DE102019115608B3 - Vorrichtung zum Umstülpen des Schirmes eines Elektrokabels - Google Patents
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Abstract
Die Vorrichtung dient zum automatischen Umstülpen des Schirmes (14) eines abisolierten Koaxialkabels mit einem von einem Mantel (18) und einem Schirm (14) umhüllten Innenleiter (12) und ist gekennzeichnet durch einen das nicht abisolierte Ende des Mantels (18) erfassenden Greifer (26), hinter dem in Achsrichtung des Kabels (10) ein Anschlag mit Abstand zum Greifer (26) angeordnet ist, und durch wenigstens drei mit harten Borsten besetzte Bürstenräder (44), deren Drehachsen (46) rechtwinklig zur Achsrichtung des Kabels (10) verlaufen.
Description
- In der Hochfrequenztechnik werden Koaxialkabel oder auch symmetrische Kabel verwendet, bestehend aus Innenleiter und Außenleiter. Der Innenleiter kann als einadriger oder mehradriger Kupferdraht ausgebildet sein, der von dem Außenleiter umhüllt ist, welcher einen Schirm in Form eines Drahtgeflechts bildet. Zum Anschluss an ein elektrisches Gerät oder eine Kupplung müssen der Mantel des Schirmes und danach auch das entsprechende Ende des Innenleiters abisoliert werden. Zu diesem Zweck ist es erforderlich, das Drahtgeflecht des Schirmes über den Mantel zu stülpen, was bisher von Hand erfolgt. Wenn diese Arbeit nicht sorgfältig durchgeführt wird, besteht die Gefahr, dass das Geflecht des Schirmes beschädigt wird oder einzelne der dünnen Kupferdrähte des Schirmes abreissen.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Umstülpen des Schirmes eines Elektrokabels zur Verfügung zu stellen, die automatisch arbeitet und ohne manuellen Eingriff des Monteurs den nach der Abisolierung freigelegten Teil des Schirmes schonend über den Mantel stülpt.
- Ausgehend von
EP 2 117 089 A1 dient zur Lösung dieser Aufgabe eine Vorrichtung zum maschinellen Umstülpen des Schirmes, die einen das nicht abisolierte Ende des Mantels erfassenden Greifer hat. - Zum Wenden oder Umstülpen des Schirmes dienen wenigstens drei, vorzugsweise vier mit harten Borsten besetzte Bürstenräder, deren Drehachsen rechtwinklig zu Achsrichtung des Kabels verlaufen.
- Gemäß der Erfindung ist hinter dem in Achsrichtung des Kabels ein Anschlag angeordnet. Mit diesem ist ein Sensor verbunden, der bei einer Berührung des Kabelendes in einer vorgeschriebenen Position über eine Steuerschaltung die Rotation der Bürstenräder freigibt oder einleitet. Wenn der Berührungspunkt des Kabelendes am Anschlag nicht in der exakten koaxialen Position ist, gibt der Sensor die Rotation der Bürstenräder nicht frei.
- Nach dem Einlegen des abisolierten Kabelendes in den Greifer wird dieser geschlossen, so dass das Kabel fixiert ist. Im Anschluss daran werde die Bürstenräder radial zur Drehachse des Kabels verfahren, bis ihre Borsten den umzustülpenden Schirm erfassen. Im Anschluss daran werden die Bürstenräder so in Drehung versetzt, dass sie über den Umfang gleichzeitig das Schirmgeflecht über den Mantel stülpen.
- Nun kann das isolierte Ende des Innenleiters an ein elektrisches Gerät oder eine Kupplung angeschlossen werden, um anschließend den Schirm wieder zurückzustülpen. Dies wird ebenfalls automatisch durch die Bürstenräder bewirkt, deren Drehrichtung hierzu umgekehrt wird.
- In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist die Drehachse jedes Bürstenrades durch die Antriebsachse eines Elektromotors gebildet oder mit dieser fest verbunden. Der Elektromotor sitzt dabei in einem Gehäuse, das durch Stellzylinder rechtwinklig zur Drehachse des Bürstenrades in Richtung auf das Kabel und von diesem weg linear verstellt werden kann.
- Dabei ist es von Vorteil, wenn die Motorgehäuse durch die Stellzylinder synchron zueinander verstellt werden können.
- Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen und aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, dass in der Zeichnung dargestellt ist. In dieser zeigen:
-
1 die Ansicht eines teilweise geöffneten Gehäuses, in dem die Vorrichtung gemäß der Erfindung untergebracht ist, -
2 die perspektivische, vergrößerte Darstellung des Greifers, -
3 die Ansicht eines abisolierten Kabelendes, -
4 das Kabelende der3 nach dem Umstülpen des Schirmes, -
5 in vergrößerter Darstellung einen Elektromotor mit Bürstenrad und Stellzylinder, -
6 eine verkleinerte Ansicht der Vorrichtung mit insgesamt vier Bürstenrädern und -
7 die Rückansicht der in6 gezeigten Vorrichtung mit Darstellung des Greifers. - In
3 ist schematisch ein Kabel10 mit abisoliertem Ende40 gezeigt, so dass der Innenleiter12 zu erkennen ist, der von einem Schirm14 in Form eines Drahtgeflechts16 umhüllt ist. Der Mantel18 ist, wie3 zeigt, so weit abisoliert oder freigelegt, dass der Schirm14 zugänglich ist. - Der Innenleiter
12 kann in bekannter Weise als Koaxialkabel ausgebildet sein, dessen nicht weiter dargestellten Litzen an einen Schalter oder eine Kupplung angeschlossen werden müssen. -
4 zeigt das abisolierte Ende40 des Kabels10 , auf dessen Mantel18 der freigelegte Teil des Drahtgeflechtes16 in Richtung der eingezeichneten Pfeile umgestülpt wird, was bisher manuell durchgeführt wurde. Gemäß der Erfindung wird diese manuelle Arbeit ersetzt durch eine automatisch arbeitende Vorrichtung20 gemäß der Erfindung, die in den1 ,6 und7 näher dargestellt ist. - Wie
1 zeigt, ist die Vorrichtung20 in einem Gehäuse22 untergebracht, das ein Fenster24 hat, welches durch eine nicht dargestellte Tür geschlossen werden kann. Im vorderen Teil des Fensters24 ist ein in2 vergrößert dargestellter Greifer26 untergebracht, der auf einer Grundplatte28 montiert ist. Der Greifer26 ist als ein Parallel- oder Prismengreifer ausgebildet, bestehend aus zwei prismatischen Greifbacken30 zum Erfassen des Mantels18 des abisolierten Kabels10 . Die Greifbacken30 können durch zugeordnete Stellglieder32 bewegt werden, um den Greifer26 nach dem Einlegen des Kabels10 zu schließen oder danach wieder zu öffnen. - Vor dem Greifer
26 ist auf der Grundplatte28 eine Stützplatte34 befestigt, die einen nach oben offenen, V-förmigen Sitz36 als Auflage für das zu bearbeitende Kabelende hat.1 zeigt, dass an der Vorderseite des Gehäuses22 eine Öffnung38 ausgebildet ist, die zum Einführen des Kabels10 dient. - Das Kabel
10 wird manuell auf den Sitz36 der Auflage (Stützplatte34 ) gelegt und durch die geöffneten Greifbacken30 des Greifers26 hindurch in das Gehäuse22 hinein verschoben, bis das Ende40 des Kabels10 zum Anschlag an einem nicht weiter dargestellten Sensor der Vorrichtung20 kommt, der für eine genaue, koaxiale Position des Kabels10 sorgt. Wenn diese Position von dem Sensor festgestellt wird, gibt dieser über ein Signal einer Kontrolllampe42 der Bedienungsperson den Freigabebefehl, so dass das Drahtgeflecht16 des Schirmes14 gemäß4 auf den Mantel18 des Kabels10 umgestülpt werden kann. Hierzu dienen gemäß der Erfindung wenigstens drei, im dargestellten Ausführungsbeispiel vorzugsweise vier Bürstenräder44 (vgl.6 ), die mit harten Borsten bestückt sind. Die Bürstenräder44 sind, wie5 zeigt, auf einer Drehachse46 befestigt, die rechtwinklig zur Achsrichtung des Kabels10 verläuft. Die Drehachse46 jedes Bürstenrades44 besteht aus der Antriebsachse eines in einem Gehäuse50 untergebrachten Elektromotors48 oder ist mit dieser fest verbunden. Wie5 deutlich zeigt, ist das Gehäuse50 des Elektromotors über eine Winkelkonsole52 auf einem vorzugsweise hydraulischen Stellzylinder54 angebracht, der eine Verschiebung des Gehäuses50 des Elektromotors48 rechtwinklig zur Drehachse des Bürstenrades44 ermöglicht. Auf diese Weise können die vier Bürstenräder44 synchron in Richtung auf das Kabel10 bzw. von diesem weg linear verstellt werden, um eine Anpassung der in6 angedeuteten Öffnungsweite56 der Bürstenräder44 an den Durchmesser des Schirmes14 zu ermöglichen. - Die erfindungsgemäß ausgebildete Vorrichtung
20 ermöglicht es, den als Drahtgeflecht16 ausgebildeten Schirm14 eines abisolierten Kabelendes40 automatisch anstatt manuell umzustülpen. Dabei erlauben die Stellzylinder54 für die Motorgehäuse50 die Anpassung an die unterschiedliche Öffnungsweiten56 entsprechend den jeweiligen Kabeldurchmessern. - Der Ablauf beim Umstülpen oder „Ausbürsten“ kann wie folgt dargestellt werden:
- 1. Einlegen des Kabels
10 bis zum Sensor und Freigabe der Klemmung über die Kontrolllampe42 , - 2. Klemmen des Kabels
10 durch die Greifer26 , - 3. Rückmeldung der erfolgten Fixierung des Kabels
10 über die Kontrolllampe42 , - 4. Spannen der Greifbacken
30 des Greifers26 ; - 5. Pneumatische Stellzylinder
54 fahren in ihre Grundstellung, - 6. Positionieren der Kabelachse auf den Kontrollpunkt des Sensors,
- 7. Starten aller Antriebsmotoren
48 für die Bürstenräder44 , - 8. Umstülpen des Schirmes
14 durch gleichzeitige Rotation der Bürstenräder44 , - 9. Anhalten und Zurückfahren der Bürstenräder
44 , - 10. Öffnen des Greifers
26 , - 11. Entnahme des Kabels
10 . - In einem weiteren Verfahrensschritt kann nach der Verbindung des Innenleiters
12 des Kabels10 mit einem Stecker oder dergleichen ein „Rückbürsten“ des Schirmes14 durch Drehrichtungsumkehr der Bürstenräder44 herbeigeführt werden.
Claims (5)
- Vorrichtung zum Umstülpen des Schirmes eines abisolierten Koaxialkabels mit einem von einem Mantel (18) und einem Schirm (14) umhüllten Innenleiter (12), umfassend einen das nicht abisolierte Ende des Mantels (18) erfassenden Greifer (26) und wenigstens drei mit harten Borsten besetzte Bürstenräder (44), deren Drehachsen (46) rechtwinklig zur Achsrichtung des Kabels (10) verlaufen, dadurch gekennzeichnet, dass in Achsrichtung des Kabels (10) hinter dem Greifer (26) mit Abstand zu diesem ein Anschlag angeordnet ist, mit dem ein Sensor verbunden ist, der bei einer Berührung des Kabelendes (40) über eine Steuerschaltung die Rotation der Bürstenräder (44) freigibt oder einleitet.
- Vorrichtung nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer (26) ein Parallel- oder Prismengreifer ist, vor dem in Einschubrichtung des Kabels (10) eine V-förmige Auflage (36) angebracht ist. - Vorrichtung nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (46) jedes Bürstenrades (44) durch die Antriebsachse eines Elektromotors (48) gebildet oder mit dieser fest verbunden ist, wobei der Elektromotor (48) in einem Gehäuse (50) sitzt, das rechtwinklig zur Drehachse (46) des Bürstenrades (44) in Richtung auf das Kabel (10) und von diesem weg linear verstellbar ist. - Vorrichtung nach
Anspruch 3 , dadurch gekennzeichnet, dass die Motorgehäuse (50) mit Stellzylindern (54) verbunden sind, die synchron zueinander verstellbar sind. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehrichtung der Antriebsmotoren (48) für die Bürstenräder (44) umkehrbar ist.
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2019
- 2019-06-07 DE DE102019115608.4A patent/DE102019115608B3/de active Active
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