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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Temperieren von Verzehrgut, insbesondere von Schokoladenartikel, in zumindest einer Form vor und/oder nach dem Einfüllen des Verzehrgutes in diese Form, wobei an einer Wand Ablagen für die Formen vorgesehen sind.
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Stand der Technik
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Aus der
DE 10 2018 103 736.8 ist eine Vorrichtung der oben genannten Art bekannt, bei der in einer Bearbeitungsstation einzelne, getrennte Ablagen für die Formen vorgesehen sind. Das Handling dieser Formen erfolgt mittels eines Roboters. Die Ablagen gehen eine nur punkt- oder linienförmige Berührung mit den Formen ein.
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Aufgabe
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die oben genannte Vorrichtung und zwar insbesondere im Hinblick auf die erforderliche Hygiene zu verbessern und gleichzeitig auch die Behandlung mit dem Temperiermedium zu optimieren.
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Lösung der Aufgabe
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Zur Lösung der Aufgabe führt, dass in der Wand oberhalb und unterhalb der Form Schlitze zum Austreten eines Temperiermediums vorgesehen sind.
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Durch die Anordnung der Schlitze oberhalb und unterhalb der Form erfolgt eine gezielte Beaufschlagung der Form mit dem Temperiermedium. Die Form und Anordnung der Schlitze spielt für die vorliegende Erfindung eine sehr grosse Rolle, wie dies später noch beschrieben wird.
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Die Ablagen sollen als Profile ausgebildet sein. Sie können aus einem beliebigen Material bestehen, bevorzugt wird natürlich ein pflegeleichtes Material, wie zum Beispiel Edelstahl. Wird ein Metall zur Herstellung der Ablagen verwendet, so bietet es sich an, einen entsprechenden Metallstreifen je nach Wunsch abzukanten.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel soll das Profil einen Kanalteil aufweisen, von dem seitlich jeweils ein Randstreifen abragt, auf dem die Form aufliegt, und welches zur Wand hin offen ist. D.h., die Form wird nur von den Randstreifen getragen, so dass sie in ihren wesentlichen Teilen dem Temperiermedium zugänglich bleibt. Unter der Form wird ein seitlich geschlossener, nur nach vorne offener Raum gebildet, in den die unteren und oberen Schlitze, die in die Wand eingeformt sind, ausmünden. Das bedeutet wiederum, dass das Temperiermedium in gewissem Umfang in diesem Raum unterhalb der Form gefangen ist und somit den Boden und das Oberteil der Form intensiv anspült. Wird ein kühlendes Temperiermedium verwendet, so sackt dieses nicht gleich nach unten weg, sondern wird in dem Raum nach oben gegen den Boden der Form gedrückt. Dort kann es seine kühlende Wirkung in ausreichendem Masse entfalten. Unter der Form kann der Raum aber auch offen sein.
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Bevorzugt und wesentlich bei der vorliegenden Erfindung ist, dass ein unterer Rand des unteren Schlitzes in der Ebene eines Kanalbodens liegt. Das bedeutet, dass beispielsweise ein Reinigungsmittel, mit dem das gesamte Profil und insbesondere der Profilboden gereinigt wird, nach hinten durch die Wand abfliessen kann und nicht in einem Übergangsbereich zwischen Wand und Profil, welches in der Regel rechtwinklig von der Wand absteht, stehen bleibt. Somit ist eine vollständige und intensive Reinigung des Profils möglich.
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An zumindest einen seitlichen Randstreifen des Kanalteils schliesst bevorzugt ein Z-förmiges Schienenprofil an. Dieses Schienenprofil begrenzt den Bewegungsbereich der Form, so dass die Form in einer gewünschten, vorgegebenen Anordnung auf der Ablage gehalten wird.
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Die oberen Schlitze sollen sich bevorzugt im Wesentlichen über die Breite der Form erstrecken. Wird ein kühlendes Temperiermedium verwendet, so fällt dieses aus den oberen Schlitzen infolge der Breite dieser Schlitze regelmässig verteilt auf die Form, so dass die Kühlung der Form vergleichmässigt ist.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung sollen die unteren Schlitze eine geringere Breite als die oberen Schlitze aufweisen. Dies bedeutet, dass aus den unteren Schlitzen weniger Temperiermedium austritt, als aus den oberen Schlitzen. Dies trägt dem Umstand Rechnung, dass das Temperiermedium aus den unteren Schlitzen unterhalb der Form in dem durch das Profil und die Form gebildeten Raum gefangen ist, während das Temperiermedium aus den oberen Schlitzen frei über die Form hinwegfliesst. Aus diesem Grunde ist für eine gleichmässige Temperierung der Form oberhalb der Form mehr Temperiermedium notwendig als unterhalb der Form. Die oberen und unteren Schlitze können aber auch gleich gross sein.
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Im Rahmen der Erfindung ist, wie oben erwähnt, vorgesehen, dass die Ablagen stumpf an die Wand anschlagen und von dieser in etwa in einem Winkel von 90° abragen, wobei ein Spalt zwischen Ablage und Wand geschlossen ist. Wird als Ablage ein metallischer Profilstreifen verwendet, so bietet es sich an, diesen direkt an die Wand anzuschweissen, wobei die Schweissnaht so ausgebildet sein kann, dass sich Schmutz bzw. Reinigungsmittel nicht in dem Bereich zwischen Ablage und Wand ansammelt. Beispielsweise kann die Schweissnaht abgeschrägt von der Wand zum Profil hin ausgebildet werden.
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In einem Ausführungsbeispiel kann die Wand Teil eines geschlossenen Wandkastens sein, in den das Temperiermedium einführbar ist. Das bedeutet, dass das Temperiermedium in dem Wandkasten, der geschlossen ist, in geringem Masse unter Druck steht und so auch aus den Schlitzen unter einem geringen Druck austritt. Da die Breite der oberen Schlitze grösser ist als die Breite der unteren Schlitze, verlangsamt sich der Austritt des Temperiermediums aus den oberen Schlitzen gegenüber den unteren Schlitzen. D.h., das Temperiermedium fällt aus den oberen Schlitzen ruhiger auf die Form, während das Anspülen des Formbodens mit dem Temperiermedium aus den unteren Schlitzen intensiver erfolgt. Hierfür könnte auch vorgesehen werden, dass die unteren Schlitze eine eher nach oben zum Formboden hin gerichtete Ausrichtung erhalten, wozu auch zusätzliche Leitelemente angeordnet sein könnten. Die oberen und unteren Schlitze können auch gleich gross sein.
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Durch den Überdruck im Wandkasten und die richtige Dimensionierung der Austrittsschlitze und Beibehaltung eines kleinen Überdrucks ist ein nahezu gleichmässiges Ausströmen der Luft bei den Schlitzen ohne Luftleitbleche gewährleistet. Der Wandkasten ist komplett hohl ohne Luftleitbleche. Aus diesem Grund kann er einfacher gereinigt werden, was die Hygiene wesentlich verbessert.
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Für das Einbringen des Temperiermediums in den Wandkasten sind viele Möglichkeiten denkbar und sollen von der vorliegenden Erfindung umfasst sein. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass dem Wandkasten zumindest ein Ansaugventilator zugeordnet ist. Dieser Ansaugventilator saugt ein Temperiermedium an und drückt es in den Wandkasten.
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Figurenliste
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in
- 1 eine perspektivische Frontansicht einer erfindungsgemässen Vorrichtung zum Temperieren von Verzehrgut;
- 2 einen Ausschnitt aus einer direkte Frontansicht der Vorrichtung gemäss 1;
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Eine erfindungsgemässe Vorrichtung zum Temperieren von Verzehrgut weist gemäss 1 einen Wandkasten 1 auf, der als rechteckiger Kubus im vorliegenden Ausführungsbeispiel dargestellt ist. Im Inneren ist der Wandkasten 1 hohl und insgesamt im Wesentlichen geschlossen.
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In eine obere Abdeckung 2 sind drei Ventilatoren 3 .1, 3.2 und 3.3 integriert. Dabei kann es sich beispielsweise um Ansaugventilatoren handeln, welche ein Temperiermedium ansaugen und in den Wandkasten 1 eindrücken. Natürlich kann das Temperiermedium auch auf andere Art und Weise in den Wandkasten 1 eingefüllt werden. Z.B. können aber auch mehr oder weniger Ventilatoren integriert sein.
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Der Wandkasten 1 weist eine Wand 4 auf, an der eine Vielzahl von Ablagen 5 angeordnet ist. In Gebrauchslage liegen auf diesen Ablagen 5 zu behandelnde Formen 6 auf.
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In 2 sind die Ablagen 5 besser erkennbar. Im gezeigten Ausführungsbeispiel dient die Ablage 5 dem Tragen von zwei benachbarten Formen 6 und 6.2. Natürlich könnte die Ablage auch nur eine Form oder mehrere Formen tragen.
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Jede Ablage 5 besteht aus einem Profil, das in gewünschter Weise abgekantet ist. Im Ausführungsbeispiel wird ein Kanalteil 7 mit einem Kanalboden 8 und zumindest einem Randstreifen 9 gebildet. Auf dem Randstreifen 9 liegt die Form 6 auf, so das dann durch die Randstreifen 9 und 9.2, den Kanalboden 8 und die Form 6 ein nach vorne offener Raum 10 ausgebildet ist. In diesen Raum 10 münden zwei untere Schlitze 11 und 11.2 aus, die eine Breite b1 besitzen.
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An den Randstreifen 9 schliesst seitlich ein Z-förmiges Schienenprofil 12 an, welches der seitlichen Begrenzung der Form 6 dient.
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Oberhalb der Form 6 sind zwei obere Schlitze 13 und 13.2 vorgesehen, welche wiederum eine Breite b2 aufweisen, die grösser ist als die Breite b1.
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Die Funktionsweise der vorliegenden Erfindung ist folgende:
- Zum Temperieren werden die Formen 6 manuell oder mit einer Handling-Einrichtung auf den Ablagen 5 abgelegt. Sodann wird mittels der Ventilatoren 3 - 3.3 Luft als Temperiermedium angesaugt und in den Wandkasten 1 eingedrückt. Dieses Temperiermedium tritt sowohl aus den unteren Schlitzen 11 und 11.2 als auch aus den oberen Schlitzen 13 und 13.2 aus. Das aus den oberen Schlitzen 13 und 13.2 austretende Temperiermedium fällt auf die Oberfläche der Form 6 und verteilt sich dort gleichmässig zum Temperieren.
- Dies wird auch durch die grössere Breite b1 der oberen Schlitze 13 und 13.2 unterstützt, die sich fast über die gesamte Breite der Form erstrecken.
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Das Temperiermedium aus den unteren Schlitzen 11 und 11.2 gelangt in den nur nach vorne offenen Raum 10 und ist somit in diesem Raum 10 in gewissem Umfang gefangen, so dass es nach oben gegen den Boden der Form 6 gedrückt wird. Dies unterstützt dort das Temperieren. Durch die Wahl einer geringeren Breite b1 der unteren Schlitze 11 und 11.2 gegenüber der Breite b2 der oberen Schlitze 13 und 13.2 tritt das Temperiermedium etwas beschleunigt in den Raum 10 aus, so dass es dort von unten den Boden der Form 6 gleichmässig anströmt. Dies trägt ebenfalls zur Vergleichmässigung der Temperierung der Form bei. In der Regel handelt es sich dabei um eine Kühlung.
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Erkennbar ist auch, dass ein unterer Rand 14 der unteren Schlitze 11 bzw. 11.2 mit einer Oberfläche 15 des Kanalbodens 8 in einer Ebene liegt. Das bedeutet, dass Schmutz oder auch Reinigungsmittel nicht in dem Bereich des Kanalteils 7, wo dieses an die Wand 4 anschlägt, liegen bleiben kann, sondern nach hinten durch die unteren Schlitze 11 bzw. 11.2 abfliesst. Dadurch wird die Reinigungsmöglichkeit der Ablagen 5 wesentlich verbessert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wandkasten
- 2
- Abdeckung
- 3
- Ventilator
- 4
- Wand
- 5
- Ablage
- 6
- Form
- 7
- Kanalteil
- 8
- Kanalboden
- 9
- Randstreifen
- 10
- Raum 43 76
- 11
- untere Schlitz
- 12
- Schienenprofil
- 13
- oberer Schlitz
- 14
- unterer Rand
- 15
- Oberfläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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