DE102019125036A1 - Matratzenversandeinheit - Google Patents
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Abstract
Eine Matratzenversandeinheit (10) hat eine Matratze (12) und einen Versandsack (14), wobei sich die Matratze (12) in einem komprimierten Versandzustand befindet und im Versandsack (14) vollständig aufgenommen ist. Der Versandsack (14) weist eine Hülle (16) auf, die überwiegend aus einem luftdurchlässigen Material (21) hergestellt ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Matratzenversandeinheit mit einer Matratze und einem Versandsack.
- Mit zunehmender Durchsetzung des Onlineversandhandels werden immer mehr Güter im Internet bestellt und an den Kunden versandt. Auch Matratzen können im Internet bestellt werden und werden dann mit Zustelldiensten zum Kunden versandt.
- Um das Volumen der Sendung möglichst gering zu halten, sind Matratzenversandeinheiten bekannt, die eine Hülle aufweisen, in der eine Matratze in einem komprimierten Versandzustand eingefasst ist. Um die Kräfte aufbringen zu können, die dazu notwendig sind, die Matratze in ihrem komprimierten Versandzustand zu halten, wird üblicherweise eine reißstarke Folie als Hülle verwendet.
- Solche Folien genügen jedoch nicht mehr den vom Verbraucher erwarteten Umwelt- und Gesundheitsstandards.
- Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Matratzenversandeinheit bereitzustellen, die umweltfreundlicher ist und zu keinen gesundheitsbedenklichen Belastungen führt.
- Die Aufgabe wird gelöst durch eine Matratzenversandeinheit mit einer Matratze und einem Versandsack, wobei sich die Matratze in einem komprimierten Versandzustand befindet und im Versandsack vollständig aufgenommen ist. Der Versandsack weist eine Hülle auf, die überwiegend aus einem luftdurchlässigen Material hergestellt ist.
- Durch die überwiegende Luftdurchlässigkeit des Materials des Versandsacks wird sichergestellt, dass flüchtige Verbindungen, insbesondere flüchtige organische Verbindungen, die während des Versands aus der Matratze austreten, an die Umgebung abgegeben werden und sich nicht innerhalb des Versandsacks sammeln. Dadurch entstehen beim Öffnen der Versandeinheit nur extrem geringe Belastungen durch flüchtige Verbindungen, insbesondere flüchtige organische Verbindungen, wie sie etwa bei der Verwendung von Hüllen aus Folie auftreten konnten.
- Zudem ist die Hülle aus luftdurchlässigem Material umweltfreundlicher als eine Hülle aus Folie.
- Im Gegensatz zu einzelnen Luftlöchern gewährleistet die luftdurchlässige Hülle gleichzeitig einen zuverlässigen Schutz vor Verschmutzungen oder Beschädigungen der Matratze.
- Zum Beispiel ist der Versandsack, insbesondere die Hülle, bis auf eine Öffnung zum Einführen der Matratze vollständig geschlossen.
- Die Öffnung kann an der dem Boden entgegengesetzten Ende vorgesehen sein.
- Der Versandsack kann zylindrisch, insbesondere kreiszylindrisch sein.
- Vorzugsweise ist die Matratze im komprimierten Versandzustand eingerollt und/oder gefaltet, um das Volumen der Matratze effektiv zu verringern.
- Um die Abfuhr von flüchtigen Verbindungen in die Umgebung weiter zu verbessern, kann die Hülle vollständig aus dem luftdurchlässigen Material hergestellt sein.
- In einer Ausführungsvariante ist das luftdurchlässige Material ein Textil, insbesondere ein nicht-gewebtes Textil, wodurch ein flexibler und einfach zu lagernder Versandsack bereitgestellt wird. Zum Beispiel ist das nicht-gewebte Textil ein Vliesstoff.
- In einer Ausführungsform ist das luftdurchlässige Material Polypropylen, wodurch der Versandsack kostengünstig herzustellen ist.
- Um einen stabilen und einfachen Versandsack bereitzustellen, kann die Hülle einen Boden und wenigstens eine Umfangswand aufweisen. Der Boden kann zumindest teilweise, insbesondere vollständig aus dem luftdurchlässigen Material hergestellt sein. Alternativ oder zusätzlich kann die wenigstens eine Umfangswand zumindest teilweise, insbesondere vollständig aus dem luftdurchlässigen Material hergestellt sein.
- Die Umfangswand erstreckt sich insbesondere vollständig um den Umfang des Versandsacks bzw. bildet den Umfang des Versandsacks.
- In einer Ausgestaltung der Erfindung weist der Versandsack einen Verschluss, insbesondere einen Kordelzug auf, mittels dem die Öffnung des Versandsacks zum Einführen der Matratze verschlossen werden kann. Dadurch können Verschmutzungen und Beschädigungen der Matratze während des Versands vermieden werden.
- Für einen besonders effektiven Versand, insbesondere mit regulären Versanddienstleistern, kann der Versandsack einen Durchmesser von weniger oder gleich 50 cm, insbesondere weniger oder gleich 40 cm haben und/oder eine Länge von weniger als 150 cm, insbesondere weniger oder gleich 135 cm haben.
- In einer Ausführungsform der Erfindung ist die Stärke bzw. Dicke der Hülle derart gewählt, dass die Hülle die Matratze im komprimierten Versandzustand hält, wodurch auf zusätzliche stabilisierende Elemente, wie Spannriemen, verzichtet werden kann.
- Die Stärke der Hülle beträgt zum Beispiel mindestens 70 g/m2, insbesondere 75 g/m2.
- Beispielsweise erzeugt die Matratze in ihrem komprimierten Versandzustand eine vorbekannte Expansionskraft und der Versandsack, insbesondere die Hülle, ist derart ausgebildet, dass er eine der Expansionskraft entgegengerichtete Gegenkraft ausübt. Dadurch ist sichergestellt, dass der Versandsack nicht durch die Matratze beschädigt wird.
- In einer Ausführungsvariante kann die Hülle eine Sollbruchstelle, insbesondere eine Sollbruchlinie aufweisen, insbesondere wobei die Sollbruchstelle in axialer Richtung entlang der Hülle verläuft. Durch die Sollbruchstelle wird die Entnahme der Matratze aus dem Versandsack vereinfacht.
- Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung sowie aus den beigefügten Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
- -
1 eine erfindungsgemäße Matratzenversandeinheit im ungepackten Zustand, und - -
2 die erfindungsgemäße Matratzenversandeinheit gemäß1 im gepackten Zustand. - Aufzählungen mehrerer Komponenten mit „und/oder“, zum Beispiel „a, b und/oder c“ sind im Rahmen dieser Erfindung als eine Offenbarung einer beliebigen Kombination der Komponenten zu verstehen, das heißt als „a und/oder b und/oder c“.
- In
1 ist äußerst schematisch eine Matratzenversandeinheit10 aus einer Matratze12 und einem Versandsack14 dargestellt. - Die Matratze
12 und der Versandsack14 sind in verschiedenen Maßstäben dargestellt, um Details des Versandsacks14 sichtbar zu machen. In Wirklichkeit ist der Versandsack14 deutlich kleiner als die Matratze12 . - Die Matratze
12 ist in1 im Gebrauchszustand, das heißt in einem unkomprimierten Zustand dargestellt. - Im gezeigten Ausführungsbeispiel weist die Matratze
12 eine Länge LM von 200 cm und eine Breite BM von 90 cm auf. - Die Matratze
12 ist aus einem kompressiblen Schaumstoff hergestellt. - Denkbar ist jedoch auch, dass andere Materialien zur Herstellung der Matratze
12 verwendet werden. - Der Versandsack
14 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel zylindrisch, hier kreiszylindrisch, und weist eine Hülle16 auf. - Die Hülle
16 hat einen Boden18 , der hier kreisförmig ist, und eine Umfangswand20 , die sich vom Boden18 aus erstreckt. - Die Hülle
16 und damit der Boden18 und die Umfangswand20 sind im gezeigten Ausführungsbeispiel vollständig aus einem luftdurchlässigen Material21 . - Denkbar ist selbstverständlich auch, dass nur Teile der Hülle
16 , also nur Teile des Bodens18 und/oder Teile der Umfangswand20 aus dem luftdurchlässigen Material21 sind. In gesamter Betrachtung ist die Hülle16 jedoch überwiegend aus dem luftdurchlässigen Material21 . - Das luftdurchlässige Material
21 ist ein nicht-gewebtes Textil, beispielsweise ein Vliesstoff. - Zum Beispiel wird Polypropylen als luftdurchlässiges Material
21 verwendet. - Die Umfangswand
20 , insbesondere die gesamte Hülle16 haben eine Stärke von 75 g/m2. - Der Boden
18 und damit der Versandsack14 hat im gezeigten Ausführungsbeispiel einen Durchmesser von weniger oder gleich 50 cm, insbesondere weniger oder gleich 40 cm. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Durchmesser Ds 40 cm. - Die Umfangswand
20 erstreckt sich vom Boden18 aus. Die Umfangswand20 ist am Boden18 befestigt, beispielsweise vernäht. Dabei kann die Naht über den gesamten Umfang des Bodens18 verlaufen oder nur Teile davon abdecken. - Die Umfangswand
20 erstreckt sich entlang des gesamten Umfangs des Bodens18 und somit auch über den gesamten Umfang des Versandsacks, bzw. bildet den Umfang des Versandsacks14 . - Die Umfangswand
20 und damit der Versandsack14 hat in ausgebreitetem Zustand eine Länge Ls von weniger als 150 cm, insbesondere weniger oder gleich 135 cm. - Im gezeigten Ausführungsbeispiel hat die Umfangswand
20 und somit der Versandsack14 eine Länge Ls von 135 cm. - Denkbar ist jedoch auch, dass die Länge Ls des Versandsacks
14 maximal 50 %, insbesondere maximal 25 % größer ist als die Breite BM der Matratze12 . - Am vom Boden
18 abgewandten Ende der Umfangswand20 ist kein weiterer Boden vorgesehen, sondern der Versandsack14 weist dort eine Öffnung22 auf. - Die Öffnung
22 dient dem Einführen und/oder Entnehmen der Matratze12 aus dem Versandsack14 . - An der Umfangswand
20 kann im Bereich der Öffnung22 ein Verschluss vorgesehen sein, um die Öffnung22 zu verschließen. - Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist dies ein Kordelzug
26 , der in einem Saum28 der Umfangswand20 verläuft. - Im gezeigten Ausführungsbeispiel weist die Hülle
16 , hier die Umfangswand20 , eine Sollbruchstelle30 auf. - Die Sollbruchstelle
30 erstreckt sich im gezeigten Ausführungsbeispiel als Sollbruchlinie von der Öffnung22 in Richtung zum Boden18 hin. - Die Sollbruchstelle
30 ist beispielsweise ein Abschnitt dünnerer Stärke der Hülle16 oder ein Schnitt in der Hülle16 , der durch eine Reißnaht verschlossen ist. - In
2 ist der gepackte Zustand der Matratzenversandeinheit10 dargestellt, der dem Versandzustand entspricht. - Die Matratze
12 ist in einem komprimierten Versandzustand, in dem die Matratze12 einen Bruchteil ihres Volumens aufweist. - Im komprimierten Versandzustand ist die Matratze
12 eingerollt und/oder gefaltet. - Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Matratze
12 lediglich eingerollt. Größere Matratzen werden jedoch vor dem Rollen beispielsweise einmal oder mehrfach gefaltet. - Denkbar ist jedoch auch, dass die Matratze nur gefaltet ist.
- Die komprimierte Matratze
12 , das heißt die Matratze12 im komprimierten Versandzustand, ist vollständig im Versandsack14 aufgenommen. - Der Durchmesser DK der Matratze
12 im komprimierten Versandzustand ist kleiner oder gleich dem Durchmesser Ds des Versandsacks14 . - Die Länge LK der Matratze
12 entspricht im gezeigten Ausführungsbeispiel der Breite BM der unkomprimierten Matratze, das heißt hier 90 cm. - Im komprimierten Versandzustand, also auch innerhalb des Versandsacks
14 , erzeugt die Matratze12 eine Expansionskraft FE radial nach außen. - Diese Expansionskraft ist vorbekannt, da sie vom Grad der Kompression der Matratze
12 abhängt. - Die Hülle
16 , insbesondere die Umfangswand20 übt eine der Expansionskraft FE entgegengerichtete Gegenkraft FG aus, die die Matratze12 in ihrem komprimierten Versandzustand hält. - Damit die Hülle
16 , insbesondere die Umfangswand20 die Gegenkraft FG aufbringen kann, ist die Dicke bzw. die Stärke der Hülle16 entsprechend gewählt. Die Dicke bzw. die Stärke der Hülle16 , insbesondere von der Umfangswand20 , hängt selbstverständlich auch von den Materialeigenschaften des luftdurchlässigen Materials21 ab. - Der Versandsack
14 ist durch den Verschluss24 , also hier den Kordelzug26 , verschlossen, um Beschädigungen oder Verschmutzungen der Matratze12 zu vermeiden. - Die Matratze
12 ist im Versandsack14 somit sicher und mit geringem Volumen für den Versand verstaut. Gleichzeitig erlaubt die Luftdurchlässigkeit des Versandsacks14 , dass flüchtige organische Verbindungen, die in der Matratze12 aufgrund der Herstellung vorhanden sind, schon während des Versands an die Umgebung abgegeben werden, wodurch die Belastung durch solche flüchtigen organischen Verbindungen beim Entpacken sehr niedrig ausfällt. - Zudem ist ein Versandsack
14 aus einem luftdurchlässigen Material21 im Gegensatz zu einer Folie umweltfreundlicher herzustellen. - Zum Entnehmen der Matratze
12 aus dem Versandsack14 kann der Versandsack14 mithilfe der Sollbruchstelle30 einfach geöffnet werden. Dadurch wird zwar der Versandsack14 zerstört, jedoch kann ein Endkunde die Matratze12 nicht selbstständig wieder in ihren komprimierten Versandzustand überführen, sodass der Versandsack14 vom Kunden ohnehin nicht wiederverwendbar ist. - Obwohl lediglich ein kreiszylindrischer Versandsack
14 als Ausführungsbeispiel beschrieben wurde, sind selbstverständlich auch andere Geometrien des Versandsacks14 mit entsprechender Komprimierung der Matratze12 denkbar. Beispielsweise kann ein quaderförmiger Versandsack14 eine Matratze12 aufnehmen, die im komprimierten Versandzustand lediglich gefaltet ist.
Claims (10)
- Matratzenversandeinheit mit einer Matratze (12) und einem Versandsack (14), wobei sich die Matratze (12) in einem komprimierten Versandzustand befindet und im Versandsack (14) vollständig aufgenommen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Versandsack (14) eine Hülle (16) aufweist, die überwiegend aus einem luftdurchlässigen Material (21) hergestellt ist.
- Matratzenversandeinheit nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle (16) vollständig aus dem luftdurchlässigen Material (21) hergestellt ist. - Matratzenversandeinheit nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass das luftdurchlässige Material (21) ein Textil, insbesondere ein nicht-gewebtes Textil ist. - Matratzenversandeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das luftdurchlässige Material (21) Polypropylen ist.
- Matratzenversandeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle (16) einen Boden (18) und wenigstens eine Umfangswand (20) aufweist, wobei der Boden (18) zumindest teilweise, insbesondere vollständig aus dem luftdurchlässigen Material (21) hergestellt ist und/oder wobei die wenigstens eine Umfangswand (20) zumindest teilweise, insbesondere vollständig aus dem luftdurchlässigen Material (21) hergestellt ist.
- Matratzenversandeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Versandsack (14) einen Verschluss (24), insbesondere einen Kordelzug (26) aufweist.
- Matratzenversandeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Versandsack (14) einen Durchmesser (Ds) von weniger oder gleich 50 cm, insbesondere weniger oder gleich 40 cm hat und/oder eine Länge (Ls) von weniger als 150 cm, insbesondere weniger oder gleich 135 cm hat.
- Matratzenversandeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stärke der Hülle (16) derart gewählt ist, dass die Hülle (16) die Matratze (12) im komprimierten Versandzustand hält.
- Matratzenversandeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Matratze (12) in ihrem komprimierten Versandzustand eine vorbekannte Expansionskraft (FE) erzeugt und der Versandsack (14), insbesondere die Hülle (16), derart ausgebildet ist, dass er eine der Expansionskraft (FE) entgegengerichtete Gegenkraft (FG) ausübt.
- Matratzenversandeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle (16) eine Sollbruchstelle (30), insbesondere eine Sollbruchlinie aufweist, insbesondere wobei die Sollbruchstelle (30) in axialer Richtung entlang der Hülle (16) verläuft.
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