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Die Erfindung betrifft ein bewegbares Karosserieelement für eine Kraftfahrzeugkarosserie gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Bewegbare Karosserieelemente für Kraftfahrzeugkarosserien sind bekannt, wobei es sich insbesondere um Heckklappen oder Spoiler oder Motorhauben handelt. Das bewegbare Karosserieelement ist zur Ausführung einer Schwenkbewegung um eine Schwenkachse ausgebildet. Damit es sich hinreichend bewegen kann ist zwischen dem Karosserieelement und einem starren Karosserieelement der Kraftfahrzeugkarosserie ein Spalt ausgebildet, der insbesondere in einem geschlossenen Zustand des Karosserieelementes geschlossen ausgebildet sein sollte. Hierzu ist zwischen dem bewegbaren Karosserieelement und dem starren Karosserieelement eine Dichteinrichtung angeordnet, welche entweder fest mit dem starren Karosserieelement oder fest mit dem bewegbaren Karosserieelement verbunden ist. Sie führt, sofern sie mit dem bewegbaren Karosserieelement fest verbunden ist, bei einer Bewegung des bewegbaren Karosserielementes eine mit der Bewegung des bewegbaren Karosserieelementes identische Bewegung aus. Problematisch ist, dass zur Herbeiführung einer effektiven Abdichtung des Spaltes ein während einer Bewegung des bewegbaren Karosserieelementes ausgebildeter Spalt zwischen dem bewegbaren Karosserieelement und einer Stützstruktur der Kraftfahrzeugkarosserie und/oder dem starren Karosserieelement zu gering ist und es zu Beschädigungen der Dichteinrichtung kommen kann.
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Aus der Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2004 003 396 U1 ist eine Schiebedachkonstruktion einer Kraftfahrzeugkarosserie bekannt, welche zur Schließung eines Spaltes ein bewegbares Dichtelement aufweist. In einer Schließposition eines Schiebedaches der Schiebedachkonstruktion ist zwischen dem Schiebedach und der daran angrenzenden Kraftfahrzeugkarosserie ein Spalt ausgebildet, der mit Hilfe eines bewegbaren Dichtelementes geschlossen werden kann.
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Der Patentschrift
US 6,702,301 B1 kann ein bewegbares Fenster einer Kraftfahrzeugkarosserie entnommen werden, wobei zwischen dem Fenster und der Kraftfahrzeugkarosserie ein Dichtelement ausgebildet ist, welches ebenfalls bewegbar ist.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit ein verbessertes bewegbares Karosserieelement für eine Kraftfahrzeugkarosserie anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem bewegbaren Karosserieelement für eine Kraftfahrzeugkarosserie mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen angegeben.
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Ein erfindungsgemäßes bewegbares Karosserieelement für eine Kraftfahrzeugkarosserie ist relativ zu einem starren Karosserieelement der Kraftfahrzeugkarosserie bewegbar ausgebildet. Das bewegbare Karosserieelement ist an das starre Karosserieelement der Kraftfahrzeugkarosserie angrenzend angeordnet, wobei in einer Schließposition des bewegbaren Karosserieelementes zwischen dem bewegbaren Karosserieelement und dem starren Karosserieelement ein Spalt ausgebildet ist. Mit Hilfe einer an dem bewegbaren Karosserieelement ausgebildeten Dichteinrichtung ist der Spalt verschließbar und in der Schließposition des bewegbaren Karosserieelementes geschlossen. Erfindungsgemäß ist die Dichteinrichtung zumindest teilweise relativ zum bewegbaren Karosserieelement bewegbar, wobei das bewegbare Karosserieelement um eine Schwenkachse verschwenkbar ausgebildet ist, und wobei die Schwenkachse sich in Richtung einer Karosseriequerachse der Kraftfahrzeugkarosserie erstreckend ausgebildet ist, wobei eine bewegbare Dichtlippe der Dichteinrichtung am bewegbaren Karosserieelement, sich entlang der Karosseriequerachse erstreckend, und unter das Karosserieelement bewegbar ausgebildet ist. Die zumindest teilweise Bewegbarkeit der Dichteinrichtung hat den Vorteil, dass die Dichteinrichtung relativ zu dem vorliegenden oder sich bei einer Bewegung des bewegbaren Karosserieelementes ausbildenden Spaltes veränderlich positionierbar, oder mit anderen Worten anordenbar ist, damit bspw. ein Schleifen der Dichteinrichtung an dem starren Karosserieelement oder einem anderen Bauteil der Kraftfahrzeugkarosserie vermieden ist.
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Durch die zumindest teilweise Bewegung der Dichteinrichtung, insbesondere ein Einfahren einer Dichtlippe der Dichteinrichtung in eine dem Spalt entgegengesetzte Richtung, wird Raum generiert, wodurch Platzmangel bei einer Bewegung des bewegbaren Karosserieelementes zwischen der Dichtlippe und der Grundstruktur eliminiert werden kann.
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So ist bspw. bei auf der Dichteinrichtung vorliegenden Schmutzpartikeln dieser Bereich besonders unflexibel oder die Schmutzpartikel haften oder legen sich an dem starren Karosserieelement aufgrund einer zu geringen Bewegungsfreiheit bei einer Bewegung des bewegbaren Karosserieelementes an, derart, dass es zu einer Beschädigung einer Lackschicht des starren Karosserieelementes kommen kann, wodurch bspw. eine Rostbildung möglich ist. Dies ist mit der zumindest teilweise bewegbaren Dichteinrichtung unterbunden.
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Ebenso wird aufgrund der zumindest teilweisen Bewegbarkeit der Dichteinrichtung, insbesondere der Bewegbarkeit der Dichtlippe, diese selbst vor einem Verschleiß geschützt, da sie, aufgrund ihrer Bewegbarkeit, keinen Kontakt mehr zur Grundstruktur, bzw. einem Rohbau der Kraftfahrzeugkarosserie während der Bewegung des bewegbaren Karosserieelementes aufweist. Des Weiteren sind dadurch auch Geräusche vermieden, welche beim Schleifen insbesondere der Dichtlippe an dem starren Karosserieelement auftreten können.
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Sofern insbesondere die Dichtlippe starr an dem bewegbaren Karosserieelement ausgeführt ist, kann es aufgrund eines zu gering ausgebildeten Spaltes zu einem Abknicken der Dichtlippe kommen, welches mit dem erfindungsgemäßen bewegbaren Karosserieelement ebenfalls vermieden ist.
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Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit eine Kostenreduzierung aufgrund einer hohen Stückzahl zu erzielen, da die Dichteinrichtung an unterschiedlichen bewegbaren Karosserieelementen unterschiedlicher Karosseriemodelle eingesetzt werden kann.
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In einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen bewegbaren Karosserieelementes ist zur Herbeiführung der insbesondere gegen Nässe auszubildenden Abdichtung zwischen dem bewegbaren Karosserieelement und dem starren Karosserieelement die Dichtlippe der Dichteinrichtung im geschlossenen Zustand des bewegbaren Karosserieelementes am starren Karosserieelement anliegend ausgebildet, wobei es hinreichend ist eine minimale Verformung der bevorzugt elastischen, zumindest teilweise elastischen Dichtlippe herbeizuführen.
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Zur gesicherten und bestimmten Bewegung der Dichtlippe weist die Dichteinrichtung eine Bewegungseinheit auf. Des Weiteren ist vorteilhaft, dass mit Hilfe der Bewegungseinheit ein Verstellweg der Dichtlippe definierbar ist, so dass das erfindungsgemäße bewegbare Karosserieelement an ein starres Karosserieelement in Form eines Glasdaches oder eines so genannten Volldaches angrenzend eingesetzt werden kann, da ein Verstellweg der Dichtlippe einstellbar ist.
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In einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen bewegbaren Karosserieelementes ist die Bewegungseinheit bei Betätigung des bewegbaren Karosserieelementes aktivierbar ausgebildet. Das heißt mit anderen Worten, dass unmittelbar mit einer Betätigung des Karosserieelementes die Bewegungseinheit aktiviert wird und die Dichtlippe in ihre entsprechende Position mit Hilfe der Bewegungseinheit gebracht wird. So ist eine Bewegung der Dichtlippe und eine Vermeidung von Schäden an dem bewegbaren Karosserieelement, an der Dichtlippe selbst und an dem starren Karosserieelement gesichert unterbunden.
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Sofern die Dichtlippe der Dichteinrichtung mit Hilfe einer Verschwenkung des bewegbaren Karosserieelementes um eine Achse eine translatorische Bewegung ausführend ausgebildet ist, besteht die Möglichkeit die Dichtlippe während der Bewegung des Karosserieelementes bevorzugt unter dem bewegbaren Karosserieelement anzuordnen. Durch die translatorische Bewegung kann die Dichtlippe in Abhängigkeit von einem Aufbau der Bewegungseinheit so weit aus dem sich zwischen dem bewegbaren Karosserieelement und dem starren Karosserieelement während der Bewegung ausbildenden Spalt hinaus bewegt werden, dass eine Schädigung in irgendeiner Form verhindert wird. Könnte die Dichtlippe bspw. nur eine rotatorische Bewegung ausüben, wäre ein erhöhter Platzbedarf aufgrund der Rotation notwendig, damit eine Schädigung verhindert würde.
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Bevorzugt ist die Achse, um welche das bewegbare Karosserieelement zur Bewegung der Dichtlippe verschwenkbar ist eine Schwenkachse, insbesondere eine Scharnierachse des bewegbaren Karosserieelementes. Somit ist ein einfacher und demgemäß kostengünstiger und wartungsarmer Hebelmechanismus zur Bewegung der Dichtlippe nutzbar.
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Eine feste Verbindung der Bewegungseinheit mit der Dichtlippe und mit der Kraftfahrzeugkarosserie führt zu einer gesicherten und stabilen Bewegung der Dichtlippe.
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In einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen bewegbaren Karosserieelementes ist die Bewegungseinheit ein Zweipunkt-Gelenk aufweisend ausgebildet, wodurch vorteilhaft die translatorische Bewegung der Dichtlippe mit Hilfe der rotatorischen Bewegung des bewegbaren Karosserieelementes realisierbar ist.
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Zur weiteren Stabilisierung der Bewegung der Dichtlippe der Dichteinrichtung ist diese an einem starr ausgebildeten und translatorisch bewegbaren Führungselement angeordnet. Üblicherweise ist die Dichtlippe als elastisches, insbesondere als leicht deformierbares Element ausgebildet. Damit eine stabile Führung und Bewegung der deformierbaren Dichtlippe herbeigeführt wird, welche einer gesicherten Abdichtung und einer gesicherten Verhinderung von Verschleiß und Beschädigung im Allgemeinen dient, ist die Dichtlippe mit einem starren Führungselement, insbesondere fest verbunden.
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Das bewegbare Karosserieelement ist bevorzugt in Form einer Heckklappe mit oder ohne Spoiler, welche verschwenkbar an einem Dach der Kraftfahrzeugkarosserie ausgebildet, es kann jedoch auch in Form einer an der Kraftfahrzeugkarosserie verschwenkbar angeordneten Motorhaube ausgebildet sein, damit hier Bewegungsspalte zwischen der verschwenkbaren Motorhaube und der Kraftfahrzeugkarosserie abgedichtet werden können.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Gleichen oder funktionsgleichen Elementen sind identische Bezugszeichen zugeordnet. Es zeigen:
- 1 in einer perspektivischen Ansicht einen Ausschnitt einer Kraftfahrzeugkarosserie im Bereich eines bewegbaren Karosserieelementes,
- 2 in einer perspektivischen Darstellung eine weitere Struktur der Kraftfahrzeugkarosserie im Bereich des bewegbaren Karosserieelementes,
- 3 in einem Schnitt die Struktur im Bereich des bewegbaren Karosserieelementes gemäß dem Stand der Technik in einer zweiten Öffnungsposition,
- 4 in einem Schnitt die Struktur im Bereich des bewegbaren Karosserieelementes gemäß dem Stand der Technik in einer Schließposition.
- 5 in einem Schnitt die Struktur im Bereich eines erfindungsgemäßen bewegbaren Karosserieelementes in einem ersten Ausführungsbeispiel in einer Schließposition.
- 6 in einem Schnitt die Struktur im Bereich des bewegbaren Karosserieelementes gem. 5 in einer ersten Öffnungsposition,
- 7 in einem Schnitt die Struktur im Bereich des bewegbaren Karosserieelementes gem. 5 in der zweiten Öffnungsposition,
- 8 in einem Schnitt die Struktur im Bereich des bewegbaren Karosserieelementes gem. 5 in einer dritten Öffnungsposition,
- 9 in einer perspektivischen Schnittdarstellung die Kraftfahrzeugkarosserie mit dem bewegbaren Karosserieelement gem. 5 und einer Bewegungseinheit,
- 10 in einer perspektivischen Darstellung das bewegbare Karosserieelement gem. 5 mit einer an einem Scharnier des bewegbaren Karosserieelementes befestigten Bewegungseinheit,
- 11 in einer weiteren perspektivischen Darstellung das bewegbare Karosserieelement gem. 10,
- 12 in einem Längsschnitt eine Dichteinrichtung des erfindungsgemäßen bewegbaren Karosserieelements gem. 5 in der Schließposition,
- 13 in einer Explosionsdarstellung die Dichteinrichtung des erfindungsgemäßen bewegbaren Karosserieelements gem. 5,
- 14 in einem Längsschnitt die Dichteinrichtung des erfindungsgemäßen bewegbaren Karosserieelementes in einem zweiten Ausführungsbeispiel in einer Öffnungsposition,
- 15 in einer perspektivischen Darstellung die Dichteinrichtung des zweiten Ausführungsbeispiels in unverbautem Zustand,
- 16 in einer perspektivischen Schnittdarstellung die Kraftfahrzeugkarosserie mit dem bewegbaren Karosserieelement und der Dichteinrichtung gem. 14 sowie der Bewegungseinheit,
- 17 in einem Schnitt die Kraftfahrzeugkarosserie mit dem bewegbaren Karosserieelement in Form einer Heckklappe mit einem Spoiler,
- 18 in einem Schnitt die Kraftfahrzeugkarosserie mit dem bewegbaren Karosserieelement in Form einer Heckklappe mit einer Heckscheibe, und
- 19 in einem Schnitt die Kraftfahrzeugkarosserie mit dem bewegbaren Karosserieelement in Form einer Heckklappe mit einer Blende.
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Ein erfindungsrelevanter Karosserieabschnitt 1 einer Kraftfahrzeugkarosserie 2 ist in 1 in einer perspektivischen Darstellung illustriert. Der Karosserieabschnitt 1 ist ein Übergangsbereich zwischen einem starren Karosserieelement 3 der Kraftfahrzeugkarosserie 2, das im vorliegenden Ausführungsbeispiel in Form eines Daches der Kraftfahrzeugkarosserie 2 ausgebildet ist, und einem bewegbaren Karosserieelement 4 der Kraftfahrzeugkarosserie 2, welches im vorliegenden Ausführungsbeispiel in Form einer Heckklappe der Kraftfahrzeugkarosserie 2 ausgeführt ist. Es wird in der weiteren Beschreibung der Ausführungsbeispiele zur deutlichen Abgrenzung zwischen dem bewegbaren Karosserieelement 4 und dem starren Karosserieelement 3 das bewegbare Karosserieelement 4 überwiegend als Heckklappe und das starre Karosserieelement 3 ohne das Adjektiv starr als Karosserieelement bezeichnet. Dies bedeutet jedoch nicht, dass das bewegbare Karosserieelement 4 auf Heckklappen beschränkt ist. Es könnte ebenso bspw. in Form einer Motorhaube ausgeführt sein.
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Die Heckklappe 4 ist bewegbar an der Kraftfahrzeugkarosserie 2 aufgenommen. In 1 ist die Kraftfahrzeugkarosserie 2 in einem geschlossenen Zustand der bewegbaren Heckklappe 4 abgebildet und in 2 ist die Kraftfahrzeugkarosserie 3 ohne die bewegbare Heckklappe 4 illustriert, wobei ein von der Heckklappe 4 in geschlossenem Zustand bedeckter Strukturabschnitt 5 des Karosserieelementes 3 erkennbar ist. Das Karosserieelement 3 ist der Heckklappe 4 gegenüberliegend ausgebildet, wobei die Heckklappe 4 an das Karosserieelement 3 angrenzend ausgebildet ist. Die Heckklappe 4 ist einen Spoiler 39 aufweisend ausgeführt.
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In den 3 und 4 ist der Karosserieabschnitt 1 der Kraftfahrzeugkarosserie 2 mit dem bewegbaren Karosserieelement in Form der Heckklappe 4 gemäß dem Stand der Technik in einem Schnitt und in einer teilweise geöffneten Position der Heckklappe 4 sowie einer geschlossenen Position der Heckklappe 4 abgebildet.
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Zwischen der Heckklappe 4 und dem Dach 3 ist auch in der geschlossenen Position der Heckklappe 4 ein Spalt 6 ausgebildet, welcher mit Hilfe einer Dichteinrichtung 7 in der geschlossenen Position der Heckklappe 4 geschlossen ist. Das heißt mit anderen Worten, die Dichteinrichtung 7 liegt am Dach 3 an.
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Das Dach 3 weist eine Dachstruktur 8 umfassend den Strukturabschnitt 5 auf. Der Strukturabschnitt 5 ist ein sich in Richtung einer Karosseriequerachse Y erstreckendes Strukturelement, welches in Richtung einer Karosserielängsachse X gestuft, nahezu rechtwinklig ausgebildet ist. Ein erster Strukturabschnittsteil 9 ist sich überwiegend in Richtung der Karosserielängsachse X und der Karosseriequerachse Y erstreckend ausgebildet und ein sich an das erste Strukturabschnittsteil 9 in Richtung einer nicht näher dargestellten Front der Kraftfahrzeugkarosserie 2 anschließender zweiter Strukturabschnittsteil 10 ist sich überwiegend in Richtung der Karosseriequerachse Y und einer orthogonal zur Karosseriequerachse y und der Karosserielängsachse X ausgebildeten Karosseriehochachse Z erstreckend ausgeführt. Somit weist der Strukturabschnitt 5 in einem Schnitt entlang der Karosserielängsachse X einen quasi L- oder Z-förmigen Querschnitt auf.
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Die Dachstruktur 5 ist zur Aufnahme einer Glasscheibe 11 ausgebildet. Jedoch ist die Ausführung des Daches 3, welches im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Glasdach ausgebildet ist, irrelevant für die Erfindung. Ebenso kann das Dach als Volldach ausgeführt sein, wie es beispielhaft in 2 abgebildet ist.
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Die Heckklappe 4 weist zumindest eine weitere Glasscheibe 12 auf, wie beispielhaft in 3 dargestellt ist, welche in und auf einer Klappenstruktur 13 aufgenommen ist. An einem dem Strukturabschnitt 5 zugewandt ausgebildeten Klappenquerträger 14 ist die Dichteinrichtung 7 angeordnet. Die Dichteinrichtung 7 liegt im geschlossenen Zustand am Dach 3 an, wie in 3 abgebildet. Beim Öffnen der Heckklappe 4 kann es zu einem Kontakt 15 zwischen dem zweiten Strukturabschnittsteil 10 und einer dem Dach 3 zugewandt ausgebildeten Dichtnase 16 der Dichteinrichtung 7 kommen.
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Zur Vermeidung eines derartigen Kontaktes 15 beim Öffnen der Heckklappe 4 ist die Dichteinrichtung 7 relativ zum bewegbaren Karosserieelement 4, in diesem Ausführungsbeispiel die Heckklappe, bewegbar ausgebildet.
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In den 5 bis 8 ist das erfindungsgemäße bewegbare Karosserieelement 4 in Form der Heckklappe schematisch in unterschiedlichen Positionen illustriert. Die Dichteinrichtung 7 umfasst eine Dichtlippe 17 mit der Dichtnase 16, welche zur Herbeiführung des in der Schließposition der Heckklappe 4 dichtenden Kontaktes ausgebildet ist. Des Weiteren umfasst die Dichteinrichtung 7 eine Bewegungseinheit 18, mit deren Hilfe die Dichtlippe 17 bewegt wird.
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In der Schließposition der Heckklappe 4, wie sie in 5 abgebildet ist, liegt die Dichtnase 16 am Dach 3 an. Die Bewegungseinheit 18, welche einen Hebelmechanismus aufweist, ist in ihrer Ruheposition.
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Mit Öffnen der Heckklappe 4, welche um ihre Schwenkachse 32 verschwenkbar ist, wird die Dichtlippe 17 von der Bewegungseinheit 18 in Richtung der Heckklappe 4 bewegt, oder mit anderen Worten, es wird die Dichtlippe 17 eingefahren, wobei die Richtung mit Hilfe eines, wie bspw. in 6 abgebildeten Pfeils angedeutet ist. Dabei wird die Dichtlippe 17 bis höchstens zur Herbeiführung eines bündigen Abschlusses mit dem Klappenquerträger 14 eingefahren. Die Bewegungseinheit 18 ist zu einem linearen Einfahren der Dichtlippe 17 ausgebildet. Die Dichtlippe 17 könnte ebenso weiter eingefahren werden, oder auch nur so weit eingefahren werden, dass in jeder Position, die Schließposition ausgenommen, kein Kontakt der Dichtnase 16 mit dem Karosserieelement 3 ausgebildet ist.
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In Abhängigkeit von einem Anstellwinkel α der Heckklappe 4 verändert die Bewegungseinheit 18 Positionen einzelner Einheitselemente relativ zur Dichtlippe 17. Die Bewegungseinheit 18 ist in Form eines so genannten Zweigelenks ausgebildet, wie es beispielhaft in 9 in einer perspektivischen Ansicht im eingebauten Zustand illustriert ist.
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Die Dichtlippe 17 ist mit einem ersten Hebelelement 19 fest verbunden, wobei zwischen der elastisch ausgeführten Dichtlippe 17 und dem ersten Hebelelement 19 ein Führungselement 20 angeordnet ist. Das erste Hebelelement 19 ist an dem Führungselement 20 an von einer der Umgebung zugewandt ausgebildeten Oberfläche 21 der Dichtlippe 17 abgewandt angeordnet. Ebenso könnte es auch an einem von der Dichtlippe 17 abgewandten Ende des Führungselementes 20 mit dem Führungselement 20 fest verbunden sein.
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Das erste Hebelelement 19, welches leistenförmig ausgebildet ist, ist an seinem der Dichtlippe 17 zugewandt ausgebildeten ersten Armende 22 am Führungselement 20 fixiert und erstreckt sich in Richtung eines Heckinnenraumes der Kraftfahrzeugkarosserie 2. Es ist bezüglich seiner Erstreckungsrichtung zur optimierten Kraftübertragung bevorzugt orthogonal zur Erstreckungsrichtung des Führungselementes 20 angebracht.
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An seinem vom ersten Armende 22 abgewandt ausgebildeten zweiten Armende 23 ist das erste Hebelelement 19 mit Hilfe eines ersten Gelenkes 24 bewegbar mit einem zweiten Hebelelement 25 verbunden. Das zweite Hebelelement 25 ist an seinem dem zweiten Armende 23 zugewandt ausgebildeten dritten Armende 26 mit dem ersten Hebelelement 19 verbunden. An seinem vom dritten Armende 26 abgewandt ausgebildeten vierten Armende 27 ist es bewegbar mit einem Fixierelement 28 verbunden, welches unbewegbar an der Heckklappe 4 aufgenommen ist. Zwischen dem Fixierelement 28 und dem zweiten Hebelelement 25 ist zur Herbeiführung einer relativen Bewegung zwischen dem zweiten Hebelelement 25 und dem Fixierelement 28 ein zweites Gelenk 29 ausgestaltet.
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Das Fixierelement 28 ist an einem Scharnier 30 der Heckklappe 4 angeordnet, wobei eine Scharnierachse 31 des Scharniers 30 der Schwenkachse 32 der Heckklappe 4 entspricht. Somit sind keine wesentlichen Änderungen an bereits existierenden Scharnieren 30 notwendig, und es könnte auch ein Austausch derzeit existierender Dichteinrichtungen unkompliziert möglich sein.
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Dadurch, dass das Fixierelement 28 an der Heckklappe 4 unbewegbar befestigt ist, würde das zweite Hebelelement 25 eine relativ zur Heckklappe 4 ungerichtete Bewegung ausführen, weshalb ein erstes Schienenelement 33 und ein zweites Schienenelement 34 zur Führung der Dichtlippe 17 ausgebildet sind, wie bspw. in den 12 und 13 abgebildet ist.
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Das erste Schienenelement 33 ist plattenförmig ausgeführt, wohingegen das zweite Schienenelement 34 in Form eines Stiftes mit einem Stiftkopf ausgebildet ist. Zur gesicherten Führung in den Schienenelementen 33, 34 weist das Führungselement 20 für den Stift und seinen Stiftkopf eine Führungsnut 40 in Form einer Langnut auf, in welcher der Stift aufgenommen wird. Da der Stiftkopf einen größeren Durchmesser aufweist als der Stift, weist die Führungsnut 40 an einem Ende ein kreisförmiges Loch auf, durch welches der Stiftkopf gesteckt wird. Die Führungsnut 40 weist in ihrem übrigen Bereich eine Breite B auf, welche unter Einhaltung eines Bewegungsspaltes dem Durchmesser des Stiftes entspricht. Bei einer Verschiebung des Führungselementes 20 in die vom Loch abgewandte Richtung ist das Führungselement 20 somit mit Hilfe des Stiftkopfes gesichert verschiebbar gelagert.
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Das Fixierelement 28 ist u-förmig ausgebildet und ist mit seiner zwischen zwei Fixierarmen 35 ausgebildeten Bodenplatte 36 am Scharnier 30 bevorzugt lösbar mit Hilfe eines ersten Sicherungselementes 37 befestigt. Die Bodenplatte 36 weist zur Positionssicherung, insbesondere zur Sicherung des Fixierelementes 28 gegenüber einem Verdrehen, ein zweites Sicherungselement 38 in Form eines Hakens auf. Somit kann das Fixierelement 28 kostengünstig in einem Stanz- und anschließend in einem Umformverfahren aus einem Blech hergestellt werden.
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Jedem der beiden Fixierarme 35 ist das zweite Gelenk 29, das sich daran bewegbar anschließende zweite Hebelelement 25, das sich an das zweite Hebelelement 25 anschließende erste Gelenk 24 und das sich an das erste Gelenk 24 anschließende erste Hebelelement 19 zugeordnet. Somit ist die Dichtlippe 17 mit dem Führungselement 20 an der Bewegungseinheit 18 zweifach gelagert ausgebildet.
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Zur Stabilisierung der Bewegung der Dichtlippe 17, welche in Richtung der Karosseriequerachse Y zumindest weitestgehend vollständig über die entlang der Karosseriequerachse Y ausgebildete Erstreckung des Klappenquerträgers 14 ausgeführt ist, weist jedes Scharnier 30 der Heckklappe 4 die Bewegungseinheit 18 auf.
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In den 14 und 15 ist die Dichteinrichtung 7 des bewegbaren Karosserieelementes 4 in einem zweiten Ausführungsbeispiel abgebildet. Die elastische Dichtlippe 17 ist einends am ersten Schienenelement 33 und anderenends an dem Führungselement 20 befestigt. Es ist zwischen den beiden Elementen 20, 33, diese beiden somit verbindend, ausgebildet. Bei einer Verschiebung des Führungselementes 20 weist die Dichtlippe 17 eine axiale und eine aufgrund ihrer im montierten Zustand gebogenen Form quasi radiale Bewegung auf.
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In 16 ist die Heckklappe 4 im zweiten Ausführungsbeispiel dargestellt, wobei die Dichteinrichtung 7 die vorstehend erläuterte Bewegungseinheit 18 aufweist.
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In den 17 bis 19 sind zur Ausbildung gemäß dem erfindungsgemäßen Karosserieelement 4 geeignete Heckklappen abgebildet. So weist die in 17 illustrierte Heckklappe 4 den Spoiler 39 auf, die in 18 abgebildete Heckklappe 4 ist ohne Spoiler ausgebildet, weist jedoch die weitere Glasscheibe 12 auf und die in 19 illustrierte Heckklappe 4 umfasst, anstelle der weiteren Glasscheibe 12, eine Blende 41.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Karosserieabschnitt
- 2
- Kraftfahrzeugkarosserie
- 3
- Starres Karosserieelement
- 4
- Bewegbares Karosserieelement
- 5
- Strukturabschnitt
- 6
- Spalt
- 7
- Dichteinrichtung
- 8
- Dachstruktur
- 9
- Erster Strukturabschnittsteil
- 10
- Zweiter Strukturabschnittsteil
- 11
- Glasscheibe
- 12
- Weitere Glasscheibe
- 13
- Klappenstruktur
- 14
- Klappenquerträger
- 15
- Kontakt
- 16
- Dichtnase
- 17
- Dichtlippe
- 18
- Bewegungseinheit
- 19
- Erster Hebelelement
- 20
- Führungselement
- 21
- Oberfläche
- 22
- Erstes Armende
- 23
- Zweites Armende
- 24
- Erstes Gelenk
- 25
- Zweiter Hebelelement
- 26
- Drittes Armende
- 27
- Viertes Armende
- 28
- Fixierelement
- 29
- Zweites Gelenk
- 30
- Scharnier
- 31
- Scharnierachse
- 32
- Schwenkachse
- 33
- Erstes Schienenelement
- 34
- Zweites Schienenelement
- 35
- Fixierarm
- 36
- Bodenplatte
- 37
- Erstes Sicherungselement
- 38
- Zweites Sicherungselement
- 39
- Spoiler
- 40
- Führungsnut
- 41
- Blende
- a
- Anstellwinkel
- B
- Breite
- X
- Karosserielängsachse
- Y
- Karosseriequerachse
- Z
- Karosseriehochachse