloxy, die Cycloalkylderivate wie N-cyclohexyloxy und die N-(2-hydroxy-2-methylpropoxy) Analoga.
Bevorzugte gehinderte Amine weisen weiterhin die folgenden Strukturen auf:
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Bevorzugte oligomere und polymere gehinderte Amine weisen die folgenden Strukturen auf:
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Bei den zuvor genannten Verbindungen bedeutet n jeweils 3 bis 100.
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Geeignete Dispergiermittel sind beispielsweise:
- Polyacrylate, z.B. Copolymere mit langkettigen Seitengruppen, Polyacrylat-Blockcopolymere, Alkylamide: z.B. N,N'-1,2-Ethandiylbisoctadecanamid Sorbitanester, z.B. Monostearylsorbitanester, Titanate und Zirconate, reaktive Copolymere mit funktionellen Gruppen z.B. Polypropylen-co-Acrylsäure, Polypropylen-co-Maleinsäureanhydrid, Polyethylen-co-Glycidylmethacrylat, Polystyrol-alt-Maleinsäureanhydrid-Polysiloxane: z.B. Dimethylsilandiol-Ethylenoxid Copolymer, Polyphenylsiloxan Copolymer, Amphiphile Copolymere: z.B. Polyethylen-block-Polyethylenoxid, Dendrimere, z.B. hydroxylgruppenhaltige Dendrimere.
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Geeignete Nukleierungsmittel sind beispielsweise Talkum, Alkali oder Erdalkalisalze von mono- und polyfunktionellen Carbonsäuren wie z. B. Benzoesäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure, z.B. Natriumbenzoat, Zinkglycerolat, Aluminiumhydroxy-bis(4-tert-butyl)benzoat, Benzylidensorbitole wie z.B. 1,3:2,4-Bis(Benzyliden)sorbitol oder 1,3:2,4-Bis(4-Methylbenzyliden)sorbitol, 2,2'-Methylen-bis-(4,6-di-tert-butylphenyl)phosphat, sowie Trisamide und Diamide wie z.B. Trimesinsäuretricyclohexylami, Trimesinsäuretri(4-methylcyclohexylamid), Trimesinsäure tri(tert.butylamid), N,N',N''-1,3,5-Benzoltriyltris(2,2-dimethyl-propanamid) oder 2,6-Naphthalindicarbosäuredicyclohexylamid.
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Geeignete Antinukleierungsmittel sind beispielsweise Azinfarbstoffe wie z.B. Nigrosin, ionische Flüssigkeiten und/oder Lithiumsalze.
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Geeignete Flammschutzmittel sind beispielsweise:
- a) Anorganische Flammschutzmittel wie z.B. Al(OH)3, Mg(OH)2, AlO(OH), MgCO3, Schichtsilikate wie z.B. Montmorillonit oder Sepiolit, nicht oder organisch modifiziert, Doppelsalze, wie z.B. Mg-Al-Silikate, POSS-(Polyhedral Oligomeric Silsesquioxane) Verbindungen, Huntit, Hydromagnesit oder Halloysit sowie Sb2O3, Sb2O5, MoO3, Zinkstannat, Zinkhydroxystannat,
- b) Stickstoffhaltige Flammschutzmittel wie z.B. Melamin, Melem, Melam, Melon, Melaminderivate, Melaminkondensationsprodukte oder Melaminsalze, Benzoguanamin, Polyisocyanurate, Allantoin, Phosphacene, insbesondere Melamincyanurat, Melaminphosphat, Dimelaminphosphat, Melaminpyrophosphat, Melaminpolyphosphat, Melamin-Metall-Phosphate wie z.B. Melaminaluminiumphosphat, Melaminzinkphosphat, Melaminmagnesiumphosphat, sowie die entsprechenden Pyrophosphate und Polyphosphate, Poly-[2,4-(piperazin-1,4-yl)-6-(morpholin-4-yl)-1,3,5-triazin], Ammoniumpolyphosphat, Melaminborat, Melaminhydrobromid,
- c) Radikalbildner, wie z.B. Alkoxyamine, Hydroxylaminester, Azoverbindungen, Sulfenamide, Sulfenimide, Dicumyl oder Polycumyl, Hydroxyimide und deren Derivate wie z.B. Hydroxyimidester oder Hydroxyimidether
- d) Phosphorhaltige Flammschutzmitteln wie z.B. roter Phosphor, Phosphate wie z.B. Resorcindiphosphat, Bisphenol-A-diphosphat und ihre Oligomere, Triphenylphosphat, Ethylendiamindiphosphat, Phosphinate wie z.B. Salze der hypophosphorigen Säure und Ihrer Derivate wie Alkylphosphinatsalzen z.B. Diethylphosphinataluminium oder Diethylphosphinat-Zink oder Aluminiumphosphinat, Aluminiumphosphit, Aluminiumphosphonat, Phosphonatester, oligomere und polymere Derivate der Methanphosphonsäure, 9,10-Dihydro-9-oxa-10-phosphorylphenanthren-10-oxid (DOPO) und deren substituierte Verbindungen,
- e) Halogenhaltige Flammschutzmittel auf Chlor- und Brombasis wie z.B. polybrominierte Diphenyloxide, wie z.B. Decabromdiphenyloxid,Tris(3-bromo-2,2-bis(bromomethyl)propyl-phosphat, Tris(tribromneopentyl)phosphat, Tetrabromphthalsäure, 1,2-Bis-(tribromphenoxy)ethan, Hexabromcyclododecan, bromiertes Diphenylethan, Tris-(2,3-dibrompropyl)isocyanurat, Ethylen-bis-(tetrabromophthalimid), Tetrabromo-bisphenol A, bromiertes Polystyrol, bromiertes Polybutadien bzw, Polystyrol-bromiertes Polybutadien-Copolymere, bromierter Polyphenylenether, bromiertes Epoxidharz, Polypentabrombenzylacrylat, ggf. in Kombination mit Sb2O3 und/oder Sb2O5,
- f) Borate wie z.B. Zinkborat oder Calciumborat, ggf. auf Trägermaterial wie z.B. Silica
- g) Schwefelhaltige Verbindungen wie z.B. elementarer Schwefel, Disulfide und Polysulfide, Thiuramsulfid, Dithiocarbamate, Mercaptobenzthiazol und Sulfenamide,
- h) Antidrip-Mitteln wie z.B. Polytetrafluorethylen,
- i) Siliciumhaltige Verbindungen wie z.B. Polyphenylsiloxane,
- j) Kohlenstoffmodifikationen wie z.B. Carbon-Nanoröhren (CNT), Blähgraphit oder Graphen
- k) sowie Kombinationen oder Mischungen hieraus.
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Geeignete Füllstoffe und Verstärkungsstoffe sind beispielsweise synthetische oder natürliche Materialien wie z.B. Calciumcarbonat, Silikate, Glasfasern, Glaskugeln (massiv oder hohl), Talkum, Glimmer, Kaolin, Bariumsulfat, Metalloxide und Metallhydroxide, Ruß, Graphit, Kohlenstoffnanoröhrchen, Graphen, Holzmehl oder Fasern von Naturprodukten wie z.B. Cellulose oder synthetische Fasern. Weitere geeignete Füllstoffe sind Hydrotalcite oder Zeolithe oder Schichtsilikate wie z.B. Montmorillonit, Bentonit, Beidelit, Mica, Hectorit, Saponit, Vermiculit, Ledikit, Magadit, Illit, Kaolinit, Wollastonit, Attapulgit.
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Geeignete Pigmente können anorganischer oder organischer Natur sein. Anorganische Pigmente sind beispielsweise Titandioxid, Zinkoxid, Zinksulfid, Eisenoxid, Ultramarin, Ruß, organische Pigmente sind beispielsweise Anthrachinone, Anthanthrone, Benzimidazolone, Chinacridone, Diketopyrrolopyrrole, Dioxazine, Indanthrone, Isoindolinone, AzoVerbindungen, Perylene, Phthalocyanine oder Pyranthrone. Weitere geeignete Pigmente sind Effektpigmente auf Metallbasis oder Perlglanzpigmente auf Metalloxid-Basis.
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Geeignete Kettenverlängerer für den linearen Molekulargewichtsaufbau von Polykondensationspolymeren wir Polyestern oder Polyamiden sind beispielsweise Diepoxide, Bis-Oxazoline, Bis-Oxazolone, Bis-Oxazine, Diisocyanate, Dianhydride, Bis-Acyllactame, Bis-Maleimide, Dicyanate, Carbodiimide. Weitere geeignete Kettenverlängerer sind polymere Verbindungen wie z.B. Polystyrol-Polyacrylat-Polyglycidyl(meth)acrylat- Copolymere, Polystyrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymere und Polyethylen-Maleinsäureanhydrid-Copolymere.
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Geeignete Optische Aufheller sind beispielsweise Bisbenzoxazole, Phenylcumarine oder Bis(styryl)biphenyle und insbesondere optische Aufheller der Formeln:
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Geeignete Füllstoffdeaktivatoren sind beispielsweise Polysiloxane, Polyacrylate insbesondere Blockcopolymere wie Polymethacrylsäure-polyalkylenoxid oder Polyglycidyl(meth)acrylate und deren Copolymere z.B. mit Styrol sowie Epoxide z.B. der folgenden Strukturen:
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Geeignete Antistatika sind beispielsweise ethoxylierte Alkylamine, Fettsäureester, Alkylsulfonate und Polymere wie z.B. Polyetheramide.
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Geeignete Antiozonantien sind die oben genannten Amine wie z.B. N,N'-Diisopropyl-p-phenylendiamin, N,N'-Di-sec-butyl-p-phenylendiamin, N,N'-Bis(1,4-dimethylpentyl)-p-phenylendiamin, N,N'-Dicyclohexyl-p-phenylendiamin, N-Isopropyl-N'-phenyl-p-phenylendiamin, N-(1,3-Dimethylbutyl)-N'-phenyl-p-phenylen-diamin, N-(1-Methylheptyl)-N'-phenyl-p-phenylendiamin, N-Cyclohexyl-N'-phenyl-p-phenylendiamin.
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Geeignete Entformungshilfsmittel sind beispielsweise Montanwachse.
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Die Einarbeitung der Komponenten (A) und (B) sowie ggf. der zusätzlichen Zusatzstoffe in das Kunststoff-Rezyklat kann durch übliche Verarbeitungsmethoden erfolgen, wobei das Polymere aufgeschmolzen und mit der erfindungsgemäßen Additivzusammensetzung und den ggf. weiteren Zusätzen gemischt wird, vorzugsweise durch Mischer, Kneter und Extruder. Als Verarbeitungsmaschinen bevorzugt sind Extruder wie z.B. Einschneckenextruder, Zweischneckenextruder, Planetwalzenextruder, Ringextruder, Co-Kneter, die vorzugsweise mit einer Vakuumentgasung ausgestattet sind. Die Verarbeitung kann dabei unter Luft oder ggf. unter Inertgasbedingungen wie z.B. unter Stickstoff erfolgen.
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Weiterhin können die Komponenten (A), (B), und/oder (C) in Form von sogenannten Masterbatchen oder Konzentraten, die beispielsweise 10-90 % einer Stabilisator-Zusammensetzung bestehend aus den Komponenten (A), (B), und/oder (C) in einem Polymeren enthalten, hergestellt und eingebracht werden.
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In einem zweiten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung eine Kunststoffzusammensetzung, enthaltend oder bestehend aus
- (A) mindestens eine zur Reaktion mit Carbonylgruppen befähigte Verbindung,
in Kombination mit
- (B) mindestens einem primären Antioxidans und/oder
- (C) mindestens einem sekundären Antioxidans,
in einem halogenfreien thermoplastischen Kunststoff-Rezyklat, wobei die Kunststoffzusammensetzung frei von Alditolen und Cyclitolen ist.
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Sämtliche der zuvor gemachten, im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren genannten bevorzugten Ausführungsformen und Aspekte gelten uneingeschränkt auch für die zuvor beschriebene Kunststoff-Zusammensetzung.
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Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass die Komponente (A) in einem Gewichtsverhältnis zur Komponente (B) und/oder Komponente (C) von 90:10 bis 10:90, bevorzugt von 80:20 bis 20:80, besonders bevorzugt von 60:40 bis 40:60, in der Kunststoffzusammensetzung enthalten ist.
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Vorteilhaft ist ferner, dass jeweils bezogen auf die Gewichtssumme des Kunststoff-Rezyklats und der Komponente (A) bis (C) 0,02 bis 3,00 Gew.-%, bevorzugt 0,03 bis 1,00 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,02 bis 0,50 Gew.-%, insbesondere 0,10 bis 0,30 Gew.-% der mindestens einen zur Reaktion mit Carbonylgruppen befähigte Verbindung (A), sowie 0,02 bis 3,00 Gew.-%, bevorzugt 0,03 bis 1,00 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,02 bis 0,50 Gew.-%, insbesondere 0,05 bis 0,20 Gew.-% des mindestens einen primären Antioxidans (B) und/oder 0,02 bis 3,00 Gew.-%, bevorzugt 0,03 bis 1,00 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,02 bis 0,50 Gew.-%, insbesondere 0,05 bis 0,20 Gew.-% des mindestens einen sekundären Antioxidans (C) enthalten sind.
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Weiterhin ist es von Vorteil, wenn mindestens eine zur Reaktion mit Carbonylgruppen befähigte Verbindung (A), mindestens ein primäres Antioxidans (B) und mindestens ein sekundäres Antioxidans (C) enthalten sind.
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Insbesondere handelt es sich bei mindestens einen halogenfreien thermoplastischen Kunststoff-Rezyklat um eine halogenfreie thermoplastische Kunststoff-Rezyklat ein Polyolefin-Rezyklat, insbesondere ein Polypropylen- oder Polyethylen-Rezyklat.
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Die zuvor vorgestellte Kunststoff-Zusammensetzung ist insbesondere mit einem eingangs beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren herstellbar.
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Die Erfindung betrifft zudem eine Formmassen bzw. ein Formteil, das aus der zuvor beschriebenen Kunststoff-Zusammensetzung herstellbar ist. Bevorzugte Ausführungsformen der Formmasse bzw. des Formteils sehen Spritzgussteile, Folien, Filme, Lacke, Beschichtungen, Schäume, Fasern, Kabel, Rohre, Profile, Hohlkörper, Bändchen, Membranen, z.B. Geomembranen, Schmierstoffe, Farbmittel und/oder Klebstoffe, die über Extrusion, Spritzguss, Blasformen, Kalandrieren, Pressverfahren, Spinnprozesse und/oder Rotomoulding hergestellt werden, z.B. für die Elektroindustrie, für die Bauindustrie, für die Transportindustrie, für medizinische Anwendungen, für Haushalts- und Elektrogeräte, für Fahrzeugteile, für Konsumartikel, für Verpackungen, für Möbel, und/oder für Textilien, vor.
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Desweiteren betrifft die vorliegende Erfindung eine Stabilisator-Zusammensetzung zur Stabilisierung von halogenfreien thermoplastischen Kunststoff-Rezyklaten gegen oxidativen, thermischen und/oder aktinischen Abbau, bestehend aus
- (A) mindestens eine zur Reaktion mit Carbonylgruppen befähigte Verbindung,
in Kombination mit
- (B) mindestens einem primären Antioxidans und/oder
- (C) mindestens einem sekundären Antioxidans,
wobei die Stabilisator-Zusammensetzung frei von Alditolen und Cyclitolen ist.
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Eine bevorzugte, die Stabilisator-Zusammensetzung betreffende Ausführungsform sieht vor, dass die Komponente (A) in einem Gewichtsverhältnis zur Komponente (B) und/oder Komponente (C) von 90:10 bis 10:90, bevorzugt von 80:20 bis 20:80, besonders bevorzugt von 60:40 bis 40:60, in der Kunststoffzusammensetzung enthalten ist.
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Insbesondere besteht die Stabilisator-Zusammensetzung aus mindestens einer zur Reaktion mit Carbonylgruppen befähigten Verbindung (A), mindestens einem primären Antioxidans (B) und mindestens ein sekundären Antioxidans (C).
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Weiter vorteilhaft ist, dass die Stabilisator-Zusammensetzung aus
- (A) 90,00 bis 10,00 Gew.-% oder 80,00 bis 20,00 Gew.-%, bevorzugt 60,00 bis 40,00 Gew.-% mindestens einer zur Reaktion mit Carbonylgruppen befähigten Verbindung, mit Ausnahme von Alditolen und Cyclitolen,
in Kombination mit
- (B) 10,00 bis 90,00 Gew.-%, bevorzugt 20,00 bis 30,00 Gew.-% mindestens einem primären Antioxidans und/oder
- (C) 10,00 bis 90,00 Gew.-%, bevorzugt 20,00 bis 30,00 Gew.-% mindestens einem sekundären Antioxidans
besteht.
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Zudem betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung der zuvor beschriebenen Stabilisator-Zusammensetzung zur Stabilisierung von halogenfreien thermoplastischen Kunststoff-Rezyklaten gegen oxidativen, thermischen und/oder aktinischen Abbau.
Geeignete Verbindungen (C) werden vorzugsweise so ausgewählt, dass diese bei den üblichen Verarbeitungstemperaturen von Polymeren nicht oder wenig flüchtig sind. Übliche Verarbeitungstemperaturen von den bevorzugten Polyolefin-Rezyklaten sind beispielsweise zwischen 180 °C und 250 °C.
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Die vorliegende Erfindung wird anhand der noch folgenden Beispiele erläutert, ohne die Erfindung auf die dargestellten speziellen Parameter zu beschränken.
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Zur Prüfung der Wirkung der erfindungsgemäßen Stabilisatoren-Zusammensetzung wurde ein post-consumer Polypropylen-Rezyklat aus Batteriekastenmahlgut (Lieferant: BSB Braubach) zusammen mit den in der Tabelle angegebenen Zusätzen bei 210 °C in einem Doppelschnecken-Microextruder (MC 5, Hersteller DSM) im kontinuierlichen Modus bei 90 Umdrehungen pro Minute während 30 Minuten in der Schmelze im Kreis gefördert. Nach 10, 20 und 30 Minuten wird jeweils die Kraftaufnahme gemessen. Die Kraft ist ein Maß für die Zähigkeit der Schmelze und damit für das Molekulargewicht. Je höher die verbliebene Kraft (Nach Aufschmelzzeit von 2 Minuten = 100 %), desto geringer ist der Abbau des Polymeren.
Tabelle 1: Stabilisierung von Polypropylen-Rezyklat
| Nachstabilisierung | Restkraft nach 10/20/30 Minuten [%] |
Vergleichsbeispiel 1 | Ohne Zusatz | 81/62/44 |
Vergleichsbeispiel 2 | 0.1 % AO-1 + 0.1 % P-1 | 94/91/82 |
Erfindungsgemäßes Beispiel 1 | 0.1 % AO-1 + 0.1 % P-1 + 0.2 % A9 | 96/95/94 |
AO-1: Pentaerythritol-tetrakis [3-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)propionate |
P-1: Tris-(2,4-di-tert-butylphenyl)phosphit |
A9 = Hydantoin |
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Die erfindungsgemäße synergistische Kombination erweist sich im vorliegenden Test den synthetischen kommerziellen synergistischen Kombinationen aus AO-1 und P-1 (Vergleichsbeispiel 1) als überlegen, da über die Versuchszeit ein geringerer Abbau des Polymeren stattfindet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 6525158 [0003]
- US 6251972 [0003]
- EP 0702704 [0003]
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- WO 9730112 [0003, 0006]
- EP 0470048 [0003, 0006]
- DD 288161 [0003]
- EP 0506614 [0003]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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