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Die Erfindung betrifft eine Schlüsselring-Montagehilfe zum Abheben eines Endes an einem Schlüsselring gegenüber dem darunter liegenden geschlossenen ringförmigen Teil des Schlüsselringes.
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Schlüsselringe sind bekannt. Sie sind üblicherweise zweilagig aus einem federsteifen Materialstreifen (Draht) geformt, bei dem die Enden des Materialstreifens in einer unteren und einer oberen Ebene liegen und das durchgehende Mittelstück des Materialstreifens zwischen den Enden des Materialstreifens einen Höhenversatz zwischen den beiden Ebenen aufweist. Zum Aufschieben einer losen Öse auf den geschlossenen Schlüsselring oder zum Einhängen des Schlüsselringes in eine feststehende Öse muss eines der Enden des Materialstreifens gegenüber dem darunter liegenden Teil des Schlüsselringes abgehoben werden, sodass das Ende des Materialstreifens offen zugänglich ist.
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Das Abheben eines Endes ist wegen der federnd aufeinander liegenden Ebenen ohne Spreizwerkzeug sehr schwierig. Insbesondere ist es schwierig, die Offenstellung des Endes einhändig ohne Zuhilfenahme eines Werkzeuges während der Einfügemontage einer Öse sicherzustellen.
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Montagehilfen sind z.B. aus
JP 2003-336 418 A und
US 404 621 S bekannt. Aus der Druckschrift
US 6,681,608 B1 ist eine Montagehilfe mit einer ebenen Griffplatte und einer daran angeformten keilförmigen, spitz zulaufenden Spreizzunge bekannt. Neben der Spitze der Spreizzunge ist eine kreisförmig an den Querschnitt des Materialstreifens des Schlüsselringes angepasste Ausnehmung angebracht.
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Der Abstand dieser Ausnehmung zum gegenüber liegenden Rand der Spreizzunge entspricht dem möglichen Anheben eines Endes des Schlüsselringes. Durch Drehen der Montagehilfe um 90° und Einspringen des Materialstreifens in die Ausnehmung wird einerseits die Montagehilfe durch den Federdruck zwischen den Lagen des Schlüsselringes in dieser Position gehalten und andererseits ein Ende des Schlüsselringes zum Einfügen einer Öse angehoben.
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Nach Einfügen einer Öse in das angehobene Ende kann das Montagewerkzeug erneut um 90° gedreht und aus dem Schlüsselring entfernt werden. Die Öse kann zwischen den beiden federnd aufeinanderliegenden Lagen des Schlüsselringes solange verschoben werden, bis sie an der Stelle des Höhenversatzes zwischen den Enden des Materialstreifens des Schlüsselringes beide Lagen des Schlüsselrings umfasst.
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Aus der Druckschrift
DE 35 21 280 A1 ist eine Montagehilfe bekannt, bei der an eine ebene Griffplatte eine kreisförmige Spreiznase mit zur Griffplatte keilförmig ansteigender Spitze angeformt ist. Die Spreiznase ist über einen Steg mit der Griffplatte verbunden, dessen Breite dem möglichen Anheben eines Endes am Schlüsselring und dessen Länge dem Querschnitt des Materialstreifens des Schlüsselringes entspricht. Die mögliche Anhebung wird ebenfalls durch 90°-Drehung der Montagehilfe erzeugt und gesichert.
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Aus der Druckschrift
EP 1 517 623 B1 ist eine zur vorgenannten Druckschrift gleich wirkende Montagehilfe bekannt, bei der jedoch die Spreiznase mit einer geradlinigen, keilförmig ansteigenden Vorderfläche ausgestattet ist.
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Aus der Druckschrift
JP 2003336418 A ist eine zur vorgenannten US - Druckschrift vergleichbare Montagehilfe bekannt, bei der jedoch die genannte Ausnehmung in die Griffplatte über eine schlitzförmige Einführöffnung für den Materialstreifen des Schlüsselringes eingefügt ist. Die Lagesicherung der Montagehilfe und das Anbringen der Enden erfolgen ebenfalls durch 90°-Drehung der Montagehilfe.
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Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, eine Schlüsselring-Montagehilfe zu schaffen, die ohne besondere Aufmerksamkeit des Benutzers zwischen zwei federnd aufeinander liegenden Ebenen des Schlüsselringes zur ausreichenden Spreizung ohne Drehung eingeschoben und lagegesichert werden kann.
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Diese Aufgabe wird bei einer Schlüsselring-Montagehilfe der eingangs genannten Art, erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß ist bei der aus einer Griffplatte mit keilförmiger Spreizzunge bestehenden Schlüsselring-Montagehilfe die Griffplatte mit einer zwischen Daumen und Zeigefinger eines Benutzers greifbaren Ober- und Unterseite ausgeführt und die Dicke der keilförmigen Spreizzunge steigt auf das gewünschte Spreizmaß, welches zum Einfügen in aufeinanderliegende Windungen eines Schlüsselringes geeignet ist, an. Bei ebener, flächiger Ausformung der Unterseite steigt die Spreizzunge von dieser auf das gewünschte Spreizmaß an, kann aber alternativ auch winkelsymetrisch keilförmig ausgebildet sein. Das Spreizmaß ist dabei vorteilhaft größer als die Dicke eines der zwei übereinanderliegenden Materialstreifen, die den Schlüsselring bilden. Die Schlüsselring-Montagehilfe weist zusätzlich einen Tiefenanschlag zur Begrenzung der Einschubtiefe der Spreizzunge auf, so dass die Einschubtiefe vorteilhaft geringer als der Radius des Schlüsselringes ist. Erfindungsgemäß ist in Einschubrichtung der Spreizzunge vor dem Tiefenanschlag eine gegenüber dessen Höhe tiefer liegende Erhöhung in einem Abstand angeordnet, der an den Querschnitt oder die Breite des Materialstreifens des Schlüsselrings angepasst. Auf diese Weise ist die Handhabung verbessert, da ein unbeabsichtigtes Heruntergleiten der bis zum Tiefenanschlag eingeschobenen Montagehilfe verhindert wird und durch Überwindung des Wulstes ein haptisch fühlbarer Widerstand die Einschubstellung angibt. Die Dicke der Griffplatte entspricht mindestens dem gewünschten Spreizmaß der Spreizzunge.
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In vorteilhafter Weise ist die Griffplatte kreisförmig mit oder ohne erhabene Umrandung, im Allgemeinen randlos ausgebildet.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführung sind die Ober- und die Unterseite plan ausgebildet und zur Aufnahme einer Antirutschausformung geeignet. Durch die Antirutschausformung auf der Ober- oder Unterseite können diese z.B. durch eine haptisch ertastbare taktile Markierung voneinander unterscheidbar sein, welches die Handhabung z.B. bei unterschiedlichen Varianten für Rechts- oder Linkshänder erleichtert. Bei einer weiteren Ausbildung der Erfindung kann auch die Antirutschausformung bzw. die haptisch taktile Markierung durch eine Strukturierung, eine raue Oberfläche oder ein Firmenlogo dargestellt sein. Auf diese Weise kann die Fläche vorteilhaft zu Werbezwecken genutzt werden.
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Vorteilhaft weist der Tiefenanschlag einen kreisförmig an den Außenradius eines Schlüsselringes angepassten Bereich auf, um die Positionierung der Schlüsselring-Montagehilfe nach dem Einfügen zwischen die obere und untere Ebene der Materialstreifen des Schlüsselrings in den Bereich des Höhenversatzes, also der herzustellenden Einfädelöffnung des Schlüsselrings zu erleichtern.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist am Außenrand der Spreizzunge, mithin an der Keilspitze eine Keilschneide nahezu tangential angeformt, die ein sichelförmiges Einfügen in die aufeinanderliegenden Windungen bzw. Materialstreifen des Schlüsselringes ermöglicht.
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Bei einer alternativen Ausführungsform ist an der Spreizzunge eine Keilschneide nahezu radial angeformt. Diese ermöglicht ein lineares Einfügen in die aufeinanderliegenden Windungen der Materialstreifen des Schlüsselringes. Die Höhe am Rand der Keilschneide sollte 0,5mm nicht unterschreiten, damit diese nicht scharfkantig und beschädigungsanfällig ausfällt. Bei vorgegebenem Keilwinkel hat sich ein Fasenwinkel der Keilschneide als vorteilhaft erwiesen, der dreimal so groß ist, wie der Keilwinkel. Ein Keilwinkel von 10 Grad hat sich als ideal erwiesen.
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In vorteilhafter Weise ist der radiale Bereich des Tiefenanschlags durch einen ausschließlich linearen Bereich fortgesetzt, der als Führungsfläche der eingeschobenen Spreiznase beim Verschieben zwischen den Windungen des Schlüsselringes vorgesehen ist und zusätzlich die Handhabung der Montagehilfe beim Ausfädeln durch eine Drehbewegung mit geringem Kraftaufwand erleichtert.
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Bei einer weiteren Ausführungsform ist die Dicke des Tiefenanschlags größer als die Dicke der Griffplatte, um beispielsweise die Griffigkeit für den Daumen eines Benutzer zu erhöhen und diesem einen Halt bzw. ein Widerlager zum Zeitpunkt des Einfügens in den Schlüsselring zu bieten. Vorteilhaft ist der Querschnitt durch die Montagehilfe im Bereich des Tiefenanschlags größer als der Querschnitt im Bereich der Spreizzunge an ihrem größten Querschnitt, also in Aufschubrichtung vor dem Tiefenanschlag. Alternativ ist die Höhe des Tiefenanschlags erhaben und ragt somit über die Fläche der Oberseite der Griffplatte hinaus.
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Bei alternativen Ausführungsformen kann die Erhöhung entweder ballig, d.h. z.B. flach zylindrisch oder quaderförmig mit als Freiform ausgeführten abgerundeten Rändern, punktförmig, als Wulst durchgehender Form oder auch als kreisringförmige Wulst ausgebildet sein. Die Höhe der Wulst beträgt dabei vorteilhaft 15% des Drahtdurchmessers des Schlüsselrings.
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In vorteilhafter Weise ist dabei die Erhöhung kreisförmig mit an den Radius des Schlüsselrings angepasster Krümmung ausgebildet, um eine besonders gute Führung beim Drehen auf dem Schlüsselring bis zur idealen Position bezüglich des Bereichs des durchgehenden Mittelstücks des Materialstreifens zwischen den beiden Enden des Schlüsselrings zu erreichen. Die ideale Position ist dadurch gekennzeichnet, dass eines der Enden des Materialstreifens gegenüber dem darunter liegenden Teil des Schlüsselringes derart abgehoben ist, so dass das Ende des Materialstreifens offen zugänglich für die Aufnahme einer losen Öse oder zum Auffädeln an einer feststehenden Öse ist.
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Ausführungsbeispiele sind in der Zeichnung dargestellt und werden anhand der Figuren näher erläutert.
- 1 zeigt eine Schlüsselring-Montagehilfe zur radialen gerichteten Einfügung in einen Schlüsselring
- 2 zeigt eine weitere Schlüsselring-Montagehilfe zur radialen oder tangentialen Schwenk-Einfügung in einen Schlüsselring
- 3 zeigen eine Schlüsselring-Montagehilfe mit gleicher Handhabung für Links- und Rechtshänder
- 4 zeigt einen Querschnitt durch eine Schlüsselring-Montagehilfe mit Bemaßung.
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Die in 1 dargestellte Schlüsselring-Montagehilfe 1 ist besonders zur radialen Steck-Einfügung in einen hier nicht dargestellten Schlüsselring ausgebildet und weist dazu an der plan-flächigen Oberseite 2 der Griffplatte 3 einen angeformten Tiefenanschlag 4 zur Begrenzung der Einschubtiefe der Spreizzunge 5 auf. Der Tiefenanschlag 3 ist dabei zwischen Griffplatte 3 und Spreizzunge 5 angeordnet und weist einen kreisförmigen Bereich 6, der an den Außenradius des hier nicht dargestellten Schlüsselringes angepasst ist, auf. Der kreisförmige Bereich bzw. radiale Bereich 6 des Tiefenanschlags 4 wird durch einen ausschließlich linearen Bereich 7 fortgesetzt. Zwischen dem in Richtung der Spreizzunge 5 vor dem Tiefenanschlag 4 angeordnetem flächigen Bereich 8 und der am vorderen Ende der Spreizzunge 5 angeformten Keilschneide 9 ist eine kreisförmige Wulst 10 angeformt, deren Radius an den Innenradius des nicht dargestellten Schlüsselringes angepasst ist. Der vor der Wulst 10 verjüngt dargestellte Bereich der Spreizzunge 5 erleichtert das Einfügen der Keilschneide 9 bzw. der Spreizzunge 5 in den Schlüsselring.
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Die in 2 dargestellte Schlüsselring-Montagehilfe 1 ist sowohl zur radialen als auch tangentialen Schwenk-Einfügung in einen Schlüsselring geeignet. Der Tiefenanschlag 4 ist im Bereich der Oberseite 2 der Griffplatte 3 linear bzw. gerade ausgeführt. Der zur Spreizzunge 5 hin offene, ausschließlich lineare Bereich 7 des Tiefenanschlags 4 ist kleiner als der sich daran anschließende kreisförmige Bereich 6. Die Wulst 10 erstreckt sich nur über einen Teilbereich der Spreizzunge 5. Der gegenüber 1 größer dargestellte flächige Bereich 8 ohne Wulst 10 erleichtert das Herausführen der Schlüsselring-Montagehilfe 1.
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Bei der in 3 dargestellten Schlüsselring-Montagehilfe 1 ist durch eine spiegelbildlich übereinstimmende Ausformung und Anordnung der wesentlichen Merkmale eine gleiche Handhabung für Links- und Rechtshänder gewährleistet. Der Rechtshänderbereich 11 entspricht der zu 1 beschriebenen Ausführung. Der Linkshänderbereich 12 ist demgegenüber spiegelbildlich ausgeführt.
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Der in 4 gezeigte Querschnitt durch eine Schlüsselring-Montagehilfe 1 erläutert mit beispielhaften Bemaßungsangaben eine Ausführungsform der Erfindung. Der Keilwinkel α der Spreizzunge 5 ist im Bereich der Keilschneide 9 dargestellt und beträgt ca. 10°. Die Abflachung der Spitze der Keilschneide 9 ist mit 0,5 mm angeben, wobei der Fasenwinkel der an der Keilschneide 9 angeformten Fase dem Dreifachen des Keilwinkels α entspricht. Die Höhe h1 der Wulst 10 entspricht etwa 15% des Drahtdurchmessers des hier nicht dargestellten Schlüsselringes. Im Bereich vor dem Tiefenanschlag 4 ist zwischen den Pfeildarstellungen 13, 13' das Spreizmaß dargestellt. Die Höhe h2 gibt den Abstand der Oberfläche des Tiefenanschlags 4 zur Oberseite 2 der Griffplatte 3 an.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schlüsselring-Montagehilfe
- 2
- Oberseite
- 3
- Griffplatte
- 4
- Tiefenanschlag
- 5
- Spreizzunge
- 6
- radialer Bereich
- 7
- linearer Bereich
- 8
- flächiger Bereich
- 9
- Keilschneide
- 10
- Wulst
- 11
- Rechtshänderbereich
- 12
- Linkshänderbereich
- 13, 13'
- Spreizmaß