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Die Erfindung betrifft eine Fadenverbindungsvorrichtung zum knotenfreien Verbinden zweier Fadenenden und eine Auflaufspulen herstellende Textilmaschine umfassend eine solche Fadenverbindu ngsvorrichtu ng.
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In der Textilindustrie gehören Fadenverbindungsvorrichtungen seit langem zum Stand der Technik und sind in zahlreichen Schutzrechtsanmeldungen ausführlich beschrieben. Fadenverbindungsvorrichtungen stellen durch ein Verwirbeln bzw. Verdrehen zweier Fadenenden eine nahezu garngleiche Fadenverbindung her. Derartige Fadenverbindungen sind ein entscheidendes Kriterium für die Garnqualität und sollten nicht nur garnähnliche Festigkeiten aufweisen, sondern auch ein möglichst garngleiches Aussehen besitzen.
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Wenn es während des Fertigungsprozesses an einer Auflaufspulen herstellenden Textilmaschine zu einem Fadenbruch kommt oder wenn an einer der Arbeitsstellen der Textilmaschine aufgrund eines Fadenfehlers ein definierter Reinigerschnitt ausgeführt wurde, werden die Fadenenden des getrennten Fadens zunächst durch spezielle pneumatische Einrichtungen in den Bereich der Fadenverbindungs- oder Spleißvorrichtung zurückgeholt. Eine Saugdüse holt dabei den sogenannten Oberfaden von der Kreuzspule zurück und legt ihn, gegebenenfalls nach Ausreinigung des Fadenfehlers, in die Fadenverbindungsvorrichtung ein. Entsprechend wird auch der sogenannte Unterfaden, der beispielsweise von einer in Abspulstellung positionierten Vorlagespule stammt, mittels eines unterdruckbeaufschlagbaren Greiferrohres in die Fadenverbindungsvorrichtung eingelegt.
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Prinzip des mechanischen Spleißens ist, das Ober- und Unterfaden durch gegensinniges Drehen von Reibscheiben zuerst aufgedreht und nachfolgend wieder zu-/ verdreht werden, wobei nach dem Aufdrehen die Fadenenden so gekürzt werden, das sie sich nur in einem begrenzten Bereich überlappen und miteinander verspleißt werden können.
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Durch die
EP 0 140 412 A1 ist eine Fadenverbindungsvorrichtung offenbart, die zwei gegensinnig antreibbare Reibscheiben zur mechanischen Beaufschlagung von zwei Fadenenden umfasst. Die Fadenenden werden zunächst zu Beginn eines Fadenverbindungsvorganges zwischen den Reibscheiben positioniert, aufgedreht und gerissen. Um die nun pinselförmigen Fadenenden, die keine Drehung mehr aufweisen und in denen die Fasern nahezu parallel zueinander vorliegen, lokal zu begrenzen und zu bündeln, werden die Fadenenden durch so genannte Kämme gebündelt und anschließend miteinander verspleißt, d. h. gemeinsam zugedreht.
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Die Fadenverbindungsvorrichtung gemäß der
EP 0 140 412 A1 umfasst zwei Reibscheiben, die jeweils eine Aufdreh- und Zudreh-Ring-Anordnung und eine Zudreh-Anordnung umfassen. Des Weiteren weist die Fadenverbindungsvorrichtung einstellbare Nocken-Anordnungen auf, die das Aufdrehen und Zudrehen getrennt voneinander initiieren sowie Abstandshaltemittel, die die Oberfläche der Reibscheiben zumindest vorübergehend in einem gewünschten Abstand halten. Zum Reißen oder Zupfen der Fäden sind außerdem Vorrichtungen umfassend beweglicher Abschnitte vorgesehen, die den jeweiligen Faden klemmen und reißen.
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Diese Reißklemmen führen translatorische Bewegungen aus und können lediglich den Faden so reißen, wie er eingelegt ist. Das Fadenende bei Bedarf kürzer oder länger abzulängen ist mit derartig ausgestalteten Reißklemmen nicht möglich. Zudem sind die Bewegungsausmaße der Reißklemmen durch die Platzverhältnisse in der Fadenverbindungsvorrichtung sowie durch konstruktiv mögliche Hebellängen begrenzt. Insbesondere bei elastischen Garnen reicht die Bewegungsmöglichkeit der Reißklemmen zum Reißen des Fadens nicht aus.
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Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft daher eine Fadenverbindungsvorrichtung zum knotenfreien Verbinden zweier Fadenenden, mit Reibscheiben zur mechanischen Beaufschlagung der zu verbindenden Fadenenden, die relativ zueinander drehbar gelagert sind und mehrere Fadentrennmittel jeweils zum Ablängen eines Fadens vorgesehen sind.
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Die Reibscheiben zeichnen sich dadurch aus, dass die Fadentrennmittel als reversibel antreibbare Fadenwinden mit einem geschlitzten Kopfteil ausgebildet sind.
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Während des Spul- oder Spinnprozesses sind die Reibscheiben in einer geöffneten Stellung beabstandet zueinander positioniert. Wird ein Fadenverbindungsvorgang initiiert, so werden sowohl Oberfaden als auch Unterfaden in die Fadenverbindungsvorrichtung eingelegt. Dabei werden der Oberfaden durch den schlitzförmigen Kopfteil der unteren Fadenwinde und der Unterfaden durch den schlitzförmigen Kopfteil der oberen Fadenwinde geführt. Nach dem Aufdrehen der beiden Fäden werden Ober- und Unterfaden abgelängt, indem die Fadenwinden, die als Wellenstück ausgebildet sind, um ihre jeweilige Längsachse gedreht und dadurch der jeweilige Faden auf die Fadenwinde aufgewickelt wird. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass beide Fadenenden sich nur in einem begrenzten Bereich überlappen, so dass die Fasern beider Fadenenden miteinander verdreht werden können, ohne dass ein Spleiß entsteht, der dicker als das übrige Garn ist. Weil Ober- und Unterfaden jeweils auf den Umfang des jeweiligen Wellenstücks der Fadenwinde aufgewickelt werden, haben die Fadenwinden ein nahezu unbegrenztes Aufnahme- und Vordehnvermögen, so dass auch hochelastische Garne sicher und zuverlässig gerissen werden können. Nach dem Erstellen der Fadenverbindung werden die Fadenwinden rückläufig angetrieben und geben somit beide Fadenreste frei, die dann von der Saugdüse respektive dem Greiferrohr aufgesaugt und entsorgt werden.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Ausbildung der Fadentrennmittel als Fadenwinden mit einem geschlitzten Kopfteil ist, dass Ober- und/ oder Unterfaden vor der Erstellung der Fadenverbindung mit einer Vorspannung beaufschlagt werden können, wodurch das Aufdrehverhalten, das Zugfestigkeitsverhalten und/ oder die herzustellende Fadenverbindung beeinflusst wird.
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Das heißt, nachdem Ober- und/ oder Unterfaden zwischen den Reibscheiben positioniert und in die Kopfteile der Fadenwinden eingelegt sind, werden noch bevor die Reibscheiben bzw. Teile der Reibscheiben einander zugestellt werden, durch Drehung der Fadenwinden Ober- und/ oder Unterfaden zumindest ansatzweise auf die jeweilige Fadenwinde aufgewickelt. Durch die so aufgebrachte Spannung auf den jeweiligen Faden kann die Fadenbehandlung und somit die herzustellende Spleißverbindung beeinflusst werden. Wenn Ober- und/ oder Unterfaden mit Spannung zwischen den Reibscheiben liegen, werden wenigstens Teile der Reibscheiben einander zugestellt, die Fäden von ihrer Drehung befreit und abgelängt, um anschließend die Fadenenden miteinander zu verspleißen.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist wenigstens ein Antrieb zur Betätigung der Fadenwinden vorhanden.
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Wird der Antrieb zur Betätigung der Fadenwinden beispielsweise durch einen Steppermotor realisiert, kann sowohl die Geschwindigkeit mit der die Fadenwinden rotieren, als auch die Anzahl der Umdrehungen, die die Fadenwinden ausführen, bedarfsgerecht gesteuert werden. So können unterschiedlichste Garne individuell und bedarfsgerecht verarbeitet werden.
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Der Antrieb kann zusätzlich dazu verwendet werden, nach einer erfolgten Spleißverbindung die Zugfestigkeit derselben zu überprüfen. Hierzu wird der Faden mit dem soeben hergestellten Spleiß den Fadenwinden zugeführt und verstreckt. Der Spleiß befindet sich dabei zwischen den beiden Fadenwinden. Durch die Aufprägung eines definierten Motorstromes wird der Spleiß mit einer entsprechenden Kraft belastet. Hält der Spleiß der aufgebrachten Spannung/ Kraft stand, ist der Motorstillstand über die Treiberelektronik der Stepperendstufe feststellbar und die Information entsprechend verwertbar. Nach diesem Verfahren ist auch eine Bestimmung der maximalen Spleißfestigkeit denkbar.
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Aber auch innerhalb eines Spleißzyklus kann die erfindungsgemäße Fadenspleißeinrichtung flexibel auf unterschiedliche Anforderungen reagieren. Auch ein Wiederholen des Reißvorganges innerhalb eines Spleißzyklus ist realisierbar. Wenn beispielsweise der elastische Faden nicht beim ersten Versuch gerissen wurde, ist es im Rahmen dieser Erfindung denkbar, dass die Fadenwinden erneut rotiert werden, um mehr Faden aufzuwickeln und so einen erneuten Reißvorgang durchzuführen. Das Kopfteil kann dabei zusätzlich bewegliche Elemente umfassen, die den Faden aktiv klemmen.
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Bevorzugt ist dem Antrieb eine Steuerung zugeordnet, die mit einer zentralen Steuereinheit verbindbar ist, über die zentral die Bewegungsabläufe des Antriebs vorgebbar sind.
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Dem Antrieb ist eine Steuerung zugeordnet, die entweder Teil des jeweiligen Antriebes oder ortsfremd angeordnet sein kann. Im einfachsten Fall wird die Steuerung durch den Arbeitsstellenrechner gebildet, da dieser ohnehin üblicherweise an jeder Arbeitsstelle vorhanden ist. Die Steuerung ist ferner mit einer zentralen Steuereinheit verbindbar, so dass über die zentrale Steuereinheit die Bewegungsabläufe des Antriebs steuerbar sind. Dabei ist es im Rahmen der Erfindung denkbar, dass die zentrale Steuereinheit in der jeweiligen Textilmaschine integriert sein kann, durch einen extern mehreren Textilmaschinen zugeordneten Computer oder dergleichen oder aber auch durch ein mobiles Endgerät, wie beispielsweise ein Smartphone oder Tablet, ausgebildet sein kann.
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Der Anschluss der Steuerung an eine zentrale Steuereinheit hat außerdem den Vorteil, dass im Bedarfsfall, beispielsweise bei einem Partiewechsel an der Textilmaschine, über die zentrale Steuereinheit die Antriebsparameter der Fadenwinden schnell und präzise neu eingestellt werden können. Das heißt, durch die problemlose Optimierung der Einstellungen der Fadenwinden ist es leicht, Spleißverbindungen zu erstellen, die nicht nur eine nahezu garngleiche Optik aufweisen, sondern die auch bezüglich ihrer Festigkeit weitestgehend dem „normalen“ Faden entsprechen. Änderungen der Antriebsparameter können über die zentrale Steuereinheit erfolgen, ohne dass ein manueller Eingriff an der Fadenspleißvorrichtung erfolgen muss.
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Vorteilhafterweise ist die zentrale Steuereinheit eine Zentralsteuereinheit einer Auflaufspulen herstellenden Textilmaschine.
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Eine Zentralsteuereinheit ist nahezu in jeder Auflaufspulen herstellenden Textilmaschine vorhanden und bietet sich daher an, als zentrale Steuereinheit zu fungieren.
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Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft daher eine Auflaufspulen herstellende Textilmaschine mit Fadenverbindungsvorrichtungen zum knotenfreien Verbinden zweier Fadenenden.
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Die Auflaufspulen herstellende Textilmaschine zeichnet sich dadurch aus, dass mindestens eine Fadenverbindungsvorrichtung nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen gebildet ist.
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Damit können die in diesem Zusammenhang beschriebenen Vorteile und Wirkungen erreicht werden. Eine Textilmaschine mit einer derart ausgestalteten Fadenverbindungsvorrichtung kann flexibel und bedarfsgerecht unterschiedlichste Garne verarbeiten, wobei stets die optimalen Prozessparameter zum Reißen des Ober- und Unterfadens gewählt, eingestellt und umgesetzt werden können. Durch die Ansteuerung des Antriebs durch eine zentrale Steuereinheit entfällt ein manuelles Einstellen an der Fadenspleißvorrichtung selbst. Dabei kann die zentrale Steuereinheit über eine Busleitung oder kabellos mit der Steuerung des Antriebs verbunden sein.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren und Zeichnungen, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigen, und aus den Patentansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verwirklicht sein.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
- 1 in Seitenansicht eine Arbeitsstelle einer Spulmaschine mit einer Fadenverbindungsvorrichtung;
- 2 schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Fadenverbindungsvorrichtung;
- 3 schematische Darstellung der Fadenwinden in Einbaulage.
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In 1 ist in Vorderansicht schematisch eine insgesamt mit der Bezugszahl 1 gekennzeichnete Auflaufspulen herstellende Textilmaschine, im Ausführungsbeispiel eine Spulmaschine, dargestellt.
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Derartige Spulmaschinen 1 weisen üblicherweise zwischen ihren (nicht dargestellten) Endgestellen eine Vielzahl gleichartiger Arbeitsstellen 2 auf, auf denen, wie bekannt und daher nicht näher erläutert, Spinnkopse 9, die beispielsweise auf einer Ringspinnmaschine produziert wurden, zu großvolumigen Kreuzspulen 15 umgespult werden.
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Nach ihrer Fertigstellung werden diese Kreuzspulen 15 mittels eines selbsttätig arbeitenden Serviceaggregates, vorzugsweise eines (nicht dargestellten) Kreuzspulenwechslers, auf eine maschinenlange Kreuzspulentransporteinrichtung 21 übergeben und zu einer maschinenendseitig angeordneten Spulenverladestation oder dergleichen transportiert.
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Solche Spulmaschinen 1 weisen üblicherweise außerdem eine Logistikeinrichtung in Form eines Spulen- und Hülsentransportsystems 3 auf, in dem, auf Transporttellern 8 in vertikaler Ausrichtung, Spinnkopse 9, beziehungsweise Leerhülsen umlaufen. Von diesem Spulen- und Hülsentransportsystem 3 sind in 1 lediglich die Kopszuführstrecke 4, die reversierend antreibbare Speicherstrecke 5, eine der zu den Spulstellen 2 führenden Quertransportstrecken 6 sowie die Hülsenrückführstrecke 7 dargestellt.
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Des Weiteren verfügen solche Spulmaschinen 1 in der Regel über eine Zentralsteuereinheit 38, die über eine Busleitung 37 sowohl mit den Arbeitsstellenrechnern 29 der einzelnen Arbeitsstellen 2 als auch mit einer Steuereinrichtung des Serviceaggregates verbunden ist.
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Wie vorstehend bereits angedeutet, werden die angelieferten Spinnkopse 9 in den Abspulstellungen AS, die sich jeweils im Bereich der Quertransportstrecken 6 an den Spulstellen 2 befinden, zu großvolumigen Kreuzspulen 15 umgespult.
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Die einzelnen Arbeitsstellen 2 verfügen zu diesem Zweck, wie bekannt und daher nur angedeutet, über verschiedene Einrichtungen, die einen ordnungsgemäßen Betrieb dieser Arbeitsstellen gewährleisten. Diese Einrichtungen sind beispielsweise eine um eine erste Schwenkachse 13 begrenzt drehbare Saugdüse 12 zum Handhaben eines Oberfadens 31, ein um eine zweite Schwenkachse 20 drehbares Greiferrohr 25 zum Handhaben eines Unterfadens 32 sowie eine Fadenverbindungseinrichtung 10, in die Ober- und Unterfaden 31, 32 zur Durchführung eines Fadenverbindungsvorgangs eingelegt werden.
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Solche Arbeitsstellen 2 verfügen in der Regel außerdem über weitere, nicht näher dargestellte Einrichtungen, wie einen Fadenspanner, einen Fadenreiniger, eine Paraffiniereinrichtung, eine Fadenschneideinrichtung, einen Fadenzugkraftsensor sowie einen Unterfadensensor.
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Das Wickeln der Kreuzspulen 15 erfolgt auf Spulvorrichtungen 24. Derartige Spulvorrichtungen 24 verfügen unter anderem über einen Spulenrahmen 28, der um eine dritte Schwenkachse 22 beweglich gelagert ist und eine Einrichtung zum drehbaren Haltern einer Kreuzspulenhülse aufweist. Während des Spulprozesses liegt die im Spulenrahmen 28 frei drehbar gelagerte Kreuzspule 15 mit ihrer Oberfläche auf einer Spulenantriebstrommel 14 und wird von dieser über Reibschluss mitgenommen.
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2 zeigt eine Fadenverbindungsvorrichtung 10 mit einem Gehäuse 11 in schematisierter Darstellung, so dass eine der Reibscheiben 16, der Bereich zwischen den Reibscheiben 16 sowie der Bereich oberhalb und unterhalb der Reibscheiben 16 ersichtlich ist.
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Zum Verbinden zweier Fadenenden, das heißt zum Verbinden des Ober- und Unterfadens 31, 32, wird der Oberfaden 31 mittels der Saugdüse 12 und der Unterfaden 32 mittels des Greiferrohrs 25 zwischen den Reibscheiben 16 positioniert. Dazu wird der Faden über Fadenleitmittel 30, um ein ordnungsgemäßes Einlegen der Fadenenden in die Fadenverbindungsvorrichtung 10 zu gewährleisten, sowie über Fadenwinden 33, zur späteren Ablängung der Fäden, geführt.
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Nach dem Positionieren des Ober- und Unterfadens 31, 32 zwischen den Reibscheiben 16 werden diese einander zugestellt, so dass die Fäden sich unmittelbar zwischen den Reibscheiben 16 befinden. Beide Reibscheiben 16 werden in gegensinniger Drehrichtung angetrieben, um so Ober- und Unterfaden 31, 32 aufzudrehen respektive von ihrer Drehung zu befreien.
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Im Anschluss daran werden Ober- und Unterfaden 31, 32 durch die Mittelteile 17 der Reibscheiben 16 geklemmt. Teile der Reibscheiben 16 werden kurzzeitig außer Kontakt voneinander gebracht und währenddessen reißen oder schneiden die Fadenwinden 33 den Ober- und Unterfaden 31, 32. Die sich in den Fadenwinden 33 befindlichen Fadenreste werden von der Saugdüse 12 und dem Greiferrohr 25 aufgesaugt und entfernt. Zwischen den Reibscheiben 16 verbleibend, befinden sich die Fadenenden des Ober- und Unterfadens 31, 32, die von ihrer Drehung befreit sind und dadurch jeweils ein pinselförmiges Fadenende bilden, in dem die einzelnen Fasern vorliegen.
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Nach dem Ablängen werden die Reibscheiben 16 erneut axial verschoben und einander zugestellt. Beide Reibscheiben 16 weisen ferner Ausnehmungen 26 auf, in die Führungsmittel 27 eingreifen können. Diese Führungsmittel 27 sorgen dafür, dass nach dem Herausnehmens der Garndrehung und dem Ablängen des Ober- und Unterfadens 31, 32 die nahezu parallele Ausrichtung der Fasern erhalten bleibt und die pinselförmigen Fadenenden zentriert respektive gebündelt werden, so dass die Fasern der Fadenenden durch ein erneutes gegensinniges Verdrehen der Reibscheiben 16 miteinander verdreht werden können.
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Bevor die Reibscheiben 16 wieder in gegensinniger Drehrichtung zum Zusammendrehen der Fadenenden des Ober- und Unterfadens 31, 32 respektive Aufbringen der Drehungen angetrieben werden, wird die Klemmung des Ober- und Unterfadens 31, 32 aufgehoben, das heißt, die Zustellung der Mittelteile 17 aneinander wird gelöst.
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Die 3 zeigt, eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Fadenwinden 33 in Einbaulage.
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Der reversible Antrieb 35, der vorzugsweise als Schrittmotor ausgebildet ist, wird durch einen Arbeitsstellenrechner 29, der zum Beispiel über eine Busleitung 37 mit einer zentralen Steuereinheit, wie beispielsweise einer Zentralsteuereinheit 38 der Textilmaschine 1, in Verbindung steht, definiert angesteuert. Das heißt, in diesem Ausführungsbeispiel sind die Einstellparameter des Antriebs 35 über die Zentralsteuereinheit 38 der Textilmaschine 1 einstellbar.
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Der Antrieb 35 für die Fadenwinden 33 treibt über ein Getriebe 36 die Fadenwinden 33 an, die jeweils einen geschlitzten Kopfteil 34 aufweisen, in den jeweils einer der zu verspleißenden Fäden 31 bzw. 32 eingelegbar ist.
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Das heißt, zur Herstellung einer Fadenverbindung werden Oberfaden 31 und Unterfaden 32, parallel zueinander ausgerichtet, zwischen den Reibscheiben 16 der Fadenspleißvorrichtung 10 positioniert und dabei getrennt in die Kopfteile 34 der Fadenwinden 33 eingelegt.
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Zum Ablängen des Ober- respektive des Unterfadens 31, 32 werden die Fadenwinden 33 so angetrieben, dass Ober- und Unterfaden 31, 32 jeweils auf die entsprechende Fadenwinde 33 aufgewickelt wird. Da Ober- und Unterfaden 31, 32 zu diesem Moment aufgedreht und durch die Mittelteile 17 der Reibscheiben 16 geklemmt vorliegen, reißen Ober- und Unterfaden 31, 32 indem die Fasern, die durch die fehlende Drehung nahezu parallel nebeneinander liegen, auseinandergleiten.
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Die Fadenwinden 33 werden dann sofort oder nach erfolgter Herstellung der Fadenverbindung auf Rückwärtslauf geschaltet und die abgerissenen Fadenenden des Ober- und Unterfadens 31, 32 an die Saugdüse 12 bzw. das Greiferrohr 25 übergeben, die die Fadenenden entsorgen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Auflaufspulen herstellende Textilmaschine
- 2
- Arbeitsstellen
- 3
- Spulen- und Hülsentransportsystems 3
- 4
- Kopszuführstrecke
- 5
- Speicherstrecke
- 6
- Quertransportstrecke
- 7
- Hülsenrückführstrecke
- 8
- Transportteller
- 9
- Spinnkopse
- 10
- Fadenverbindungsvorrichtung
- 11
- Gehäuse
- 12
- Saugdüse
- 13
- Erste Schwenkachse
- 14
- Spulenantriebstrommel
- 15
- Kreuzspulen
- 16
- Reibscheibe
- 17
- Mittelteil
- 20
- Zweite Schwenkachse
- 21
- Kreuzspulentransporteinrichtung
- 22
- Dritte Schwenkachse
- 24
- Spulvorrichtung
- 25
- Greiferrohr
- 26
- Ausnehmungen
- 27
- Führungsmittel
- 28
- Spulenrahmen
- 29
- Arbeitsstellenrechner
- 30
- Fadenleitmittel
- 31
- Oberfaden
- 32
- Unterfaden
- 33
- Fadenwinden
- 34
- Kopfteil
- 35
- Antrieb
- 36
- Getriebe
- 37
- Busleitung
- 38
- Zentralsteuereinheit
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0140412 A1 [0005, 0006]