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Die Erfindung betrifft einen Verbundrahmen für ein Fenster oder eine Tür mit einem äußeren Vorsatzrahmen aus im Gehrungsbereich miteinander verbundenen Metallprofilen und einem Grundrahmen aus im Gehrungsbereich miteinander verschweißten Kunststoffprofilen.
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Technisches Gebiet
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Kunststoff hat sich als Werkstoff für Rahmenprofile zur Herstellung von Fenstern und Türen wegen der rationellen Weiterverarbeitung und Langlebigkeit der Produkte in vielen Märkten durchgesetzt. Kunststoffprofile werden dabei grundsätzlich auf Gehrung geschnitten und im Gehrungsbereich miteinander zu einem Rahmen verschweißt. Zumindest bei größeren Verarbeitern erfolgt die Herstellung von Blend- und Flügelrahmen aus Kunststoffprofilen in der Regel auf komplexen Fertigungsstraßen, bei denen die einzelnen Arbeitsschritte getaktet nacheinander erfolgen. Um eine rationelle Fertigung zu ermöglichen, darf keiner der einzelnen Arbeitsschritte wesentlich länger als andere Arbeitsschritte dauern, da ansonsten die gesamte Fertigungsstraße entsprechend langsamer betrieben werden müsste.
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Die Verwendung von Vorsatzschalen oder -rahmen aus Metallprofilen und insbesondere aus Aluminiumprofilen ist sowohl bei Holzals auch bei Kunststofffenstern allgemein bekannt. Die Verkleidung von Kunststoffprofilen mit Aluminiumvorsatzschalen bzw. -rahmen erfolgt in erster Linie aus ästhetischen Gründen, wobei die Aluminiumvorsatzschalen bzw. -rahmen in unterschiedlichen Farben eloxiert, lackiert oder anderweitig beschichtet werden können.
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Als Vorsatzschalen werden in dieser Anmeldung einzelne Vorsatzprofile bezeichnet, die - ohne im Eck- bzw. Gehrungsbereich miteinander verbunden zu sein - einzeln auf die Schenkel eines Grundrahmens aufgesetzt und mit diesem verbunden werden.
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Als Vorsatzrahmen werden in dieser Anmeldung vorgefertigte Rahmen aus Vorsatzprofilen bezeichnet, die vor dem Verbinden mit einem bzw. Aufsetzen auf einen Grundrahmen im Eck- bzw. Gehrungsbereich miteinander zu einem festen Vorsatzrahmen verbunden werden. Die Eckverbindung kann dabei z.B. mittels spezieller Eckwinkel, wie sie aus der
DE 100 08 037 B4 , der
DE 88 08 313 U1 oder der
EP 1 914 375 B1 bekannt sind, oder bei besonders hochwertigen Ausführungen durch Verschweißen im Gehrungsbereich erfolgen.
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Stand der Technik
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Kunststoffrahmen für ein Fenster oder eine Tür mit äußeren, vor dem Aufsetzen auf den Grundrahmen nicht miteinander verbundenen einzelnen Vorsatzschalen sind z.B. aus der
EP 1 877 640 B1 oder der
DE 100 02 658 A1 bekannt. Das Aufsetzten und Verbinden einzelner Vorsatzschalen auf einen vorgefertigten Grundrahmen aus Kunststoff erfordert jedoch in der Regel relativ viel Zeitaufwand, insbesondere, wenn das Verbinden mittels Kleben, Schrauben oder unter Zuhilfenahme zusätzlicher Verbindungsmittel erfolgt. Solche Konstruktionen können daher auf üblichen Fertigungsstraßen nicht rationell verarbeitet werden.
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Aus der
EP 2 594 720 B1 ist ein gattungsgemäßer Verbundrahmen für ein Fenster bekannt, bei dem ein innerer und ein äußerer Vorsatzrahmen mit einem Grundrahmen durch eine Rast- oder Klipsverbindung miteinander verbunden werden. Aufgrund der unterschiedlichen thermischen Ausdehnung von Aluminium und Kunststoff und unvermeidlicher Toleranzen bei der Herstellung der Grund- und Vorsatzrahmen ist diese Konstruktion jedoch in der Praxis problematisch.
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Eine ähnliche Lösung ist aus der
WO 2019/052987 A1 bekannt. Hier werden die Vorsatzrahmen mittels doppelter Raststege mit dem Kunststoff-Grundrahmen verbunden. Auch hier sind die unterschiedlichen thermischen Ausdehnungen von Aluminium und Kunststoff sowie der Ausgleich von Toleranzen problematisch.
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Aufgabe
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen gattungsgemäßen Verbundrahmen für ein Fenster oder eine Tür zur Verfügung zu stellen, bei dem unterschiedliche thermische Ausdehnungen des Vorsatzrahmens aus Metall und des Grundrahmens aus Kunststoff sowie etwaige Toleranzen in der Herstellung der jeweiligen Rahmen ausgeglichen werden können und zusätzlich ein rationelles Verbinden zwischen Grundrahmen und Vorsatzrahmen auch auf entsprechend getakteten Fertigungsstraßen ermöglicht wird.
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Darstellung der Erfindung
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Die Erfindung löst diese Aufgabe durch einen Verbundrahmen gemäß Anspruch 1, bevorzugt in Verbindung mit einem oder mehreren der Merkmale der Unteransprüche.
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Der erfindungsgemäße Verbundrahmen für ein Fenster oder eine Tür umfasst somit zunächst einen äußeren Vorsatzrahmen aus im Eckbereich miteinander verbundenen Metallprofilen und einen Grundrahmen aus im Gehrungsbereich miteinander verschweißten Kunststoffprofilen.
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Die Metallprofile sind im Eckbereich bevorzugt auf Gehrung geschnitten, können prinzipiell jedoch auch stumpf aufeinanderstoßen. Sie sind im Eckbereich fest miteinander verbunden, bevorzugt mittels handelsüblichen Eckverbindern, die über Klemmschrauben, Exzenter-Elemente, durch Sicken, Kleben oder ähnliches mit den Metallprofilen verbunden sind. Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die einzelnen Metallprofile im Eckbereich miteinander verschweißt, um besonders hochwertige Vorsatzrahmen zu bilden.
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Die Metallprofile bzw. die daraus gebildeten Vorsatzrahmen werden bevorzugt auf der sichtbaren Außenseite durch Eloxieren, Lackieren oder anderweitiges Beschichten veredelt.
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Der erfindungsgemäße Grundrahmen besteht aus im Gehrungsbereich miteinander verschweißten Kunststoffprofilen, insbesondere aus Hart-PVC (PVC-U) extrudierten Hohlkammerprofilen.
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Der Grundrahmen und der erfindungsgemäß eingesetzte Vorsatzrahmen weisen jeweils Mittel auf, die zusammen eine Rastfunktion bilden, so dass der Vorsatzrahmen und der Grundrahmen bei der Montage miteinander durch die so gebildete Rastfunktion verbindbar sind. Es ist dabei erfindungswesentlich, dass diese Rastfunktion so ausgelegt ist, dass vor dem Einsetzen der Füllung der Vorsatzrahmen gegenüber dem Grundrahmen in einer Ebene parallel zur Füllungsebene verschiebbar angeordnet ist, wobei das Maß der Verschiebbarkeit bevorzugt zwischen einigen 1/10 mm und einigen mm liegt.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen die den Vorsatzrahmen bildenden Metallprofile einen zwar relativ steifen, aber zumindest in gewissem Maße elastischen Steg mit einer Rastnase auf, während die den Grundrahmen bildenden Kunststoffprofile eine Hinterschneidung oder dergleichen aufweisen und so zusammen mit den Stegen und Rastnasen des Vorsatzrahmens die erfindungsgemäße Rastfunktion bilden.
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Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Vorsatzrahmen genau eine umlaufende Rastnase auf, die mit einer entsprechend umlaufenden Hinterschneidung des Grundrahmens die einzige Rastfunktion zwischen Vorsatzrahmen und Grundrahmen bildet. Hierdurch wird in besonders vorteilhafter Weise sichergestellt, dass vor dem Einsetzen und Fixieren der Füllung bzw. Verglasung die notwendige Verschiebbarkeit des Vorsatzrahmens gegenüber dem Grundrahmen sichergestellt ist.
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Durch das Verschweißen der Kunststoffprofile im Gehrungsbereich kann die Hinterschneidung im Bereich der Ecken durch die Schweißraupen in ihrer Funktion beeinträchtigt werden. Durch das ohnehin übliche sogenannte Verputzen der Gehrungsbereiche des Grundrahmens werden die Schweißraupen im Bereich der Hinterschneidung allerdings ohnehin üblicherweise entfernt. Bei Bedarf kann der umlaufende elastische Steg mit der Rastnase des Vorsatzrahmens im Eckbereich ausgeklinkt werden, um so eine Verrastung des Vorsatzrahmens mit dem Grundrahmen auch unter ungünstigen Umständen sicherzustellen.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Grundrahmen auf seiner Außenseite und beabstandet zu der Hinterschneidung einen - im Querschnitt betrachtet - Rücksprung auf, der zusammen mit einem - im Querschnitt betrachtet - in den Rücksprung ragenden Abstütznocken des Vorsatzrahmens eine Begrenzung der Verschiebbarkeit des Vorsatzrahmens gegenüber dem Grundrahmen bewirkt. Hierdurch wird das Verrasten von Vorsatzrahmen und Grundrahmen erleichtert und ein Ausrasten des Vorsatzrahmens vor Einsetzen der Füllung vermieden.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der erfindungsgemäße Verbundrahmen als Flügelrahmen ausgebildet. Der Vorsatzrahmen bildet nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung zugleich auch den außenliegenden Anschlag für die Füllung bzw. Verglasung. Auf der Innenseite dient bevorzugt eine herkömmliche Glashalteleiste zum Halt der Füllung bzw. Verglasung. Zur Aufnahme der Glashalteleiste dient insbesondere eine entsprechende Glashalteleisten-Aufnahmenut auf der Innenseite des Falzbereichs der Kunststoffprofile, aus denen der Grundrahmen gebildet wird.
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Als Füllung dient insbesondere eine Mehrfachverglasung, insbesondere eine Dreifachverglasung. Es liegt jedoch auch grundsätzlich im Rahmen der vorliegenden Erfindung, wenn eine anderweitige Füllung, beispielsweise eine hochdämmende Schaumstoffplatte, als Füllung verwendet wird. Soweit im Rahmen dieser Anmeldung die Begriffe „Füllungsebene“ bzw. „Verglasungsebene“ verwendet werden, ist damit diejenige Ebene gemeint, die mittig zwischen der außenliegenden Oberfläche und der innenliegenden Oberfläche der Füllung bzw. Verglasung und parallel zu diesen Oberflächen verläuft.
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Der erfindungsgemäße Verbundrahmen weist einen Falzbereich auf, der in einem Teilbereich von dem Vorsatzrahmen und in einem Teilbereich von dem Grundrahmen gebildet wird. Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegen die eingesetzten Klotzbrücken bzw. Verglasungsklötze zu jeweils mindestens 10 % ihrer Breite sowohl auf dem Falzbereich des Vorsatzrahmens als auch auf dem Falzbereich des Grundrahmens auf.
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Zur Fixierung der Füllung bzw. Mehrfachverglasung im Falzbereich des Verbundrahmens wird eine Mehrzahl von Klotzbrücken und/oder Verglasungsklötzen eingesetzt. Klotzbrücken werden insbesondere dann verwendet, wenn der Falzbereich nicht eben ausgebildet ist und/oder nicht genau waagerecht verläuft. Auf Klotzbrücken kann verzichtet werden, wenn der Falzbereich weitgehend eben ist und waagerecht, d.h. senkrecht zur Verglasungsebene, verläuft. Die Klotzbrücken dienen somit dazu, eine waagerechte und ebene Fläche zur Auflage der eigentlichen Verglasungsklötze zu bilden. Die Verglasungsklötze werden üblicherweise in verschiedenen Höhen in den umlaufenden Spalt zwischen der umlaufenden Stirnseite der Füllung bzw. Verglasung und der Oberseite der Klotzbrücken bzw. dem Falzbereich eingesetzt, um Toleranzen der Rahmen im Falzbereich und oder der äußeren Maße der Verglasung bzw. Füllung ausgleichen zu können.
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Zusätzlich zu dieser Verklotzung kann die Füllung bzw. Mehrfachverglasung im Falzbereich des Grundrahmens in an sich bekannter Weise verklebt werden. Zusätzlich oder unabhängig von der Verklebung im Falzbereich des Grundrahmens kann die Füllung bzw. Mehrfachverglasung auch im Bereich des Vorsatzrahmens mit diesem verklebt werden, beispielsweise durch ein doppelseitiges Klebeband, das anstelle oder zusätzlich zu einer Verglasungsdichtung eingesetzt wird.
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Durch das Einsetzen der Füllung und Fixieren durch die Verklotzung in dem von dem Vorsatzrahmen und dem Grundrahmen gemeinsam gebildeten Falzbereich wird erfindungsgemäß zugleich der Vorsatzrahmen gegenüber dem Grundrahmen zentriert und wenigstens weitgehend fixiert. Mit „weitgehend fixiert“ ist dabei gemeint, dass das Maß der Verschiebbarkeit des Vorsatzrahmens gegenüber dem Grundrahmen soweit eingeschränkt wird, dass die Rastfunktion auch bei Einwirken typischer Temperaturschwankungen und durch die Verglasung übertragenen Kräften und Momenten sichergestellt ist.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verläuft der Falzbereich sowohl in dem Teilbereich, der von dem Vorsatzrahmen gebildet wird, als auch in dem Teilbereich, der von dem Grundrahmen gebildet wird, im Wesentlichen eben und auf gleichem, senkrecht zur Verglasungsebene verlaufenden Höhenniveau, so dass gegebenenfalls auf eine Klotzbrücke verzichtet werden kann.
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Figurenliste
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels sowie der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen dabei:
- 1 einen Querschnitt eines Fensters mit erfindungsgemäßem Verbundrahmen;
- 2 ein Metallprofil zur Herstellung des Vorsatzrahmens im Querschnitt;
- 3 einen Vorsatzrahmen und einen Grundrahmen gemäß der Erfindung vor dem Verrasten;
- 4 einen Vorsatzrahmen und einen Grundrahmen gemäß der Erfindung nach dem Verrasten;
- 5 den Vorsatzrahmen in einer Ansicht von außen.
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Bester Weg zur Ausführung der Erfindung
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Das in 1 dargestellte Fenster 1 weist neben dem erfindungsgemäßen, als Flügelrahmen 14 ausgebildeten Verbundrahmen 2 einen herkömmlichen, mit einer Mitteldichtung 32 ausgestatteten Blendrahmen 28 auf. Selbstverständlich kann auch der Blendrahmen 28 mit einer Vorsatzschale oder einem Vorsatzrahmen aus Metall, insbesondere aus Aluminium, versehen werden.
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Der in 1 im Querschnitt dargestellte Flügelrahmen 14 besteht im Wesentlichen aus dem Grundrahmen 13, dem Vorsatzrahmen 3, der als Mehrfachverglasung 25 ausgeführten Füllung 23 sowie der Glashalteleiste 27. Der Grundrahmen 13 wird aus vier im Gehrungsbereich miteinander verschweißten Kunststoffprofilen 15 aus Hart-PVC (PVC-U) gebildet. Die Kunststoffprofile 15 weisen eine große zentrale Verstärkungskammer 30 zur Aufnahme einer Stahlverstärkung 29 sowie eine Vielzahl zusätzlicher Kammern auf, die insbesondere eine höhere Wärmedämmung des Grundrahmens 13 bewirken. Der Falzbereich 19 des Grundrahmens 13 ist, wie insbesondere in den 3 und 4 dargestellt, weitgehend eben ausgebildet, im abgebildeten Ausführungsbeispiel einschließlich des inneren Bereichs mit der Glashalteleisten-Aufnahmenut 22. Diese weitgehend ebene Ausbildung des Falzbereichs 19 des Grundrahmens 13 erleichtert insbesondere eine optionale Verklebung der Füllung 23 bzw. Mehrfachverglasung 25 im Falzbereich 19 (in den Fig. nicht dargestellt).
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Die Kunststoffprofile 15 bzw. der Grundrahmen 13 weisen - im Querschnitt gemäß 1, 3 und 4 betrachtet - auf der Außenseite im oberen, dem Falzbereich 19 zugewandten Bereich eine Hinterschneidung 16 auf, die, wenn man den Grundrahmen 13 betrachtet, eine umlaufende hinterschnittene Kante bildet, die zum Hinterhaken der Rastnase 6 des Vorsatzrahmens 3 dient. Die Kunststoffprofile 15 bzw. der Grundrahmen 13 weisen weiterhin - ebenfalls im Querschnitt betrachtet - auf der Außenseite und beabstandet zu der Hinterschneidung 16 einen Rücksprung 17 auf. Dieser Rücksprung 17 dient, wie nachstehend noch näher erläutert wird, als Anlagefläche für den Abstütznocken 8 des Vorsatzrahmens 3.
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Der in den
1 sowie 3 bis 5 dargestellte Vorsatzrahmen
3 besteht aus vier auf Gehrung geschnittenen und im Eckbereich miteinander über Eckverbinder
31 fest verbundenen Metallprofilen
4, die im dargestellten Ausführungsbeispiel aus Aluminium gefertigt wurden. Die verwendeten Eckverbinder
31 sind handelsüblich und ähnlich den Verbindern in der
EP 1 914 375 B1 aufgebaut.
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Die Metallprofile 4 sind in 2 im Querschnitt gesondert dargestellt: Sie weisen eine ebene, im eingebauten Zustand parallel zur Verglasungsebene 24 verlaufende Außensichtfläche 5, eine obere, leicht schräg in Richtung auf die Mehrfachverglasung 25 weisende Schräge 34, eine Aufnahmenut 11 für eine Verglasungsdichtung 12 sowie eine Aufnahme 10 zur Aufnahme der Eckverbinder 31 auf. Auf der - im Querschnitt betrachtet - der Außensichtfläche 5 entgegengesetzten Innenseite des Metallprofils 4 weist dieses einen senkrecht zur Verglasungsebene 24 verlaufenden Steg 7 auf, an dessen Ende die Rastnase 6 angeordnet ist. Wie insbesondere in den 3 und 4 zu erkennen, ist der Vorsatzrahmen 3 so ausgelegt, dass die Oberseite des Steges 7 auf gleichem Höhenniveau verläuft wie der Falzbereich 19 des Grundrahmens 13. Die Metallprofile 4 weisen neben dem Steg 7 einen im Wesentlichen parallel zur Verglasungsebene 24 und damit senkrecht zu dem Steg 7 verlaufenden Schenkel 9 auf, der im fertigen Verbundrahmen 2 die Außenseite des Grundrahmens 13 vollständig abdeckt und in dem Abstütznocken 8 endet.
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Zur Montage des Vorsatzrahmens 3 auf den Grundrahmen 13 wird, wie aus den 3 und 4 ersichtlich, der Vorsatzrahmen 3 mit einer senkrecht zur Verglasungsebene 24 erfolgenden Bewegung auf den Grundrahmen 13 gedrückt, wobei der Steg 7 mit seiner Rastnase 6 leicht - im Querschnitt gemäß 3 und 4 betrachtet - nach oben gebogen wird und hinter die Hinterschneidung 16 zurückfedert. Der Abstütznocken 8 liegt dabei an dem Rücksprung 17 an dem Grundrahmen 13 an und überträgt zugleich die von der Mehrfachverglasung 25 über die Verglasungsdichtung 12 auf den Vorsatzrahmen 3 einwirkenden Kräfte und Momente auf den Grundrahmen 13.
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Wie insbesondere in der 4 zu erkennen, ist die durch den Steg 7 und Rastnase 6 einerseits und die Hinterschneidung 16 andererseits gebildete Rastfunktion mit einem gewissen Spiel ausgelegt, so dass der Vorsatzrahmen 3 gegenüber dem Grundrahmen 13 um ein gewisses Maß - im Querschnitt betrachtet - nach oben und unten verschoben werden kann, d.h., der Vorsatzrahmen 3 kann in einer Ebene, die parallel zur Verglasungsebene 24 liegt, in einem gewissen Maß in allen Richtungen verschoben werden. Begrenzt wird dieser Verschiebbarkeit durch das Maß, mit dem die Rastnase 6 den Steg 7 - im Querschnitt gemäß 4 betrachtet - nach unten überragt und durch den Abstand zwischen dem Abstütznocken 8 des Vorsatzrahmens 3 der Kante 35 des Rücksprungs 17. Durch das Maß dieser Verschiebbarkeit des Vorsatzrahmens 3 gegenüber dem Grundrahmen 13 können erhebliche Toleranzen und unterschiedliche Wärmeausdehnungen von Vorsatzrahmen 3 und Grundrahmen 13 ausgeglichen werden.
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Nach dem Verrasten von Vorsatzrahmen 3 und Grundrahmen 13 wird der Verbundrahmen 2 in herkömmlicher Weise mittels Klotzbrücken und/oder Verglasungsklötzen 26 verglast. Hierzu wird zunächst die Mehrfachverglasung 25 in den Falzbereich 18 des Verbundrahmens 2 eingesetzt und mittels einer entsprechenden Anzahl von Klotzbrücken und/oder Verglasungsklötzen 26 in dem Verbundrahmen 2 verklotzt. Die umlaufende Stirnseite 33 der Mehrfachverglasung 25 stützt sich somit über die Klotzbrücken und/oder Verglasungsklötze 26 auf den Falzbereich 18 ab.
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Wie insbesondere in 1 zu erkennen, liegen dabei die Klotzbrücken bzw. Verglasungsklötze 26 sowohl auf der - im Querschnitt gemäß 4 betrachtet - Oberseite des Steges 7 des Vorsatzrahmens 3 als auch im Falzbereich 19 des Grundrahmens 13 auf. Die Oberseite des Steges 7 bildet somit den Falzbereich 20 des Vorsatzrahmens 3. Dadurch, dass die Verklotzung auf dem umlaufenden Schenkel 7 des Vorsatzrahmens 3 aufliegt, wird zugleich der Vorsatzrahmen 3 gegenüber dem Grundrahmen 13 zentriert und wenigstens weitgehend fixiert, so dass die Rastnase 6 auch unter ungünstigen Bedingungen wie extremen Temperatureinflüssen und hohem, von der Mehrfachverglasung 25 über die Verglasungsdichtung 12 auf den Vorsatzrahmen 3 übertragenes Kippmoment nicht über die Oberkante der Hinterschneidung 16 bewegt werden kann.
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Die in den 1, 3 und 4 dargestellte Falzgrunddichtung 21 unterteilt den Falzbereich 18 in einen außenliegenden und einen innenliegenden Falzbereich und erhöht dadurch die Wärmedämmung des Fensters 1. Im Bereich der Verklotzungen wird die Falzgrunddichtung 21 in den hier zurückspringenden Falzbereich heruntergedrückt und beeinträchtigt daher die Verklotzung nicht negativ.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fenster
- 2
- Verbundrahmen
- 3
- Vorsatzrahmen
- 4
- Metallprofil
- 5
- Außensichtfläche
- 6
- Rastnase
- 7
- Steg
- 8
- Abstütznocken
- 9
- Schenkel
- 10
- Aufnahme für Eckverbinder
- 11
- Aufnahmenut für Verglasungsdichtung
- 12
- Verglasungsdichtung
- 13
- Grundrahmen
- 14
- Flügelrahmen
- 15
- Kunststoffprofil
- 16
- Hinterschneidung
- 17
- Rücksprung
- 18
- Falzbereich (Verbundrahmen)
- 19
- Falzbereich (Grundrahmen)
- 20
- Falzbereich (Vorsatzrahmen)
- 21
- Falzgrunddichtung
- 22
- Glashalteleisten-Aufnahmenut
- 23
- Füllung
- 24
- Füllungsebene/Verglasungsebene
- 25
- Mehrfachverglasung
- 26
- Verglasungsklotz
- 27
- Glashalteleiste
- 28
- Blendrahmen
- 29
- Stahlverstärkung
- 30
- Verstärkungskammer
- 31
- Eckverbinder
- 32
- Mitteldichtung
- 33
- Stirnseite
- 34
- Schräge
- 35
- Kante
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10008037 B4 [0005]
- DE 8808313 U1 [0005]
- EP 1914375 B1 [0005, 0031]
- EP 1877640 B1 [0006]
- DE 10002658 A1 [0006]
- EP 2594720 B1 [0007]
- WO 2019/052987 A1 [0008]